1908 / 292 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 11 Dec 1908 18:00:01 GMT) scan diff

worauf Professor Eucken- Jena seinen Dank für die ihm zuteil gewordene Ehrung aus\prach. An demselben Tage wurde in Christiania der Nobel- Ier es an Frederik Bajer-Dänemark und an K. P. rnoldsen- S{hweden verliehen.

Literatur.

Von der „Deutshen Bücherei“ (Verlag „Deutsße Bücheei G. m. b. H. in Berlin*) liegt eine Reihe ti Bänd Ea vier Doppelbändchen O hat der Professor Dr. Otto Hinze von der Berliner Universität eine Anzahl von historishen und politischen Aufsäßen lularmmengefaßl die zum Teil {on in Zeit- schriften (Hohenzollern - Jahrbuch, Deutshe Monatsschrift) erschienen waren. Der erste der Aufsäße kann als Einleitung zu der ganzen Reihe betrahtet werden; er handelt von „Geist und Epochen der preußischen Geschichte“, während die folgenden einzelne Abschnitte aus dieser Geshichte beleuWten. Die ausführlihste Abhandlung ist die zweite; fie betitelt fi „Staat und Gesellschaft unter dem ersten König“ (Friedri 1. von Preußen) und bietet eingehende Er- örterungen der politischen Verwaltung der einzelnen Provinzen, der Zentralverwaltung, des Heer- und Finanzwesens, der Justiz und Kirche jaie eine Schilderung der wirts{haftlich-sozialen Zustände. Den Ab- chluß des ersten Doppelbändchens bildet ein kürzerer Aufsaß über den Preupis@en Militär- und Beamtenstaat im 18. Jahrhundert. Das weite DoppelbändchGen (96—97) führt den Leser zunähst in der randenburg: preußischen Behite weiter zurück, indem es die Hofs- und Landesverwaltung in der Mark Brandenburg unter Joachim Il. childert. Der E Inhalt beschäftigt sich mit der Zeit Friedrichs es Großen. Eingehend wird zunächst die Biographie des großen Königs von Reinhold Koser besprochen, dann das Lebensbild eines Kaufmanns aus jener E (Iohann Ernst Goßkowsky) geschildert und {ließli die Industrialisierungspolitik Friedrichs des Großen dargelegt und mit den Plänen verglichen, die in unserer Zeit der Oberpräsident von Goßler in diefer B:ziehung in Westpreußen verfolgte. Das dritte Doppelbändchen (98/99) enthält einleitend die Rede, die der Heraus- geor am Geburtstage Seiner Majestät des Kaisers und Königs im Jahre 904 bei der Feter in der biefigen Universität über „Das politische. Testament Friedrichs des Großen“ hielt. Der übrige Inhalt handelt von den preußischen Reformbestrebungen im Jahre 1806, von der Königin Luise und der Wiedergeburt des preußischen Staates, von Stein und dem preußischen Staat sowie von den Epochen des evange- lischen Kirchenregiments in Preußen. Die Lektüre der trefflihen Auf- äte ift allen dringend zu empfehlen, die [S für preußishe Geschichte nteressieren. Im vierten Doppelbändchen endli (100/101) ist eine Reihe von Aufsäzen zusammengefaßt, in denen allgemein ge- \chichtliche Themata behandelt wurden (über indtvidualistishe und kollekti- vistisch2 Geschihtsauffassurg, Staatenbildung und Verfafsunatentwick- Tung, Imperialismus und Weltpolitik usro.). Jedes der Doppelbändchen kostet nur 69 H oder gebunden 1,20 6. Die weiteren drei Doppelbänd&en der Sammlung (102—107) find ebenfalls sehr lesen8rert. Der Sa eor Dr. Ludwig Bräutigam, hat in ihm unter dem Titel „Aus Heimat, ahlland und Wanderung“ eine Reihe von Auffätzen über Dichikunst und einzelne DaGerge lten, über Kunst- und Erzietungsfragen, über Eindrücke auf Neisen in Deutshland und im Ausland und über anderes mehr zusammengestellt. Bliz-Post- und Telegrammtarife für das Deutsche Reichspostgebiet, Bayern, Württemberg und Ausland 509 S, A. Bruckmanns Verlag, Inh. Rudolf Frhr. von Holzshuher, ünchen). Die postalischen Vorschriften sind in diesem praktischen Büchlein in gedrängter Kürze übersihtlich und leiht faßlih zusammen- estellt. Außerdem ist für jede Versendungsart (Briefe, Drucksachen, arerproben, Pakete 2c.) ein besonderer Tarif, sowie cin Telegramm- tarif enthalten Interesse verdienen vor allem die beiden Kapitel über den neu eingeführten Post-Ueberweisungs- und Scheckverkehr so- wie über das Poslprotestwesen. Das Ganze is mit einer Register- einrihtung versehen, wodur ein rasches Auffinden ermöglicht wird. Das praktishe NaSs{lagwerkchen dürfte somit jedermann willkommen sein. Es kann durch alle Buchhandlunzen oder durch den Verlag (gegen Einsendung von 55 F) bezogen werden.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.

In der leßten Sihung der Académie de Médecine in Paris machte der bekannte Forsher Dr. A. Marmorek Mitteilungen über ein neues, von ibm gefundenes Mittel zur Feststellung der Tuberkulose. Die „Frankf. Ztg.“ berihtet darüber folgendes: Es wurde von den belgisGen Forsck#ern Bordet und Gengou ermittelt, daß, fobald fich ein Gift im Organismus mit seinem Gegengift be- gegnet, fie si unter Zuhbilfenahme einer in jedem frishen Serum vorhandenen dritter Substanz, des sogenannten „Komplements*“, ver- binden. Bringt man also în dem speziellen Falle das Gegengift, einige Tropfen Marmorekschen Antituberkuloseserums, zu dem zu unter- suhenden Blutserum oder Urin, so wird in dem Falle des Vorhanden-

seins dis vorausgeseßten Giftes dieses sofort mit dem Komplemente und dep Antitoxin eine Verbindung eingehen. Nun bringt man ein ¿¡weites\ Gift- und Gegengiftsystem in dieselbe Mishung. Dieses zweite System wird aus etwas Kaninchenserum Ses das mit Verwerdung des Komplements imstande ist, Schafblutkörperchen aufzulößn. Da kann nun zweierlei eintreten: entweder war d@ Tuberkulosegist in der untersuhten Flüssigkeit vor- handen, \dann hat es das Komplement dazu benußt, sich mit dem Anîtoxin zu verbinden. Und da somit das Komplement nicht mehr fre| ijt, kann das Schafblut nicht mehr aufgelöst werden. Folge: Die Mishung bleibt trübe. Oder das vermutete Toxin war nit vorhander, und \omit blieb die Verbindung mit dem Antitcxin aus: das Komplemirt wurde nicht absorbiert und kann daher zur Auflösung der Sch{fblutkörperhen in Verbindung mit dem Kaninchenserum dienen. ie Blutkörperhen werden also aufgelöst, die Flüssigkeit wird bluxot, bleibt aber klar und durchsichtig. ithin genügt d@ Betrahten des Reagenzröhrhens, um sich über

das Vorbindensein oder das Fehlen des Tuberkulosetoxins ein

Urteil zu blden. Die ganze Neaktion dauert ungefäßr zwei Stunden, die vermisden Flüssigkeiten wiegen etwa. ein Gramm. Im Gegen- saße zu den verschiedenen Tuberkulinproben i} diese Methode absolut uns{chädlich, da fie außerhalb des kranken Organismus im Reagenz- lase vorgenqnmen wird. Bisher hat Marmorek 600 Versuche mit einer neuen Methode angestellt, und in mehr als 95 9/6 der geprüften Fâlle stimmten seine Ergebnisse mit den klinishen Diagnosen überein. Die neue Methode hat überdies den Vorteil, daß sie in jedem, auch noch fo kleinen Laboratorium leiht befolgt werden kann.

Das Kailerlihe Gesundheitsamt meldet den Ausbruch der Maul- und Klauenseuche aus Gut Marienhof, Kreis Kattowiy (Negierungsbezik Oppeln) am 10. Dezember 1908.

Schweden. Die s{chweiische Regierung hat laut Bekanntmahung vom 28. v. M. die chinesishen Häfen Tientsin, Tangku, Taku und Chiuwangtao\ für pestfrei erklärt. (Vergl. „R.-Anz.® vom 25. v. M., Nr. 278.)

China.

Der Kaiserliße Konsul in Tschifu hat unterm 24. Oktober d. J. angeordnet, daß dix von Chiugwangtao und Tientsin (eins{lteße lich Tangku und Laku) kommenden und den Hafen von T\chifu anlaufenden deutshen Seeschiffe der gesundheits- polizeilichen Kontrolle unterliegen.

Theater und Musik.

Im Königlihen Opernhause wird morgen „Tannhäuser“, mit Herrn Maclennan in der Titelrolle aufgeführt. Die Beseßung der übrigen Hauptpartien lautet: Elisabeth: Fräulein Salvatini; Venus: Fräulein Rose; Hirtenknabe: Fräulein Lindemann; Landgraf : Dee Griswold; Wolfram: Herr Hoffmann; Biterolf: Here Krasa;

alter: Herr Kirchhoff. Dirigert ift der Kapellmeister Blech.

Im Königlichen Schauspielhause haben die Proben zu H. Lees Lustspiel „Der Schlagbaum“ begonnen. Die Erstaufführung ist für Mittwoch, den 23. Dezember in Ausficht genommen. In den Patreien werden die Herren Boettcher, Eichholz, Kraußneck, Mann-

ädt, Vallentin, Vollmer, Zeisler, Zimmerer, die Dzmen Abi, Buyte, Eschborn, Hausner und May beschäftigt sein. Die Regte führt der Oberregisseur Droesher. Morgen, Sonnabend, wind Karl Suytews Lustsptel „Zopf und Schwert* in der Beseßung der Neu- einstudierung zum ersten Male wiederholt.

Die vieraktige Komödie „Rabagas* von Victorien Sardou wird morgen, Abends 73 Uhr, im Neuen Schauspielhause in einer neuen deutsch:n Bühnenbearbeiturg von Alfred Halm, zu der Sardou noch persönlich die Genehmigung erteilt hat, zum ersten Male auf- geführt. Die Titelrolle wird von Harry Walden, die des Fürsten von Roccabruna von Rudolf Christians, die weibliche Hauptrolle (Miß Eva Brown) von Tilly Waldeag dargestellt. Das Stü ist von Ernft Welisch in Sjzene gesetzt.

Für den Ibsen-Zyklus des Lessingtheaters, der im Januar beginnt und dreizehn Werke Ibsens in der Zeilfolge ibrer Entstehung umfaßt, wird ein besonderes Abonnement zu ermäßigten Preisen Ma ett 55 bezw. 45 #, IT. Rang 30 bezw. 25 4) ete E Der

erkauf beginnt am Montag. Auf Anregungen aus dem Publikum hiín ist neben dem Abonnement für den ganzen Zyklus au eines für die erste Hälfte von 7 Vorstellungen und einer für die zweite Hälfte von 6 Vor- stellungen etugerihtet,. Der Zyklus umfaßt folgende Werke: „Der Bund der Jugend“, „Die Stüyen der Gesellschast“, eGespenster“*, „Ein Volksfeind“, „Die Wildente", „Rosmersholm“ (erste Hälfte); „Die Frau vom Mezre*, „Hedda Gabler“, „Bau- meister Solneß“, „Klein Eyolf“, „John Gabriel Borkman“, „Wenn wir Toten erwachen" (¡weite Hälfte), Alle Vorstellungen werden in der ursprür glichen E gegeben. In jeder Woche sind ¿wei Vor- stellungen vorgesehen, sodaß die Dauer des ganzen Zyklus etwa sechs Wochen betragen wird. Auskunft über alles Näbere erteilt die Theaterkafse.

„Nora“,

Alexander Girardi tritt morgen, Sinnabend, | Thalia- theater in der Posse „Er und seine Schheste: er er den Briefträger Flenz spielt, auf; nee Schwestes sPtel e Ballot, den Redaktionëdiener Arnold Rieck. Sonntagünd Mon wid „Gr und seine Shwester" wiederholt, Diensta die Pe „Immer oben auf* in Szene, worin Girardi den pa valter )\{chwandner spielt. Die Erstaufführung von „Mein Leop{d®, mit hirardi als Schuster Weigelt, ist auf Sonnabend, den 1 N. f

(Der Konzertberiht befindet sich in der

Mannigfaltiges. Berlin, 11. Dezember 108.

. Der Samariterverein vom Roten Feuz Beuün wird, wie alljährliß, im Anfang nähsten Jahres nen Sa ariter- lehrkursus für Männer über erste Pilfelssinng beiInglüds- fällen und Erkrankungen abhalten lassen, der ay 11. Jazar 1909 beginnt und 8 Stunden umfassen wird. Der Kutus findetMonta s und Donnerstags, Abends von 8 bis 9 Uhr dem Hiserin

riedrih-Hause für das ärztlihe Fortbildunswesen

Luisenplaß 2/4) unter Benußung der Untrrihtsmixl aus der dort vorhandenen reihhaltigen Sammluni ärztlid; Lehr- mittel statt. Der Kostenbeitrag zu diesem Kurus beträt 3 für die Person. Den Teilnehmern werden über ‘den regamnäßigen Besuch Q SBtgus en ausgestellt. Außerem fiven im Dorotheenftädt [Sen Realgymnasium (Geirgenstrge 30/31, nahe Bahnhof Friedrichstraße) die seit vielen Jahren eineführten praktischen tederholung8übungen für Män im Samariterdienst unentgeltlih statt, und zwar Diensag, der 12., 19. und 26. Januar, den 2., 9. und 16. Februar 190, Abads von 8 bis 9 Uhr. Zu diesen Wiederholungsübingen | werden nur folhe Personen zugelassen, die bereits einen ode1 mehrre Lehr- kurse beim Samariterverein vom Roten Kreuz mitgennht hven. Anmeldungen sind je besonders für den Lehrkursui ‘und für die praktischen Wiederholungsübungen tunlihst bis zum \31. Tezember d. I. an den Vorstand des maritervereins vom Roten Kreuz, Berlin W. 10, Königin Augustastraße 26, \chriftlich i richen und gelten als berücksichGtigt, wenn keine ablehtiendi Ant- wort erfolgt. |

In diesem Jahre feiert der Jugendaus\chuß det-B erliner Turnrats sein 25jähriges Beftehen. ährend dser Zeit hat er an seinem bescheidenen Teil zur sittlihen Erstar 10 unserer Jugend mitgearbeitet und viele tatkräftige Männer, die Stühen und Säulen unseres Vereinsturnens sind, sind aus seinen Rähen hervor- gegangen. Sein 25 jähriges Jubelfest begeht der Aus\huß durch ein

chauturnen sämtliher Jugendabteilungen. Dieses findit Sonntag, den 13. d. M., Nachmittags idre À Uhr, in der Turnhalle, Yrinzen- straße 70, statt. Das reichhaltige Festprogramm weist Stabübungen, Spiele, Riegenturnen an 40 Geräten und Kürturnen an Barren, Reck und Pferd auf. Nach dem Schauturnen findet ein Feft- kommers im Festsaale des „City-Hotel“ (Dresdenerstraße 52/53) ftatt. Alle Freunde, Anhänger urxd Förderer der Turnsahe find hierzu willkommen. :

Paris, 11. Dezemker. (W. T. B) In der Rue de NRegard im sechsten Bezirk wurde gestern ein Haus durch eine Ex- plosion teilweise zerstört. Uater den Bewohnern brach eine Panik aus. Mehrere Personen spra en aus den Fenstern und verleßten sich \{chwer. ehn Per- sonen erlitten teils Brandwunden, teils dur das Ein- atmen giftiger Gase bedenkliche Erstickung838anfälle Die Ursache der Explosion ist noch niht aufgeklärt. us einer Dar- stellung soll ein Anschlag vorliegen, nach einer anderen soll et Ein- wohner, der ein leidenshaftliher Jäger ist, in seiner Wohnung ene größere Menge Shießpulver aufbewahrt haben, das {ih entz dete.

Messina, 10. Dezember. (W. T. B.) In Monte Albano

di Elicano wurde heute eine sehr starke wellenförmige Erd -

ershütterung von drei Sekunden Dauer verspürt, auf die noch

mehrere andere Erdftöße folgten. Gine Aniahl öffentlicher und privater

Gebäude, die Kirchen und das Bürgermeisteramt wurden

owe As digt. Unter der Bevölkerung rief das Erdbeben eine nik hervor.

Lissabon, 10. Dezember. (W. T. B) In der Nähe des Stadthaufes ist das Hauptrohr der Wasserleitung geplaßt, der Verkehr ist vollständig unterbrochen.

(Fortseßung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten und Dritten Beilage.)

É E E C AE S E ZRA QNCIA S D ALSS L T" M SNC C A R 04” Cd T O A A R B: M E M M E A “i ¿E D Is

Theater. Königliche Schauspiele. Sonnabend : Opern-

us. 264. Abonnementsyorstellung. Dienst- und reipläge. find aufgehoben. Taunhäuser und der Sänugerkrieg auf Wartburg. Romantische Oper in drei Akten von Richard Wagner. Musikaltsche Leitung: Herr Kapellmeister Blech. Regie: Here Oberregisseur Droescher. Ballett: Herr Ballettmeifter Graeb. ang 74 Ubr.

Schauspielbaus. 279. Abonnementsvorstellung. Zopf und Schwert. Lustspiel in 5 Aufzügen von E Bu tur: Regie: Herr Regisseur Keßler. An- an r.

Setntas : Opernhaus. 265. Abonnementsvorstellung. Dier:.st- und Freiplägze find aufgehoben. Mata: Pagliacci.) Oper in 2 Akten und einem

rolog. Musik und Dichtung von R. Leoncahallo, deutich von Ludwig Hartmann. Verfiegelt. Komische Oper in einem Akt nah Rauppah von Richard Baika und Pordes-Milo. Musik von Leo Blech, (Gewöhnliche Preise.) Anfang 7# Uhr.

iptelbaus. 280. Abonnementsvorjteliung. Dienst- und Freipläße find aufgehoben. Die Welt, in der man fich langweilt. Lustspiel in drei Aufzügen von Edouard Pailleron, überseßt von Gmerih von Bukovics. Anfang 74 Uhr.

Neues Operntheater. Sonntag, Nachmittags 24 Uhr: Auf Allerhöchslen Befehl: Dritte Vor- fielung für die Berliner Arbeiterschaft: Zopf und Schwert. Die Billette werden dur die Zentralftelle für Volkswoblfahrt nur an Arbeitervereine, Fabriken usw. abgegeben. Ein Ver- kauf an einzelne Personen findet nit statt. Abends 77 Uhr: 145. Billettreservesay. Dienft- und Freiplägze find aufgehoben. Die weiße Dame.

Denisches Theater. Sonnabend, Nachmittags al Ubr: Treulieb und Wurderhold. Abends 74 Uhr: Revolution in Krähwinufkel.

Sonntag: Revolution in Krähwinkel. Anfang

Ti Ubr. Kammerspiele. Sonn&i Niemand weiß es. Anfang s Uhr. Sonntäg? Der Arzt am Scheidewege.

3 Uhr:

Abends 8 U

Sonntag ,

Montag , schwester.

fidele Bauer.

Neues Schauspielhaus. mittags 3 Uhr: Schneewittchen. Abends 74 Uhr : Zum ersten Male: Rabagas.

Hebbeltheater. (KLöniggräger Straße 57/58.)

Sonnabend: Thummelumsen. Sonntag: Thummelumsen.

Berliner Theater. Sonnabend, Nahmittags

Der Traum ein Leben. 8 Uhr: Serodes und Mariamue.

Cessingtheater. Ein Volksfeind.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Rosenmontag. hr: Vaumeister Solu

Schillertheater. 0. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Vater und Sohn. Komödie in 3 Akten von Gustav Esmann. Sonntag, Nachmittags 3 Uhr : Der rote Leutuaut. Abends 8 Uhr:

Montag, Abends 8 Uhr: Das Opferlamm.

Charlottenburg. Die Braut vou Mesfina. Chören von Fri

a lichingen. Abends 8 Uhr: Abends 8 Uhr:

edri

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12.) Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr: Doruröschen. Abends 8 Uhr: Der

Sonnabend, Nach- fang 8 Uhr.

Anfang §8 Uhr.

Due 5 RIE

Sonnabend, Abends 8 Uhr:

es. Schauspiel

nfang 8 Uhr.

Komische Oper. Sonnabend: Tteflaud. An-

Lusispielhaus. (Friedrichstraße 236.) abend: Madame Flirt. Anfang §- Uhr.

Residenztheater. (Direktion: Richard Alexander.)

Sonnabend: Kümmere Dich um Amelie. Schwank in 3 Akten (4 Bildern) von Georges Feydeau.

Thaliatheater. (Direktion: Kren und SWönfeld.) Sonnabend, Nahmittags4Uhr: Max und Moritz. Abends 8 Uhr: Er und seine Schwester.

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof in drei Akten von Henrik Ibsen. edrich siraße.) Sonnabend: Die Liebe wacht. a Abends 8 Uhr: Die versunkeue

Klindworth-Bcharwenka-Saal. Sonnabend,

Abends 74 Uhr: Konzert von Vally Fredrih (Gesang). Mitwirkung: Joseph Preß (Violoncello).

Blüthner-Saal. Sonnabend, Abends 8 Uhr : 2. KNammermusfikabend des Moskauer Streich- quartetts der Kaiserl. Nuf}. Musikgesellschaft unter Mitwirkung des Pianisten Adolf Schweiger.

Pirkus Vchumann. Sonnabend, Abends präz. 7} Uhr: XI. Grande Soirée High Life. Die neuen Dezember-Spezialitäten und um 9{}Uhr : Das Pracht-Maneaen-Schaustück: Golo, der See-- räuber und WMädchenhäudler. Zum ersten Male: Glänzendes Reitermanöver der indi- schen Leibgarde des Maharadscha in ihren malerischen indischen Prach:koftümen: Sonntag: In beiden Vorstellungen: Rieseuprogramm. N mittags 1 Kind frei.

Sonn-

(Wallnertheater.) Konzerte.

Die Zwillingsschwester.

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Ein Trauerspiel mit Schiller.

mittags 3 Uhr: Göß von Ber-

Heimat. Die Zwillings-

Serbulof. Solist: (Vitoloncello).

Dr.

Lieder-

Operette von Leo Fall.

Philharmonie. Sonnabend, Abends 8 Uhr; Klavierabeud von Teresa Carreñso.

Singakademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Rusfisches Symvhoniekonzert mit dem Phil- la harmonishen Orchefter von Serge Barjansky

Sagl Bechstein. Sonnabend, Abends 74 Uhr:

und Duetteabend von Margarete Loewe und Heudrik C. van Oort.

Beethoven-Zaal. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Liederabeund von Hella Neutsch-Sauer.

Familiennachrichten.

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Dr. jur. Julius Caspar (Hannover).

Gestorben: Hr. Legationsrat a. D. William von Hafsell (Clüversborftel b. Gr. Sottrum). Verw.

Justizrat Marie Schulze, geb. Fischer (Schöne-

Dr. Michael rg-Berlin).

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. Verlag der Gxpedition (Heidrich) in Berlin.

Druck der Nordd Buchdruckerei und Verla Anficli Berlin 1 Wilbrlmticaße Ne Ia

Neun Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage).

zum Deutschen Reichsanze

M 292.

Erste Beilage

Berlin, Freitag, den 11, Dezember

_Verichte von deutschen Fruchtmärkten.

mittel gut

Gezahlter Preis für 1 Do ppelzentner

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iger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.

Doppelzentner (Preis unbekannt)

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M wird volle Do entner und der Verkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Der A ball für Prise hat a S daß der betreffende Preis nit vorgekommen ist, ein Punkt (.)

Bemerkungen. Ein liegender Strich (—) in den Sp

Berlin, den 11. Dezember 1908.

Deutscher Reichstag. 180. Sizung vom 10. Dezember 1908, Nachmittags 1 Uhr. (Bericht von Wolffs Telegraphishem Bureau.)

Auf der Tagesordnung steht die Fortsezung der ersten Be- ratung der Geseßentwürfe, betreffend die Feststellung des Neichshaushaltsetats für das Rehnungsjahr 1909, des Haushaltsetats für die Shußgebiete für das Rech- nungsjahr 1909 sowie eines fünften Nachtrags zum Reichshaushaltsetat für das Rehnungsjahr 1908, und des Entwurfs eines Besoldungsgeseßes.

Ueber den Anfang der Sißung ist in der gestrigen

Nummer d. Bl. berichtet worden.

Abg. Haußmann (d. Volksp.) fortfahrend: In China bereiten fich in der leßten Zeit große Aenderungen vor, die die wachsende Aufmerksamkeit des Leiters unserer auswärtigen Angelegen- heiten gewiß verdienen. Nah dem Tode der Kaiserin-Mutter fehen dort moderne Entwicklungen stärker ein, woraus auch für die anderen Mächte Nüyliches zu erwarten ist. Was Amerika anbetrifft, so freuen wir uns, daß als Botschafter für Amerika Mr. Hill ernannt und hier geblieben is. Es darf wohl die Possuung ausgesprohen werden, daß der Empfang, den er als eine her- vorragende geistige Persönlichkeit verdient, und den. er hier fenen hat , fhn und die Vereinigten Staaten darüber be- lehren wird, daß es ein Mißverständnis gewesen is, welches das deutsche Volk nit teilt, daß als Repräsentant eines großen Staates nur Millionäre und Miklliardäre in Berlin zugelassen

Weizen. 20,00 19.50 19,20 19,66 29,00 20,30 20,00 20,80

19,40 21,00 21,00 19,70 19,50

19,00 18,60 18,60 19,40 20,00

20,60 20,50 18,20 20 80 20,80 19,40

19,80 | 20,00

Kerueu (enthüälfter Spelz, Diukel, Feseu). 21,00 | 21,00 | 21,20 7:21,40} 199

Noggenu. 16,20 16 50 15,60 16,40 16,80 17.00 16,30 17,40 17,00 16,10

16,25 15/80 15/80

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17,40 16 00 16,00 16,60 16,20 15,60

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Gerste. 17,00 16 50 15,30 17,50 18,30 18,00 17,00 19,30

17,00 16,60 15,50 18 00 18,50 18,00 17,20 19,60

16,40 15,20 17,40 17,50

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15,20 15 60 16,00 16,80 15/70

16,00 . 18,00 30 15 00 80 15,80 16,00 . 15,00 39 15,20 760 _ 60 16 50 15 16 00 50 16,40 7 20 15,40 15,60 318 16,40 229

ais 2 15,80 1 200 15,70 ;

17,75 14,60 15,20 15 60 14,60

15,00 14,50 17,20 15.00 15.40 15,80

17,00 15,40

15,50

17,75 14/40 14,70

17,50 14,20 14,60 15,20 15,40 14,00 14,60

bs 15,00 13,00 | 14,50

17,00 17,20 2 14/00 15,10

15,20 15,20 15,40 17,00

15,40 15,00

Kaiserliches Statiftishes Amt. van der Borght.

seien. Das mag vielleiht in St. Petersburg die Form sein, in Berlin wird gerade als Gegengewicht gegen die materialistische Auffassung, die häufig auch mit dem Dollar verknüpft zu sein s{heint, daran fest- zuhalten sein, daß die geistige Bedeutung des Repräsentanten es ist, die ihm ein Anrecht für diese Vertretung niht nur sichert, sondern zugleich den nüßlihsten Austaush zwischen beiden Mähten garanttert, einen viel nüßlicheren, als ihn die üppigsten Feste herbeiführen können. Das marokkanishe Problem birgt nah dem Kanzler noch manche Schwierigkeiten in ih; wir hoffen aber mit ihm, daß diese Schwierigkeiten, die zum Teil in den leßten Jahren in die Frage ineingetragen worden find, endlich beseitigt werden mögen. Bis- er war ein ungesund ungleiher Kurs auch bei der deutshen Re- terung zu bemerken. Jch will nicht an alle die widerspruhsvollen Leifinngen deutsher Staatskunst jeßt erinnern, ich will der Freude Ausdruck geben, daß die SAa man Ange jeßt in den Hafen des Schiedsgerichts eingelaufen i ; aber welch? ungesunder Zu- stand, daß die Erschütterung des gegenseitigen Vertrauens zwischen Deutschland und Frankreich bis hart an die Kriegsgefahr ge- trieben wérden konnte durch 3 entlaufene Deserteure ! Die Beziehungen Deutshlands zu den Balkanprovinzen sollen verhältnismäßig unbedeutend sein; die Beziehungen Deutschlands zu Marokko sind jedenfalls noch unwichtiger. Immer wieder wurde betont, die Formel sei noch nicht gefunden. Dabei war man in der Sache einig; aber die Formel zu finden, dazu brauhte unsere Staatskunst so lange Zeit! Und wie konnte es in der Zeit der Telegraphen und Telephone so lange dauern, bis man darüber flar wurde, daß man über den Tatbestand in Casfablanca verschiedener Meinung war! Der Kanzler meinte, es sei hier nicht von einer diplomatishen Niederlage zu reden; ein

533 1160

509 11 400 900

248 725 115 343 4 855 3541

34 18 720

den

Einlenken in vernünftige Bahnen sei keine Diamane, die Vernunft gesiegt hat, M ch, as

erfreuli

, daß ein Schied8geriht geeinigt

16,25 15,50

16,35 17,33 16,50

16,18 16,20 15,70

16,30

16,67 16,73

18,00 18,48 18,70 17,00

17,75 14/50

14,53 15,00 15,00 16,50 14,50 16,40 17,14

15,25 15 74 17,00 15,60

17,22 16,50

16,75

16,00

16,30

16,73

18,38 18,80 18,50 17,00

16,27 14,50

14,80 14,70 15 73 16,50 14,50

16,96

15,37 15,60 16,25 15,61

E nittspreis wird aus den un

ten sechs Spalten, daß

3.12. 3. 13.

3, 12. 3.12. 9. 12.

4. 12.

3. 12. 28, 11. 3. 12. 3, 12,

erundeten prehender

hat ;

9, 12.-

2 400

[en ber ericht felt.

G8 ift ja daß man ist sogar ein

au LY ritt, denn mit Frankrei besien wir noch nicht einen Schiedsgerichtsvertrag,

Hoffentlich deutsch-französishen allgemeinen Schiedsgerichtsvertrages. Stiedsgericht

führen

beshäftigt sih das eigentümlichen, niht mehr ganz in das RNechtsbewußtsein unserer Zeit hineinpafsenden Einrichtung der Fremdenlegion, eines Ueberrestes aus der Landsknechtszeit. Der Kanzler sprah sih auch gegen eine Prestige-

politik aus.

wie diese

Haager

wir

ihn mit zum Abschlu

Zwischensälle

haben. eines telleiht auch mit der

England

Ein richtiger Grundsatz ; keine Politik, die uns mit dem

Schein einer verärgerten Schikane belastet ! In diesem Zusammenhang ist es mir aufgefallen, daß der Abg. Bassermann das Ausscheiden des Direktors der politishen Abteilung, des Geheimrats von Holstein

beklagt hat.

sagte,

acceptiere d

Rat geben, sich

Welche Absicht hat der Kollege damit verfolgt, daß er olstein sei noch niht erseßt? War es ein versteckter Wuns, der Wiedergewinnung ? (Zuruf bei den Nationalliberalen : Nein !) J feses „Nein“ ! Oder wollte er den

außer-

halb des Nats des Herrn von Holstein weiter zu bedienen ? Auch dieser

Nat müßte widerraten werden.

Denn diese Marokko-Sache trägt fo

viel Spuren von Exzentrizität an sich, die mit seiner Methode parallel gehen, daß daran erinnert werden muß, daß er es war, der die Sache so weit hat kommen lassen, und daß er der shiedsgeriht-

lien Austragung abhold ist. Uebrig früher selbst bezüglich des Geheimrats von (Der Reichskanzler erschienen.)

Frankreich

ürst von ift mit Delcafsé fert Geheimrat von Holstein hat die Rolle eines

ens hat ih der Abg. Bafsermann

olstein anders geäußert.

Bülow ist am Bundesratstish

fi geworden; der e

nen Delcafséó in