1867 / 119 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

2028 : Konzession machte. Es handelte sih um den ofterwähnten Comp ound | f{oben, bis die Regierung die hierauf bezüglichen Verträge mit Houscholder (cinen Miether, der nicht persönlich Steuern zahlt, son- | den Bankhäusern vorgelegt haben wird. - dern sich darüber mit dem Vermiether abgefunden hat). Um allem Die »Italic« vom 15. d. M. veröffentlicht den Wortlaut Streite cin Ende zu machen, brate Hodgkinson ein Amendement | deg Gesez-Entwurfs über die Kirchengüter, welcher vom ein, dem zufolge auf dieses bigher Lane A lde Posindun en Finanzminister bei der Kammer deponirt ist. Derselbe besteht weiter keine Rücfsicht genommen und jeder Wte her fortan verpflichtet wer s 14 Artikeln. Wie die »Gazetta di Torino« meldet, be.

den solle, sein Steuerquantum selber zu zahlen, wodur derselbe prafktisch | S ; R, M ut aue ‘thálte. GIUFAONe sprach für das Amendement | finden sich augenblicklich in Florenz verschiedene Repräfentanten

und empfahl der Regierung die Annahme desselben. Nach ihm cr- | fremder Jndustrieen, besonders Franzosen, welche sich anbieten, klärte Disracli: Das eben eingebrachte Proviso ‘enthalte nichts, für 20 Millionen Bronzemünzen zu prägen. Bekanntlich hat was gegen das Prinzip der Bill streite, und hätte die Regiec- | der Finanzminister einen Gescß-Entrourf über diesen Gegenstand rung sich als Herrin der Lage gefühlt, wäre sie nicht vor dem muth- eingebracht.

maßlichen Widerstande des Hauses zurückgeschreckt, sie hätte das Amen- Man schreibt dem »Moniteur« aus Florenz unter dem dement von Anfang an der Bill cinverleibt. Wohl würden dadurch 14. Mai: Die vom Unterrichts-Minister niedergeseßte Spezial- große soziale Veränderungen hervorgerufen werden, doch wolle die Re- Kommission, um einen Gesegentwurf über die höheren Studien

ierung dieser Verantwortlichkeit nicht au? dem Wege gehen. Nur , : : ; ; E, das ie erlaube er si) vorzuschlagen, daß über diesen Gegenstand eine vorzubereiten, hat ihre Arbeiten beendigt. Die wichtigste Be-

separate Maßregel eingebracht werden möge, deren Ausarbeitung die | stimmung, die von der Kommission vorgeschlagen wird, besteht Regierung zu Übernehmen gern bereit sein würde. Nach einigen | in der Verminderung der Universitäten , welche auf 7, nämlich Bemerkungen von verschiedenen Seiten gab Disraeli nochmals die | Bologna, Neapel, VBadua, Palermo, Pavia, Pisa und Turin, Versicherung, daß die Regierung sich ernstlich und ohne Verzug mit | eingeschränkt werden sollten. In Florenz würde eine Art dem beantragten Proviso befassen und darüber shon am nächsten Mon- | yon Fakultät bleiben , aber nur für die 2 leßten Jahre der tag dem Hause Mittheilungen machen werde. | medico-cirurgischen Studien und für die Prüfungen, welche in __ Wenn au die Versaminlung der Schneider auf dem | diese Zeit fallen. Die 7 Universitäten, die unter dem Namen Trafalgar Square als Demonstration keinen direkten Erfolg | »Gouvernemental-Universitäten« fortbeständen, sollten alle auf auf den zwischen Meistern und Gesellen bestehenden Zwist ge- | die Medizin und das Recht bezüglichen Lehrfächer umfassen; habt hatte und haken konnte, so ist sie doch nicht ohne Wir- | einige sollten außerdem auch noch einen philosophischen Cursus, tung auf die Gegenpartei geblieben, und man giebt sih der | der die Philosophie, die Litteratur, die Physik und die Natur. Hossnung hin, daß es wohl in den nächsten Tagen zwischen der | issenschaften in sich begreift, erhalten. Mit jeder medizinischen Mehrzaÿl der B Gee und E N M r eo Schule sollte eine pharmazeutische verbunden werden, ÿ miß kommen und eine große Menge der jeßt feiernden Arbeiter Fumäánien. Bukarest, 11. Mai. Das leßte »Amits-

5 r ; L 9 vei 4 . N a E aufnehmen dürfte. | hlatt« veröffentlicht das von dem Fürsten sanctionirte Gesez Nach einem Telegramm aus Dublin wurden die - drei | über die Einführung cines neuen Münzsystems und über E ier Flood, Duffy und Cody von den Geschwornen | die Anfertigung von National-Münzen nah dem nmetri- ür »schuldig« erklärt, der Urtheilsspruch jedoch wegen formeller | schen Decimal-Münzsystem, wie es in Frankreich, Jtalien , Bel- Bedenken seitens des Vertheidigers einstweilen verschoben. gien und in der Schweiz besteht. Die Gold- und Silbermünzen ; | 2 | i __| &rankreichs, Italiens, der Schweiz und Belgiens, welche nah Frankrei. Paris, 17. Mai. (Köln. 2d Für | demselben Münzsystem angefertigt sind, werden bei allen öf: das Budget des Jahres 1868 ist ein Zusagzartikel aus- | fentlichen Kassen gleich der geseßlichen Landesmünze angenom- gearbeitet worden, der statt des biSherigen fixen Stempels der | men. Die sonstigen fremden Gold- und Silbermünzen , welche politischen Journale mobile Stempelmarken einführt. —-Gestern | heute im Lande 1m Umlauf sind, werden an den öffentlichen wurde Marschall Bazaine in den Senat aufgenommen und | Kassen nur so lange als Zahlungsmittel angenommen, bis die als Senator becidigt. e U i R ie und Se erfolgt : 4 : | : ist. Nach Ablauf von sechs8 Monaten, von der ersten Emission Spanien. Aus Madrid, den 14. Mai, meldet man | dex nationalen Gold- und Silbermünzen an A Ma

dem »Moniteur«: Das Kabinet hat den Cortes das Budget | jede welche nicht dem Decimalsyst la, für 1867—1868 vorgelegt und dasetbe mit einer ausführlichen jede Münze, welche nich nag D A Il em geprägt if Darlegung der Motive versehen 1 worin der A er aufhören, legalen und obligatorischen Cours zu haben.

Barzanallara die finanziellen Schwierigkeiten angiebt und den _ _Se&zweden und Norwegen. Stockholm, 15. Mai. Weg der Reformen und der Sparsamkeit betritt. An | Die » Post - Tidning« bestätigt die baldige Erhebung der vom Stelle des ordentlichen , außerordentlichen und Supplemen- | Reich8tage beschlossenen erhöheten Einfuhrzölle und der Steuer tar - Budgets unterbreitete er den Kammern ein einzi- | für die Branntweins - Production. Die Regierung hofft dur ges Budget, das in den Einnahmen 128,439,085 shwere die Steuermehr - Einnahme das von Seiten des Staats-Aus- Piaster, in den. Ausgaben 131,973,388 Piaster beträgt oder schusses für das nächste Finanzjahr mit 4,900,000 Thlrn. in ungefähr 605 Mill. Fres. Das Defizit beläuft sich also auf | Anschlag gebrachte Desicit zu decken. Nebenher is} bekanntli 3,534,303 Piaster. Um den Finanzen aufzuhelfen, will man die die Kontrahirung einer spätestens in 5 Jahren rückzahlbaren Königliche Druckerei, mehrere Konsulate, 3 Gesandtschaften, 4 Uni- Staatsanleihe von 6 Mill. Thlrn. in 5 prozentigen Obligationen versitäten und einige Kammern bei den Appellhöfen aufheben. beschlossen worden, wobei jedoch zu bemerken ijt , daß das Er Der Minister denkt überdies an neue Auflagen, au ver- | gebniß der neuen Anleihe lediglich für die projektirten Eisen- langt er die Besteuerung der Gehalte, Renten , Divi- | bahnbauten verwendet werden joll.

denden und anderer Königlicher, provinzieller und städtischer Der Herzog von Ostgothland wird zu“ Ausgang diese Einnahmen, der Bankactien- und Obligationen oder der Staalts- Monats aus Frankreich zurückerwartet, worauf dann der König papiere mit 5 pCt., so wie die Einführung einer Luxussteuer | die Pariser Weltausstellung besuchen wird.

von Pferden und Wagen, und endlich eine Steigerung aller Die von der ersten Reichstagskammer an Capitain John |

direkten Steuern um ein Zehntel. Das spezielle Kriegöbudget | Ericson in New-York beschlossene Danksagungs-Adresse ist aud ist anschulich beshränkt worden. Für das Budget der Marine | von der zweiten Kammer gutgeheißen worden. Bei dieser Ge- fordert er einen Eventual- und Supplementar-Kredit von acht | legenheit verdient ein au den s{hwedishen Marineminister ge

Millionen Fres. Die Cortes werden unmittelbar die Prüfung | richtetes Schreiben des Capitain Ericson erwähnt zu werden |

des Budgets vornehmen. Unabhängig von dem allgemeinen | nach welchem der Handkraft-Mechani8mus, die Schraube u. f. w. Budget, hat man den Kammern besondere Budgets für die | zu dem ersten shwedishen Panzer-Kanonenboot jezt in New

Antillen und die Philippinen vorgelegt. Bei ihnen betragen die | York in Arbeit stehen und nach ihrer Vollendung ohne Ber |

Ausgaben 10 Mill. resp. 12 Mill. Piaster. : ütung nah Schweden werden transportirt werden. Capitain Die Abgeordneten - Kammer hat, dem »Moniteur« vom | Ericson fügt hinzu, daß der Handkrast-Mechanismus mit eine

17. Mai zufolge, den Regierungs-Vorschlag einer Kanalisirung | selbstwirkenden Hülfsmaschine von nicht geringer Kraft in Bel- Y

des Ebro genehmigt. pg L au wie, Die Hülfsmaschine soll jedo : : / | nur unter kritischen Verhältnissen ver i / Îtalien. Florenz, 17. Mai. Auf die Interpellation M MENDEE ANELUON

des Äbgeordneten Massari, wel di c k of : Dánemar®k, Kopenhagen, 16. Mai. Das Folkething A S Pr n Maid D ea E QO beschäftigte sich heute wieder mit dem städtischen Kommunalgese!

klärte d ini oan s ; in dritter Behandlung. Der Aus ill ni ie Vor

E E COr ean Da E divl der gestrigen Sizung | {läge des Ministers Des Innern iben bas beBürgermeist? |

gemäß die offiziellen Aktenstúcke erst Ra ARCL Dn der als solche die Vorsißenden des Stadtraths sein sollen; ebenfalls

Ma a tionen des Traktates auf das Büreau niedergelegt Aus Sub daß das Hafenwesen Kommunalsache werde. L

18. Mai. (W. T. B.) Der Köni q ist na Turin im Folkething vertheilt. :

ereist. Das Büreau der Deputirtenkammer hat die Berathung Amerika. New -V i D i 9 : . -Y ork, 3. Mai. cretal!

der Vorlage, betreffend die Liquidation der Kirchengüter, ver- | hat eine Anzeige veröffentlicht iwonaG O R bie Regie

gutachten über den neuen Armceplan wurde gester! }

rung nicht mehr die Jnhaber ihrer Bonds gegen die Folgen ihrer Achtlosigkeit oder Unglücksfälle schügt. Bonds, Noten und Coupons werden von jet an dem zeitigen Besitzer, der fie

präsentirt, ausgezahlt werden.

__ 7. Mai. Die Streitigkeiten zwischen Arbeitgebern und Arbeitern in Chicago sind in der Hauptsache beigelegt, und war so, daß die Arbeiter zum Theil wieder wie früher 10 Stun- den per Tag arbeiten, zum Theil indessen nur 8 Stunden und sich dabei einen Abzug von 20 pCt. gefallen lassen. Jn St. Louis und an andern Orten dagegen dauern die Strikes fort.

_— 16. Mai. Jefferson Davis ist auf dem Wege nach

Kanada hierselbst eingetroffen.

Man schreibt dem »Moniteur« aus Port-au-Prince unter dem 23. April, daß vermittelst gegenseitiger Konzessionen wischen der provisorischen Regierung der Republik Haiti und dem General Salnave, welcher an der Spiße seiner Armee nächstens seinen Einzug in Port-au-Prince halten würde, die Eintracht hergestellt worden sei.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff'schen Telegraphen-Büreau.

Weimar, Montag, 20. Mai. Der Landtag hat die Ver- faffung des norddeutschen Bundes einstimmig, die Anträge von Fries und Genossen, betreffend die Aufnahme der Grundrechte in die Verfassung und Bewilligung von Diäten an die Reichs- tag8abgeordneten, mit 22 gegen 5 Stimmen angenommen.

Triest, Sonntag, 19. Mai, Abends. Der Lloyddampfer »Progresso« ist heute Abend mit der ostindischen Ueberlandpost hier eingetroffen.

Belgrad, Sonntag, 19, Mai. Die ausgewanderten Tscherkessen, die gewaltsam einen Durchzug dur Serbien er- zwingen wollten, find durch türkische Truppen in das Innere der Türkei zurücktransportirt worden. Bei den hierdurch ent- standenen Tumulten sind einige Tscherkessen getödtet und mehrere türkische Soldaten verwundet worden.

Riga, Montag, 20. Mai, Vormittags. Der russische Thronfolger nebst Gemahlin sind heute Morgen 9 Uhr ein- getroffen und von den Spißen der Militair- und Civilbehörden auf dem Bahnhofe empfangen worden. Der Einzug in die festlich geschmückte Stadt erfolgte unter allgemeinem Volksjubel. Nach cinem eiínstündigen Aufenthalte fuhr das hohe Paar nach der Rhede, um sih zur Reise nah Kopenhagen an Bord des hierzu bestimmten russischen Kriegsschiffes zu begeben.

Zur Pariser Ausstellung. (Gemälde - Ausstellung Preußens und des übrigen Deutschlands.) Tritt man in die Eingangshalle vor dcr Kunstgallerie, in der sich die Ausstellung der norddeutschen Künstler befindet, o bemerkt man, einer Mittheilung der »Schles. Ztg.« zufolge, sofort manches Beachtenswerthe, und zwar zumeist in Bildwerken. Zunächst fällt ein Gip8modell des bekannten großen Reliefs an der Dirschauer Brücke, von Blaeser/ und die Ein- weihungs-Ceremonie der Brücke darstellend, in die Augen. Von dem- selben Künstler ist auch cine Gewandfigur in edlem Stile, »Gastfreund- haft, die Schaale darreichend«; ausgestellt. Daneben findet man von Begas, dem Künstler, welchem die Ausführung des Schillerdenkmals für Berlin anvertraut ist, das Gipsmodell einer anmuthigen Statue: »nach dem Bade«, während die Broncestatue eines betrunkenen Faun von Süßmann - Gellhorn einen weniger ästhetisch be- friedigenden Eindruck macht. Köstlich dagegen sind zwei fleine Marmorreliefs vom verstorbenen Rietschel aus Dresden, Amor auf dem Panther darstellend. Die fomisch -naive Darstellung des Sujets reizt unwillkürlich zum Lachen, während jede Form edel und natur- wahr wiedergegeben i|. Auf dem einen Relief \cheint Amor den Panther für die Reitkunst zu dressiren j statt der Zügel dienen ihm die Ohren der Bestie, die er mit seiner kleinen Faust kräftig ge- faßt hält; auf dem zweiten befindet si aber Amor in einer bedenk- lichen Lage. Die Schecke geht offenbar mit ihrem Reiter durch, und dieser, der sich nicht recht sattelfe\t fühlen mag, flammert fih um den Hals des Panthers fest. Gleich daneben erregt A Stang »Juno und Bacchantin«, von Werres, wegen der \{chönen Ausführung die Aufmerksamkeit der Beschauer) so wie auch der Gyp8abguß der Gruppe: »Hagar mit ihrem Sohne I8mael,« von O! jede Beach- tung verdient. Aber auch werthvolle Gemälde shmüden die Halle.

Eine anmuthige Landschaft: »das Herzogliche Schloß zu Schwe- rin« von Janzen, »die Grablegung Christi« von Roetling/, eine »heilige Cäcilie« von Heyden, »ein Portrait« von Kaulbacy, und »Christus 12 Jahr alt im Tempel lehrende von Hübner sind hier in erster Linie zu nennen. Tritt man jedoch aus der Eingangshalle in den Bildersaal selbs cin, so findet man über der Eingangsöffnung noch zwei Bilder des zuleßt genannten Meisters , »Magdalene am Leichnam Christi« und »die Disputation Luthers mit Dr. Eck.« Leß- teres, das größte Gemälde im ganzen Saale, kann jedoch nicht zugleich als das hervorragendste bezeichnet werden. Die Zeichnung is des Meisters

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würdig, und in Darstellung“ physiognomischer Charafteriftif unüber- trefflih; in der Licht- und Farbengebung leidet das Bild dagegen au einer eigenthümlichen Unruhe , die ein längeres behagliches Be- trachten dem Beschauer {wierig macht. Jn dieser Hinsicht wird es dur das daneben hängende Bild Kaselowskis: »Die Grablegung Christi« bei Weitem übertroffen, welches einen wohlthuenden Licht- und Farbeneffect bietet. Eine Gruppe von fünf zusammengchörigen Bildern von Schlesinger fällt demnächst auf. Der Katalog bezeichnet sie als Ei- genthum des Kaisers. Je 2 hübsche Mädchengestalten auf jedem Bilde sol- len eine Darstellung der 5 Sinne: »des Gesichts, des Gehörs, des Gefühls, des Geruch8 und des Geschmas« geben. Die Ausführung ist in technischer R meisterhaft zu nennen. Wendet man sich um, so begegnet der Bli dem »Banfkett der Generale Wallenstein8« von Julius Schols in Dresden. Dann haftet mit Wohlgefallen der Blick auf einem der bedeutendsten Gemälde der ganzen Sammlung: »Orpheus und Eury- dice« von Magnus. . Eurydice, kaum im Bewußtsein des ihr wieder- gegebenen Daseins, stüßt sich halb träumerisch und wie ermüdet auf den geliebten Gatten an ihrer Seite, der noch unter dem Eindruck der Schrecken der Unterwelt dem ihm wieder entgegendämmernden irdischen Lichte zueilt. Die Bilder von Brücke: »Cólumbus dice Küste Amerikas erblickend«, »Luther auf dem Reichstage zu Worms« von Plüddemann, und »die Trennung Maria Antoinettes von ihren Kindern im Gefängniß des Temple« von Piotrowski dürfen nicht unerwähnt bleiben, ehe wir unsere Aufmerksamkeit den cine besondere Stena in der Historienmalereï einnehmenden Schlachtenbildern zuwenden. ir haben deren drei zu registriren. Das eine, von Menzel ge stellt »Friedrich den Großen in der Nacht bei Hochkirh« dar und is Eigenthum Sr. Májestät des Königs Wilhelm. Die beiden andern Bilder, von Hünten gemalt, sind Eigenthum Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen. Sie stellen die Erstürmung der Düppeler Schanzen Nr. 4 und 6 dar und sind von den betreffenden Regimentern »Königin Elisabeth« , »Königin Augusta« und Nr. 53 und 55 dem Kronprinzen zum Andenken über- reiht worden. Diese Bilder haben ein doppeltes Interesse, da sie außer dem dargestellten Gegenstande auch durch die Portraitähnlichkeit der Figuren ein werthvolles Andenken an jene ruhmreiche That unseres S und namentlich der genannten Regimenter bilden. Jn der

enremalerei bietct die Sammlung manches sehr Beachtenswerthe. Wir dürfen in erster Linie die Bilder von Knaus und unter diesen den L R aufführen. Ein zweites Bild desselben Künstlers, »ein Bauernmädchen auf der Wiese Blumen pflückende, wird zwar weniger beachtet, steht aber an Meisterschaft keinem anderen nach. Ein reizendes Pendant dazu is} »Rothkäppchen« von Ernst Bosch ; das Aua neen des unschuldigen Kindes mit dem Heuhler »Wolf« im Walde, und wie die bunte Meise vor Angsi, aber ver- geblich mit den Flügeln {lägt, um das leichtgläubige Kind zu war- nen; hier scheint das Märchen zur Wahrheit geworden zu fein. Einige Bilder von L Scenen aus Jtalien, überraschen auch dur die lebendige Darstellung der gewählten Sujets. An Land- \chaftsgemälden nehmen eine hervorragende Stellung ein : ein Scestük »der Hafen von Ostende« von Achenbach, und »der Urwald in den Cordilleren von Venezuela« von Prof. Bellermann, so wie unter den Portraits die von Kaulbach, welcher hier allein in diesem Genre figu- rirt, die erste Stelle einnehmen. Jm nächsten Saale findet man die Bilder von Hessen, Baden und Württemberg vereinigt. Gleich bci der ersten Umschau fällt eine der Perlen der ganzen Sammlung ins Auge : »Hagar mit ihrem Sohne Ismael in der Wüste hungernd« von J. Grund in Baden-Baden. Die Gruppe dieser beiden einzigey Gestalten, Über welchen der gelbe heiße Schein der end- und erbarmungslosen Wüste lagert, erzählt eine ganz rührende Geschichte von furchtbaren Entbehrungen und licbevoller Aufopferung. Nicht weit davon trifft das Auge wie- der auf. ein Bild, welches uns in anderer Weise fesselt: »Eine rück- fehrende Schnitterin« von Hermine von Reck in Karlsruhe; ein lieb- liches deutsches Geshöpf in ihrer nicht minder kleidsamen originellen Tracht, die aus dem Bilde herauszutreten scheint. Harmonische Fär- bung und wundervolle Lichteffekte machen dies Bild bei korrekter Zeich- nung zu einem der fesselndsten in der ganzen Sammlung. Wir wollen hier gleich noch cines Bildes erwähnen, welches wohl auch seine Bewunderer finden wird, aber uns nicht in höherem Maße zu fesseln im Stande ist. Es ist »Der Tod Philipp ll: von Spaniench«/- gemalt von Keller in Karlsruhe. Weit mehr interessirt eine darunter hängende Landschaft: »Der Wald von Fontainebleau im Mondlicht« von Georg Saal, sowie die dicht daneben hängende: »Deutsche Eichen« von Vollweider in Karlsruhe. Eine von sorgfältigem Studium zeu- gende Marine von F. Sturm in Karlsruhe: »ySturm auf dem Meere« bildet das dritte höchst beachtenswerthe Stück unter den landschaftlichen Darstellungen dieser Abtheilung.

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Die Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahn-Ver- waltungen (Nr. 20 vom 18. Mai) hat folgenden Jnhalt: Geseß für das Herzogthum Oldenburg, betreffend Verminderung der durch den Eisenbahnbetrieb herbeigeführten Feuersgefahr. Concession und Sta- tuten der Märkisch -Pojener Eisenbahn- Gesellschaft. Mittheilungen über Eisenbahnen. Vereinsgebiet. Zur Generalversammlung des Vereins deutscher Eisenbahn-Verwaltungen, Tagesordnung ; zu 1 der- selben, Abänderungen des Vereinsstatuts. Eisenbahn - She bune, Se Südbahn, Privilegium zur Ausgabe von Prioritäten. Süd - Norddeutsche Verbindungsbahn, Nachtrags - Vertrag zur Con- cessionsurkunde. Projekte und Bau: Märki\ch - Posener Eisenbahn, Bau. Betrieb. Thüringische Eisenbahn, Dietendorf - Arnstadt er- öffnet, Sonntags - Tagesbillets. Mitteldeutscher Eisenbahn - Verband, direkter Güterverkehr, Tarifänderung. Stargard - Posener Eisenbahn, Generalversammlung. Oberschlesische Eisenbahn, neuer Tarif. Nieder- \{lesis{ch-Märkische Eisenbahn, Extrazüge nah Paris. Erfurt-Jlver8- gehofen, Betriebsresultate in 1364—66. Süd - Norddeutsche Verbin-