1867 / 121 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

2062

Ministerium der geistlichen, Unterrichts- und

: Medizinal - Angelegenheiten.

Der ordentliche Lehrer am katholishen Gymnasium in Breslau Dr. Görliß ist an das fatholiswe Gymnasium in Glogau als Oberlehrer verseßt worden.

Am evangelischen Schullehrer-Seminar zu Bütow ist der Kantor und Lehrer Haering aus Wollskein als Musiklehrer angestellt worden.

Verliu, 22. Mai. Se. Majestät der König haben Aller- gnädigst geruht, den nachbenannten Offizieren die Erlaubniß zur Anlegung der von des Königs der Belgier Majestät ihnen verlichenen Decorationen - des Leopold - Ordens zu ertheilen, und zwar:

des Großkreuzes:

dem General der Infanterie Freiherrn von Moltke, Chef des Generalstabes der Armee;

des Comthurkreuzes: AU GL Lan Flügel-Adjutanten, dem Obersten von S tiehle; un

des Offizierkreuzes: dem Premier-Lieutenant Müller l. im 2. Niederschlesischen Jn- fanterice-Regiment Nr. 47, kommandirt zur Dienstleistung bei dem Fürsten zu Hohenzollern-Hechingen Hoheit.

Nicebtamtliches.

_ Preußen. Berlin, 22. Mai. Seine Majestät der König nahmen heute den Vortrag des Civil-Kabincts, so wie die Meldungen des General-Majors v. Stülpnagel, Commandeur der 9. Division, des Commandeurs der 28. Infanterie - Brigade v. Schmeling, des Oberst-Lieutenants Wahlert, Commandeurs des Pommerschen Füsilier-Regiments 34, des Königlich Bayeri- schen Gencral-Majors Grafen v. Bothmer entgegen und empfin- gen eine Deputation aus Gütersloh.

Oldenburg, 20. Mai. (Wes. Ztg.) Heute trat der außerordentlich einberufene Landtag zusammen. Namens der Regierung hatte der Staatsrath Bucholß \ih ein efunden, auf dessen Einladung der Abgeordnete Pancray als lterspräsident den Vorsiß übernimmt. Von den 50 Abgeordneten, aus denen der Landtag besteht, sind 47 anwesend. Es erscheint der Mi- ing und eröffnet den Landtag mit folgender

nifter von Röff Ansprache : _»Meine Herren! Seine Königliche Hoheit der Großherzog haben mir den chrenvollen Auftrag ertheilt, den Landtag des Scolbpczoge thums zu cröffnen.

Dic Veranlassung Jhrer Berufung wird hnen bckannt sein. Schreiben des ttcibminticciame mi dem e: auf Siu des geehrten Landtags zu dem Entwurf der Verfassung des Nord- deutschen Bundes, wie er aus der Schlußberathung des Reichs- tages hervorgegangen is, wird sofort in JThre Hände gelangen. :

Unter Jhnen, meine Herren! wird Keiner sein, der nit von der hohen Bedeutung des zu fassenden Beschlusses durchdrungen ist, und Jedem von Jhnen wird der Gedanke fern liegen, seine Zustimmung zu dem nationalen Werke versagen zu wollen. Möge der Höchste seinen Segen zu diesem Werke für das gesammte Vaterland geben!

Im Namen Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs erkläre ich Den Landtag des Großherzogthums für eröffnet.«

__ Zum Präsidenten des Landtags wird in geheimer Ab- stimmung der Abgeordnete Leny mit allen gegen eine Stimme gewählt, zum Vicc-Präfidenten der Abgeordnete Pancraß. Die Regierungs-Vorlagen betreffen die Bundesverfassung mit dem Antrage auf Zustimmung ¡ einige Aenderungen der Geschäfts- Ordnung in Betreff der Tagegelder und Reisevergütungen der Abgeordneten und der Mitglieder der Provinzialräthe, sodann verschiedene mit Preußen geregelte Verhältnisse wegen der JoU- angelegenheiten des Fürstenthums Lübeck und wegen der Salz- steuer und Braumalzsteuer im Herzogthum.

Sachsen. Weimar, 21. Mai. (Weim. Ztg.) Der Landta g des Großherzogthums hat in vertraulicher Sißung der seitens der Staatsregierung mit der Krone Preußen ge- schlossenen Militairconvention , sowie dem Bertrag über das Postwesen feine verfassungsmäßige Genehmigung ertheilt.

Anhalt. Dessau, 21, Mai. Der Anhaltische Landtag hat sowobl dem Entrourf der Berfassung des Norddeut- Loe f Bundes, als der Ministerial-Erklärung in Betreff der Thu ide G N E reußen, die denen mit den

1 : : on le ih i seine Emma a arr erem abgeshlossenca 04.

__ Vayern. ünchen, 20. Mai. re jestät di Königin-Mutter und Se. Königliche Sd Price Bus haben sich heute Morgen zum Sommeraufenthalt nah Holt shwangau begeben. Nah der bis Mitte dieser Woche erfol- enden Rückkehr des Generalquartiermeisters General - Majors

rafen von Bothmer wird die Ernennung des bayerschen Militairbevollmächtigten für Berlin erfolgen.

Rath Graf Tauffkirchen zum Gesandten in Petersburg er.

nannt worden. Oesterreich. Wien, 20. Mai. Der (telegraphisq

bereits erwähnten) Rede des Fürsten Auersperg bei Eröffnung des Herrenhauses entnehmen wir folgende Aeußerungen :

»Der Zeitraum, in welchem die Thätigkeit des Reichsrathes Ver: bannt war, umfaßt Erlebnisse, welche die politischen Gefühle und Rechtsanschauungen auf das \hmerzlichste berührt haben. Die \chwer: wiegenden Ercignisse der unheilvollen Vergangenheit haben auf die Irrvege unserer Geschicke so tiefe Schatten geworfen, daß es nicht mehr Tag werden wollte in den Gemüthern und daß bercits die Mö. lichkeit abhanden gekommen zu sein hien, dem erschöpften Reik frisches Leben einzuhauchen und dessen Bestand zu sichern. |

Da fiel ein Lichtstrahl in das Dunkel der düsteren Erwartun ch und der schleichenden Furcht ; ein wohlbedachter Griff hat das Ne der Verwickelungen zerrissen, um den Faden des Rechtes hervorzuholen A be M ei A G per E NN Wahrzeichen soll nun das offentliche Recht aufgerichtet, der Umbildung unterzogen wer S Gewähr erlangen. 4 6 E

Dom jtehen wir nach einer Reihe bitterer Erfahrungen an entscheidenden endepunkte, daß für Oesterreichs Suturte Leue ad retliche Grundlagen geschaffen werden müssen. Diese dürfen aber nur unbedenkliche sein. Es i} dies eine tiefernste Aufgabe, deren Schwierig: keiten unter den gegebenen Verhältnissen auch den kühnsten Muth Überbieten müßten, hätte nicht der Allmächtige in jede Brust den Selbsterhaltungstrieb gelegt y welcher die Hoffnung niemals aufgiebt, daß cs dem ernsten und festen Willen, dem unermüdlichen Eifer und dem opferbereiten Gemeinsinn gelingen muß, das theuerste Gut, das Vaterland, zu verjüngter Kraft zu bringen.

Mögen die Prüfungen und die Opfer, welche dem österreichischen Patriotismus „auferlegt sind, einen fruchtbaren Abschluß finden und wolle es die Vorsehung gudig fügen, daß der Fernblick der Betheilig: ten ungetrübt bleibe y damit le einen Abschluß ersinnen , welcher der wahrhaftige Beginn der Kräftigung und des raschen Gedeihens des weiten Kaiserreiches werde und den Schmerz mildern könne , daß der österreichische Patriot fortan ein getheiltes Herz haben müsse.

Aber wie Ummer au die Würfel fallen mögen, das Eine steht fest und das ist die Pflicht unserer Mission: Wir müssen an ein Jicl gelangen, das uns ein unangefochtenes. Verfassung8reht gebe , damit die Völker in dem Glauben an ihre politische Berechtigung erstarken und das Bewußtsein auflebe- daß ein wichtiger Theil ihrer Geschicke in ihren Händen ruht und daß sie die Pflege ihres Wohlergehens un- R ER e us Eintracht vollziehen können.

Tit wenn die Ueberzeugung allseitig gereift sein wird, daß das unantastbare Recht der Theilnahme an den M Arbeiten zur kräftigen Vertretung der allgemeinen wie der eigenen Interessen be- fähige, dann fann auch erwartet werden, daß das Wesen und die Vor- tbeile der Zusammengehörigkeit im Wege gemeinsamen Wirkens volle Geltung erlangen und daß sich um Oesterreihs Völker das Band da Brüderlichkeit unlösbar shlingen werde, welches bereits vielfache Stürme üÜberdauert hat und in Verbindung mit unwandelbarer Treue für das A Herrscherhaus den staatlichen Verhältnissen und Zustän- den die Weihe Jener Unerschütterlichkeit zu verleihen hat, welche allein a A und die Entfaltung Ansehen gewinnender Mat

1. h :

In der Sizung des Abgeordnetenha Träsi- dent Dr. Gisfra das Wort Ph folgt: E Acne 0M Si ist es Lie, dem Momente, als

¿pte Sibungen dieses hohen Hauses geschlossen hat, und fiill und öde standen die den heili : V ) i Caveen S heiligsten Interessen der Völker Oesterreichs

Schmerzlich empfindet es wohl jeder Oesterreicher, und nur mit um flortem Auge fann der Freund des Vaterlandes Lern auf dic Periode des Interregnums unseres Verfassungslebens, auf jene Periode in welcher eine \chöne Provinz dem Reiche verloren egangen, in welcher die hingebendste Tapferkeit der Armee und die in cinem Theile des Reiches errungenen glänzenden Siege nicht zu hin- dern vermochten, daß von der anderen Seite der Feind in das Herz des Reiches gedrungen und vor den Thoren der Hp! tadt gestanden, daß der tausendjährige Verband mit dem Mut- trtaude des Reiches gelöst wurde , in der die Finanzen des Reiches \ ee heilbar geshädiget wurden, daß der Volkswohlstand vielfach gelitten un zurüdgegangen, daß das Schwergewicht desReiches ershüttertund, was übler als Alles , daß das Gefühl der Zusammengehörigkeit zu einem Sas Gemeinwesen in so vielen Herzen von Oesterreichern verflüch- igt, psicmatish die Bande der Zusammengehörigkeit gelockert- wurden. ; roß find die Aufgaben, die ihrer Lösung dur die Reichsvertre- ung und gierun harren. Nicht blos gilt es, lang Versäumtes naczubolea N ie Schäden der lebten Zeit zu bessern, die Finanzen zu or Nen die Volkswirthschaft und die Steuerkraft im Lande zu heben us E beleben und die allseitig anerkannten, vielbeklagten und doch nie AUS L ten ererbten Uebelstände in der Verwaltungzu beseitigen, die Fesseln des chlendrians und der Gewohnheit zu brechen, durch eingreifende : formen dem matt gewordenen Organismus neues Leben einzuhauchen/ pn elligenz und Arbeit zu den maßgebenden Faktoren in allen Zweigen a cfentlihen Waltens zu machen, sondern auch die constitutionellen

O ungen, die durch den bloßen Schein derselben in früherer Zei in Oesterreich arge Einbuße erlitten , wirklich zu Ehren zu bringen, den Staatsbürgern die Rechte freier Mánner I ewähren , den Nationalitäten die Bedingungen ihrer E istenz und w lng ohne Vega go der Minderheiten und ohne Schädigung E De l a Gemeinwe ens, den Ländern die nöthige Autonomie, ohne Abbruch für das Ganze, zu gewähren, allen Konfessionen

mein Vorgänger im

Wie der »N. C. bestimmt vernimmt, ist der Ministerial-

gleiche Berechtigung zu geben und Staats eivalt 1 8bÜ ind Staatsbürger zu entlasten von den Folgen unglüseliger Verträge, den Geist des

2063

itutionalismus und des Fortschritts in allen Zweigen des chten eni gebens lebendig zu machen und alle hier vertretenen; an Bil- d n und Wohlstand im Reiche hervorragenden Länder mindestens nicht in cringerem Maße jener parlamentarischen Einrichtungen theilhaftig t rden zu lassen, die in einem anderen E des Reiches bereits wertviri wurden und mit jenem Theile des Reiches den langersehnten HaE en und wahren Frieden zu \{hließen . und zu festigen, den heiß- ersehnten Ausgleich in einer Art zu Stande zu bringen daß bei aller Anerkennung und Achtung jenseitiger Rechte und Eigenart doch die wirthschaftlichen Kräfte diesseits der Leitha nichts preisgegeben, daß die finanziellen Lasten nach Gerechtigkeit und Billigkeit geordnet werden und durch was immer für Einrichtungen doch die Macht des Ganzen

i d nicht geschädigt werde. « : M Pesth, 20. Mai O der heutigen Sißung der Deputir-

l zog Manojilovics scine Jnterpellation, wann die Ver- C D tlitárgren e einberufen werden, zurü. ;

Die neun Abtheilungen der Deputirtentafel haben sich heute

konstituirt und hat ein Theil derselben die Berathung Uber den

pentwourf bereits begonnen. B a Train "90 j Mai. In der heutigen Landtags - Sißung

beschlossen, daß die an Se. Majestät gerichtete Adresse, m bie, Beantwortung auf die Königliche Vorlage vom 93. April d. J., mittelst einer Deputation überreicht werde. Hierauf wurde debattirt, ob das Königliche Reskript , den. Tmmunitätsgeseßartikel betreffend, als Allerhöchste Sanction angenommen werden könne. He. Stojanovié (Unionist) be- hauptet, daß nur ein gekrönter König Ae sanctioniren könne. Der Landtag beschloß, das Königliche Reskript als Allerhöchste

ion anzunehmen. : E leans a ein aus 9 Mitgliedern bestehendes Comité

Ausarbeitung eines Preßprogramms und schließlih ein aus o Mitgliedern Vestehendes Comité zur Verfassung dex Jn- struction, betreffend die Ausfertigung. des Inauguraldiploms in der Krönungsangelegenheit, gewählt.

Großbritannien und Irland. London, 20. Mai. Nachdem A in der Hausfkapelle des Königlichen Schlosses zu Windsor die Taufe der jungen Tochter des Prinzen Christian von Schleswig-Holstein stattgefunden haben wird, begiebt sich Jhre Majestät die Königin mit dem Hofe für einen dreiwöchentlichen Aufenthalt nach Balmoral.

‘aufreich. Paris, 20. Mai. Gestern ist das leßte egi der Tre Een Flotte im mexikanischen Meerbusen, die Korvette »Magellaen«, mit dem Contre - Admiral Clouè an Bord, in Brest eingelaufen. Jn jenen Gewässern. bleibt nur als detachirtes Stationsschiff zum Schuße französischer Unter- thanen die Dampf- Korvette »Phlégéton « zurück, die zur Zeit in Sacrificios vor Anker liegt.

ortugal. Aus Lissabon schreibt man dem »Moni-. u daß Mi Pair8kammer mit 40 Stimmen gegen 17 den Gesegentwurf wegen der Verbraucbssteuer votirt hat. Die Deputirtenkammer hat ihrerseits einen Vorschlag der Regierung, betreffend den Bau der Eisen- bahnen von Oporto nah Braga und von Oporto nah Regia dur den Staat geprüft. Troß des Widerspruchs mehrerer Redner wurde dieses Projekt in seiner Totalität an- genommen , und die Kammer is unmittelbar zur Berathung

Über die einzelnen Artikel übergegangen.

Türkei. Konstantinopel, 21. Mai. Mehrere jüngere Prinzen werden- den Sultan auf seiner Reise nach Paris be- gleiten. Der Schah von Persien hat die Einladung des Kaisers Napoleon nach Paris abgelehnt. Die russische Re- gierung ‘verweigert den nach der Türkei emigrirten Tfcherkessen

die Rückkehr nach dem Kaukasus.

Rumánien. Bukarest, 21. Mai. (W. T. B.) Fürst Karl ist von seiner Reise in die kleine Walachei hierher zu- rückgekehrt. Der Fürst hat zwölf Distrikte besucht und wurde überall, besonders in Crajowa, enthusiastisch empfangen.

Amerika. New-York, 4. Mai. Jn Chicago haben si neuerdings die Ver Ätnisse zwischen Arbeitern und Arbeit- ebern in etwas gebessert; in andern Distrikten aber ist die age desto trauriger. Jn dem Bergwerkdistrikte von Potts- ville, im östlichen Pennsylvanien, Fie Gewaltthätigkeit und Mord in diesen Streitigkeiten nicht selten. Nicht weniger als 50 Mordthaten hat dieser eine Distrikt in den legten vier Jahren aufzuweisen, ohne daß es gelänge, gegen die zur Hafi gebrachten Verbrecher Zeugen aufzutreiben.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’schen Telegraphen-Büreau.

Hamburg, Mittwoch, 22. Mai, Morgens. Eine gestern

rovin j 2334,10 Maxbldà óder 19,8 Prozent, Schlefien 4,670,451 Mor. oder

Versammlung, an welcher etwa 1000 Personen , größtentheils aus dem Kaufmannsstande, Theil nahmen, beschloß, den Senat in ciner Supplik zu ersuchen , die Vorstadt St. Georg, o wie den Hammerbrook und das Gesammtgebiet zwischen Elbe und Alster in den Jollverein zu ziehen.

Weimar, Mittwoch, 22. Mai. Der Landtag hat den Antrag von Fries und Genossen auf Ermäßigung der Do- mainen-Rente des Großherzogs mit 18 gegen 11 Stimmen

abgelehnt. i London, Dienstag, 21. Mai, Abends. Ein Regierungs-

Erlaß verfügt, daß alles importirte Vieh in den Landungs- häfen sofort - geschlachtet werde. Nur von London, Harwich und Southampton aus darf importirtes Vieh lebendig weiter befördert werden.

Zur Kunde der volfkswirthshaftlihen Zustände des preußischen Staats. (S. Nr. 117 d. Bl.) IV. Forstwirthschaft.

Dic Waldungen in den alten Provinzen umfassen 26,800,029 Morg. = 1243 (] Meilen oder 25 Prozent vom Gesammtareal des Landes. Auf die einzelnen Provinzen v sich diese Zat Ele for Preußen 4,904,075 Morg. oder Prozent der Gejammtfläche der osen - 2,449,132 Morgen oder 21,6. Prozent, Pommern

29,7 Proz., Brandenburg 5,041,858 Morg. oder 32,3 Proz. y chsen 1'076 200° orgen oder Prozent, Westfalen 2,202,354 Morg. e 27,9 Proz. und: Rheinland 3,222,709 Morg. oder 30,7 Proz. Die verhältnißmäßig - ausgedehntesten “Forsten sind hiernach in den Pro- vinzen Brandenburg und Rheinland, die geringsten in Pom- mern und Sachsen“ “vorhanden. Zu den größten zusammen- ängenden Waldkörpern im Staate gehören in der Provinz Preußen die Tuchelsche Haide mit einem Flächenumfang von etwa 600,000 Morgen Landes und die Johannisburger Haide. Die Provinz Brandenburghat namentlich nach den mecklenburgischen; pom- merscheu und \{lesis{en Grenzen hin stattliche Forsten; in welchen die Kiefer ihre eigentliche Heimath hat; auf befferen Stellen aber au Eichen; Buchen, Birken und Erlen vorkommen. Besser bestanden als die brandenbhurgischen Wälder sind A her aub Forsten im Glaper und- Riéefengebirge , so wie seine Forjtflächen an der Oder und Spréec. Jn Westfalen finden sich ansehnliche. Waldungen ; besonders im Herzogthum Westfalen, Fürstenthum Paderborn, im Wittgenstein- schen und Siegerlande. - Jn der Rheinprovinz enthalten ‘die Forsten der Bezirke von Trier 954,509 Morg. ; von Coblenz 979,779 Morg. - und von Cöln 474,652 Morg.; während in den nicht dem Gebirge an- gehörigen Theilen der Bezirke von Aachen und Düsseldorf der Wald auf Gen von 420,620 und 393,149 Morg. zurückgedrängt ift. en vorgedachten 26,800,029 Morg. Wald in den alten Provin-

en ‘treten für die hohenzollernshen Lande 156,700 Morg. und für die neuerworbenen Landestheile 4,893,271 Morg. hinzu , fo daß -alfo die ‘gesammte Waldfläche im Staate gegenwärtig 31,850,000 Mor=- gen ‘beträgt; es treffen davon auf jede Quadratmeile 4982 Morgen und auf jeden Einwohner 1,4 Morgen. Unter den neuen Provinzen hat Hannover mit 1,910,000 Morgen das ausgedehnteste Waldland, hauptsächlih auf dem Harze, wo Laubholz vorrherrschend ist; sowie in der Lüneburger und Hildesheimer Gegend. Ihm nahe steht Kurhessen mit einer Waldfläche von 1,500,000 Morgen , unter welchen bedeutende Buchenwälder in vorzüglich schönen und theilweise ganz reinen Beständen vorhanden sind. Auch Nassaus Waldreichthuüm 1st im Verhältniß zu seiner Größe bedeutend; es hat 739,100 Morgen Forsten, wogegen “Holstein und Lauenburg nur 265,000 Morgen, Schleswig nur 190,000 Morgen aufzuweisen haben.

Was die Besißkategorieen der Waldungen anbelangt ; fo machen die Staatsforsten einen wesentlichen Theil derselben aus ; sie umfassen in den älteren Provinzen - 7,322,157 Morgen. oder 27,3 Prozent der gesämmten Waldfläche. Die umfangreichsten liegen - in Preußen (2,957,337. Morgen), in Brandenburg (1,473,962 Morg.) und in Pommern (696,678 Morg.); dann eigen Sachsen mit 664,054 Morg.; Schlesien mit 615/532 Morg.; Pojen mit 565,904 -Morg. ; Rheinland mit 564,542 Morg. und Westfalen mit 184,148 Morg., während in Hohenzollern keine Staatsforsten vor- handen sind. Von den Staatsforsten sind 1,188,500 Morg. mit Laub- holz ; 4/480;,200 M mit Nadelholz und 860,400 Morg. mit ge=_ mischtem Laub- und Nadelholz bestanden ; überhaupt also. 6,529,100 Morgen, oder fast 90 Prozent der bewaldeten Fläche Hochwald, wäh- rend der übrige Theil sich auf Mittel- und Niederwald, Pflänzwald und Hütungsdistrifte, sowie auf Gewässer, Wege, Gräben 2c. vertheilt. Die Privatwälder, deren bedeutendste in den Provinzen Schlesien und Brandenburg liegen , haben ein Areal- von circa 14 Millionen Morgen Landes; die Übrigen 4 Millionen. ‘Morgen bestehen ‘aus solchen Forsten , welche Gemeinden , Kirchen: und anderen Instituten angehören. Die Benußung und Bewirthschaftung der Privatwälder ist Seitens des Staats im Allgemeinen freigegeben; nur für eïnzelne Landestheile bestehen bezüglich der den Gemeinden und öffentlichen Anstalten ‘gehörenden Forsten Beschränkungen, indem der Staat®8regie- rung Wegen des regelmäßigen Betriebes und rationeller Benußgungs8art ein Oberauffsichtsrecht eingeräumt ist. _MAT i

Die Reinerträge der Waldungen in Altpreußen sind bei Reguli-

Abend unter Vorsiy des Herrn C. Woermann stattgehabte

rung der Grundsteuer auf überhaupt 9,819,798 Thlr. oder 11 Sar.