1867 / 123 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 24. Mai. Se. Majestät der König nahmen heute {10 Uhr den Vortrag des Polizei- Präsidenten von Wurmb entgegen und begaben Allerhöchstsich hierauf nach dem Königlichen Schauspielhause und nah den in der Französischen Straße belegenen Lokalitäten der Königlichen Theater, um dieselben in Augenschein zu nchmen.

Um 125 Uhr nahmen Se. Majestät der König militai- rische Meldungen entgegen und empfingen um 1 Uhr den

Feldmarschall Grafen von Wrangel und hierauf den Haus- |

minister Freiherrn von Schleinit.

Potsdam, 23. Mai. (W. T. B.) Jhre Königlichen Hoheiten der ‘Kronprinz und die Frau Kronprinzessin sind um 7 Uhr Abends von hier nach Paris abgereist.

D denburg, 23. Mai. (W. T. B.) Der Landtag hat “in seiner heutigen Sißung die Verfassung des norddeut- schen Bundes mit 45 gegen 3 Stimmen angenommen.

Sachsen. Dresden, 23. Mai. (Dr. J.) eule Mor- en ist das Königlich preußishe Leibgrenadier-Regiment r. 8 von hier abmarschirt. Jhre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und Prinz Georg, denen sich etwas später auch Se. Königliche Hoheit Prinz Albrecht von Preußen anschloß, sowie der Königlich preußische Höchsikommandirende General der Infanterie von Bonin und der Kriegsminister General- Lieutenant von Fabrice waren bei der Aufstellung des abrücken- den Regiments (in der Neustadt) zugegen und begleiteten das- selbe eine Strecke; ebenso eine große Anzahl Königlich preußischer und Königlich sächsischer Offiziere.

Altenburg, 22. Mat. (L. Ztg.) Jhre Königliche Hoheit die verwittwete Frau Großherzogin Alexandrine von Mecklen- burg-Schwerin ist nach zweitägigem Aufenthalte heute von hier nach Marienbad weiter gereist.

___— 23. Mai. So eben, früh 8 Uhr, verkünden 25 Kanonen- hüsse, daß Ihre Hoheit die Prinzessin Auguste, Gemahlin Sr. Hoheit des Prinzen Moriß, von einer Prinzessin entbunden worden ist.

Hessen. Darmstadt, 23. Mai. (W. T. B.) In der heu- tigen Sißung der Abgeordnetenkammer erklärte der RegierungS§- Kommissar, daß einer amtlichen Mittheilung zufolge in Frank- furt alles Vich zugelassen werde, das mit Gesundheitsattesten versehen sei. Nach einer anderen Mittheilung der bayerschen Regierung sei die Viehseuche in Franken fast ganz erloschen.

Das die Rinderpest betreffende Geseh ist veröffentlicht worden und tritt mit dem heutigen Tage in Kraft.

_ (Darnist. Ztg.) Se. Königliche Hoheit Prinz Friedri ch Wilhelm, Sohn Sr. Königlichen Hoheit des Kronprinzen von Preußen, 1 gestern Abend im Palais Ihrer Königlichen Ho- heiten des Prinzen und der Prinzessin Ludwig angekommen und heute Bormittag nach Karlsruhe abgereist.

Baden. Karlsruhe, 22, Mai. Der landständische Nus- {chuß hat einen Bericht Über die Amortisationskasse - Rechnung ausgegeben, welche weniger ungünstig ausgefallen ist, als man vor einem halben Jahr annehmen zu müssen glaubte. Wäh- rend man sich nämlich damals auf eine Schuldenvermehrung von 10,100,000 Fl. gefaßt machte, wegen des Kriegs8aufwandes und der Kriegsentschädigung von 6,000,000 Fl, beträgt diese Vermehrung nur 5,383,906 Fl. und zwar durch Verminderung der Activa um 3,698,386 Fl. und Vermehrung der Passiva um 1,685,120 Fl. Die Staatsschulden sind von dem Betrag von 27,914,630 Fl. auf den von 32,958,136 Fl. gestiegen. Zu die- ser allgemeinen Staatsschuld kommt aber laut Ausweis vom 1, Januar 1866 noch eine Eisenbahnschuld von 83,506,106 Fl, die sih seither gleichfalls vermehrt hat.

Württemberg. Stuttgart, 22, Mai. (St. A. f. W.,) Se. Majestät der König tritt morgen, Donnerstag, eine auf drei Tage berechnete Reise durch die nördlichen Landestheile an. Das Ziel des ersten Tages i} Künzelsau, das über Neckarsulm erreicht wird, am anderen Tage geht die Reise über Langen- burg nah Mergentheim und am dritten Tage wird Über WeikerS8heim, Gerabronn und Crailsheim die Rückreise angetreten.

Desteccrih. Wien, 23. Mai. (W. T. B.) Jn der heutigen res des Unterhauses interpellirte der Abgeord- nete Mühlfeld die Minister des Krieges und der Finanzen Über den Zweck und die Kosten der Befestigung der Stadt Wien. Der Finanzminister von Beke versprach, die Inter- pellation demnächst zu beantworten. Eine Petition der Stadt- emeinde Wien, betreffend die Unterlassung der Befestigung, am zur Verlesung. Darauf stellte der Abgeordnete Pra- tobevera den Antrag, eine Antwort8adresse auf die Thronrede

M erlassen und zu diesem Zwecke aus dem Plenum einen Aus- chuß von 15 Mitgliedern zu wählen. Der Antrag wurde an- enommen. Die Wahl des Ausschusses findet in der nächsten ißung statt.

| fung des von J. A. Hansen eingebrachten

| Mor anten uus Irland. | n der gestrigen erhaussißung erklärte Lord

auf eine Anfrage Lord Rufssells/, dar die von hier (ua U amerikanischen Regierung gemachten Vorschläge zur Erledigun: der zwischen beiden Ländern s{chwebenden Fragen bis jebt nos 9 keinem definitiven Abschlusse gediehen seien. Die amerikanische Reat rung verlange, daß die vollständige Korrespondenz dem Schiedsgerih, unterbreitet werden solle; die Königliche Regierung könne aber (A diese Forderung nicht eingehen. Verhandlungen seien indessen noû fortwährend im Gange und zwar in cinem Geiste, der cine befriedi gende Lösung verheiße. Der Herzog v- Marlborough beantra h die zweite Lesung der Bill in Betreff ansteœender Viehbseuchen, welt nah einer längeren Discussion genehmigt ward. i

Im Unterhause suchte Mill die Genehmigung nach, eine Bill zur Einseßung von Munizipalitäten in den verschiedenen Distrikten det Hauptstadt einzubringen. Gathorne Hardy machte Namens du Regierung die Mittheilung, dieselbe werde gegen Einbringung der qy gekündigten Bill nichts einzuwenden haben, im Gegentheil den Vor, schlag des Antragstellers gern in Betracht ziehen, Der Comité-Berig sei erst seit einigen Tagen in der Hand des Ministeriums, doch wer dasselbe, wenn eine Möglichkeit vorliege, etwas Nübliches auszuführen gerne mit dazu bchülflich sein. Die Sache sei indessen eine sehr ba wielte und man müsse zunächst zu ciner Entscheidung kommen, jy welchen Departements der hauptstädtischen Verwaltung Verbessy rungen einzuführen seien, eine Entscheidung, zu der man nur dur Berathun( verschiedener Projekte gelangen könne. Jm weitere Verlaufe der Sißung holte Lord Naas die Genehmigung zur Ein führung einer Bill für weitere Suspension der Habeas Corpus Afte in Jrland bis 1. März kommenden Jahres ein, worauf di Bill über die Nationalschuld zur dritten Lesung gelangte.

Aus Dublin wird gemeldet, daß die von den Geschwore nen schuldig befundenen Genier F,lood, Duffy und Cody der Leßtgenannte zu 20, die beiden Erstgenannten zu 15 Jahren ZUchthaus verurtheilt worden sind. Der Prozeß gegen den oft

London, 22, Mai

begonnen.

Frankrei. Paris, 22. Mai. Wie der »Moniteur meldet, ist die K öntigin von Portugal, von ihrem Gefolge begleitet, am Tage zuvor in Genf angekommen.

Sva*ien. Madrid, 17. Mai. Die Deputirten-Kan- mer hat den Antrag Nocedals über die parlamentarische Nichtwählbarkeit verworfen. Eine Petition englischer Antheils Inhaber der spanischen Staatsschuld, welche um unver zUglicve Regulirung der passiven Schuld bitten, wurde von da Regierung der Kammer vorgelegt.

__ JItalies, Nach Berichten aus Rom vom 19: Mai haben die Kardinäle nah dem leßten Consistorium beschlossen, den Kardinal Andrea einen Termin zu stellen, um seine Verthei digung einzureichen. Nach Ablauf dieser Frist würde de Kardinal in contumaciam zum Verluste seines Stimmrechts in! Kardinals-Kollegium und im Conclave verurtheilt werdet, Es wird behauptet, daß in einer anderen Versammlung von Kardinälen die Meinung ausgesprochen worden ist, daß die von Jtalien vorgeschlagene Finanz-Conversion eine unvermeidliche Nothwendigkeit sei.

__ Neománien. Bukarê s, 23. Mai. (W. T. V.) Gestern fand zur Feier des vor Jahresfrist an diesem Tage erfolgten Einzuges des Fürsten Kar! in seine Hauptstadt eine groß Festlichkeit statt. Nachdem der Fürst dem Tedeum in det Hauptkirche beigewohnt hatte, empfing er Abgeordnete aus deu 95 Distrikten des Landes. Bei Beantwortung der bezüglichen Ansprachen bediente sich der Fürst zum ersten Male der rumä nischen Sprache. Abends war die Stadt brillant erleuchtet. | Die für die Jllumination der öffentlichen Gebäude bestimmten Summen wurden auf Befehl des Fürsten an die Armen det Stadt vertheilt.

Dánemark. Kopenha gen, 21. Mai, (H. N.) Der zur Prü | Gesetzentwurfs, be trefsend die feste Besoldung der Prediger aus der Staatskass gegen Einzichung der Prediger-Ländereien 2c. niedergesehte Au® {uß hat seinen Bericht. erstattet , welcher heute im Folkething vertheilt wurde. Der Auss{huß is mit dem Prinzip de Gesches elnversianden , zvill jedoch die Aemter klassifiziren , |0 daß die Gagen je nach der Tüchligkeit, dem jedesmaligen Arbeits quantum und den lokalen- Verhältnissen verschieden bemessen werden. Die Ausgaben bei dieser Reform hat der Ausschu) auf 2,050,000 Thlr., die Einnahmen zu 1,850,000 Thlr. be rechnet. Die Staatskasse würde dabei somit 200,000 Thlr. ver n, zéf An E g weg als gezwungene Aen Opfer ccidentien und a , ç Uhl, und (006 Thir, n sog. Erntetagen 419,000 Th

Die Verhandlungen über das

wurden heute im Folkething fortgeseßt.

| heurtheilen die österreichische Thronrede günstig. Der Histo-

urt! Z Essen. genannten Capitain M'Clure und 3 andere Fenier hat in Cor! V

| die Nußung zahmer Kaninchen in Frankreich.

| ninchen. Die Zucht.

u ; Kinder est in Holland. Verstopfung beim Rindvieh nach dem Genusse N des Ackersparksamens. )

Ì rinnen dirigirt, welche ein Staatsexamen gemacht haben müssen, und Ÿ 68 von Schulschwestern, von denen kein weiterer Nachweis ihrer Be-

| zwischen 2000 und 3000 Fr., diejenige der Lehrerinnen zwischen 1800

Ÿ Unterricht betragen 199,920 Fr.

Fin Lauban Handel und Gewerbe unter den kriegerischen

Armeeorganisationsge\ch |

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Telegraphische Depeschen | aus dem Wolf f'schen Telegraphen-Büreau. | Triest, Freitag , 24. Mai. Der Lloyddampfer »Ausiria« i heute Morgen mit der ostindisch - hinesishen Ueberlandpost | g Alexandrien hier eingetroffen.

London, Freitag, 24. Mai, Morgens. Zwei der erwar- teten Ratificationsurkunden des Londoner Vertrages sind noch nicht eingetroffen, und konnte daher der auf gesiern intendirte gleichzeitige Austausch noch nicht stattsinden. Die Journale

au

riker Alifon ist gestorben.

_ Die Nummer 21 (vom 24. Mai) des »preußischen Handels- archivs« enthält unter Gesebgebung: Zollbehandlung gemciner Meine aus Piemont bei der Einfuhr Über die österreichische Landes- grenze gegen Jtalien. Verfahren der Zollämter hinsichtlich der aus dem Auslande zurückgebrachten, mit inländischen amtlichen Punzen verschenen Gold- und Silberwaaren in Oesterreich. Aufhebung der Ansfuhrzölle in Finnland. Freundschafts-, Handels- und Schiff= fahrtsvertrag zwischen Großbritannien und den Vereinigten Staaten von Columbia. Zolltarif für die Jusel Cuba. Unter Statistik: Handel, Industrie und Verkehrsverhältnisse in Nieder-Oesterreich wäh- rend der Jahre 1861 bis 1866 (Fortseßung). Jahresbericht des preußischen Konsulats zu Liverpool für 1866. Bericht über Aer- bau, Gewerbe und Handel der Provinz Almeria im Jahre 1866. Bericht des preußischen Konsulats zu New-Orleans für 1866. Unter Mittheilungen: Tilsit. Bromberg. Posen. Altona. Landsberg a. W. Gleiwiß. Magdeburg. Halle a. S. Bielefeld. Crefeld. Kopenhagen. Aalborg. Montevideo. Galveston.

Die Annalen der Landwirthschaft 1n den Königlich preußischen Staaten (Nr. 21 vom 22. Mai) haben folgenden Inhalt: Pariser Ausstellungs-Skizzen. VI1. Noch eine Stimme über die Aus- stellung auf der Jnfel Billancourt. Maschinen und Geräthe. Der Maulivurf, cin Feind der Landwirthschaft. Von H. Groß. Ueceber f Von H. N Nr auf

uersfort. (Mit einer Abbildung.) Statistisches. Ställe für Ka- I Nußzunag. dgie f Fetivieh-Ausstellung in Poissy. rage der Eisenbahn-Frachttarife. Aus der General -Ver-= des Hauptvereins westpreußischer Landwirthe zu Dirschau Normalgewicht für Roggen, Hypotheken- und Sub- hastations-Ordnung. Kreditfrage. Wirthschaftsweisen. Schafzucht. Berichte und Korrespoudenzen: Paris, Anfangs Mai. Königsberg, 9, Mai. Literatur: Land- und volkswirthschaftliche Tages]ragen von Otto Bek. Il. Jahrgang. Vereinsversammlungen. otizen. zur Hebung der Rindviehzucht. Stand der

Zur F sammlung è am 15 Mânz.

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Zur Rinderpest. Verein

Statistische Nacbrichten.

Ueber das Schulwesen von Paris ergiebt nach der »N. Z.« die neueste Statistik: Die Stadt Paris unterhält 243 Primärschulen und zwar 118 für Knaben und 125 für Mädchen. Diese 243 Schulen zählen zusammen 66,460 Schüler: 34,110 Knaben und 32,350 Mädchen. Von den 118Knabenschulen werden 65 von staatlich geprüften Lehrern diri- qut und 53 von Geistlichen. Erstere sind von 16,750; lebkere von 17,360 iindern frequentirt. Von den 125 Mädchenschulen sind 57 von Lehre-

ähigung verlangt wird. Die ersteren zählen 12/630 Schülerinnen, | ie leßteren 19,720. Die Besoldung der weltlichen Lehrer varürt

und 2400 Fr. Die Congregationslehrer erhalten 950 und die Schwe- stern 800 Fr. Ferner giebt es 82 Kurse für Erwachsene, 48 für Männer und 34 für Frauen. Die ersteren haben 9230 Hörer und die leßteren 5570 Hörerinnen. Die Ausgaben für diesen &Fortbildung®S- (Budget von 1867). Die Gesammt- summe für den Primärunterricht figurirt im Budget der Stadt Paris mit 5,930,332 Fr. Die Ausgaben für das- Sekundärschulwesen be- tragen 1,384,320 Fr.

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Gewerbe- und Handels-Nachrichten.

Wie in anderen Städten, \o hatten, dem Jahres-Berichte der Handelskammer zu Lauban für das Jahr 1866 Mea) reig-

nissen des verflossenen Jahres zu leiden. Der Absaß von Tuchen in Deutschland ivar entschieden \chlecht und mußte, troßdem daß einzelnen Fabrikanten die aus eschriebenen Militairlieferungen wesentlich zu Hülfe kamen, bei der Tuchfa brication sehr viel aufs Lager gear- beitet werden, da auch nach dem Auslande das Geschäft si schr ver- minderte. Selbst nah Beendigung des Krieges besserte si das Geidate nicht in dem Grade, wie man erwarten durfte, und liegt das Geschäft nach dem Orient, cine Hauptabsaßquelle, noch vollständig darnieder ; ebenso wenig vermag Jtalien größereBezichungen zu machen. Jn gleicher Weise war für die Baumwollen-Indu strie das Jahr 1866 einJahr \{chwcrer Kämpfe und harter Schläge. Der Absaß der von der: mechanischen berei fabrizirten Artikel war in dem 1. Vierteljahre ziemlich leb-

haft; dann aber brachten die kriegerischen Ereignisse einen vollständigen

Stillstand des Le mit fich Erst nach Beendigung des Krieges fam einige Lebhaftigkeit in das Geschäft. Ganz ebenso ging cs mit der Leinen-Jüdustrie. Bei dem Ausbruch des Krieges YUrde die Fabrikation bedeutend beschränft; und nur die Fabrikanten, welche unter allen Umständen ausreichende Mittel besaßen, konnten ihre Ar-

| beiter voll beschäftigen. Auch nach dem Friedens\{chluß blieb das Ge-

{äft klein; erst gegen Ende des Jahres trat einige Nachfrage nach leinenen Taschentüchern, dem Hauptprodukt des Laubaner Bezirks ein. Auch für die halbwollenen Artikel war nach dem Ausbruch des

| Krieges ein Absaß gar nicht zu bewerkstelligen. Seit dem geschlossenen Frie-

den stellte sich zwar ein größerer Bedarf wieder ein, jedoch keineswegs in dem Grade, wie bei manchen anderen Branchen. Besser ge- stalteten fich die Verhältnisse für Zwirn- Fabrication. Dieselbe überholte, obwohl im Juni und Juli die Nachfrage gleich Null war, dennoch die des Jahres 1865. Auch der Begchr von Glasfnös p fen,

Glasperlen und ordinairen Schmucksachen war das ganze Tahr | über, mit Auêënahme der Kriegsmonate, ein recht lebhafter.

Auch blieb die Thonwaaren-Fabrication nur eine kurze Zeit einge- {ränkt und hob sich nah Beendigung des Krieges bald wieder auf die Höhe des Jahres 1865. Die Papier-Fabrication. crlitt durch die kriegerischen Ereignisse keine erhebliche Störung, während dagegen die Stroh-Fabrication nicht unbedeutende Einbußen hatte. Eisen- und Ledergeschäft beschränkten sich nur auf den Konsum.

(Zur Barifer Ausstellung.) Die »Deutsche Ausstellungs®- Ztg.« schreibt: Den am meisten in die Augen fallenden Theil der preußishen Abtheilung der Ausstellung bietet unstreitig der von verschiedenen Baumeistern, Künstlern und Handiverkern Berlins ausgeführte und ausgestellte, reih geschmückte Bau dar,

"welcher sich in der großen Galerie 2, zwischen der belgischen und der

preußischen Strafe befindet. An diesen Vau schließt sich die mitten durch die Galerie laufende Säulenreihße an, weiche den erhöhten Umgang bildet und die Transmission trägt. Die ganzen Außenseiten dieses Baues sind aus polirtem [lesischen Marmor aus den Werk- stätten der Herren Schleier u. Comp. in vollendeter Ausführung hergestellt. Außerdem arbeiteten daran F. W. Dankberg als Stucca- teur, Hauschild, der die feine Schlosserarbeit in Eisen und Bronze lieferte, J. Brix, für die Zinkgußarbeiten, Spinn u. Sohn für die Gas-Lustres, Spinn U. Menke für das in Eichenholz nze Mobiliar, Schaar u. Rehse für verschiedene Tischler - Arbeiten, Lessing für die Vasen in Terra - Cotta nach Sußmann - Hellborns Modell, der auch prächtige Marmor- Kandelaber, und Sternecker, der Entwurf und Modell zu einer Fontaine lieferte. Das Ganze ist nach dem architekftonischen Entwurf der Baumeister van der Hude und Hennicke ausgeführt. Zwischen den beiden, in einem Halbfreise emporführenden breiten Treppen befindet sich die Ausstellung Krupp's in Essen, welche der Beschauer viele zählt. Rechts von der Treppe sicht man die Ausstellung von Berger u. Comp. in Witten.

Kronstadt, 23. Mai. Die Schifffahrt ist heute eröffnet ivor- den. Der Lübecker Dampfer »Newa« traf Vormittags ein, zwei andere Dampfer sind in Sicht.

Landwirthschaftlibe Nachrichten.

Aus der Provinz Sachsen, 21. Mai. Durch ein im Laufe des gegenwärtigen Monats erlassenes Cirkular seßt die Direction des landwirthschaftlihen Centralvereins für unsere Provinz die Juveigvereine in nähere Kenntniß darüber, daß die diesjährige Gene- ra [Vers ammlung vorauss\ichtlih im Monat September in Naum- burg stattfinden wird, und fordert dazu auf, etwaige auf die Tages- Ordnung zu stellende Fragen unter Bezeichnung der Referenten ihr bis zum 15. Juni einzureichen.

Eiseubaßun: und Telegraphen- Nachrichten.

Karlsruhe, 22. Mai. Nach der »Karlsr. Ztg.« werden morgen zu Darmstadt kommissairische Verhandlungen wegen der durch die Er- eignisse des vorigen Sommers nothwendig gewordenen neuen Rege-

des 1852 zwischen Baden, Großherzogthum Hessen und Frank- furt abgeschlossenen Vertrags über Herstellung und Betrieb der Tele- graphen-Leitung längs der Main-Near-Eisenbahn beginnen. Bei diesen Verhandlungen werden die Regierungen vertreten, wie folgt: Baden durch Ministerialrath Nicolai , Preußen durch den Geheimen Oberpostrath Wiebe und Hessen durch den Ministerialrath Scbleier- macher.

evtaas 22, Mai. Behufs Ausbesserung des- neuen trans- atlantishen Kabels sind bereits Anstalten getroffen. Binnen zehn Tagen wird ein mit dem erforderlichen Material versehenes Sa preis von hier auslaufen. Da es, wie schon früher P R festge|tellt wurde, daß die schadhafte Stelle nicht Über 2 englische Meilen vom Lande entfernt ist, wird das Kabel bis zum 15. Juni jedenfalls wieder

diensttauglich sein.

[lung

Königliche Schauspiele.

Sonnabend, 25. Mai. Jm Opernhause. (108te Vorstellung.) Flick und Flock. Komisches Zauber-Ballet in 3 Akten und 6 Bildern von Paul Taglioni. Musik von P. Hertel.

Mittel-Preise. i

Im Schauspielhause. (131|st|e Abonnements - Vorstellung). Das Käthchen von Heilbronn. Historishes Ritter-Schäuspiel in 5 Aufzügen von H. von Kleist, für die Bühne eingerichtet von H. Laube.

Mittel-Preise.