1867 / 142 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

bunderen verschwunden , Paraguiten herrscht. Rio zurückgekehrt.

Telegraphiïche Depeschen aus dem Wolf f'schen Telegraphen - Bürean. Wien, Dienstag, 18. Juni, Vormittags. Der Kronprinz von Jtalien wird- in der nächsten Woche hier erwartet. Jn diplomatischen Kreisen wird

»Presse« meldet:

dieser Besuch als die Einleitung zu einer

von intimen Beziehungen zwischen den beiden Fürstenhäusern angesehen, welche durch ein Zusammentreffen der Souveraine

in Paris besiegelt werden soll.

Sämmtlliche Blätter äußern fi anerkennend und zustim- mend Über die gestern dem Unterhause zugegangenen

rung8vorlagen.

Paris, Dienstag, 18. Juni, Morgens. schreibt: Der Kaiser hat zwei Tage hindurch an rheumatischen Schmerzen gelitten, welche ihn zwangen, das Bett zu hüten. Se. Majestät ist gegenwärtig wieder vollkommen hergestellt.

Rom, Montag, 17. Juni, Abends. Der Papst hat heute die Glückwünsche der Kardinäle und Bischöfe zur Jahresfeier

seiner Thronbesteigung entgegengenommen.

derselben erwiderte der heilige Vater: Er habe während seines Pontifikats kämpfen müssen gegen die Feinde der Religion und

des heiligen Stuhls, gegen die Feinde jeder

welche theils darnach streben, ausscließlich das materielle Wohl- befinden zu fördern , theils aber den völligen Umsturz der Prin- zipien der Autorität , der Gerechtigkeit und der Religion, sowie den Raub der alten Besizthümer der Kirche zu ihrem Zweck

machen. Er habe es versucht, die verirrten

Encyklika, welche- die Fundamentalgrundsägze des Rechts Und

der Religion angeben, wieder zu sammeln. seine Ansprache mit folgenden Worten, die

gung aussprah: »Ehrwürdige Brüder, ih bitte Euch, ver- doppelt Eure Gebete, um von Gott und der unbefleckten Jung- frau zu erlangen, daß sie uns befreien von den schweren Ge-

fahren, die uns umgeben. Als Statthalter

mit diesem Gebete stets die Hände zum Himmel erheben ; helfet mir, schaaret Euch um mich, damit wir gemeinsam streiten

und triumphiren können. «

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während sie noch in demjenigen der Der General Polydora war krank nah

Die heutige

Wiederanknüpfung

Regice-

Der »Moniteur«

Auf die Ansprache

sozialen Ordnung,

Geister durch die Der Papst {loß

er in tiefer Bewe-

Christi werde ich

Zur Kunde der volfkswirthschaftlihen Zustände des

preußischen Staats. (S. Nr. 141 d. Bl.)

V1 R 1 L

Außer den früher angeführten, in Preußen in Blüthe stehen- es aber auch noch viele andere,

den Jndustrieczweigen giebt einer bedeutenden Ausdehnung und eines guten Auslande erfreuen. Zu diesen gehört die Fabr thematischen, optischen, chirurgischen, mu

ssttrumenten, sowie von Uhren, für welche im Jahre 1846 nur 6447, Demnächst is dazu die rechnen, welche 1846 64,681, 1861 hierher gehörenden Gips- h tent den Kalkbrennereien und Zie- geleien, deren Absaß vornämlich auf den inländischen Konsum be- rehnet ist, zeihnen sich namentlich die Porzellan- und Steingut- abi j uslande einen Markt Ur ihre Erzeugnisse Gnu haben, dur vortreffliche Arbeiten aus.

orzellanfabrifen mit 4189 Arbeitern,

1861 dagegen 9720 Personen thätig waren. . mineralurgi\sche Indüstrie zu 100,158 Menschen beschäftigte. Außer den mühlen, Asphalt- und- Cementfabriken,

Mate sowie die Glashütten, die au im Es bestanden 1861: 35 die bedeutenderen derselben Breslau und Erfurt. die im Jahre 1760 als den Besiß des Staates Übergegangen ónigliche in Berlin, die über 400 Arbeiter beschäftigt.

Die Zahl der Steingutfabriken Arbeitern, die \ich besonders auf Berlin, dam, Frankfurt Breslau, Liegnis,

in Berlin und den

land die Hauptsiße dieses Gewerbs neben denen noch 92

zweiges. Aachen, bestanden, arbeitet hauptsächlich für den

li na England und Nordamerika lohnen deutende Ausdehnung hat in Folge der steigenden dadurch hervorgerufenen Finaome des Verbrauch die Fabricat on chemisher und pharmazeu

An der Spiße derselben stcht a Privatfabrik Ne, aber bereits 1763 in e Porzellanmanufaktur

'elief sih auf 197 mit 4633 B e e Ee Pots- ] ; agdebur n und Trier ver- theilen Glashütten gab es 147 mit 5603 Arbeitern; sie find in sämmtlichen Provinzen vertheilt, jedo sind Schlesien und das Rhein- Glas\chleifereie S Be Arbeite reen ; d 9 n mi 1 Spiegelglasfabrik mit 470 Arbeitern , leßtere im Regierungs-Bezirk port und hat nament- bsaß. Sehr be-

t die si

Rufes im Jn- un ication von ma- sikalischen 2c. Jn-

Regierungsbezirken

s Musteranstalt

Industrie und der 8 von Chemifalien

erlangt, wie sich aus der Zahl ‘der dabei beschäftigten erfoncn ergi dic 1846 12/052, 1861 dagegen 26,987 betrug, also im Verhältni t 100 : 224 Biegen it. Las zunä die chemischen Fabriken betrifft so betrug die Zahl derselben mit 3839 Arbeitern ; die bedeutendste finden sich in Berlin und den Regierungsbezirken Potsdam, Stettin Magdeburg, Arnsberg, Düsseldorf und Aachen. Jhr Betrieb beruht vornämlih in dem Geschäftsumfange der Drucereien Gärbereien Bleichen , Glashütten und derjenigen größeren Fabriken, welche cinen umfassenden Gebrauch von chemischen Produkten zu machen haben; doch arbeiten die größeren derselben, unter denen namentlich die de: mische Fabrik zu Schönebeck (Regierungsbezirk Magdeburg ) eine her vorragende Stelle einnimmt, auch viel für den Export und senden ihre Produïte nah Oesterreich, Holland, Belgien, chweden, Däne. mar, Rußland, England und Nordamerika. Außerdem sind bia noh zu erwähnen die Oelmühlen und Oelraffinerien (3755 mit 854 Arbeitern), die Fabriken für Mineralöle und Paraffin, für Parfüme rieen, wohlriechende. Wasser und Seifen, ferner die Stearin- und andere Licht- und Seifenfabriken (219 mit 5543 Arbeitern), die Zünd. waaren - Fabriken (98 mit 1404 Arbeitern) und die Coaks- bereitungs-Anstalten (240 mit 5546 Arbeitern).

Die Fabrication von Consumtibilien aller Art hat mit der Zunahme der Bevölkerung nicht nur gleichen Schritt chalten, sondern diese überholt , weil viele der hierher gehörenden Gewerbs. uvrtge nit allein für den einheimischen Konsuni, der Übrigens in

olge größeren Volkswohlstandes ebenfalls erheblich gewachsen is s auch im Auslande àábseßen.

ert 848 Cr reg eu M ahre ) beschäftigte diese Tndustrie 101,288 Menschen , 1 165,865; die Arbeiterzahl is also im Verhältniß von 100 : 164 x stiegen während die Einwohnerzahl der alten Provinzen, im gleichen Zeitraum sih nur ivie 100 : 115 vermehrt hat.

Sowohl hinsichtlih ihrer Bedeutung für die Ernährung der Men- schen, als „auch „Wegen der großen Zahl von Arbeitern, denen sie Be: schäftigung gewähren, nehmen die Getreidemühlen zu Mehl, Gries, Grüße, Graupen 2c. die erste Stelle unter Gewerben ein, welche sid mit Herstellurig von Verzchrungsgegenständen beschäftigen; es standen im Betriebe 14,712 Wassermühlen mit 28,096 Mahlgängen,- die meisten sten in Schlesien 6 mit 6911 Gängen —, Sachsen —. 2038 mit

| Gängen —, Westfalen 1572 mit 3037 Gängen —, und im Rheinlande 3661 mit 6429 Gängen; E 14,866 Windmühlen, die Mehrzahl derselben in den östlihen Provin en, 1728 durch thierische Kräfte und 668 durch Dampf getriebene Mühlen. Namentlich die i genannten Dampfmühlen , von denen mehrere größere von

ctiengesellschaften angelegt worden sind, haben außer dem regelmäßi- gen Absaß im Jnlande, auch im Auslande einen Markt und expor- tiren jährlih_ bedeutende Quantitäten Mehl nah Holland, Enaland Schweden , Norwegen , Dänemark 2c. Die- bedeutendste Stettiner Dampfmühle z. B. exportirte im Jahre 1865 235,697 Ctr. Mehl, dar- unter 91,465 Ctr. nah Holland, 67,557 Ctr. nah Schweden und Nor- wegen, 67,125 Ctr. nah England, 8450 Ctx. nah Bremen“ und Ham- Soi g ORETTDORE ca. 80,000 Ctr. Kleie nach England und Schleswig

_ Nächst den Mühlen is die Rübènzuckerindustrie in kurzer Zeit in Preußen zu hoher Blüthe gelangt; sie hat sich von _79 Fabri- ken, die im Jahre 1843—44 3,830,345 Ctr. Nüben verarbeiteten und 191,500 Ctr. Rohzucker herstellten, auf 213 Fabriken im Jahre 1865—66 gehoben, welche circa 32 Mill. Centner Rüben verwendeten; 2,560,000 Centner Rohzucker produzirten und ca. 35,000 Menschen beschäftigten. Die zahlreichsten Rübenzuckerfabriken (141 befinden sich in der Pro- vinz Sachsen, doch auch in Schlesien und randenburg hat dieser Jn- dustriezweig eine nicht unerhebliche Ausdehnung erlangt. Die Rüben- zuckerfabrifken, die bis vor Kurzem hauptsächlih nur für den Konsum des Zollvereinsgebictes arbeiteten, haben in neuerer eit, durch Export- Bonifikationen unterstüßt, auch im Auslande ein bsaßgebiet errun- gen und im Jahre 1866 31,790 Ctr. Brodzucker und 633,900 Centner

obzucker und Farin, haupt\ächlich me England, Schottland, Frank- reich, Holland, Schleswig-Holstein und Meclenburg ausgeführt. Durch die bedeutendere Zukerproduction haben \ich die Preise des Zucers erneblich niedriger als früher gestellt; der Konsum hat sich vermehrt und ist, während er vor 20 Jahren ca. 5 Pfd. Zucker für jeden Kopf r he r betrug, gegenwärtig bereits auf 10 Pfd. pro Kopf Einen bedeutenden Umfang hat die Tabaks- und Cigarren- Fabrication, dic zum Theil auf dem inländischen Tabaksbau be- ruht, dessen Umfang schon- bei Darstellung der landwirthschaftlichen Verhältnisse erwähnt worden ist; sie ist insofern von besonderer Widh- tigkeit, als sie, im Vergleich mit andern Industriezweigen, bei einem gleichen Werth des Umsazes bedeutend mehr Menschenhände in Thä- e seßt. Es bestanden 1861: 1386 Fabriken mit 26,336 Arbeitern (1846 nur 710 Fabriken mit 10,938 Arbeitern), bei ungefährer Ver- doppelung der Zahl der Etablissements hat sich die Zahl der beschäf- tigten Personen fast verdreifaht. Die Hauptsiße dieser Jndustrie finden si in Berlin, Magdeburg, Minden, Cöln, Duisburg, fast aus\chließlich r den inländischen arbeitend, da die ausländischen Märkte wegen der dort bestehenden Ta- baksmonopole größtentheils verschlossen sind. Der inländische Verbrau ist bedeutend und berechnet sich auf etwas über 3 Pfd. für jeden Kopf der Bevölkerung, während er z. B. in Oesterreich nur 1,81 Pfund, in &ranfreih 1/15 Pf. und in England 0,35 Pf. beträgt.

Die Bierbrauereien und Branntweinbrennereien sind wegen ihrer Beziehung zur Landwirthschaft von Wichtigkeit. Die Zahl der ersteren belief sih im Jahre 1864 auf 7413 mit ca. 17,000 Arbeî- tern (1846 8142 mit 13,000 Arbeitern); die Zahl der Anstalten hat abgenommen, weil viele kleinere Brauereien, besonders auf dem Lande, mit den größer und besser eingerichteten nicht konkurriren konnten.

tisher Produkte

Dagegen hat der Betrieb im Allgemeinen erheblich zugenommen, Es

Und Gas.

und zollvereinsländischen Konsum

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wurden 1864 überhaupt 2,605,482 Ctr. Braumalzschroot verwendet und daraus etwas über 260 Mill. Quart Bier gewonnen, was au den Kopf der Bevölkerung einen Verbrauch von etwas über 14 Quar ergiebt (gegen 9 Quart pro Kopf im Jahre 1854). Am geringsten ist der Bierkonsum in Pommern (6,16 Q und POIen (5/11 Quart), am E in Sachsen (22,22 e Ostpreußen (18,40 Quart) und im Rheinlande (14,50 Quart). r Berlin allein berechnet \ich der Verbrauch auf etwas über 52 Quart pro Kopf. Brannt- wein-Brénnerei wird hauptsächlich auf den größeren Gütern als Nebenzweig der Landwirthschaft betrieben ; von 780 Brennereien, die im Jahre 1864 vorhanden waren, befanden \ich 6423 auf dem Lande. Sie beschäftigten mit den besonders bestehenden Destilliranstal- ten circa 23,000, 1846 nur 17,000 Menschen, der Betrieb hat sich also auch hier erheblih gesteigert. An Materialien wurden 4,648,238 Scheffel Getreide, 27,925,000 Scheffel Kartoffeln und außerdem noch ansehnliche Quantitäten Melasse, Weintreber, Kernobst 2c. verbraucht. Die bedeutendsten Anstalten befinden \sich in Schlesien, Sachsen; Posen und Brandenburg. Der Haupttheil der- Spiritus-Production kommt ur Confumtion im Jnlande, doch wird circa !/, derselben im Aus- {ande; vorzugsweise in Süddeutschland, England, Frankreich (in Bor- deaux und den nördlichen Provinzen, wo die Sprite zur Herstellun feiner Liqueure verwendet werden) Holland, Spanien und- Portugal, Dänemark; Schweden 2c. abgeseßt. Im Jahre 1865 würden allein von Berliner Häusern 19,114,261 Quart Spiritus à 80 pCt. expor- tirt (1854 nur 7,689,000 Quart).

Schließlich sind noch die Stärke-, Kraftmehl-, Nudeln- 2c. Fabriken (279 mit 1682 Arbeitern) die Chocoladen-, Cichorien- Senffabriken (270 mit 4215 Arbeitern) und die Essigfabriken (497 mit 1042 Arbei- tern) zu erwähnen.

Kunst- und wissenschäftliche Nachriebten.

Von Seiten der Friedrihs-Universität in Halle ist auf Anlaß der bevorstehenden Cini pital eine Festschrift ausgegeben worden, welche den Titel trägt: »Zur Feier der sunszigjährigen C der Uni- versitäten Halle und Wittenberg«. Dieselbe enthält zwei Abhandlun- gen. 1. Zur Geschichte der Del ergang von Wittenberg und Halle, von Prof. Dr. S nd und 11. Geschichte der v. Poniauschen Bibliothek, von Prof. Nr. Boehmer.

Statistishe Nachrichten.

Die Ein- und Auswanderungen im Danziger Re ierungsbezirk i

im verflossenen Jahre liefern folgendes Zahlenergebniß. Es wanderten 24 Pan ph Si fommen zwei auf den Kreis Berent, 1 Kreis

Carthaus, 12 Stadtkreis Danzig, 8 Kreis Elbing und 1-Person auf

den Kreis Marienburg. - Es wanderten dagegen aus 614 Personen und zwar aus dem Kreise Berent 1, Carthaus 182, Stadtkreis angs 38, Landkreis Danzig 5, Kreis Elbing 13, Marienburg 18, Neustad 356. Am stärksten stellt sich danach die Auswanderungslust in den Kreisen Carthaus und Neustadt heraus, wogegen sich im Kreise Pr.- Stargardt diesmal kein Auswanderer vorfindet. t Nach dem »Verzeichniß der Behörden, Lehrer, Institute, Beamten und Studirenden auf der Groß erzoglichen Universität Rostock, Sommer-Semester 1867,« Peirogt die Zahl der im gegen- wärtigen Sommer-Semester Studirenden 161." Davon studiren 47 Theologie (davon 3 zugleich Philologie), 60. Rechte, 37 Medizin, 6 Pharmacie, 5 Philosophie, 3 Philologie, 1 Yotariatswissenschaft, 1 Chirurgie, 1 Chemie. Die Gesammtzahl hat gegen da3 vorige Se- mester um 6 abgenommen. Die Zahl der Theologen is um 2, die der Juristen um 9 zurückgegangen, die der Mediziner um 2 gestiegen. Unter den Studirenden besinden sich 9, welche nicht unter akademischer E stehen, und 6, deren Jmmatriculation in suspenso ist. Von den 161 Studirenden sind 149 aus Melenburg-Schwerin, 4 aus Mecklenburg-Streliß, 4-aus Preußen, 3 aus Ungarn, 1 aus Böhmen. (Ueber die Verbreitung. der Elementarkenntnisse in England) ergaben die neuesten Zusammenstellungen , daß von 00 neu verheiratheten Paaren durchschnittlich 80 Männer und 70 Frauen ihren Namen unterzeichnen können. 1754 unterzeichneten eiwa die Hälfte der Männer und Frauen nur mit cinem Kreuz ; zwischen 1754 und 1840 fiel diese g auf 47 pCt.; die Kennt- nisse auf dem flachen Lande zeigten sich dabei in der Zunahme, die in der Stadt in der Abnahme. Die Zahl der nur mit Kreuz Unterzeichnenden fiel von 1800 bis 1835 von 47 auf 41 pCt., und zwar gleihmäßig in Stadt und Land. Bei der Thronbesteigung Georg 111. unterzeichneten 56 pCt. der Städte und 40 pCt. des Land- volkes mit Namensunterschrift. Bei der Thronbesteigung der Königin Victoria zeigte ih keine Zunahme bei der städtischen, doch war bei der ländlichen Bevölkerung- die Kenntniß des Schreibens von 40 auf 60 pCt. gewachsen. Jm Jahre 1855 unterzeichneten die Ehekontrakte in Frankreich ‘60 pCt., in England 644 Yak 1862 in Frankreich 64, in England 715 pCt., und zeigte sich dabei die Bevölkerung von Paris Und London weit überlegen jener der andern Theile der Länder. Die allgemeine Zahl der Schüler betrug für England 1818, 1 unter 17, 832 1 unter 11, 1851 1 unter 8, 1858 1 unter 7 Einwohnern. Jn Manchester waren im Jahre 1864 40 pCt. der Knaben und. 53 pCt. der Mädchen zwischen & und 12 Jahren weder beschäftigt, noch besuch- ten sie eine Schule; die Schulbildung is} daher eine außerordentlich

ungleiche. y

Privat-Goldausbeute in Rußland für 1866. Nach der "Rus S4. Vet Ztg.« wourde in Ostsibirien , diesem Centrum der russishen Goldgewinnung , aus 550,599,128 Pud Sand durch 27,579 Arbeiter 1034 Pud 22 Pf. 17 Sol. 8 Doli Schlichgold gewonnen, was gegen 1865 eine Verminderung der Ausbeute um 22 P. 19 Pf.

82 Sol. 6 Doli

ergiebt. n Westsibirien betrug die Aus- beute an Gold aus g 3 y h

2,301,695 2 Sand durch 1538 Arbei- ter 86 Pf. 32 P. 55 Sol. 497 Doli, also 24 P. 6 Bf. 73 Sol. 59 Doli mehr als 1865. Jn dem Uralischen Bergbezirk endlih haben 223,334,701 Bud Sand 285 P. 1 Pf. 79 Sol. 48 Doli Sclichgold (54 P. 18 Pf. Sol. 46 Doli mehr als 1865) ergeben. Die Gesammtausbeute an Gold beträgt also 1406 P. 16 Pf. 56 Sol. 97 Doli, d. h. 56 P. 5 Pf. 55 Sol. 3 Doli mehr als 1865. Die Abnahme der Goldausbeute in Ostsibirien wird dur die Er- \{chöpfung einiger Goldlager und durch die Theuerung der Arbeitskräfte “und Lebensmittel bedingt. Jn Ostsibirien gewann jeder Arbeiter 12 Pf.,

in Westsibirien 24 Pf. Gold. Dies i jedoch nur annähernd richtig, da in Ostsibirien viele Arbeiter von den Wäschen fortliefen, mrähren dies in Westsibirien viel weniger der Fall war.

Am 15. März wurde in Riga eine Volkszählung vorgenom- men , zum erstenmal nach den von der modernen statistischen iffsen- schaft gebotenen Aegeln und Vorsichten, so daß deren Ergebniß wohl keinen der Fehler Meter Bevölkerungs-Aufnahmen in den baltischen Provinzen zeigt. Riga nebs seinen Vorstädten gehört ihr ufolge nun- mehr, wie die- betr. Ee »Augsbg. Ztg.« besagt, zu den wenigen Städten des russischen Reiches mit mehr als 100, Ein- wohnern, denn das Gesammt - Resultat ergiebt 102,043 Perso- nen, von denen am Zählungstage 2068 zwar nur vorübergehend (e! ansässig) sch in Riga befanden, wogegen 1162 An- älsige abwesend waren , alo ungezählt blieben. Aus den ver- schiedenen statistishen Gliederungen der Bevölkerung heben wir folgende nah Prozentsäßen hervor: Deutsche 46,23 Russen 24,98, Letten 23/93 Esthen 1,69 /

rotestanten 61,52, Griechisch-Ortho- doxe 18/57, anderer Confession 19,90; männlih 50,47, weiblih 49,53 ; ledig 58,30, verheirathet 33,16, verwittwet 8116, geschieden 0,37. Bei dieser Gelegenheit dürfte auch die Notiz nicht ohne Interesse sein, daß die baltischen Provinzen die Me des Reichs sind, in- dem sie per Kopf um 15 Rubel höher stehen als durchschnittlich das Innere des Reichs, und zu den allgemeinen Staatszwecken 86 pCt. gegen nur 68,3 pCt. in den andern Gouvernements übrig lassen, wäh- rend der Staat bloß 87 pCt. aus den von ihnen gezogenen Einnah-

men für ihre Lokalverwaltung verwendet.

Gewerbe- und Handels-Nachrichten.

Bericht über den Handel und die Schifffahrt von Königsberg î. Pr. im Jahre 1866. Was die eem big des Königsberger Handels betrifft, so betrugen die Verschiffungen von G e- treide während der ersten 6 Monate nicht mehr als 1,151,000 Scheffel. Erst im August kam nach dritthalbjährigem Darniederliegen das Ge- treidegeshäft wieder in lohnende Thätigkeit. Dieselbe dauerte an und steigerte sich fast ununterbrochen bis zum Jahres\{lu}e in einer Leb- haftigkeit, die den stärksten Gegensaß zu der Todtenstille der ersten Jah- reshâlfte bildete. Hatte das 1. Semester auf dem niedrigsten Stande des traurigsten Getreidejahres (1865) verharren erd so crhob sich dagegen das lebte Quartal selbst über die cie eriode des Jahres 1861 , des glänzendsten Getreidejahres für Königsberg; denn in den leßten 3 Monaten verschiffte es nicht weniger als 1,695,000 Scheffel. Im Ganzen betrug die Getreide - Ausfuhr über See im Jahre 1866 4,348,179 Scheffel (1865: 2,612,801 Scheffel), mithin © allerdings 1/735/378 Scheffel mehr als in dem \{limmsten Jahre 1865, aber doch immer noch weniger als in irgend einem anderen Jahre des jeßigen Decenniums. Von dem Export an Weizen (1,118,087 Sch.) gingen im vergangenen Jahre 585,862 Sch. nah England, 154,724 Sh. nah * E 118,711 Sch. nach Belgien, 32,853 Sch. nach Schweden und

torwegen, 22,105 nach Frankreich , 8880. nach Dänemark. Von den

1,485,887 Sch. exportirten Roggen's waren die skandinavischen Reiche (mit 606,121 Sch.) und Holland (mit 163,055 Sch.) die Hauptabneh- mer. Nach Bremen und Oldenburg gingen 109,387.Scch. Dänemark bekam 79/429 Sch., England 19,238 Sch., Preußens westliche Provin- zen 209/218 Sch. Pommern 180,948 Sh. Von den 387,344 S. exportirter Gerste gingen 256,028 Sch. nah England , 31,816 na Solland, 241842 Sch. nah Schweden und Norwegen, 5650 nah Bel- gien. An Hafer wurden 524,375 Sch. exportirt, und zwar 392,833 Sch. nach England, 75,366 Sh. nah Frankreich, 49,601 Sch. nach Belgien, 22/990 Sch. nach Holland, 11,962 nah Preußens westlichen Provinzen. Von Hülsenfrüchten gingen-154,680 Sch. nach England, 29,729 Sch. nach Holland, 27,880 nah Schweden und Norwegen. Der Werth des exportirten Getreides und der Hülsenfrüchte belief sich im Ganzen auf 9,835,000 Thlr. - ]

Das Flachs- und Pan ges chäft gewinnt für das Königsberger Propre-, Kommissions- und Speditionsgeschäft immer höhere Bedeu- tung, da das Jn- und Ausland einen großen Theil seines Bedarfs mit Vorliebe von Königsberg bezieht. Obwohl E der Handel mit Textilpflanzen von den üblen Einflüssen der Geldkalamität und des Krieges in vollem Maße zu leiden hatte, so wurden dennoch 1866 hiervon 168,960 Ctr. ausgeführt, also nur 12,500 Ctr. weniger, als in dem für diese Branche bisher unerrecicht dastehenden Vorjahre, ansehn- lih mehr als in allen früheren Jahren. Der Export lieferte einen A von 2,134,200 Thlr. : t

as Holzgeshäft war im Jahre 1866 nicht erheblich. Der

\o daß Ver- schisfungen nur von geringer Bedeutun E Eben haben. Der Gesammtertrag des Exports betrug nur 232, Thlr.

Der DEU arie an Thee betrug 58,900 Ctr. (1865: 62,500 Ctr. ), mit einem Werth von etwa 4 Mill. Thlr. Der Gesammtbetrag alles 1866 eingegangenen Thees belief sich digenen auf 6 Mill. Thlr. - Die Theehändler bezeichnen die geschäftlichen Resultate des Jahres 1866 als möglichst zufriedenstellend. Die Gesammt-Einfuhr an Kaffee war

iiffun des Auslandes war am dasigen Plage beschränkt,

fast 5000 Ctr. geringer als im Vorjahre (25,558 gegen 30,289); die