1867 / 152 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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finnige Weise dekorirte Saal war vollständig gefüllt. Zur Rechten Sr. Majestät nabm der Kronprinz, zur Linken General von Steinmeß den Ehrenplaß ein , während der Com- mandeur des Königs-Grenadier-Regiments, Oberst von Voigts- Rheecß, dem Könige gegenüber zu fißen die Ehre hatte. Auf erhaltene Erlaubniß brachte der leßtere das Wohl Sr Majestät in einfacher, und ergreifender Weise aus, indem er in feiner Rede hervorhob, daß nicht nur das Regiment in den Hochruf ür den Heldenkönig, seinen hohen Chef, begeistert cinjstimme, Dabei auch die ganze Armee, und nicht allein der Theil, wel- cher in diesem Augenblick den Rock des Königs trage und be- rufen sei, das Vaterland auf seinen Ruf zu schüßen , sondern

das ganze preußische Soldatenheer, dessen Mitglieder j-kt in den |

verschiedensten Leben8wegen wandeln und in den mannigfachsten Beruf8arten arbeiten.

Nachdem das donnernde Hoch verhallt war, sang die ganze Versammlung stehend das »Heil Dir im Sicgerkranz«. Dann ergriff Se. Majestät der König das Wort. Unter der tiefsten Bewegung der Versammlung sprach Allerhöchstderselbe Sei- nem (A und Seinem Volke Seine Königliche Anerkennung und Seinen Königlichen Dank aus und trank dann auf das Wohl Seines Volkes, des Volkes, .aus welchem ein Heer hervor- gehen konnte, dessen Thaten in den Blättern der Geschichte ver- zeichnet bleiben werden. * Begeistert stimmte die Tafelrunde in diesen Königlichen Hochruf ein, und mit gleicher Begeisterung folgte darauf der Gesang des Liedes »Tchch bin ein Preuße«.

Zum Schluß des erhebenden Festes hatte Seine Majestät die Gnade, ein großes, vortrefflich gelungenes Gemälde der Schlacht bei Skalik dem Regiment zu verehren, ein Bild, auf welchem die Angriff8sscene des Königs-Grenadier-Regiments mit Portraitähnlichkeit hervorragender ersönlichkeiten, des Siegers von Skaliß und Anderer, dargestellt ist.

Um 6 Uhr Nachmittags verließen dann Se. Majestät der König und Se. Königliche Hoheit der Kronprinz nebst hohem Gefolge unsere Stadt, begleitet von dem lauten Jubelruf und stillen Segenswünschen ibrer Bewohner.

Berlin, 29, Juni. Ueber die Publication der Verfassung des Norddeutschen Bundes in den zu demselben gehörigen Staaten liegt heute folgende weitere Mittheilung vor:

Das O vom 25. Juni 1867, betreffend

die Verfassung des Norddeutschen Bundes im &uürstenthume

Lippe, lautet :

Von Gottes Gnaden Wir, Paul Friedrich Emil Leopold, regierender Fürst zur Lippe, Edler Herr und Graf zu Schwalen- berg und Sternberg 2c. 2c.

Na@wfolgende Verfassung des Norddeutschen Bundes wird, nach- dem solche die Zustimmung des zu deren Berathung berufenen Reichstags so wie Unserer getreuen Stände crhaltn hat, zur allge- E bekannt gemacht. Dieselbe tritt am 1. Juli d. I. in Kraft.

Urkundlich Unserer cigenhändigen Unterschrift und beigefügtem Fürstlichen Siegels.

Gegeben Detmold, den 25, Juni 1867. (L. S.) Leopold, Fürst zur Lippe. v. Oheimb.

Breslau, 28. Juni. (Schles. Jtg.) Dem kommandirenden General, General-Licutenant von Túm pling, hat die Stadt Frankfurt a. O. das Ehrenbürgerrecht verlichen. Der Ehren- bürgerbrief wird am 29. d. M. von dem Bürgermeister Deetz und dem Stadtverordneten-Vorsteher , Justiz-Rath Koffka, dem General übergeben werden.

Sacyseu. Dresden, 28. Juni. (Dresd. J.) Wie wir vernehmen, beabsichtigt die Regierung zu Erledigung der Zweifel, welcbe fi bei Ausführung der mittelst Verordnung vom 25. d. M. publizirten Reich8verfassung des Norddeutschen Bundes der bestehenden inneren Gesekgebung gegenüber ergeben könnten, i E eine Ausführungsverordnung zur Reichsverfassung zu erlaffen.

Scv!oarzburg. Rudolstadt, 28. Juni. um 4 Uhr verschied der regierende Fürst ther. Er war am 6. November 1793 geboren und regierte seit dem 6. November 1814.

Hessen. Darmstadt, 28. Juni. (D. Ztg.) In der gestrigen Sißung 1. Kammer wurde nach lebhafter Diskussion der Antrag Goldmann, den Eintritt in den Norddeutschen Bund einstimmig, der gestern mitgetheilte Antrag des Aus- |chusses mit 11 gegen 5 Stimmen verworfen. Bezüglich des von Sr. Durchlaucht dem Fürsten zu Jsenburg-VBirstein im Ausschusse gestellten Minoritäts - Antrags: den von der Majorität des Ausschusses gestellten Antra abzulchnen, da- gegen der Großherzoglichen Regierung die Erwartung auszu- sprechen, daß sie keinen Schritt unversucht lassen werde, um zu einer Einigung von ganz Deutschland beizutragen, fand eine Ab- stimmung nicht statt. Jn Bezug auf die Militair-Con- vention und den Allianzvertrag wurden die Ausschuß-

uni. Heute früh &F&rledrih Gün-

Anträge genehmigt. Die Zweite Kammer erledigte in ih,

gestrigen Sißung die auf der Tagesordnung stehenden Gegen, stände. Der Geseßentwurf, die Erhebung der Staats-Auflagen in den leßten 6 Monaten des Jahres 1867 betreffend , wurd

mit der Modification genehmigt, daß das Finanzges,

nur auf die Zeitdauer von 3 Monaten prorogirt werde Die Ersie Kammer trat diesem Beschlusse der Zweiten Kam.

mer bei.

Baden. Karlsruhe, 27. Juni. (Karlsr. Ztg.) Nag) dem der Abschluß des Norddeutschen Bundes und die thatsäg. liche Hinfälligkeit zahlreicher Bestimmungen in der biSherigen Berfassung des deutsch -österreichischen Postvereins eine Reorga: nisation desselben nothwendig gemacht haben, werden vorberei: tende Verhandlungen wegen einer Regelung der deutschen Post: verhältnisse vom 1.-Januar 1868 an am 8, k. M. zu Berlin beginnen. Die Großherzoglich badische Regierung wird bei dey. sclden durch den Herrn Ministerialrath PoPppen vertreten sein

Bayern. München, 27. Juni. (N. K.) Die von mehreren Zeitungen gegebene Nachricht von einer aus Anlaß des Zollvereinsvertrages beabsichtigten Einberufung dez Landtages entbehrt der Begründung.

Regensburg, 27. Juni. (N. K.) Der Erbprinz von Thurn und Taxis is gestern seinem Leiden plöglich erlegen.

Desterreih. Wien, 26. Juni. Jn der heutigen Sißung des Agevrinembautes ergriff der Justizminister Ritter von Komers das Wort, um die Vorlage über das materielle Straf: recht zu begründen.

Die dringende Nothwendigkeit der Vorlage werde allseitig anr: kannt. Das gegenwärtig geltende T agties trage das Gepräge der Zeit, in der es verfaßt wurde, und ent preche der Würde des Rechts: staats nicht mehr. Die Regierung sei den &orderungen ‘der Wissen: schaft mit lebhaftem Interesse gefolgt und nehme Anlaß, die Ergebnisse derselben im neuen Geseße zu verwerthen. Die Staats regierung müsse die Macht haben, die Verleßungen der Gesehe zu bestrafen, aber sie dürfe niht so weit gehen , daß die Strafe den Bestraften noch verschlimmert, deshalb würden jede körper- liche Züchtigung und die Kettenstrafe ausgeschlossen. Auch auf die Einführung der Schwurgerichte werde gebührend Rücksicht genommen, Die Schwierigkeiten des neuen Werkes werde gewiß Jeder würdigen, der je Gelegenheit hatte, sih mit legis[atorischen Arbeiten zu beschäf: tigen. Das Haus werde in die Lage kommen, zu beurtheilen, in wi weit die Regierung den Wünschen der Bevölkerung nachgekommen, Die Regierung nehme für sich nur das Vertrauen in Anspruch, mit redlihem Willen gehandelt zu haben.

Pratobevera beantragt, einen Aus\{chuß von 9 Mitgliedern aus dem ganzen Hause sofort zu wählen, welcher Über diesen wichtigen und dringenden Geseßentwurf zu beschließen und ge eignete Anträge zu stellen hätte. Ihm fheint es angemessen, in den Ausschuß für die Vorlage nicht jene Männer zu wählen, die schon durch ihre Arbeiten im Verfassungs - Ausschusse mit Arbeiten überhäuft find. Der Antrag Pratobevera's wird ohne Debatte angenommen. Das Haus nimmt fodann die Wahl für den Antrag Skene's (Finanz-Comité) vor.

(W. Bl.) Der Ausschu zur Berathung des Wehr- geseyes hat gestern seine dritte ißung gehalten und nah langerer eingehender Berathung den vom Pr. Groß gestellten Antrag folgenden Jnhalts angenommen: »Es sei die Bera: thung des Heeresgejeßes zu vertagen, bis die staatsgrundgeseß- liche Stellung der 1m Reichsrathe vertretenen Länder zu den Ländern der ungarischen Krone im verfassungsmäßigen Wege festgeseßt ist.« Bezüglich der Verordnung vom 28. Dezember 1866 wurde cin Subcomité von drei Mitgliedern gewählt, wel- hes über diese Verordnung und die etwaige Modification der- selöen vorzuberathen und Anträge zu stellen hat.

a Pelrds 28, Juni. (W. T. B.) Das Unterhaus genchmigte in seiner heutigen Mittags-Sißung den vom Ministerium ein- gebrachten Gesctgentwurf, betreffend die Wahl einer Kommission für die allen Ländern der Monarchie gemeinsamen Angelegen- heiten. Jn der Abend-Sigßung beschäftigte sich das Haus mit der Wahl von 10 Deputirten für die Reichs-Finanz-Kommission.

Niederlande. Haag, 27. Juni. Der Minister der Kolonicen hat seinen Geseßvorschlag zur Ausdehnung der Privat kulturen in den indischen Kolonicen durch Verlehnung unbebautcr Ländereien in Erbpacht zurückgezogen, nachdem ein Amendement des Herrn Fransen van de Putte, wonach auch Eingeborcne folcher Verlchnung theilhaftig werden können, angenommen worden. Man glaubt, daß der Kolonial-Minister, Herr Tra- kranen, scinen Abschied nehmen wird.

_ Großbritannieu und Jriand. London, 27. Juni. Die Sigung des Uñterhauscs vom 26sten beschäftigte sich haupt sählih mit der irländischen Landfrage. Sir C O'Loghlen bean tragte die zweite Lesung einer darauf Bezug habenden Bill, die be sonders gegen Pachtungen ohne Kontraft und nur von dem Belieben des Grundherrn abhängig, gerichtet ist. Pachtverträge auf cin Jahr nur erklärte der Antragsteller als eins der größten Ucbel für dic

Bodenkultur cines Landes. Man fönne es nicht vom Pächter erwar-

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daß er viel auf die Verbesserung des Landes verwende, so lange ;

r sech8monatlihen Kündigung gewärtig sein müsse. Er (Red-

e) betrachte die Bill nicht als eine solche, die die Sache endgültig

ner) be

a ieser vielbesprochenen Angelegenheit.

atte betheiligten sich fast aus\ließlich irländische Mitglieder

d on entgegengeseßten Parteiansichten gemäß, in dem Ausdru ihrer Meinungen einander ziemlich {rof gegenüber traten. Die De- hatte gelangte indessen nicht zum Schluß, sondern wurde bei der um 6 Uhr eintretenden Vertagung abgebrochen. agi f Heute läuft der Dampfer »Narva« aus der Themse aus, um ein Zepgrapden- Kare (240 englische Meilen) zwischen avannah und Key West in Florida und von diesem

funkte nah dem ebenfalls in Florida gelegenen Cay Romano |

u versenken, vermittelst dessen Cuba mit dem amerikanischen und europäischen Kontinent in telegraphische Verbindung geseßt werden wird. Unternehmer is die International Ocean Tele- raph Company in New-York, die das Kabel jedoch in England anfertigen ließ.

Frankreich. Paris, 27. Juni. Man kennt jeßt den Bericht, welcher dem Neglierungs-Projecte über die Supple- mentar-Kredite von 158 Millionen vorangeht, die theils für die Rüstungen wegen Luxemburgs, theils für die mexikanische An-

gelegenheit verausgabt wurden. Jn dem Berichte heißt es: Die in den ersten Monaten dieses Jahres herrschende Ungewißheit

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über die politische Lage Europa's hat Seitens des Kriegs- und Marine- |

rtements gewisse Vorsichts-Maßregeln nothwendig gemacht, welche He Regierung Perbin die Lage verseßen, von Jhnen neue Kredit-Eröff- nungen für das Jahr 1867 zu verlangen. Was das Kriegs-Ministerium betrifft, so belaufen sich die dur die außerordentlichen Ereignisse ver- ursachten Ausgaben auf 117,005,871 Fr. Diesem wäre noch die Summe von 2,400,000 Fr. als Soldzulage wegen der herrschenden Theuerung hinzuzufügen. Endlich wird die Ausgabe für die Heimfüh- rung der Truppen aus Mexiko, da sie einen Monat früher Statt fand, als man beim Entwurfe des Refktifikativ - Budgets für 1867 voraus- sehen konnte, den Budgetsaß überschreiten, und zwar um ungefähr 900,000 Fr. Was das Marine - Ministerium anbelangt, so beläuft s die Gesammtsumme der für die so dringend nothwendigen Ope- rationen gemachten Ausgaben auf 38,286,848 Or. Zwei, dem gegen- wärtigen Geseße8vorschlage und seinen Tabellen beigegebene Noten werden dem geseßgebenden Körper mit der gewöhnlichen Ausführlichkeit das QOctail der von beiden Minifterien gemachten Ausgaben darlegen. Ange- shts einer Kreditmasse, die sich auf nicht weniger als 158,592,719 Fr. beläuft, wird der gesebgebende Körper begreifen, daß man nicht auf die gewöhnlichen Mittel und Wege des Budgets eintreten kann. Die Regierung schlägt Jhnen daher vor, vorläufig und-nur für einige Monate die Ausgaben, welche der Gegenstand des gegenwärtigen Ge- seßes sind , zu Lasten der \{webenden Schabßshuld zu belassen. Die s{hwebende Étaatsculd, mit und ohne Zinsen, beläuft sich in diesem Augenblicke auf nicht mehr als 886 Millionen, die in Umlauf befind- lihen Schaßscheine erreichen nicht die Summe von 90 Millionen, der Zinsfuß der Schaßscheine is ein sehr günstiger, und die Lage der Rech- nungen der Schaßgläubiger is sehr befriedigend. Unter diesen Um- ständen erblickt die Regierung keine Ungelegenheit in der Annahme einer provisorischen Combination , welche in keiner Weise schadet und

nichts gefährdet, und der sie sih verpflichtet, bis zum Ablaufe des |

res 1867 ein Ende zu machen. i | Wi Nach der dem Berichte beigelegten Tabelle vertheilt sich die Summe

von 158,592,719 Fr. wie folgt: Generalstab und Gendarmerie 100,000 Fr.) Sold und atervalt der Truppen 87,981,871 Fr: Ar- tillerie und Genie-Material 32,224,000 Fr. , für das Kriegoministerium also im Ganzen 120,305,871 Fr.; Marine: Generalstab / Matrosen, Soldaten, Spitäler und Lebensmittel 7,220,848 Fr. ; Lohn der Ar- beiter, Verproviantirung, hydraulische Arbeiten, Pulver 29,696,000 Fr., Reisekosten und andere Ausgaben 1,220,000 Fr., Kolonialdienst 190,000 Fr. im Ganzen 158,592,719 Fr.

28. Juni. (W. T. B.) Der »Presse« zufolge haben die Minister der Budgetkommission die Erklärung gegeben, daß der größte Theil der für das Kriegsmi- nisterium geforderten 158 Millionen Frcs. zur Erneuerung und Vervollständigung der Equipirung der Armee verwendet würden; die erzielten Resultate gestatten die bestimmte Annahme, daß vor Ablauf von 6 Monaten Frankreich über 750,000 Mann qui bewaffneter und equipirter Truppen verfügen könne. Die Regierung wolle für den Augenbli keine Anleihe, weil die Aus- gaben fortlaufen und es verständig erscheine, die Gesammt- ausgaben späterhin zu konsolidiren. Die »Presse« glaubt, daß die gann nöthig werdende Anleihe 750 Mill. Fres. betragen werde, :

Spanien. Der Minister des Jnnern zeigte im Kongreß in Folge einer Interpellation an, daß cin Haufe von 60 schlecht bewaffneten Leuten in der Umgegend von Madrid ersbienen lei, „aber sich nah den Bergen in der Richtung nah Cuenca zurückgezogen habe; es seien mehrere Gefangene gemacht wor- den; allem Anscheine nah sei jedoch eine weitere Störung der Ruhe nicht zu besorgen. Privatbriefe aus Madrid bringen Näheres. Am 22. Juni, dem Jahrestage des vorjährigen Auf- siandes, wurde wleder ein Putsch verjuht. An 100 Bewaff- nete bemächtigten si einer kleinen Eisenbahn-Station auf der inie von Madrid nach Aranjuez. Sie zerschnitten die tele-

ondern nur als einen weitern Schritt zu einer schließlichen An der nun folgen- |

graphischen Drähte, rissen die Schienen auf und zerstörten E Lokomotiven. Als aus Madrid endlich Truppen an- angten so wurde dann von allen Seiten eine Hebjagd auf die Ent- flohenen angestellt, wie fie in Spanien bei olchen Fällen ge- bräuchlich, die aber bis jegt noch kein Resultat ergeben hat.

C R Ain

_ Türkei. Konstantinopel, 28. Juni. (W. T. B.) Die offizielle »Turquie« dementirt die Behauptung des »Eten- dard« , daß die englische Regierung der Pforte eine Note habe Überreichen lassen, welche die von den übrigen Mächten in der

Kollektivnote gemachten Vorschläge unterstüßen sollte.

ITußpiand und Polen. St. Petersburg, 26. Juni. (W.Ab.) FürsiGortschakoff wurde anläßlich der HePtigenFfier seines fünfzigjährigen Dienstjubiläums zum Reich kanzler ernannt.

Dánewmar®. Kopenhagen, 26. Juni. In der heuti- gen Sizung des Sollething fand die vierwöchenftliche Neuwahl der Beamten des Thinges statt. Zum Vräsidenten wurde Etatsrath Bregendahl mit 57 von 63 Stimmen wiedergewählt. Zu Vice - Präsidenten wurden wiedergewählt: der national- liberale Etatsrath Fenger und neu statt des Hofjägermeister Carlsen, welcher krank ist, B. Christensen.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’schen Telegraphen - Bürcau.

London, Sonnabend, 29. Juni, Morgens. Eine daselbst eingetroffene Proclamation des Generals Marquez erklärt, daß¿zMaximilian zu Gunsten des jungen Jturbide abge- dankt habe.

Florenz, Sonnabend, 29. Juni, Morgens. Der Kron- prinz von Jtalien wird sicherem Vernehmen nah sich in den nächsten Tagen mit großem Gefolge nach Berlin begeben, um der am 3. Juli in Potsdam stattfindenden militairischen Feier beizuwohnen.

waren die »Insurgenten« nicht chja zu finden, und

Kunst- und wissenschaftliche Nachrichten...

Repertoire der Königlihen Schauspiele vom 30. Juni S 7. Juli 1867. Berlin. Opernhaus: Fcrien. Schauspielhaus:

erien.

Hannover: Ferien.

Kassel: Fcrien. i

Wiesbaden: Sonntag, 30. Juni: Orpheus in der Unterwelt. Montag, 1. Juli: Plauderstunden. Unglücklichen. Mons. Hercules. Tanz-Diverti)sement. Dienstag, 2. Juli: Prophet. Mittwoch, 3. Juli: Jungfrau. Donnerstag, 4. Juli: Nachtlager in Granada. Sonnadend, 6. Juli: Dorf und Stadt. Sonntag, 7. Juli: Margarethe. :

Das Juni-Heft der Zeitschrift für preußische Geschichte und Landesfkunde, herausgegeben von Professor Dr. R. Foß/ bringt folgende 2 Abhandlungen: »Die Verfassung Erfurts. Bon Dr. M. Lambert« (eine Untersuchung über die Zeit, in dex Erfurt cinen eigenen Stadtrath erhalten ), und den Schluß der Ab- handlung: »Die Zins-Verfassung Preußens unter der Herr- {chaft des deutshen Ordens. Von Dr. M. Töppen.« AÄußer- dem enthält dasselbe Heft verschiedene Rezensionen und unter Biblio- graphie die in den leßten Monaten erschienenen Schriften, betreffend preußische Geschichte und Landeskande, und schließlich die Sizungs- Protokolle verschiedener historischer Vereine.

Märkische Forschungen. Herausgegeben von dem Verein für Geschichte der Mark Brandenburg. X. Band. Berlin 1867. Ernst er Korn (Gropius’she Buch- und Kunsthandlung). 416 S. Abweichend von den früheren Theilen, enthält der vorliegende 10. Bd. der Máärki- schen Forschungen cine einzige Arbeit: »Regesta Historiae Neo- marchicae. Die Urkunden zur Geschichte der Neumark und des Landes Sternberg, in Auszügen mitgetheilt von Karl Kletke. 1. Abtheilung.« Durch dies Regesten-Werk über die Neumark, zu welchem nicht allein sämmtliche Urkunden-Sammlungen, sondern auch eine große Menge anderer Drucfwecrke und außerdenx auch handschriftliches Material vielfach benusßt wurde, ist zuerst in um- fassender Weise der Versuch unternommen worden, den vielfach zerstreuten urkundlichen Stoff; der zum größeren Theile erst in neuerer Zeit bekannt ge- worden, zu sammeln undkritisch zu sichten, und so eine sichere Grundlage für eine diplomatisch - beglaubigte Geschichte der Neumark, an der es bis jebt noch fehlt, zu gewinnen. Es leuchtet uns in den Re esten cine

attliche Reihe von Adelsgeschlechtern mit ihren reichen ® csibangens deren Nachkommen zum Theil noch jeßt blühen, entgegen; wir sehen die Städte in ihren Uranfängen und ihren theilweise ci enthümlichen Gründungsweisen, mit ihren ältesten städtischen Gerecht amen , ihren Abgaben und Handelsbezichungen ; wir erhalten endlich sowohl zahl- reiche Angaben über die Topographie, als auch so manche Beiträge zur Kultur- und Sittengeschichte der überodrischen Landschaften. Die einem Theile der Regesten beigefügten Anmerkungen enthalten theils geographische Erläuterungen, theils eine Menge von Nachrichten über die in den Urkunden erwähnten Adelsfamilien. Die erste Abthei- lung der neumärkischen Regesten, die bis jeßt gedruekt vorliegt , reicht bis 1402, in welchem Jahre die Neumark unter dic Herrschaft des deutschen Ordens in Preußen kam; an der 2. Abtheilung ; welche die