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Prüfungsamts in Berlin von der Potsdamersiraße Nr. 131 nach der Leipzigerfira e Nr. 136 vetlegt rden find. Die sür die bezeichneten Behörden “bestimmten “Sen- dungen sind daher nach der Leipzigerstraße Nr. 136 II[l zu adressiren. Berlin, den 31. Mai 1888, j Der Minister der öffentlichen Arbeiten. Jm Austrage: Schul8.
Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. E Der Forsi-Affsessor, Lieutenant im Reitenden Feldjäger- Corps, Kelbel, ‘ift zum Oberförster ernannt und dem}elben die Oberförsterstelle zu Jablonken im Regierungsbezirk Königs- berg übertragen worden.
Justiz-Ministerium.
Verseßt sind: der Amtsrichter Germershausen in Berlin als Landrichter an das Landgericht T in Berlin, der Amtsrichter Bamberger in Luckau an das Amtsgericht I in Berlin, und der Amtsrichter Seibt in Rosenberg Oberschl. an das Amtsgericht in Namslau. | ;
Der Kaufmann Konsul Kindt in Stralsund und der Kaufmann M ohr dafelbft find zu ftellvertretenden Handels8- rihtern in Stralsund ernannt. :
Dem Landgerichts-Rath Wiß in Hanau ist die nahgesuchte Dienftentlassung mit Pension ertheilt. j
In der Liste der Rehisanwälte sind gelöscht: der Rehts- anwalt Hansen bei dem Amtsgericht in Jtehoe und der Ma Schütte bei dem Amtsgericht in Hohen- imburg.
Jn die Liste der Rechtsanwälte find eingetragen: der Gerichts-Assessor Segall bei dem Amtsgeriht in Königs- Wusterhaujen und der Gerichis-Assefsor Kantorowicz bei dem Amtsgericht in Koschmin.
Der Landrichter Henkel in Kassel, der Rechtsanwalt und Notar, Justiz-Rath Lange in Quakenbrück und der Rechtsanwalt von Schuzbar gen. Miklchling in Fulda find gestorben.
Ministerium der geifsilihen, Unterrihts- und Medizinal-Angelegenheiten. Dem Oberlehrer an der Ober-Realshule zu Magdeburg, Dr. Emil Reidemeister, ist das Prädikat Profesor bei- gelegt worden.
Bekanntmachung.
Dem Kaufmarn Otto Wrede bierselbft ift für sein Geshäfts- lokal, Pallifaderstraße Nr. 106, eine Stempeldistributions- elle mwiderruflich übertragen worden, was biermit zur ôffentlihen Kenntniß gebrackt wird.
Berlin, den 30. Mai 1888.
Der Provinzial-Steuer-Direktor. Vertretung : le Préêtre.
Abgereist: der Ministerial-Direktor im Phi Minisie:
rium, Wirkliche Geheime Ober: Justiz-Rath Dr. der Schweiz; : :
der Vorsitzende der Verwaltung des Reihs-JFnvalidenfonds, Dr. Michaelis, nach Kissingen.
roop, nah
Personalveränderungen.
Königlich Preußische Armee.
Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im aktiven Heere. 26. Mai. v. Perbandt, Major vom
Generalstabe des XI1V. Armee-Corps, unter Verseßung zum Großen -
Generalstabe, als Gereralstats-Oifizier zum Stabe der 3. Armee- Inspektion nach Darmfstatt kommandirt. Frkbr. v. LieStenftern, Major vom Generalstabe der 22, Div,, zum Generalkftabe des XIV. Armee-Cerps, Sirt v. Armin, Hauptm. vom Großen Generalstabe, zum Generalstabe der 22. Div, Gäd?ke, Hauptm. vom Generalstabe des XV. Armee-Corps, zum Generalstabe der 15. Div., verseßt. v. Robr, Hauptm. aggreg. dem Generalstabe, in dem Kommando zur Dienstleistung von dem Großen Generalstabe zum Generalstabe des XV. Armee-Corps übergetreten. Frhr. v. Lyncker I., Hauptm. vom Großen Generalstabe, zum Generalstabe der 18. Div., Sdo es ning, Major vom Großen Generalstabe, zum Generalstabe der 21, Div., versetzt.
30, Mai. Frbr. v. Maltabn II, Sec. Lt. vom 2. Garde- Regt. zu Fuß, in das Inf. Regt. Nr. 84 versfeut.
Abschiedsbewilligungen. Imaktiven Heere. 29, Mai. v. Boebn, Gen. Major z. D, zulest Commandeur der 34, Inf. Brig., der Charakter als Gen. Lt. verlieben.
XITI. (Königlich Württembergisches) Armee-Corps.
Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. 29. Mai. v. Nippold, Königl. preuß. Oberst-Lt, à la suite des 2. Garte - Feld - Art. Regts., kommandirt nach Württemberg, das Kommando des Feld-Art. Regts. Nr. 13 übertragen. v. Flaîiz, Major und Abtheil. Commandeur im Feld- Art. Regt. Nr. 13, à la suite des Regts. gestelit und bebufs Ver- wendung als Abtheil. Commandeur beim 1. Garde-Feld-Art. Regt., nah Preußen kommandirt.
Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 29, Ma i. Sckmitt, Hauptm. à la suite des Inf. Reats. Nr. 121, Plaßmajor der Fefturg Ulm (linkes Donau-Ufer), nach Enthebung von der Ver- wendung im Reichédienst mit Pension und der Regts. Uniform zur Disp. geftellt.
Nichtamtliches. Deutsches Nei.
Preußen. Berlin, 2. Juni. Se. Majestät der Kaijer und König hrten heute in Schloß Friedrihskron den Vortrag des Generals von Albedyll und unternahmen danach eine Ausfahrt im Park.
— Der Bundesrath hat in der Sizung vom 28. März
d. NE ein ees mtlihes Waarenverzeihniß Lr olltarif Geltung vom 1. Juli d. J. ab festgestellt. ine käuflihe Ausgabe desselben ersheint in R. von Decker's
Verlag, Königlicher Hofbuhhändler G. Schenck, Berlin SW., Jerusalemerstraße Nr. 56.
— Der Bundesrath hat in seiner Sizung vom 17. v. M. beschlossen, die Bestimmungen über die Tara in einer aus dem „Central-Blatt für das Deutsche Reih“, Nr. 22, ersichtlihen Fassung zu genehmigen.
_ — Jn der am 1. d. M. abgehaltenen Plenarfigung nahm der Bundesrath die in Folge Ablaufs der Wahlperiode erforderlih gewordene Neuwahl der von demselben in Ge- mäßheit des Bankgesezes zu ernennenden Mitglieder des Kuratoriums der Reichsbank vor. Die Vorlage, betreffend die ausnahmsweise Zulassung von nicht vorschriftsmäßig geprüften Seeleuten in ausländishen Häfen als Steuerleute oder Maschinisten auf deutshen Kauffahrtei- schiffen, und der Antrag Hamburgs wegen Begrenzung des Freihafengebiets daselbs wurden, erstere den Ausschüssen für Handel und Verkehr und für das Seewesen, leßterer den Ausschüfen für Handel und Verkehr und für Zoll: und Steuerwesen zur Vorberathung übergeben. Mit der bereits erfolgten Ueberweisung der Beschlüffe des Landesauss{husses von Etjsaß:-Lothringen zu dem Entwurf eines Feldpolizei- Strafge)eßes und zu dem Geseßentwurf über das Theilungs- verfahren und den gerichtlichen Verkauf von Liegen- schaften für Elsaß - Lothringen erklärte sich die Ver- fammlung einverstanden und ertheilte einigen ergän- zenden Bestimmungen zu den Vorschriften über den Nachweis der Befähigung als Seeschiffer ihre Zustimmung. Entsprechend dem Antrage des Kaiserlichen Statthalters in Elsaß-Lothringen wurde genehmigt, daß in Ausführung des Geseges über die Unfallversiherung der in land- und forstwirthshaftlihen Betrieben beschäftigten Perfonen für Elsaß-Lothringen drei Berufsgenofsenshaften und zwar je eine für den Bezirk Ober-Elsaß, den Bezirk Unter-Elsaß- und den Bezirk Lothringen gebildet werden. Für die Nahwahl des Stell- vertreters eines von den Berufsgenofsenschaftsvorständen aus ihrer Mitte gewählten nichtständigen Mitglieds des Reichs- Verfiherungëamts wurden die dem Bundesrath geseßlich obliegenden Festsezungen bezüglich des den einzelnen Wahlkörpern zu gewährenden Stimmenverhältnisses ge- troffen. Zwei verabschiedeten Reichsbeamten wurde auf ihre Anträge Berücksichtigung im Gemeindedienst zu- rüdgelegter Dienstzeit bei Feststelung ihres Ruhe- gehalts zugestanden. Endlich wurde über die Zollbehandlung verschiedener Gegenstände Beschluß gefaßt. Den Vorfig fükrte im ersten Theil der Sizung der Staats-Minister, Staats- fekretär des Znnern, von Boetticher, später, nah eingetretener Behinderung desselben, der Königlich bayerische Bevollmächtigte, Gesandte 2c. Graf von Lerchenfeld: Koefering.
— Der Ausshuß des Bundesraths für Zoll: und Steuerwesen und die vereinigten Ausschüsse desselben für Zoll- und Steuerwesen unf für Handel und Verkehr, sowie für Handel und Verkehr, ju Justizwesen und für Rehnungs- wesen hielten heute Sißungea.
— Die Aenderung des Zeitdatums in einem nur datirten und unterschriebenen, aber noch nicht ausgefüllten Vollmachtsformular, um die Bestrafung wegen Ver- fsäumung der vorgeschriebenen Stempelfrist zu verhüten, if nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IV. Strafsenats, vom 6. März d. J. als Urkundenfälshung nit zu bestrafen. „Die von dem Angeklagten vorgenommene Aenderung des Datums betraf einen für die Stempelpfliht niht wesentlihen Punkt, und es konnte daher auch die Aenderung nicht aus dem von der Vorinstanz hervorgehobenen Gesichtspunkt als Verfälshung einer Urkunde aufgefaßt werden. Denn der Begriff der „Ver- fälshung“ ist niht schon dann erfüllt, wenn irgend welche unbefugte Aenderung des Jnhalts einer Urkunde vorgenom- men wírd, fondern die Aenderung muß auch eineñ für den Beweis von Rechten oder Rechtsverhältnissen s Punkt betreffen und die ursprüngliche Beweiserheblichkeit, welche der 5. 267 Str.-G.-B. vorausfeßt, aufheben oder beeinträchtigen.“
— Jn einer Nekursentscheidung am 19. März d. J. (Nr. 525) hat das Reihs-Versiherungsamt den Umstand, daß die Wittwe eines durch einen Betriebsunfall getödteten Arbeiters seit einer Reihe von Jahren vor dem Unfall that- sählih, wenn auch ohne Lösung des Bandes der Ehe, von dem Verstorbenen getrennt gelebt hatte, als einflußlos auf die von der Wittwe nach 8. 6 des Unfallversicherungsgeseßes er- hobenen Ansprüche anerkannt.
— Dur Allerhöchste Ordre vom 22. Mai d. F. ift dem Kreise Trebniß, welher den Bau einer Chaussee von Polnish-Hammer nach Deutsh-Hammer beschlossen hat, das Ent- eignungsrecht für die zu dieser Chaussee erforderlihen Grund- stüde, sowie gegen Uebernahnie der künftigen chaufseemäßigen Unterhaltung der Straße das Recht zur Erhebung des Chausj se e- geldes auf derselven nach den Bestimmungen des Chaussee- geld-Tarifs vom 29. Februar 1840 einscließlich der in dem- jelben enthaltenen Bestimmungen über die Befreiungen, sowie der sonstigen, die Erhebung betreffenden zusäßlichen Vor- schriften — vorbehaltlih der Abänderung der sämmtlichen vor- aufgeführten Bestimmungen — verliehen worden. Auch sollen die dem Chaufseegeld-Tarif vom 29. Februar 1840 angehängten Bestimmungen“ wegen der Chaussee-Polizeivergehen auf die gedahte Straße zur Anwendung kommen.
— Der Kaiserlihe Botschafter am russishen Hofe, von Schweinigz, hat einen ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub angetreten. Für die Dauer der Abwesenheit desselben von St. Petersburg fungirt der Legations Rath Graf von Pourtalès als interimistisher Geschäfteträger.
__— Der General - Jnspecteur der Fuß: Artillerie, General- Lieutenant von Roerdansz, hat fi für 14 Tage auf Jn- spizirungsreisen nach dem Rhein und Süddeutschland begeben.
_ — Das „Marine-Ver.-Bl.“ veröffentliht folgende Nach- rihten über Schiff8bewegungen (das Datum vor dem Orte bedeutet Ankunft daselbst, nach dem Orte Abgang von dort). S. M. Kreuzer „Adler“ 7./1. Apia. — Letzte Nachricht von dort vom 26./4. (Posistation: Apia [Samoa-Jnseln].) — S. M. Kreuzer „Albatroß“ 8./4. Wilhelmshaven. (Post station: Wilhelmshaven.) — S. M. S. „Ariadne“ 7./5. D 15./6. (Poststation: Newport [Rhode Jsland].) — S. M. Knbt. „Cyclop“ 3./3. Kamerun. — Lette Nachricht vom 16./4. aus Victoria. (Poststation: Kamerun). — S. M. Knbt. „Eber“ 24./4. Apia. (Posistation: Apia.) — S. M.
rzg. „Falfe“ Wilhelmshaven 3./5. — 16.5. Kiel. (Po. E Viel) S. M, S. Friedrich der Pos: el.
Wilhelmshaven 19./5. —- 22./5. Kie (Posistation: R — S. M. S. „Gneisenau“ 17./4. Kiel. (Posisiation : Kiel ) — S. M. Av. „Greif“ Kiel 14./5. — 16./5. Wilhelmshaven — S. M. Kreuzer „Habicht“ 8./5. St. Paul de Loanda 10.5 (Posistation: Kamerun.) — S. M. Knbt. „Zltis“ 23/4 poto ama 28./5. — 31./5. Hiogo 16./6. (Postistation: Ho ong.) — S. M. S. „Kaiser“ 12./5. Barcelona 27./5.— 9 Gibraltar 31./5. (Posistation: Portsmouth.) — S. M. € „Leipzig“ Wilhelmshaven. (Poststation: Wilhelmshaven.) — S. M. Fahrzeug „Loreley“ 18./5. Syra 20./5. — 2/5. Smyrna 24./5. — 26./5. Konstantinopel. (Poststation : Konstan: tinopel.) — S. M. S. „Luise“ 18./2. Kiel. (Pofsistatior- bis 8./6. Kiel, vom 9./6. ab Sonderburg.) — S. F Kreuzer „Möwe“ 13./5. Aden 29.5. (Poststation- anzibar.) — S. M. S. „Moltke“ 18./4. Kiel. (Poststation. iel.) — S. M. Pnzrfahrzg. „Müde“ 2./8. 87 Wilhelmshaver (Poftstation: Wilhelmshaven.) — S. M. Kreuzer „Nautilus“ 14./3. Zanzibar. (Poststation: Natal [Durban].) — S. K S. „Niobe“ Kiel. (Poststation: bis 3.6. Kiel, vom 46 bis 7. 6. Nyborg [Jnsel Fünen], vom 8.6. ab Christiani [Norwegen].) — S. M. S. „Nire“ 22./4. Kiel. (Poß station: Kiel.) — S. M. S. „Prinz Adalbert“ 10.4 Wilhelmshaven 28./5. (Poststation: Kiel.) — S. M. Ver: messgsfhrzg. „Pomerania“ Kiel. (Posistation: Kiel.) — € M. Krzr. „Schwalbe“ Wilbelmshaven 16./5. — 18./5. Kiel. S. M. S. „Stein“ 10./4. Wilhelmshaven 17.5. — 20./5, (Poststation : Kiel.) — S. M. Knbt. „Wolf“ 26./4. Singap (Poststation: Hongkong.) — Kreuzergeschwader: S. M. „Bismarck“ (Flaag\chiff), „Carola“, „Sophie“ 19./5. kong 23./5. — 31./5. Singapore. — S. M. S. 19.,/8. 87 Apia 25./4. (Poststation: für a. S. I marck“ und Geschwader: Chef: Aden; b. S. M. | „Olga“ und „Sophie“: Zanzibar.) — Panzergeshwader: S. M. S. „Baden“ (Flagg!chiff), „Bayern“, „Friedrit dz Große“, S. M. Av. „Zieten“ Kiel. (Poststation: Kiel.) — Torpedobootsflottille: Kiel. (Poststation: bis 9./6. Kiel, vcx 10./6. ab Sonderburg.) Dampfer „Habsburg“ mit dem Ablösungstran®port ft
S. M. Krzr. „Adler“ von Bremerhaven ab 16./5. — Dampix „Hohenzollern“ mit den abgelösten Besaßbungen S. M. Krz: „Möwe“ und „Nautilus“ von Aden ab 25./5.
Dirschau, 2. Juni. (W. T. B.) Se. Kaiserli: und Königlihe Hoheit der Kronprinz traf heut Morgen, auf der Fahrt zur Jagd nah Ostpreußen, mit dex Courierzuge hier ein, frühßsiüdte auf dem Bahnhofe und fut: um 9 Uhr nach Marienburg weiter. :
Württemberg. Stuttgart, 30. Mai. Der „St.-L f. W.“ meldet: „Auf Allerhöchsten Befehl fand si der zuz fonsultirenden Leibarzt Sr. Majestät des Königs nannte Professor Dr. von Liebermeister aus Tübingen heut zur Berathung mit dem Königlichen Leibarzt, Ober-Medizinal: Rath Dr. von Feter, hier ein.
Die von den beiden Aerzten geaen ausgeführte Unia: suhung ergab, daß die {were atute Erkrankung, von wel&e: Se. Majestät der König im Laufe des leßten Winters be fallen worden war, in -erfreulihster Weise abgeheilt if, ohne daß von dieser Affektion krankhafte Rückstände ix den Athmungsorganen zurlüickgeblieben sind. Die dor seit Jahren bestehenden chronishen Veränderungen av den Lungen haben durh die jüngste Krankheit kin Vershlimmerung erfahren. Ebenso sind die im Ans{luß e jene akute Erkrankung zur Erscheinung gekommenen Störungzz in der Herzaktion wieder gewichen und der Zustand des Herzeni ist zur Zeit als ein befriedigender zu bezeihnen, wenngleà die seit Jahren bestehenden Veränderungen innerhalb de Gesäßsystems — wie dies in deren Natur gelegen ist — nit vershwunden find.
Die Rücksicht hierauf sowohl als auch auf das imm hin noch angegriffene Nervensystem mat es nothwendig daß Se. Majefsiat Sih auch noch fernerhin besontet: Schonung auferlegen und von größeren Anstrengungen ftr
halten.“
Baden. Karlsruhe, 1. Juni. (W. T. B.) L Erbgroßherzog hat sich nah Freiburg begeben, um 12 bei dem dortigen Jnfanterie-Regiment wieder iur
Dienst zu melden.
Schwarzburg - Sondershausen. Sondershausez, 1, Juni. (Lpz. Ztg.) Die Landtagswahlen, welche nu mehr beendet sind, haben die Wiederwahl aller bisherig:: Abgeordneten — nur ein Abgeordneter hatte eine Neuv2# ausdrüdcklih abgelehnt — ergeben. Der neue Landtag bef aus vier Juristen und höheren Verwaltungsbeamten, in städtishen Beamten, vier Landwirthen, vier Jndustriellen 12 Kaufleuten und zwei Vertretern von Kirche und Schule.
Bremen, 1. Juni. (Wes.-Ztg.) Die Finanzdeput? tion erstattete ihren Jahresbericht über das Budgt für außerordentlihe Verwendungen. Ausgeg wurden danach im leßten Jahre 18 190 398 M, eingenom* 16 830 226 M Unter den Einnahmen befanden si 11 §30 40# Anleihegelder, 3 000 000 #Æ Reichszushuß und 1999 776 d aus andern Einnahmequellen. Der Fehlbetrag von 1360124 wurde vom laufenden Haushalt vorgefhossen. Von den Autg2® erforderte der Zollanshluß 7 622 601 M, die Weserkorreit2 4692 977 MÆ Für das neue Finanzjahr werden die Aug auf 20 205386 Æ, die Einnahmen auf 5 133 343 f u shlagt und für die Weserkorrektion ein Bedarf von 4 Mark, für den Zollanshluß ein solher von 10 Mill. Nt 81/, Mill. für Bremen, 11/4 Mill. für Bremerhaven, 27 nommen. Die bisherigen Ausgaben betrugen für die ger rektion 4,6 Mill. , für den Zollanshluß in Bremen 13,5 M in Bremerhaven 529 000 j, zusammen 14,3 Mill. Mart.
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E K Oesfterreih - Ungarn. Wien, 1. Juni. (W. 2-* Das Abgeordnetenhaus nahm in dringender Behand die Regierungsvorlage, betreffend den Zollzus2 für gebrannte geistige Flüssigkeiten, an. z __— 2. Zuni. (W. T. B.) Das „Fremdenblat!' ves auf den authentishen Text der Erklärungen Goblet's, wf d die ersten Pariser Mittheilungen o nah welt den Anschein hatte, als ob die französische Rega noch eine ergänzende Eiklärung des Minmiter fidenten Tisza abwarten wolle. Jedenfalls könne *- annehmen, daß Graf Käálnoky vom Standpun at internationalen Beziehungen jede Absicht, Frankreich U *
n habe, wie denn auch der Enthaltung von der legen, En niemals und nirgends eine die politishen inter-
E tionalen Verhältnisse der Staaten berührende Bedeutung beigelegt worden sei. Ln 2st, 1. Juni. (W. T. B.) Der Auss\chuß des
o gborbnetenhauses nahm die Vorlage, betreffend die Regulirung des Eisernen Thores, nah längerer De- batte an, nahdem der Minister Baroß die Grundsäße aus- einandergesctt hatte, welhe die Regierung bei der Vorlage leiteten. 9. Juni. (W. T. B.) Jm Unterhause meldeten
azmandy, Apponyi und Ugron Jnterpellationen über die Aeußerung des Minister-Präsidenten Tisza, betreffend die Pariser Weltausstellung, an und werden am Schluß der Sizung ihre Juterpellationen begründen.
Großbritannieu und Jrland. London, 1. Juni. (V. T. B.) Bei der heutigen Berathung des Ausgaben- Yudgets des Ministeriums der Kolonien im Unter- hause erflrte der Staatssekretär Worms: China habe fein vertragsmäßiges Recht, seine Unterthanen nah enalishen Kolonien zu senden. Uebrigens werde am 12. d. inSydney eine Konferenz zusammentreten, um diese Frage
Î ¡u erwägen.
Frankreih. Paris, 1. Zuni. (W. T. B.) Der Senat nahm einen Gesegentwurf an, durch welhen die Weiterverpflihtung gedienter Unteroffiziere er- lei6tert wird. — Die Vorlage, betreffend die Ermächti- gung der Panamagesfellschaft zur Ausgabe von Loos- Obligationen, wird am nächsten Montag im Senat zur Berathung kommen. L —
Die Deputirtenkammer erklärte die Wahl Bou- langer’s obne Diékussion für gültig und nahm im weiteren Verlauf der Sizung den von dem Finanz-Minister eingebrachten Gesegentwurf, nah welchem das Finanzjahr mit dem 1. Juli beginnt, mit 287 gegen 228 St. an.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 1. Juni. (V. T. B.) Der deutshe Botschafter, General von Schweiniß, ist heute Mittag nebst Familie ins Ausland ab- gereist. — Am heutigen Namenstage des General: Admirals Großfürsten Alexis fand die feierliche Einweihung der Konstruktionsarbeiten für die
| Kaiserlihe Yacht „Polarstern“, sowie der Stapellauf der
Panzer: Fregatte „Erinnerung an Azow“ in Gegenwart der Kaiserlihen Familie, der Königin von Griechenland, vieler Großwürdenträger und einer überaus zahlreichen Menschen- menge statt. Ein von Kronsiadt durch den Suezkanal ge- fommenes Geschwader gab den Salut.
Ftalien. Rom, 1. Juni. (W. T. B.) Die An- sprache des Papstes in dem heutigen Konsistorium wendet sich gegen das neue italienishe Strafgeseß- buch, namentlih gegen die Artikel, welhe Mißbräuche des Klerus betreffen. Diese enthielten, wie es in der Ansprache heißt, einen neuen Angriff auf die Freiheit der Kirche und seien ein unerlaubtes, antireligiöses, wegen ihres Geistes und ibrer Grundlagen verdammungëwürdiges Werk. Der Papst klagt lebhaft über diesen neuerlihen Angriff auf die Kirche und unterzieht die hauptsächlihsien Artikel des Strafgeseß- buches einer Prüfung vom wissenschaftlihen und religiösen Standpunkt.
Spanien. Madrid, 1. Juni. (W. T. B.) In der heutigen Sißzung des Senats erwiderte der Minister des Aeußern, Moret, auf eine Fnterpellation des Senators Botella: das Budget gewähre n icht die erforderlichen Mittel für eine offizielle Betheiligung Spaniens an der Pariser Ausstellung, indessen die Regierung werde die Privatbetheiligung thunlichst begünstigen.
Schweiz. Bern, 2. Juni. (W. T. B.) Dem Ver-
nehmen nah wird der Bundesrath von der Bundesver-
sammlung die nöthigen Kredite verlangen! um die B e- festigungsarbeiten auf der Nordseite des St.Gotthard
}: TA eum gt in der allernähsien Zeit in Angriff zu nehmen.
Schweden und Norwegen. Stockholm, 31. Mai. Der Gesundheitszustand der Königin ist in leßter Zeit fehr zufriedenstellend gewesen. Der König ist heute Vormittag von Bordeaux in Plymouth eingetroffen und hat Jjogleich die Reise nah Bournemouth fortgesezt. — Der frühere Staats- rath von Ehrenheim ist zum Kanzler derUniversitäten Upsala und Lund ernannt worden. — Jm Auftrage der Länsverwaltung der Jnsel Gothland ist am 27. d. M. Pro- fesor_ Alexander Müller aus Berlin in Wisby ein- eiroffen, um die Aa nten Moorländereien zu unter- uten und bezügli der Kultivirung derselben sein Gutachten abzugeben.
Amerika. New-York, 31. Mai. (A. C.) Der demokratische Caucus hat einige weitere Veränderungen an der Tarifvorlage vorgenommen. Jm Repräfentanten- hause hat die Einzelberathung der Vorlage unter der Ge- \häftsregel, daß jeder Redner nur fünf Minuten lang sprechen darf, begonnen. Von verschiedenen Mitglie- dern wurde eine Reihe von Amendements unterbreitet. — Die in Jndianopolis tagende nationale Con- vention der Prohibitivpartei, um Kandidaten für die Prä- ndentschaft und Vize: Präsidentschaft der Vereinigten Staaten zu wählen, hat si förmlich organisirt. Mr. St. John, ein ehemaliger Präsidentshaftskandidat, wurde zum Vorfigenden ge- wählt. — Die amerikanische Methodisten-Genexal- konfer enz, welche hier tagte, ist geshlossen worden.
HZeitungsftimmen.
._ Der württembergische Minister-Präsident, Freiherr von NDittnacht, hat bei einem Besuch seines Wahlbezirks in einer Wählerversammlung eine längere Rede gehalten, deren erstem Theil wir nah dem „Staats-Anzeiger Ür Württem- E folgende Auslassungen zur Lage entnehmen:
E enn man in gegenwärtiger Zeit von der Lage des Landes und leinen Angelegenbeiten redet, ist man fürwahr veranlaßt, zu beginnen mit dem Auédruck der Erleichterung und des Dankes dafür, daß der Friete bis jeyt erbalten geblieben ist. Cs würde nibts nüßen, nat- träglih zu untersuchen, ob in diesem oder jenem Augenblick, bei die)em oder jenem Anlaß der Krieg näher gerückt war und ob der Eine mit wehr Sorge oder, wie man zu sagen pflegt, Angst einem möglichen Krieg entgegensieht, als der Andere. Der Krieg, den wir zu gewärtigen hätten, wäre ein solcher, daß auch der Mutbigite ihn nitht leiht nebmen dürfte, und daß der Friede in den legten
Jabren gesitert gewes.n oder jeßt auf absebbare Zeit gesibert wäre, daß ein Krieg rur als ein Gebilde der Angft, als leeres Screcken2- pkantom betrachtet werden dürfte, wird dow im Ernst kaum Jemand behaupten wollcn. Die Lage ist eine unsidere — wir werden immer wieder daran erinnert — und wird, da die zu Grunde liegenden Ver- bâltnifse und Stimmungen feine augenblicklihen, rasch vorübergeben- den sind, wobl noch längere Zeit eine ursichere bleiben. Deutschland kennt übrigens seine Gez:ner und weiß, wo es seine Freunde und Verbündeten zu suchen hat, es weiß, was es zu vertheidigen bat und was auf dem Spiele stebt ; es kennt die Macht und die Hülfsmittel der Gegner und vermag die Aussiten bei einem möglih:n Zusammenstoß und das Maß von Rüstung zu bemessen, defsén wir bedürfen, um auch dem Gegner jenen Zusammenstoß als bedenklich ersheinen und uns den endlicben Obsieg erboffen zu laffen. Wer wolite bestreiten, daß na den Verbältniften, wie fie liegen, jene Rüstung eine grore und starke sein muß, und daß wir Alles aufzubieten haben, um den Erfolg einiger- maßen zu verbürgen und ein Gefühl verbältnißmäßiger Sicherkbeit uns zu ichafen ? Daß die Rüstung stark sei, daß nichts versäumt und vor Opfern nicht zurückgeschreckt werde, das ift der un:weideutig kund- gegebene Wille des deutschen Volkes. Wir baben jet Alles gethan, was wir tbun konnten, und baben das Weitere in eine böbere Hand zu legen. Das Volk vertraut auf die Güte seiner Sade, auf die Auërüstung, Ausbildung und Tüchtigkeit seines Heeres, auf die diplo- matische und militärische Fübrung; es ift überzeugt und durbdrungen von der Friedentliebe seiner Regierung, die au berechtigte Empfind- lidfeiten lange zurüdzuftellen wußte, freilih obne dafür Anerkennung und Entgegenkommen zu finden, und die gewiß nur im Notkbfalle das Schwert ziehen wird. Wer aber Deutschland anfallen sollte, der würde vom deulschen Volk als frevelhafter und strafwürdiger Frie- den-brecher betrachtet, gegen ibn würde das Volk sich erheben und es würde, aller denkbaren Zwischenfälle ungeachtet, nicht nablafen, bis der Gegner zurückdgewrorfen und ihm die Lust auêgetrieben wäre, Deutschland in seiner Frietenêarbeit zu stören. Aber bofen wir, daß es dabin nit fommt! Deuts@land fubt keinen Streit und hat keiren sehnliveren Wunsch, als mit Jedem in Frieden zu leben. Vielleiht wird dies doch anerkannt, oder es wird auf der anderen Seite die eizere Verantwortung und Gefabr gescheut. Wir haben tas abzuwarten und wollen rubig weiterleben und den Werken des Friedens naGgehen. Käme es do noh zum Aeußersten, so bâtten wir nach Gründung und Befestigung des Reis doch die Berubiaung, daß unsere Landteskinder dem großen, kriegégeubten deutschen Heere angebören, und taß nit ein Friede geshloïen würde, in dem fch die Großen auf Kosten der Kleinen versöhnen. Deutschland, wie €s jeßt geeinigt dasteht, kann in ruhiger Kraft der Zukunft entgegensehen.
— Das von ihr als Thatsache angenommene Scheitern des Projekts der Spirituskommissionsbank begleitet die „National- Zeitung“ mit folgenden Bemerkungen:
Wie das erste Mal, so ift au jeßt nicht die genügende An- zabl von Theilnebmern, namentli von rortebaltlos auf das Ver- tragéformular eingehenden, erreibt worden. Wir haben von Anfang an den Plan für avéfiétélos gehalten, aber so wenig jegt, wie bei dem ersten Versu, die Berebtigung der renner, f zu foaliren, be- streiten fönnen ; es gehört das Maß von Parteiba5, welbes die fortichritt- liche Presse erfülit, dazu, um sogar unter Verleugnung der manhefterliben Grundsätze ciner einzelnen Klasse von Produzenten cine Koalition zum Verbreben anzurechnen, welcke andere Kategorien von Produ- zenten abgeshlofsen haben und aufreckcht erhalten — fo lange es eben geht. Aber für durchfübrbar konnte mon einen Koalitionsverfuch nidt balten, welder viele Tausende von Unternebmern in den allet- verscbiedersten Verbältnifsen unter einen Hut zu bringen batte, und diese ikevtishe Auffaffung bat sih bewabrheitet. Ein dritter An- lauf wird nach dem zweimaligen Mißlingen wobl kaum gemat werden. Ein politis@es Interesse hat dasselbe insofern, als sid runmehr zweimal die Unrichtigkeit der agitatorishen fortichritt- liden Bebauptung ergeben hat, das Branntweinfteuergeseß leiste der Koalition der Brenner einen dieselbe sihernden Vorsbub. Wir baben, als es fich um den erften Plan einer „Spiritusbank“ bandelte, nach- gewiefen, daß diese Behauptung durhaus falsch ift, daß das Gefeyz vielmehr ermöglicht, der Koalitionsbank eine vernihtende Konkurrenz zu maten. Damals hat auch ein Theil der freifinnigen Presse fi, wenngleih mit Widerstreben, zur Anerkennung dieser Tbaisache ver- stehen müssen, und weil sie unbestreitbar ist, mußte auh der neue Plan mißlingen.
— Ueéber den Stand von Handel und Fndustrie in Elsaß-Lothringen schreibt die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“: _
Die Textilindustrie war fortdauernd gut beschäftigt. Mehrere derselben angehörige Fabriken seben sih zur Vergrößerung ibrer An- lagen genöthigt. Neben der Erweiterung. des Betriebs bot hierzu theilweise aub ter Umstand Anlaß, daß mit der Einführung der
| Reis-Gewerbeordnung eine Vermehrung der Vorbereitungémaschinen
und eine Vergrößerung der Arkeitêräume erforderli® wird, da die jeßt üblihe überlange Arbeitszeit der jungen Leute unter 16 Iabren beträctlich berabgemindert werden mußi. Die Baumwollspinnereien leiden darunter, daß ungeachtet des Steigens der Preise ter Garne diejenigen der fertigen Gespinnste gesunken find; Dank dem billigeren Robstoffe baben dagegen die Baumwollwebereien mit Vortheil ge- arbeitet, und die Baumtrwrolidruckereien sind, besonders scweit fe sh mit der Herstellung marktcängiger Waare von mittlerer Eüte kbe- fassen, in gutem Betriebe. Der Aufïhwung, welchen die im Kreise Rapportêmeiler in sehr bedeutendem Umfarge betriebene Fabrikation von wollenen und balbwollenen Geweben seit cinizger Zeit genommen hat, dauert fort; die Webereien und die mit ihnen in Verbindung stehenden gewerblichen Anlagen waren mit Aufträgen reihlich verfeben. Die Kammgarnspinnereien und die Seideninduftrie erfreuen si eines regen Geschäfts. Zwei der Seidenindustrie angehörende Fabriken in St. Ludwig sind im Begriff, si zu vergrößern; zu Sulz im Kreise Gebweiler ift eine seit langer Zeit auffer Betrieb gewesene Fabrik- anlage von einer Baseler Firma, bebufs Errichtung einer Seidenfabrik, erwrorben worden. Was die sonstigen im Lande vertretenen Fabrifkations- ¿weige anlangt, so gewährt au deren Geschäftsgang im Ganzen und Großen ein zufricdenstellendes Bild. Dies gilt namentli von den Drabtwebereien im Kreise S(lettftadt, den Strobhutflehtereien in den Kantonen Saarunion, Pfalzburg und Albesdorf, den Glas- und Krystall-, sowie den Brillen- und Ukrglaëfabriken und den Porzellanmanufakiuren üm Kreise Saargemünd. Nur die Maîstinen- fabrikation befindet fi in gedrüdter Lage. Dagegen ift hinsichtlich der Eisenindustrie der Eintritt einer erbeblicen Befferung zu melden. Nah der Montarstatistik des Jabres 1887 bat dieses Jahr sowobl in der Menge, wie im Wertbe der Produktion gegenüber dem Vorjahre eine bedeu- tende Zunahme aufzuweisen. Es belief sih im Jahre 1887 der Ge- sammtwerth der Produktion der Berg-, Hütten- und Salzwerke von Lothringen auf 55 004 491 6 gegen 44403 476 Æ im Jabre 1886 und war demnach um 10 646 015 M oder 23,97 9% géftiegen. Auch das Jahr 1883, in welhem der Gefammtwerth mit 52 750 950 Æ feit einer Reihe von Jahren der böhste war, wurde von dem abgelaufenen Jabre um 2298541 4 oder 4,31 */90 übertroffen. Dieser günstige Zustand hat im lezten Vierteljahre weitere Fortschritte gemacht. Die Rohbeisenvroduktion des ersten Halbjahres ist bereits gänz und diejenige des zweiten Halbjahres wenigitens zum Theil verkauft. Die Preise für Roheisen aller Art sind gestiegen und haben eine Höbe erreicht, bei welcher die Hohofenwerke im Stande sind, mit Vortheil zu arbeiten. Den mit der Darstellung von Fertigeifen \sich béefafsenden Puddel-, Walz- und Stablwerken fehlt es gleichfalls niht an Auf- trägen, so daß auch bier fast alle Fabrifationszweige si im lebbaften Betriebe befinden. Der Preis des Stabeisens, fowie des Träger- und Baueisens konnte um 2 # für die Tonne erhöht werden. Die gün- stige Lage der Eisenindustrie ist lediglich dem vermehrten Bedarf des Inlandes zuzuschreiben; die Nachfrage nach Eisen von Seiten des Auslandes ist nicht riel stärker, als im Vorjabr, nur aus Jtalien ließ sie trotz der am 1. März d. J. erfolgten beträchtlichen Erhöhung der Eingangszölle niht nah. Der Absaß von Draht, insbesondere von Zaundraht, nah Südamerika bat sich wieder etwas gehoben, fo daß
die Preise Neigung zum Steigen zeigen. Die Weißblechprei]e baben h wenigstens gehalten, in Drabtitiften aber war die Ausfuhr nach dem Auslande gering und der inländishe Absag dur die beimise Konkurrenz gedrückt. Wie die Eisenwerke, so standen au die Eisenerz- bergwerke in lebhaftem Betriebe. Die Erzpreise verbarrten jedo in Folge der Wiederaufnahme des Betriebes in den während der leßten Iabre stillgestellten Gruben im Wesentlihen auf ihrem seitherigen Stand. Auf den Koblenbergwerken im Kreise Forbach war der Koblen- abfat in Folge der anbaltenden Kälte sehr bedeutend, zeitweise fonnte die Na&frage nicht vellständig befriedigt werden. Die Preise ftanden jedo untec dem Einfluß der fremden, namentlich der belgischen Kohleneinfuhr.
Centralblatt für das Deutsche Rei. Nr. 22. — Inkalt : Zoll- und Steuerwesen: Herau®gabe eines neuen amtliden Waaren- verzeicni}scs zum Zolltarif. — Abberufurg dreier Stations-Contro- leure. — Bestimmungen über die Tara — Handels- und Gewerbe- wesen: Bekanntmatbung, betreffend die Autfubr der zur Kategorte der Rebe nit gehörigen Pflänzlinge. — M'litärwesen: Ermähti- gung zur Ausstellung äritliher Zeugnisse für militärpflibtige Deutsche in Japan. — Polizeiwesen: Ausweisung von Ausländern aus dem Reichsgebiet.
Marine-Verocdnungs-Blatt. Nr. 11. — Inhalt : Di2zi- plinarstrafgewalt. — Gerich1sbarfeit beim Schulges{wader. — Zurü- beförderung Hinterbliebener vom Auëlande. — Kriegeleistungen. — Auflêfung der Marine- Hafexbaukfommissionen. — Werftdien!tordnung. — Leibbinden. — Schiffsbücherkisten. — Amtlihe Schiffzliste. — Koklenbestafung — Lieferungsveitrag. — Personalveränderungen. — Benathricbtigungen. i
Amtsblatt des Reichs-Pofstamts. Nr. 23. — Inhalt: Verfügungen: Vom 20. Mai 1888. Beförderung von Drucksachen anderer Art als Zeitungen an Perfonen der Besazungen deutser Kriegt\chife im Auslande. — Vom 24. Mai 1888. Poît-Dampfs{ifff- verbintung nah Dänemark und Schweden. — Vom 25. Mai 1888: Beitritt des Togo-Gebiets zum Weltpostverein. — Vom 25, Mai 1888. Aursêtaus von PostpaLketen mit Togo. i:
Archiv für Post und Telegraphie. Nr. 19. — Inbalt: Akterstücke und Aufsäge: Zur Vorge! {ichte des Fernsprebers. — Zwei Entscheidungen des Reickb8gerihts über den Vegriff „Verschluß eines Packets.* — Das württembergische Post: und Telegraphenwesen in den Iabren 1885/86 und 1886/87. — Ein Beitrag zur Geschichte der mitteleuroväishen Handelêwegz. — Kleine Mittheilungen: Meta- nishe Wirkungen etnes Blig1chlags. — Die Unternehmung Stanley's zum Entsaß Emin Paschas in Inner-Afrika. — Die bulgarische Eisenbahn Zaribrod-Sofia-Vakarel. — Häufigkeit der Windrichtungen in Mittel- und West-Eurora. — Iapanis®es Eisenbabngesey. — Literatur des Verkebrswesens: F. Sanlaville, De la responsabilité civile de l’état en matière de postes et de télégraphes. Paris. 1886, Berger- Levrault u. Cie. 205 Seiten. — Zeitichriften-Ueberschau.
Statistische Nachrichten.
Uebersicht über die Zabl der Studirenden auf der doniglichen Georg-Augusts-Universität zu Göttingen im Sommer-Semester 1888. Vorläufige Feststellung. Summarische evcrsiht. A4. Im Winter-Semester 1887/88 find immatrikulirt gewefen 78, Davon sind a. gestorben 1, b. abgegangen mit Ermatrifkel 235, . weggegangen, obne sch abzumelden und daher gestriben 24,
geitrihen auf Grund des §. 13 der Vorschriften für die Studirenden vom 1. Oktober 1879 —, e. geitrihen aus fonstigen Gründen 186, zusammen 276. Es sind demna geblieben 702. Dazu sind in diesem Semester gekommen 314. Die Gesammtzabl der immatrikulirten Studirenden beträgt daber 1016. Die evangeli!ch{- tbeologische Fafultät zählt Preußen 220, Nichtpreußen 34, zusammen 254, Die juristishe Fakultät zählt Preußen 131, Nitpreußen 38, zusammen 169. Die medizinische Fakultät zählt Preußen 187, Nicht- preußen 53, zusammen 240. Die philosopktis@e Fakultät zählt a. Preußen mit dem Zeugniß der Reife 197, b. Preußen obne Zeugniß der Reife nah §. 36 des Reglements vom 2. Juni 1834 29, ju- sammen Preußen 226, e. Nictpreußen 127, zusammen 353, insgesammt 1016. B. Außer diesen immatrikulirten Studirenden baben die Er- laubniß zum Hören der Vorlesungen vom Prorektor erhalten: 17. Die Geiammtzabhl der Beredbtigten ift mithin 1033. Von diefen Berechtigten bôren Vorlesungen: 4A. Von den immatrikulirten Studirenden : in der evangelisch-theologishen Fafultät 254, in der juristishen Fakultät 166, in der medizinishen Fakultät 240, in der pbilosopbishen Fakultät 351, zusammen 1011. Vom Hören von Vorlesungen diêpensirt sind: in der evangelisch-tbeologischen Fafultät —, in der juriftishen Fakultät 3, in der wediziniichen Fafultät —, in der philosophischen Fafultät-- 2, insammen 5. BB. Von den übrigen berechtigten Personen: Nicht immatrifulirte Preußen und Nichtpreußen, wel@e vom Prorektor die Erlaubniß dazu erbalten baben, 17. Die Gesammtzahl der Bere(- tigten, welche Vorlesungen hören, ift mithin 1028.
Kuuft, Wissenschaft und Literatur.
St. Petersburg, 1. Juni. (W. T. B.) Die hiesge ckchirurgis®e Sesellschaft wählte den Professor von Bergmann in Berlin zu ihrem Ebrenmitglied.
Land - und Forftwirthschaft.
Die vreußzische Staats-Forstverwaltung betrachtet es als eine ibrer Aufgaben, im Interefñe der Landeékultur auf den Holjz- anbau îin den Waldungen der Gemeinden, öéffentlicen Anstalten und Pricat-Grundbesiter anregend und fördernd auc dadurch einzu- wirken, daf sie gutes Pflanzenmaterial zum Selbitkcstenpreise den- jenigen Waldbesißern abgiebt, welche nit die Gelegenheit haben, 11ch die erforderliven Pflanzen selbft zu erziehen. :
In der Zeit vom 1. April 1887 bis 31. März; 1888 sind auf diese Weise an Holzpflanzen aus den Staatsforsten abgegeben worden :
Es sind abgegeben worden :
Laubbeolz-| Nadelbolz-
Es : usammen. In der Provinz: pflanzen. pflanzen. 3
Hunderte. | Hunderte. Hunderte.
25 905,54 28 726,81 93 854,46 96 140,68 97 509,88
Ostpreußen . Westpreußen Brandenburg Pommern 12 685,29 Ea 4 h ¿ Í 27 107,42 E a ; 19 695,53 E : 18 741,07 Sleêiwig-Holftein . ‘ O 663,92 O aao ( 118 536,07 E a 225 6 285,18 een-Nafsau 2 05 12 639,72 o... : ¿ 8 576,
Im ganzen Staat A 442 200,98 4689 718,58 Dagegen im Vorjahre E E E l 346 148,501 380 703,99
Gewerbe und Handel.
Die Ratifikationsurkunden zu dem am 8. Juni v. I. abges{lofsznen Handelsvertrag zwishen Spanien und den Nieder- landen sind am 28. v. M. ausgewechselt worden. Der Vertrag ist demgemäß mit diesem Tage in Kraft getreten.
pad A L D D