1888 / 143 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 04 Jun 1888 18:00:01 GMT) scan diff

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S A SE e ma,

e fe d ftw de iei E ja “e. T A d S 2 a E N

stalt ist im §. 2 des Statuts derselben in erster Linie „die Nöthigung arbeits\{heuer, aber arbeits- ü ‘forreftionsfäh der Ortsarmenversorgung anheimgefalleneëPersonén; bei welhé die ergangenen ehördlihen Verwarnungen beziehentlih Be- ftrafungen ohne Erfolg geblieben sind, zu lohnender nüglicher Arbeit“ angegeben. Jm 8. 4 ist weiter beslimmt, daß jeder Korrektionär „in hinreichender, HePlider und lohnender Weise in der Anstalt selbst oder nah Befinden und, wenn dies dem Direktor unbedenklihch erscheint, auf Bestellung der Arbeitgeber auch außerhalb der Anstalt zu beschä igen isi“. Endlich ist im&.8B vor- geschrieben, daß der Verdienst des betreffenden Korrektionärs zunächst zur Deckung der dur ihn entstehenden Spezialkosten zu verwenden, und etwaiger Ueberverdienst demselben gutzu- schreiben und-bei seiner Entlássung auszuzahlen ist. Hiernah sind die in der Bezirksanstalt zu S. untergebrahten Korrek- tionäre in Beziehung auf die usnußzung ihrer Arbeitskraft in der Hauptiade denselben Beschränkungen und demselben Arbeitszwange unterworfen, wie Strafgefangene oder Korrek- tionäre in Arbeitshäusern. Es kann somit im Hinblick auf den oben ausgesprochenen Grundsag, ‘daß nach der Absicht des Geseggebers nur freie Arbeiter unter das Unfallversicherungs- geses fallen, der Ansicht des Vorderrithters, daß: die in der ezirksanstalt zu S. untergebrahten Korrektionäre weil sie weder Strafgefangene noch Korrektionäre im engeren Sinne seien beider A gemein As des 8. 1 des Unfallver- sicherungsgesezes der Unf versiherungspfliht unterliegen, A beigetreten werden; es war vielmehr, wie geschehen, zu ennen.

Durch Allerhöchste Ordre vom 24. Mai d. J. ist der. Gemeinde Ladbergen-im Kreise Tecklenburg, welche den Weg von Ladbergen nah der Stadt Lengerih bis zur Grenze des Gemeindebezirks causseemäßig ausgebaut hat, egen Uebernahme der künftigen chausseemäßigen Unter- allg der Straße das Recht zur Erhebung des Chaussee- geldes auf derselben nah den Bestimmungen des Chaussee- eld-Tarifs vom 29. Froruax 1840 eins{liéßlich der in dem- elben enthaltenen Bestimmungen über die Befreiungen, sowie der sonstigen, die Erhebung betreffenden zusäßglihen Vor- schriften vorbehaltlih der Abänderung der sämmtlichen vor- aufgeführten Bestimmungen verliehen worden. Auch sollen die dem Chausseegeld-Tarif vom 29. IRLA 1840 angehängten

timmungen wegen der Chau see-Polizeivergehen auf die gedachte Straße zur Anwéndung kommen.

Der neuernannte Kaiserliche Gesandte in Washington, Graf von Arco- Valley, ist auf seinem Posten eingetroffen und hat die Geschäfte der Gesandtschaft übernommen.

Der Bevollmächtigte zum Bundesrath, Königlich sächsishe Zoll: und Steuer-Direktor Golz, ist hier angekommen.

Der hiesige Kaiserlich russische Botschafter Graf Schuwalow hat fd mit Urlaub auf kurze Zeit nah“ Hom- burg begeben. Während der Abwesenheit desselben von Berlin fungirt der Botschafts-Rath Graf Muraview als interimistisGer Geschäftsträger“

Der Chef der Admiralität, General der Jnfanterie von Caprivi, ist von der JInspizirungsreise nah Kiel hier- her zurückgekéhrt.

Der General : der Jnfanterie von Strubberg, à la suite des Kadetten-Corps und -General-Jnspecteur des Militär-Erziehungs- und Bildungswesens, hat eîne Dienstreise, zunächst nah Schlesien, angetreten.

Der General-Lieutenant von Hänis ch, bisher Di- rektor des Allgemeinén Kriegs - Departements im Kriegs- Ministerium, welcher kürzlih zum Commandeur der Kavallerie- Division des“ RV. Armee-Corps ernannt worden, ist zum Antritt der neuen Stellung nah Meg abgereist.

Der General-Lieutenant von Mischke, General- Adjutant Sr. Majestät des Kaisers und Königs und Jn- specteur der Kriegéschulen, ist von der Dienstreise zur Be- sichtigung der Kriegs)hulen Mez, Enge1s, Kassel und Hannover hier wieder eingetroffen.

Der General-Lieutenant Freiherr von Gemmin gen, Commandeur der 21. Division, und der General-Lieutenant von Dincklage, Kommandant von Frankfurt a. M,, haben Berlin wieder verlassen.

Se. Hoheit der Erbprinz von Sachsen- Meiningen, Oberst und Commandeur des Kaiser Franz Garde-Grenadier-Regiments Nr. 2, hat si auf einige Tage mit Urlaub nach Erdmannsdorf in S{hlesien begeben.

Württemberg. Stuttgart, 2. Juni. (St.-A. f. W.) Der Großfürst und die Großfürstin Sergius von Rußland sind heute zum Besuch der Königlichen Majestäten dai eingetroffen und in der Königlichen Villa Berg ab- gestiégen.

Die Kommission der Landessynode hat ihre Beräthungen über den Entwurf der Landess\ynodalentwürfe beendet und einen Bericht ausgegeben, wonach \ie eine weitere Reihe von Rechten ‘be ehrt. Sie will u. A. von den Rechnungen der fkirhlihen Fonds und den für kirhlihe Bedürfnisse bestiminten Positionen des Staats- Etats durch Vorlage Kenntniß nehmen, um etwaige Erinnerun- gen machen zu können, auth soll der König die landesherrlichen Mitglieder zur Synode nit ohne vorherige Anhörung des Konsistoriums ‘ernennen dürfen 2c. Die Sißungen des Plenums beginnen am kommenden Montag wieder.

Hessen. Darmstadt, 4. Zuni. (W. T. B.) Der Kronprinz von Griechenland is zum Besuch der Groß- herzoglichen Familie im Hoflager zu Seeheim eingetroffen.

Elsaß-Lothringen. Straßburg, 4. Zuni. (W. T. B. M E Fürst Hohenlohe, Mf heuté t gekehrt.

Oesfterreih-ÜUngarn. Wien, 2. Juni. (W. T. B.) Das Abgeordnetenhaus nah die die Entschädigung der Brennereiberehtigten in Galizien und der Buko- wina stipulirendén Paragraphen des Spiritussteuer- Geseßzes in namentlicher Abstimmung mit 165 gegen 153 Stimmen an. Doblhammer interpellirte, ob es richtig sei, daß demnächst ein Tarif in Wirksamkeit. tréten solle, durch welhen dem russischen Getréide die Einfuhr nah. der Schweiz durch Oesterreich wesentlich und zwar insbesondere durch Fracht- ermäßigung auf den österreihishen Staatsbahnen erleichtert

Tisza über die

Interpellation herv voller,

gethan.

ndeten ständen,

heuté“ nicht wortung der-

meine“

zu beleidigen. (A. C.) Die

veranstaltet. i

erklärte

ständigen.

Folge dieser Erklärun

beantragen.

wohnen dür j unterziehen, wie

reichs zu überlassen.

klärungen,

bestätigt. Ftalien.

zufügen.

welche

den ganzen Klerus dächtigen. Der die öffentliche

Artikel, welche J

ehten der widerlaufe.

irhe, italienishen Episkopat altung

zu ätten.

werden solle.

herbeiführen möge.

keit im Verkehr die F

ck t

lezten Sonnabend - an den Grafen Käálnoky ertheilten Er- en. Graf Apptnyi hob in seiner bereits signalisirten or, 3aß man den Zwischenfall nit takt- zuvorkommende-r behandeln Er sei überzeu : von Goblet betonte Erhaltung der freundschaftlihen Be- iehungen mit Frankreih wärmfien 2 fänden niht im Wider’pruch mit den Bündnisseñ, woraüf die äußere Politik der Morarcie basirt sei, ungarishe Nation unershütterlih festhalten werde. sich Frankreih einmal Bestrebungen überlassen, welhe im Gegensaße zu den Jnteressen und der Sicherheit unserer Ver-

strebungen weder sy es könnten vielmehr kraft der Vertragsverbindlichkeiten zu nahme veranlassen würden. seiner friedlihen Politik festhalte, keineswegs das Hinderniß bilden, üngariscen Interessen entsprehendes freundschaftlihes Ver- hältniß aufreht zu erhalten. Der Minister-Präsident er- widerte, ‘er werde seiner Zeit hierüber eine meritorishe Ant- wort ertheilen, vor der Hand aber erkläre er schon jeßt: „J hatte nit die Asie

/ l tetpellation nicht sein; niemals ‘die Absicht géhabt, eine Nation, mit welcher wir im Frieden leben Und wie ih selbst damals betonte mit welcher wir Frieden halten wollen, au nur im Entferntesten

Großbritannien üund Jrland. L.) offizielle Feier des Königin fand heute in London statt. Herzog von Cambridge eine und am Abend wurden die ü lihen- ministeriellen Dinners

Frankreih. Paris, 2. Juni. (W. T. B.) Floquet le in der heutigen _Sigzung der Kommission zur Revision der Verfassung, Zeitpunkt hierfür ‘zu wählen beabsichtige; unter den wärtigen inneren und äußeren Verhältnissen jedoch haite er die Zeit noh nit für gekommen, hoffe aber gegen Ende der Legislaturperiode die Revision beantragen zu können. Ohne den Umfang der Rethte des Kongresses einzuschränken, glaube die Regierung, könnten die Majoritäten beider Kammern sih über Abgrenzung der Gesichtspunkte für die Revision ver- i Das Kabinet würde niederlegen, wenn es ih einer sähe, die aus der Nechten, den Neu-Cäfarianern und der republikanischen Minorität gebildet sei. Die Re- O könne ‘in der Verfassungsfrage nur mit einer wahr- aft republikanishen Majorität Hand

} / l g sagte Rochefoucauld, die Rechte würde nicht die Revision der Verfassung, sondern die Au f- lösung der Kammer und einen Appell an die Wähler

In der Deputirtenkammer brachte Laur einen Antrag ein, wona. in dem Nordwe eine Zone CINE werden solle, in welher Deutsche nit

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Lothringen getroffen worden seien. Laur verlangte d e Dring- lihkeit für seinen Antrag. bekämpfte die Dringlichkeit sowie den Antrag und erklärte, die Republik rechne es sih zur Ehre an, die Grenze des Landes offen zu halten ; Jedermann wisse, welche Leichtig- remden in Frankreih genössen. Alsdann verlangte Goblet, daß Laur den Antrag zurüdckziehe oder daß er die Kammer bäte, die Angelegenheit der Regierung als der natürlihen Hüterin der Würde und der Jnteressen Frank- Hierauf wurde die Dringlichkeit mit gegen 7 Stimmen abgelehnt.

Der österreihisché Donnerstag nah der Si ung der Deputirtenkammer im Auf- trage Kálnoky's dem ¿ die Graf Kälnoky in Betreff der Rede Tisza's dem Botschafter Decrais

j Nom, 2. Juni. (W. Élerifalen Blätter veröffentlihen die vom Papst im legten Konsistorium gehaltene Allocution. weist in derselben auf die Jubiläums hin und hebt hervor, wie die hierbei bekundete allgemeine Freude gegen die Beleidigungen kontrastire, wel{he die Feinde der Kirche durch das neue Strafgesez derselben Dieses Gese sei ein sehr ernster Angriff auf den Klerus und die Rechte des päpstlichen Stuhles; namentli anstößig erscheine der Artikel, dem Klerus beigelegt werden. Dieser Begriff sei sehr dehnbar, und könne je nah den shlehten Absichten der Feinde Lb e f E E die Kirc

ehre rijit versioßen, so habe die Kirche die Pflicht, ihre Stimme zu erheben ; es sei gegen Wahrheit und GereGtigkät

italienische V he Ruhe unternommen. enige Gerichtsherr innerhalb der Kirche; buch aber greife in seine Rechte ein dur unbestimmt gehaltene l eder nach seinen Leidenschaften auslegen fönne. Auch in anderen Ländern seien Cert e schaffén, doh seien dieselben, sobald É \chwihtigt hatten, wieder aufgehoben worden. rotestirt R gegen das

wi Die Kirche habe andere Stürme gesehen und jei strahlender aus denselben hervorgegangén; er fenne den

daß dieselben dem neuen Gesetz gegenüber die entsprehende ( einnehmen würden; E in Ftalien und ihr Oberhaupt in dieser Weise verfolgt ehen, da sie doch diesem

Seine Lage gestatte ihm nur zu protestiren, er verlasse ih aber auf Gott, der Ztalien beshüßen und bessere Zeiten

t

B) Unterhause der Aeuße gen des fran-

W. ellirten ‘in Fo G G Ministers S uetart die Abag.- Paz- öponyi urd Ugron den Minister-Dräldénten

Art der wegen der ede vom

konnte, als Goblet gt, daß Jedermann in Ungarn die

s wünsche.

und woran auch die Sollte

tann könnte Ungarn solchen Be- athish noch aufmunternd zusehen; lle vorkommen, welche die Monarchie ernster Stellung- So lange aber Frankreih an könne die Friedensliga mit Frankreih ein den

that es auch jüngst nicht, es ist au t und wird es au bei der Beant-

“i bsi

ih habe überhaupt

London, 2, Juni. Geburtstages der Mittags hielt der arade über die Garden ab,

daß das Ministerium den gegen-

indessen seine Macht Majorität gegenüber

in Hand gehen. Jn

én Frankreichs

gee sh analoger Maßregeln zu le von Deutschland für Elsaß-

Der Minister-Präsident Goblet

otshafter Graf Hoyods hat am inister Goblet gegenüber die Er- gemacht, noch besonders

T. B.) Die

Der Papst Festlichkeiten anläßlih seines

betreffend die Mißbräuche,

Wie die Geseze gegen die

in so unbegründeter Weise zu ver: Klerus habe nichts gegen Der Papst sei der das neue Geset-

en die Kirche ge- die Der f f Ver Papst Strafgeseß , welches den des Klerus und der Bischöfe zu-

sowie den Klerus und zweifle nit, aber er sei tief betrübt, die

ande so viel Gutes erwiesen

Diese Gefühlêë-

estand, 4. ie W. T. B.) Der Kaiser und die atjerin von Brasilien sind in Begleitung von vier Aerzten nah Aix-les?Bains abgereist.

Griechenland. Athen, 2. Juni. (Wien. tg.) („Havas“-Meldung,) Die Nachricht von englischen or- gen doi der griehishen Regierung wegen der Vorfälle in Macedonien ist vollständig falsch. Eo unrichtig ist die Nachricht von der eventuellen Entsendung einer türkishen Escadre in die Ge- wässer von Kreta, wo dermalen vollständige Ruhe herrscht.

(W. T. B.) jaepescjen aus- Monastir bestätigen, daß die türkishen Behörden dert Kosul Panourias mit ‘den üblichen Ehrenbezeugungen empfangen haben. Der Zwischenfall ist damit erledigt.

Amerika. Washington, 1. Juni. (A. C.) Die Vorlage, welhe den Generalsgrad wieder einführt, wurde vom Repräsentanten aufe angenommen und vom Präsidenten unterzeihnet, welcher den neuen Grad sofort dem {wererkrankten General-Lieutenant Sheridan verlieh, Sheridai hatte in verwichener Nacht wieder einen {weren An: fall und s{webte abermals in großer Gefahr; es wurden weitere Aerzte hinzugezogen. Heute hat sih der General wieder etwas erholt. Die Vorlage, welche ein Arbeits: Departement creirt, wurde von beiden Häusern des Kon: gresses genehmigt.

Afrika. Cape Town, 1. Zuni. (R. B.) Der Volks- raad des Freistaats faßte einen Beschluß, welcher den Präsidenten ermächtigt, dem Zollverbande mit der Kap: kolonie und Natal beizutreten.“

(R. B.) Mr.

Auftrálien. Sydney, 1. Juni. Clements Thomas wurde zum Gouverneur von

Neu-Caledonien ernannt. Das Schiff „Tis-nam“ ist mit 105 Chinesen an Bord, denen die Landung hier- selbst nicht gestattet wurde, nah Hong: Kong zurüdgekehrt.

Zeitungsftimmen.

Die „Deutsche volkswirthschaftlihe Correspon- denz“ schreibt zur handelspolitischen Lage:

Die Nachrichten, welchè neuerdings über die Zollpolitik unserer Nacbarländer vorliegen, sind wieder ret bedenkliher Natur. Jn Schweden ist man eifrig mít der Errichtung einer boben Schutzoll- mauer beschäftigt; Holland hat eine Anzahl seiner Zölle erhöht; in Frankrei, wie in Italien und in Oesterrei bildet ‘die Ershwerung der fremden Einfuhr fortgesetzt einen Lieblingsgedanken der leitenden Wirthscaftspolitiker ; die Schweiz genießt seit dem 1. Mai die Er- folge ihres bedeutend erhöhten- Tarifes; sogar in Engzland betreibt man eifrig eine Erböbung des Weinzolles; von Rußland [chweigen wir.

Deutslards Stellung diefen Vorgängen gegenüber ist klar und deutlich borgezeihnet. Daß Deutschland Schutzölle nöthig hatte, um bei der allgemeinen Ueberproduktion vor allem die vernihtende Konkurrenz des kfapitalkräftigen England abzuwehren, kann heute nur Unrverstand oder Parteileidenshaft zu bestreiten wagen ; wie weit aber diese Schußzölle gehen folien, ob insbesondere eine möglichst um- fafsende E oder gar Prohibitivpolitik für unsere Volkswirth- schaft von Bortheil ift, darüber mögen die Meinungen au heute noch mannigfah auseinandergeben.

Jedenfalls ist tas weitere Erstarken der Scubtzollkteftrebungen in unseren Nabarländcrn für uns eine keineswegs angenehme Erschei- nung, einmal weil der deutshe Export nach' diesen Ländern ershwert wird, andererseits weil durch Erstarken der Industrie in unseren Nachbar! ländern deren Konkurrenz auf dem internationalen Markt neuen Vorschub erhält. Daß Frankreihs8 Indusirie von jeher hon in der Aera der Tarifverträge einen sehr bedeutenden

chuß genossen kat, darf als bekannt vorausgeseßt werden; wenn dieses Land nun, um gewisse Industriezweige künst, lich emporzubringen bezw. zu erhalfen, die Schußzollleine noch \traffer spannen will, so heißt das na unserer Meinung denn doch zu weit gegangen, da für gewisse Induftriebranhên in Frankrei die Produktionsbedingungen nun einmal nit derartigé sind, daß dîe- selben durch Fernhalten der fremden Konkurrenz zu günstigeren gee staltet werden könnten. Wie in Frankrei so geht es auch in Oester- rei und Italien und den anderen Ländern, welche bei weiterer Steigerung der Einganeszölle dennoch für gewisse Artikel stets auf das Ausland angewiesen bleiben. .

Was nun das andere Moment, die Beeinträchtigung unseres Er- ports anlangt, so ist. dies zwar sehr ins Gewicht fallend, aber do nit von solcher Bedeutung zu welcher die Freihändler dasselbe ge: wöhnlich aufbauschen. Zahlreiche Exporte werden uns sicherlih au troß der neuen Maßregeln Unserer Nachbarn nicht verloren geben, ja wenn die Theorie der Freibändler richtig ist, daß Schutzzölle über- haupt die Exportfähigkeit der geschüßten Industrie schwächen, so müßte sogar die Konkurrenz „Unserer Nachbarländer auf den neutralen Märkten uns minder fühlbar werden. Ein reines Agitationëmanöver aber und den Thatsachen direkt widersprehend ist es, menn die Freibandelépresse immer wieder behauptet, daß wir die anderen Staaten auf die shußzöllnerishe Bahn gedrängt hätten. Frankreich hat, abgesehen davon, daß es {on seit Jahrzehnten hohe Schuyzölle besißt, längst rach weiterer Versärfung derselben geträhtét ; Oester- reih-Ungarn hatte seinen autonomen Tarif bereits im Jahre 1878 fertig; in Rußland aber trat die Maßregel der Erhebung der Zölle in Gold son am 1. Januar 1877 ein während wir erst Mitte 1879 zur Neugestallung- unseres Zolltarifs über ingen.

Es herrscht jeßt nun einmal ein \{chußzöllnerisGer Geist unter den Völkern, wel er in Folge der fortgeseßten gewerblichen Ueber- produktion si entwickelt hat und gegen -den- für lange Zeit hinaus wohl nicht anzukämpfen sein wird. Die wichtigste Frage für uns ift hierbei die, wie sih Deutschland inmitten dieser allgemeinen Kämpfe für die Entwickelung seiner nationalen Produktion zu verhalten hat. Zum Freihandel Zurüczukehren, wäre einfa wirthschaftliher Selbst- mord. Die Sache ruhig gehen zu lasten, kana au nicht im Interesse des Landes liegen, denn unsere Pro- duktion muß gefördert werden, wenn Deutschland [eine politische und wirthschaftlihe Machtstellung behaupten will. Als drittes bleibt also rur übrig energischeé Fortschreiten auf der betretenen Bahn und Förderung der Interessen unserer Produktion. Legtere durch eine rationelle Zollgesezgebung sowie dur billige Frachttarife zu begünstigen, ist die eine Aufgabe der Regierung, die andere stellt fih in eincr Förderung der Export- und Kolonifationsbestrebungen dar. Daß die Reichéregierung nach beiden Richtungen hin bisher energish eingegriffen bat, wird von den Freunden des Vaterlandes aligemein dankbarst anerkannt; beute erscheint jenes aber um o dringender nothwendig, da alle unsere Nachbarländer fortgesetzt darauf bedat sind, die heimishe Industrie zu stärken und auf den aus- wärtigen Märkten Tonkurrenzfähig zu maten.

Ueber den Waarenhandel Hamburgs bemerkt die „Hamburger Börsenhal Eis

Was die ziffffernmäßigen Ergebnisse anlangt, so sind dieselbe durhaus geeigne „mlt der größten Befriedigung zu erfüllen. Die Einfuhr betrug im vorigen Jahre 76 831 044 Doppelcentner im Wertbe von 2 283 756 050 Æ, sie war demna in 1887 dem Gewichte nach um 5 682 272 Doppelcentner, dem Werthe nah um 203 040 090 4 grober als in 1886, Das ist wiederum ein sehr bedeutender Fort- ritt, eine Vergrößerung des Einfuhrhandels, wie sie von einem ahre zum anderen noh nicht dagewesen ist und welche das verflossene

Jahr noch weit über das bisher größte Einfuhrjahr (1884 mit

299966 750 M) hebt. Seit im Jahre 1881 die zweite Milliarde erihritten worden ist, haben si in der Einfuhr dem Gewi{hte und gerthe nah folgende Schwankungen ergeben : i f Mengén von 100 kg netto Werth 1880. . ,. 55460405 1 969 378 170 1881 . . 56 835 000 2 1882 . . 60 109 000 2 1883 . . 64 871 000 2 1884 . . 68 017 181 2 1885 . . 67813 145 S 1886. . T1 148 772 2 1887 . . ,. 76831044 2 283 756 050 j Die Mengen haben, mit der geringen Ausnahme von 1885, stetig enommen, die Werthe in weit höherem Grade geschmwankt, selbst- cândlih wegen der Preisfluktuationen auf dem _Weltmaikt. Der je Aufschwung in der Bewerthung von 1887 ift zum überwiegen- Theil ter En IS E aber okne Zweifel au der «getretenen Preisbefserung zuzus{chreiben. : j u e riesige Ausdehnung im ARE zur Mitte dieses Jahr- «rderts Hamburgs Waareneinfuhr erfahren bat, mögen folgende VergleihSziffern zcigen. Es betrug die Einfuhr im Jahresdurh-

a Mengen von 100 kg netto Werth (exkl. Kontant.) 1846—1850 10 309 000 409 182 000 1851—1855 14 232-000 587 040 000 1856—1860 17 723 000 753 303 000 1861—1865 20 968 000 894 831 000 1866—1870 26 120 000 1 098 270 000 1871—1875 35 867 000 1 670 438 000 1876—1880 47893000 1785233000

Der Werth der Einfuhr des Deutschen “Reichs betrug in 1886 544966 000 M, so daß die hamburgishe Einfubr nur um etwa 61 Millionen Mark dahinter zurückbleibt ; selbstverständlich ist die Firfuhr über Hamburg in der Reichéstatistik entbalten, so daß diese iden statistishen Kreise zu einem sehr großen Theil zusammenfallen. ir erwähnen, daß die Einfuhr Bremens in 1887 20 543 595 Doppel- aner Brutto im Werthe von 564 060 943 4 betragen hat. :

Die Herkunftsrihtungen haben fast durchweg zu der so wesent- ióen Hebung der Einfubr beigetragen; so dem Werthe nach die uropäishe. um ca. 40,4 Millionen Mark, „die außereuropäishe um 1 71,8 Millionen Mark, die von und über Altona um ca. 6,4 Millionen Mark und land- und flußwärts um ca. 84,4 Millionen Maf geaen 1886. Die größte absolute Steigerung hat demnach bamburgs Einfuhr auf der Elbe und mit den Eisenbahnen, also der erkehr mit dem Binnenlande, erfabren. ; :

In der europäischen Einfuhr ist eine erbeblide Verkleinerung tur betreffs Rußlands eingetreten, wahrsceinlich wegen des vermin- erten Getreideimports von dort; bemerkenswerth ist die Gleich- áßigfeit im Quantum und roch mebr im Werthe der Kobleneinfuhr on Großbritannien, während. die Einfuhr anderer Güter von dort m legten Jahre um ca. 22,7 Millionen Mark zugenommen hat. Es deint, daß die englishe Kohle gegenüber der Konkurrenz der west- filien nicht mehr an Terrain gewinnen kann. Ä

In der außereucopäishen Einfuhr haben die Vereinigten Staaten keblich nachgelafsen, während das ganze übrige Amerika wesentlihe Zunahmen auéweist, die namentlih bei Brasilien offenbar dur die Atlas bci erhöhten Preisen —, Argentinien, Chile, Peru 1, #, w. auffallen. i E

Au die Ausfuhr seewärts ist dem Ouantum nach_ die größte tiber erreichte; sie ist dreimal fo groß als die von 1875 und ca. 1} Millionen Do pelcentner größer als in 1886. In allen Waaren- gatiungen ist die Ausfuhr gestiegen, ganz wesentlih au in Induítrie- r¿eugnissen. Die Zunahme beruht auf der Ausfuhr „nah europäischen Lindern, während die nah überseeishen gegen 1886 eine Abnahme auf- weist, Der Schiffsverkehr, dessen Ziffern \chon bekannt waren, hat in 1887, der vermehrten Waarenbewegung entsprehend, wieder bedeutend zugenommen. : - s

So ist denn das runmehr in den Umrifsen vorliegende statistische Ergebniß -von Hamburgs Handelsthätigkeit in 1887 ein ret befriedi- gendes; der Preisftand hat sh gebessert, die Unternehmungs[uft zu- genommen und es bleibt nuc zu wünschen, daß \ih das Geschäft in em Verbältniß der rashen Steigerung des Verkehrsumfangs auch für ten Handelsftand lohnend gestalten möge.

080 715 960

Statiftische Nachrichten.

Das April-Heft der Monatshefte des Kaiserlichen Statistishen Amts enthält: 1) Nahweise über die Waaren- in- und Ausfuhr im Jahre 1887 nah Menge und Werth, owie die Nachweise Über die Mengen der wichtigeren ein- und aus- geführten Waaren im Monat April bezw. Januar bis April 1888; 2) Nadrihten über die Anmusterungen von Seeleuten bei der deutshen Handels8marine im Jahre 1887; außerdem die üblichen Pionatsé-Nahweise über Auswanderung, Großhandelspreise, Zucker- eugung. i i Unterrichtsanstalten für Blinde in Preußen. Las kürzli ershienene „Statistishe Handbuch für den Preußischen Staat* (I. Jahrgang, 1888) giebt eine Zusammenstellung der am Séluß des Jahres 1886 im preußischen Staat vorhandenen Blinden- anstalten und ihrer Einrihtungen und Frequenzverhältnifse; demselben sind folgende Angaben von allgemeinerem Interesse entnommen. Von din 15 Anstalten dieser Kategorie entfielen auf die preußi- sden Provinzen und die Stadt Berlin je eine; nur West- salen und Hessen-Nassau hatten je zwei derjelben aufzu- weisen und Hohenzollern war ohne ein solches Unterrichtsinstitut. Sammiliche Anstalten besaßen zusammen 55 Klafsenräume, von denen 9 benußt wurden. An ten darin untergebrahten 47 Ünterrihts- asen wirkten 96 Lebrkräfte (darunter 37 Hülfslebrkräfte und 16 Lehrerinnen), 35 Werkmeister und 20 Hantarbeitslehrerinnen. Die m sckulpflichtigen Alter stehende Scülerzahl belief \ich auf 940 Köpfe, wovon 299 Knaben und 213 Mädten. Außerdem wurden in sâmmt- lihen Anstalten noch unterrichtet, beschäftigt bezw, verpflegt 473 Blinde im nidt s{@ulpflihtigen Alter. Auf die einzelnen Provinzen vcr- theilten si die betreffenden Zahlen wie folgt : x . Unter- Lehrkräfte Séhul- Gründungs* richts, wissen- tech- pflichtige Z jahr. klassen. schaftl. nische. Schüler. Vstpreußen . 1846 3 5 5 27

Westpreußen . 1879 28 Stadt gere : 31 1806 (1885)

Brandenburg . 94 7E 38 1853

Pommern .

Do 3H 1818 39

1858

46

1862 40

1843 98

L p 1847 91 Fe n-Nafsau 1837 (1861)

iei

11 25 einland . 11 68

845 Die Anstalten =in Ost- und Westpreußen, Pommern, Posen, Sélesien, Sachsen, Shleswig-Holftein, Hannover, Weftfalen und g teinland unterstehen den bezüglichen Provinzialverwaltungen ; ihre tégaben werden, soweit sie nit dur eigene Einnahmen Deckung nden, vorwiegend aus Provinzialfonds bestritten. Die städtische

Llindensule in Berlin wird von der Stadt Berlin und die König-

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ide Vlindenanstalt in D E Brandenburg) durch Staats-* Die be

Wshüfse unterbalten. iden westfälishen Anstalten find kon- tessionell organisirt und die zwei Blindenanstalten der Provinz Hessen-

ro Koxf sckwankt zwiscken 207 4 bei der städtishen Blindenschule x Berlin und 780 4 bei der Königlichen Blindeñanstält in Steglitz,

bei leßterer Anstalt einschlieslih dèr 1885 eingerichteten Vorschule.

d; | “Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Stockholm, 28, Mai. Der-Reichs-Heraldiker C. A. Klin g- spor bat in diesen Tagen das vierte Heft seines umfangreichen beraldis&en Werkes „Wappenbuch der Ritter chaft und des Adels in Schweden * herausgegeben. Dadurch ift diese verdienst- volle Arbeit insofern abgeschlossen, als sie - die Wappen aller im Ritterhaufe introducirten \chwedischen Gräflihen, Frceiherrlihen und adligen Geshle@ter umfaßt. Als Anhang wird Klingspor noch ein fünftes Heft berausgeken, in we!ches die Wappen von ungefähr 800 niGtintroducicten Fürstlihen, Gräflihen, Freiherrlihen und adligen Geschlehtern, die biéher niemals gedruckt gewesen sind, sowie die Wappen von folhen \hwedischen Geschlechtern aufgenommen werden follen, die in fremden Ländern zu höheren adligen Würden erboben worden sind. Ein Register mit kurzen Nacrichten über die Geschlechter und die Wappenvarianten wird \sich anfhließen.

In dem Verlage der Simon Schropp'schen Hof-Landkarten- bandlung zu Berlin, Jägerstraße 61, ist soeben eine von dem Lieute- nant Hans von Arnim entworfene und gezeichnete Garnison- karte von Franfkreich erschienen, welche nit verfehlen dürfte, eine würdigende Bea{tung in den militärishen Kreisen zu finden. Dieselbe bringt eine übersichtlihe und genaue Angabe der Garnison- orte und ibrer Besaßungen nach Truppenverbänden und Truppen-

attungen. Außerdem berücksihtigt sie auch die Eisenbahnen, Marine- tationen, Corptbezirksgrenzen, Festungen und Forts, fowie die in Algier, Korsika und Tongking (Annam) stehenden Truppen. In den Sinn sind die Stärkeverhältnisse der aktiven Armee angegeben. Der Maßstab ift 1 : 1250000. Der Preis ‘beträgt 3 4 O

Im Verlage von Riemann und Möller, Berlin 8SW., Friedrih- strafe 226, erscheint seit dem 1. April der ¿weite Band der eNatur- wissenshaftlihen Wocenfchrift “. Redigirt wird dieselbe von Dr. H. Potonié. Der Vierteljahrspreis beträgt 2 M. Die vorliegende Zeitschrift läßt es sih angelegen sein, das Interefse für die Natur- wissenschaften zu fördern, und zwar in einéc Reihe fagemäßer Aufsätze und belehrender Abhandlungen. Fragen aus dem Gebiet der Physiologie finden bier in leichtverständlicher, auf wissenshaftliher Grundlage be- ruhender Form Erledigung; in den kleineren Mittheilungen wird der Leser über Gegenstände, welche die Naturwissenshaften angeben, unter- richtet. Das Blatt dürfte daher allen Freunden der betreffenden Wissenschaft und ihrer verwandten Zweige zu empfehlen sein. Nr. 9 desselben hat folgenden Inhalt: Zechsteiri auf dem Kamm des Thü- ringer Waldes und seine Bedeutung für die Frage nach dem Alter des Gebirges. Von Dr. Ernst Zimmermann. Ueber den fogenannten vierdimensionalen Raum. Von Dr. Stlegel. (S6hluß.) Ueber die niedrigste Temperatur der folgenden Nat und die Mitteltempe- ratur des künftigen Tages. Von Franz Bendt. Kleinere Mit- theilungen: Ueber die geographische Verbreitung des Moschusocsen in Europa während der Tertiärzeit, Steppenhühner in Deuts ch- land. Ein fru(tbarer Bastard zwischen Wolf und Hund. Ueber das Eindringen des Lichtes in das Wasser des Genfer Sees. Elektrishe Erscheinungen an Bergkrystall und Glasgewichten. Elek- trizität und Mathematik. Das Beharrungsgeseß. Polymeter, Astronomisches. Fragen und Antworten. Literatur. Berichti- gung. Briefkasten. Inserate. Die Stärke der Zeitschrift beträgt einen Druckbogen; die Ausstattung ist eine elegante.

Leyden, Dr. E., o. s. Prof., Direktor der l, mediz. Klinik der Universität, Geh. Mediz. Rath: „T Entzündung der peripheren Nerven“, in zwei Vorträgen. E. S. Mittler u. Sobn, Königliche Hofbuchhandlung. (1,25 4) Der hervorragende Gelehrte und Arzt bietet in seiner bekannten fesselnden Darstellungs- weise ein vorzüglihes umfassendes Bild derjenigen Erkrankungen, welche bisher zumeist als Rheumatismus und dergleichen aufgefaßt wurden und durch ihre gelegentlihe Schmerzhaftigkeit und Hartnäckig- keit die Erkrankten, wie ihre behandelnden Aerzte zur Verzweiflung brahten. Wenn auch die Vorträge, gehalten vor Aerzten und für Aerzte berechnet, selbstverständlich ftreag wifsenshaftlihe Abhandlungen darstellen, so dürfte doch auch der gebildete Laie wohl im Stande sein, dieselben mit Verständniß und Nutzen zu lesen: mit Verständniß, da die Sprache eine überaus klare iît und mit Nugzen, da so manche Purkte berührt werden, welhe die Entstehung, die Ver- meidung und zweckmäßige Behandlun ‘dieser leider so häufigen Er- krankungen beleuhten und zu zweckmäßigem Verhalten auffordern.

Das Strafgeseßbuch für das Deutsche Reich vom 15, Mai 1871. Mit den Entscheidun en des Reichsgerichts. Heraus- gegeben von Dr. P. Daude, Universitätsrichter bei der Königlichen Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin. Dritte vermehrte Auflage. Berlin 1888, Verlag von H. W. Müller, Luckenwalderstraße 2, Der Wunsch und die Hoffnung des Verfassers, daß die von ihm be- arbeitete Ausgabe des Strafgeseßbuchs dem Praktiker ein willkom- mener Wegweiser dur die umfangreihe Rehtsprehung des Reichs»

erihts in Strafsa@en werden möge, ist im reisten Maße in Er- fällung gegangen. Zwischen der erften und dieser dritten Auflage liegt nur ein Jahrfünft. Jn der lehteren sind die dur die neuere Geseßgebung reranlaßten Ergänzungen des Strafgeseßbuchs und des Einfübrungtgesehes für Elsaß-Lothringen, sowie die sämmtlichen bis zum Ende des Jahres 1887 ergangenen reihsgeri{chtlihen Ent- scheidungen berüdcksihtigt worden, In den Anbang sind neben dem Geseß vom 5. April 1888, betreffend die unter Aus\{luß der Oeffent- lihkeit stattfindenden Gerichtsverhandlungen, mehrere Vie Reichs- Stra-Nebengelehe aufgenommen. Auch die vorliegonde Auflage wird sich ohne Zweifel, wie die vorhergehenden, bald in den Händen eines jeden Prafktikers finden. Der Preis des dauerhaft gebundenen Buchs (2,590 #) ist ein überaus mäßiger. i

Ein zeitgernäßes Büchlein ist soeben im Verlage von F. & P. Lehmann in Berlin erschienen. Unter dem Titel „150 Aus- flüge in die Umgegend von Berlin® hat Aloys Hennes einen kurzgefaßten Führer herausgegeben. (1 4) Dem Büchlein ist eine treffliche kolorirte Karte der gesammten Umgebung Berlins beigefügt. Ausführliheres über die hiec nur kurz angedeuteten Aus- flüge enthalten die beiden Schriften des Verfassers : „100 Na@mittags- ausflüge in V Umge fud von Berlin“ und „33 Ausflüge in die weitere Umgegend von Berlin“. : |

Gedanken über den Ehestand aus einem Wittwen- stübhen, von L. Walther. Gotha, Friedr. Andr. Perthes, 1888. (Preis 1,20 &) Das Büchlein ist eine Gabe der bekannten Ver- fafserin an ihre Nichte zu deren Hochzeitstage. In fünfzehn kurzen, aus Schrift und Erfahrung geschöpften Auslegungen biblischer Sprüche werden treffliche Anleitungen für das Leben der Frau und praktische Winke für ihr Verhalten im Hause gegeben, Mit der Hochzeit be- ginnend durchæxandert die Verfasserin die Pfade des tugendsamen Weibes bis zur Erklärung des Spruches: „Seid fröhlich in Hoffnung, geduldig in Trübfal, haltet an dem Gebet.* Í

Die Hausfrau und ihre weiblichen Dienstboten. Eine Aufgabe der Frau auf dem Gebiete des Allgemeinwohls. Aus den nahgelassenen Papieren von Frau Marie Negenborn, Ver- fafserin von „Evangelishe Trostworte“. Gotha, Friedr. Andr. Perthes, 1888. (Preis 1 #4) Die Verfasserin geht davon aus, daß der hauëêmütterlibe Beruf der Frau „fh auch auf die Dienst- boten erstreckt. Die Mägde sollen „von ihr an Leib und Seele ge- {ütt und behütet, und sowohl für ihren irdischen als für ihren himmlishen Beruf herangebildet werden. Diesem Grundgedanken geht das Schrifthen bis in die einzelnen und kleinen Dinge des e

i bens nach, um in einer wichtigen Fr e das Gemeinwo De N tejenigen zu wirken,

e Die

weckend A anregend, kflärend und mahnend auf ie es t. M Du Juniheft der „Deutschen Rundschau“, heraus- gegeben von Julius Rodenberg, Verlag von Gebrüder Pätel, Berlin, enthält: Himmelfahtt, von Hans Hoffmann, Bezlin und Frankfurt, mit ungedruckten Briefen aus den Jahren 1848 und 1849, I., Anto-

au find Privatinstitute. Sämmtliche Ausgaben betrugen 490 310 ober ba? pro Zögling. Die durchs{nittlihe Aufwendung

nio Rosmini, sein Leben und seine Schriften, von Franz Xaver

Kraus, X./XII. (Schluß), Unter den Linden, Bilder aus dem Berliner Leben, von Julius Rodenberg, V., VI., Die gegenwärtige Lage der deutschen Landwirthschaft, von A. v. Miaskowski, Im Waisenhaus, von Salvatore Forini, Mis Berliner Theater, von Karl Frenzel, olitisGe Rundschau u. f. w. ; B L T Spaziergang um die Welt (Amerika, Japan, China) von Freilfrrn Alex a nder von Hübner (ehemal. K, K. österreih. Botschafter in Paris und am Päpstlichen Hofe). Mit 317 prach&tvollen Illustrationen. 2. unveränderte Auflage. 3.—5. Lie- ferung. 50 „g. Verlag von Schmidt u. Günther in Leipzig. In diesen Lieferungen lernen wir Chicago, die Metropole des Michigan- sees, kennen, ferner reisen wir mit dem Verfasser an die Gestade des „Großen Salzsee“ in das gelobte Land der Mormonen, ftatten dem König von Neu-Jerusalem, Präsident Brigham Young einen Besuch ab, und durchwandern die Hauptstadt seines Reichs Salt-Lake-Tity. Noch nie ift der Mormonenîtaat besser geschildert worden, als von der geren Barons v. Hübner. Einige der interessanteren Tert-Jlluftrationen hren wir hier auf, als: Chicago, Michigan-Avenue in Chicago, Gin Haus in Bewegung, General Sheridan, General Sherman, Pullman Wagon, Omaha, Station der Pacific-Babn, Teufelsbrücke am Ufer der Sweet-Water, der Echocanon, Der Salzsee, Main-Street in der Salzseestadt, Charley, Sélangenindianer und sein Vetter vom Stamme der Utab, Schulhaus Brigham Young's, der Harem und die Residenz Brigham Young's 2c. Ferner erwähnen wir einige Vollbildertafeln, als: Indianer, scinen todten Feind ffalpirend, Karawane in einem Kanoe, Ein großer indianisher Rath und Commissaire von Washington, Soldaten eines amerikanischen Kavallerie- Regiments, Saliseestadt 2c. E

Die Nr. 22 von „Schorer's Familienblatt“ (red. v. Dr. Franz Hirsch{, Berlin) bat folgenden Inkbalt: Aschenbrödel. Roman von E Swobert. (20. Fortseßung) Wie das Zählen entstand. Von W. Tanck. Der Ugleisee. Gedicht von Wilhelm Röfeler. Mit einer Titel-Vignette von A. Westphalen. Nemesis. Dem Leben naherzäblt von Wilbelm Bornemann. Ein Held der Wissenschaft. Mit dem Porträt und Autograph von Franz Donders. Von Ernst Keller. Der Ausgleih zwischen Nord und Süd: Lieder der Preis- konkurrenz. (Schluß.) Mit einer Titel- Vignette. Plauderecke. Beilage. Holzshnitte: ‘Das Turnier des Matthias Corvinus

Na dem Gemälde von Alexander Wagner. Mädthenprofil. Nah

ciner Radirung von Ph. Zilcken.

Laud - und Forstwirthschaft.

Deutsche Forst-Zeitung, Organ für die Interessen des Waldbaues , des Forstshutes und der Forstbenußung. (I. Neumann, Neudamm.) Nr. 10, Inhalt: Die Celluloje-Fabrikation. Ueber die Aufforstung einer Ackerfläche. (Beantwortung der Frage in Nr 3, Bd. Il. der „D. Forst-Zta.“*) Von Revierförfter Buch- holz, Forstbaus Stegelit. Vermischtes aus der Provinz Pofen. Von R. M. Rundschau. Gesey, betreffend den Schuß von Vögeln. Vom 22. März 1888. Verordnung über die Inkraft- seßung des Gesezes, betreffend die Unfall- und Krankenversiherung der in land- und forftwirth\œaftlihen Betrieben beschäftigten Per- sonen, vom 5, Mai 1886 für das Getiet mehrerer Bundesstaaten. Vom 28. März 1888. Faßt der Eicbelhäber die Eichenfruht an dem Frutstiele oder an der Eichel? Von A. Von P n. Von C. Koska, Grâfl. Oppersdorf’scher Förster. Von Hülfsjäger B. -— Personalien. Brief- und Fragekasten. F / /

Deutsche JIäger-Zeitung, Organ für Iagd, Fischerei, Zut und Drefsur von Jagdbunden. (J. Neumann, Neudamm.) Nr. 19. Kritisher Birschgang durch die Jagd- und Hunde-Ausftellung des Vereins „Hektor“ zu Berlin vom 18. bis 22. Mai 1888, unter be- sonderer Bezugnabme auf das vorhandene Gebrauch8bundmaterial. Von Hegewald. Ein Jagdautflug nach dem Kaukasus. Blätter aus meinem Tagebuhe. Von E. Li Li (Fortfegung.) Fischotterjagd und -Fang. Von H. Graßnick. Aus Rußland. Steppenhuhn. Wanderhühner. Von Georg Friedri Leschmann. Zu: „Aufge- baumte Bekassine. Von T. Kynologifces. Berichtigung der offi- zielen Prämiirungéliste der vom 10. bis 13. Mai d. I. in Frankfurt a. M. stattgefundenen Hunde-Ausftellung. Brief- und Fragekasten. Inserate,

Gewerbe und Handel.

Bei den Abrechnungsstellen der Reihsban Mai 1888 abgerechnet: 1191 287 300 M, gegen 1 2046 im April d. J. und 1 108 978 200 4 im Mai 1887.

Der Abschluß der bei der Agitations\telle für die „Spiritus - bank für Deutschland“ eingegangenen Verträge von Spiritus- brennern, Spiritushändlern und Spritfabrikanten stellt ih in na- folgender Gruppirung, wie folgt, zusammen: Effektiver Eingang bis um 31, Mai : S | a. Verträge mit Fa ngenangatur os E 132 257 853 1

b, rträge ohne Kontingentangaben 2 U

T S s Co L im Durchschnitt gereGnet . . 133442253 1

c, Preßhbefen in Kartellverbindung . _. 2080000 1 Summa 135 522 253 1

Der für Deutschland zur Vertheilung gekommene Kontingent- betrag belôuft sich auf 192 Millionen Liter. Von diesem Betrage sind \chäßungsweise (die zifernmäßige Berechnung war erst nach dem 1. Juni steucramtlih festzustellen) 9% für solche Brennereien in Abzug zu bringen, welche als bereits kontingentirt in der Kontingent- ziffer einbegriffen, aber aufer Betrieb gesezt waren. Somit ftellt fich die Effektiv-Kontingentziffer abgerundet auf 183 Millionen heraus. Hiervon stellen die eingegangenen Brennereien eine Betheiligung von 74,549/s dar. : e

Es sind Spritfabrikanten beigetreten 95, Spiritushändler 134.

Nah den mit den Spiritusfabrikanten, Spritfabrifkanten, Spiritus- bändlern und mit der Bankgruppe vereinbarten Bestimmungen mußte nunmehr cin Beschluß darüber gefaßt werden, ob auf der zeitigen Grundlage der Betheiligung der Brenner die Bank gegründet werden sollte. Dieser Beschluß war ein ablehnender. Nunmehr _wurde in Erwägung gezogen, ob es ange eigt erschiene, dur eine Fortseßung der Agitation eine weitere Betbeiligung der Spiritusfabrikanten zu ermöglichen. l j e i

Das Barnkinstitut erklärte in Uebereinstimmung mit den Ver- tretern des Brevnereigewerbes, in eine nzue Aufnahme der Agitation niht willigen zu wollen, und mußten hiermit die Arbeiten für die zu gründende Spiritusbank als abgeschlossen und erfolglos erklärt werden.

„Gewerbeblatt für da8Großherzogthum Hessen“ Zeitschrift des Landeëgewerbvereins. Nr. 22. Inhalt : Bekannt- machung, betreffend die Einrihtung und den Betrieb der zur An- fertigung von Cigarren beftimmten Anlagen. Scugrolle für Walzen. (Mit Abbildung.) Zugangsverzeihniß der Bibliothek des Großh. Gewerbvereins vom 1. Januar bis 31. März 1888. Verschiedene Mittheilungen. Patente von im Großherzogthum Hefen wohnenden Erfindern. Ueber ein neues graphishes Verfahren. Ver- änderungen der Kautschukröhren beim Liegen an der Luft. Glas- geräthe zu feilen. Spiritus-Mattlack. Feuerfester und unverwüst- liher Anstrich. Kraft- und Arbeitêmaschinen-Auss\tellung, München 1888, Literatur. Handbuch der Ornamentik. Geographis{- Statistishes Weltlerikon. Karmarsh und Heerens technisches Wörterbuch. Das Stilisiren der Pflanzen.“ C. Scharowsky-Berlin : Das Musterbuch für Eijenkonstruktionen. Maier-Rothschild, Hand- buch der gesammten Handelswifsenschaften für ältere und jüngere Kauf- leute 2c. Farbige Bleiverglasungen. ¡

London, 4. Juni. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren be- trugen in der Woche vom 26. Mai bis 1. Juni: En [ischer Weizen 3599, fremder 44 562, englische Gerste 58, fremde 13 73, englishe Malz-

gerste 19 819, fremde 411, englischer Hafer 160, fremder 119 526 Qrts., englishes Mebl 17 974, fremdes 63 708 Sack.