1888 / 207 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 14 Aug 1888 18:00:01 GMT) scan diff

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1ER A T H i i C EIRERI S Bi

Tite L REU

treten, über 30 Stidereigeshäfte zählt der Katalog, Glasgemälde und andere dekorative Malereien baben 25 Ausfteller gebraht. Sehr gering sind Tbonarbeiten vertreten, ebenso gering ift die Zahl der Glfenbeinschnizer. i:

Von den Zimmereinrichtungen nennen wir zunähst das Schlaf-

immer in Rococo und den Salon im Stile Ludwig's XVI. von

. Valin. Beide Zimmer sind sehr vornehm und vollständig ein- erichtet und tragen eine feierlihe Würde zur Schau. Von Dümmler tammt ein Arbeitszimmer, gleifalls vollständig eingeribtet. In dem Erkerausbau befindet sih ein hübshes Glasbild von Ostermann in Freising. Ein sehr schönes Rococozimmer haben Bildhauer Nacht- mann und Tapezierer Camelly sen. ausgestellt. Für die Innenein- rihtung wirkten noch andere Gewerbetreibende: Gipsformatoren, Gürtler, Posamentierer 2c. mit.

Von Fanny von Pausinger in Verbindung mit dem Tapezierer Gablonsky stammt ein eingerihtetes Bikliothekzimmer mit ge- malten Füllungen und Friesen leider etwas dunkel. Ganz vorzüg- li in seiner Art ist ein Rococozimmer voä Pütterih mit vergoldeten Snizereien, mit Wand- und Dedenbildern, mit herrlihem Wand- spiegel und sonstiger Ausftattung. „Das Zimmer ift so konstruirt, daß es beliebig vergrößert werden kann.“ Von diesem Aussteller rührt au eine Zusammenstellung von Rahmen her, darunter ein Rococorahmen in natürlicher Holzfarbe, der zu den vorzüglichsten Schnivereien der ganzen Auéstellurg gehört. Ein ähnlicher schöner Rococoraum ift der von Radjpieler. Auch hier ist der blendende Luxus, der die Stilart des Rosoco auszeichnet, in virtuoser Weise höchst günstig zur Geltung gebracht worden. Von ebendiesem stammt ferner eine Zusammenstellung von geshnißten Rococorahmen her, die mit ebenso großer Geschicklichkeit wie Geshmack ausgeführt find. “Tapezierer Roos hat ein Egdarrangement sehr gefällig ausgeführt, S(chneller brachte ein bürgerlihes Wohn- zimmer besserer Art mit großem Erker und Nebenkabinet in blühenden Renaiffanceformen, Auch bei Auel eing dieses Zimmers hat man die prafktischc Verwendbarkeit nicht außer Acht gelassen: es ist so gebaut, daß es in jedem Raum, der 5—6 m lang und 4 m breit ift, aufgestellt werden fann. Von der Schreiner-Produktiv- genoffenschaft IT find ein Wohn- und Schlafzimmer, in Spôät- renaifsanceformen mit bemalten Wandvertäfelungen; von Siegel ein Renaifsancezimmer, von Steinmeß ein Rococozimmer und von Till ein originelles S{lafzimmer zur Ausftellung gebracht. Höft originell ift ein Iagdzimmer mit bemalten Möbeln im Stil L fir von Lentner und eine mittelalterlihe Bauernftube von

. Kugler.

Zum StHluß müssen wir noch die Ausftattung des Empfangs- zimmers Sr. Königlichen Hoheit des Prinz-Regentern: erwähnen, welche Rappa u. Giobbe (vorm. Zatteli) übernommen haben, Soviel man aus det Ferne beurtheilen fann, sind die Gobelins alt, die Möbel aber neu; ganz vortrefflich sind die an Wänden und Dee in alter Manier hergestellten Stuckverzierungen. Zu den ¿Zimmern ift auch die von S. Schreiber angeordnete und in einem Kabinet unter- Me Badezimmer-Einrihtung mit orientalisher Ausstattung zu zählen. Im Anschluß an die Zimmereinrihtunzen sollen die einzelnen Mösbel hier angeführt werden: Von J. L. Fischer cin s{ônes Büffet, von Horn ein Schrank, von Jung ein Büffet, ron Klopfer poly- chrome s und Stühle mit Ledersißen, von Knöferl ein Scchmudckästben mit Einlagen und ein Pfeilerkästchen, von Köllmayer ein Shreibtish, von Kufner Rahmen. von Rie‘emann ein Büffet, von Wörtmann ein Büffet mit Einlagen, von Zippelius Silber- E Eine bedeutende Leistung ist das \{öône Hausthor von

artmann.

München leistet ganz Hervorragendes in de Gold- und Silber- schmiedekunst, und die ausgestellten Arbeiten geben davon wieder Be- weise. 12 Künstler, nämlich Auer, Blum, Egersdörfer, Heiden, Meese, Merk, Nifselbeck, Quellhorst, Rottmanrer, Sperrer, Vißthum und Winterhalter, baben nach dem Katalog sich zu einer Kollektiv- ausstellung geeinigt und în einem gemeinsamen Schrank ihre Gold- und Silberwaaren auzgeftellt. Jhnen baben sih aber noch verschiedene andere Künstler beigesellt, wie Schallmayer, Leigh, Elchinger 2c. Die Ar- beiten sind sammt und sonders vortrefflich, zeigen seit der Ausstellung 1882 theilweise sogar wesentliche Fortschritte. Ganz hervorragend sind Arbeiten, die sich an Vorbilder in der Schaßkammer oder reihen Kapelle anlehnen, wie z. B. ein Schmuck von Elchinger. Hübshe Gebrauhs- gegenstände Spiegel und Leuchter, Schließen, lzfaß 2c. hat Groser gebraht, ganz vorzügli sind die Ehrenpotale 2c. von Harrach u. Sohn, mcht mi1.der die Schilde, Zane und Schmuck- egenftände von Haymann. Kleinere Schmucksahen sind von

tüller u. Eberth und von Rothmüller. Von Schallmayer stammen zwei Schilde, getriebene Service und sogenannte Pathenbecher, von Wollenweber endlih die bekannten s{chönsten Tafelaufsäße, Vasen, Münzenpokale u. A.

Der Industrie in edlen Metallen laffen wir jene in vnedlen folgen. Wir erwähnen eine (bemalte) Badewanne von Abele, Zinn- waaren von Bauernfreund u. Co., Spänalerarbeiten in Messing von

gl, Uhren von Huber und Jagemann, Lüfter und Girandolen von indl, die bekannten Ga Kupferwaaren von Seitz, ein großes p aus Kupferblech von Krasser, Zinngußwaaren von Lichtinger, ürtlerarbeiten (Lampen und Leuchter mit Rehgeweihen 2c.) von Mad, derrlihe Eis, aren von Kuftermann und vorzügliche Bronzen der Kgl. Erzgießerei; dabei sind einzelne Abeüfse nah der Natur Thiere, Blätter, Kränze 2c. —, welhe durch die dabei noth- wendige vollendete Formtechnik den Sachverständigen erfreuen.

Die Sélofserarbeiten oder vielmehr die Arbeiten aus Schmiede- eisen müssen für \sich besonders erwähnt werden. Die allgemeine Ver- breitung diefer Arbeiten erregt geradezu Staunen. Ganze Kabinette, ganze Gänge, ganze Wänte find mit diesen Arbeiten bedeckt und gefüllt, und den verschiedensten Bedürfnissen und Zweckten sind sie an- gepaßt. Man ging sogar so weit, Blumen aus getriebenem Eisen- blech zu Sck&mucfßzweckten, als Brocen 2., zu fertigen und ein folcher Künstler batte ein Sammtkifsea mit solhen Schmuckftücken besteckt. Im Allgemeinen lassen sih bei den Gegenständen der Aussteller unter si verglihen nur wenige Unterschiede berausfinden: die Arbeiten sind alle vortrefflich, alle gut. Wir wollen bier nur die Namen der bedeutendsten Künstler di«ses Faches angeben: Ansoul, Bernlechner, Bußmaan, Gautsch, Habn, Kirsb, Kölbl Sohn, Krak- lauer, Loße, Müller, Spanlang, Wüstendörfer, Zim:nermann.

Eine Kleinigkeit ist noch gleihsam als Anhang zu diesen Arbeiten nazutragen, nämlich ein Werkzeugkasten von Sedlmayr mit aller- liebsten, im Sinne und Geifte der Alten verfertigten Werkzeugen mit entsprechenden und ansprechbenden einfaden Berzierungen.

Besonders hervorragende Waaren sind auch auf anderen Gebieten. Stidckereien aller Arten, die sich freilich auch oft als von fremden Geschäften und Händen ausgeführt zeigen. Erwähnt seien davon nur die von Karl Guttert, Gebrüder Shmidt, Gerstle und Löffler aus- gestellten. Ganz überraschend \{Göôn sind die künstlihen Blumen (I. M. Witt) vertreten und als Neuheit galvanisirte wirkliche Blumen von Trautmann u. Co.

Wollen wir aus den noch zu besprechenden Gruppen das Schönste und Beste hervorheben, fo sind es, na&dem wir Elchinger als Juwelier bereits genannt baten, der Elfenbeinshneider Dießl, der Kunstschreiner Grünig und der Gewehrfabrikant Stiegele, welhe ganz besonders genannt werden müssen. Dießl steht unstreitig in der Elfenbeinschnißkunst am böcbsten, wie der für den König Ludwig II. bestellte und ausge- führte Boulles(rank von Grünig ein bisher unübertroffenes Kunstwerk der Kunfstschreinerei ist. Stiegele hat für seine Gewehre eine primitive Iagdhütte gebaut und dieselben dort untergebracht.

Recht nennenêwerthe Arbeiten sind auch die ge\{lifenen Gläser von Steigerwald's Neffen.

Zum Stluß endli sollen die reihen Goldftickereien auf blauem Sammt an dem Bett König Ludwigs Il. und der reich ausgestattete Schlitten wenigstens erwähnt fein. s

Das übrige Oberkayern hat nach dem Katalog 26 Aussteller, und weitere 20 kommen auf Schwaben und 8 auf Niederbayern.

Ein Centralpunkt des Kunstgewerbes in Oberbayern existirt außer Münten nicht. Wir erwähnen als die wichtigsten Ausfteller ohne Rüdcsiht auf eine Zusammenstellung nah ihren Ausstellungsobjekten die Kellektiv-Ausstellungen von Garmisch und von Berchtesgaden. Erstere hat nach dem Katalog 17 Theilnehmer aus Oberammergau, Partenkirhen und Mittenwald. Berchtesgaden hat neben vielen bekannten Schnigtereien auch eine reizende Bauernstube angeordnet und eingeribtet, die auf der Ausstellung ungefähr das ift, was die G. Seidel’she Stube 1876 war. Diese Bauernstuben sind der leßte Rest einer volkstbümlihen Zimmereinrihtung mit Oefen und Bett, Tish und Bänken und Thür und in diejer Beziehung ebenfo wichtig E 4 Kulturgeschichte als der nationale Shmuck und die nationale

rat. Aus Ober-Bayera erwähnen wir ferner originelle Shmudckgegen- stände von Simon in Partenkirchen, ein bübshes Büffet von Neuner u. Grasegger in Partenkirhen, mit Kerbschnitt verzierte und bemalte Gegenstände von Wal u. Söhne in Berchtesgaden, Zinngeschirre aus Aibling, \s{chmiedeeiserne Arbeiten aus Rosenheim, ein Büffet aus Schongau und ein hübsches Gitter aus Lindau. -

Aus Nieder-Bayern sind eigentlich nur Landshut und Paffau vertreten. Aus Landshut erschien eine Kollektiv-Ausstellung mit einem eingerihteten Zimmer, ein \{öner Kachelofen von Reither und die shöónen und originellen Kassenschränke und Kassetten von Heise. Heise ist auf diesem Gebiet wohl der Erste in Bayern. Intereftant ist, wie Heise seine Kassenschränke in Fn eines Sreibtisches be- handelt, während ein anderer Aussteller, Meck in Nürnberg, fie in die Form eines Wandschrankes kleidet. Aus Niederbayern ist ganz besonders auch die Theresienthaler Glasfabrik hervorzuheben. Wir treffen hier den größten Reichthum an Gläfern aller Art, einfach

und iert, weiß und farbig, groß und klein. Eine höbst originelle

sammensiellu ift die von „Allerlei eräthe der Glasm - eute im bayeris Wald“, bestehend zkübeln, Weihwasser- gefäßen , Trink- und Ziergläsern, welhe die j Glasmahher gewö als Probe ibrer Findigkeit und Geschidlihkeit verfertigen und vielfa in ihren Wohnungen bewahren. ;

Von der Leistungsfähigkeit dieser Hütte mögen die den Sach- kundigen auffallenden drei Becher mit ineinander geshliffenen Wänden und Zwiscbenvergoldung zeugen : :

us Passau ift die Porzellanfabrik Drefsel, Kifter u.Cie. mit ihren Rococofpezialitäten zu nennen. :

In Schwaben drängen \ich die meisten Ausfteller selbstverständlih auf Augsburg zusammen. Wir erwähnen ein Zimmer von Schiele und vier anderen Theilnehmern im Stile Ludwig's XVI. eingerichtet, die getriebenen Metallwaaren von Kusterer, die Kattune der neuen Kattunfabcik, Schmiedeeisenarbeiten von Stadelmeyer, Stickereien von Untermayer u. Co.

Von den Städten der Pfalz, aus denen mehrere Aussteller in München \ich betheiligen, nennen wir Kaiserslautern, Neustadt, Ludwigshafen, Zweibrücken, Speier und Frankenthal. Mit nur je einem Aussteller traten auf die Städte: Dürkheim, Eisenberg, Otter- berg, Edenkoben, Roxheim, St. Ingbert, Lambreht. Aus Kaisers- lautern wurden ausgestellt : Vollständige Zimmereinribhtungen, Eisen- gebpaaren, äfser, Nähmaschinen, Blechblumen, Holzschnitereien,

ronziegüfse, Bucheinbänte, Steingutaeschirre; Neustadt brachte Möbel, Porzellan, Elfenbeinshnitereien, Stickereien, Thonplatten, Fässer, eingerichtete Zimmer; aus Ludwigshafen stammen: Zimmereinrich- tungen, Marmorarbeiten, Bauschreinerarbeiten, Möbel und Falz- ziegel; aus Zweibrücken: Webereien, Stickereien, Möbel und Fayence- platten; aus Frankenthal: Möbel, Posamenterien, Glocken; aus Sreier: Kupferble{arbeiten, s{chmiedeeiserne Gegenstände, Möbel, Stickereien, Schlofserarbeiten. s

Die Gegenstände aus den übrigen Orten sind Webereien, Eisen- gußwaaren und Oefen, Möbel und Korbwaaren, Glasmalereien.

Die Anordnung der Ausftellung ift mit ungemein viel Mühe und großem Talent fertig gestellt. Was dem Umfang der Ausftel- lungsobjekte mangelt, ist durch eine großartige Dekoration erseßt. Das Gewerbte-Museum in Kaiserslautern hat mit dieser Dekoration selbst ein sehenewerthes Auëstellungsobjekt geliefert, wie denn auch das Vestibül der Abtheilung eine Separatausstellung der Ateliers und Werkstätten des Museums ist. Besonders erwähnenéwerth sind die prächtigen Stickereien, eine Wanddekoration mit Sopha, Täfelwerk und Schränken von Keyser in Zweibrücken, vorzüglihe Gitter, ge- schnizte Möbel, Portale, Schränke, Lederintarsien als Tischüber- züge und die Ausftellung der Nähmaschinenfabrik von Pfaff in Kaisers-

autern.

Oben wurde gesagt, daß auf der Münchener Ausftellung vor- nehmlich auch das Streben fidtbar ift, gewöhnlihe Gebrauchsgegen- stände künstlerish auszugeftalten: die Pfaff'shen Nähmaschinen find ein Beweis davon, ebenso die eisernen Oefen, die au in mehreren anderen Abtheilungen sich durch ihre Ausftattung Zutritt verschafft haben. Daß man die Kaffenshränke künstlerish auéstatten kann, ist bereits erwähnt, bei den Pianinos ift diefer Versuch sen längst von Erfolg begleitet. Am weitesten nach dieser Richtung bin ging wobl der Hoffkonditor Bernhard in München, der mit kandirten Frücbten und Konfitüren ein Segelschiffmodell belud, dem vom kunstgewerblichen Standpunkte die Annahme nicht zu verweigern war.

Der Second - Lieutenant Tappenbeck, à la guite des 4. Westfälishen Infanterie - Regiments Nr. 17, kommandirt zur Dienstleistung beim Auswärtigen Amt, hat wiederum eine Reise nah Kamerun angetreten.

London, 10. August. (A. C.) Auf dem Trafalgar- Square beginnen die Arbeiten für das nationale Denkmal, welches daselbst dem General Gordon errihtet werden soll. Die Statue ist von dem Bildhauer Thorneycroft modellirt und wird am 15. September enthüllt werden.

__ Am vorigen Freitag ist die sogenannte „Teufelsbrüdcke“ über

die Reuß im Kanton Uri eingestürzt. Mit dieser Brücke ist, wie die „Neue Zürcher Zeitung“ schreibt, ein historisch denkwürdiges Bau- werk vers{wunden. Die alte Teufelsbrücke des ehemaligen Saum- weges über den Gotthard lag etwa 6 m unterhalb der jeßigen Brücke im düsteren Schlunde der Schöllenen. Die neue Teufelsbrücke der Gotthardstraße wurde im Jahre 1830 aus Granitquadern erbaut. Seit jener E ist die alte Brücke niht mehr begangen und dem all- mählihen Verfall überlaffen worden. Bei der alten, nunmehr ein- gestürzten Teufelsbrücke fanden im Jahre 1799 harte Kämpfe der Oesterreiher und Russen gegen die Franzosen ftatt.

Im prachtvollen Park um 5 Uhr:

Drittes Familien-Nachrichten.

Theater - Anzeigen. Böniglihe Schauspiele. Mittwoch bleiben

Opernhaus. Keine Vorstellung.

Zum 1. M.: Der Menonit. Trauerspiel in 4 Akten von Erast v. Wildenbruch. In Scene gesezt vom Direktor

Beseßung: Waldemar, Aeltefter einer Menoniten- Maria, seine Tochter : Fr. v. Hochenburger. Reinhold, sein Pflegesohn, Mathias, Hieronymus, Mitglieder der Me- Matfkzwsky, vom Stadt- Theater in Hamburg, al3 Gast, R Reicher, dr:

r. Berthold. Tissot, tleute der französischen Garnison ü Hennecker, ein westfälisher Bauer: Hr. Kahle. Ein Knabe: Frl.

Die Dor Eg der Königlichen Theater (Oper eginnen für die Folge immer um 74 Uhr Abends, Kasseneröffnung 6# Uhr.

; Bekanntmachung.

Die Abonnements für die Vorstellungen des König- lihen Schauspiels im Wallner-Theater für die Zeit 16. b den ni cr. werden auf die Zeit vom 186. bis eins{ließlich 30. August cr. übertragen, und zwar derart, -daß die für einen be- stimmten Tag im Juni cr. autgriertiglen Villets

g im August cr.

Die auf den 14. und 15. Juni cr. lautenden Abonnements-Billets für das Wallner-Theater sind bei Einlösung der Billets für die Zeit vom 31. August cr. bis Ende September cr. der Königl. Theater-Hauptkafse zurückzugeben, welche den bezüg- rechnung bringen wird. General-Jntendantur der Königl. Schauspiele.

Victoria - Theater. Mittwoch: Mit gänzli neuer Ausftattung: Die Kinder des Kapitän Graut. Ausftattungsftück in 12 Bildern.

Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater. Operette in 3 Akten von F. Zell und R. Genée. Musik von Millöcker. Regie: Hr. Binder. Dirigent: Hr. Kapellmeister

Wetterbericht vom 14, August 1888, 8 Uhr Morgens. SZE| | mm |.. 2 2 ZS Ss, | die Königlichen Theater geschloffen. L ZES S=* Donrerstag: Stationen. | ZSD | Wind. | Wetter. ZS l | Wallner-Theater. 138. Vorstellung. 255 | Se2 : D : bmnetit Anno I R R 1 10 le A | ¡wo ig 7 : S i: Christiansund 747 till heiter i6 [L T Stodbolm . | 751 SW 2e | 16 | Zustus, Joseph odckholm . | [S 2 bede tent inde: Hr. S aparanba t | 796 O 4 Regen 12 noniten - Gemeinde: Hr t Petersburg |Megen -Brâ . Will, Moskau . …. | 754 N 1 |bedeckt 13 Ln Me Cork, Queens- in Danzig: Hr. Keßler, Hr. Müller. town .…..| 767 N 1 wolkig 13 Helder... | 763 W 3wolkfig | 14 | Lenau. Anfang 7# Uhr. Sylt... 759 [WNW 4 wolkig | 15 amburg .. | 762 |SW dsheiter!) 15 und Schauspiel) winemünde | 760 WSW dsheite | 16 Neufahrwafser 760 |SW_ 3\|bedeckt) | 17 Memel... | 758 [WSW 4 [halb bed. |_ 17 L 0 Se s [N arlsruhe . . | S ¡heiter E 16. bis ei i j Wiesbaden | 766 SW 2swollig | 18 | 20 h aue L A O München . . | 768 |NO lwolfig | 20 Ges. 10 Bm e U erlin. ... 3 \wollg immer für den korrespondirenderk Wien ....| 765 W 1l¡bedeckt 21 iltiakei Breslau... |_764 [W 4beiter | 18 Geltigleit Haben, Triést .…. . | 764 | still|wollig | 26 1) Thau. 9) Geftern Naht Gewitter. . Uebersicht der Witterung. lien Betrag dabei zur Das Minimum, wel{es gestern über der nörd- lihen Nordsee lag, ist ostnordostwärts zur nor- wegishen Küste fortgeschritten, während der Luft- druck über Großbritannien sehr rasch zugenommen hat. Das Wetter ist an der Küste ziemlich trübe und windig, im Binnenlande ruhig und vielfach heiter. Ueber der Nordwesthälfte Deutschlands liegt die Temperatur unter, sonst über der normalen. Neufahrwasser, Rügenwaldermünde und Krakau hatten | Mittwoh: Gasparone. «rad wobei an ersterer Station 21 mm Regen elen. Deutsche Seewarte. | Federmann.

großes Parkfest. Internationaler Künstler-Kongreß. 4 Musik - Corps: 2 Militär, 2 Civil-Kapellen. Glänzende Illumination und bengalishe Beleuchtung des Parks. Die Feuerfontaine.

Donnerstag: Im Theater: Gasparoue. Im Park: Großes Triple-Concert. Auftreten sämmt- liher Gesangs- und Irstrumental-Künstler.

Kroll's Theater. Mittwoch : Erstes Gast- spiel der Mad. Lilian Nordica von der Royal Italian Opera in London. Margarethe. (Marga- rethe: Mad. Nordica.) __ Donnerstag: Leßtes Gastspiel des Hrn. Heinrich Bötel und erstes Gastspiel des Hrn. Filipp Torftén von der Königlihen Oper in Stockholm. Der Troubadour.

Täglich: Bei günstigem Wetter vor und nah der Vorstellung, Abends bei brillanter elektrisher Be- leuchtung des Sommergartens: Großes Doppel- Concert. Anfang ò#, der Vorftellung 7 Uhr.

Belle-Alliance-Theater. Mittwoch: 16. Volks- vorstelunug zu ermäßigten Preisen. Zum 42. Male: Das elfte Gebot. Schwank in 3 Aufzügen nach F. F. S. von Albert Teller. Hierauf: Zum 1. Male: Othello's Erfolg. Schwank in 1 Aufzug von Edmund Alexander Läuter.

Bor, während und nach der Vorstellung: Großes Doppel - Concert. Lettes Auftreten der Wiener Volksfängergesellshaft Kriebaum u. Nowak und der Gesangsduettistinnen Geschwister Vanoni, genannt die Goldamseln. Auftreten des Kärnthner Damenterzetts Alpenveilhen. Brillante Jllumination des Gartens.

E incl. Theater 50 H, soweit der Raum reiht.

Donnerftag: Zum 43. Male: Das elfte Gebot.

ierauf: Zum 2. Male: Othello’'s Erfolg.

Garten: Großes Doppel-Concert. Auftreten

des Kärthner Damen-Terzetts. Erstes Auftreten der

Wiener Duettisten Steidl und Wilhelme und der ôösterreihishen Preis-Jodler Wele und Räuss&[le.

Central-Theater. Direktion Emil Thomas. Donnerstag, den 16. Auguft : Eröffnungsvorstellung. Mit vollständig neuen Dekorationen und Kostümen. fue 1. Male: Schmetterliuge. (Novität.) Ge- angspofse in 4 Akten von W. Mannstädt. Musik von G. Steffens. In Scene geseßt vom Direktor Emil Thomas.

Verlobt: Frl. Bertha Reichmann mit Hrn. Architekten Ernft Wullekopf (Hannover). Frl. MarizMatiinek mit Hrn.Hermann Elsner(Breslau). Frl. Klara Piesbergen mit Hrn. Ober-Jnspektor E Bod (Osnabrück—Hannover). Frl. Elisabeth Müller mit Hrn. Pastor Friedr. Ublkorn (Alten- burg—Hannover). Frein Sophie von Malyan mit Hrn. Seconde-Lieutenant Hans von Bülow I. (Kruckow—Pasewalk). Gräfin Martha Krockow mit Hrn. Unter-Lieutenant z. S. Georg von Zite- wiß (S{hloß A, Frl. Vally Michelet mit Hrn. Prem.-Lieut. Alfr. Shmid von Schwarzen- born (Berlin). Frl. Helene Pily mit Hrn. Kaufmann Victor Röbll (Berlin).

Vercheliht: Hr. Marx pes mit Frl. Ulla Bandelow (Koseliyz). Hr. Wilhelm Heinrich mit Frl. Loaise von Hugo (Magdeburg—Kafsel). Hr. Dr. med. Richard Wagner mit Frl. Alwine Baier (Halle a. S.—Görlig).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Franz von Milde (Hannover). Hrn. Baumeister A. Wanckel (Leipzig). Hen Dr. Georg Koh (Hamburg). Eine Tochter: Hrn. Lieutenant Trautvetter ren. Hrn. E. Rien (Hannover) Hrn.

ajor von Endckevort (Pajewalk). Hrn. Pastor Johannes von Bötticher (Echte bei Northeim).

Gestorben: Hr. Rentier Karl Schuly (Berlin). (e Amalie Lamm, geb. Bruck (Berlin). De uwelier Louis Lemcke (Berlin). Hr. Fa-

rifant Hermann Natow (Berlin). Frl. Olga Krishe (Göttingen). Hr. Kaufmann Julius Halhner (Leipzig). Hrn. F. Brandt Tochter

nna (Adlershorst). Hr. Stallmeister B. H. von Holleuffer (Hannover), Fr. Friederike Gerold, geb. Roft (Leipzig).

Redacteur: J. V.: Siemenroth.

Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Vier Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage),

und die Juhaltsêangabe zu Nr. 5 des öffent- lichen Anzeigers (Kommanditgesellschaften auf

Aktien und Akti [l die Woche | en engesellschaften) S F

vom 6. bis 11. August

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich

M 207.

Erste Beilage

Berlin, Dienstag, den 14. August

Preußischen Staats-Anzeiger.

L888,

L Steckbriefe und Untersuhungs-Sachen.

Zwangsvollftreckungen, Ausgebote, Vorladungen u. dergl.

2 D Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlihen Papieren.

enoffen

0 5. Kommandit-Gesellshaften auf Aktien u. Aktien-Gesells&. Deffentlicher Anzeiger. 7 Weie menenensQaft ‘decisien Zettelbanken.

Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Steekbriefe und Untersuchungs - Sachen.

(259221 _ Vestlufß.

In der Untersuhungssate gegen die Ebeleute Wirth Theodor Engels und Margaretha, geborenen Kirfel, zu Dortmund,

wird auf Antrag der Königlichen Staattanwalt- \chaft hierselbst vom beutigen Tage, in Erwägung, daß die Eheleute Engels dringend verdächtig er- scheinen, in den legten Jahren hierselbst gewobn- heitêmäßig und aus Eigennuyß durch ihre Ver- mittelung und Vershaffung von Gelegenheit der Unzucht Vorschub geleistet zu baben,

Vergehen des 8. 180 R.-St -G.-B.,

daß dieselben flüchtig sind,

daß somit gegen dieselben Gründe vorliegen, Ee die Erlassung eines Haftbefehles rechtfertigen würden,

dos wegen des bezeihneten Vergehens durch Antrag bezeichneter Staatsanwaltschaft vom 3. April d. Js. auf Eröffnung der BVoruntersuhung die öffentliche Klage erboben ift,

auf Grund des S. 332 R.-St.-P.-O.

das im Deutschen Reiche befindlihe Vermögen der genannten Eheleute Engels mit Beschlag belegt.

Dortmund, den 8. August 1888. _

Königliches Landgeriht. Strafkammer Il. gz. Dulheuer. Sauer. Möllenhoff.

Ausgefertigt. Dortmund, den 9. Auauft 1888. (L. 8.) (Untersrift),

Gerichtsschreiber des Königlicben Landgerichts.

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

95961] [ Nah heute erlafsenem, seinem ganzen Inhalte nach durch Anschlag an die Gerichtstafel bekannt gemachtem Proklam finden zur Zwangsverfteigerung der den Erben der verstorbenen Kaufmannsfrau Bannow, geb. Schönent, gehörigen Holzbereitung8- fabrik Nr. 1920 D. an der Veißneck zu Waren mit Zubehör Termine 1) zum Verkaufe na zuvoriger endlicher Regulirung der Verkaufsbedingungen, am Mittwoch, den 31. Oktober 1888, und 2) zum Ueberbot am Mittwoch, den 21. November 1888, jedes Mal Vormittags 9 Uhr, statt. Auslage der Ver- kaufsbedingungen vom 16. Oktober 1888 an auf der Gerichtsschreiberei und bei dem zum Sequester bé- stellten Herrn Referendar Löper zu Waren, welcher Kaufliebhabern nach vorgängiger Anmeldung die Be- fibtigung des Grundftüds mit Zubehör gestatten wird. Waren, den 10. August 1888.

Großherzogl. Moclenburge Q Ger uses AmtsgeriHt.

gez. Dr. Engel. Zur Beglaubigung: Der Gerichtsschreiber : 8.) Zürens, Gericts-Aktuar.

Das beshlagnahmte Grundftück ist unweit der Stadt Waren an der Müriß ge]egen, 285 Qu.- Ruthen groß und Jahre lang zur fabrikmäßigen Be- reitung von Hölzern benußt. Das Fabrikgebäude ist abgebrannt, aber zu 25 600 Æ versichert, und ift die Versicherungssumme ftatutengemäß zum Wieder- aufbau zu verwenden. No vorhanden sind auf dem Grundftücke ein bölzernes Haus und ein hölzerner Shuppen.

[26124]

In Sachen der Herzoglichen Leihhausanstalt zu Helmstedt, Klägerin, wider den Anbauer Friedrich Bethge in Jeserit, z. Zt. in der Landesstrafanstalt in Wolfenbüttel, Beklagtea, wegen Forderung, wird, nahdem auf Antrag der Klägerin die Beschlagnahme des dem Beklagten gehörigen Anbauerwesens No. ass. 29 in Jeseriy nebst Zubehör zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 6. Auguft 1888 verfügt, auch die Eintragung dieses Beschlusses im Grundbuche am 7. August 1888 erfolgt ift, Ter- min zur Zwangsversteigerung auf den 14. Dezem- ber 1888, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte hierselbst angeseßt, in welchem die Hypothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu über- reichen haben.

Kalvörde, den 6. August 1888.

Herzoglihes Amtsgericht. gez. Damköhler. eglaubigt :

B (L. 8.) (Unterschrift), Registr., Gerichts\{hreiber.

[10275] Aufgebot. ae Sparkafsenbücher der städtishen Sparkasse zu 2) 4

a. Nr. 12534 über ursprünglih 110 A ultimo März 1887, noch gültig über 81,28 4, ausgefertigt für Franz Radzioch,

b. Nr. 13 377 über 15 500 Æ, ausgefertigt für den Bauer, Auszügler Valentin Kaul in

au find angebli verloren gegangen, und sollen auf den ag der Eigenthümer, nämli: zu a. des Franz Radzioh zu Kattowiß, und zu b. des Valentin Kaul zu Makau, at Zwecke einer neuen Ausfertigung amortisirt en. Es werden daher die Inhaber dieser Sparkassen- bücher hierdurch aufgefordert, spätestens im Auf- gebotstermine den 11. Dezember 1888, i; Vormittags um 10 Uhr, lofale Bahre ie Witbara'idien Sue E ibura’s{hen e Terminszimmer Nr. 8 ihre Rehte anzumelden

und die Bücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraft- loserklärung derselben erfolgen wird. Natibor, den 11. Mai 1888. Königliches E Tes Abtheilung 1V. ülle.

[14958] Bekanutmachung.

Das Königliche Amtsgericht a hat unterm

T. E LcEaE bee Dig A D

ebuch der Di e au Hptb. Nr. 1695 de dato 8. Februar 1879, arent auf Anna Hummel von Buxlohe als Gläubigerin und auf eine Einlage von 673 A 63 4, wovon die fapitalisirten Zinsen bis zum Jahre 1886 ein- schließlid, 72 A 01 S erreicht haben, somit bis zum 9. November 1887 auf ein Gesammtguthaben der genannten Anna Hummel von 745 M 64 S, ist im vergangenen Jahre angeblich durch Brand- unglück zu Vecluft gegangen.

, Der derzeitige Inhaber dieses Sparkafsabuchs wird hiemit aufgefordert, seine Rehte hierauf spätestens in dem auf

Montag, den 31. Dezember 1888, Vormittags 10 Uhr, vor dem Königl. Amtsgerihte Hemau in dessen Sißungssaale anstehenden Aufgebotstermine anzu- melden und das Sparkassebuh vorzulegen, widrigen- falls dasselbe für fraftlos erklärt wird.

Semau, den 10. Juni 1888.

Gerichtsschreiberei des Königl. Amtsgerichts Hemau.

(L. 8.) Der Königl. Sekretär: Kirsch l.

[26125] , Anfgebot.

Der Ackerwirth Andreas Filipiak in Broniewo, als Vormund der minderjährigen Geshwister Wie- linéfi, bat das Aufgebot des auf den Namen der Geschwister Wielinéki ausgestellten Sparkaffenbuchs Nr. 1043 der hiesigen Kreissparkasse, welches Ende 1887 auf einen Betrag von 3910 4 43 » lautete, beantragt. Der Inhaber des Sparkafsenbuhs wird aufgefordert, spätestens in dem auf den 4. Fe- bruar 1889, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerihte anberaumten Aufgebots- termine seine Rechte anzumelden und das Spar- kafsenbuch vorzulegen , widrigenfalls die Kraftlos- erklärung desfelben erfolgen wird.

Jnowrazlaw, den 10. August 1888.

Königliches Amtsgericht.

[2687] Aufgebot.

Das Aufgebot folgender verloren gegangener Ur- kunden ift von nachftehend genannten Personen bean- tragt worden:

1) des Pfandseins Nr. 1357 der Reichsbank- Ha ttie zu Magdeburg vom 15. August 1883 mit

achtrag* vom 5. September 1883, über die vom Rentier Wilhelm Dittmar in Bernburg der Reichs- bank verpfändeten 1500 # 4prozentige preußische konsolidirte Staatsanleihe,

Seitens der minderjährigen Geschwister Karl und Frieda Dittmar zu Bernburg, vertreten durch ea Vormund, den Rechtsanwalt Fiedler da- elbst:

2) der Aktie der Magdeburger Lebensversicherung8- Gesellshaft Nr. 3775 über 500 Thaler auf den Namen des Verlagsbuchändlers Eugen Mecklenburg zu Berlin lautend,

Seitens der Wittwe Sophie Mecklenburg, ge- borenen Mesch, zu Berlin.

Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf den 9. November 1888, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Domplaz Nr. 9, Zimmer Nr. 1, anberaumten Auf- gebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird.

Magdeburg, den 6. April 1888.

öniglihes Amtsgericht. Abtheilung 6.

[64109] Aufgebot.

Das Bankhaus I. Flehtheim Söhne in War- burg, vertreten dur die Rechtsanwälte Dres. J. und A. Wolffson und O. Dehn, hat das Aufgebot be- antragt zur Kraftloserklärung des 4/oigen Pfand- briefes der Hypotbekenbank zu Hamburg, Serie 30 Nr. 7871 Litt. D, im Betrage von 300.— nebst dazu gehörigen Dividendenscheinen vom 1. Ja- nuar 1887 bis 1. Januar 1896 und Talon. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf

Mittwoch, den 8. Juli 1891, 10 Uhr Vormittags, vor dem unterzeihneten Gerichte, Dammthorstraße 10, immer Nr. 25, anberaumten Aufgebotstermin seine echte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde er- folgen wird. amburg, den 24. Februar 1887. Das Amtsgeriht Hamburg, Civil-Abtheilung Il. Zur Beglaubigung: Romberg, Dr., Gerihts-Sekretär.

[26126] Aufgebot.

1) Die Obligation vom 22. Januar 1846, aus welcher auf dem zu Wedel belegenen, im Grundbu von Wedel Band II. Blatt 99 Art. 118 verzeich- neten Grundftück des Zimmermanns Johann Hinrich Struckmeyer in Wedel sub Nr. 1 Abth. TIT. & 720 für die Ehefrau des Schullehrers Feddersen, Anna Catharina, geb. Inselmann, zu St. Margarethen

2) die Obligationen vom 21. November 1868 und 31. August 1871, aus welchen auf dem zu Blankenese belegenen, im Grundbu von Blankenese Bd. Al. BL 572 Art. 548 verzeichneten Grundftück der Kauf-- leute Anton Georg Heinrih Telge zu Hamburg und

Karl Bernhard ann Telge zu Trillup sub

Nr. 1 und 2 Abth. 111. 4 12000 und 4 12 000 für den Makler August Bolten in Hamburg ein- S ei l

ind angeblich verloren gegangen.

Auf Antrag ad 1 der Ebefrau Anna Catharina Feddersen, geb. Inselmann, in St. Margarethen, ad 2 der legitimirten Testamentsvollstrecker des ver- storbenen Maklers Bolten, des Kaufmanns Adolf Woermann, des Dertan etgeri@aräsibenten Dr, Sieveking zu Hamburg und des Geheimen Hofraths Dr. Bolten zu Rostock, werden die Inhaber der ge- nannten Urkunden aufgefordert, spätestens in dem auf

Sonnabend, deu 1. Dezember 1888, Mittags 12 Uhr,

vor dem unterzeichneten Gerichte anberaumten Ter- mine ihre Rehte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der- selben erfolgen wird.

Vlaukenese, den 8. August 1888.

¡ Königliches Amtsgericht.

Veröffentliht: Mues8feldt, Gerichtsschreiber. [26123] Aufgebot.

I. Behufs Anlegung eines Grundbuchsblattes haben das Aufgebot der nachstehend bezeihneten Liegen- schaften beantragt :

a. der Angerhäusler Anton Menzner und defsen Ghefrau Franziska, geb. Jurczyk, in Groß-Thurze das der im Dorfe Groß-Thurze belegenen Anger- bâäuslerstelle Nr. 62 der Gebäudesteuerrolle (Haus Nr, 60), bestehend aus einem böôlzernen Wohnkause mit Stall unter einem Dache und einem bölzerien Schwarzviehstalle, mit 80 Quadratmeter Hofraum und 13 Ar 60 Quadratmeter Hausgarten, Art. 100 der Grundsteuermutterrolle, Kartenblatt 6, Flächen- abschnitt 90 und 91,

b. die Angerhäuslerwittwe Franziska Kowoll, geb. Dzierzenga, in Radlin das der im Dorfe Radlin belegenen Angerbäuslerstelle Nr. 113 der Gebäude- steuerrolle, zu welher 2 Ar 60 Quadratmeter Hof- raum und 8 Ar 40 Quadratmeter Wiese unter Art. 210 der Grundsteuermutterrolle, Kartenblatt 3, MScobiamiii 158 und 159, sowie ein böôlzerne8

ohnhaus mit Schwarzviehstall und ein Geräthe-

\chuppen gehören.

II. Aur Antrag der Grundftückseigenthümer wer- den behass eilung im S ea :

a. die angeblich vor langer Zeit bezahlte Hppo- thek über 46 Reicb8thaler Darlehn nebst 5 9% Zin- sen vom 18. Dezember 1835, eingetragen auf Blatt 1 Pschow in Abthl. 11]. Nr. 3 für die Tt omas Jsaia- {he Pupillenmasse des Gerichtsamts Lohnitz zufolge Verfügung vom 27. Juni 1836,

b. das Hypothekeninstrument über die auf dem Grundftücke der Stellenbesißerin Franziska Wittosch, geb. Rduch, verw. gewesenen Wyja, in Mschanna, Blatt 111 Nieder-Mschanna Abthl. 111. Nr. 7 ein- getragene Iudikatforderung von 200 Tblr. und 16 Thlr. 5 Sgr. Kosten für den Klempnermeister Simon Lichtenstein in Ratibor, bestebend aus dem Erkenntnisse des Königlichen Kreisgerichts zu Rybnik vom 18. März 1869 nebst dem Wesel, d. d. Sohrau, den 23. Mai 1866, dem Mandate der Kreisgerihts-Kommission zu Loslau vom 29. Januar 1869 und der Reguisition des Prozeßgerichts, d. d. Rybnik, den 27. März 1869, sowie dem Hypotheken- bu8au8zuge vom 6. April 1869,

_ Demgemäß werden die unbekannten dinglich Bere- tigten bezüglih der Liegenschaften zu 1, die der Perfon und dem Aufenthalte na unbekannten Gläu- biger der Hypothékenpost zu Ila. und deren Rechts- nachfolger, sowie alle Diejenigen, welche als Eigen- thümer, Erben, Cessionare, Pfand- oder sonstige Briefinhaber an diese Hypotbek und das zu Ilb. bezeichnete Instrument Ansprüche geltend machen wollen, bierdurch aufgefordert, ihre Ansprühe und Rechte zur Vermeidung des Ausschlusses mit denselben und der Kraftloserklärung der vorbezeibneten Hypotheken- urkunde spätestens in dem am 23. November 1888S, Vormittags 11 Uhr, vor dem unter- zeichneten Gerichte anstehenden Termine anzumelden. I. F. 7/87. F. 1/88. F. 6/88 und F. 8/88,

Loslau, den 10. August 1888:

Königliches Amtsgericht. Abtbeilung I.

[25956] _L Im Grunrdbue von Rorihmoor steht Fol. 290 für Harm Tönjes (Hollener) verzeichnet „ein kleines Stück Grund, worauf ein Haus erbaut“, als dem Besiter von dem Domänenrath Warsing laut Kon- trakfis vom 31. Januar 1764 gegen ver chiedene Lasten und Abgaben in Erbpacht gegeben. Dasselbe war früher Zubehör des Vol. L. Band 2 Fol. 1 Hypothekenbuchs Moormer Vogtei verzei- neten Heerdes, welcher Frieling Harms süder halbe Heerd bannt, iept im Besiße der Wittwe Land- wirth Roelf van Loh, geb. Esderts, zu Neermoor, als Fiduciarerbin des Nachlaffes ihres genannten Ehemannes sich befindet. Uebergänge von dem ersten Erbpächter haben stattgefunden auf Tönjes Harms Hollener, dann Harms Tönjes (Hollener) und Frau, ferner Töônjes M. Bootsmann Wittwe und jeßt Harm T. Hollener Wittwe, Harmke, geb. Bootêmann, zu Neermoorer Kolonie. Es ruht darauf eine Erbpacht von 4 Fl. 10 W. in Golde nebft einem Huhn und einer Stiege Eier fe jedes Diemath des abgegrabenen und kultivirten ndes. Der Geldbetrag, erwachsen zu 20 Fl. 18 Stüber als der Größe der Abgrabungen ent- sprechend, ift seit langer Zeit mit jährlich 8 Thalern Gold an Jans van Loh abgeführt, und bei defsen N Eng dem Sohne und Besißer des Haupt- quis f van Loh in moor übertragen. E des Obereigenthums sind nit en.

zu IT. Sodann haben die Erben des Jans van Loh

dem Faanten Roelf van Loh eine zum väterlichen Nathlafse gehörende Wiese Blatt 4 Parz. 32 Grund-

steuer-Mutterrolle Warsingsfehn 373 in Größe von 32 a 56 qm in Eigenthum überwiesen und ift die Wittwe des Roelf van Loh Ridckste, geb. Esderts, zu Neermocr als Eigenthümerin dieser Parzelle in Band 11 Blatt Nr. 68 Grundbuchs Warsingéfebn eingetragen. In Veranlassung der Zurückführung auf das SteuerbuH bat dieses Folium ges{lofsen und der Grundbesiz nach Vol. I. Band 2 Fol. 7 Grundbucks Warsings#fehn, Moormer Vogtei, über- tragen werden müfsen, wo es nun für die Erben des Jans van Lob im Besittitel berichtigt steht. Von diesen Erben leben verschiedene im Auslande. Aus einem Erbpabtsbriefe vem 4. März 1788 fteht dar- auf in Abth. Il. eingetragen:

1) 7 F. 10 Stüber jährlide Erbpacht, und 5 junge Häbne und 6 Stüber Scaßung an den do- minus directus,

2) muß bei Veränderungen sub poena cadnucitatis Consens gesuht werden.

Bezüglich dieser Eintragungen if nichts darüber bekannt, wer solche zu prätendiren berehtigt ist, oder daß die Abgabe jemals verlangt und bezablt und ein Veräußerungsconsens nachgesut oder ertheilt worden. Im französishen Hypotbekenregister ist das do- minium directum und die Consenspfliht nit er- neuert worden.

Auf Antrag der Wittwe des Roelf van Lob, Rikste, geb. Esderts, als Nießbräucherin des Na- lafses, werden nun Alle, welche

ad I. das Obereigentbum des Grundes und die darauf gelegte Erbpaht für |ch in Arspruh nebmen und

ad II. Eigenthumsansprücbe bezügli der beregten Wiese bezw. der darauf eingetragenen Lasten, erheben wollen, aufgefordert, Meldung bier spätestens am 28. November 1888, Vormittags 11 Uhr, zu machen, und zwar so gewiß, als sonst Aussch{luß erfolgen, und

ad I. als Dbereigenthümer und berechtigt zu der betreffenden Erbpacht die Erben des Roelf van Loh eingetragen, und .

ad II. die ge Wiese im Besißtitel für dieselben Erben berichtigt, die darauf eingetragenen Lasten aber gelö\{t werden sollen.

Leer, den 3. August 1888,

Königliches Amtsgericht. T.

[25957]

Der Landgebräuer Gerd Janssen Junker zu

Ihren hat an die Wittwe Tetje Maas, geb. Harms, zu Folmkbusen, nachverzeihnete im alten Hypotheken- buche, jeßt Grundbuhe von Folmbusen Vol. Il. Fol. 304 aufgeführte Immobilien, als Wohnhaus nebft Scheune und den Parzellen 3, 4, 10 Karten- blatt 6, die Parzellen 44 und 50 Kartenblatt 8, und {4 Antheil an den Parzellen 19 Kartenblatt 3 28, Kartenblatt 4 64 und 65, Kartenblatt 5 der Gemarkung von Folmbusen verkauft. _ Dieselben stehen noch auf den Namen von Heyn Hauen und Harm Hauen, und find die Uebergänge pes den jetzigen Verkäufer niht genügend klar zu egen.

Auf dem beregten Grundbesitze steben in Abth. II. als dauernde Last eingetragen 1 Vierdup Hafer, 1{ Thaler Freiengeld und ein Huhn, als an die Rentei abzufübren. :

Diese Abgaben sollen längst abgelöst, die betreffende Urkunde aber verloren gegangen sein.

Auf Antrag der Witiwe Tetje Maas, geb. Harms, werden nun Alle, welche

1) das Eigenthum des beregten Grundbesißzes

für sih in Anspru nebmen, und

2) Anspeute auf die gedahten Abgaben erheben

wollen, aufgefordert, dieserhalb Meldung bier spätestens am 23. November d. J., Vormittags 11 Uhr, zu machen, widrigenfalls ad 1 die Titelberihtigung für die Antrag- stellerin, und

__ad 2 die Löschung der Eintragung verfügt werden wird.

Leer, den 20. Juli 1888.

Königliches Amtsgericht. T.

[20421] __ Aufgebot. 5

Es ift das Aufgebot folgender Fundsachen :

1) eines von F. Wenig, Gerihtsftraße 76 IIL wobnbaft, in der Liebenwalderstraße zwischen Weib- nachten und Neujahr v. J. gefundenen zweirädrigen Handwagens, ;

2) einer am 24. März 1888 in der Wobnung der unverehelihten Anna Dot on, bier, Prinzenstr. 111, si eingefundenen braun gefleckten Ulmer-Dogge,

3) einer vom Magistrats-Bureau-Vorsteher Rei- delt, hier wobnhaft Friedenstraße 15 IIL, am 26. November 1887 Unter den Linden Südseite gefundenen Reichs-Banknote über 100 A Nr. 1 890113 b.,

4) eines am 14. Februar 1888 von C. F. Pech, Unter den Linden 69 wohnhaft, ebendaselbst zwischen den Häusern Nr. 50 und 51 gefundenen goldenen Kettenarmbandes, ,

5) einer am 17. April 1888 am Planufer vor dem Grundftück Nr. 1 von dem Wächter Theodor Paustian hier, Kaiserin-Augusta-Straye 75/76, ge- u) gy \{warzen Wagendecke mit grau-braunem

utter,

6) einer am 12. März 1888 an der Zimmer- und eiedeiQutraßen-Ge von dem Bankbeamten Georg

ilke, Planufer 8 IIL wohnhaft, gefundenen silber- nen Gylinder-Damenuhr Nr. 22456,

7) einer im Juli 1887 auf dem Damm der Potsdamerstraße von der Frau Marie Rau, hier Kronenstraße 71 im Keller wohnhaft, gefundenen goldenen en-Cylinderubr,

8) einer am 11. März d. S. in der Straßburger-

frofie: in der Näbe der Prenzlauerstraße, von dem Kutscher Johann Voß, hier Gitschinerstraße 61 IL