1909 / 32 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 06 Feb 1909 18:00:01 GMT) scan diff

von Genossenschaften sördere, allerdings die Verantwortung für deren GEntwicklung zu tragen habe. Die Zentralgenossenschaftskasse habe gerade an den Quartalsterminen es an Liquidität fehlen lassen.

Abg. Dr. Heydweiller (nl.) führt aus, daß On der kons- felsionele Einfluß in dén Genossenschaften noch stärker sei, als vom Mas zugegeben we.de. Es heiße auch hier: a bissel Lieb, a bissel

reu, ein bißhen Falshheit ist alleweil dabet.

Abg. Busch (Zentr.) erwidert, d gerade im Westen erfreulicher- weise beide Konfessionen auf dem genossenshaftlihen Gebiete friedlih zusammenarbeiteten. - Hoffentlih werde die Bemerkung des Vor- redners draußen im Lande niht weiter zur Vershärfung der Gegen- sätze beitragen.

Damit schließt die Diskussion.

Persönlich bemerkt

Abg. Dr. Heydweiller (nl.), daß er selbst den Wunsch habe, daß die Konfessionen friedlih zusammenarbeiten könnten, aber er könne Beispiele vom Gegenteil aus den nassauishen Verhältnissen anführen.

Die Vorlage wird dann der Budgetkommission über- wiesen. Das Haus will darauf die Beratung des Etats der Justizverwaltung fortseßen. s

Abg. Schiffer (nl.) beantragt jedoch, die Sitzung zu vertagen, tamit niht die Beratung des Justizetats durh die Diskussion an mehreren Tagen verzettelt werde.

Vizepräsident Dr. Porsch hält es für besser, heute bis um 5 Uhr zu fißen und morgen den ganzen Tag für die Budgetkommission zur Beratung des Gesetzes über den Wohnungsgeldzuschuß fcetzulassen, anstatt morgen wiederum nur eine kurze Plenarsißung abzuhalten.

Abg. Cassel (fr. Volksp.) spricht fih für die Vertagung aus; es schade vichts, wenn auch einmal vor 4 Uhr geschlossen werde.

Abg. Dr. von Heydebrand und der Lasa (kons.) empfiehlt, zu Gunsten der Budgetkommission die Plenarsißung morgen erst um 1 Uhr, Abg. Freiherr von Zedlitz und Neukirch (freikons.) befür- wortet, sie erst um 2 Uhr beginnen zu lassen.

Bizepräsident Dr. P orsch bemerkt, daß dann die Beratung des Justizetats noch mehr verzettelt werden würde.

Das Haus lehnt den Vertagungsantrag mit geringer Mehrheit ab und seßt die Beratung des Justizetats, und zwar die allgemeine Debatte beim Titel des Minister- gehalts, fort. :

Abg. Viereck (\rkons.): Die Sparsamkeit ist bei der Justliz- verwaltung von jeher geübt worden, eine besondere Ermahnung dazu ift überflüssig. Die Gefängnisverwaltungen haben, wo es anging, die Anlagen für Elektrizität und Wasser in eigene Regie übernommen und dadur auch Ersparnisse erzielt. Auch bei Bauten kann gespart werden, nur darf die Sparsamkeit nicht so weit getrieben werden, daß wir wieder in den Kasernenstil der 70er Jahre zurückfallen. Ich möchte also wünschen, daß die Sparsamkeit niht übertrieben wird. Die geforderten neuen Nichterstellen halten wir für erforderli, denn infolge des wirtschaftlihen Niedergangs hat die Zahl der Prozesse sehr zugenommen. Die Richter sollten die Tatbestände nicht so ausführlich ausarbeiten; sie müssen für beide Parteien verständlih sein, und die Zivi! prozeßordnung verlangt nur eine gedrängte Darstellung des Tatbestandes. Zur Entlastung der Richter könnten au die Anwalte beitragen, indem sie nur verhandlungsfähige Sachen zur gerihtlihen Entscheidung brähten. Auch die Zahl der Berufungen muß nach Möglichkeit eingeschränkt werden. Das Schreibwerk würde noch mehr verringert werden können, wenn man von der Stenographie und der Schreibmashine mehr Gebrauch machen würde. Man wird niht den ganzen Schwerpunkt der Vor- bildung des Nichters in die Studienzeit legen können. Die Studien- zeit muß eine wissenshaftlihe Durhbildung des Studenten sein. Zur Wiederholung dessen, was der Student gelernt hat, wird man das Mepetitorienwoesen sehr gut dulden können. Was die Referendare be- trifft, so werden wir auch auf den mündliGen Vor- trag besonderen Wert legen müssen. Der Referendar muß sh die Buchführung aneignen und \ich auch im gtwerbs lihen Leben umsehen. Es wird vielfah bemängelt, daß dite Prädikatsafsefsoren bevorzugt werden; die Justizverwaltung hat aber ein großes Interesse daran, sih die guten Kräfte zu erhalten. Den Armenanwälten müßten wenigstens die Auslagen erseßt werden. Eine große Zahl von Anwälten leidet heitmlih Not; sie müssen auh für die Zukunft etwas zurücklegen können, weil sie nicht pensions- berechtigt sind. Ob die Gebührenordnung diesen Anforderungen ent- spricht, bezweifle ich und möYÿte deshalb eine Neuregelung derselben befürworten. Die Bestimmung, daß der Anwalt an dem Orte seines Gerichts wohnen muß, führt zu großen Unbequemlichkeiten. Könnten nicht z. B. diejenigen Bezirke, welhe postalisch zu Berlin gehören, au bezüglih dieser Bestimmung als zu Berlin gehörig gerechnet werden? Die Oeffentlichkeit des Verfahrens i} seinerzeit eingeführt worden, damit das preußische Volk eine Kontrolle habe, wie Necht gesprohen wird; in allen Fällen, die irgendwie Anstoß erregen, muß aber die Oeffentlichkeit ausgeschlossen werden. Die Jugendgerichte dürfen niht zu milde Utteile fällen; die Jugend muß den Ernst der Justiz empfinden. Die Scheu vor diesen Gerichten wird dadurch herabgemindert, daß in den Zeitungen lang und breit erörtert wird, daß das Jugendgeriht in soundsovielen Fällen auf Freisprehung oder doch nur auf Verweis erkannt hat.

Hierauf wird auf Antrag des Abg. Pappenheim (kons.), Dem n die Ub0g, Ql FLtedvera (nl) Und Dr. von Savigny (Zentr.) anschließen, die weitere Beratung des Justizetats auf Sonnabend, 1 Uhr, vertagt.

Schluß 4 Uhr.

Statiftik und Volkswirtschaft.

Die Hauptergebnisse der Berufszählung für Preußen 1907 und 1895.

L Erwerbstätige im Nebenberufe.

Neben der in Nr. 31 des „Reihs- und Staatsanzeigers" vom 5, d. M. behandelten havuptberuflihen Erwerbstätigkeit wird berufs3- ftatistish auch der Nebenberuf ermittelt. Ein jolher kann ents weder neben einem Hauptberuse oder ausschließlich für #sch ausgeübt werden. Hauptberuflich kann eine Person zur Ver- meidung von Doppelzählungen nur einmal gezählt werden; nebenberuflich aber kann eine und dieselbe Person in mehreren Berufsarten tätig sein, sodaß beim Nebenberufe niht die Personen, sondern die Fälle zu zählen sind. Von diesem Gesichtspunkte aus find die nachfolgenden, der „Statistishen Korrespondenz“ entnommenen Zahlen über den Nebenberuf zu beurteilen. Die bereits zusammen mit den hauptberuflich Erwerbstätigen Pr Lten Angehörigen und Dienstboten A gleihfalls zur Vermeidung von Doppelzählungen, beim Nebenberuf außer Betracht bleiben. Nebenberuflich wurden die zu den einzelnen Abteilungen gehörigen Berufsarten ausgeübt

Berufsarten der Berufsabteilung E, CAEE, e

A. Landwirtschaft usw., Forstwirtschaft, Fischerei 2308 130 3 587 886 B. Industrie, eins{chl. Bergbau und Bauwesen 298853 333 586 G A Dee «ao O G0 O00 900901 D. Wechselnde Lohnarbeit, häuslihe Dienste. 10 654 33 625 E. Staat8-, Gemeinde- und Kirchendtenst, freie

ew x O VLY 78 235

E e pp i 6 zusammen A—E . 2963 049 4537 233.

___ Die Bedeutung dieser sehr starken Zunahme der Nebenberufsfälle, d. h. die Richtung, in der sich die Zunahme der Nebenberufstätigkeit bewegt bezw. aus welhen Schichten sie entstanden ist, wird durh

folgende Uebersicht veranschauliht : Von den Personen, für die Neben- berufsfälle ermittelt find, waren

nebenberuf- lih tätig in hauptberuflih tätig in

der Berufs- der Landwirtschaft sonstigen Berufen tätigkeit

abteilung 1895 1907 1895 1907 1895 1907

. 341 912 443 393 1220916 1218292 745 302 1 926 201 B. O4 101 700 68181 715759 659197 110381! O0 02494 198582 107600 ‘189140 96 560- 186 179 D «O 2339 3872 9780 D289 21 511 E 102604 25010 43136 8.742 15 835 ¿usammen 616 384 745 278 1 426 579 1 531 878 921 086 2 260 077,

Der Zuwachs der Nebenberufsfälle beruht demnach überwiegend auf der Nebenberufstätigkeit derjenigen, die keine hauptberuflihe Er- werbstätigkeit ausüben. Der größere Teil davon besteht aus neben- beruflih helfenden Familienangehörigen (c 1-Personen); auch hier ist wieder die \{ärfere Erfafsung der c l-Personen der Hauptgrund für die Zunahme. Zu einem großen Teile ist der Zuwachs troßdem auh eine wirtshaftlihe Erscheinung. Die Zahl derjenigen, die neben der haupt- beruflihen Tätigkeit in der Landwirtschaft noch etnen Nebenberuf aus- üben, ist seit 1895 nit unbedeutend (um 20,91 9/6) gestiegen. Mag dies auch teilweise auf größerer Genauigkeit der Erbebung und Aus3- zählung beruhen, namentlich bet der Abteilung A, wo neben der land- wirtshaftlich-hauptberuflichen Tätigkeit noch ein landwirtschaftlicher Nebenberuf betrieben wird, so steht doch die wirtshaftlihe Tatsache fest, daß die Landwirtschaft als hauptberuflihe Erwerbsquelle nicht mehr überall und weniger als früher ausreicht, sodaß ein oder einige Nebenberufe, teils in der Landwirtschaft selbt, teils auf dem Gebiete des Gewerbes und namentli des Handels, gesuht worden find. Die sonstigen hauptberuflich ausgeübten Berufe zeigen im ganzen eine ge- ringere Vermehrung der Nebenberufsfälle (um 7,46 9/6) als die Land- wirtschaft; hier is die Landwirtschaft in bedeutendem Umfange das Gebiet der Nebenberufstätigkeit, nächst ihr der Handel. Beim Klein- gewerbe besonders zeigt si, wie son früher bei der Gewerbestatistik ausge/#hrt ift *), das Bestreben, sich zur Aufbesserung der wirtschaft- ien Lage einen Nebenerwerb zuzulegen; dadur ist der starke Zu- wachs der Nebenberufsfälle, die in den Berufsarten der Beruff- abteilung © ausgeübt werden, bei den sonstigen Hauptberufen haupt- \ächlich zu erklären.

Die am häufigsten und neuerdings noch stärker als früher benußte Nebenerwerbtquelle ist nach wie vor die Landwirtschaft; denn von allen Nebenberufsfällen der Abteilungen A bis E entfallen allein 79,08 v. H. auf die Abteilung A. Darauf folgen die Abteilungen C Handel und Verkehr mit 11,11, B Industrie und Gewerbe mit 7,35, E Staats- usw. Dienst, freie Berufe usw. mit 1,72, endli D wechselnde Lohnarbeit und häusliche Diensle mit 0,74 v. H. Im Jahre 1895 betrugen - diese Verhältniszahlen für A 77,90, B 10,08, C 10,01, D 0,36 und E 1,65 v. H. Der gewerbliche Nebenerwerb ist im Verhältnis zu den Berufsabteilungen A und C wesentli® geringer vertreten als 1895 und ist durch Nebenerwerh in der Landwirtschaft usw. und im Handel usw. erseßt worden.

Die Anteile der einzelnen Berufsgruppen an den Fällen des Nebenerwerbes werden durch nachstehende Zusammenstellung ver- anschauliht. Eine nähere Besprehung der Abweihungen zwischen 1895 und 1907 kann bei dieser gedrängten Darstellung nicht er- folgen. Die Berufsarten der einzelnen Berufsgrunppen 1U—XXI[I1 (bei Fortlafsung der Berufsarten der Abteilungen D bis F) wurden nebenberuflich ausgeübt

in Fällen

1895 1907

. Landwirtschaft, Gärtnerei, Tierzuht 2 280 199 3 555 246

. Forstwirtschaft, Fischerei . è 27 931 32 640

. Bergbau, Hütten und Salinen. . 10 361 10 888

. Industrie der Steine und Erden . 19 689 20 810

« DECIANDERATDEUNA » oa 4 15 988 16 354

. Maschinen, Werk¡euge, Apparate . 11 083 11 407

VII. Chemische Industrie . . . 1359 1 104 VIII. Forstwirts{aftlihe Nebenprodukte,

Leuchtstoffe, Fette, Oele . 2109 1 382

IX, Textilindustrie E 26 621 19 611

X. Papterindustrke é 1 843 2 733

L, VEDerind E oe « 6 3745 4 145

XII. Hol¡- und Schnißstoffe . 29 517 29 941

X1II, Nahrungs. und Genußmittel 71 071 86 946

XIV/XV. Bekleidung und Reinigung . 53677 .70396

XV1 VaugetW V o 49 212 54 785

XVII. Polygraphishe Gewerbe. . . 1 552 2 029

XVIIL Künstlerishé Bettebe «5 497 524

XTX: E ohne näh. Bezeichn. . 529 531

XXR. Handelsgewerbe . 4 1060923 S881 814

XXI, Versicherungsgewerbe . 7 465 24 813

XXI1I), Verkehrögewerbe. . . . 27 453 40 520

XXIIT. Gast- und Schankwirtschaft . 1047422 156754.

ohne Haupiberufs-

Der Marktverklehr mit Vieh auf den 40 bedeutendsten Scchlachtyiehmärkten Deutschlands im Dezember 1908 und in den Jahren 1900—1908.

Nah den vom Kaiserlihen Statistishen Amt veröffentlichten Monatstabellen über den Marktverkehr mit Vieh auf den 40 be- deutendsten Schlachtviehmärkten Deutschlands find diesen im Monat Dezember des vergangenen Jahres und der beiden Vorjahre lebend

zugeführt worden: 1908 1907 1906 *) Ninder . . 108 345 105 450 103 867 Kälber . . 115 009 118 078 104 546 Schafe . . . 85558 80 565 95 265 L C 70, 463 261 405 517. *) 1906 „ohne den Auftrieb in Lübe.

Die {hon îin den Vormonaten festgestellte außerordentli große Zufuhr von Rindvieh hat auch im Dezember angehalten; am nächsten kommt ihr die Zufuhr im Dezember 1901, die 106117 Stück betrug. Auch der Auftrieb von Kälbern war 1908 im Dezember besonders stark; nur im Vorjahre war er noch etwas ftärker, dagegen ist er in den anderen Jahren bis 1900 rückwärts stets erheblich schwächer gewesen. Der Auftrieb von Schafen ist gegen die gleiche Zeit des Vorjahrs ebenfalls etwas gestiegen, hat aber nur knapp die Höhe des Durchschnittsaufs- triebes im Dezember der leßten 9 Jahre erreiht. Der Shweine- auftrieb ist im Dezember, wie {hon im November, erheblih hinter dem der gleichen Zeit des Vorjahres zurückgeblieben; während jedoch im November dieser Rückgang noch 16. v. H. pern hatte, belief er sich im Dezember nur noch auf 11 y. H. Der Schweineauftrieb ist aber auch im Dezember 1908 beträhtlich größer gewesen als in demselben Monat der Jahre 1900—1906.

Den 21 bedeutendsten Schlachtviehmärkten Hamburg sind im Dezember der lehten dret

zugeführt worden : 1908 1907

Rinder . 69 744 66 696 Kälber . 61 141 56 440 Schafe. . . 56012 54 418 67 865 Schweine . . 280 755 308230 280141.

G83 fällt hier besonders die starke Steigerung der Zufuhren von

Kälbern auf. Der Rückgang in den Schweineauftrieben beträgt gegen

gun E des Vorjahres hier nur 9 v. H. gegen 11 v. H. im

eiche.

Auf Anregung des Landesökonomiekollegiums is im Jahre 1908

der Marktverkehr mit Vieh auf den 40 bedeutendsten Schlachtvieh- *) S. „NReichs- und Staatsanzeiger“ Nr. 289 vom 8, Dezember

1908, Zweite Beilage.

reußens und dem von ahre inégesamt lebend

1906 68 750 51 087

‘1906 .

märkten Deutschlands vom Kaiserlichen Statistishen Amt noch nag träglich rückwärts bis 19. 0 erhoben worden. Diese Statistik ist day bestimmt, eine wertvolle Ergänzung der Veröffentlihungen de Kaiserlien Statistishen Amts über die Zahlen derjenige Tiere, die nach der Statistik über die Schlachtvieh- un)

Fleishbeschau der Schlahtung zugeführt worden find, zu bilden un)E

einen Anhalt für die Feststellung einer Zu- oder Abnahme der in Lande vorhandenen Bestände von Schlachtvieh zu geben. Insonder, heit wird diese Marktverkeh1sstatistik durch das Bild, das sie von de Gestaltung der Auftriebe gibt, wenn man damit die Entwicklung

der tatsächlihen Schlachtungen vergle|cht, Nüdschlüfse darauf er! möalihen, ob die Shlahtungen und das Viehangebot miteinande k Schritt halten. Nachstehend seten taher die Gesamtzahlen der Auf,f triebe auf den 40 bedeutendsten Shlachtviehmärkten Deutschlandiß

Schweine 4

für die Jahre 1900 1908 mitgeteilt : Rinder Kälber

1900 . 1249 185 1 354 683 1901 . 1312131 1420144 1902 . 1275212 10348872 1903 . 1237160 1298 194 1904 . 1255269 1309871 1905 .

Schafe 1 240 551 1 298 425 1205 878 1 095 749 1124 516 1195 021 1183 341 1167155 1179 968

3 863 573

1281 533 1319931 1331 651 1 307 967

. 1346511 1389 614 . 1406 757 1 448 998

4 184 218

1907 . 1908

auftriebs in diesen 9 Jahren. Das Angebot von Schweinen endlih

hat zwar gegen das Vorjahr im ganzen um 2,5 b. H. abgenommen, 5

weist aber immer noch eine sehr beträchtlihe Steigerung gegenüber

den Jahren 1900 bis 1906 auf und übertrifft das durch seinen _

Schweineüber fluß bekannte Jahr 1204 ncch um 16,4 v. H.

Auf den preußischen Märkten und dem von Hamburg, de seine Zufuhren in der Hauptsache gle|chfalls aus Preußen erhält, hat H

ih die Entwicklung der Auftriebe folgendermaßen gestaltet : Rinder Kälber Schafe 1900 . 845 627 709 169 960483 2 1901 . 869 384 735 066 991 206 2 1902 . 825 165 690 147 909 077 2 1903 . 786 290 667 434 834 357 2 1904 . 818 364 684 148 864 575 3 1905 . 833 595 686 769 898 500 2 1906 . 877 317 664 420 898 942 1907 . 887 198 717 502 887 292 1908 924 054 760 430 886 971

7 128 287 8

steigerung der Zufuhr von Rindern im Jahre 1908 gegenüber dem Jahre 1907 um 60246 Stück entfallen demnach auf 36 856 Stück; während tm Reich die Steigerung 4,47 v. bat beau fe N00 in Preuent nue auf O D, O Die Kälberzusuhr ift um 59384 Stück oder 4,27 v. H. gestiegen, auf den preußischen

Märkten um 42928 Stück oder um 95,98 y. H. Die Zu F fuhr von Scha}en hat auf den 40 deutsch-n Märkten im ganzen um 12 813 Stück zugenommen (1,1 v. H.), sie war dagegen ik wetnet zufuhr endlich hat 1908 gegen 1907 auf den 40 Märkten Deutsch Fi lands im ganzen um 134011 Stück oder 2,44 v. H., auf den preußi- :

preußishen Märkten um 321 Stück s{chwächer. Die Sh

\{chen Märkten allein um 100185 oder 2,64 v. H. abgenommen. Die Entwicklung der Viehzufuhr ist also auf den ? reußis{chen Märkten außer bei Kälbern im allgemeinen die gleihe gewesen wie auf

allen 40 deutshen Märkten, zuwal da berüccksihtigt werden muß,

daß in die Ziffern für die deuiscen Märkte 1907 die Zahlen des Lübecker Marktes nit miteingerechnet sind, weil diese erft seit Oktober 1907 vorliegen. Würde dessen

noch hinzugekomwen sein, so würde dadurch die bei etnzelnen

Gattungen vorhandene geringe Differenz zu Ungunsten der preußischen F Märkte noch völlig verschwinden und die nit unbeträhtlich stärkere Steigerung der Kälberauftriebe in Preußen noch etwas mehr sich ver

größern.

Spart ätigkeit

Ueber die seit 1867

gibt das „Wirtschaftlich-statistishe Jahrbuh der hessishen Handels |

kammern für das Jahr 1907" die folgende Tabelle :

Betrag Auf Ende der der 1 Spar- pars nlagen assenbu des S Einl kafsenbuh kafsen- in kommen

Jahres | per

Am Zahl 1 Ein-

wohner fommt an Einlage kassen-

A e M bücher

20 037 948 356 24 68 26 048 496 391 31 79 63 302 164 619 68 109 117 589 774 695 118 170 195 944 138 866 175 202 267 952 337 1039 222 213 278 539 142 1060 227 214.

wohner kommen Spar-

56 273

66 560 102 284 169 084 226 271 257 991 262 651

1867 1870 1880 1890 1900 1905 1906

Land- und Forftwirtschaft.

Die 37. Plenarversammlung des Deutschen Land-ff wirtschaftsrats findet vom 16. bis 19. Februar in Berlin statt. Auf der reichaltigen Tagesordnung stehen folgende Gegenstände von F allgemeinem Interesse: 1) Bildung von Friedenevereinen zur Schlichtung F von NRechtsflreitigkeiten (Referenten: Geheimer Oekonomierat Funch- Loy, F

Reichsgerihtsrat Burlage-Leipzig); 2) die Förderung wirtschaftliche ar l dg auf dem Lande (Referenten: Landrat von Ditfurth ankersen, Profefsor Dr. Matinger-München) ; 3) die Tätigkeit der land wirtschaftlichen Körperschaften in Deutschland auf dem Gebiete des land- wirtshaftlihen Bauwesens (Referenten: Regierungsbaumeister Nie meyer-Hannover, Baurat Kühn-Dresden); 4) die Taxvorschriften det deutshen Hagelversicherungsgesellshaften (Referenten: Domänenrat Brödermann - Knegendorf, Landeëökonomierat Nobbe - Berlin, Generaldirektor der Norddeutschen Hagelversicherungs-Gesellschaft); 5) die Wasserversorgung in unseren Kolonten (Referenten: Landrat von Uslar-Apenrade, Professor Dr. Karl Dove-Berlin, stell vertretender Vorsißender des Kolontalwirtschafilihen Kemitees); 6) die Agrarpolitik Frankreihs (Neferent: Dr. parla lier Sachverständiger bet dem Kaiserlichen Generalkonsula! n Parts); stüßten Fütterungsversuhe mit Trockenkartoffeln. (Referent: Professo! Dr. Kellner-Mödern); 8) Mißstände im Düngemittelhandel (Kalb falze, Salpeter, Superphosphate) (Referent: Profefsor Dr. von Sorxhlet-München); 9) Bericht über die Cätigkeit des Aut schusses für Handelsgebräuhße (Feststelung der Gebräuht im Futtermittelhandel) (Riferent: Domänenrat Rettich-Rostod) Ueter die Steuervorlagen für das Reih werden referieren: von Stockhausen-Abgunst, Reichsrat | Freiherr von Thüngen-Thünge! und Schüler-Ebringen, über den Geseßentwurf über den Verkehr m! Kraftfahrzeugen Graf zu Rantau-Nastorf, über das Weingeseß Land rat von Groote-Rheinba, über den Geseßentwurf gegen den u" lauteren Wettbewerb Oberlandesgerichtsrat Schneider-Stettin.

3 626 066 f 3 335 443 [9 4 088 206 F 4 592 821 F 4 154 983 F

5 482 194 / A 5 348 183, F Das verflossene Jahr 1908 weist demna das bei weitem größ: Angebot von Rindvieh und Kälbern in diesen 9 Jahren auf,

Das Angebot von Schafen is zwar gegen tas Vorjahr gestiegen, [f entspriht aber nur etwa dem jährlihen Durchschnitt des Schaf,

Schweine 611 648 F 459 300 M 276 015 M 80 169

54 765 2 898 240 F 3784114 E 3 683 929, M Von der für die 40 Märkte Deutschlands festgestellten Gesamt:

Preußen H. betragen N

im Reich während der gleichen Zeit i

Auftrieb 1907}

im Großherzogtum Hessen}

e Luf M0 Auf [1000 Civ}

Hailer, land

7) Ergebnisse der vom Reichsamt des Innern unte! |F

Dritte Beilage

zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußishen Staatsanzeiger.

sb

‘Land-\ und Forstwirtschaft.

“E Die 23, große landwirtschaftliche Wanderausftellung, die von der Deutschen Landwirtschaftsgesellshaft veranstaltet wird, findet vom 17. bis 22. Juni 1909 in Leipzig statt. Die besonders günstige Lage Leipzigs für eine derartige Veranstaltung läßt auf einen großen Besuch schließen, und die bereits zahlreich ein- gehenden Anmeldungen zeigen, daß auch die Beschikung nicht hinter den früheren Ausstellungen zurückbleiben wird, fondern diese vorauss\ihtlich noch übertreffen dürfte, Zur Ausftellung zugelassen werden Tiere, landwirtschaftliche Erzeugnisse und Hilfs- mittel, ferner die in der Landwirtschaft und deren Nebenbetrieben erforderlichen Maschinen und Geräte sowie das landwirt- shaftliche Bauwesen. Jn der Abteilung der landwlitschaftlichen Grzeugnisse und Hilfsmittel kommen die angemeldeten Gegenstände in 18 verschiedenen Gruppen zur Ausstellung. Alle landwirtshaft- lihen Erzeugnisse, Hilfsstoffe und Hilfsmittel, auchß wissen- \chaftilihe Darstellungen aus tem Gebtete der Landeskultur ein\hließlich von Vereins-, Genossenschafts- und Versicherungs- wesen sowie aus dem Versuchswesen und endlich auch Lehr- mittel für sämtliche Zweige der Landwirtschaft, das Zeitungswesen inbegriffen, werden angenommen. Verschiedene Gruppen stehen unter Pretsbhewerb. So sind Preigausschretben erlassen für Flachs, Korbweiden, frisches Obst und Gemüse, Obstwein und andere Obst- erzeugnisse, lebende Bienen und btenenwirtschaftliße Erzeugnisse sowie für Molkeretierzeugnisse (Milch, Butter und Käse). Die An- meldungen zum Preisbewerb für Samen, Dauerwaren unh für Einzelsorten von Kartoffeln mußten bereits ges{lofen werden, dagegen können noch Sammlungen von Kartoffeln und Samen sowie Dauerwaren außer Preisbewerb - angemeldet werden. Da auf früheren Ausftellungen die große Erzeugnis- halle, in der die weitaus größte Anzahl der ausgestellten Erzeugnisse und Hilfsmittel zur Aufstellung gelangte, stets einen hervorragend zahlreihen Besuch aufzuweisen hatte, wird man in der Annahme nit fehl gehen, daß auch diese Abteilung auf der Ausstellung zu Leipzig die gebührende Beachtung seitens der Interessenten finden wird, und es dürfte sch empfehlen, diese Abteilung reihlich zu be- \hicken. Die Beteiligung an den Schauen der Deutszen Land- wirtshaftsgesellshaft i nicht nur den Mitgliedern dieser Gesellsha\st, sondern jedem deutshen Landwirt und den Ver- fertigern landwirtschaftliter Hilfsmittel gestattet. Auch die landwirt- \chaftlihen Landesbehörden haben ihre Anteilnahme zugesagt. So wird zum Beispiel der Landeskulturrat für das Königreih Sachsen mit Darstellungen aus seinem Arheitsgebiet besonders hervortreten. Die Annahme der Anmeldungen zu etinfachen Gebühren \chließt im all- gemeinen am 22. Februar 1909. Bedingungen und Anmeldepapiere versendet auf Wunsch kostenfrei die Hauptstelle der Deutschen Land- wirtshaftsgesellschaft, Berlin SW. 11, Dessauer Straße 14, dur welhe Stelle au alle weiteren Auskünfte gegeben werden.

Handel und Gewerbe,

(Aus den im Reichsamt des Innern zusammengestellten „Nachrichten füc Handel und Induftrie“.)

Ausfuhr landwirt shaftliher Geräte und Maschinen aus Canada.

Die Industrie landwirtschaftliher Geräte und Maschinen ift in Canada, besonders in der Provinz Ontario, hohentwickelt und genießt einen internationalen Ruf. In dem mit dem 31. März 1908 endigenden Fiskaljahre 1907 gestaltete sich die Ausfuhr der in Canada selbst angefertigten landwirtshaftlichen Maschinen und Geräte der Menge Stückzahl (und dem Werte Dollar —) nah folgendermaßen:

Mäh- und Erntemashinen (moving machines, roeapers, harvesters) 36 978 (2 120 657) Pflüge 7100 (186 127) Gaggen 1763 (26 289) Heugabeln 75 (250) Heurehen 2645 (58 072) Sämaschinen 126 (3333) Dreshmaschinen 1 (425) Andere Maschinen (637 788) Maschinenteile (326 269).

Bon den ausgeführten Mäh- und Erntemashinen nahm Deutschs- land 13 676 Stück im Werte von 675 844 Doll. auf, während die Autfuhr von Pflügen, Gagen und Heurehen dorthin sih auf 7685, 1858 und 8782 Doll. b:lief und 230, 172 und 274 Stück umfaßte. An anderen, niht besonders genannten landwirtschaftlichen Geräten und Maschinen sowie an Teilen von landwirtschaftlihen Betriebs- gegenständen wurden nach Deutschland für 43 710 beziehung8weise 36 315 Doll. ausgeführt. (Tables of the Trade and Navigation of the Dominion of Canada)

Venezuela.

Aufhebung gewisser Verordnungen. Die Venezolanische Regterung hat folgende Verordnungen aufgehoben:

1) die Verordnung vom 28. April 1908, betreffend Ermächtigung der Zollämter in Carupano und Cristobal Colon zur Ein- und Aus- gangsabfertigung von Waren, die für Ciudad Bolivar und die anderen Häfen des östlichen Teiles der Nepublik bestimmt sind;

2) die Verordnung vom 14. Mai 1908, betreffend Bestimmung von Puerto Cabello als Umladeplayß für den Warenverkehr mit Maracaibo und den anderen Häfen des westlihen Teiles der Republik;

3) die Verordnung vom 17. November 1908, betreffend Aenderung des Be für Zeugstoffe und Zündhölzer. (The Board of Trade Journal

Neuseeland.

Zoll tar ifierung von Waren. Laut einer Verordnung des Gouverneurs von Neuseeland, Nr. 188 vom 7. November 1908, sollen Maschinen zum Feldern (Facettieren) und Shneiden von Glas bei der Einfuhr zollfrei zugelassen werden, da sie Eigenschaften besißen, welche thre Verwendung zu ähnlichen Zwecken zulassin wie diejenigen, zu denen Werkzeugmaschinen für Metallarbeiter gebrauchßt werden. (The Board of Tradoe Journal ) S Ausschreibungen.

Vergebung der Arbeiten zum Bau etner Kirhe durh die griechisch l'atho!ishe Kirchengemeinde Királyhalma (Kom. Nagy- Küfülls) in Ungarn am 21. Februar 1909, Kostenvoranschlag Kr. 26 245,82, Kaution 10 9/6. Behelfe beim Dechanten. (Oester- reichisher Zentral- Anzeiger für das öffentl. Lieferungswesen.)

Lieferung des Bedarfs an Petroleum für die \spanishen Leuchttürme für 1909, 1910 und 1911. Termin am 25, Februar 1909 vor der Generaldirektion der öffentlichen Arbeiten (Fomentoministeriuum) in Madrid. Voranschlag zusammen 678 643,02 Pesetas. (Oesterreichisher Zentralanzeiger für das öffent- liche Lieferungswesen.)

Anlage der Kanalisation und der Heizungsapparate in bder im Bau befindlihen Schule, Rue des Capucins in Brüssel. Verhandlung: 12. Februar 1909, 1} Uhr, Hôtel de ville in Brüssel. Sicherheitsleistung 11500 Fr. Cahier des chargoes ars ey e für 1 Fr. bzw. 12 Fr. Angebote zum genannten Tage

or r.

Berlin, Sonnabend, den 6. Februar

Bau etnes Postgebäudes mit Wohnung für den Direktor, Grande pliace Poperinghe in Brüssel. Ver- handlung: 17. Februar 1909, 114 Uhr, Börse in Brüssel. 49 418 Fr. Cahier des charges spécial Nr. 1028 für 1,20 Fr. Gingeschriebene Angebote zum 13. Februar.

Ausführung von Bauarbeiten im Depot von La Lou- vière der Société nationale des chemins de fer vicinaux, 14 Rue de la Sctence in Brüssel. Verhandlung: 24. Februar 1909, 11 Uhr. 29 369 Fr. Sicherheitsleistung 3000 Fr. Eingeschriebene Angebote zum 23, Februar.

Ausführung von Straßen- und Pflasterungsarbeiten ¡wischen dem Weiler von Bruyòres und dem Bahnhof Mont-Saint- Guibert für das Gouvernement provincial in Brüffel. 56 038 Fr. Æerhandlung demnächst.

A

Konkurse im Auslande

Galizien, » Konkurs ift eröffnet

1) über das Vermögen des Czeslaus Zabtocki, nicht proto- kollierten Kaufmanns in Nawa ruska mittels Beschlusses des K. K. Landesgerichts, Abteilung VIL, in Lemberg vom 16. Januar 1909 No. cz. S. 4/9. Proviforisher Konfursmasfseverwalter: Dr. Abraham Segal in Rarvoa ruéka, Wahltagfahrt (Termin zur Wahl des defini- tiven Konkursmafseverwalters) 1. Februar 1909, Vormittags 9 Uhr. Die Forderungen sind bis zum 18. Februar 1909 bei dem K. K, Bezirksgeriht in Nawa ruska anzumelden; in der Anmeldung ist ein in Nawa ruska wohnhafter Zustellungsbevollmächtigter namhaft zu machen, Liquidierungstagfahrti (Termin zur Feststellung der Ansprüche) 24. Februar 1909, Vormittags 9 Uhr; 2) über das Vermögen des JIsak Wilf, nicht registrierten Kaufmanns in Kroócienko mittels Beschlusses des K. K Kreis gerihts, Abteilung 1V, in Przemysl vom 28. Januar 1909 No. cz. S. 2/9. ProviforisGec Konkursmafseverwalter: Advokat Dr. Bogustaw Harolic;ka in Dobromil. Wahltagfahrt (Termin zur Wahl des definitiven Konklursmafsseverwalters) 16. Februar 1909, Vormittags 9 Uhr. Die Forderungen find bis zum 20. März 1909 bei dem K. K. Bezirksgeriht in Dobromil anzumelden; in der An- meldung ist ein in Dobromil wohnhafter Zustellungsbevollmächtigter namhaft zu machen. Liquivierung3tagfahrt (Termin zur Feststellung der Ansprüche) 20, April 1909, Vormittags 9 Uhr.

Rumänien.

Anmeldung S@luß E Name des Falliten S rungei Verifizierung bis am

Handelsgericht

7./20. Febr. 17. Februar/

Braun, Pedcker u. 1909 |2. März 1909.

Ilfov Co., Bukarest, Boule-

| hard Marta Nr. 5 | Dolij |

29. Januar/ | 9./22. Febr.

Nita Veleanu, 2. Febr!1909 | 1909.

Craiova

Wagengestellung für Kohle, Koks und Briketts am 95. Februar 1909: Nuhrrevier Oberschlefishes Revier Anzahl der Wagen 21 914 8 535

Gestellt . Nicht geftellt

In den Monaten Februar, April und Mai 1909 finden in der Aula der Handelshohschule wiederum Vorträge über einzelne Gewerbe sowie über einzelne Handelseinrihtungen statt. Für die Vorträge ist je eine Abendstunde in Ausfiht genommen. Es werden lesen: am Donnerstag, den 11. Februar, von 7 bis 8 Uhr Abends über die Stellung der chemischen Industrie im Wirtschaftsleben : Fabrikdirektor Dr. W. Connstein; am Mittwoch, den 17. Februar, von 8 bis 9 Uhr Abends über Warenhäuser und Spezialgeschäfte : Fabrikbesißer F. Gugenheim; am Mittwoch, den 28. April, von-9 bis 10 Uhr Abends über die Organisation des Kupferhandels: Fabrik- besißer Dr. E. Ncah; am Mittwoch, den 5. Mai, von 9 bis 10 Uhr Abends über die wirtschaftlihe Bedeutung der Terrain- und Hypothekengeschäfte: Geh. Staatsrat a. D. J. Budde, Direktor der Berliner Hypothekenbank; am Mittwoch, den 12. Mai, von 8 bis 9 Uhr Abends über die Industrie der Lake und Farben : L. Mann, Aeltester der Kaufmannschaft von Berlin. Die Borträge find un- entgeltlih.

Ein Verzeichnis aller deutshen Kartelle, Syndi- kate usw., von denen im Laufe des Jahres 1908 Lebensäußerungen bekannt geworden sind, haben die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin wie alljährlich zusammengestellt und in ihrem „Berliner Jahrbuh für Handel und Industrie" (Berlin, Verlag von Georg Reimer) veröffentlißt. Das Verzeichnis ist nach Gewerben geordnet und behandelt hintereinander die Kartelle für die Verwertung land- wirtschaftltcher Produkte und den Handel in ihnen (darunter die Ringe der Brauereien, die Milchringe, Spirituszentrale usw.), Steine und Erden (darin Zementsyndikate und Ziegelei- vereinigungen), Koble, Metalle und Maschinen, Textilindustrie und Konfektion, Chemische Industrie usw. Die Liste umfaßt 315 Nummern. Das Verzeichnis der internationalen Kartelle, die bis vor wenigen Jahren noch sehr selten waren, ist (obglei es ebenfalls nur solche umfaßt, von denen Leben8äußerungen der Oeffentlichkeit, insbesondere durch die Tagelpresse, bekannt geworden sind) bereits auf 37 Nummern gestiegen. Den wichtigsten Verbänden, nämlihch dem Noheisensyndikat, dem Stahlwerksverband, dem rheinisch-westfälishen Kohlen-, dem Kalisyndikat und den Petroleumkonzernen, find ausführ- lihe Darstellungen gewidmet.

Nach dem Bericht der Bank des Berliner Kassen - Vereins über das Geschäftsjahr 1908 sind die Gesamtumsäte rech- nungsmäßig von 48 Milliarden auf 43,2 Milliarden heruntergegangen. Gleihwohl sind es noch die vierthöchsten, die je erreicht N da sie nur von den drei Vorjahren 1905—1907 mit einem Gesamtumsate von 52,7 resp. 50,3 und 48 Millfarden übertroffen werden. Der Ak- fall gegen diese drei höchsten Zahre ist bei allen Konten bemerkbar gewesen. Der Inkafsoverkehr i| von 16} Milliarden auf 14,8 Milliarden, also um 1,7 Milliarde Mark oder um etwa 10 9/ ge- funken. An diesem Nückgange ist auch der Ultimoverkehr entsprehend beteiligt, obwohl gemäß der Böcrsengeseßnovelle die JIndustrie- werte seit dem Junt wieder am Ultimoverkehr teilnehmen durften. Die Gesamtultimoeinlieferung betrug rund 4 Milliarden, oder 27 9% des Gefamtverkehrs, wie im Vorjahre. Von der Gefamtetinlieferung des Inkassos von 14,8 Milliarden Mark konnten 134 Milliarden, also 90,9 9/%, durch Verrechnung ausgeglihen werden, während 1355 Mil- lionen einzukassieren waren, gegen 1490 Millionen im Jahre 1907. Der Umsay im Giroverkehre hat sich, beide Seiten des Kontos zusammengerechnet, von 22 Milliarden auf 19} Milltarden, also ent- sprechend der verminderten Einlieferung, ermäßigt. Die täglichen

1909.

Giroguthaben, die im Jahre 1905 durchs{chnittlich noch 24 Millionen betragen hatten und 1906 s{chon auf 18 Millionen, sowie 1907 auf 15,7 Millionen gefallen waren, sind im-Berichtsjahre noch weiter um beinahe 2 Millionen auf 13,8 Millionen gesunken. Die Dividende wird mit 5/6 %/9 vorgeschlagen. / Das Wirtschhaftlih-Statistishe Jahrbuch der d d Handelskammern (Darmstadt, Offenba, Gießen, riedberg, Mainz, Bingen, Woxwms) für das Jahr 1907, herauso gegeben namens des hessishen Handelskammertages von dessen Vorort, der Großherzoglichen Handelskammer Mainz, enthält u. a. ausführ- liche Uebersichten über die eingetragenen Erwerbs- und Wirtschaft3- genossenshaften (S. 12 ff.), die Krankenversiherung (S. 62 f.), die Dampfkessel und Dampfmaschinen (S. 18) und die Gewerbebetriebe nach Gruppen, soweit fie den Großherzoglihen Gewerbeinspektionen und der Großherzoglichen Bergmeisteret unterstehen. An Stelle der Tabellen der Gewerbebetriebe auf Grund der gewerblichen Betriebs- ¿ählung von 1895 sind im Anhang die neuen Ergebnisse der leßten Berufs- und Betriebszählung von 1907 (S. 67 ff.) getreten, die mit den früheren Zählungen von 1882 und 1895 verglihen sind. Beo trächtlihe Grweiterungen hat vor allem die Verkehrsstatistik (Post und Eisenbabnen S. 23 und S. 40 ff.) erfahren, ferner die Steuer- statistik (S. 46 ff.), die Statistik dec Sparkassen (S. 53 ff.) und Aktiengesellshaften (S. 5 ff.). Auch die übrigen Tabellen sind meist in veränderter und erweiterter Form wiedergegeben. Eine Uebersicht über die Gewerbebetriebe 1906 bis 1907, soweit sie den Großherzoglihen Gewerbeinspektionen und der Großherzoglichen Bergmeisterei unterstehen, gibt nachstehende Tabelle :

Zahl der beschäftigten Arbeiter "RorGon t Jugendliche erwachsene MettauP —rrnti® | weibis | S Sas

. Bergbau, Hütten- und Salinenwesen, Torfgräberei 2872 114 1 2739 18 3059 118 2929 12 I1V, Industrie der Steine und Erden 13950 766 | 86 12823 275 1907 | 1051 13940 734 | 58 12870 278

V, Metallverarbeitung 1906 | 234 7295 698 152 | 5833 612 1907 252 7529 743 143 | 6033 610 VI. Industrie der Maschinen, Instrumerte und Apparate 1906 299 15411 1026 T3 14109 203 1907 313 16474 1114 69 15010 281 VII. Chemische Industrie

1906 89 4132 145 138 3245 604 1907 91 4775 | 178 168 3991 | 838

VIIL, Industrie der forstwirtshaftlihen Nebenprodukte, Leuchtstoffe, Seifen, Fette, Oele und Firnisse 2467 | 28 146 1887 406 2601 38 127 2010 426 IX. Textilindustrie 2061 | 65 208 | 955 833 2138 | 81 189 987 881

X. Papierindustrie 2347 | 99 1301 739

208 2357 | 114 182 1281 780 XI. Le

erindustrie 10072 458 516 7171 1927 10687 471 541 7655 2020 X11. Industrie der Holz- und Schnißstoffe 8595 593 114 7318 570 8636 | 516 113 7422 585 X1III, Industrie der Nahrungs- und Genußmittel 18375 | 784 1011 10294 6286 19396 | 868 1074 | 10802 6652 _ X[V. Bekleidungs- und C ISUN gr Ds be 1906 928 2104 3218 1907 940 2105 3341

6578 164 1092 6748 284 1018

X V. Baugewerbe (Zimmerpläße und andere Bauhöfe) 1906 f 1149 6220 754 | 5466 —- 1907 j 1406 6976 830 | 6146

XVI. Polygraphishe Gewerbe 1906 | 199 3200 264 139 2215 582 1907 | 206 3257 280 4 138 2214 625 Sonstige Industriezweige

1906 549 1530 50 919 554 1907 595

7

1713 68 10 967 668 Sämtliche Jndustriegruppen

1906 } 8078 105105 6008 3891 78379 16827

1907 1 8884 110286 6437 3830 82022 17997.

Die Leitung der Vereinigung deutsher Starkstrom - kabelfabrikanten teilt, laut Meldung des ,„W. T. B.*, mit, daß das Kartell am 4. d. M. aufgelöst worden ift.

Laut Meldung des „W. T. B." betrugen die Einnahmen der Desterreihisch-Ungarishen Staatsbahn (öfterreichishes Neß) vom 1. bis 31. Januar: 5238344 Kronen, gegen die definitiven Einnahmen des entsprehenden Zeitraums des Vorjahres Mehreinnahme 42 570 Kronen, gegen die provisorishen Einnahmen 75 099 Kronen mehr. Nichtigstellung für Monat September mehr 19 977 Kronen. Die Einnahmen der Oesterreichischen Südbahn vom 1. bis 31. Januar betrugen 9158864 Kronen, gegen die definitiven Einnahmen des entsprehenden Zeitraums des

orjahres Minderetnnahme 234 428 Kronen und gegen die proviso- rishen Einnahmen 165 068 Kronen mehr. Nichtigstellung für Monat September mehr 609 563 Kronen. Die Bruttoeinnahmen- der Ortentbahnen (1908: 1265 km, 1909: 956 km) vom 22. bis 28, Januar 1909 betragen: 180453 Fr. (weniger 45 927 Fr.). Seit 1, Januar: 772 175 Fr. (weniger 89 727 Fr.).

Die „Frankfurter Zeitung“ meldet aus New York: Die Baumwollkonferenz beendete die Qualitätsfeststellungen und wird den Bremer und Liverpooler Plaß ersuchen, die amerikanischen Normen einzuführen.

New Vork, 5. Februar. (W. T. B.) Der Wert der in der vergangenen Woche eingeführten Stoffe betrug 4163 000 Dollars gegen 2 873 000 Dollars in der Vorwoche.

Jahr

Anlagen

Zahl der

—} —. _J pu

1906 1907

1906 | 1076

00° DO

1906 | 133 1907 f 136

1906 1907

1906 78 1907 84

1906 | 193 1907 | 202

1906 | 628 1907 | 713

1906 | 2369 1907 | 2732

Die Berliner Warenberichte befinden sich in der Börsens- Beilage.

Amtlicher Marktbericht vom Magerviehhof in riedrichsfelde. Rindermarkt am Freitag, den . Februar 1909. Auftrieb: 1350 Stück Rindvieh, 133 Stück Kälber. Die: «a « «000 E D E f ullen . V C A U «0 O Verlauf des Marktes: Mittelmäßiges Geschäft; beste Ware über Notiz.