1867 / 156 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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É -Zwishen Husum uwdeFöhr resp; Sy kt.

Vont 1. Juli biszum 21. Septémber“o. witd due das Dampf- \{iff »Sylt« zwischen Husum und Föhr resp. Sylt eine wöchentlih dreimalige Verbindung unterhalten. Der Abgang des Dampfschiffs ist von dem Eintreten der Fluth abhängig. |

Am 3.1 5.1 8./ 10; 17.1 19., 22., 24. und 31. Juli,

2,1 9.1 14, 16., 19., 21, 28. und 30. August, 2.1 4.1 11, 164-18. und 20. September find Föhr und Sylt von- Hamburg aus b Penuzung e Eilzuges 6 Uhk 5 Minuten srüls än cinem Täge zu erreichen. ic Ueberfahrt dauert éirca 3 résp. 5 Stunden. IE- ZW'i fden E Rai und Wyk auf ros.

Die VerbindUng auf der Strecke E wird dur eine tägliche Petsoñenpost, und auf der Stre? Dagebüll—Wyk dur ein Fährschif unterhalten. ;

E von Flensburg nach Ankunft des leßten Zuges vom Süden 11 Uhr 40 Minuten Abends, Ankunft in Dagebüll 7 Uhr 45 Minu- ten früh. Die Abfahrt des Fährschiffes richtet sich nach der Fluth.

Dauer der Ueberfahrt ca. 15 Stunden.

Il. Zwischen Tondern Hoyer und Sylt. Zwischen Tondern und Hoyer tägliche Personenpost. Abfahrt “verselb@i von Tondern nah Ankunft des Eilzuges von Hamburg 1 Uhr 15 Minuten Nachmittag. Dauer der Fahrt 1% Stunden. Dié Ueberfahrk vón- Hoyer nah Sylt pr. Dampfschiff »König Wil- helm 1.« ist von dem Eintreten der Fluth abhängig. j

_An- den Tagen vom 4. bis 11. und vom 18. bis 27. Juli, vom 3. bis 10.-und voni 17. bis 24. August, vom 2. bis 8. und vom 15. bis 23. September is Sylt von Hamburg aus), bei Benußung „des Eilzuges 6 Uhr 5 Minuten früh, an einem Tage zu erreichen. Dauer der Ucbétfahrt circa 15 Stunden. Í

Für die Zeit det Bade - Saison ist in Westerland auf Sylt eine Post-Expedition eingerichtet worden.

Kiel, den 1. Jüli 1867. R at

Der Ober-Post-Direktor. Z\chüschner.

Nichtamtliches. ‘Preußen. Potsdam, 3. Juli. Se. Majestät der König

l zue Feier des heutigen Tages die kirchliche Weihe der den |

‘neuen TrUppentheilen dex Monarchie verliehenen Fahnen und ‘Standarten im Lustgarten ‘zu Potsdam befohlen. Jn der Mitte der breiten Allee, welche'von dem Lustgarten. u'den Kanonen führt, war drei Stufen hoch einMtar errichtet, bekleidet mit einem rothen Altartuche. Rükwärts vom Altar, ilt derAllee, wax die Unter- offizierschule aufgestellt, an der Téte' derselben zu beiden Seiten Deputationen des Kadetten-Corps und der Zöglinge des großen Mgir-Sallenbauses, rechts und links, unmittelbar an die Rückséite des Altars fich ‘anschließend, die Kriegsschule, vor der- selben links die Sänger des liturgischen Chors der Garnison- Tivche, rechts sämmtliche Spielleute des. Ersten Garde-Regiments zu Fuß. Zu beiden Seiten des: Altars „nahmen die Truppen

ufstellung und zwar rets die drei. Bataillone: des Ersten Garde- Regiments zu Fuß und das Garde-Jäger-Bätaillon, links das Regiment der Gardes du Corps, das Garde- O £: das 1, und ‘3; -Gaxde-Ulanen-Regiment, sowie vis-à-vis dem Altar das Lehr-Jnfanterie-Bataillon. “Das Ganze! komniandixté der General-Lieutenant von “‘Alvens- leben, Commandeur der 1. Gärde-Jnfänterie-Division, die! Jn- fantekie der Obers und Flügel-Adjutant - vön Kessel, die Ka- vallétie ‘der Genéral-Major Prinz Albrecht von Preußen Königliche Höheir. Die“ Truppen "waren im Parade-Anzuge, phie Gewehr, ausgenommen die Leib-Compagnie des Ersten

arde-Regiments und das Lehr-Jnfanterie-Bataillon. Kurz nach 10 Uhr erschienen die Fahnen und Standarten der auf- gestellten TkLüppen -dUrch Offiziere géführt, vor dem Schloß; auf das Kommando »Achtung« wurde das Spiel gerührt, während die Fahnen - und Standarten- träger ihre Pläße vor der Mitte ihrer Truppen- theile einnahmen. Nachdem diese Aufstellung beendet, erschienen in dem offnen Quarrè Se. Majestät der König. An Aller- HYöstseiner: Séite ‘ging Se. Königliche Hoheit: der. Kro nÞþrinz v-on Jtalien} umgében waren“ Se. ‘Majestät von *JI. -KK.—- HH. -dem Kronprinzen, -den- Prinzen Karl, Friedrich Karl, Albrecht (Vater), Adalbert, Georg, Prinz August „von Württemberg, Se. Hoheit dem Herzoge Wilhelm von Mek- „lenburg - Schwerin , dem Prinzen Heinrich von Hessen, „Nikolaus: von Nassau, dem Herzoge Elimar von OÖlden- . burg und einer ebenso glänzenden als zählreichen Suite. -Déx Kronprinz von Jtalien hatte die- Generals - Uniform- der

italienischen Armee und das - große Band des: hohen Ordens

vom Schwarzen Adler angelegt. Nach dem Köntge erschienen _JI. KK. HH. die Kronprinzessin, die Großherzogin Mutter von e - Schwerin, Prinzessin Karl und Prin- ae Du arl: Sé. Majestät der König stellten sich “fich ‘auf Sessel niedergelassen, die in dem Raume zwischen dem Altare und der Spiße des rechten Flügels der später anlangenden

itwärts' von ‘dent Altar, die fürftlichen: Frauen hatten |

- den Dienst als iris Freiwi

Fahnen aufgestellt waren; unmittelbar hinter den Stühlen -\tan-

den JI. KK. HH. der Kronprinz, der Kronprinz: von Jtalien. Prinz Karl und Prinz Friedri Karl; etwas weiter zurü

rinz Albrecht (Vater), Prinz Adalbert, Georg und die andern.

rinzen. Den Allerhöchsten und Höchsten“Herrschäften gegen- über hatten die Generalität und die wi Nagelung komman- dirten Offiziere, soweit sie nicht in der Truppenaufstellung stan- den, Plaÿ genommen. Weiter gegen den Altar hin der-Ober- Präsident der Provinz Brandenburg; der Präsident der Ober- Recnungskammier, der Ober-Forstmelster, der Oberbürgermeister

“und Bürgermeister der Stadt Potsdam, der Stadtverordneten-

Vorsteher und dessen Stellvertreter. ;

Die“ Leib - Compagnie des Ersten Garde - Regiments zu Fuß holte die zu weihenden Fahnen und Standarten ab und hatte sich zu diesem Behuf mit der Front Die Fahnen- tandarten formirten si

gegen die Rampe des Schlosses Quigelkel!. Fs mit den neuen Fahnen und

0, daß die Ständaärten in das erste Glied kamen und die Fah- nen in den übrigen drei Gliedern standen. Auf den beiden Flügeln der 4 Glieder standen je ein Offizier der entsprechenden Wasfengattung. In dieser Formation traten die Fahnen und Staändartén aus* dem Marmorsaale des Schlosses auf die Rampe heraus, marschirten“ diese herunter, ftellten: sich links- vor: die Mitte der Leib - Compagnie des Ersten: Garde - Regiments zu Fuß, marschirten “mit klingendem * Spiel: noch offene Seite des Quarrés der zum Gottesdienst aufgestellten Truppen, wo“ sie am Flügel: der Truppen Halt machten, die Skaäandarten das Quarré ‘schlossen , während die

N bis auf. circa 40 Séhritt auf beiden: Seiten: an den : ]

ltar heranrückten. Se. Mäjestät der König: ertheilten nun dem“ Divisions- ‘und Hofprediger: Rogge das Zeichen zum- Be- inne des GotteSdienstes. * Derselbe wurde mit dem Gesange des

Üturgischen Chors- und der Stelle ausdem. 28. Psalm: »Der

Herr ist meine! Stärke«, eingeleitet. Darauf: sangen alle An-

‘wesenden unter Begleitung! der ‘Musik die: zwei- ersèn Verse des

Liedés: »Sei ‘Lob und Ehr ‘dem höchsten: Gut«. An den -Ge-

e {loß sich. die abgekürzte Liturgie und die Weih- an;

Rede waren Worte des 6. Verses des 20. Psalms zu Grunde

geg »Wir rühmen, däß du uns hilft und im Namen un-

eres Gottes werfen wir Panier auf«

Nach einem Dank- itnd Bittgebete sénkten : fich die drei und

siebzig Banner, der Geistliche hob die Hände ‘und : sprach das

Consecrations-Gebet.

Der Gefang des Liedes »Nun danket: alle Gott« unter Be-

gleitung der Musik bildete den Schluß “déë échebenden- gottes-

dienstlichen Feier und Handlung. Die Fahnen und Standarten formirten sich wieder in vier Gliedern, marschirten vor die Mitte des Lehr-Jnfanterie-Bataillons und empfingen von den &Fanfaren der Musik und“ dem Hurrah der Mannschaften den

lien Fa Lustgartens und Se. Majestät der König nahmen“ demselben teslen E a E den Communs feiert i le Parade ab. Um Z3 Uhr war inr Palais Tafel zu 180 Gedecken. ad aid

Auf ‘der Reise Ihrer Königlichen. Hoheiten des Prin- || zen und der Prinzessin ‘Karl ere Hohe s P

Brühl gerichtet is rühl gerichtet ist, befinden sich im Gefolge: die Hofdamen dn von Seydewiß und. Gräfin von Aga 1 U ale Hof- marschall fungirende Kammerherr Gräf. von Dönhoff, der Kammerherr Graf Brühl, die Adjutanten, von Helden-Sarnowski und von Ziglinigki. :

Baden. Karlsruhe, 2. Juli. Die großherzogliche Re-

gerung ist, wie die »Karlör. Ztg. erfährt, gegenwärtig mit den |

orarbeiten für eine den Anforderungen der Verhältnisse ent- sprechende Wehrverfas\ ung. beschäftigt. Die Eiriführung der allgemeinen Wehrpflicht ,* welche es ermöglicht, daß aus jedem

kriegSdienstfähigen Bürger , sobald es des Vaterlands Gefahr Y

erheischt - auch wirklich ein tüchtiger Soldät werde , hat sich in allen deutschen Staaten als unabweisbare Nothwendigkeit beraus: R Aus der allgemeinen Wehrpflicht, ergiebt sich der Weg- all der Stellvertretung, so daß zer junge Mann, der nit 1 | iger vorzicht, der Einberu-

fung und der Ableistung seiner Verpflichtung als gewöhnlicher Conscribirter- gewärtig sein muß. Ferner ist wohl zu erwar- ten, daß. der jährliche Einberufungstermin früher als bisher angeseßt, dabei aber eine Zurückstellung auf ein oder mehrere Jahre: aus geseblih zu bestimmenden Gründen zulässig sein werde. ie Abänderung. des Conscriptionsgeseßes von 1855 fann selbstverstäudlih nur auf vexfassungsmäßigem Wege erfolgen. Nun i}, wie man hörk, die Einberufung des Landtags für

gänglich gehalten werde.

bemerkt unter dem 2.

Kaiserlichen Kabinets in Washington, ob - die

bis an die : ‘Vereinigten Staaten eine direkte, von -der Meldung des Schiffs-

erfo

Hegen 3 Uhr statt, nach beidé von dem_ genannten. Geistlichen gehalten. - Der | wohnten Sommeraufenthalt Pußta Szent-

‘pellirte Graf Waldstein das Mi | rechtigt halte, in Bezug auf die in dem Eisenbahnentwurfe nicht

ersten Pa. Das Lehr-Infauterie-Bataillon mit sämmt- J ahnen und Standarten formirté fi in der Mitte des

i Preußen, welche, wie F gemeldet wird, nach Wesel und ‘dem ‘E llosse

“verfolgungen in. derMoldaugeführt worden sein m

„Einer rein inneren

Dem Zurückzieht, .

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den September d. ‘J. in Ausficht genommen / die geseßliche Einführung der allgemeinen “Wehrpflicht -ist demnach die Qustimmung der Kammern I E noch in diesem Sale angänglich und es ist im Zusammenhang hiermit au beabsichtigt, bereits die nächste Aushebung nach den Grund- säßen der allgemeinen Wehrpflicht vorzunehmen und die Rekru- ten vor. Beginn ‘des Winters zum Dienst einzuberufen. Da indessen die bisherigen Bestimmungen noch in geseßlicher Gel- tung sind, so mußte am 1. d. Mts. die gewöhnliche Bekannl- machung über die Einleitung der ordentlichen Conscription für

das Jahr 1868 nach dem alten Verfahren Seitens des Guroß-

herzoglichen Ministeriums des Jnnern erlassen werden. Es ist

Hieraus jedenfalls nicht zu schließen, daß eine fernere Fortdauer

des Stellvertretüungssystems beabsichtigt oder auch nur für an-

Bayern. München, 3. Juli. (W. T. B.) Verläß- lichen Nachrichten aus Wien zufolge ist die Reise des Kaisers von Oesterreich nah Paris zwar auf unbestimmte Zeit aufge- schoben, aber Es aufgegeben worden.

Hestterreich. ien, 3. Juli. Die heutige »W. Ztg.« d.: »Bis zur Stunde haben wir über das Schicksal Sr. Majestät des Kaisers Maximilian von Mexiko noch keine volle Gewißheit. Auf eine LOE Anfrage des

Regierung der

Capitains- Groller unabhängige Nachricht über die Katastrophe

empfangen habe, is eine Antwort gegenwärtig noch ausstehend. Es braucbt daher kaum crwähnt zu werden, daß unter diesen

Ac ES On Erlässe über Anordnung -von Hoftrauer noch nicht t sind.« (Jst-inzwischen geschehen. S. telegr. Dep.) ; Pest, 2. Juli. / Die Magnatentafel berieth heute nah 12 Uhr Mittags eine halbe Stunde über die Frage, ob die Be- xäthung Über den Eisenbahn - Geséßentwurf, welchen sie heute

en werden fo

ZUgesendet erhielt, gei begonnètn oder um einige Stunden ver- so l Hi j

ierauf fand eine geschlo jene Sißung bis hr stati welchet bekannt gegeben wurde, daß ends halb 6 Uhr eine zweite öffentliche Sihung gehalten

avird. Die Deäâk=-Partei nahm heute von ihrem Führer

feierlih Abschied. Deäk geht in einigen ea e seinem ge- aszlo.

In der Aben df igung der Magnatentäfel ‘inter-

Ministerium, ob es sich für ‘be-

namhaft gemachten Linien Anbote entgegenzunehmen. Minister Wen ckheim antwortete, die Regierung werde sich mit den

‘betreffenden Kapitalisten in Berührung sehen; ob sie auch BVer- träge schließen werde, kann er nicht bestimmt sagen. Nach dér

Vertagung werde die Regierung einen detaillirten Eisenbahn- Gesehentwurf vorlegen , in welchem alle Jnteressen des Landes berückfichtigt scin werden. Der Befchlußentwurf wurde hierauf angenommen. Der Präsident erklärte schließlich, daß die Ver- tagung nit über. drei Monate dauern werde.

Jn der Abendsibung der Deputirtentafel nahm der Präsident von den Abgeordneten Abschied und zeigte an, daß er die Geschäfte des Präsidenten während der Vertagung noch versehen werde. °

Niederlande. Haag, 2. Juli. Jn ‘der heutigen Sißung der zweiten Kammer erklärte der Finanzminifter auf ‘eine vorausgegangene E des Herrn Ban de Putte, daß es begründet ‘sei, daß der Minister der Kolonieen seine Deniission angeboten und daß dieselbe vom Könige angenommen worden sei. Zugleich gab er ‘die Erklärung ab, daß das Gouvernement

an seinen Prinzipien und seinem dermaligen Programm, so-

ma sich dasselbe auf ‘die -Kolonial-Regierung beziehe , festhalten werde. Großbritannien und Jelaud. London, 2. Juli. In. der Sang des Oberhauses vom 1. Juli bemerkte Lord Hua a er hâbe seine-angekündigte Jnterpellation betreffs der im Luxemburger Traktat dem Worte Kollektiv-Garantie zu geben-

‘den Deutung uur deshalb verschóben , weil Lord Derby durch Un-

wohlsein ferne gehalten sei. Er vertage sie abermals bis zum näch- sten Donnerstag, wo der Premier hoffentlich wieder .auf seinem Plaße sein. werde. -— Lord Stratford de Redcliffe beantragte die Vor- und der Korrespondenz, die zwischen der. britischen Regierung und der Pforte oder dem Hospodar der Donaufürstenthümer über die Juden-

O Un, ( 14g, —DerEarl o fMa l- mesbury erwidert im Namen. des ‘abwesenden Vremiers, die.von: Lord

„Stratford. gewünschte M E werde ohne: Anstand dem Hause

vorgelegt werden Und bis „dies :ge\chehen, ersuche: er die edlen Lords, nicht weiter . in die Erörterung eines: Gegenstandes ; einzugehen, „über den sie unmöglich vollständig im Klaren sein können, Die:Schwierig- keit für die Regierung liege in dem Umstande, daß. sie es: hier mit i 1 Tro e: zu thun habe und éiner Einmischung..in innere Angelegenheiten fremder Staaten gerne so: viel: als mögli. aus dem. Wege fe en möchte. Lord Stratford, der N Ln

1 „behält {h die Freiheit vor, später auf den Gegenstan

wieder zurückzukommen. weiteren Verlaufe der Si sprechen Lord de Grey, Lord Russell nebst den Lords Cowper/; Denbigh und alifax îhre Bedenken gegen das von der Regierung veröffentlichte undschreiben Betreffs der Verwendung der freiwilligen Schüßen zur Zeit innerer Unruhen aus, denn es sei so unklar gefaßt, daß es alle möglichen Deutungen zulasse und großes Uuheil anstiften könnte. Lord Malmesbury verspricht, für eine entsprechende Aenderung der Fassung zu sorgen. Im Unterhause frägt Baxtex, ob die Unterhandlungen über die Alabama-Angelegenheit Fortschritte machen, und ob die von britischen Unterthanen erhobenen Entschädigungs-Ausprüche in Summa rößer seicn als die amerikanischen. Darauf erwiedert Lord Stan- ley: »Jch kann nicht sagen, daß wir in den Alabama-Verhandkungen rasche Fortschritte machen, doch verzweifle ih nicht, sie befriedigend en- den zu schen. Auf alle Fälle will ih sämmtliche betreffende ‘Akten- FKücke vor Abschluß der Session auf den Tisch des Hauses legen, das, eben sowohl wie das ganze Land, mit gutem Rechte Einsicht in die Ver- handlungen E darf. Betreffs der britischen Gegenvorstellungen ‘ver- mag ich in diejem Augenbli feine ganz bestimmte Antwort zu ertheilen. Es find’ schr viele Forderungen erhoben worden, vou ‘denen jedoch zrwoeifels- ‘ohne eine große Menge feine Berücksichtigung verdienen , andere zu hoh gegrn sein dürften, während wieder andere noch gar nicht gestellt worden sind, da die amerikanische Regierung klärt hat, sie nicht be- rüdsichtigen zu wollen, bevor die AtabamzeBngelegenheit nicht aus- gealichen sei.« Nachdem auf Ansuchen Disraelis der Negierung die efugniß eingeräumt 1vorden, je nach Erforderniß fortan eine Nach- mittags-Sißung anzuberaumen, wird die Debatte über die'Refo rm- bill wieder: aufgenommen. : E __ Windsor-Castle, 3. Juli. (W. T. B.) Ihre Majestät die Königin von Preußen war gestern zum zweiten Male in London. Die hohe Frau befuchte das Museum von South- Kensington, das St. Baxtholomew - Hospital und Lambeth-

Malace,- die Residenz des Erzbischofs von Canterbury.

Frankreich. Paris, 2. Juli. Jn der ge Sitzung des geseugebenden Körpers wurde die E ¿Diskussion fortgeseßt. Herr ‘de St. Paul erhielt zuerst das Wort. Die Tribünen waren ziemlich beseht; die des - diplomatischen Eite war jedoch fast leer, da sich dasjelbe heute in das Palais Elysée begeben hat, um dem Sultan vorgestellt zu werden.

Italien. Aus Florenz, 2. Juli, wird tele rappiet: Die Deputirtenkammer hat die Verhandlung des Geseye Über die Kirchengüter auf Freitag angeseßt. Sie beräth augenblick- lih den Handel8vertrag mit Oesterreich; einige Deputirten ver- langten, daß dieVerhandlungausgeseßt werde, bis die Frage wegen der Grenzregulirun gelei! sei. Jn Antwort auf diese Behauptung des Herrn Bixio, daß-Oesterreich und andere Mächte einen Vertrag vorbereiteten, welchér politische Klauseln gegen Jtalien enthalte, er- klärte der Minister-Präfident, daß er-von dieser Sache nichts wise ; er wisse jedoch, daß ‘vor Zeiten eine Macht verfucht habe, Frankreich, Préußen und Oesterreich dahin zu bringen , einen für Jtalien ungünstigen Vertrag: zu schließen, daß diesex Ver- such aber nicht gelungen sei , und daß diese. Macht ihn wohl. fo bald nicht wieder aufnehmen werde. Der Minister-Präfident behauptet, der Handelsvertrag sei für die italienischen Juteressen günstig. Was die Grenz-Regulirung angeht, fo hofft er , daß bei den guten Beziehungen, welche mit Oesterreich bestehen, eine Grenzbestimmung erlangt werde , die den Jnteressen beider Länder entspreche. Die Vertagung der Debatt2 wurde ver- worfen.

Dánemark. Kopenhagen, 1. Juli. (H. Nchr.) Um für -da8s T eine Möglichkeit der Erledigung noch in dieser Session zu s{affen, hat der Finanzminister ihm

einen völlig temporairen Charalkler. (für Fade, uuter An-

nahme des vom Landsthing seiner Zeit beschlossenen Contingent- \ystems gegeben und erwartet man nun „, daß beide Thinge darauf eingehen werden, so daß ein für längere Zeit berechnetes auf dem Prozentsystem beruhendes- Einkommensteuer - Geseh zu

völlig neuer sorgfältiger Erwägung vorbehalten bleibt.

“Asien. Laut den Nachrichten , welche der Dampfer »Colo-

‘rado« aus Japan nah San Francisco gebracht hat, wurden

die fremden ‘Gesandten von dem Taikun - in Osalka wahrhaft fürftlich empfangen. Sie wurden auf Staatskosten bewirthet, und jeder einzelne Gesandte hatte ntehrere Tage vor dem oi ziellen Empfang eine Privataudienz deim Taikun , und wurde von ihm zur Tafel gezogen. Bei dem E Empfang, der nur von kurzer Dauer war , trug Alles einen japa- nesischen Anstrich. Der Taikun sprach dem Gesandten, Ban Valkenberg - seine hohe Befriedigung über die Errichtung . der neuen Dampferlinie zwischen: Amerika. und Japan aus. Später traf er in: Hiogo, 11.Miles jenseits der: Bai, mit den: Gesandten qu ammen und bestimmte: dort die Lokalität der fremden Niéder- la unge welche eine Mile breit ist, fich 3—4:Miles landeinwävts erstreckt, einen ‘guten ‘Antkerplay hat und unter denselben 'Be- stimmungen ‘wie andere Häfen in Japan angewiesen worden ist. Die Niederlassung in Osaka befindet sich ungefähr inder Mitte, der Stadt. Alle Gesandten waren sehr befriedigt. In 336 t