1867 / 201 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Madrid

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Hessen. Darmstadt, 24. August. (Darmst. Ztg.) Der Finanzauss{huß zweiter Kammer hat einen »Abschluß des Haupt- vorans\chlags der Staats-Einnahmen und Ausgaben für 1866 —1868 nah den Beschlüssen der. Stände« zusammenge- stellt, welchem wir nachstehende Ziffern entlehnen: Der Voran- schlag, so wie er vom Großherzoglichen Finanzministerium vorge- legt worden war, hatte die durchschnittliche jährliche Einnahme auf 9,297,088 Fl., die Ausgabe dagegen auf 9,237,451 Fl. berechnet, so daß ein durchschnittlicher jährlicher Ueberschuß von 59,637 Fl. verblieb. Nach den Beschlüssen der Zweiten Kammer dagegen, welchen die erste Kammer (nachdem eine Einigung über den Mehrbetrag von 6000 Fl. für Ae erzielt wor- den war) in allen Punkten beigetreten ist, berechnet fich die durchschnittliche jährliche Einnahme auf 9,248,3574 Fl., also 48,7305 Fl. weniger, als im Voranschlage vorgesehen, die durch-

schnittliche jährliche Ausgabe dagegen auf 8,827,8275 Fl., also

jährlih um 409,6235 Fl. weniger, als 1m Voranschlage vor- gesehen. Der durchschnittliche jährliche Ueberschuß beträgt hier- nach in Folge der ständishen Beschlüsse 420,5295 Fl., also 300,8925 Fl. mehr, als im Voranschlage vorgesehen war.

25. August. (Darmst. Ztg.) An dem heutigen Namens- feste unsexes Landesfürsten, Sr. Königlichen. Hoheit des Groß- berzogs Ludwig 111, begeht unsere Stadt zugleich die 300jährige Gedächtnißfeier ihrer Erhebung zur Residenz. :

Vayern. München, 23. August. (Bayer. Ztg.) Seine Majestät König Ludwig |. wird von Leopoldskron zurück bis 1. September wieder hier e Se. Majestät beabsichtigt auch den nächsten Winter wieder in dem milden Klima Nizza's U ragen und in der zweiten Hälfte des Oktober dahin ab- zureisen.

24. August. (N. C.) Jn dem Geseß-Entrourf bezüglich der Militairverfassung, so wie er jeyt vorliegt, ift das Looszziehen der conscriptionspflichtigen Jünglinge beibehalten worden. Unsere dermalige Landwehr soll nah dem Gesey- Entwurfe in eine nur mehr für den Dienst im Jnnern, d. h. in den betreffenden Städten verwendbare »Bürgerwehr« um- gewandelt, beziehungsweise neu organisirt werden. i

Desterreich. Salzburg, 23. August, Abends. (Wien.

tg.) Se. Majestät der Kaiser begleitet Jhre Majestät die

aiserin, Allerhöchstwelche Nachts halb 2 Uhr nach Jürich reist, bis zum Bahnhofe und 4E nach der Abreise Jhrer Majestät der Kaiserin mit der Post nah Ischl.

Sechbweiz. Bern, 23. August. (Köln. Jtg.) Wie man aus offizieller Quelle vernimmt, sind die Unterhándlungen, welche von der Schweiz und den Niederlanden über den Abschluß eines Handelsvertrages seit längerer Zeit geführt worden sind, so eben von der holländischen Regierung abge- brochen worden, angeblich weil es nicht möglich sei, dem Ge- suche des Bundesrathes zu entsprechen, die in Holland ansäs- sigen Schweizer von dem Militairdienste der sogenannten »Schuttery« zu befreien, und weil man mit den von den Kantonen ertheilten Zusicherungen, betreffend die freie Nieder- lassung der Jsraeliten in der Schweiz, noch nicht ganz zufrie- dengestellt ift.

Belgien. Brüssel, 24, August. Ein Königliches Dekret

vom 23. August erklärt die außerordentliche Sizung der Kam- mer für geschlossen.

Großbritaunieu uxzd Jrlaud. London, 23. August. Der durch den Rücktritt von John Milbanke Huskisson vacant gewordene Gesandtschaftsposten im Haag is durch den bisSherigen Gesandten in Bern, Admiral Harris, wieder beseßt worden. Admiral Harris hat in seiner bisherigen Stelle den e Gesandten in Dresden, John Lumley, zum Nachfolger crhalien. ;

24. August. Vom Cap der guten Hoffnung wird ge- meldet, daß die Livingstone-Expedition am 15. Juli dort wohlbehalten eintraf und kurz darauf mit ihrem eisernen Boote nach dem Zambese-Strome weiterbefördert wurde.

Franu?reich. Paris, 24. August. (W. T. B.) Der Kaiser und die Kaiserin sind heute Abend 95 Uhr auf dem Straßburger Bahnhofe angelommen, wo die Minister zum Empsange anwesend waren. Die Majestäten begaben sich sofort nach den Tuilerieen.

Spanien. Aus Perpignan, 23, M wird gemel- det, daß ein gewisser Pierrad, der au andererseits General genannt wird, und 30 Jusurgenten, welche sih in Folge eines

Zusammenstoßes nah ¿7rankreih zurückzogen, daselbst angehal- “ten und in die Citadelle von Dana abgeführt wurden.

(W. T. B) Jn Bayonne sind Nachrichten aus Sara-

gossa vom 22. d. eingetroffen. Nach denselben ist das Re-

iment Navarra von den Aufständischen in Aragonien voll- ändig geshlagen worden. Ein General is geblieben. Aus find Verstärkungen nah Aragonien gesandt,

Hortugal. Lissabon, 23. August. Der König uy

die Königin von Portugal sind gestern Abend hier ay kommen; durch den Regenten Dom Fernando, die Minis und Mitglieder der Kammern wurden dieselben am Bahnhyj empfangen.

lange erwarteten diplomatischen Ernennungen sind erfolgt. en Melizari, der Generalsecretair im Ministerium der aus8wärf gh Angelegenheiten, ist zum Gesandten in Bern ernannt wordy wird aber auf Ersuchen Rattazzi's wahrscheinlich die Stellun, eines Generalsecretairs beibehalten. Graf Costi, augenblidtl in Stockholm, geht nach Madrid, und M Ratti Offizzini nad Stockholm. Herr Artom ist zum Gesandten in OPenhage ernannt. Dieser Diplomat wird jedoch bloß einige Wochen in Dänemark bleiben, um dann mit unbestimmtem Urlaub wie: der nah Paris zurückzukehren. Er wird daselbst den Arbeit der Münz-Konferenz beiwohnen.

_ Griechenland. Athen, 17. August. Von Caneq 12. August, wird gemeldet: Omer Pascha ist vorgestern hie her zurückgekehrt. Die Türken erhielten einen in England 6 bauten Schnelldampfer für den Blokadedienst, dem noch zu andere folgen werden.

den griechishen Dampfer »Arkadion« bei Romeli an. De »Arkadion« wurde in Golge dessen von der eigenen Schiff: mannschaft in Brand gesteckt und versank.

Syra, 18. August. Aus Kandia vom 16. wird beri: tet: Omer Pascha ist mit der Armee nach Canea zurückgekehrt, nachdem er Sfakia geräumt hatte.

Türkei. Der »Levant Herald« veröffentlicht folgends Manifest, welches der Sultan bei der Rückkehr von seiner Rund reise an den Großvezir erlassen hat:

Die Beweise von Sympathie und Wohlwollen, welche ih wäh rend meiner Reise von den Herrschern und den großen Nationen von Europa empfangen habe, sind so gewesen, daß ih fie niemals ye gessen werde. Bei der Rückkehr in meine Staaten wünsche ich mein treuen Unterthanen die Genugthuung, welche ih cinpfunden habe mitzutheilen und sie daran Theil nehmen zu lassen; wissen, daß der erste und theuerste meiner Wünsche die täglihe Zunahme Wohlstandes und des Friedens meines Reiches ist, so wie daî

zichung. Die Zufriedenheit meines Herzens steigert sch, je mehr | erkenne, daß alle meine Unterthanen , so wie die Reglerunaen un i Nationen, deren Gastfreundschaft ih genossen habe, die Aufrichtigkeit meiner Absichten anerkennen. Es gent keine süßere Belehrung für einen Herrscher, als die, seine Unterthanen durch Zuneigung und Er gebenheit seinen Bemühungen für die Ruhe und das Glück des Lan des entsprechen zu sehen. Die öffentlichen Beweise von Anhänglichkeit und Treue, welche ih bei dieser Gelegenheit nochmals von der gan- zen Bevölkerung empfangen habe, sind mir deshalb h6chs} erfuzuli und ich {äße sle auf das höchste. Die Gefühle der Pflicht , Reid! mir auferlegt ist, allen Interessen Schuß zu gewähren und die allg meine Wohlfahrt aller meiner Unterthanen zu sichern, sind durch diefen Empfang neu gestärkt worden Und haben ihnen den Charakter einer heiligen Schuld verliehen. Meine angelegentliche Sorge wird deshalb fortgeseßt der Pflege der Elemente gewidmet sein, welche überall dazu dienen; das Gemeinwesen zusammen zu halten; dem Fortschritt des öffentlichen Unterrichts, der Ausbeutung der Verkehrsmittel; der guten Organisation der militairischen und maritimen Kräfte und der Enk- wickelung des öffentlichen Kredits, und mein fester Wille i} , daß alle meine Minister und alle Staatsbeamten \ich diesen Zwecken eifri widmen, jeder in dem Bereiche seines eigenen Wirkungskreises. 0 wünsche, daß Sie es Allen bekaunt machen, welches Vergnügen ih empfunden habe an der aufrichtigen Ergebenheit, welche mir von O meiner Unterthanen bewiesen worden ist, und an der freudigen - heilnahme, welche fremde Untexthanen, unsere Gäste, bei Gelegenheit meiner Rückkehr in die Hauptstadt meines Reiches kund- gegeben haben.

Konstantinopel, 23. August. Ein Kaiserlicher Befehl ordnet an, daß alle Würdenträger, welche den Oulah-Rang be sißen , dem großen Rathe unter dem Vorsiße des Sultans an- gehören sollen.

_ Nußland und Poleu. Der Großfürst Konstantin Nikolajewitsch, Groß-Admiral der russischen Flotte, hat am ten .) August die s{wedischen und amerikanischen Flotten-Ge chwader besucht. Das schwedische Geschwader hat am 5. (17) August den Hafen von Kronstadt wieder verlassen. _ Warschau, 22. August. (Ofts. Ztg.) Nach dem Be richt der General - Direction des landschaftlichen Kredit- vereins des Königreichs Polen sind von der am 1. Juli fällig gewesenen halbjährlichen Zinsrate von 5,341,958 S.-R/ welche die Gutsbesißer für das erste Semester d. J, zu zahlen hatten, nur 2,423,879 S.-R. eingezahlt worden; mithin

Zinsen wurden im verflossenen Semester von der General

2/918,079 S.-R. m verlas geblieben. Wegen rückständiger Landschafts-Direction üter zum öffentlihen Verkauf g“

termin,

Italien. Florenz, 21. August. (Köln. Ztg.) Die il

‘nördlicher Richtung vom alten »Donjon« (höchster und ftärk-

23. August. Türkische Kriegsschiffe griffen vorgesin |

Wohlergehen und die Fortschritte meiner Völker in jeder Be i

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. davon zahlten 560 die Rückstände noch vor dem Verkaufs- stellt/ d dln noch zum Verkauf und 11 find bereits ver- kauft worden.

Schweden uud Norwegen. Stockholm, 18. August. Einem Briefe an die Göteborgs-Post zufolge arbeitet man jeßt eifrig an der Verbesserung der stockholmer Seebefestigungen an der. Einfahrt von den äußeren Schceren aus, der ¿Festung Vax- holm vorbei.Es wird namentlich eineSchanze, aus kolofsalenGranit- wällen bestehend, errichtet, wozu das Material aus dem Bruche bei »Hufvusta«, nordwestlich von Stockholm, herbeigeschafft wird. Jn diesen Wällen soll Plaß für wenigsten84Stück 15zöllige Kanonen ge- lagen werden unddie Bälle febsüwerden noch außerdem mit schweren Panzerplatten versehen. Bon hier aus wird die shmale Wasser- passage, »Kodjupet« genannt, bestrichen werden können. Jn

ster Punkt der Festung), welcher nicht im Stande ist, dem Ge- \hüye der Jettzeit Widerstand zu leisten, wird eine \ech8 Ellen dicke Granitmauer in gleicher Höhe mit dem »Donjons« errichtet. 24. August. Der König und die Königin sind mit der Prinzessin Lovisa, von der Bevölkerung lebhaft begrüßt, gestern Abend wieder hier eingetrofsen. Dex König hat den Freiherrn Curt Gustaf af Ugglas8 zum

Finanz-Minister ernannt.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’\schen Telegraphen - Büreau.

München, Sonntag, 25. August, Abends. Der bayersche Landtag wird am 28sten nächsten Monats zusammentreten.

Paris, Sonntag, 25. August, Abends. Nach hier einge- troffenen Depeschen aus Madrid haben 830 Jnsurgenten sich freiwillig als Gefangene gestellt; in der Provinz Taragona sollen 280 Jnjsurgenten die Waffen gestreckt haben.

Florenz, Sonntag, 25. August, Abends. Gutem Ver- nehmen nach wird die »Gazzetta uffiziale« in allernächster Zeit ein Königliches Dekret veröffentlichen, welches die Regierung zur Emission von Schaÿbons ermächtigt. Der Zeitpunkt der Emis- sion sowie Näheres über die Verzinsung wird alsdann durch einen Ministerial-Erlaß festgestellt werden.

St. Petersburg, Sonnabend, 24. August, Abends. Die Rückkehr des Kaisers aus der Krim erfolgt am 25. SeptembeL.

Der Chef der russischen Eskadre im mittelländischen Meere hat hierher. berichtet, daß ein türkisher Dampfer ein russisches Schiff habe verhindern wollen, kandiotishe Flüchtlinge aufzu- nehmen. Beide Schiffe haben schlagfertig gegenüber gelegen. Vei der al8dann eingetretenen Verhandlung habe der Stabs- Chef Omer-Pascha's erklärt, die Verantwortung werde den russischen Admiral treffen, wenn durch die Ueberführung der flüchtigen Familien nach Griechenland der Aufstand zunehmen sollte. |

St. Petersburg, Sonntag, 25. August, Nachmittags. Nach Berichten aus Odessa ist der am 22. d. M. daselbst einge- troffene amerikanische Dampfer »Quakercity«, welcher 70 ameri- kanische Familien an Bord hatte, am 24. d. M. nach der Krim und Jalta abgegangen. ,

Das Amts -Vlatt des Königlichen Post-Departements (Nr. 46 vom 24. August) enthält General-Verfügungen: vom L20sten August: die Erhebung der Bestellgebühr für das Bundes - Gesebblatt des Norddeutschen Bundes betreffend; vom 21. August: Berichtigung der Zeitungs-Abonnementsgelder zwischen den preußischen Postanstalten untereinander; vom 21. August: Sorgsame und schleunige Behandlung der Beschwerden, Reclamationen und sonstigen Anträge des Publikums von Seiten der Königlichen Postanstalten.

Die Nr. 34 der »Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahn- Verwaltungen« vom 24, August hat folgenden Jnhalt: Bericht über die Verkehrs-Resultate der Eisenbahnverbände innerhalb des Vereins deutscher Eisenbahn-Verwaltungen für das Jahr 1866. Die Betricbs- Ergebnisse der Oberschlesischen Eisenbahn im Jahre 1866. Vereins- gebiet. Eisenbahn-Geseßgebung: Fünfkirchen-Barcs, Concessions-Ur- funde. Preußen, Staatsanlcihe zur Vermehrung des Betriebsmate- rials, Herstellung doppelter Bahngeleise 2c. der Staatsbahnen Projekte und Bau: Märkish-Posener Eisenbahn, Baubeginn. Thü- ringische Eisenbahn, Jnangriffnahme des Baues der Zweigbahn nach der Saline Dürrenberg. Magdeburg-Halberstädter Eisenbahn, Bau der neuen Bahnstrecken. Oldenburg-Leer, Anleihe. Betrieb: Eröffnung der Brennerbahn, Fahrplan. Oesterreichische Staatsbahn, Haltestelle Podbaba eröffnet. Deggendorf-Plattlinger Bahn, Verkehr. Thürin-

Eisenbahn, ermäßigter Spezialtarif für Kalk. Ausland: Holländische Staatseisenbahnen , Geschäftsbericht pro 1866. Technisches: Neue Kreuzungen auf der Taunusbahn. Literatur: Die Eisenbahnen im Kriege, von W. Basson.

Statistische Nachrichten.

Altona, 22. August. Nach einer jeßt veröffentlihten Uebersicht Über den Bestand der Altonaer Schulen befanden sich Ostern 1866 in Altona mit Aus\{chluß des Gymnasiums 74 Schulanstalten gu 213 Klassen), welche von 7195 chlilern (3625 Knaben und 3570 Mädchen) besuht wurden. Ostern 1867 zählt Altona 70 Schulanstal- ten, nämli 3 Freishulen (1748 Sch.) 1 Halbtags\chule (470 S.) 6 Stadtschulen (1923 Sch.), 6 Abendshulen der Stadtschullehrer (422 Sch.), 6 Knabeninstitute (614 Sch.), 19 Mädcheninstitute (1466 Sch.) 17 konzessionirte Vorbereitungsshulen (529 Sch.) 5 unkonzessio- nirte Vorbereitungsshulen (205 Sch.) 4 Schulen nicht evang. - luth. Bekenntnisses (468 Sch.) 3 bekannte Curse (31 S§.). Die Gesammt= zahl der Schüler beträgt demnach 7876 (davon 4012 Knaben , 3864 Mädchen). Gegen das Vorjahr hat sich die Schllerzahl mithin um 681 vermehrt. j

Mecklenburg-Schwerin hat von allen deutschen Ländern im Verhältniß zur Bevölkerung dic größte Zahl von Advokaten. Auf 1731 Seelen kommt ein Advokat, während z. B. in Preußen erst 12/820 Seelen einen Advokaten zu übertragen haben. Zunächst Meck- lenburg-Schwerin kommt das Königreich Sachsen.

Die Zollerträgnisse der Schweiz pro 1866 bestehen in 8,699,000 Fr. Brutto, und es fielen an die eidgenössische Staatskasse 5/172/,000 Fr. Netto nah Abzug der Vergütung an die Kantone für Ablösung ihrer früheren inneren Zölle. j

Nach dem Ausweis der amerikanischen Staats\{huld betrug dieselbe zu Anfang August 2,886,685,896 Dollars und hat somit

egen denselben Zeitraum im vorigen Jahre um 83,730,710 Dollars

fich vermindert. Der Baarvorrath im Schaße beträgt 175,379,470 Dollars, somit hat dieser sih innerhalb der leßten 12 Monate um 38,052,138 Dollars vermehrt.

(Bevölkerung der Kolonieen Australiens.) Nach der in London erscheinenden »Australian u. New Zealand Gazette« stellt sich die dermalige Bevölkerung in den einzelnen Kolonieen Australiens in runden Zahlen wie folgt heraus: Victoria 630,000; Neusüdwales 430,000; Südaustralien 165,000; Neuseeland 220/000; Queensland 100,000; Tasmanien 100,000; Westliches Australien 12,000.

Gewerbe- und Handels-Nachrichten.

Stuttgart, 23. August. (Schw. M.) Nach den beim Markt- meisteramte gemachten Anzeigen wurden auf die diesjährige Tuh- messe 20,406 Stück Tuch zum Verkauf gebracht, 206 Stück mchr als im vergangenen Jahr, obgleich die Zahl der Verkäufer der vorjährigen um 38 zurückstand. Als verkauft kamen 12,627 Stück zur Anzeige; 4236 Stück mehr als im verflossenen Jahr, und zwar blieben hiervon 6655 Stü im Jnland und gingen 5792 Stü ins Ausland. Außer- dem machte die Montirungsverwaltung für die Verkchrsanstalten dem Marktmeisteramte die Mittheilung, daß sie von verschiedenen inlän- dischen Produzenten zwar nicht auf dem Meßplazbe , aber doch über die Dauer der Messe 1526 Ellen graumelirtes Tuch a 2 Fl. 26 Kr. gekauft und weitere 5000 Ellen bestellt habe.

Ueber die Gewinnung des Meershaums in Anatolien, dessen Bearbeitung und Ausfuhr, enthält Wirck's »JUust. Gew. QZtg.« einen Aufsaß, dem wir das Folgende entnehmen:

Bis jeßt wurde Eskischeir in der Provinz Kermian (Ana- tolien) für die bedeutendste Productions- und Bezugsquelle für Meer- schaum bezeichnet. Jene Stadt, in einer großen Ebene gelegen , zählt ca. 10 bis 12,000 Einwohner, die größtentheils aus woohlhabenden Armeniern und Türken bestehen, und sich mit der Ausgrabung, Be- arbeitung und dem Vertrieb des Meerschaums beschäftigen.

Der Meerschaum wird in dichten, zähen, an der Luft härter wer- denden, doch noch immer \{hneidbaren Massen, wenige Fuß tief und mit Wasser untermengt, ausgegraben oder ausgebrochen. Die Farbe desselben ist in rohem Zustande gewöhnlich weiß, ins gelbliche; grau- liche, hauptsächlich aber ins röthliche shimmernd, sein Gewicht ist kaum schwerer als Wasser, der Strich weiß und etwas glänzend, und der Bruch eben, erdig, doch selten flach, muschelig. Er findet sich auf Lagern in dicken, selten knolligen Massen. Der Meer- schaum wird in feuhtem Zustande eingebracht, zur Sommerzeit in der Sonnenhiße, im Winter dagegen im geheizten Zimmer getrocknet und gebleicht; Os wird dieser Prozeß erst vorgenommen, nachdem zuvor die schadhaften, durcrissigen Stellen mit dem Messer abge- schnitten wurden. Die hierdurch besser geformten Stücke werden nach vorgenommener Trocknung gereinigt, mit eineny von den Eingebornen selbst produzirten Wollensto}f abgerieben, ein- oder zweimal auf die Weise geglättet oder polirt, und \{ließlich wachfirt.

Die türkische Negierung befindet sih einzig und allein im Besiß der in der Umgegend Esfi)cheir's und Karascheir's zerstreut umher- liegenden Gruben und, vermiethet dieselben alljährlich, einem mit den Kommunen beider Ortschaften getroffenen Uebercinkommen gemäß, ein- zeln an die Meistbietenden.

___ Die Einnahme , die auf diese Weise der türkischen Regierung all- jährlich Al darf, nur mäßig angenommen, auf ca. 60,000 Piaster ungesähr ¡000 Fl.) veranschlagt werden. Die Gesammtausfuhr des

teerschaums dürfte jährlich auf 220 bis 2500 Kisten, die cinen Werth von ca. 35 Millionen Piaster repräsentiren , angenommen werden. Wie alle Produkte , so is auch jenes mit einer Ausfuhrsteuer von

Pee Eisenbahn , Generalversammlung und Jahresbericht pro 1866." reußische Ostbahn, Jahresbericht für 1866. Niederschlesisch - Märkische

4 Prozent belastet. Außer Anatolien liefern noch Livadien und

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