1867 / 230 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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an den Ministerpräsidenten Grafen Andrassy gestattet, daß die Wirksamkeit des ungarischen Boden - Kredit - Instituts auf Kroatien und Slavonien ausgedehnt werde.

Schweiz. Bern, 23. September. Dem Bundesrathe ist aus Petersburg die Nachricht zugegangen, daß die russische Regierung fich mit einer Modification ihres Zolltarifs beschäf- tigt. In seiner heutigen Sißung hat der Bundesrath dem neuen Postvertrage mit Spanien die Genehmigung ertheilt- Laut dieses Vertrages werden in Zukunft für Briefe nach Spanien im Gewichte von 10 Gramm 50 Cts. und für Druck- sachen im Gewichte von 40 Gramm 10 Cts. gezahlt werden. Im Ferneren wird der Regierung des Kantons Grau- bünden von dem Bundesrathe in seiner heutigen Sißung eine neue Rate der Bundessubsidien für die Flüelenstraße im Belaufe von 70,200 Fr. bewilligt. Und endlih wird an die Regierung des Kantons Waadt, welche aus Cholera- furcht bei Gelegenheit eines gesiern zu St. Moriz im Kanton Wallis abgehaltenen Kirchenfestes, welches namentlich von Sa- voyen aus stark besucht wird, ihren Kanton förmlich abgesperrt hatte, die Weisung erlassen, daß derartige Absperrungen unter keiner Bedingung zulässig seien. Wie man vernimmt, hat die von den Bodensee - Uferstaaten in Bregenz abgehaltene Konferenz für Feststellung eines neuen Schifffahrts- und Hafen- Reglements für den Bodensee die Aufhebung der Hafengebühren beschlossen und nur die sogenannten Krahnengebühren beibehal- ten. Laut Meldung der Großherzoglich badischen Regierung ist Ministerial-Rath Nicolai, der Baden auf jener Konferenz vertrat, jeßt beauftragt, nun auch mit der Schweiz über die Feststellung eincs solchen Reglements für den unteren Theil des Bodensees zu unterhandeln, Die Beschlüsse der Bregenzer Kon- ferenz werden diesen Unterhandlungen als Basis dienen.

Großbritannien und Jrland. London, 26. Septem- ber. Mit dem Dampfer »Hermann« treffen von New-York der österreichische Gesandte bei der Union, Baron Wyden- brucck, nebst Familie, sowie Oberst Perczel ein. Das Schiff segelte am 14. von New-York und hat mit widrigen Winden im Kampfe eine ausnahmS8weise lange Ueberfahrt.

Einer der von der ersten Spezialkommission verurtheilten Fenier, Kennedy, ist neuerdings aus dem englischen Gefäng- nisse entlassen und nach Jrland in seine Heimath geschafft worden.

Frankreich. Paris, 26. September. Bei den Hyéren find seit Sonntag die drei Divisionen des Panzergeschwaders aufgestellt, und der Marine-Minister wird in Toulon erwartet. Aus den Nord-Departements stimmen die Meldungen über- ein, daß dort die Arbeits\stockung mehr und mehr überhand nehme. Aus Rouen und St. Quentin wird sogar geschrie- ben, daß einzelne Fabriken die Arbeitsstunden, in einigen Fällen selbst die Arbeitstage, herabgeseßt hätten.

Spanien. Madrid, 26. September. Sämmtliche mi- nisterielle Journale erklären die Nachricht, die Flotte des Ad- mirals Mendez Nunez kehre nach Spanien zurü f, für unbe- gründet und theilen mit, die Panzer-Fregatte »JZaragoza« werde sich sofort nach Brasilien begeben.

Nufßland und Poleu. St. Petersburg, 27. Sep-

tember. (W. T. B.) Gutem Vernehmen nach hat der Sultan dem rufssishen Gesandten , General Jgnatieff, vor dessen zweiter Reise nah Livadia mitgetheilt, die Pforte könne gegen- über der in der Türkei herrschenden öffentlichen Meinung in der kfandiotischen Angelegenheit nihts Anderes thun, als die Rechte der Kandioten, so wie die der übrigen in der Türkei lebenden Christen erweitern. ___ Ein Gesandter des Emirs von Buchara, Muhamed Farissa, ist vom Sultan empfangen worden. Derfelbe soll um Schuß gegen Rußland gebeten haben und diese Bitte vom Sultan zurückgewiesen worden sein.

_ Amerika. New-York, 14. September. Nachrichten aus Matam oras, vom 4. September, zufolge war eine Pro- clamation veröffentliht worden, um die Wahlen für Kongreß- Deputirte und den Präsidenten des höchsten Gerichtshofes am 22. zu veranlassen. Die Distriktwahlen sollten am 6., 7. und 8. stattfinden. Der Kongreß tritt am 20. November zusam- men. Der Präsident nimmt seinen Siß am 1. Dezember und der Oberrichter den seinigen am 1. Januar ein.

Nach Berichten aus Mexiko hatten sich Canales Truppen an die Behörden von Linares ergeben. General EsScobedo traf mit 2000 Mann am 28. Aug. in Monterey ein. Castillo wurde am 13. begnadigt. General Diaz zieht sich in das Privatleben zurü.

Das Civilgericht in Legrange (Tennessee) hat am Mitt- woch einen Habeascorpus-Befehl erlassen mit Bezug auf den

gegen die Militairbehörden erlassenen Befehl Es gerichten nicht zu widerseßen. i fehl, sich den Civil.

(Telegraphische Depesche des Staats-Anzeigers,

Constanz, 28. September, 7 Uhr 35 Minuten Vormit.

tags. Se. Majestät der König sind gestern Nachmittag über hier in Mainau angelangt, wo Allerhöchstdieselben von dem

badischen Hofe, den Behörden und der Einwohnerschaft enpfan- |

gen wurden. Heute findet ein Ausflug zu Dampfschiff nach Rorschach und Weinburg in der Schweiz statt, wo auch über Lindau die Kronprinzlichen Herrschaften eintreffen.

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen- Bürcau.

Brüssel, Sonnabrnd, 28. September, Vormittags. Der Bericht der Kommission für die Reorganisation der Armee beantragt eine Stärke von 100,000 Mann für die stehende Armee, die Aufhebung der Stellvertretung und des Loskaufes und die Errichtung einer Bürgerwehr von 30,000 Mann für den KriegS8§fall.

London, Freitag, 27. September, Nachmittags. Dex Bremer Dampfer »Atlantic« ist aus New-York in Southamp. ton, und der Dampfer »Persia« ebendaher in Queenstown qan- gekommen.

Mit dem Westindiendampfer sind Obrist Roden bach und 4 österreichische Offiziere mitgekommen.

Das Memeler Schiff »Delphur« , von London fommend, ist bei der Jnsel Vlieland gestrandet. Nur ein Mann wourde gerettet.

»Times« meldet, daß für Rechnung der spanischen Regie- rung behufs Konversion der Staatsschuld 14 Millionen in London und Amsterdam eingezahlt worden find. *Der Termin für die Konversion ist bis zum 5. Oktober hinausgeschoben.

London, Sonnabend, 28. September, Morgens. Pr, Dampfer »Persia« sind Nachrichten aus-.V era-Cruz bis zum 13. d, M. überbracht. Juarez hat den Admiral Tegethoff gut empfangen und sich angebli bereit erklärt, gegen Uceber- gabe der den Admiral zu seiner Mission ermächtigenden amt- lichen Dokumente den Leichnam Maximilian's auszuliefern.

Als Präsidentschaftskandidaten sind Juarez, Escobedo und Porfirio Diaz aufgestellt worden.

Die Aufstände in Hayti gegen Salnave und in Porto- rico gegen die spanischen Behörden dauern fort, doch wird die Nachricht, der General - Gouverneur von Portorico sei von der Insel geflüchtet, in Abrede gestellt,

Paris, Freitag, 27. September, Abends. Nach den Nach- richten der »Patrie« herrscht in Rom und an den Grenzen des Kirchenstaates vollständige Ruhe.

Florenz, Freitag, 27. September. Garibaldi ist auf einem Staatsdampfer von Genua abgereist, um nach Caprera zurückzukehren. Der König trifft morgen in Florenz ein.

St. Petersburg, Freitag, 27. September. Die »Set- nats-Zeitung« veröffentlicht einen zwischen Rußland und den Niederlanden abgeschlossenen Vertrag wegen gegenseitiger Aus- lieferung von Verbrechern.

Neichstags - Angelegenheiten.

__ Dem Präsidenten des Reichstags des Norddeutschen Bundes ist unterm 24. d. M. folgende Zuschrift Scitens des Bunded-

kanzlers zugegangen: Berlin, den 24. September 1867. Jn Folge des mir durch Eure Hochwohlgeboren gefällige Vermit- telung kund gegebenen Wunsches einiger Herren Abgeordneten zum Reichstage bechre ih mich Jhnen hierbei Abschrift derjenigen Verträgt/ durch welche einzelnen Bundesstaaten Nachlässe an dem Normal-Bel- trage von 225 Rthlru. für den Kopf der Friedensstärke des Bundeds- heeres zugestanden sind, nämlich L 1) des Vertrages mit dem Großherzogthum Sachsen vom 4. U“ bruar dieses Jahres, welchem demnächst Sachsen - Meiningen; Sachsen - Altenburg, Anhalt, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarz- burg-Sondershausen;, Reuß ältere und jüngere Linie, Lippe und Schaumburg-Lippe beigetreten sind; 2) der Convention mit Lübe vom 3, Mai d. J.;.

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Vertrages mit Sachsen-Coburg-Gotha vom 6. Juni d. J.;

L Ee Convention mit Oldenburg vom 15. Juli d. J j | der Convention mit Waldeck vom 6. August d. J.; nebst dem darin in Bezug genommenen Accessions-Vertrage vom 18. Juli

d. J. er 1} zu übersenden. gan ergebenst Dae Kanzler des Norddeutschen Bundes.

von Bismark.

Im Auftrage des ee ber Fol ist dem Präsidenten des Reichstags unter dem 26. September folgende Zuschrift zugegangen: Berlin, den 26. September 1867. Ew. Hochwohlgeboren beehre ih mich in Verfolg der mir am furzer Hand mitgetheilten Bemerkungen beifolgend die für 94, d. M d M *: i x die Positionen des Extraordinariums des Marine - Etats gewünschten Motive und Erläuterungen ganz ergebenst zu übersenden. Im Auftrage des Herrn Bundeskfanzlers : i gge i E ENO,

en Präsidenten des Reichstages, Herrn m i son, Hochwohlgeboren.

Motive und Erläuterungen zu den extraordinairen Positionen des Marine-Etats pro 1868, ) :

1) Der Bau des Kriegshafens an der Jade wird nach cinem im quni 1856 genehmigten allgemeinen Plane ausgeführt. Derselbe be- cht aus folgenden Haupttheilen: l. dem Vorhafen, bestehend qus: a) der Hafen-Einfahrt von 720 Fuß Länge, 240

Breite, mit Moolenköpfen und Kaimauern, deren _ Kronen 8 Fuß Über der mittleren Fluth von + 12 Fuß des Hafenpegels liegen; b) den b cide n Seeschleusen mit Fluth- und Ebbe - Thoren von 66 Fuß lichter Weite und 97 Fuß Tiefe auf dem Schleusendrempel bei mittlerer _Tluth und Höhe der Schleusen - Mauern von + 16 Fuß Über der mittleren luth; c) dem Bassin zwischen beiden Schleusea , von 600 Fuß 0A und 400 Fuß lichter Weite, mit Kaimauern eingefaßt, deren Krone 8 Fuß Über der mittleren Fluth liegt und in welchem ein Wasserstand von + 12 Fuß des Hafenpegels, gleich der mittleren Fluth- hôhe, gehalten werden soll; Il. dem Hafen-Ka nal von 310Ruthen oder 3720 Fuß Länge und 216 Fuß Breite im Wasserspiegel von + 12 Fuß des Hafenpegels zur Verbindung des Vorhafens mit dem Marine - Eta- blissement; UI, dem Marince- Etablissement selbsi mit dem 1200 Fuß langen und 700 Fuß breiten Binnenhafen, um welchen die verschiedenen Werkstätten und Magazine zur Ausrüstung der Krieg8- hiffe angelegt und an der Ostseite die Trocendocks und Hellinge ur Reparatur und zum Bau von Kriegsschiffen erbaut werden sollen ; v. den Bauten zum Schuße der Ufer und Deiche gegen die Flulhen der Nordsee in den Grenzen des preußischen Jadegebietes, #o wie Anlage von Klinkerstraßen zur Verbindung des _Marine- Etablissements mit dem Vorhafen und mit der Oldenburg - Heppenser Klinkerstraße; V. den Hochbauten außerhalb des Marine-Eta- blissements , als: Erbauung von Wohngebäuden für die Beamten der Hafenbau - Kommission und des Marine - Etablissements, Dienst- und Wohngebäude für den Stations - Chef, für den Ober - Wersft- Direktor, des Baues einer Kaserne und eines Lazareths 2c, Die Bauten wurden im Herbst des Jahres 1856 begonnen und nach Maßgabe der alljährlich bewilligten Geldmittel bis jeßt in folgender Ausdehnung ausgeführt: ad la) Die Hafen-Einfahrts-Mauern mit den Moolenköpfen und den an die 1. Schleuse sich an- {hließenden Kalmauern find völlig vollendet und nur noch einige Haltepfähle, Schiffsringe und Schubhölzer an denselben anzubringen. Dagegen bleibt noch der Hauptfangedamm fortzu- räumen und die Hafen-Einfahrt bis zu der erforderlichen Tiefe auszubaggern. ad b) Die beiden Seeshleusen sind in der Mauerarbeit vollständig vollendet und werden gegemvärtig die s Flügel der 4 eisernen Fluth- und Ebbe - Thore n den Schleusen zusammengeseßt, vernietet und in die Nischen eingepaßk. Es bleibt hier nur noch übrig, die innern Thon- und Bêton- Fangdämme zu beseitigen. ad c) Das Schleusen-Bassin ist voll- ständig mit Kaimauern eingefaßt. An denselben sind nohch die Schuß- ballen und einige Haltepfähle und Schiffsringe anzubringen. Die Ausbaggerung dieses Bassins bis auf die erforderliche Tiefe ist noch fortzuseßen, da kaum die Hälfte dieser Arbeit bis jeßt hat ausgeführt werden fönnen. ad Il, Der Hafen-Kanal zwischen der 2. Schleuse und dem Binnenhafen is auf drei verschiedenen Strecken, welche nur durh den Seedeich und durch den Damm der vom Schneider- shen Gasthofe nah dem Stadttheile führenden Klinkerstraße ge- trennt sind, bereits nahe an die erforderliche Tiefe ausgebaggert. Der Seedeih kann erst abgegraben und aus dem Kanal audgebaggert werden, sobald die eisernen Schleusenthore n den Sceschleusen völlig eingeseßt und geschlossen sein_ werden. Ver Damm der genannten Klinkerstraße kann dagegen erst befeitigt werden, wenn die Kaimauern des BVinnenhafens, sowie die Troen- Docks und Hellinge, welche an denselben angelegt werden sollen, vollendet än werden. Diese Arbeiten, sowie die gleichzeitig auszuführenden Be- fstigungs-Arbeiten der Böschungen des Kanals, bleiben noch auszuführen. V Von den um den Binnenhafen auszuführen Mtatig nuit nd in diesem Jahre 3196 Fuß in Angriff genommen, glei{chzelg m! den lde Tee. Lenden an der Ostseite des Binnenhafen®, welche zur Aufnahme der größten Panzerschisfe von E: 25—26 Fuß Uefgang dienen sollen. Îhre Vollendung is im Jahre 1809 zu warten, Außerdem sind am Binnenhafen noch auszuführen: der Bau eines Zten kleinen Trockendoks; 2) der Bau zweiex gedeck- fen Hellinge; 3) der Bau der nördlichen und ein Theil der östlichen amauern und des Bootshafens; 4) der Bau eines Mastenkrahnes und drei gewöhnlicher Drehkrähne; 5) der Bau der Materialien-Ma- ine, so wie der Jnventarien - Gebäude für die Ausrüstung8gegen-

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stände der Schiffe, Maschinenbau - und Schiffs - Schmiede - Werk- stätten, Kesselshmiede- und Montirungs - Gebäude, Boots\ch{Uup- en; Mastenshuppen;, Tischler-, Bötther- und Maler-Werkstatt, achgebäude und das Dienstgebäude für die Werft- Direction. 6) Außerhalb der Mauern des Marine - Etablissements müssen nocch zur Ausführung fommen: eine Kaserne für 600 Mann, ein La- zareth, Dienst- und Wohngebäude für den Stations - Chef und noch mehrere Wohngebäude für Beamte des Marine-Etablissements, sowie die Anlage 7) von Klinkerstraßen im Marine - Etablissement und um dasselbe. Die Anlage ciner 8) Entwässerung der Straßen und bebauten Grundstücke durch unterirdishe Röhren i} fortzu- seßen. 9) Die Bohrungen nah Trinkwasser müssen fortgeseßt werden, da der cine glülich Ae artesishe Brunnen noch nicht hinreichend Trinkwasser liefert. 2) Die Panzerfregatte »yWilhelm« if ein mit 8zölligen Panzerplatten nach dem Gürtel-Panzersystem beklei- detes Schraubenschiff von 354 Fuß Länge, 585 Fuß Breite, circa 6000 Tons Gehalt, 1150 nomineller Pferdekraft, 26 Fuß Tief- gang und soll mit 23 gezogenen 300-Pfündern armirt werden. Die- selbe i} bei der Gesellschaft der Thames Tronworks fontraftlich in Bau gegeben und wird im Sommer kommenden Jahres zur Ueber- nahme Seitens der Bundes-Marine bereit sein. Die Bausumme der Fregatte, inkl. der Armirungs-, Ausrüstungs- und Ueberführungskosten ith sich auf 3,710,000 Thlr. belaufen, wovon noch die im Etat pro 1868 ausgeworfene Summe von 1,610,000 Thlr. kontraktlih zu decken bleibt. Z) Das s{chwimmende Dock, welches in Swine- münde gebaut wird, dient zur Aufnahme von Schiffen bis zu 20 Fuß Tiefgang, das heißt: aller Schiffe der Bundes-Marine, bis auf die-Pan- zerfregatten. Die Gesammtkosten des Docks incl. des Winterliegehafens, der Ausrüstung, zugehörigen Werkstätten 2c. betragen 570,000 Thlr., von welchen Dis leßte Rate mit 100,000 Thlrn. auf den Etat pro 1868 gebracht is. Das Dok is von Eisen und im Jnlande ge- baut ; es liegt die Absicht vor, dasselbe in Swinemünde auch dem all- gemeinen Bedürfniß des Seehandels zugängig zu machen. Dasselbe wird im Frühjahr nächsten Jahres dem Gebrauch übergeben werden.

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Weitere Ergebnisse der Wahlen zu dem Reichstage des Norddeutschen Bundes.

1) Wahlkreis Duisburg : i Bürgermeister Keller in Duisburg.

2) Wahlkreis Cassel-Melsungen : E U : Ober-Appellationsgerichts-Rath Bähr in Berlin.

3) Wahlkreis Borken-Reeklinghausen : E Friedensrichter Meulenbergh zu Geilenkirchen.

Kunst- und wissenschaftliche Nachrichten.

Wien, 27. September. Die heutige »Wiener Ztg.« bringt in ihrem amtlichen Theile die Mittheilung, daß Se. Majestät der Kaiser mit Allerhöchster Entschließung vom 21. September d. J. die Grün- dung ciner mit dem K. K. österreichischen Museum für Kunst und Industrie in Verbindung stehenden Kunstgewerbeschule genehmigt hat. Das Ministerium für Kultus und Unterricht is beauftragt, wegen Bedeckung des Kostenaufwandes für dieses Institut aus den Staatsfinanzen im verfassungsmäßigen Wege die Verhandl'ng einzu- leiten. Jenes Statut lautet: §. 1. Die Kunstgewerbesci le hat die Heranbildung tüchtiger Kräfte für die Bedürfnisse der Kun®?*ndustrie zur Aufgabe. Es bilden daher jene Zweige der Kunst, welche mit den Gewerben in nächster Verbindung stehen , die Hauptgegensiände des Unterrichtes und bedingen die Gliederung der Anstalt. Diese Zweige sind: 1) die Baukunst, 2) die Bildhauerei, 3) das Zeichnen und Malen. §. 2. Die Kunstgewerbeschule zerfällt demnach : a) in drei Fachschulen für Baukunst, Bildhauerei so wie für das Zeichnen und Malen; zu ihnen tritt b) eine Vorbereitungsschule. §. 3. Lie Vor- bereitungsschule hat die Aufgabe, bei mangelhafter Vorbildung jene Fertigkeit im Zeichnen zu gewähren , welche zu erfolgreicher Be- nüßung des Unterrichtes in den Fachschulen nöthig erscheint.

Königliche Schauspiele.

Sonntag, 29. September. Jm Opernhause. (157. Vor-

stellung.) Die weiße Dame. Oper in 3 Abtheilungen, nach dem

Französischen des Scribe. Musik von Boieldieu. Georg Brown: Hr. Wachtel. |

Mittel-Preise. N

Im Schauspielhause. (166se Abonnements - Vorstellung.) Romeo und Julia. Trauerspiel in 5 Abtheilungen von Shatkespeare, überseßt von Schlegel.

Mittel-Prei]e.

Montag, 30. September. Jm Opernhause. (158. Vorstellung.) Qur Feier des Allerhöchsten Geburtstages Ihrer Majestät der Königin: Prolog von Auguste Kurs, Lohengrin. Romantische Oper in 3 Akten von Richard Wagner. Elsa: Fr. Harriers- Wippern., Ortrud: Frl, von Edelsberg. Lohengrin : Hr. Nie- mann,

Mittel-Preise.

E E E E R E R R Es Ae a a s