1888 / 231 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 10 Sep 1888 18:00:01 GMT) scan diff

New-York, 8. September. (W. T. B.) Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 5 308314 Doll, davon für Stoffe 2508 370 Doll. Der Werth der Einfuhr

der Vorwoche betrug 5510476 Doll. , davon für Stoffe 2 574 191 Doll.

Submissionen im Auslande.

5 Spanien.

Junta de Administracion y Trabajos del Arsenal de Cartagena : Erbauung einer Versuhêswerft und eines Bretterschuppens zur Unterbringung eines Kessels 2c. für die Torpedoschule.

Voranschlag : 9850,74 Pesetas.

Kaution vorl. 492; endg. 984 Pesetas.

Verkehrs - Anstalten.

Hamburg, 8. September. (W. T. B.) Der Postdampfer „Polaria“ der Hamburg - Amerikanischen Patdcket- fahrt-Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, heute Morgen in New-York eingetroffen. und der Postdampfer „Gellert“ derselben Gesellshaft hat, von New-York kommend, heute Nahmittag Scilly passirt.

9, September. (W. T. B.) Der Postdampfer „Rugia* der Hamburg - Amerikanishen Padcetfahrt- Aktiengesellschaft ist, von Hamburg kommend, gestern Nach- mittag in New-York eingetroffen.

Triest, 9. September. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Vorwärts* ist heute Nahmittag aus Konstantinopel hier ein-

getroffen.

Theater und Musik.

Im Königlihen Opernhause sang Fr. Rosa Sucher am Sonnabend die „Isolde“. Alle die Vorzüge, welcke wir bereits im vorigen Jahre an ihr in dieser Rolle rühmend hervor- hoben den edlen Anstand der Bewegungen, die wirkungsvolle Accentuirung, die Reinheit und den Wohllaut des Gesanges und die volle Hingabe an ihre Aufgabe bewährte sie auch diesmal auf das Glänzendste. Die Künstlerin scheint aus einem unversieglichen Born zu \{öpfen: ohne in irgend einem Augenblick au nur eine Spur von Anstrengung oder Ermüdung erkennen zu lassen, hâlt sie sich bis zum leßten ausklingenden Hauche ihres Liebestodes auf der Höhe der enormen, gerade an diese Partie gestellten Anforderungen. Hr. Niemann als „Tristan" fesselte besonders dur sein meister- baftes, ergreifendes Spiel. Hr. Bey als „Kurwenal“ zeigte si stimmlich sehr gut diéponirt. Ebenso ist der „Brangçäne“ der Fr. Staudigl und dem „Marke“ des Hrn. Biberti auch diesmal wiederum wohlverdiente Anerkennung zu zollen. Das Se as Haus gab seinem Beifall durch ungezählte Hervorrufe

usdrudck.

Mannigfaltiges.

LX. Ausstellung der Königlihen Akademie der Künste zu Berlin. Unter den plastischen Arbeiten zieht das von E. Hundricser (Charlottenburg) ausgestellte, in Gyp8guß aus- geführte Bildniß der Königin Luise die Aufmerksamkeit der Besucher auf fih. Die Îdee, welche den Künstler bei Entwurf dieses. Werkes leitete, war eine überaus glüdlihe, die Auffassung, welcher er folgte, eine würdige. Die Majestät der hehren Dulderin wird ge- mildert dur einen Zug der Schwermuth, wel@er dem Antliß etwas ungemein Sympathisches verleiht. Graziós in det Haltung, bietet das Bildniß von allen Seiten gesehen einen erfreulihen Anblick. Die

Königin ist im Sißten dargestellt, und der Künstler hat da- dur, daß cer einen jener leihten Sefsel, wie sie in jener Zeit Mode waren, benußte, den Eindruck des Leichten und Ges

fälligen nur noch zu erhöhen verstanden. Gleichfalls dem Andenken der Königin Luise gilt cine Arbeit Eberlein's (Berlin), welche die ürstin nebst dem sich an sie anshmiegenden Prinzen Wilhelm dar- Le selbst wenn man dem Werk cinige Vorzüge zuerkennen muß, wird man es doch dem Hundrieser'shen nacstellen. C. A. Berg- meier hat die drei ersten Deutschen Kaiser aus dem Hohenzollera- {hen Hause dargestellt; die Auffassung, bei allen dreien die nämliche, ist eine heroishe, die Porträtähnlichkeit wohl- gelungen. Heinz Hoffmeister (Berlin), dessen Kolofssalstatue für das David Hansemann - Denkmal in Aachen gerechte An- erkennung verdient, hat zwei wohlgelungene Vüsten Kaiser Wilhelm's 11. ausgestel.t. Die Kolossalbüste desselben Fürsten von Albert Manthe ist kühn im Entwurf und tüchtig in der Ausführung; auch von Walter Swott ist eine ansprehende Porträtbüste des jeßigen Kaisers geliefert worden. Joseph Kopf lieferte ein Marmorporträt von Wilkelm I. Zunäst stört den Beschauer die etwas feltsame Lw des Werks: es ist nur das Haupt des Kaisers dargestellt, welches ast unmittelbar auf dem Fußgestell ruht. Betrachtet man aber die wohlbekannten, treflich wiedergegebenen Züge des Verewigten, so wird man dem Künstler für feine Arbeit nur Dank wissen. Eine fein ausgeführte Büste der Gräfin Bose von demselben Bild- hauer zeigt folides Können. A. Donndotrf's (Stuttgart) Kolossal- büste des Fürsten Bismarck, nah dem Leben ausgeführt, mat diesem fruchtbaren Bildhauer alle Ehre. Reinhold Felderhoff (Berlin) zeigt sich wieder als trefflichen Porträtisten in feinen drei Reliefs. Von Fr. Pfannschmidt (Berlin) sieht man ein nah einer Photographie zart in Marmor auégeführtes Porträt-Relief und eine

Porträtbüste in Gyps. Die Büste des verewigten R. von Decker ausgeführt von Th. Litke (Berlin), ist eine tüchtige Leistung; au P. Otto (Berlin) stellt eine sauber dur{chgeführte Arbeit aus.

Von B. Roemer, R. S@weiniß, J. Tietjens, A. Tondeur, L. Piper, Br. Kruse, G. Janensch, Fr. Heinemann, M. Baumbah, \ämmtlih in Berlin, H. Berwald-Schwerin (Hamburg) u. a. m., sahen wir eine Reibe recht anerkennenêwerther Porträtbüsten. C. von Vechtriß (Berlin) stellte zwei Porträts (Frauenbildnifse) aus, in deren Bearbeitung er einen etwas zopfigen Geihmadck zeigt, die leichte poly- chrome Färbung erhöht überdies den pikanten Eindruck, welchen diese beiden Werke mahen. In seinem Araberporträt liefert er eine poly- chrome Studie, welhe nicht übel ausgefallen ist, während M. Klein (Berlin) mit seiner sonst fein gearbeiteten Porträtbüfte zeigt, wobin die Ausartung der Statuenbemalung führt ; was er mit diesem mißfarbenen Anmalen der Büste bezweckt hat, ist niht einzusehen , Propaganda für die Polychromie der Bildwerke kann er auf diese Art sicherlih nit machen wollen, da ist der blanke weiße Marmor oder Gyps unendlih viel angenehmer für das Auge. Nicht vergessen sei E. Greier's (Berlin) \sauberes Porirätrelief. Gegen die Zahl der Porträtbildnerei tritt die des Genre zurück, obwohl auch hier einige tühtige Arbeiten zu verzeihnen sind. J. Heidepriem (Berlin) hat in seinem Halali ein wirksames Motiv recht geshickt verwerthet. In der Wand- brunnengruppe von Ernst A (Berlin) wird das Figür- lie leider durch das Beiwerk zu sehr in der Wirksam- keit beeinträchtigt. R. Schweiniß (Berlin) stellte eine hübsch kfomponirte Märtyrergruppe aus; nur der springende Panihber zur linken Seite stört etwas, da er mit den Vorderfüßen in der Luft s{chwebt, wodur zwar der Sprung angedeutet, aber zuglei der Eindruck des Wildbewegten übertrieben zur Anfang gebracht wird. Das Modell zu einer Brunnen- gruppe von C. von Uechtriß verspriht nach der Ausführung ein recht gefälliges Werk. W. Roesh (Stuttgart) hat mit dem „Knaben in Gefahr“ eine recht ansprechende Leistung geliefert. Erdmann Encke's „Lotosblume“, angekauft von Sr. Majestät dem Kaiser Wilhelm I. ist eine Arbeit von feiner Empfindung und märhenhaftem Reiz; die Ausführung entspriht dem hübshen Gedanken. G. Eberlein's griehis{e Tänzerin, welche einen zu Illuminationszwecken verwendbaren Blumen- reifen trägt, ist \chwungvoll im Entwurf ; gefällig ist auch sein in Marmor ausgeführter „Amor, einen Pfeil probirend*. H. Arnoldt's (Berlin) „Christus“, den er in Lebensgröße und in Statuettenform ausftellte, wirkt dur die \{chlichte Auffassung und solide Arbeit. Paul Türpe (Berlin) neigt in seinem „Schelm*“ der humoristishen Bildnerei niht ohne Geschick zu. Ernst Wenck (Berlin) hat sich mit seinem „Verliebten Faun“ einen Spaß geleistet, der wohl manhen Zuschauer zum Lachen reizen mag, jedo gleichzeitig den Wunsch erregt, daß der Künstler seine Thätigkeit doch lieber würdigeren Gegenständen zuwenden möchte. Einen um s\o ernsteren Gedanken verwerthete R Pohle (Berlin) in seinem s\innigen Grabrelief „Wiedervereinigung zwischen Mutter und Sohn“, worin er einen sehr strengen Geschmack bekundet. Einer ganzen Reihe tüchtiger Leistungen haben wir bereits in unserer Besprechung der Arbeiten auf dem Gebiete der Kleinplaflik Erwäh- nung gethan. Im Katalog nicht Kufgeführt ist ein stattliher Fries des Bildhauers Weyr (Wien), welcher sich_ der \{chwierigen Aufgabe unterzog, einen Baccchuszug darzustellen. Er hat si derselben ent- schieden mit Glück entledigt, und wenn die Komposition auch zu ver- \hiedenen Ausstellungen herausfordert, so muß man das Gesammturtheil doc dahin abgeben, daß man cs hier mit einem tüchtigen Künstler zu thun hat. Der bacchantische Charakter ift in diesem Relief glücklih getroffen, einzelne der dargestellten Scenen hätten weniger wild und lüstern zu sein brauchen, um doch immer noch in das Ganze zu passen ; betrachtet man die einzelnen Gruppen, so wird man nicht umhin können, anzuerkennen, daß hier Fleiß und tüchtige Begabung eine durchaus beahtenswerthe Leistung geschaffen haben. 5

Ein in großem Maßstabe ausgeführtes Grabmonument von Marx Kruse (Berlin) findet sich in ciner Seitenkoje, Es ist wohl zum Theil auf den ungünstigen engen Raum zurückchzuführen, daß dieses Werk si so gedrückt und massiv ausnimmt, in einem großen Saal würde der Eindruck ein entschieden günstigerer sein. Befremdlich erscheint bei demselben die Lage der hingestreckten Figur. Man erblickt nihts von dem Antlih derselben, welches weit zurückgeneigt ist, statt dessen sieht man nur den lang herabhängenden Bart und vermag erst nah einigem Suden das Angesicht zu entdecken; nur von einem erhöhten Stand- punkt aus läßt sih glei der rihtige Eindruck gewinnen. Diesem Uebelstande könnte der Künstler bei etwaiger Ausführung in anderem Material leiht abhelfen, sein Werk dürfte dadurch nur geninnen. Den erhabensten Schmuck der plastishen Abtheilung aber bildet Siemering's Kaiser Friedrichstatue, welche vor der prahtvollen Nische im leßten Saal unter einem mähtigen Velarium aufgestellt ist und, mit \sîinnigen Zeichen der Trauer umgeben, die Besucher zu weihevoller Andacht beim Anblick des theuren Dahingeschiedenen stimmt.

Von fünf durch den belgishen Kultus-Minister der Inter- nationalen Kunstausstellung zu Antwerpen für die auê- ländischen Abtheilungen bewilligten Medaillen hat das Preiegericht zwei Medaillen Deutschland zuerkannt: für den Bildhauer Dskar Begas und den Maler Otto Kirchberg. (Köln. Ztg.)

Der Verband deutscher Touristen-Vereine, welcher es si zum Ziel geseßt hat, die Wirksamkeit aller deuts@en Touristen- und Gebirgs-Vereine einheitlih zu gestalten und so dem allgemeinen Ver- kehrswesen förderlih zu sein, hat in der in Frankfurt a. M., dem Sitz des Central-Aus\chusses des Verbandes, vor Kurzem abgehaltenen Versammlung folgende Beschlüsse gefaßt: 1) Es wird für den Ver- band, welcher jeßt 22 Vereine mit 21 000 Mitgliedern umfaßt, eine

VerkehrserleiGterungs-Kommission gebildet, welhe fich hinsihtlih der von den Verkehrskommissionen der ‘einzelnen Vereine angeregten Ver- besserungen auf dem Verkebhrsgebiet mit den kompetenten Be- hörden in DERbERg seßen soll. 2) Diese Kommission wird au Centralstelle für die Auskunfts-Bureaus sein, welch2 die Verbands- Vereine in ihren Bezirken besißen. Die Auskunfte-Bureaus werden denen, die sih an sie wenden, über Alles, was dem Touristen zu wissen nüßlich ist (geeignete Touren, Unterkunft 2c.) Rath ectheilen. Diejenigen Gasthöfe, welde den sih durch Verbandsabzeichen legiti- mirenden Mitgliedern Fecdermaigung® gewähren, werden in dem offiziellen Organ des Verbandes „Der Tourist“, herausgegeben von P. Gisbert, Berlin 8W. 29, bekannt gemaht. Ebenso wird in- diesem Blatt auch die Liste der Ausfunfts-Bureaus und der Versamm- lungslokale der Verbands-Vereine veröffentlicht. 3) Von nun an foll die Hauptversammlung alljährlich im August stattfinden; als Ort der nächsten wurde Eisenach bestimmt.

Nach dem Bericht des britishen Konsuls in Jeddah trafen da- selbst im leßten Jahre 46 020 Mekka-Pilger ein. Von diesen famen 10 000 aus dem britishen Indien, 16 (00 von Egypten, der Türkei und Syrien, fast 7000 von Marokko, Algier, Tunis und Tri- polis, 5000 von Java und 1000—2000 je von Arabien, Yemen und Persien. Von allen diesen Pilgern wurden etwa die Hälfte auf briti- \hen Schiffen befördert. (A. C.)

Professor von Juraschek berechnet neuerdings in den von ihm: soeben herausgegebenen N Hübner’ schen geographisch-sta- tistishen Tabellen aller Länder der Erde“ auch den Prozentantheil, welhen die Bevölkerung eines jeden Staa- tes von der Gesammtbevölkerung“des betreffenden Erd- theils ausmaht. Dabei zeigt es sih, daß, wie {hon seit einigen Jahren, überall, außer in Afrika, einige wenige Staaten ein riesiges Vebergewiht behaupten, und daß diesfalls Europa trop Rußlands- Uebermaht noch am günstigsten gestellt ist. Von der Gesammt- bevölkerung, Europas entfallen nämlich auf Rußland 26 9/0, auf Deutsch- land 14, auf Oesterreih-Ungarn mit Bosnien 12, auf Frankrei 11, auf Großbritannien mit Irland 11, auf Italien 9, auf Spanien 5 und auf alle anderen 17 Staaten, von denen keiner mehr als 2 °%/o der Gesammtbevölkerung besißt, zusammen nuar 12 9/0. In Asien sind die Großmächte: China mit 49 und British-Indien 32% der Gesammt- bevölkerung. Von allen anderen Staaten hat keiner mehr als 5 lo, selbst auf Japan kommen nur 4,6 und auf Rußland nur 2/9 aller Bewohner Asiens. In Amerika überwicgen die Vereinigten Staaten mit 51%; ihnen folgen Brasilien mit 11, Mexiko mit 9 und die britischen Besitzungen mit 69% der sämmtlihen Be-

wohner des Erdtheils. In Australien mit Einschluß Oceaniens haben selbstverständlich die britishen Besißungen den größten Antheil an der Bevölkerung, nämlich 77 °/0, do

auch die deutschen C ragen mit ca. 89/o der Bevölkerung \hon stark hervor. In Afrika lebt noch immer die Hauptmasse der Einwohner, ca. 67%, in den kleinen unabhängigen Staaten des Sudans und Mittel-Afrikas, da selbst die französishen Besißungen nit 5 % der Gesammtbèvölkerung umfassen. Man sieÿt, bloß in Europa sind die Verhältnisse der Erhaltung eines Gleichgewichts der Staaten günstig und niht zzm Mindesten auch deshalb, weil hier cinige kleinere Staaten beim Kampf der Großmächte ganz bedeutend ins Gewicht fallen können.

Ueber die Wassersnoth im Bobergebiet wurde am Sonnabend noh aus Hirschberg i. Schl. telegraphish gemeldet :- Das ganze Bobergebiet ist hoch unter Wasser; dasselbe steht hier 4,20 m und steigt weiter. Das Wasser des Zacken fällt.

Vom gestrigen Tage liegt folgendes Telegramm des „W. T. B.“ vor:

D E i. Sl, 9. September. Das Wasser des Bober ist seit Mitternaht langsam im Fallen. Der durch das Hoh- wasser angerihtete Schaden ist schr bedeutend. i

Verona, -10. September. (W. T. B.) In Folge starken An- \{chwellens der Et\ ch werden Ueberschwemmungen befürchtet.

Posen, 10. September. (W. T. B.) Die Generalver- sammlung des Gesammtvereins der deutshen Ge- \chichts- und Alterthumsvereine trat heute in der Aula des Realgymnasiums hierselbst zusammen. Der Stadtrath Riedel eröffnete die Sitzung mit einem Rückblick auf die bisherige Thätigkeit des Vereins und mit der Bitte an den Ober-Präsidenten Grafen Zedliy-Trüßschler, das Ehrenpräsidium zu übernehmen. Leh- terer begrüßte die Versammlung, indem er die Hoffnung aussprach, daß der Besuh der fremden Gäste anregend auf die Stadt Posen wirken und in denselben die Ueberzeugung befestigen möge, daß die Liebe zur Kunst und Wissenschaft auch in Posen stark entwickelt sei, Aus dem demnächst vorgelesenen Verwaltungsberiht ift besonders hervorzuheben, daß Se, Majestät der Kaiser das Pro- tektorat über den Gesammtverein übernommen und daß die sächsishe und die mecklenburg-\{werinshe Regierung, sowie das Berliner Museum für Völkerkunde offizielle Vertreter zu: der Generalversammlung gesandt haben. Dr. Schliemann entschuldigte sich \criftlich wegen seiner Abwe|enheit.

Offenba, 8. September. (W, T. B.) Die „Offenba®er Ztg.“ meldet: Nach dreijährigen Bohrversuchen trat hier eine Natron -Lithionquelle zu Tage, welhe nah Fresenius Analyse alle ähnlihen Quellen Europas qualitativ weit übertrifft.

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S:

Theater - Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Dienstag: Opern- haus. 155. Vorstellung. Fidelio. Oper in 2 Akten

Dienstag:

von L, van Beethoven. Dichtung nah dem Fran- zösischen von F. Treitshke. Anfang 7# Uhr. e e L ey a c Ae D î q S indau. An E M E Oie M SRIAA neuer Auéstattung, zum 1, Male: Mittwoh: Opernhaus. 156. Vorstellung. | ritter. Operette in 3 Akten.

Tristan und Jsolde. In 3 Akten von Richard | Czibulka.

Wagner. (Hr. Niemann.) Anfang 7{ Uhr.

Wallner-Theater. 165. Vorstellung. Die Jour- nalisten. Lustspiel in 4 Akten von Gustav Freytag. Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater.

mannsschlacht. Mittwoch: Zum ersten Male: Graf Waldemar.

Schauspiel in 5 Aufzügen von Gustav Freytag.

burg.

Dienstag: Die Her-

Donnerstag: Die Hermannsschlacht. Saison. i ; i : i , | Mierzwinski. Tessing-Thealer. Eröffuung : Dienstag. | Fierzwinski)

Festgediht von O. Blumenthal, gesprochen von Frau Hermine Claar-Delia. ; Nathan der Weise. Dramatishes Gediht von G. E. Lessing. In Scene geseßt von Ernst Possart. Von Mittwoch den 12, September bis einschließ- lich Sonntag 16. September: Nathan der Weise.

Victoria-Theater. Lte Woche. Dienstag: Zum 86. Male: Die Kinder des Kapitän Grant. Yussftattungsstück in 12 Bildern von A. d'Ennery und Jules Verne.

Der

Concert.

studirt :

Mittwoh: Die Kinder des Kapitän Grayut. In Vorbereitung :

Matthias Sandorf.

Friedrich -= Wilhelmstädtishes Theater. Pariser Leben. in 4 Akten, nah dem Französischen des Meilhac und Halévy von Treumann. Mittwoch, im Theater : Der Park bleibt für die Besucher des Friedrich- Wilhelmstädtishen Theaters geöffnet. Sonnabend, den 15. September :

Residenz-Theater. Direktion: Sigmund Lauten- Dienstag : Schauspiel in 3 Akten von A. Dumas (Sohn). Deutsch von Paul Lindau. Anfang 74 Uhr.

Kroll’'s Theater. Dienstag: Drittleßtes Gastspiel des Kgl. preuß. u. K. K, österr. Kammersängers Hrn. Ladislaus Die Hugenotten.

Mittwoch: Drittlegtes Gastspiel preuß. Kammersängerin Frl. Troubadour.

Täglich: Bei günstigem Wetter vor und nach der Vorstellung, Abends bei brillanter elektrisGer Be- leuchtung des Sommergartens :

Belle-Alliance-Theater. Dienstag: Neu ein-

Tricoche 5 Abtheilungen von G. Meilhac und L, Halévy. Deutsch von Carl Treumann.

Doppel-Concert. Terzetts Alpenveilchen , Fräul. Wilhelma und Hrn.

Komische Operette

Pariser Leben.

amseln.

Mit durchaus Der Glücks: Musik von Alphons

Mittwoch:

und Cacolet.

Zum 128, Male: Francillon.

7# Uhr.

Leßte Woche der Opern- | Z5, September.

Vor, während und nah der Vorstellung: Großes Auftreten des Kärthner Damen- der Wiener Duettisten k Friß Austria Trio Männergesangsterzetts und der Gesangs- ducttistinnen Geschwister Vanoni, genannt die Gold- Brillante Illumination des Gartens.

Anfang dec Vorstellung 7{ Uhr. ; 20. und leßte Volksvorstellung în dieser Saison zu ermäßigten Preisen. Großes Doppel - Concert. treten sämmtliher Sängergesellschaften.

Central-Theater. Direktion: Emil Thomas.

Dienstag: Zum 27. Male: Schmetterlinge. sanasposie in 4 Akten von W. Mannstädt.

Concert-Haus, Leipzigerstr. 48, mit der Karl Meyder-Kapelle Donnerstag, den Entrée 75 4 x. 5 St. 3 M, 10 St. 5 M, 30 St. 10 M

Verehelicht: Hr. RechHtsanwalt Dr. Florian Schmit mit Fr. Fanny, geb. Feyder (Luxemburg. —Grevenmaÿher). Hr. Apothekenbesißzer Max Pfotenhauer mit Frl. Agnes Manfer E, Hr. Pastoc Ackermann mit Frl. Martha Laube (Ober-Thomaswaldau).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Prem.-Lieut. Noël (Hagenau i. Els.). Hrn. H, Görg (Burs- felde a. Weser). Hrn. JIofeph G (Köln). Hrn. Sec.-Lieut, v. Landwüst (Gr. Kedenhagen). Hrn. Pastor Fürer (Stettin), Hrn. C. v. Oerzen (Greße). Hrn. Wilhelm Grafen

feil (Wildschüß). Eine Tochter: Hrn. rnst Ae v. Herzenberg (Heuckewalde).

Ge- A echtsanwalt Matthaei (Hildesheim).

rn. Rehtsanwalt Vareakamp (Düsseldorf).

Gestorben: Frau Eveline v. Rohland, geb. Wöhr- mann (Dorpat). Frau General-Major Marie v. Sichart, geb. v. Schönberg (Dresden). Hr. Oekonomie-Inspektor Bernhardt Schmidt (Nord- germersleben). Frau Major Emma v. Wedell, geb. Corsepius (Görken). Hr. Apotheker F. Kurt (Maulbronn). Hr. Ludwig Steiff -(Lü-

Steidl, des

Tricoche

Auf-

Anfang

Eröffnung

Abonnements

(Raoul: Hr.

der Königl. Marianne Brandt.

Rud. Nidckell (Königsberg i. Großes Doppel-

Besser (Zoppot). und Cacolet. Posse in Hedwig Geißler

Teschner (Berlin).

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Anna Henschke mit Hrn. Dr. med. Pr, Hoyerêwerda). Frl. Dora Wein mit Hrn. Postassistent Wil- helm Hornbostel (Hannover—Hann. Frl. Grethe Beeck mit Hrn. Dr. med. Sand (Hardersdorf—Berlin). Frl. Helene von Wallenberg mit Hrn. Hauptmann Herrmann von Frl. Mathilde Jupé mit Hrn. Bildhauer Paul Werner (Berlin), Frl. mit Hrn, Kaufmann Julius

denscheid).

Redacteur: J. V.: Siemenroth.

Berlin: s Verlag der Expedition (S ch olz).

Druck der Norddeutshen Buchdrulkerei und Verlags Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Vier Beilagen (einshließlich Börsen-Beilage).

Münden). rnst

(1257)

E

zum Deutschen Reichs-Anz

M 231.

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E rste Beilage eiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Montag, den 10. September

M

1888,

Steckbriefe und Untersuchungs-Sacen.

Ï: D: S erkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

ogsvol ltredungek, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlihen Papieren.

E}

9 5. K dit-Gesell : / L Be ï entlich ér An ér 6. Berufs-Genofenf Silen auf Aktien u. Aktien-Gesellsch. F g Wodhen-Ausweise der deutschen Zettelbanken.

Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

[29802] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Megger ften den-

Johann Deny Emil Grim aus Pôönig in burg, geboren am 17. Juni 1869, welcher flüchtig ist, ist die Untersuhungshaft wegen {weren Dieb- \tahls verhängt.

Karlshafen abzuliefern.

Karlshafen, den 8. September 1888.

Königliches Amtsgericht.

(L. 8.) Kellner. Beschreibung: Alter 19 Jahre, Größe 1,57 m, Statur \chlank, s{chmal, Haare hellblond, Stirn niedrig, Augenbrauen hellblond, Augen grau, Nase gewöhnlich, Mund gewöhnlich, Zähne vollzählig, Kinn oval, Gesicht klein und rund, Gesichts- farbe fahl, Sprahe hochdeutsch, Fuß lang und \{chmal. Kleidung: grausck&warzes Jaquet und dunkle Tuchhose, graue Tuhmüßge, niedrige Schnürschuße oder lange Stiefel. Besondere Kenn- zeichen: neue Narbe am rechten Unterschenkel, \{euer, unehrlicher Blick und führt einen kleinen, roth an- gestrihenen Koffer bei sich.

[29658] Bekanntmachung.

Am 25. Juni 1888 hat bei Ferchesar, Kreis West- havelland, cin muthmaßlich böswillig angelegter Waldbrand stattgefunden, durch welhen ca. 130 Morgen Schonungen zerstört sind. Der Besitzer des Waldes, Herr Major a. D. von Knoblauch, sichert Demienigen, welcher die Thäter \o zur Anzeige bringt, daß ihre gerihtlihe Bestrafung erfolgen kann, eine Belohnung von 500 4 zu. Anzeigen“ sind hierher zu den Akten T. 1150/80 oder an die nächste Polizei- behörde zu richten.

Potsdam, den 3, September 1888. Der Erste Staatsanwalt beim Königl. Landgericht.

[29659] Beschluß. Auf Antrag des Königlich Sächsischen Gerichts der 1I. Division Nr. 24 Sektion B. zu Leipzig wird das Vermögen des Schuhmachers Max Schäpe von Groß-Wangern, z. Zt. Soldat der 4. Compagnie des 8, Königlih Sächsischen Infanterie-Regiments „Prinz Johann Georg“ Nr. 107, insbesondere dessen Erbanspruch nah seiner verstorbenen Mutter, der vereheliht gewesenen Albertine Schäpe, geborenen Pilz, in Groß-Wangern, bis zur Höhe von 3000 4 mit Beschlag belegt. Winzig, den 11. August 1888. Königliches Arnts8gericht.

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

[29707]

In Sathen der Direktion der Braunschweigischen Lebensversicherungs-Anstalt hierselbst, Klägerin, wider die Firma A. Herrmann & Co. (Inhaber A. Herr- mann allhier), Beklagte, wegen Forderung, wird, nachdem auf Antrag der Klägerin die Beshlagnahme des der Beklagten gehörigen Grundstücks, als:

der an der Ecke der Garküche und Brabantstrafe belegene, auf dem Handrisse (L. U. de 1884 Nr. 222A) Mt 2.1 d C T A I h I h. I. g. I. bezeihnete, 4 a 20 qm haltende Bau- play, in welchem enthalten sind:

von dem an der Garküche belegenen

Grundstück Nr. 444 und 445. 3a 39 qm, von dem an der Jacobsstraße be- legenen Grundstück Nr. 4388 .. .— „11 ,

von dem von der Daseckenstraße Nr. 443 belegenen Grundstücke . .— „62 , und das auf dem Risse mit h, I. h. IL A. h. I. bezeihnete Terrain der früheren Daseckenstraße u . .—„ 8 , nebst Wohnhaus Nr. 4994, zum Zwecke der Zwangsversteigerung durch Beschluß vom 25. August 1888 verfügt, auch die Eintraaung dieses Beschlusses im Grundbuche am 27. August 1888 erfolgt ist, Termin zur Zwangsversteigerung auf Donnerftag, den 20. Dezember 1888, Morgens 10 Uhr, vor Herzogl. Amtsgerichte Zimmer Nr. 41 angeseßt, in welhem die Hypo- Ma ander die Hypothekenbriefe zu Überreichen aben. Braunschweig, den 31. August 1888, Herzogliches Amtégericht. VI. (Unterschrift.)

{29712]

In dem Verfahren, betreffend die Vertheilung des Erlöses der am 21. H 20 1888 auf Anstehen der Kaiserlichen General-Direktion der Zölle und indirekten Steuern zu Strafiburg, als Gläubigerin, gegen den Leodegar Jelsh, Sohn von Josef aus Tagolsheim, z. Zt. Lehrer in Paris, als Schuldner, dur den Versteigerungsbeamten, Notar Ungerer, zu Altkirch vorgenommenen Zwangsversteigerung ist der Theilungsplan auf der Gerichtsschreiberei des Kaiserlihen Amtsgerichts dahier ofen gelegt und Termin zur Erklärung über denselben auf Dieustag, den 30. Oktober 1888, Vormittags 11} Uhr, im Geschäftslofale des Amtsgerichts Hierselbst be- stimmt, und wird der obgenannte Schuldner Jelsch aufgefordert, von dem Theilungsplan Einsiht zu nehmen, demnächst in dem Termine behufs Erklärung

gt. Es wird ersucht, denselben zu yer- haften und in das Gefängniß des Amtsgerichts zu

etwaige Widersprüche gegen den Plan zu erheben. Altkirch, den 29. August 1888. Kaiserlihes Amtsgericht. gez. Großmann. Zur Beglaubigung: Fug, Gerichtsschreiber.

[19970] VBekanutmachung.

zwar:

Sparkasse:

und nach den durch Zuschreibungen erlittenen Ver- änderungen einschließlich der Zinsen für 1884 über 61,30 Á validirend; II. die Sparkassenbücher der städtishen Sparkasse zu Breélau: 1) Ser. C. Nr. 53 689, ausgefertigt für Erdmann JIaensch, Kellner, Große Dreilindengasse 3 hier, am 11. April 1885, über ursprünglih 100 A und nah mehreren durch Zu- und Abschreibungen erlittenen Veränderungen zur Zeit des Verlustes über 292,29 46 lautend, 2) Ser. C. Nr. 57 026, ausgefertigt für Dorothea Langer, Arbeiterfrau, Gr. Peterwiß am 6. Juli 889, über ursprünglih 54 #4 ultimo Dezember 1887 einschließlich der bis dahin aufgelaufenen Zinsen über 58,04 M validirend, 3) Nr. 193 501, ausgefertigt auf den Namen Gottlieb Wegehaupt am 23. Dezember 1874, über ursprünglich 300 M und nach den durch Zu- und Ab|\chreibungen erlittenen Veränderungen ultimo De- zember 1883 einschließlich der bis dahin aufgelaufenen Zinsen über 973,02 A validirend, , sind angeblich abhanden gekommen und sollen behufs neuer Ausfertigung auf den Antrag ad I. der verehelichten Maurer Anna Strecker, geb. Schütz, zu Breslau, ad 1I 1) des Kellners Erdmann Jänsch zu Breslau, ad II2) der verehelichten Arbeiter Dorothea Langer, geb. Voelkel, zu Zaumgarten bei Domslau, ad II 3) des Schmiedegesellen Karl Giesel, früher zu Gassen N.-L., jeßt zu Eggersdorf bei Müncheberg a „d. Ostbahn, für kraftlos erklärt werden. Es werden daher die Inhaber der vorbezeichneten Sparkassenbücher hiermit aufgefordert, spätestens in dem auf den 12. Februar 1889, Vormittags 113 Uhr, an Gerichtsstelle hierselbst, am Schweidnißer Stadtgraben Nr. 2/3, Zimmer Nr. 47, im zweiten Stoe, anberaumten Aufgebotstermine ihre Rechte bei dem unterzeihneten Gerichte anzumelden und die be- treffenden Sparkassenbücher vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Breslau, den 4. Juli 1888. Königliches Amtsgericht.

[19979] Aufgebot. Auf Antrag des Handelsmanns LorenzzKaufhold zu Pfaffshwende wird das von der Kreissparkasse zu Heiligenstadt auf den Namen der Marie Anna Bode zu Lengenfeld u. Stein ausgestellte und zur Zeit des angeblichen Verlustes auf eine Summe von 321 18 lautende Sparkassenbuch Nr. 5182 hiermit öffentlich aufgeboten.

Der zeitige Inhaber des Sparkassenbuchs wird hierdurch aufgefordert, spätestens in dem zuglei zur Verkündung des Auss{lußurtheils bestimmten Auf- gebotstermine,

dem 23. Januar 1889, Mittags 12 Uhr, seine Rechte bei dem unterzeichneten Gerichte anzu- melden und das Sparkassenbuch vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung desselben erfolgen wird. Heiligenstadt, den 2. Juli 1888.

Königliches Amtsgericht. Abtheilung 4.

[23886] Aufgebot. Das Sparkassenbuch der hiesigen städtishen Spar- kasse Nr. 111 207 über 60 A 57 nebst Zinsen, ausgefertigt für Agnes Quednau, ist angebli ver- loren gegangen und soll auf den Antrag der Eigen- thümerin, der Agnes Quednau in Gr. Hubniten per Palmnicken, zum Zweck der neuen Ausfertigung für fraftlos erklärt werden. Es wird daber der Inhaber des Sparkassenbuh8 aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 20. Februar 1889, Vormittags 11 Uhr, keim unterzeihneten Gerichte Laus 34 seine Rechte anzumelden und das Bu vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärurig erfolaen wird. Königsberg, den 23. Juli 1888.

Königliches Amtsgericht. X.

[23887] Ausfgeóvot.

_ Das Sparkassenbuch der hiesigen städtischen Sparkasse Nr. 82124 über 727 M 78 4 nebst Zinsen, ausgefertigt für Johanna Liedtke, ist angeb- lich verloren gegangen und foll auf Antrag der Eigenthümerin, der Johanna Liedtke in RNegitten per Metgethen, zum Zwecke der neuen Ausfertigung für kraftlos erflärt werden. Es wird daher der In- haber des Sparkassenbuhs ‘aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 18. Februar 1889, Vormittags 11 Uhr,“ bei dem unterzeihneten Geriht Zimmec Nr. 34 seine Rechte anzu- melden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird.

Königsberg i. Pr., den 23, Juli 1888,

Königliches Amtsgericht. R.

[25442] Klageauszu g Der Besißer Gottlieb Lemke aus Wolfshagen Kreis Rastenburg, vertreten durch den Justizrat

in diesem Termine bei Vermeidung des Aus\chlus}ses

Die nachstehend bezeihneten Sparkassenbücher und I. Das Sparkassenbuch der Breslauer Kreis-

Nr. 51 673, ausgefertigt für Anna Streker von hier am 13 November 1883, über ursprünglich 30 M

stein, Kreis Angerburg,

line Weide, geborene Czerminski, nämli : a. die Lehrerfrau Amalie Weide, in Hamswicken bei Insterburg,

bei Bohnenstein (Anhalt Dessau),

11. Mai 1866 ein Schuldshein ausgeste mit dem Antrage, huldschein ausgestellt worden,

Beklagten zu 2 als Erben nah ihrer Mutter kosten- pflichti 6 9% 3

2) das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu er- (eren, und ladet die Beklagten zur mündlihen Verhand- lung des Rechtsstreits vor das Königliche Amts- geriht zu Angerburg zu dem auf den 28. Dezember 1888, Vormittags 11 Uhr, bestimmten Termin.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung an den Lederzurihter Rudolf Weide wird dieser Klageauszug bekannt gemacht.

Angerburg, den 30. Juli 1888,

Der Gerichts\hreiber des Königl. Amtsgerihts.

(L. S.) V i. V.

[23885] Aufgebot. Auf Antrag des Papierfabrikanten Otto Rasenack zu Parchim werden hierdurch Diejenigen, welwe Rechte und Ansprüche an dem von demselben als verloren angemeldeten Hypothekenshein über Fol. 7 des Grund- und Hypothckenbuthes der canonfreien Erbpachthufe zu Grebbin (3000 4) zu haben ver- meinen, aufgefordert, ihre Ansprüche und Relhte bei dem Nachtheile der Kraftloserklärung des Hypo- thekenscheines spätestens in dem auf den 15. Februar 1889, Morgens 10 Uhr, anberaumten Termine anzumelden. Parchim, den 26. Juli 1888. Großherzogliches Amtsgericht.

[21166] Bekanntmachung.

In der von dem unterzeichneten Gericht verwal-

teten von Euen'shen Familienstiftung, E. 34, ift

vom 1. Januar 1889 ab ein Stipendium von jährlih

450 Æ vakant.

Zum Genusse desselben sind berehtigt die männ-

lichen, ebelichen, den Geshlehtsnamen von Euen

führendèn Nachkommen:

1) des Rittmeisters im Ostpreußishen Ulanen- Regiment Nr. 8, späteren Majors Carl Lud- wig Albert ven Euen, in Riesenburg in Preu- ßen, später in Teupiß wohnhaft,

2) des Landwehrhauptmanns im 2. Bataillon 2. Oberschlesishen Landwehr-Negiments Nr. 23 und Rittergutsbesißers Ernft von Euen auf Jawoniy bei Lubliniy, später in Neustadt O.-Scchl. wohnhaft,

3) des früßberen Bürgermeisters Carl von Euen in Poln. Wartenberg, jeßt in Breslau,

4) des in Rothenburg in Preußen verstorbenen Lieutenants a. D. im 1. Husaren-Regiment Ludwig von Cuen,

vom beginnenden 11. bis zum vollendeten 30, Lebens-

jahre, sofern dieselben sich dem Offizierstande im

stehenden Heere oder der Marine einschließlich der

im Offizierrange stehenden Militärbeamten oder der

wissenshaftlihen Ausbildung auf der Universität

widmen. Unter mehreren Berechtigten \chließt der den Jahren nach Aelteste ohne Rücksiht auf die

Nähe des Verwandtschaftsgrades zum Stifter die

übrigen aus.

Anwärter, welche die vorstehenden Bedingungen

erfüllen, haben sich bis zum 31, Dezember 1888

spätestens bei uns zu melden und zu legitimiren.

Spätere Meldungen werden nit berüctsichtigt.

Oftrowo, den 10. Juli 1888,

Königliches Amtsgericht.

[29688] Aufgebot.

Gegen nachbenannte, länger als 10 Jahre ver-

s{hollene Personen ist Antrag auf Todeserklärung

gestellt, und zwar:

1) gegen Johann Jakob Feser von Gössenheim,

geboren am 14. Dezember 1823, welher im Jahre

1852 oder 1853 nad Amerika ausgewandert und

über dessen Leben seit dieser Zeit keine Nachricht

mehr vorhanden ist. Antragsteller: Johann Nikolaus Feser von

Göfsenheim, Bruder des Verschollenen ;

2) gegen Ioseph Spies, lediger Posamentier von

Gemünden, geboren am 14. Januar 1825, welcher

in den 40iger Jahren nach Amerika ausgewandert

und über dessen Leben seit dem Jahre 1877 keine

Nachrit mehr vorhanden ist.

Antragstellerin: Thekla Spies, ledig, von __ Gemünden, eine Nichte des Verschollenen;

3) gegen Johann Hak von Wernfeld, geboren am 14, März 1822, welcher vor 40 Jahren ausgewan- dert und seit eir Zeit verschollen ift.

Antragstellerin: Regina Grünbaum, Wittwe von Adelsberg.

Es ergeht daher im Wege des Aufgebots die Auf-

forderung :

a. an die Verschollenen, spätestens im Aufgebots- termine vom Freitag, den 5. Juli 1889, Vormittags 9 Uhr, sich persönlih oder \hriftlich dahier bei Geriht anzumelden, widrigenfalls sie für todt erklärt werden;

b an die Erbberechtigten, ihre Interessen im Aufgebotsverfahren wahrzunehmen ;

über den Theilungsplan zu erscheinen und spätestens

Meiten in Angerburg, klagt gegen

i) den früheren Besiger Gottfried Weide in Engel- 2) die Erben der verstorbenen Besißerfrau Caro- Bartnick, geborene (L. S.) b. den Lederzurihter Rudolf Weide in Wörlitß aus einem im Jahre 1864 dem Beklagten zu 1 ge- gebenen Darlehn von 300 4, über welches am 1) den Beklagten zu 1 als Selbstschuldner, die

,_ zu verurtheilen, an Kläger 300 4 nebst insen seit dem 11. November 1864 zu zahlen,

Verschollenen Kunde geben können, Mitthei-

lung hierüber bei Geriht zu machen. Gemünden a. Main, am 23, August 1888. Königlih Bayer. Amtsgericht.

Schultheis, [29687] Aufgebot. Auf Antrag:

1) der Wittwe Henriette Mezger, geb. Collin

hier, 2) des Fabrikanten Adalbert Collin hier, 3) des Fabrikanten Heinrich Collin hier, vertreten durch Rechtéanwalt Dr. Jucho hier, werden Alle, welche gleich nahe oder nähere Erb- ansprüche als die Vorgenannten an den Nachlaß des hier verstorbenen Sängers und Schauspielers Lazarus, gent. Ludwig Collin, hier zu haben glauben, aufge- fordert, folhe spätestens im Termin am 15. Dezember 1888, Vormittags 11 Uhr, bei dem unterzeihneten Gerichte anzumelden, widrigen- falls den Antragstellern eine Erbbescheinigung ertheilt werden wird. Frankfurt a. M., den 3, September 1888. Königliches Amtsgericht. II 1,

(29705) Vekanutmachung.

Der Regierungsrath a. D. Ludwig August Robert Tülff hat in seinem am 10. Juli cr. eröffneten Testamente-vom 14./21. Juni 1586 den Kaufmann e Tülff zu New-York zum Miterben ein- geseßt.

Dies wird hierdurch bekannt gemacht. Berlin, den 16. Juli 1888. Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 61.

[29706] Vekanntmachung. Das Verfahren, betreffend das Aufgebot der Nah- laßgläubiger und Vermächtnißnehmer des Fleischer- meisters Josef Wypysczyk aus Tarnowiß, ist beendet. Tarnowitz, den 27. August 1888,

Königlihes Amtsgericht. [29580] Jm Namen des Köuigs! Verkündet am 28. August 1888. Sommer, Gerichtsschreiber. In der Generalaufgebotssahe von Hypotheken- urkunden pro April 1888 VII. Gen. A. 33 erkennt das Königl. Amtsgeriht X. zu Danzig durch den Gerichtsafsessor Plagemann für Recht :

L e Hypothekenurkunden: ;

1) Das Dokument über die im Grundbuche von Danzig Hâkergasse Blatt 36 in Abtheilung III. Nr. 7 auf Grund der Verhandlung vom 5. Juni 1883 am 6. Juni 1887 für den Bahnbofs8wächter Paul Scharmach zu Danzig eingetragene Post von 1500 6 Darlehn, verzinslih zu 6 %/, bestehend aus dein Hypothekenbrief vom 6. Juni 1887 und der gerihtlichen Schuldurkunde vom 5. Juni 1883. 2) Das Dokument über die im Grundbuche von Steegen und Kobbelgrube Blatt 44 in Abtheilung 111. Nr. 3 ursprünglich für Martin Erdtmann und dessen Chefrau Anna Marie, geb. Busian, eingetragene Post von 800 Thlr. Kaufgeld, von denen 400 Thlr. gelöscht, 200 Thlr. auf die Wittwe Wilhelmine Erdtmann, geb. Mierau, später verehelihte Johann Gottlieb Goery, und deren Kinder Johann Eduard, Georg Friedrich und Rosamunde Henriette, Ge- \chwister Erdtmann, und 200 Thlr. auf die leßt- genannten drei Geschwister allein umgeschrieben sind, bestehend aus dem gerihtlihen Kaufvertrage vom 31, Dezember 1839, dem MRecognitionsshein vom 31, Dezember 1839 und den Cintragungsvermerken. 3) tas Dokument über den im Grundbuche von Junkertroyl Blatt 1 für Martin Wangnet zu Junkertroyl eingetragenen Antheil an der auf Grund des gerihtlihen Kaufkontrakts vom 21. und der Verfügung vom 31, Oftober 1859 eingetragenen Post Abtheilung 11. Nr. 7 von 2500 Thlr. Kaufgeld, im Betrage von 866 Tblr. 20 Sagr., be- stehend aus dem gerihtlichen Kaufvertrage vom 21. Dftober 1859, den Hypothckenbuchsauszügen vom 28. Juni 1861 und 23. März 1865 und den Ein- tragungs8vermerken, 4) das Dokument über die im Grundbuche von Bohnsack Blatt 12 in Abtheilung 111. Nr. 1, und zwar auf der dem ehemaligen Miteigenthümer Jo- hann Boenkendorf gehörig gewesenen Grundstücks- hâlfte für Florentine, Iohann Jakob und Peter, Geschwister Boenkendorf, auf Grund des Erbtheilungs- rezesses vom 29. April 1815 und der Verfügung vom 11. Februar 1820 eingetragene Post von 32 Thalern 86 Groschen 14 Pfennigen preuß. Cou- rant mütterlihes Erbtheil, bestehend aus dem ge- rihtlihen Erbtheilungsrezceß vom 29. April 1815, bestätigt den 9. Mai 1815, und dem Recognitions- \hein vom 11. Februar 1820, werden für kraftlos erklärt. : II. Die Kosten des Aufgebotsverfahrens fallen den Antragstellern zur Last. Plagemann. [29698] Oeffentliche Zustellung. Die Frau Arbeiter Shwattke, Ernestine Hermine, geb. Hönisch, hier, vertreten dur den Rechtsanwalt Richard Horwiz hier, klagt gegen ihren Ehemann, den Arbeiter Gustav Gottfried Carl Schwattke, zuleßt zu Berlin wohnhaft, jeßt unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlas):ng, mit dem Antrage auf Cheschei- dung: das zwischen den Parteien bestehende Band der Che zu trennen und den Beklagten für den allein schuldigen Theil zu erklären, und ladet den Be- klagten zur mündlihen Verhandlung des Rehts- Qns bor die 13, Civilkammer des Königlichen andgerihts I, zu Berlin auf den 18. Dezember 1888, Mittags 12 Uhr, Jüdenstraße 59, 2 Treppen, Zimmer 75, mit der Aufforderung,

c, an alle Diejenigen, welhe über das Leben der

einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt