1888 / 241 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 21 Sep 1888 18:00:01 GMT) scan diff

estcht, daß ibr Vater und sie selbst aus Furcht vor der

ntdeckdung der Wahrheit den Verdacht zwar nit erweckten, ibm aber auch nicht widersprachen; der Vater niht, weil ihm gesellschbaftlihe Anerkennung Lebensbedingung ist, und die Tochter nicht, weil sie dem Vater seine Lebensfreude niht vernichten will. Im Gefühl übersbwängliher Dankbarkeit, wel{e sie dem Onkel als dem Helfer in der Noth ihrer Mutter und ihr selbs gegenüber fchuldig zu sein glaubt, verzihtet Ilse auf die Heirath mit dem ibr gleigültigen Manne und giebt das Versprechen, welhes nur der Unerfahrenheit entspringen kann, \ih weiter für die Verwandten zu opfern. Als dann plötzlich der wirklich von ihr geliebte Günther von Helldorf auf der Bildfläche erseint, teginnen viele anfänglich leit erklärliche, im späteren Verlauf aber unverstärdlich und unnatürlih werdende Verwicklungen. Ilse verlangt von Günther, er solle nie nach ihrem Geheimniß forshen; als dieser um seiner und ihrer Ekbre willen wenigstens ein einfahes „Nein“ oder „Ja“ auf die Sculd- frage verlangt, brit sie in unverständlihe Entrüstung über seinen fogenannten Wortbru aus, eine Entrüstung, die um so unbegreiflicer ist, als Ilse selbst zufällig die Verleumdung von Seiten ihrer Cousine mitangeböôrt hat. Im vierten Aft wird eine Lösung des Knotens dadur berbeigeführt, daß die Baronin Helene ihr Kind dur einen Eisenbabnunfall getödtet glaubt, und dann, als sie es plöulih lebendig vor sich sieht, sch durch einen Freudenshrei aus verzweifelter Brust selbst verräth. Die wahre Mutter stürzt leidenschaftlih in Gegenwart ihres Mannes und Günther von Helldorf's auf ihr Kind zu und befreit auf diese Weise Ilse von ihrem Versprechen. Ilfe's Edelmuth ist aber mit dem bis dahin gebrachten Opfer noch nicht erschövft, denn im fünften Aft macht sie noch einen Selbstmord- versuh, um Helenens ehelihes Glück zu sidbern; der Baron von Ru- dowiß will sich näâmiich von seiner Frau trennen, wenn ihre Schande in die Oeffentlichkeit dringt; er will sie aber behalten, wenn die An- gelegenheit verschwiegen bleibt. Natürlih wird Ilse gerettet, Helene verzihtet auf weitere Opfer und Ilse wird glücklih. Wie man aus der Inhaltsangabe ersieht, mat si als der Angelpunkt, um welchen fih die Handlung dreht, die Verleumdung in ibrer bösesten Form breit. Die Híldin des Stückes kämpft niht gegen die Verleumdung an, sondern nimmt fie freiwillig auf sich und würde zu Grunde gehen, wenn nicht der Dichter für einen Lenker des Scicksals in der Gestalt des alten Rentiers Gottlieb Sckmidt gesorgt bätte; dieser bringt den Stein ins Rollen, als er um Ilse's Hand anhält und Ilse Klarheit über den eigentliben Stand der Dinge erbält; derselbe Hr. Schmidt veranlaßt durch seine fingirte Erzählung vom Tode des Kindes den Avsbruch der rückthaltlo\en Mutterliebe und die Lösung des Gebeim- nifses, und endlich if er es, der im leßten Akt Ilje vom Tode rettet und so den gemüthlihen Schluß berbeiführt. Die Entnidelung der Handlung is demna keine ratürlicke, sondern wird von zufälligen Eingriffen eigentlich unbetheiligter Personen geleitet. Die Exposition des S{auspiels ist sehr geshickt erfunten und klar, sier und einfah aufgebaut. Der erste und zweite Akt riefen die freundli{ste Stimmung hervor und erregten allgemeine Spannung. Der gefällige Dialog, die unterhaltende Charakteristik der einzelnen Personen und einige sehr hüb\s{ch erfundene Scenen wirkten in dieser Richtung zusammen; allerdings ist die poetische Stimmung, wilde im zweiten Aft in dem Selbstgespräh Ilse's zum Auédruck kam, nit allein auf Olden’'s Rechnung zu schreiben, denn er rief, nach berühmten Mustern, ein anderes Dichtergebilde, Hiine's Prinzessin Ilse, zu Hülfe; aber er verstand den Waldes- zaubers in dem vornehmen Salon wachzurufen, und das ist immerbin sein Verdienst. Vom dritten Akt an bäufen ih die Unwabrscheinlich- keitcn, daneben machen si störende Längen bemerkbar. Die Lösung findet {on im vier!en Akt statt, als die wirklihe Mutter sich zu erkennen giebt, Damit hört das Interesse des Zuschauers völlig auf, so daß der fünfte Akt überflüssig erscheint. Der Versasser bat in seiner Arbeit einen sel,r guten Anlauf genommen; er „greift hinein ins volle Menschenleben“ und \{childert Anfangs die Vorgänge mit realistischer Treue, aker leider zerflattert ihm fein (egenstand unter den Länden und verliert sch in romantische Uebertreibungen. Au die Charafkterzeihnung wird im Verlauf des Stückecs matt und unnatürlih. Lesser als mit den im Vordergrunde stehenden Personen hat si der Dichter mit den Nebenfiguren abgefunden. Die Baronin Helene, mit ihrer Scheu vor der öffentlihen Schande, ihrer Liebe für den Vater, desen Leben sie leidlos gestalten mödte, mit ihrer selbstsüchtigen Hârte und ihrem manckchmal von Gewissensbissen geweckten Mitleid für die arme, für fremde Schuld leidende Cousine, ist eine Gestalt, welcher Wahrheit und Lebensfähigkeit niht abzusprehen ist, wenn auch der durchgreifende Gésinnungéwedsel am S{luß etwas fremd und une!wartet berührt. Der junge, \türmisckde Liebbaber ist |chablonen- mäßig gezeil;net und der alte Smidt soll altmodish sein, ist aber unnatürlih; eine solche ehrliche, gutmüthige Haut schauspielert nicht plöglich, wie im vierten Akt, den Leuten etwas vor. Die kleinen Cxrisodenrollen waren eindruckévoll und zuweilen auch humoristish ge- zeihnet. Die Darstellung, welche zum großen Theil dem Werke zum Siege virbalf, verdient volles Lob. Frl. Klirkhammer spielte die „Ilse“ in den ersten Akten mit heiterer Jugendfrische und entzückender Naivetät; in den Liebes\scenen entwickelte sie ein Gefühlsleben von fkeusher Innigkeit und \celmis{er Versckämtheit; nur die Hypersentimentalität im legten Akt wollte ihr nicht reckt zu Gesicht stehen. Die \{chwierige Partie der „Helene“ fand in Frl. Bugze eine geistvolle und diskrete Darstellerin ; sie wußte den Widerwillen, welchen diese gesell shaftlide Heuthlerin erregt, durch

Gewissensbifsen gefolterten Herzens auszugleihen. Hr. Stabl gab den mit einem geraden Charakter und warmen Empfindungen aus- gestatteten Günther von Helldorf recht gut, ebenso Hr. Kraußneck den «alten Schmidt“, welcher in seiner Unbeholfenheit sogar manhmal rühren konnte. Au die kleinen Partien waren gut beseht, so daß ein vorzüglihes Ensemble dem Publikum gegenübergestellt werden konnte. In dekorativer Beziehung war das Stück wieder glänzend ausgestattet; auch mate die Direktion sich in der vortrefflichen In- scenirung angenehm bemerkbar. Die Darsteller fanden wobhlverdienten, lauten Beifall; der Verfasser der Novität ‘wurde ebenfalls stürmisch gerufen und mußte wiederholt vor die Gardine fommen.

Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater. Die neue Operette „Der Glücksritter“ mit der liebenswürdigen und ein- \{chmeihelnden Musik Czibulka's hat \ich in der Gunst des Publikums völlig festgeseßt. Die erste Woche der Aufführungen ist so glänzend verlaufen, daß ncch auf eine lange Reibe von Wiederholungen gerechnet werden kann.

In Kroll's Theater gab Frl. Teresina Tua gestern Abend ihr zweites Concert und fand mit ihren in der That ver- dienstlichen, fkünfstlerishen Leistungen wieder den reisten Beifall der Hörer. Jhre eigenartige Vortragsweise und verständnißvolle Auf- faffung der kfompositorishen Intentionen trat wieder überall hervor ; wir erwähnen aus dem interessanten Programm namentlich Vériot's drittes Concert, das Andante aus dem Mendels- sobn’schen Concert und eine Wieniatvéky'’\&e Phantasie, welche in woblgelungener Weise zu Gehör gebracht wurden, während für die berühmte, überaus schwierige Gavotte von Sebastian Bach ihre Kräfte freilich niht ganz ausreibten. Neben Frl. Tua wirkten Hr. Arthur Friedmann dur Klaviervorträge und Frl. von Rechen- berg als Sängerin durchaus beifallewürdig. In ihrem am Sonntag stattfindenden leßten und Abschieds-Concert wird Sgra. Tua, dem Wunsch ibrer Freunde entsprehend, dasjenige Programm zum Vor- trag bringen, mit welchem die Künstlerin vor 6 Jahren in Berlin debutirte Durch die Mitwirkung der Gattin des Hrn. Arthur Fried- keim und der Sängerin Frl. Argenti wird das Programm eine inter- essante Bereicherung erfahren.

Mannigfaltiges.

Verein für Geshihte der Mark Brandenburg. Sißung vom 12. September 1888, Ueber den ersten Band von Stölzel's: „Brandenburg-Preußens Rechtëverwaltung und Rechtêver- fassung, dargestellt im Wirken seiner Landeëfürsten und obersten Justiz- beamten“, berichtete der Amtsrichter Dr. Holtze, indem er an dieser Stelle namentlich darauf hinwies, wie sehr durch die eingehenden Forschungen des Verfassers unsere Kenntaiß ron dem Bildungêgang und den Verdiensten tec märkishen Kanzler Risselmann, Kettwich, Weinleben, der beiden Distelmeier, Löben und Bruckmann bereichert wird. Der Gymnaszllehrer Dr. Kamieth gab einen neuen Beweis für die zerstörenden Wirkungen, welhe der 30jährige Krieg auf den märfishen Gewerbfleiß geübt hat. Na einer alten, jedoch dur fein Schriftstück belegten Ueberlieferung blühte früher die Töpferei in dem altmärkishen Städtchen Bismark. Jeßt hat man daselbst eine Anzahl von Ofenkacheln ausgegraben, die mit den BVildnissen deutsher Fürsten und Fürstinnen geschmüdckt sind und, wie durch eingebrannte Jahreszahlen erwiesen ist, aus dem 16. Jahrhundert und aus dem Anfang des 17. stammen. Ein Zweifel, ob diese Kacheln etwa nur zufällig aus der Werkstatt einer anderen Gegend hierher geschaft worden sind, ist autgeschlossen, da auch die betreffenden Formen, von denen der Vortragende eine Probe vorlegte, an Ort und Stelle gefurden worten find. Dr. Naudé sprach über die Kabinets-Ordres, welche Friedri der Große an seine Generale in Bezug auf deren dienstlihes Verhalten gerichtet hat. Dieselben sind nur auênahméweise in französischer, die weitaus überwiegende Zahl in deutsher Sprahe abgefaßt, die' der König, wenn man von Grammatik und Orthographie absieht, so vollkommen beberrshte, daß er sih niht nur des Hochdeutschen, son- dern gelegentlich auch rlattdeutsher Formen, ja der Berolinismen bediente. Die ihm eigene strengste Auffassung des Pflichtbegriffs hat zur Folge, daß er den Tadel reihlih austheilt ; mit schäârfstem Spott und rüdsihtloser Derbheit des Auédrucks trifft er Offiziere, die seiner Meinung na pflictvergessen gehandelt haben, gleichviel, ob sie seine Unterthanen oder Mitglieder deutscher Fürstenhäuser sind. Lob ift selten, dann aber uneingeshränkt, wie Bewunderung klingend, für die auf solche Weise Ausgezeichneten, z. B. den Prinzen Heinrich, den Prinzen von Braunscbweig-Vevern, Seydliß, Fouqué, Winterfeld. Dr. Seidel las den bisher ungedructen amtlichen Bericht vom i7. März 1647 über die erste Anlage der „Linden“ in Berlin, einec Allee von Linden- und Nußbäumen, die sich in sechs Reihen von der beutigen S(loßbrüde bis zum Denkmal Friedrih's des Großen erstreckte. Der Kurfürst antwortete aus Kleve am 16, April überall zustimmend; nur die vor- geschlagene Hinzufügung von Haselstauden und Pflaumenbäumen ließ er fallen. Der Gymnasiallehrer Dr. Landwehr \prach über das Kirchenregiment des Großen Kurfürsten. Die Materialien, welche dazu benußt waren, ftammten aus dem Geheimen Staatsarchiv und dem Archiv des Königlichen Konsistoriums. Leider _sind dieselben häufig sehr fragmentaris, so daß cs z. B. \{chwierig ift, sh über die verschiedenfach veranstalteten Visitationen ein genaues Bild zu ver- schaffen. Eine allgemeine Visitation unterlie) der Kurfürst auf Anrathen des Hofpredigers Stosh, der fürchtete, daß

Thcologen dadurch eine Hard-

‘winr würden, auf milder Gesinnte einzuwirken. Dem fkirhlihen Leben hat FriedriÞd Wilhelm weitgehendste Aufmerksamkeit geschenkt. Er suhte Mif,bräuhe, die noch aus der katholishen Kirche ftammten, zu beseitigen. Um den Gottesdienst Allen verständlih zu machen, wurden ftatt der lateinishen Gesänge deutshe eingeführt, so zuerst 1663 in der Havelberger Stiftskirche. Unnöthigem Luxus bei Hoczeiten u. a. wurde gesteuert, für Heilig- haltung des Sonntags durch wiederholte Verfügungen Sorge getragen. Auf die Revision der Konsistorialordnung ist der Kurfürst vielfach bedaht gewesen, doch kam das Werk troß wiederholter Ansäge nit zur Vollendung. Aus die foziale Lage der Geistlichkeit hat Friedri Wilhelm in gleiher Weise zu bessern gesucht, wie er wissenshaftlihe Arbeiten auf dem Gebiete der Theologie unterstüßte. S@ließlih wurden unter seiner Regierung verschiedenfach Untersubungen über das Patronatêreht angestellt, da hier sehr viel Unklarheit herrschte.

Hannover, 20. September. (W. T. B.) Die heute unter dem Vorsiß des Ober-Präsidenten von Bennigsen betreffs der Emin Pascha-Erxvedition abgehaltene Versammlung war von etwa 2000 Personen besucht. Die Afrikareisenden Peters, Wiß- mann und Keichard sprachen über das deutshe Emin Pascha-Unter- nehmen. Die Versammlung bes{chloß, eine thatkräitige Unterstüßung des Unternehmens in der Provinz Hannover zu orgarisiren und ferner ein Huldigungstelegramm an Se. Majestät den Kaiser und König zu rihten. Ober-Präsident von Bennigsen äußerte unter dem Beifall der Versammlung, daß die Regierungen sowohl wie die Landesvertretungen und jeder Einzelne für dieses nationale Werk zusammenwirken müßten.

Köln, 20. September. (W.T. B.) Die 61. Versammlung deutsher Naturforscher und Aerzte nahm im Fortgange der heutigen Sißung die Statutenänderungen im Ganzen mit geringer Mehr- heit an. Nach denselben is die Mitgliedschaft eine dauernde; die Gesellschaft kann eigenes Vermögen und Besiß erwerben. Es wird cin aus 15 Mitgliedern bestehender Vorstand gewählt, zu welhem der jedesmalige Geschäftsführer gehört. Der gewählte Vorstand wird mit der Ausarbeitung endgültiger Satzungen beauftragt, über welche in der nähsten Versammlung in Heidelberg Beschluß gefaßt werden soll.

Düsseldorf, 18, September, (Köln. Ztg.) Der Festausschuß zur Jubelfeier des 6C0jährioen Bestehens der Stadt Düsseldorf beabsichtigt, am 14. Oktober einen großen historischen Festzug zu veranstalten, welber aht Zeitbilder aus der Geschichte Düfseldorfs darstellen soll. Es sind dies zunähst die S{hlacht bei Worringen im Jahre 1288, ter Scloßbau unter dem Grafen Wil- belm 1380, die Bestätigung der Schüßengilde durch den Herzog Adolf V. von Jülih und Berg 1435, das Hoczeitstest des Herzogs Iohann Wilhelm mit der Markgräfin IJIacobe von Baden, das Fest des Pfalzgrafen Philipp Wilhelm für den König Karl 11. von England, das hier 1654 statt- fand, sodann Zeitbilder aus den Diiten des Kurfürsten Johann Wilbelm zu Anfang des 18. Jahrhunderts und tes Kurfürsten Karl Theodor zu Ende des leßten Jahrhunderts. Das lette Zeitbild soll den Einzug der Verbündeten 1815 darstellen. Die Zeichnungen zu den Kosten der Veranstaltung sind so erheblich erfolgt, daß das Zu- standekommen eines würdigen Festes niht mehr zu bezweifeln ist.

Ulm, 18. September. (U. Tagbl.) Die Versetarbeiten an der Pyramide des Münsters sind nunmehr am zweiten Felde, auch wächst das nordöstlihe Treppenthürmchen zusehends. Auf der Süd- seite des Mittelschiffdahstuhls ist zur Zeit ein Dachladen mit ver- goldeter Kugel eingesetzt, Auf der Nordseite ist nunmehr auch eine ziemlihe Strecke mit den glajsirten Ziegeln eingedeckt. Im Innern des südlichen Seitensbifs werden gegenroärtig Bemalungs- Proben an den Gewölben angestellt.

babe gewinnen

Paris, 20. September. (W. T. B.) Der Strike der bei dem Bau des Eiffelthurms auf dem Marsfelde beschäftigten Arbeiter ist beendet; die Arbeit ist wieder aufgenommen. (Der Thurm ift jeßt 145m hoch und wegen der gefährliheren Arbeit in dieser Höhe forderten die Arbeiter eine Lohnerhöhung von 20 Cts. für die Stunde.) Dagegen hat sich die Lage in St. Etienne vershlimmert; dort gelang es den Streikenden, fast alle Arbeiter der Koblengrubengesellschaft zur Arbeitseinstellung zu be- wegen, so daß der Strike daselbst heute nahezu cin allgemeiner ist.

Das Panorama der Friedrichstadt wurde gestern von dem Großfürsten Nikolaus dem Aelteren von Rußland mit einem Besuche bechrt. Der Großfürst kam mit Gefolge, den Herren der Gesandtschaft und den attacirten Offizieren in drei Königlichen Wagen von der Wilhelmstraße angefahren. Hr. Planer matte die Honneurs und erhielt vom Großfürsten warme Worte der Anerken- nung für die interessante Schaustellung aus dem hohen Norden. Besonders wurde von Sr. Kaiserlihen Hoheit die Beleuchtung und die naturwahre Wiedergabe in Kolorit und Darstellung lobend hervorgehoben. Bei Besichtigung der Dioramen wurde Hr. Planer gebeten, den Maler des Hauptbildes, Hrn. Krieger, welcher gegen- wärtig noch hier anwesend ist und an dem leßten bocinterefssanten Dioramenbilde „Spigzbergen bei Nordlicht“ mait, vorzustellen. Hoch- befriedigt verließen die Herren nach dreiviertelstündigem Besu das Panorama.

die ergreifende Wi-dergabe ihrer inneren Zerrissenheit und ihres von | die wittenkergisch gesinnten

21. September 1883 | Luftdrucke das

Wetterberich m Morgens.

8

S Des D

trodene Wetter fort. außer zu Memel, liegt die Temperatur unter der normalen. In Chemnitz wurde Reif beobachtet.

Montag:

Ilse. Hans Olden.

ruhige, vorwiegend heitere und An allen deutschen Stationen,

Deutsche Seewarte.

Stationen. Wind. Wetter

9 Nebel 1wolkenlos | 7'heiter | 2 halb bed. | 2\bedeckt | 4/halb bed.

in 9 Celsius

Temperatur 59 C. =4/ R.

Bar. auf 0 Gr u. d. Meeres\p. red. in Millim.

pk

C D TS S 00

Mullaghmore | 770 Aberdeen .. | 769 Christiansund | 763 Kopenhagen . | 772 Stockholm . | 768 aparanda . | 757 t Petersburg| 767 2 halb bed. Moskau... | 765 1/bededckt

Cork, Queens- E town ... | 768 | 2 beiter 11 elder, | (69 D 1\wolkenlos | 13 ylt 771 [D 11 amburg .. | 771 | : 12 winemünde | 772 i 12

Neufahrwasser| 773 ill/hei 19

Memel ... | 773 Í 11

Münster... | 768 | wolkenlos | 10 Karlsruhe. . | 767 | wolkenlos | 10 Wiesbaden . | 768 wolfenl.2) | 12 München . . | 768 Nebel 8 Chemniy .. | 770 ill\wolkenl.3)| 7 Berlin. .…. | 771 | wolfenl.4) | 11 Wien l A halb bed. 8 ;

Breslau. | 772 | wolkenlos | 7 Sonntag: Triest ..,, | 769 |ONDO wolfenlos | 18

4 Utiee Thau. 2) Thau. 3) Nebel, Reif.

pm pmk pem pee

Taglioni. An

Uebersicht der Witterung.

Auch von gestern auf heute hat \ch die Wetter- lage wenig verändert. Allenthalben dauert bei hohem

Demetrius.

Ea Theater - Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern-

haus. 165. Vorstellung. in 5 Akten von Meyerbeer. Granzösishen des Scribe, überseßt von Castelli. allet von Paul Taglioni. Regisseur: Hr. Salomon. Brethol, als Gast.) Anfang 7# Uhr. Wallner - Theater. müller und Finke. Original-Lustspiel in 5 Akten von Dr, Carl Töpfer. Sonntag : Opernhaus. es B Oa, Carmen. Oper in 4 Akten von Georges Bizet. i N Henry Meilhac und Ludovic Halévy, nach einer | und Hrn, Arthur Friedheim. Novelle des O Meérimée. ang 7# Uhr. Wallner-Theater. Major auf Urlaub. Lustspiel in 4 Akten von E. Heiden und F. Stahl. Anfang 7# Uhr.

Deutsches Theater. rühmte Frau. Graf Waldemar.

Montag: Die Räuber.

Die nächste Aufführung von Die Hermanns- \schlaht findet am Dienstag, den 25. September, ftatt.

Berliner Theater. Tragödie in 5 Akten von Sthhiler- | 43. Male: Laube, (Beseßung vom Eröffnungs-Abend.)

Paul Lindau.

Die Hugenotten. Oper Dichtung nah dem

Dirigent: Hr. Kahl.

(Valentine: Fr. Piecson- Zappert.

Bruno

175. Vorstellung. Rosen-

Anfang 7s Uhr. Rroll's Theater.

chtung von Tanz von Paul

176, Vorstellung. Der Herr

nung der Wintersaison. Leopold Ely. Anfang 7# Ubr.

Sonnabend: Die be-

Anfang 7# Uhr.

Sonnakend und Sonntag: | tisches, Dresdenerstraße 72).

4 Akten von Leon Treptow.

Schauspiel in 5 Akten von

—— Matthias Saudorf. Ausstattungs\ück mit Ballet von Jules Verne und W. Busnach, überseßt von

Friedrich - Wilhelmstädtisches

Sonnabend: Mit durchaus neuer Ausstattung, zum 8. Male: Der Glüesritter. 3 Akten von Richard Genée, W. Mannstädt und Musik von Alpbons Cz;ibulka. Sonntag: Zum 9. Male: Der Glüesritter.

Sonntag: Lettes Concert

der Sgra. Terefina Tua unter Mitwirkung der Fr. Madeleine Friedheim, Frl. Friederike Argenti

Belle-Alliance-Theater. Sonnabend: Eröff- Zum 1. Male: berger. Posse in 4 Akten von Ernft Niedt und

Central-Theater. Direktion: Emil Thomas. Sonnabend: Zum 38, Male: Schmetterlinge. Ge- sangsposse in 4 Akten von W. Manrsftädt. von G. Steffens, Anfang 7# Uhr

Adolph Ernst-Theater (früher Louisenstäd- Sonnabend:

Die drei Grazien. Couplets von Görß.

Musik von Franz Roth. (Novität!) Im 2. Akt : Landpartie-Duett. Anfang 7# Uhr.

Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

Victoria-Theater. Sonnabend : Zum 4. Male: | "E

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frl. Anna Pflaume mit Hrn. Second- Lieutenant Otto Lehmann (Köln). Frl. Dora v. Kessel mit Hrn. Lieutcnant Julius v. Enckevort (Ober-Glauche). Frl. Auguste Heller mit Hrn. Öütten-Direktor Ferdinand Schneider (Dortmund— Friedrihshütte zu Herdorf).

Verehelicht: Hr. Second-Lieutenant Bering mit Frl. Sophy v. Leveßow (Kiel). Hr. Regie- run-8-Baumeister Heinrih S@lüter mit Frl. Luise Jänicke (Köln).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. euge Mess: rendar Hermann Schuly (Frankfurt a. O.). Hrn. Hermann Rimpau (Anderbeck). Hrn, Dr. G. Lohse (Chemniß). Eine Tochter: Hrn, v. Wedell-Parlow (Polssen). Hrn. Paul Rothmann (Heldrungen).

Gestorben: Hr. Reserve-Lieutenant Paul Soeding (Rittergut Evedorf, Lüneburg). Hr. Lehrer Traugott Schellshmidt (Sorau, N.-L.). Hr. Stadtrath Ferdinand Loeffler (Potsdam). Frau Regierungs-Affeffor Elisabeth v. Fidler, geb. v. Eltester (Schleswig). Frau Rosalie von Döhren, geb. Karsten (Hannover). Hrn. Ernft Schott Tochter Lydia (Kirhheim u. T.).

Theater. Operette in

Schlau-

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutshen Buhdruckerei und Verlags- Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Vier Beilagen (einshließliG Börsen-Beilage).

Musik | Berlin:

A Gesangspos)e in

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich

M 241.

welche in der Zeit vom 1. bis 15. September 1888 innerhalb des deutschen Zollgebiets mit dem Anspruch auf Steuervergütung abgefertigt und aus Niederlagen gegen Erstattung der Vergütung in den freien Verkehr zurückgebraht worden find.

[710: Rohzucker von mindestens 96 Proz. Polarisation und raffinirter Zucker von unter 98, aber mindestens

90 Proz. Polarisation.

711: Kandis und Zucker in weißen vollen harten Broden 2c., oder in Gegenwart der Steuerbehörde zerkleinert,

weiße trockene (niht über 1 Proz. Wasser enthaltende) Zucker in

sogenannte Krystalls 2c.

712: Aller übrige harte Zucker, sowie aller

Erste Beilage

Berlin, Freitag, den N. September

C

Deutsches Reich. Zudckermengen,

Kryftall-, Krümel- und Mehlform von mindestens 98 Proz. Polarisation.]

Berichtigung.

Preußischen Staats-Anzeiger.

E,

Centralblatt der Bauverwaltung. Nr. 374. Inhalt: Nichtamtlihes: Neue Theorie der Reibung. Nowmals der Ein- sturz der Wesermühle in Hameln. (Schluß.) Büchershau.

Staaten

bezw. zur unmittelbaren Ausfuhr

Verwaltungs-Bezirke.

Mit dem Anspru auf Steuervergütung wurden abgefertigt :

zur Aufnahme in eine öffent-

lie Niederlage oder eine

Privatniederlage unter amt- lidem Mitvershluß

Aus öffentli®en Niederlagen oder Privatniederlazen unter amtlihem Mitverschluß wurden gegen Erstattung der Vergü- tung in den freien Verkehr zurückgebraht

„Aller“ eider“ „Ems“

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2009 50 000 884 480 8214 614 504

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„Hermann“ . „Rhein“ „America“ „Main* .

„Straßburg“ 300 000 „Hannover“ . E C „Berlin“ O eue : 570 638'

„Koln“ 960 787

Sa. Preußen Buen S E Thüringen , eins{l. der Großh. Aemter Allstadt und Oldisleben Braunschweig S Aa.

äs.

2174011 1683 S S 248834 192486| S

41 800 60 000) 1 044 196

408 839 S6 369582 39 1 490

70 104

141595, 29 793

6 018

60 000

339 360| |

382645

„Bayern“ „Neckar“ . „Sachsen“ eSalier“.

, PVeberhaupt im deutshen Zollgebiet . Hierzu im Monat August 1888 .

3570 524 2491 512 1 760 701! 6 506 952|

508 736] 1468 865 371 072 388 187 1 394 096| 991 509)

10 048/10 406 556.

l 411 022 84 948

1 360 147! „Nürnberg“ .

Zusammen In demselben Zeitraum des Vorjahres*)

Berlin, im September 1888.

1. Steckbriefe und UntersuGungs-Saten.

2. Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

4. Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlihen Papieren.

1) Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

[312751

In der Strafsache gegen: y

1) den Arkeiter Carl Friedrih Wilhelm Lensch aus Neu-Ruppin, i

2) den Kommis Otto Carl Friedrih Ruhnke aus Neu-Ruppin,

3) den Friedrich Carl Eggert aus Lentke,

4) den Pantinenmaccer Hermann Wilhelm Otto Hoffmann aus Linum, j .

5) den Friedrich Wilbelm Hermann Vrückner aus Lentke, :

6) den Otto Gustav Hermann Sicorra aus Linum, 4 à 7) den Theodor Ferdinand August Menk aus enzen,

wegen unerlaubten Auêwanderns wird, da die An- geshuldigten des Vergebens gegen §. 14) Nr. 1 des Strafgeseßbu8s beschuldigt sind, auf Grund der SS. 180, 326 der Strasprozeßordnung zur Dekung der die Angeschuldigten möglicherweise treffenden böcsten Geldstrafe und der Kosten des Verfabrens, das im Deutschen Neiche befindligze Vermögen der Angeschuldigten mit Beschlag belegt.

Neu-Ruppin, den 18. Auguft 1888.

Königliches Landgericht, Ferien-Strafkammer.

2) Zwangsvollstreckungen, Aufgebote, Vorladungen u. dgl.

[22321] Aufgebot. _ A 2

Das Sparkassenbuch der hiesigen Kreisfparkaîse Nr. 1440 üher 393 4 62 „, ausgefertigt für die Vikarie St. Catharinae zu Bottrop ift angeblich verloren gegangen und soll auf Antrag des fatboli- \chen Kirchenvorstandes zu Bottrop amortisirt werden. Der Inhaber des Buches wird deshalb aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine den 1. März 1889, Vormittags 9 Uhr, seine Rechte anzu- melden und das Buch vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung erfolgen wird.

Recklinghausen, 13. Juli 1888.

Königliches Amtsgericht.

[22067] i Î Das Kgl. Amtsgeriht München I,, Abtheilung A. für Civilsachen, hat am 10. Juli laufenden Jahres folgendes Auf- gebot erlassen : Î Es i} zu Verlust gegangen cin auf den Namen Karl Otto Ludwig Breiting in Darmstadt lautender

5 331 225| 8 998 464) 8 530 223

896 923] 2 862 961/| 1 362 581

| 447 928] 1 324 737| 1158 710

5 390 295!

Kaiserliches Statistishes Amt. Beer.

Rentenschein der bayr. Hypotheken- und Wechselbank

29. Oktober :

vom 7- E 1847, unterzeihnet von Direftor Franz Xaver Riezler und Administrator Josef Riezler, über eine volle Einlage von 100 Gulden zur 2. Klasse der Vten Jahresgesellshaft (1844), welter die Nummer 167 Fol. 17 trägt und an dem si 19 Coupons pro 1866 bis infl. 1884, per 1867 bis 1885 zahlbar, befinden.

Auf Antrag des Kgl. Advokaten Justizrathes Kleinshroth “als bevollmächtigten Vertreters der Wittwe Sofie Blum in Wiesenmühle, General- bevollmächtigten des Karl Oito Ludwig Breiting in New - York wird nun der Inhaber bezeichneten Rentenscheines aufgefordert, längstens im Aufgebots- termine, am

Freitag, den 22, Februar 1889, Vormittags 9 Uhr, : im diesgerihtliWen Sitzungssaale Nr. 18/1. (Augusti- nerstock) seine Rechte anzumelden und den Renten- schein nebst Coupons vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftlo3erflärung erfolgen wird.

München, den 12. Iuli 1888, :

Der geschäftsleitende Kgl. Gerichtsschreiber :

(L. S) Hagenauer.,

[28596] Aufgebot.

Der von Heinrih Svberberg zu Hattingen aus- gestellte und girirte Wechsel vom 8. Mai 1888, acceptirt von Wilhelm Ricp zu Hattingen, in wel- hem fi dieser verpflichtet, am 8. August 1888 die Sumtne ron 250 4 zu zablen, ist durch Giro des Gustav Drenhaus zu Hattingen auf die Handels- gesells{chaft Fr. & Aug. Schulz zu Berlin, Marien- straße 28, übergegangen. Auf den Antrag der Ley- teren erfolgt das Aufgebot dieses Wechsels, da der- selbe abhanden gekommen ist. Es ergeht daher die Aufforderung ax den unbekannten Inhaber des Wechsels, spätestens in dem auf deu 15. März 1889, Mittags 12 Uhr, anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte bei dem Gerichte anzu- melden und den Wechsel vorzulegen, widrigenfalis die Kraftloterklärung des ledleren erfolgen wird.

Hattiugen, den 23. Auguft 1888.

Königliches Amtsgericht.

131127] Aufgebot. /

Die Firma Fr. et Aug. Schulz zu Berlin hat das Aufgebot des von ihr unter dem 18. Mai 1888 ausgestellten, auf den Engelbert Bußmann zu Lüdinç- haufen gezogenen und von diesem acceptirten Wechsels von 200 Æ, zahlbar am 18. August 1888 und mit einem Blaukoindofsament versehen, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens

10 048/11 766 703, 37 500] 6 255 715 *) Die Abweichungen von der vorjährigen Uebersicht beruhen auf nachträglih eingegangenen Berichtigungen.

Deffeutlicher Anzeiger.

in deu auf den 5. April 1889, Vormittags 97 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte anbe-

495 970| 237 023!

getroffen.

raumten Aufgebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft- loserflärung der Urkunde erfolgen wird. Lüdinghausen, den 8. September 1888. Königliches Amtêgerit&t.

(31302] :

Aufgebot. Zum Bau des Kommunalweges von Brüntrup nach OVetmold hat :

1) der Kolon Schröder Nr. 9 zu Kappel eine Fläche von 39 qm, : 2) der Kolon Mittelgöker Nr. 7 das. eine Fläche von 36 qm S abgetreten, wofur eine Grundentshädigung von 300 für die Scheffelsaat aus der Amtsgemeindekasse zu zahlen ift.

Auf Antrag hiesigen Verwaltungsamts werden alle Diejenigen, welche Ansprüche auf die Entschädi- gungêgelder zu haben vermeinen, aufgefordert, solche \pâtestens in dem auf Mittwoch, den 7. Novem- ber 1888, Morgens 9 Uhr, auf Zimmer Nr. 6 hiersclbst anberaumten Termine anzumelden und zu begründen, widrigenfalls die Entshädigungegelder an die genannten Kolonen ausgezahlt werden und für die sih Nichtmeldendea ihr Recht gegen die Amts- gemeinde verloren geht. :

Blomberg, den 15, September 1888,

&ürstlies Amtêégericht. 11. C. Melm.

[31385] Aufgebot. . Auf Antrag des Oekonomensohnes Iohann Pfister zu Dollastein, seine Mutter, die seit dem 23. April 1878 verschollene Bauersehefrau Anna Maria Pfister pon Dollnstein, für todt zu erflären, wird hiemit im Wege des Aufgebots die Aufforderung erlassen: j L an die Verschollene Anna Mazuia Pfister, spätestens in dem auf Donnerstag, den ‘11. Juli 1889, Vormittags 8 Uhr, vor dem unterfertigten Gericht in öffentlicher Sigzung anberaumten Aufgebotstermine per- sönlich oder schristlich bei Geriht si anzu- melden, widrigenfalls sie für todt erklärt wird; “11. an die Erbbetheiligten, ihre Interessen im obenbezeihneten Aufgebotstermine wahrzu- nehmen; I1I. an alle Diejenigen, welche über das Leben der Verschollenen Kunde geben können, Mitthei- lung hierüber beim unterfertigten Gericht zu

machen. Eichftätt, 17. September 1888, Königliches Amtsgericht. (L. 8.) Krafft

rafft. Zur Beglaubigung : Der Gerichtsschreiber. (L. S.) (Unterschrift), K. Sekr.

eSaale* , „Fulda“ , „Trave“ .

„Kr. Fr. Wilb. „Gr. Bismarck“

Li „Braunschweig“ „Hobenzollern* . „Oohenftaufen“ ,

Triest, 20, September. „Imperator“

Verkehrs - Anstalten.

Norddeutscher Lloyd in Bremen. (Leßte Nahhriten über die Bewegungen der Dampfer.) New-York- und Baltimore-Linien :

Bestimmung.

Bremen Bremen Bremen Vremenu New-York New-York New-York

20. Sept. von Southampton,

15, Sept. von New-York.

18. Sept. von New-York.

19, Sept. von New-York.

18. Sept. in New-York.

13. Sept. von Southampton.

j 16. Sept. von Soutbampton. New: Vork 20. Sept. Dover passirt. Bremen 18. Sept. Lizard passirt. Bremen 12, Sept. von Baltimore. Bremen 19. Sept. von Baltimore.

Baltimore 19, Sept. in Baltimore.

Baltimore 14. Sept. Lizard passirt.

Baltimore 19, Sept. von Bremerhaven.

Brasil- und La Plata-Linien: Lissabon, Vigo [| 45 : Aufwvery Vrèmen 12. Sept. von Bahia. La Plata 25. August in Montevideo. Lifsaben, l19 A v N hi Antwerp., Bremenss -* *Ug. von Data. La Plata 14, Sept, in Montevideo. La Plata 2, Sept. von Vigo. Brasilien 18. Sept. in Babia. La Plata 19, Sept. von Vigo. nien nach Ost-Asien und Australien: Bremen 17, Sept. in Aden. Ost-Asien 9, Sept. in Skbanghai. Ost-Asien 15, Sept. in Aden. Ost-Asien 20. Sept. in Artwerpen. Bremen 19, Sept. in Suez. Bremen 17, Sept. von Adelaide.

Australien 9. Sept. in Colombo. Australien 18. Sept. von Genua.

: (W. T. B.) Der Lloyddampfer ist heute Nachmittag aus Alexandrien hier ein-

London, 20. September. (W. T. B.) Der Union-Dampfer „Merican“ ist gestern auf der Ausreise von Capetown ab- gegangen. Der Castle-Dampfer „Garth Castle“ ist heute auf der Ausreise in Capetown angekommen.

95. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesell\ch@. 6. Berufs-Genossenschaften.

7. Wochen-Ausweise der deutschen Zettelbanken.

. Verschiedene Bekanntmachungen.

(31305)

Der Brinksizger Joahim Fahrenholz aus Westerwisch hat glaubhaft gemat, daß er auf Grund eines verloren gegangenen Erbauseinandersezungs8- vertrags vom 12. Mai 1858 Eigenthümer des unter der Brandversicherungënummer 6 zu Westerwish be- legenen Brinksizerwe]ens nebst Zubehör sowie des sonstigen Nachlasses seiner am 11, Deiember 1839 verstorbenen Mutter geworden sei, au die in solhem Vertrage für die Miterben festgeseßten Abfindungen gezahlt habe.

Auf den Antrag des 2c. Fahrenholi; werden daher alle Diejenigen, welde an dem fragliwen Nachlasse und insbesondere an dem Brinksigerwesen nebst Zu- behör ein näheres oder gleich nahes Erbrecht zu haben vermeinen, zur Anmeldung ihrer Ansprüche in dem auf Donnerstag, 8. Novemker d. JF., Morgens 10 Uhr, vor dem unterzeiwneten Ge- ridte anberaumten Termine unter dem Rechts- nachtheile damit aufgefordert, daß im Falle der Nichianmeldung von Ansprüchen der Antragsteller als der wahre Erbe und als Eigenthümer des be- zeihneten Grundstücks angenommen werden soll und daß nah dem Ausschlusse ctwa ih meldende und lezitimirende Erben alle bis dabin über den Nachlaß getroffenen Verfügungen anzuerkennen \chul- tig seir, auch weder Rechnungsablage noch Ersatz der erhobenen Nußungen zu fordern, sondern ihre Ansprüche auf dasjenige zu beschränken baben sollen, was von dem Nacwlafse ncch vorhanden sein wird.

Thedinghausen, den 12, September 1888.

Verzoglihes Amtsgericht.

A

tuftenbach.

[315211 Verichtigung.

In der Bekanntmachung des Königl. Amtsgerichts zu Stettin vom 10. September 1888, betr. Aufgebot des Pommerschen Pfandbriefs Güstow, Kreis Randow, Nr. 116, abgedruckt in der 1. Beil. der Nr. 240/88 dieses Blattes, muß es in Zeile 6 von oben heißen : 37% statt: 3# 9/0.

[31311] Bekanutmachung.

Das Aufgebotsverfahren, betreffend die Todes- erklärung des Bäders Peter Guderski, ist in Folge Zurücknahme des Aufgebotsautrags aufgehoben worden.

Der auf den 4. April 1889 ankteraumte Auf- getotstermin fällt weg.

Posen, den 17. September 1888,

Königliches Amtsgeriht. Abtheilung IV. [31312]

Der verstorbene Büdneraltsizer Christian Lehmann aus Jachzenbrük hat in seinem Testamente für die ehelihe Descendenz seines Bruders, des Arbeiters