1888 / 241 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 21 Sep 1888 18:00:01 GMT) scan diff

[314811

Zur anßerordentlichen Generalversammluug unserer Gesellschaft laden wir biermit unsere Mitglieder auf Freitag, den 12. Okftober d. J., D 1¿ Uhr, in den Gasthof „zur Sonne* in

eiß ein.

Bee qur Theilnahme on der Gereralversammlung berechtigenden Quittungen über die erste Aktien- Einzahlung find bei dem Gesells{aftsvorstande oder dem Kaufmann Herrn Rudolf Tillmanns zu Zeiß einzureichen.

etwa fehlenden Coupons wird vom Kapitalbetrage der Obligationen gekürzt. Die Verzinsung der oben bezeihneten Obligationen hört mit dem 2. Ja- nuar 1889 auf.

Holzminden, den 2. Juli 1888.

Actien-Zudckerfabrik Holzminden. p ————M——ÊÒÊÒIÒÒIÒIÒIÈIÈ r ———

S) Verschiedeue Vekanntmachungen.

[31130]

5: Zweite Beilage Sr. Majestät des Kaisers Wilhelm IL zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

in folgenden zum Wands{mu*k ih eignenden Formaten: M 241. Berlin, Freitag, den 2k, September [88S

Ae Se * 4 Motor 2 Cent. : 90 Cent. Preis % 45,00, D Inbalt diefer Beil s cim EIeE - N , er ieser Beilage, in welcher die Bekanntmachungen aus den Handels-, Genofsenschafts-, Zeihen- und Muster - Registern, über Patente, Konkurse, Tarif- und Fahrplan-Aend en der deutscher 1 Meter : 73 Cent. Preis 27,00, in Eisenbahnen enthalten sind, erscheint au in einem besonderen Blatt unter dem D 8 Polens r F Cs

Imperial-Format, Carton-Größe E 88 Cent. : 70 Cent. Preis & 15,00, in Central-Handels- Register für das Deutsche Neich. (Nr. 241 A)

Rahmen #4 45 K 125, Rahmen 4 30 A 100. Das Central - Handels - Register für das Deutshe Reih kann dur alle Post - Anstalten, für Das Central - Handels - Register für das Deutsche Reich ersheint in der Regel täglich. Das

Das Bild ift von Franz Hanfstaengl in Münten aufgenommen, in unvergänglihem K obl en . a e . . E endruck auëgeführt und bildet Gegenstück zu den so allgemein beliebten, in der gleichen Anstalt hergestellten Auf- L R : ern

Berlin auch durch die Königliche Expedition des Deutscheu Reichs- und Königlich Preußishen Staats- | Abonnement beträgt 1.4 50 F für das Vierteljahr. Einzelne Nummern kosten 20 S. Anzeigers SW., Wilhelmstraße 32, bezogen werden. Insertionspreis für den Raum einer Druckzeile 30 .

nahmen Ibrer Majestäten der Hofeligen Kaiser Wilbelm I. und Friedrich III. Durch langjährige Erfahrungen sind wir in den Stand geseßt, die Verpackung gerahmter Bilder Vom „Central - Handels - Register für das Deutsche Reich“ werden heut die Nrn. 241 4. und 241 B. ausgegeben. Markt das natürlich{ste bauptsäblih auf Sendungen nach Elsaß-Lothringen.

Soeben crich{ien die

Neueste Aufnahme

e

Tagesordnung : 1) Erböbung des Aktien-Kapitals und sonstige Statuten- Aenderungen.

2) Wabl von Aufütsraths-Mitgliedern.

3) Aügemeine geschâftlihe Angelegenheiten. Spora, den 20. September 1888.

Zuckerfabrik Spora Actien-Gesellschaft. Der Aufsichtsrath.

Scaede.

[30600]

Die, geleaentlich der 29. Hauptversammlung deutscher Jugenieure, vom Oberschlesishen Be- zirks-Verein herausgegebene Feftschrift: „Ober- schlefien, sein Land und seine Judustrie, von Dr. Kosmann““ ift, soweit der Vorrath reicht, von dem Unterzeichneten gegen vorherige Einsendung pon 5 Æ für Mitglieder des Vereins und 6 4 für Nichtmitglieder zu beziehen.

so auszufübren, daß dieselben auf die weitesten Entfernu isch veri j 6 ivie Gd a E f s tfernungen au Uberseeisch versandt werden können, Verlin W., 21. September 1888.

aufaahme*äbiger

[31487]

Bickendorfer Dampfmühle.

Der Aufsichtsrath ladet die Aktioräre ein zur

Generalversammlung auf Moutag, den 8. Oktober cr., Vormittags ¿12 Uhr, auf tie Amtéstube des Notars W. Schippers zu Ehrenfeld, Venloerstrafe Nr. 54.

: Tagesordnung:

I. Bilanz pro 1887.

II. Wabl eines Revisors pro 1887. III. Wahl eines Mitgliedes des Aufsiht3rathes. Vickendorf, den 15. Sevtember 1888.

Der Aufsichtsrath.

[31100] Aktien-Gesellshaft für Fabrikation von Eisenbahn-Material zu Görliz.

Die Aktionäre werden zur ordentlichen General- versammlung Mittwoch, deu 10. October d. Fes Nachmittags 3 Uhr, im Saale des Englischeu Gartens in Görlitz eingeladen.

. Tagesordnung:

1) Bericht des Verwaltungsrathes über die Lage des Gescäfts unter Vorlegung der Bilanz,

der Gewinn- und Verlustrebnung und des Geschäftéberihtes, und Beschlußfassung über

die Bilanz. (§. 33 des Getellschaftsstatutes). Abänderung des gesammten Gefellshafts- statutes, insbesondere Umgestaltung der Or-

Der Vorfißende des Oberschlefischen Bezirks-

[31291]

Kattowitz O.:S., den 13. September 1888.

Vereins deutscher Jngeunieure. Donders.

der Noyal Feuer- und

Grundkapital: Pfd. Sterl. 2 000 000 = % 40 000 000. Die Einnahme.

Amsler «& Ruthardt,

Kunst-Handlung.

Geschäfts - Abschluß pro 1887 Lebens-Versiherungs-Ge

egründet und incorporirt im Jahre 1845.

Teuer - Versicherungs - Branche.

sellschaft in Liverpool.

Haftbarkeit der Actionaire ist solidarisch und unbeschränkt.

Ansgabe.

Feuerversihrrungs - Fonds zu Anf

Jahres . s A s g E Conflagration-Sons Prämie n2ch Âbzug der Rückversiherungs- Que E Sam A

f

£ '8 d.

550 000/—'— 200 000|— '—

968043 9 9 E S

“A 4 11 000 000!— 4 C00 000

19 360 869 75 514 305

174375814 9 Lebens - Versicherungs - Branche.

34875 17475

E | s.| d.

582 792! 3/11 145 068 12/11 162 733/16! 2 E 103164 1/9

j j

Brandschäden nah Abzug der Rückversie- rung e Provin A Berwältungatosle S Erzielter Gewinn auf das Gewinn- und Verlust-Conto übertragen . . . ., Betrag des Feuerversihe- | rung8-Fonds ._. £ 550 000. [f Betrag des Conflagration- |

Fonds 200 000. —.

zusammen am Ende des Jahres laut Bilanz 750 000|—|—

d [s

11 655 843/92 2 901 372/92

3 254 676/16

2 063 281/75

15 000 000—

174375814! 9

34 875 174175

ganisation der Gesellshaft unter Berück- sichtigung des Aktiengesetze3 vom 18. Juli 1884. Im Falle der Annahme von Gegenstand 2: Wabl von fünf Aufsibt8rath3-Mitgliedern. Im Falle der Ablehnung von Gegenstand 2: Neuwabl eines Mitgliedes des Verwal- tungsratbes an Stelle des nach den Bestim- mungen des §. 12 des Gesellschaftzstatutes aus[cheidenden Herrn Stadtrath a. D. Loes{-

_ brand. : 9) Bericht der Revisions-Kommissioi (§. 30 des _Gesells{aftsstatutes). 6) Wahi der Revisions- und Debargze-Kommission für das laufende Geschäftéjahr (8, 30 des

Leben8versi®ßerungs - Fonds zu Anfang des S Prâmien nach Abzug der Rüversiherungs- Prämie . E Se

2 1

|

£ s. d, M o 3 053 852/13 11

53 891 18 25 974 12

61 077 053/92

11 5077 83808 7| 251949258

3433719 4

68 674 3841 58

Renten-Versiherungs-Branche.

: L [8d Auszablungen auf Leberspolicen, ein\schließli der Bonu3zusläge nach Abzug der Rück- I versiherung8-Antheile P 261 ISOIGI 7 Rükkäufe L 2045010 7 Bonus durch Baarzablungen . N 567/03 Po 12214' 6/5 Berwaltungskosien . 17 264! 410 3122012! 511

laut Bilanz. ._. : N

5 223 616/58 409 610/58 11 340 25 244 286 42 345 284 83

62 440 245/92

Lebensversicherungs- Fonds zu Ende dez Jahres 3433719! 4 7

68 674 384/58

Gesellshaftsstatutes). , Zur Tbeilnahme an der Generalversammlung sind diejenigen Aktionäre berechtigt, welck@e bis zum 9, Oktober, Abends 6 Ubr, entweder ihre Aktien bei der Ge'elischaftékasse, bci der Communalstän- dishen Bank in Görliß, bei dem Bankhause Georg Fromberg & Co. in Berlin, Charlottenstraße 25/26, deponirt, oder die geshehene Niederlegung der Aktien bei einer öfentlihen Behörde bis ¿zum genannten Tage nahgewicsen baben. An den genannten Stellen

Renten-Fonds zu Anfang des Jabres . Sinkaussgede Zinsen N

8. 203 756 14! 12 102 14! 822215 9

d. ed 9 4075 134/42

t. t

242 054 '— 164 455 75

4481 64417 Gewinn- und

Verlust-Conto.

£ 8s. d. 23 321/17 1 299 11/ 6 31919! 0

200 140 16 224082 4'

Renten . Provisionen Berwaltungskosten S Renten-Fonts am Ende des Jahres laut S 7 2

M 466 437 8 5 991/50 6 399

4 002 816 59 4 481 644/17

sind aud die Gescäftéberichte und der Gntwurf des neuen Gesellschzftsstatutes in Empfang zu nehmen, Görlitz, den 8. September 1888. Der Verwaltungsrath : Lüders, Vorsigzender.

[31488] Zu der Tagesordnung für die auf den 30. September 1888 angesette |

Außerordentliche Generalversammlung der Uctionaire der Actien Zuckerfabrik Holz: minden ist noch cin nacträglich eingegangener ge-

Saldo des Vorjahres . Zinfen s ab: Zinsen zum Alter- versorgungs-Fonds f. die Beamten Gewinn der Feuerversiherung8-Brande ;

Activa.

£ 70 717.

£ 1 000. —. —.

£ 8. d. 294 658/19 4

M A 5 893 179 33

1394 342 25 2 063 281/75

Einkommensteuer .

Dividenden und Tantièmen an die Actionaire

Saldo laut Bilanz .

“M 14 9 895 aol2 52 031/33 6 403 392!

1

|

9 350 803/33

Bilanz ultimo 1887.

9 350 803.33 Passiva.

nügend legitimirter Antrag, lautend: _-Die von mebreren Actionairen geleistete Bürgscbaft zu Gunsten eines der Fabrik ge- wäbrten Barkkredit - wird aufgehoben , bezw. Seitens der Versammlung für unbenugtbar erflärt, a zweiter Punkt der Tagesordnung hinzuzu- ügen. i Holzminden, den 20. September 1888. in

Aufsichtsrath in

der Actien Zuterfabrif Holzminden. | in

_ c. 1 - î Dito Haarmann, Vorsitzender. s

[31489

sind folgende Nummern gezogen worden:

157 181 166 167 168 169 177 208 212 219 224 289 286 292 9294 3192 328 379 388 402 418 431 440 445 455 503 508 911 512 521 525 528 531 971 575 578 599 609, im Ganzen 60 Stück.

741 744 748 754 765 774 776 777 783 788 794 801 808 815 823 826 830 832 842 843 860 905 950 954 958 975 976 40 Stü.

d. J. ab bei

4: prozentige hypothekarische Anlcihe der - Actien-Zuckerfabrik Holzminden.

Vei der beute iu Gegenwart eines Notars statt- gehabten Ziehung der am 31. Dezember d. F, gemäß den Unleihe-Bedingunaen und dem Tilgungéplane zur Nüctzablung gelangenden

__ 4¿prozenutigen Partial-Obligationen unserer hypothekarisch fichergeftellten Anleihe von 420 000 Maré

a. Obligationen über Mark 300. Nr. 11 26 28 63 74 78 98 101 117 130 154 390 353 338 366 37 463 489 495 508 9541 562

b. Obligatiouen über Mark 600.

Nr. 601 608 621 628 630 643 648 652 661 697 790 846 994, im Ganzen

Die Auszablung des Nominalwertbes dies [ung ; e eJer aus- geloosten Obligationen erfoigt vom 31, Dezember

unserer Kasse in Holzminden,

Herren J. Ballin & Co. hierselbft, „Derrn H. Gerhard hierselbft

gegen Ausëlieferung der Obligatioren, Talons und der dazu gehörigen Binscouvons, wel{ch{e später als

Hypotheken auf Freigut im Inlande . : Darlehen auf Lebenépolicen der Gesellschaft Unter dem Nüctaufswertle Veranlagungen :

in britischen Staatspapieren .

in Colonialyapieren . :

ausländisben Papieren Papieren der Vereinigten Staaten britisœen Eisenb,-Obligationen . britishen Eisenb.- Prioritäten A Eisenbahn-Obligationen der Vereinigten S in gewöhnlichen britisGen Eisenbahn-Actien in britishen Docks- und Gas-Gesellshafts- Dligaloe in Gebäuden (Freigut) .

in Gebäuden (Leasehold) i Darlehen auf Lebenspolicen der Gesells{aft, verbunden mit perfönliher Bürgschaft Darlehen an versiedene Städte und Com- munen in Großbritannien u. Wales unter Valslung der Steuereaft Darlehen auf britishe Eisenbabn-Papiere unter dem Werthe S Temporäre Darlehen auf Staatspapiere der _— Vereinigten Staaten i: : Salden der Agenten ] seitdem Ausstebende Prämien / einge-

Auëéstehende Zinsen E Baarbestände u. Gutbaben bei den Banquiers Baare Depositen bei Vanken # l

am 2. Januar 1889 verfallen. Der Betrag der

1546416 5 137 416/—

330 903 2

93 966 14

gangen 125 680! 7

27 624 12 552 631|—|— 16 324 5

1714| 5)

400 125 16| 6 128515 0! 4 99 000'— |—

10469! 6! 4 60 131 411

150 000 ——

e [4 30 063 102

S

230 724 42

4 440 062 25 1151 053 50 30 928 325 42

2 748 320 42 992 492

d

1 800 000 1879 334 17

209 386/33 1 202 624 92 2 513 607/58 3 090 090

6070800. 5 5

121 416 005/42

Einzablung auf das Actien-Capital E Neferve-Fonds a 9 924 5945 221 Lebensversiherungs-Fonds .

7217 698 33/} Feuerversiherungs-Fonds £ 550 009. —. —. 950 458 83 C Â ¿a M trt ad c MENE I R M Alterversorgu 1gS-Fonds für die Beamten Gewinn (zur Verfügung der Actionaire) Perpetuirlihes Versicherungs-Conto

Anerkannte, aber noch nit bezahlte Forde- anf Leben8policen unerbobene Rerten. . ,

unerledigte Brandschäden unerbobene Dividenden

Wechsel

Rentenversiherungs- Fonds

onflagration-Fonds. . ,„, 200000, —. 320 166 16 774

rungen : 45 267. 179. S1 042, 2491.

5 760. 11 420.

A R RP

nachträg- li bezahlt

b D

iverse Cre- ditoren .

14616113 9

:

j Î

|

K [2 5 790 900 24 009 000!— 62440 245/92 4 002 816/58 |

15 000 000/-— 520 000

6070800, 5 5

Uebersicht des Preußischen Geschäfts pro 1887.

L. Lebensbranche.

In Kraft waren Ende 1887:

. 68 Policen mit ciner Versicherungs-Summe von Prämien-Einnabme . „.,, ,, s Uusgezahlte Versicherungs-Capitalien .

Royal Feuer- und Leb

Ix. Ausfteuerbranche.

121 416 005/42

A [9

In Kraft waren Ende 1887 :

360 232/50

5 Policen mit einer Versiherungs-Summe von

10 629 35] Prämien-Einnabme .

10 755 —| Auszatlungen für fällig gewordene Versihherungen ens-Versicherungs-Gesellschaft in Liverpool.

__ Die Sub-Direction: Otto Hildebrandt, Gencral-Bevollmähtigter, Verlin NXW., Luisen-Straße 19,

“K S 6 000

336/95. 5 400|—

Entscheidungen deutscher Gerichtshöfe. Nach den neuetten Zeitschriften und Sammlungen.)

1) Der mit der Zuführung von Kaufliebhabern für im Patentverfahren beauftragte Agent ist zur Wahrung von Geschäftsgeheimnissen verpflichtet. U. 11. Civil'en. R.-G. v. 12. Juli 1887, Puttelt’s Zth. Bd. 19 S. 16.

2) Die Eintragung in die Konkurstabelle wirkt rüdsihili der festgestellten Forderungen ibrem Betrage und ihrem Vorre&te nach wie ein rechts- fräftiges Urtheil und zwar nicht nur für, sondern au gegen die Liguidauten. U, O.-L-G. Karls- rube u, II. Civilsen. R.-G, v. 13. Jan. 1888 a. a. O. S. 23.

3) Betriebsunternebmer können für cinen im eigenen Betriebe eingetretenen Unfall, von welchem ein in einem anderen versiberungépflihtigen Betriebe beshäftigter Arbeiter betroffen wurde, von der Be- rufsgenofsenschaft, die den verunglückten Arbeiter zu entschädigen hat. für diese Entichätiaung als dritte Personen im Sinne des §. 98 U.-V.-G. v, 6. Juli 1884 kaftbar gemadt werden. V, L-G. Met v. 24, Mai 1887 a. a. O. S. 106.

4) Das Unfallversiherungsgeseß bat den Ls welchen hierin ein Ret auf Schadlos- jaltung nicht verliehen worden ist, den civilretlihen Rüdckgriff auf die Pflichtigen ofen gehalten. Es bat aber in §. 95 fla. die Grenzen gezogen, innerhalb deren allein noch die na fonftigen Gesegen begrün- dete Haftkarkeit anderer Personen als der Berufs- genossenschaft in Anfpruch genommen werden kann. U. des]. G. v. 25. Nov. 1887 a. a. O. S. 115.

5) Der Lohnfubrmann ist niht „Handwerker“ im Sinne des §, 715 Ziff. 4 C.-P-O. Die bei ihm gevfändeten Wagen und Pferde sind auch keine cigentliwen „Werkzeug?“, fondern cine Kapitaléanlage. U deé. G a. a. O. S. 12.

6) Die auf boherSee zwischenAngehörigen vershiedener Nationen abgeschlossenen Verträge sind na dem Recbte des Ortes, wo sie vollzogen werden folen, zu beurtheilen. U. Avy.-G. zu Messina v. 15. Jan. 18387 a. a. O. S. 132

7) Derjenige, welcher, im Wecbselverbande stehend gegen Aushändigurg des Wechsels bei Verfall Zahlung leisten will, hat das Recht, die Nämlickkeit des ZablungE1orderers mit dem Inhalt des Wechsel- berecktigten zu prüfen. Sofern bei Anwendung der Aufmerksamkeit und Sorgfalt eines ordentiichen Kaufmanns oder Geschäftêmanns Über die Nämlichkeit des We&selinhabers und des Wechsel- berechtigten laut Wechsel keine Bedenken ent- stehen, kann dem Inhaber des Wehsels gegen Yusbäândigung desselben befreiende Zahlung geleistet werden. U des Kammergeribts Berlin, öst. Ge- rihtéhalle S. 329; anderec Ansiht ist Borchardt in Samm!. Nr. 445.

8) Der Umstand, daß ein Gesellschafter der Gesellschaft gegenüber seine Befugnisse überschritten und der Dritte von dieser Ueberschreitung Kenntniß gehabt tat, becinträ&tigt nicht die Wirksamkeit des mit Ueberschreitung der Befugnisse vorgenommenen Rectégeschäfts. Dagegen kann der Dritte, welcher mit eivem Gefellscafter ein Rechtêgeschäft ab- geshlofsen hat, sih auf dasselbe dann nicht mit Erfolg bcrufen, wenn der Gesellschafter und er felbst in der Absicht, die Gesellschaft rechtéwidrig zu {bâdigen, zusammengewirkt haben. U. O.-L.-G Kol- mar v 8. Febr. 1888 u. R.-G. v. 5. Juni 1888,

9) Die Anerkennung eines aus einem Konto- kurrentverhältnisfe zwischen cinem Grofigrund- besiger und einem Kaufmann hberrührenden Saldos begründet einen felbständigen Recbtstitel. U. oberst G.-H. Wien v. 24. Jan. 1888, öft. Gerichtsballe S. 340.

10) Die Novation einer SpielsGuld in eine Darlebnsschuld ift unzulässig und begründet keine Élagbare Forderung. U. des!. G.-H. v. 1. Februar

1888 a. a. O. S. 342.

Dem „Jahresbericht der Handelskammer zu Saarbrücken für 1887* entnehmen wir, was folgt: Wie das Iahr 1887 dem deutshen Gewerbs- und Handeléftande im Allgemeinen eine Erlöfung aus den {weren Krisen der früheren Jahre gebraht bat, fo ist au in den engeren Kreisen des Saar- gebiets ein Aufschwung der gesammten Erwerbs- thâtigkeit zu konstatiren. Soweit der Berg- bau und als Kohlenfonsument die Industrie des Saarbrücker Handelskammerbezirks in Be- tracht fommen, geben die Produktionsziffern des dortigen Kcohblenbergbaues einen Anhalt für die eingetreteie Besserung. Während Förderung und Abfaß der Koblen im Jahre 1886 erheblich geringer waren als 1885 bat sich im Jahre 1887 eine Steigerung um etwa 2,65% bezw. 2,30% gegen 1886 ergeben. Nahezu sind die Ziffern des Jahres 1885 wieder er- reiht worden, obwohl der Absa der Saarkohle im Berichtéjahre große Einbußen in denjenigen Ab- saßzgebieten erliiten hat, in welhen ihr von der belgisden und französishen Kohle dur geeignete Frachtermäzigungen Seitens auslän- disder Bahnen Konkurrenz gemacht werden konnte Auch die Kokserzeugung auf den für den Verkauf arbeitenden Koktsofen-Anlagen des Saarbezirks . weist eine Zunahme von etæa 6 %/o gegen die beiden Vor- jahre auf. Leider hat sich berausgestellt, daß die Saargruben nit genügende Mengen an Fettkohlen für die Koksproduktion fördern, um den Koksbedarf der dortigen Hüttenwerke zu decken. Leßtere sind im Verichtéjahre mehrfach genöthigt gewesen, theils

Koblen von ungenügender Qualität zur Kofksfabri- kation zu verwenden, theils sogar mit großen Opfern Rubrfoks für ibren HoFofenktetrieb zu beziehen. Hinsichtlich der Lage der Cisen-Industrie im Saar- brüder Handelékfammerbezirk ist zu bemerfen, daß die- jelbe aud selbst dazu beigetragen bat, den Wett- bewerb der einzelnen Werke in geregelte Bahnen zu leiten und der finnlosen Konkurrenz vorzubeugen, wocl&e in früheren Iabren oft genug eine Belebung des Geschäfts im Keime erstickt hatte. Die vorhan- denen Verkaufs- und Preiékonventionen wurden durch cinige neugebildete vermehrt und deren Vorschriften turdweg befolgt. HierdurH ift nicht nur eine Beseitigung des maßlosen Unterbietens gegen- über den Käufern gewährleistet, sondern auch cin Anpassen der Produktion an den Be- darf ermöglitt und die Ueberproduktion ein- ges{ränkt. Auf den Eisen- und Stahlhütten des Bezirks war im Jabre 1887 die Erzeugung von Roheisen um 18°/6, die Herstellung von Fabrikaten um 20 %/o größer als im Iabre 1586. Der Gesammt- versandt von Fabrikaten ist um etwa 15/9 gegen 1886 gestiegen, der Export in das Ausland um ctwa 129%. Zurüdckaegangen, und zwar um nicht weniger als ca. 28 9/0 gegen das Vorjahr, iît der Export über See. Auch im Verglei mit der Pro- duktion ift cine Verwinderung der überseeischen Ausfuhr festzu'tellen; im Jahre 1886 exporticten die Saarbütten noch ca. 4 %/% ibrer Produktion über See, im Jahre 1887 nur noch ca. 2,4 ‘/9. Die Ver- minderung des úberseeishen Exports ist wobl geeignet, Bedenken zu erregen. Obgleich die Eisenindustrie des Saargebiets aus geographischen und wirtbs{chaft- lihen Ucsaden nicht berufen ist, die Ausfuhr über See ¡u ihrem bauptsächlihen Absatzverfkehr zu er- beben, so darf sie do die Möglichkeit einer der- artigen Ausfubr nicht gäânzlich aus der Hand geben. Die Zabl der überseeishen Länder, welche in größerem Umfange Bedarf an Erzeug-

| nissen der Eisenindustrie entwickeln, mebrt fich von

Iahr zu Jahr. Mit einiger Sicherheit fann angenommen werden, daß die über!eeische Ausfuhr noch auf einen langen Zeitraum hinaus einen regu- lirenden Eirfluß auf Produktion und Abfatz der europäischen Eisenindustcie üben wird. Dies trifft auch für die Werke des deutschen Binnenlandes zu. Denn wenn dieselben aus dem überseeishen Erport au nur eizen geringen, vielfach fogar keinen Gewinn erzielen, so werden fie durch einen derartigen Absatz doch in die Lage verseßt, in den Zeiten gaescäftlider Stille auf dem europväisben Markte Arbeiterentlassungen zu vermeiden und die Ansammlung allzu großer Vorräthe zu umgeben. Es entspricht mithin nur einer umsihtigen Geschäfts- politik, wenn die Eisenindustrie au des Saar- bezirks Werth auf den überseeishen Erport legt. Die Zweckmäßigkeit deëselben trirt um so sHärfer hervor, wenn in Betracht gezogen wird, daß ich die europä!schen * Hauvtabnehmer ron Ausfuhrwaaren der deuts{ecn Eisenindustrie, also Italiea, die Schweiz und Rußland, in jünzster Zeit durch cine erbeblihe Steigerung ibrer Zölle gegen die Einfüh- rung fremder Erzeugniffe zu {hüten sulen. Außer- dem erwahsen der deutshen Eiseninduîtrie von Iahr zu Jahr stärker werdende Kon- furrenten im Auslande. Hierzu ist besoaders die nordamerikanische Eisenindustrie zu renen. Die ge- waltige Steigerung ibrer Produftion in den leßten Jahren und das unausgeseßte Bestreben, ihren Erport zu heben und auézudehnen, verleihen dieser Industrie cine bobe Bedeutung auf dem Weltmarkte und zwingen die europäische und besonders die deutsche Eisenindustrie, {on beute sich auf einen Wett- kampf mit ibr vorzubereiten, der über kurz oder lang nicht zu umgehen ist. Die in den Werken der Eisenindustrie des Saarge- biets vorhandenen Betriebsxanlagen baben eine wesentlihe Vergrößerung im Iahre 1887 nicht er- fahren. Wobl aber find von den vorhandenen eine größere Anzabl im Betricb gewesen als im Vor- jahre. Besonders trifft dies zu bei den Ho&öfen, Puddel-, Schweiß-, Wärmöfen und den Siemens- Martinôöfen. Die Zahl der vorhandenen Konverter hat sih um 1 vermehrt, diejenige der im Betrieb befindlihen war 1887 dieselbe wie 1886.

Für die durch 12 Hütten vertretene Glas-Induttrie des Saargebietes, welcbe die Fabrikation von Tafel- glas, Weißhohlglas und Flaschen betreibt, ift das Fahr 1887 nur theilweise ein zufriedenstellendes ge- wesen. Die Tafelglas-Industrie des Bezirks kann den Geschäftsgang des Berichtsjahres als normal und befriedigend bezeichnen. Sowohl die Produktion, wie au der Verkauf und der Export sind gegen 1886 gestiegen. Namentlich der Verkauf war, was die Menge anbetrifft, ein reger; er überstieg die Jahreêproduktion um 277 Tonnen, so daß also noch ein Drittel des Ende 1836 verbliebenen Lagerbestandes abgeseßt worden ist, Weit weniger dagegen sind die Tafel- glashütten mit den Verkaufspreisen ihres Fabrikates zufrieden. Schon im Jahre 1886 war ein starker Abschlag der Preise, besonders stark bei der Export- waare, eingctreten. Auh im Berichtsjahre hat ein ferneres Weichen stattgefunden, und zwar im deuts{en Absatz um etwa 1°/a, im Auslande etwa um 10 kis 15°/,. Nur dur bedeutende Zugeständ- nisse war es den Tafelglashütten möglich, ihren Export im Jahre 1887 dem Bedarf entsprehend um etwa 46 9% gegen das Vorjahr zu erhöhen. An und für f erscheint diese Ziffer als ein außerordentlich günstiges Verhältniß. Sie verliert aber wesentli an Werth, wenn berücksihtigt wird, daß si2 nur dem Export nah Ostasien zu verdanken ist, daß da- gegen der Erport nach demjenigen Lande, deîsen

aahr. Absatz- gebiet für die Saarindustrie bildet, nämlih nah der S{weiz, vonJahr zu Jahr abnimmt. WährendDeutsch-

noch 5 %/o, Belgien dagegen nur 34 9/0 lieferte, fiel Deuts{blands Export nah der Sweiz von 55 “/g im Jahre 1285 auf 279% im Iabre 1886 und auf 17 °%% im Jahre 1887, wogegen der Ervport Belgiens nah der Schweiz entsprehend stieg, von 34 90 im Jahre 1885 auf 64% im Jahre 1886 und auf 71% im Jahre 1837. Nit wenizer Aufmerfsam- keit, als die Abnabme des deutichen Tafelglas- erports nab der S{hweiz, verdient die Jahren beständig wabsende Zunahme fuhr auêländisden Glases na Deutschland.

Die

von freibändlerisber Seite aufgestellte Behauptung, daß der Zoll auf Tafelglas die Einfubr dieses Ar- tikels nach Deutschland fast unmöglih mache, und |

| | | | | | | |

daß die zwischen den einzelnen Gruppen der deut- {hen Glaëfabrikanten, den sogenannten Syndikaten, getroffenen Vereinbarungen die unter normalen Ver-

bâältnifsen von der inneren Konkurrenz herbeigeführte | Preiêregulirung verbindern, erweist si in der Praris |

als gänzli unzutrefend. Die Einfuhr belgischen Tafel-

| Î |

Die Lage der Lederfabrikation des Saarbezirks bat ih im Berichtsjabre nicht gebessert. Starker

land von der Gesammteinfuhr in die Schweiz 1885 | Import aus dem Auélande und Ucberproduktion im

eine Besserung des

Inlande habe: nach wie vor di Das Iahr 1887

GBeschäftsganges verhindert. ist für den Holzhandel des Saargebietes ein günstiges gewesen. Bei der regen Bautkbätig- keit boben #ich Nachfrage und Absatz bedeutend. Die Verkaufspreise aller Sorten Nuthbölzer, besonders

| aber der stärkeren Eichen- und Kiefernitämme stiegen

glases nach Deutshhland bat seit dem Iabre 1889 itetig | | meistens nah den Reichélanden, nach Franfreich und preis des deutschen Glases erbheblih abnahm. In | den lettea 8 Jahren betrug die Zunabme der Ein- |

zugenommen, während der durchs@nittlide Verkaufé-

fuhr belgishen Glases 471 %/o, gleichzeitig die Ab- nabme des Verkaufsvrei’es des deuts{hen Glases 14 9%

Diese Thatsache beweist deutli, das die |

belgis@en Tafelglaëfabrikanten unter weit günstigeren |

Verhältnissen arbeitea und exportiren können, als die rbeinisch-westfälisben, und daß die von leßteren beantragte Zollerböbung ihre volle dur die bedrängte Lage findet, in welhe sich die rheinisch - wesifälishe Glasindustrie durch die Ueberfluthung des deutschwen Marktes mit belgishem Glafe versest sieht. Die Weifbohblglasfabrikation des Bezirks bat im Berichtsjabre binsihtlib der Menge an Produkten und des Umfanges des Ver- kaufs gegen das Vorjabr zugenommen. Dagegen bielt mit diefer Zunabme der Preisrückgang derart gleihen Stritt, daß die Netto-Verkaufssumme von 1887 die von 1886 nur um einen geringfügigen Be- trag überstieg. Die FlasWbenfabrikation des Bezirks hat ein günstiges Geschäftsjabr nicht gehabt, Produktion, Absaß und Verkaufspreise gingen gegen das Jahr 1886 noch weiter zurück und der Export sank auf die Hälfte. Die

Ursache diejes Rükganges ist in der rüdsichtslosen |

lokalen Konkurrenz zu suhen und eine Abhülfe größtentbeils nur dann zu erwarten, wenn die ¿laschenhütten, wie es die Tafelglathütten bereits vor Jahren gethan haben, ch zur Bildung eines gemeinshaftlichen Verkaufsbureaus zusammenschließen.

Die Steingutwaarenfabrik von Villeroy u. Boch in Wallerfsangea bat im Kalenderjahre 1887 nicht unerbeblich mehr vroduzirt und Vorjahre. Der Verkauf betrug im Berichtsjahre ca. 38363 t gegen 3263,9 t im Jahre 1886. Die Verkaufs3preise haben sch im großen Ganzen während des Jahres 1887 auf der Höhe des Vor- jahres - gehalten; nur dem üÜberseeishen Erport mußten größere Konzesfionen gemacht werden. Der Absatz derErzeugnifse der genanntenFirma nah Deutsch- land, der Shweiz, Jtalien, Spanten und Rußland ift ziemlich derselbe geblieben und nach Griechenland und einigen türkishen Provinzen in der Steigerung begriffen. Der M-hrverkaif in 1887 betrifft lediglich überseeishen Erport, welcher sich nament- li nach Brasilien und Westindien in erfreulicher Weise gehoben hat; auch find hier Egypten und die ostafrikanishe Küste zu verzcihnen, während die deutshen Schutzgebiete in Südwest-Afrika nur sehr geringfügigen Bedarf hatten. Die NatHfcrage nach Ziegelsteinen war im Laufe des verflossenen Iahres eine ziemlich große und wurde bauptsähh- lich durch die im Reichhslande ausgeführten Bauten der Militärverwaltung bervorgerufen. Ina Dawziegeln und Thonplatten war die Nachfrage nicht so lebhaft, immerhin ab:r toante die Jahres- produktion zu den früheren Preisen abgeseßt werden. Die Nachfrage und der Versand von feuerfesten Er- zeugnifsen war von Beginn des Iahres 1887 an zwar besser als in 1886, aber erît vom Mai ab ervshten sich die Aufträge in gewöhrlichen wie auch besonders in . besten Qualitäten derart, daß die vorhandenen Bestände und die normale Jahreëprodufkftion Verwendung finden fonnten. Die Preise blieben andauernd fehr niedrig. Die Konkurrenz vom Auslande nament- lich England und Belgien sowie vom Niederrhein hâlt die im Saargebiet bestehende Judustrie feuer- fester Waaren andauernd nieder. Die Produktion der rheinischcn Portland-Cementfabriken wurde im Berichtsjahre zum größten Theil durch den umfang- reihen Bedarf der Militärverwaltung in Anspruch genommen. Die bierdur gesteigerten Ansprüche an deren Leistungsfähigkeit führten ein Steigern der Verkaufspreise für Poctland-Cezment herbei.

Das Braugewerbe des Saarzgebiets ist im Jahre 1887 einer weiteren erfreulihen Entwickelung ent- gegengegangen, wie {on aus dem Umstande ent- nommen werden fann, daß wäßrend des Berichts- jahres im Bezirk des Hauptsteueramts Saarbrücken 4686,92 A mehr Brausteuer erhoben worden sind als in 1886. Die Preise der Rohstoffe haben si im Wesentlichen nicht gegen früher geändert; nur im Hovfenhandel trat eine kleine Preissteigerung ein. Was den Absatz der Biere des Bezirks betrifft, so ist derselbe ein ziemli lebhafter gewejen. Die Ausfuhr beschränkte sich, wie im Vorjahre,

Berechtigung |

erkauft als im | bez : | ) auf dem Lande und in den kleineren Städten einen

[glas- | und erhielten si noch im leßten Viertel des Jahres leit 8 | der Ein- |

in dieser Tendenz. Der bestehende Holzzoll bat nit verhütet, daß von der deutshen Holzindustrie ganz bedeutende Mengen ausländishzn Holzes an Stelle des deutschen verarbeitet werden Eine Ec- bobung des Holzzolles wird daber von den einbeimi- \{chen Händleru als ein großes Bedürfniß empfunden. Das Brennholzgeschäft ift für den Händler infofern wenig erfreulid gewesen, als die Verkaufspreise zurückgingen, obgleih der starke und andauernde Winter zu einer erhebliden Lichtung der vorhandenen Bestände beitrug. Dagegen sind Holz- oder Meilzr- foblen zu einem lebhaft gesuhten Handelsartikel geworden und îim Preise gestiegen. Sie gelangen

der Schweiz zur Ausfuhr : E Der Großbandel in Kolonialwaaren im Saar- bezirk kann mit tem Resultat des Bericbtsjabres

| insofern wohl zufrieden sein, als sih der Absay gut

entwidckelte und es dem dortigen Handel mozlih war, sih immer mehr von dem Bezug aus der Zwischenhand loszumachen und direkte Bezug8guellen aufzusuhen. Nicht im Einklang mit dem Um*blag steht die Rentabiliiät. Die bestehende lebhafte Kon- kurrenz hat sch gegen früher noch verschärft; ab- gesehen von den wenig lohnenden Preisen ist auf Grund dieser übermäßigen Konkurrenz der Kredit an die Kleinfandschaft ein zu billiger und zu umfang- reih2er geworden. Infolge dessen schießen neue Krämerge!\chäfte wie Pilze empor, und der Handel im Ganzen erleidet starte Einbuße an feiner Solidität. Unter diesen Umständen hat es auch dem Kleinverkauf an Konkurrenz und Verminderung des Geschäfts- gewinnes niht gefehlt. Wie im Vorjahre ift auch heute noch über die Uebechandnabme der sogenannten Hamburger, Bremer 2c. Versandtgeschäfte Klage zu fübren, welche2 immer wieder aufs 2, das gerade bei den besseren Konsumenten bestehende, aber meistens ganz ungerehtfertigte Vorurtheil zu erwecken wissen, als sei bei ihnen der Bedarf billiger und preis- weriber zu decken, als in den soliden einheimischen Geschäften. Eine ernste Gefahr {ließt für einen bedeutenden Theil des Kleinhandels das leidige Borg- svstem in ich, welches sowohl in dea Städten wie auch auf dem Lande bedenflihe Dimensionen an- genommen hat. Während das Geschäft in Manu- fafturwaaren f in den größeren Städten des Saar- bezirks gebessert bat, haben die stehenden Geschärte

empfindlichen Nükgang ihres Umfa8es zu beklagen. Die Hauvtarsache liegt in dem bestäadigen Wachsthum des Haußrhandels und der Uebershwemmung des platten Landes durch die sogenannten „Detail-Reisenden“. Letztere kommen nicht nur aus Fabrikationsftädten oder größeren Handelsvläßen, sondern auch aus den fleineren Provinzialstädten von Detailhändlern, welcbe ihbrerscits die Waaren {hon aus dritter oder vierter Hand bejogen haben, aber ohne Reisende niht ausfommen zu fönnen glauben. Zur Zeit der Lohnauszahlungen oder der Ernte er- \heinen die Detail - Reisenden mit Mustern und Proben in den Dörfern und wissen die Be- völkerung, besonders die weibliche, zu zahlreichen Be- stellungen zu überreden. Es ift erklärlih, daß bier- dur die Landbevölkeruna zu manterlei Anshaffun- gen verleitet wird, welche über ihren eigentlihen Bedarf hinausgehen und fih nicht nur als über- flüssig, sondern wegen der geringen Qualität der Waaren häufig auÿh als völlig unbrauchbar erweisen. Am meisten werden bierdur die stehenden Geschäfte geschädigt.

Einen ecfreulihen Fortgang hat der Verkehr bei den Sparkaffen des Saarbezirks genommen. Die vier Kreissparkassen wiesen am Schluß des Ge- \häâftsjahres 1887 bezw. 1887/88 einen Gesammt- bestand an Einlagen incl fkapitalisirter Zinsen von mer als 10 Millionen auf. Das entspcibt einem Sparbetrag von etwa 31 pro Kopf der B:- völferung. Der Geldverkehr dieser Kassen hin- sihtlib der Einlagen und Rützablungen be- lief sih auf ca. 6 150000 K, wovon die Neueia- lagen mit fast 60 %/0 betheiligt waren. Von den Sparbüchern lauteten 344 9/0 auf Einlagen bis zu 60 M, 76 °/0 auf Einlagea bis zu 600 4 Diese Verhältnißzahlen stellen sich noch höher nämli auf 374% bezw. 782% wenn man nur die Kreise, in welchen Bergbau und Industriethätigfkeit vorberrshen, d. f. Saarbrücken, Saarlouis und Vtt- weiler, in Betracht zieht. Nicht mit Unrecht darf man hieraus \{ließen, daß die arbeitende Klasse der dorti- gen Bevölkerung die öfentlihen Sparkassen verhältniß- mäßig stark benüßt, eine Erscheinung, welche sichèrlih dafür spriht, daß dieselbe h in einer günstigen Lage befindet. Eine wesentlihe Unterstützung findet diese Annahme, wenn man berücksŸhtigt, daß weder die Abzüge für die Krankenvecsiherung, noch die im Saarbezirk durch die Konsumvercine zahlreih ge- botenen und in Anspruch genommenen Gelegen- heiten, Ersparnisse zu machen, die Arbeiter abhalten, die Kreissparkassea lebhaft zu benuzen.