1888 / 250 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 01 Oct 1888 18:00:01 GMT) scan diff

E E E S e ca N Lai S Mie Ge D Mie t C Ie RZA

Tiehener fremdherrliher Ordens - Jnsignien:

Königlich dänischen Danebrog-Ordens. | 4: para

F Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : Allerhö&stihrem General à la suite. General-Maic pn stil j suite, -Major v Dani, Abtheilungs:Chef im Militärkabinet, die Er: laubniß zur Anlegung, und zwar Ersterem: des Kaiserlich japanischen Verdienst-Ordens der aufgehenden Sonne erster Klasse, Legzterem: des Großkreuzes des Königlich schwedischen

erhödstihrem Ober-Stallmeisiler Von

Schwert-Ordens zu ertheilen.

) des iserli russishen St. Stanislaus-Ordens zweiter Klasse O

Stern, des Komthurkreuzes erster Klasse des Köniagli dishen Wasa-Ordens und des Komthurkreuzes E E

Stadt- und im Landkreise

vo

Deutsches Reich.

Se. Majestät der Kaiser haben im Namen des Reichs

Allergnädigst geruht: den Senats:-Präsidenten bei dem

„Excellenz“ zu ernennen.:

Se. Majestät der Kaiser haben Allergnädigst geruht: S. 1. i Jm Kreise Offenba dürfen Versammlungen nur mi vorgängiger Genehmigung der Lokal-Polizeibehörde fattfinben; weck einer ausgeschriebenen Wahl ndeLvertretung erstreck sich diese

dem Bankdirektor Barsekow in Stettin, bisheri Ersten Vorstandsbeamten der Reichsbank-Hauptstelle ia den Charakter als Geheimer Regierungs-Rath zu verleihen.

Die bisherigen Militär-Fntendantur- Sekretäre B o

( : rowsf

u Hindenberg von der Corps:Jntendantur XYV. Ainec- orps und Krüger von der Fntendantur der 29. Division

find zu Geheimen revidirenden Kalkulatoren bei dem Rech-

nungshofe des Deutschen Reis ernannt worden.

—_——

Bekanntmachung. Am 1. Oktober d. J. werden

im Bezirk der Königlichen Eisenbahn-Direktion in Breslau

M ih)a—Krotoshin—Ostrowo, 96,9 km la i Stationen Kankel, Pawlowig, E f Ls

Karzec, Kröben, Klein-Wlostewo, Pempowo, Kobylin 7 , Lonkocin

Kuklinow, Dzierzano zupi 0), Dzierzanow, Gorzupia und Groß:Gorzyce, / ; s Kankel—Jorotschin, 58,5 km lan Garzyn, Feuers:

©

Biadki,

g, mit den Stationen

Niederdorf, Gora und Roszkow,

Gleiwiß—Orzesche, 22,0 km lang mit der Station Preiswig, 4) für

sowie die Stationen

Aschenbornshaht bei Morgenroth und Posen (Gerber-

damm),

im Bezirk der Königlichen Eisenbahn-Direktion in Al der an der Bahnstrecke Wittenberge—Ludwigslust ge:

legene Haltepunkt Dergenthin,

im Bezirk der Königlichen Eisenbahn-Direktion i i der an der Bahnstrecke be Sit C S

elegene Haltepunkt Heinersdorf,

im Bezirk der Großherzoglichen Eisenbahn-Direktion in

Oldenburg

die an der Bahnstrecke Jever—Karolinensiel gelegenen

_ Haltepunkte Wiefels und Garms dem öffentlihen Verkehr übergeben werden. Berlin, den 29. September 1888. Jn Vertretung des s Reichs-Eisenbahnamts : Sulz. |

BekanntmaGsbung. Postverbindung mit Helgoland.

Die Post-Dampfsiffverbindung mit Helgoland wird vom 1. Of-

tober ab auf der Lini »en— i 1 Aa E nie Curhaven—Helgoland in nachstebender Weise

A. Ribtung nat Helgoland: aus Curbaven Dienstag und Freita Vormitta Curb 6 g Vormittags, N f e S, OSRT von Hamburg A es R Ca : urbaven en) s ittaas eintrif G Helgoland Nadmitta um 10,13 Vormittags eintrifft, . Richtung von Helgoland: (90 Delgoland Mittwoch und S inabeis gegen Mittag O Nathmittags, zum Ansc{luß an den Eisenbabnzug R in 95 Mot L a aus Curbaven (Hafen) abfährt | ; d ambu if j Berlin W., den 30. September as Der Staatssekretär des Reihs-Postamt In Vertretung : E f Sach fe.

Bekanntmachung.

Es wird hierdurhch zur all i i d hi O gemeinen Kennt

2 L O Finan p auf r N : „1848 Und der Bekanntma ónig- ags Staats-Ministeriums vom 27. S 1887 bobe A em Aal in den Bezirken der Stadt und des vor- E gen s Harburg ausgeschlossen sind, sowie allen den- den von dem Aunahmezustank beten eh der Aufenthalt in [us zustc etrosfenen hamburgischen und

zu der Provinz Schleswi - Holstei óri Vrdureislbe Gebietstheilen für die r n 1 Dieben 1888 S N 0 Seuteitas Taho U, vom 1. Oktober 1888 bis zum

D 88 rjagt bleibt, für dieselb i

E eal A u diesseitigen Gezirken e En p ade mts Harburg auf Grund des §. 3 der Be-

des Königli ck le S 26. September 1888 verbdlen L As M

Lüneburg, den 28. September 1888,

Der Regierungs-Präsident. Lodemann.-

n Prä Reichsgeriht , Dr. Henrici, zum Wirklihen Geheimen Rath S bem Brädikat

} Feuerstein, Kossowo, Gola, Gostyn, Sandber Michalowo, Zalesie, Trzecianow, Gorek, Wojciehowo,

angeordnet, was folgt:

st,

auf Versammlungen zum zum Reichstage oder zur Beschränkung nicht.

Personen, von

werden.

Marine handelt, verboten.

Befugniß,

dienenden Waffen, ersonen,

bezeihneten Waffen.

werden.

Monaten bestraft.

Auf Grund der Bekann Ministeriums vom 26. v. M. Preußischer Staats-Anzeiger vom 27. D e g der Ge

ahung des Königlichen Staats-Ministeriums vom 10. De- zember 1887 auf Grund des §. 28 des Geseßes gegen e gemeingefährlihen Bestrebungen der 21. Oktober 1878 (Reichs-Gejeßbl. de 1878 pag. 351) von Aufenthalt im Stadt- und im Landkreise Frankfurt a. M.

Obertaunuskreise ausgeshlo fernerhin bis zum 30. Sept Wiesbaden, den 1. Oktober 1888 Der Königliche Regierungs- Präsident.

n Wurmb.

des Staats-Ministeriums mit

Hieb- oder Shußwaffen, so

Bekanntmachung.

tmachung des Königlichen Staats- (Deutscher Reichs: O 1

s Bekanntmachung, usfsührung des Gesetzes gegen die gemeingefähr- lihen Bestrebungen der tale E

21. Oktober 1878 betreffend.

Auf Grund des §. 28 des Gesezes gegen di in- gefährlihen Bestrebungen der S ialdemoterite vou 51 OE tober 1878 (Reiche:Geseßblatt S 351) wird auf Beschluß

i Jenehmigung des Bundesraths vom 1. Oktober d. J. ab auf die Dauer eines weiteren abres

2

3

_9) für Personen, welche sih im Passes befinden, in Beit E di

wel

S. 4 Wer diesen Anordnungen oder d f i s 2 n 1 en auf Grund de erlassenen Verfügungen zuwiderhandelt, wird nah E gangs genannten Ge}egeéparagraphen mit tausend Mark oder mit Haft oder mit Gefängniß bis zu sechs

Darmstadt, den 28. Se c

armstadt, 28. September 1888.

Großherzogliches Ministerium des Innern und der Justiz Finger. a

a, )onen, von denen eine Gefährdung der öffentli Sicherheit oder Ordnung zu besorgen ist, in der Aufentérle in dem Kreise Offenbach von dem Kreisam

l , 8: 3.

Jn dem Kreise Offenbach E s Tragen von Stoß- eb- wie der Besiß, das Tragen, die Einführung und der Verkauf von rid Mea owi A fih niht um Munition des Reichsheeres und der Kaiserlichen

Von leßterem Verbot werden Gewehrpatronen nit be-

troffen. Ausnahmen von Unf s h dem Verbot des Waffentragens

Dzientschin, 1) für Personen, welche kraft zur Führung von Waffen berechtigt sin

4) für die Mitglieder von Ve

fugniß, Waffen zu tragen, beiwohnt, in dem Umfange dieser

4) für Pet e einen für fie s Waffenschein bei sich führen, in Betreff V s atr aeh

Ueber die Ertheilung des Waffenschei fi

: i ) fsenscheins b

r L Er wird von s E s empelsrei ausgestellt und kann zu jeder Zeit wieder entzogen

Geldstrafe bis zu ein-

die Dauer seines Hauptamts,

Ober-Regierungs-Rath, und

zu ernennen ; sowie

ist in die neu errihtete W

Die bisherige Kreis- dagegen eingegangen.

gymnasiallehrer Dr. Gustav B inspektor in Zabrze ernannt wor

Königreich Preußen.

S e. Majestät der König haben Allergnädigst geruht : s den Ober-Präsidenten, Wirklichen Geheimen Rath von O zu Lanzig zum Stellvertreter des Vorsißenden er Anfiedelungs-Kommission für Westpreußen und Posen für

den Regierungs-Rath Stumpff zu Wiesbaden -zum

den bisherigen Ersten L den bisherigen Lehrer Dr. Paul Sadée vom Seminar für Stadtschullehrer zu Berlin zum Seminar-Direktor

dem Landrath Ernst Georg Heinrich O

; S ) T

zu Dannenberg bei seinem Ausscheiden aus E R den Charakter als Geheimer Regierungs-Rath, und

s dem Regierungs - Hauptkassen - Kassirer agdeburg aus Anlaß seines Uebertritts in den Charakter als Rechnungs-Rath zu verleihen

Ministerium der öffentlihen Arbeiten.

Der bisherige Universitäts-:Baumeister, Land-Bauinf Paul Hofmann in Greifswald A inie Rene Bauinspektor nah Osterode a. Harz versezt worden.

Dem tecchnishen Hülfsarbeiter bei der Rheinstrom-Bau- Pera i. Wasser: Bauinspektor Kirch in Koblenz ist die

‘asser:Bauinspektorstelle in Ruhrort verliehen worden. des Ministeriums der offentlichen Actten Bau-Abtheilung 2 en Arbeite ästigte Land- a Ap ge in Berlin ift is R R na KFomgsderg VD./Pr. verseßt und demselben di St@hloß-Bauinspektorstelle dortselbst verliehen E Der bisher im Bereich der Elb shäftigte Wasser-:Bauinspektor L af}

Ministerium der geistlihen, U i de , Unterrihts- Medizinal-Angelegenheiten. 0s

Der bisherige kommissarische Kreis-Schulinspektor, Real-

aier, den,

strom-Bauverwaltung be- d Ne y sj c rin D ieiBerge l z - m i

Regierungsbezirk L versetzt orden, E d n

auinspektorstelle zu Walsrode ist

Hoefert zu den Ruhestand

Königlicher Kreis-

Kreis-Bauinspektor

ist zum Kreis-Schul-

und Königlich v. M.) wird denjenigen [tungsfrist der Bekannt-

Sozialdemokratie vom

t Offenbach versagt

ihres Amts oder Berufs d, in Betreff der leßteren ; reinen, welchen die Be-

siß eines Jagdwaffen- Ausübung der Jagd

Der Oberlehrer Dr. Robert Schmidt vomG si

R s Ss c m1 ymnahium zu Stargard i. P. ist in gleicher Eigen EaeN E bride nt ck: E verse! E E : el dem Königlichen Wilhelms:Gymnasium in Berli ist der ordentliche Lehrer Dr. ü s He rig ti e SOMA Res Ms gs

n gleicher Eigenschaft sind verseßt worden: d 2 lehrer vom Gymnasium zu Rogasen, Dr. T r bulett a e dem | Symnasium zu Kleve, und der Oberlehrer von leßterer An-

die

; stalt, Dr. Wesfkamp, an das G f , im é ymnasium zu R ; anau, im Kreise Höchst und im afiun, in Gieg, en waren, dieser Aufenthalt auch ember 1889 versagt.

Der ordentliche Lehrer vom Gymnasium in Gl D ; 1 aß, Ober- ror Dr. Joseph H eins, ist zum ctatômälicea Ober. ehrer bei dem Gymnajium in Leobschüß befördert worden. ü Die Beförderung des ordentlichen Lehrers am Kloster ie N Frauen in Magdeburg, Julius Sander zu m erlehrer am Gymnasium in Wittenberg ist genehmigt Der ordentliche L:hrer, Oberlehrer Dr. Kohlmann am

Gymnasium zu Quedlinburg, ist zum etatsmäßi For C L / atsmäßi ) an dieser Anstalt befördert worden, bigen Oberlehrer

Dem Seminar-Direktor Dr. Sadée is d i H E Sg ist das Direktorat S Seminars zu Königsberg N.-M. verliehen

Am Schullehrer-Seminar zu Koschmin ist L hullehrer-Seminar zu, ist der dasel bisher kommissarijh beschäftigt gewesene Lehrer Sée E E Seminarlehrer angestellt worden.

, Am Seminar für Stadtschullehrer zu Berlin ist der bis: herige ordentlihe Lehrer Fechner zum Ersten Lehrer E

fördert, und der Prediger Brü ; angestellt worden. g ückner als ordentlicher Lehrer

Bekanntmachung.

Im dritten Quartal 1888 haben nah abgelegter Prüfu nahbenannte praktische Aerzte das Sabiafcitszouanik u e waltung einer Physikatsstelle erhalten:

Dr. med. Eduard Dietri Ö i ait N Dietri h zu Möckern, Regierungs-

Dr. med. Ernst Grawißt zu Berlin,

aa med, Wilhelm Grau zu Hilders, Regierungsbezirk

Dr, d, 5 ; : S Franfflet" 'p 9080 Haafe zu Livvehne, Reglerungabezie Dr. med. Samuel Hirschfeld zu Bries i bezirk Marienwerder, Hirshfeld zu Briesen, Regierungs- —— Otto Klihm zu Berlin, Bis la N med, Carl Nebler zu Hundsfeld, Regierungsbezirk r. d, S Ht 2 ; : ) bezirk Oppeln. Robert Shian zu Ziegenhals, Regierungs- Berlin, den 27. September 1888. Der Minister der geistlihen, Unterrihts- und Medizi ; ! LTS- zinal-:Angelegen ; Jn Vertretung: R Nasse.

Bekanntmachung.

Die Sammlungen des Museums Ö : zammlur é für Völker bleiben mit Rücksiht auf den in diesem Museum iaatateR J A Ten n O vom Dienstag, den 2 é eßli reitag, den 5, Oft E, f s Publikum T E Berlin, den 29, September 1888. General-Verwaltung der Königlichen Museen.

Finanz-Ministerium.

Der Correspondenz-Sekretär Hendrih aus Berlin ist

als Buchhalter bei der Haupt-Buchalterei | S : Bul | ; Í ! b Ministeriums angestellt es P Na Never des Finanz

Ministerium des JFnnern.

Der Ober-Regierungs-Rath St umpff i ; m ; 7 é S 1 - Präsidenten in Liegnitz zugetheilt Si O Degleruans

Angekommen: Se. Excellenz der Staats- S Minister Dr. von Scholz vom S und Finanz»

der Vize-Präsident des Reihsbank-Di ; aus Ele | es Reichsbank-Direktoriums, Dr. Koch,

Abgereist: der Direktor i i Ee: L m Rei C Bosse, nah Dresden. samt des Jnnern,

Niehtaurlliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 1. Oktober. Jm Lauf

2 zen. Berlin, 1. : aufe -

gestrigen Vormittags trafen Se. Hoheit D Geo A D n icn O W der Mainau ein, wurden von S. t dem Kaiser und Kóöni ß statteten darauf Allerhöchstdemselben einen Besu N

men um 1 Uhr an der Familientafel theil, zu welcher au E Mar M verzog von Satsen sowie der

D rinzessin Wilhel i Brdo, erschienen vat O N E

Nachmittags gegen 21/, Uhr fuhren Se. D aleiiat mit

dem Großherzog von Baden und dem gröf i m E 0 Ba rößeren N Gäste zu Schiff nah Konstanz, Boselbs, M ihem Empfang durch die Behörden und den Stadtrath sowie hi Lied bie A ana Cre, eine längere Um- d itlih geshmüdte Stad sichti De a stattfand. e Se. Majestät der Kaiser statteten im JInsel- dem Herzog, en e A Gegenbesuch E E n 2 Uhr wurde die Rüfa i Dampf- if nas der ee v angetreten h S M Dane ejtern jtatteten Se. Majestät der Kaise Gottesdienst Jhrer Majestät der Kaiserin Augusta Allerhö ft: ihre Glückwünsche ab und begaben Sich sodann in Gemein-

schaft mit den Groß iche chaf : nach der S Goa Herrschaften zum Gottesdienst

_ Um 1 Uhr fand das Diner statt, bei i die Gesundheit Jhrer Majestät ausbraëite. MEGEN Ves Hex

Um 4 Uhr fand eine Dampfschiffahrt auf dem Bodensee nach Ueberlingen statt, an welher Jhre Königlichen Hoheiten die Großherzöge von Baden und Sachsen-Weimar sowie der Erbgroßherzog theilnahmen.

Aus dem „W. T. B.“ liegen über die Reise Sr. Majestät des Kaisers und Königs noch folgende Telegramme vor:

Konstanz, 29. September. Se. Majestät der Kaiser fam heute Nachmittag 3 Uhr nach Konstanz, um dem Herzog von Nassau, welcher Sr. Majestät am Vormittag auf Schloß Mainau einen Besuch gemacht hatte, einen Gegenbesuch abzustatten. Auf der Fahrt dur die prächtig geschmüdckten Straßen nah dem Jnselhotel, wo der Herzog sein Avsteigequartier genommen, wurde Se. Majestät von der dichtgedrängten Menschenmenge mit begeisterten Zurufen begrüßt. _ Beim Jnselhotel empfing der Herzog Se. Majestät an der Treppe und geleitete Aller- höchstdenselben unter lebhaftem Gespräh in seine Gemächer. Bei der Rückkehr wiederholte sich die jubelnde Begrüßung Seitens der Bevölkerung.

Mainau, 30. September. Heute Vormittag 11 Uhr fand in der hiesigen Shloßkirche Gottesdienst statt, welhem Se. Majestät der Kaijer, Jhre Königlichen Hoheiten der Großherzog von Baden, der Großherzog von Sachsen-Weimar sowie der Erbgroßherzog und die Erbgroßherzogin von Baden und in einer Seitenloge Jhre Majestät die Kaiserin Augusta mit Jhrer Königlichen Hoheit der Großherzogin von Baden beiwohnten. Die Predigt hielt Prälat Doll aus Karlsruhe. Unter dem Gefolge Sr. Majestät des Kaisers, welches am Gottesdienst theilnahm, befand sich auch der Staats-Minister Graf Herbert Bismarck.

Konstanz, 30. September. Der Herzog und der Erb- prinz von Nassau sind gestern Abend wieder von hier abgereist.

JFhre Majestät die Kaiserin und Königin Augu sta empfing vorgestern Morgen die Besuche Sr. Mazestät des Kaisers, Sr. Königlichen Hoheit des Großherzogs von Sawhsen und Jhrer Hoheiten des Herzogs und des Erbprinzen von Nassau. : :

Gestern Vormittag nahm Jhre Majestät die Glückwünsche des auf Schloß Mainau anwesenden Hohen Familienkreises Cacaen und wohnte sodann dem Gottesdienst in der Schloß- kirche bei.

y Nach demselben fand die Beglückwünshung dur die Um- gebungen statt. Den übrigen Theil des Tages verbrahte Jhre Majestät in stiller Zurückgezogenheit.

Das „Armee-Verordnungsblatt“ veröffentlicht folgende Allerhöchste Ordres:

Aux ten Mir gebaltenen Vortrag bestimme Ich: -

1) Zum Parade-Anzuge der mit der Ausrüstung M87 versebenen Fußtruppen gebören an Auérüstungsstücken : der Helm (mit Haarbus), Tornister, Leibriemen mit Säâbeltasce, Säbeltroddel, die zwei vorderen Patrontascen, die hintere Patron- tase und das Kochgesirr mit Riemen. Brotbeutel, Feldfla]ce und Scanzzeug sind ni&t arzulegen, Der Mantel ift în der gewöhn- liden Weise fla zusammen- und um tie vier Seiten des Tornisters zu legen. Das Kochgeschirr wird entweder querliegend an der oberen Tornisterkante oder senkrecht auf der Klappe bäângend getragen, 1e nabdem die eine oter die andere Tragweise von tem Truppenthbeil angenommen worden. »

9) Die Compagniefübrer ter Fußtruppen gehören zu den be- rittenen Offizieren. Sie baben stets mit Sporen und beim Vienit zu Pferde mit hoben Stiefeln zu ersceinen, legen aber beim Erxerzieren und bei Felddienstübungen die Schärpe nit an Der Offiziertornister kommt für die Compagniefübrer in Wegfall. Bei großen Paraden erscheinen die Compagniefübrer zu Fuß und je na dem Anzug der Mann'chaft in weißen Hosen beziebungêweise in langen Tuchbeinkleidern.

Sonnenburg, den 23. August 1888.

Wilhelm.

An das Kriegs-Ministerium.

Auf ten Mir gehaltenen Vortrag bestimme Ic, daß das Exerzier- Reglement für die Infanterie vom 1, September 1888 in allen feinen Theilen au für die Iäger- und Schützen: Bataillone verbindlih wird. Dieselben werden wie Ich fest vertraue auch in der, neuen Form die alte Tüchtigkeit bewahren. Ihre Fabnen haben sie fortan in gleiher Art zu führen, wie die gesammte Infanterte. _

Hauptquartier Müncheberg, den 13. September 1887.

Wilhelm. An das Kriegs-Ministerium.

Anläßzlih des gestrigen Geburtstages Jhrer Majestät der Kaiserin und Königin Augusta hatten die öffentlihen Gebäude festlichen Schmuck angelegt.

Hat in Preußen der Vermiether für jeine Mieths- forderung mehr Sachen des Miethers retinirt, als zur Be- zahlung der schuldigen Miethe erforderlih ist, so_macht sih nach einem Urtheil des Reichsgerichts, IV, Strafsenats, vom 10. Zuli d. J., der Miether durch eigenmähtige Weg- nahme der zuviel retinirten Sachen aus S. 289 Str.-G.-B. strafbar; der Miether hat nur das Recht wegen der von ihm bchaupteten übermäßigen Retention die Entscheidung des

Civilrichters anzurufen.

Mit dem 1. Oktober 1888 wird das Badische Fuß- Artillerie: Bataillon Nr. 14 dem Rheinishen Fuß- Artillerie-Regiment Nr. 8 attachirt. Von dem gleichen Zeit- punkt ab ist das Königlich württembergische Fuß- Artillerie- Bataillon Nr. 13 gemäß der geshlo})senen Vereinbarung bei dem Fuß-Artillerie-Regiment Nr. 10 attachirt zu führen.

Der Kaiserliche Botschafter am Königlich italienischen Hofe, Graf zu Solms-Sonnewalde, ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub nach Rom zurügekehrt und hat die Geschäfte der dortigen Botschaft wieder übernommen.

Der Kommandant von Berlin, General - Lieutenant Graf von Schlieffen, General à la suite Sr. Majestät des Kaisers und Königs, hat sich mit mehrwöchentlihem Urlaub nah Karlsbad und Süddeutschland begeben.

Der General-Lieutenant von Hesberg, Commandeur der Kavallerie-Division des I. Armee-Corps, ist mil Urlaub von Königsberg i. Pr. hier angekommen.

Fee, 1. Oktober. (W. T. B.) Jhre Majestät die Kaiserin Friedrih begab Sich mit den Prinzes- sinnen- Töchtern, Königlihen Hoheiten, heute Vormittag um 11 Uhr zu Wagen nah Spandau und hat von dort die Reise nach Kiel angetreten.

Kiel, 29. September. (W. T. B.) Se. Königliche Hoheit der Prinz Heinrich empfing heute Mittag den Kommodore Markham und die Schiffs-Kommandanten Noel, Johnstone, Burnell und Robinson voi englishen Geschwader.

Bayern. München, 29. September. (Allg. Ztg.) Die

Kön igin-Mutter kam in Begleitung des Prinzen Ludwig, welcher in Lindau den Zug bestiegen hatte, heute Abend aus Hohenshwangau hier an. Zur Begrüßung Jhrer Majestät atten ih der Prinz-Regent, welher die Königin Fsabella von Spanien am Arme führie, sowie die gesammte Familie der Prinzessin Adalbert, Herzog und Herzogin von Genua und Herzog Ludwig eingefunden. L l

Zur Ankunft Sr. Majestät des Kaisers ist Folgendes bestimmt worden: Der Staats-Minister des Königlichen Hauses und des Aeußern, Freiherr von Crailsheim, wird zufolge besonderen Auftrages Sr. Königlichen Hoheit des Prinz-Regenten Se. Majestät den Kaiser in Kempten be- grüßen und hierher begleiten. Jn der Königlichen Residenz sind zum Empfang des Kaisers, Allerhöhstwelcher die Fürsten- zimmer gegen die Hofagartenstraße beziehen wird, Vorbereitungen im Gange. Am Dienstag Nachmittag wird zu Ehren Sr. Majestät im Saale Karl's des Großen in der Königlichen Residenz große Tafel stattfinden. Zufolge Allerhöchsten Befehls werden die sämmtlihen (6) Musikcorps der Gar- nison und sämmtliche Tambours der Garnison am Montag Abend Sr. Kaiserlihen Majestät im Residenzhofe eine Serenade bringen, an welhe sich ein Zapfenstreich anschließt. Bei dem Einzuge werden die Veteranen- und Krieger- vereine, Turner- und Shüßenvereine, gewerbliche Jnnungen 2c. Spalier bilden.

Württemberg. Stuttgart, 1. Oktober. (W. T. B.) D F se î ibe den Ober-Bi1 - Der König hat ein Handschreiben an den Ober-Bürger- meister von Ha ck gerichtet, in welchem es heißt:

„Mit besonderer Befriedigung blie Ih auf die leßten Tage und deren festliben Glanz zurück, mit welbem die Stadt Stuttgart ten Deutschen Kaiser bei dem ersten Besuh an Meinem Hof- lager empfangen bat. Söner und großarfiger denn je war der MWillfommen, welchen Schwaben dem erhabenen Gaste entgegen- gebraht hat. Die Zeichen, wie unser Volk die Verehrung und Zuneigung, welche es für den Großvater und Vater becte, mit vollem Herzen auf den Enkel übertragen _ hol Und De Huldigungen, welde Sr. Majestät dem Kaiser dargebracht wurden, baben Wir, die Köniain und Ic, als einen Uns gewecrdenen Beweis von treuer Anhänglichkeit empfunden. Ich genüge einem Bedürfniß Meines Herzens, wenn Ich_ der Stadt und den Vereinen Meinen gnädigsten und wärmsten Dank für ihre in fo erhebender Weise bethätigte Liebe und Treue autsprebz.* :

Die heutigen Blätter enthalten einen Aufruf zu einer Stiftung, welhe anläßlich des am 25. Juni 1889 statt- findenden Regierungs-Jubiläums des Königs Karl in Kraft treten soll. Die Zinsen der Stiftung sollen jährlich zu gleichen Theilen für gewerbliche und landwirthschaftliche Zwecke verwendet, eine Summe für die künstlerishe Aus- \chmüdckung einer Auëstellungshalle im neuen Landes-Gewerbe- Museum ausgeschieden werden.

Baden. Karlsruhe, 29. September. Die „Karlsruher Ztg.“ schreibt: „Auf der lieblichen Jnsel im Bodensee, auf welcher seit langen Jahren ihr erlauchter Gemahl in jedem Sommer einige Tage der Ruhe und Erholung zu widmen pflegte, feiert morgen Jhre Majestät die Kaiserin Augusta Allerhöchstihr Geburts fet. Zum ersten Male seit nahezu 60 Jahren entbehrt die s{wergeprüste hohe Frau an diesem Tage den Glückwunsch Desjenigen, der ihr im Leben am nätsten gestanden. Gerade auf Schloß Mainau muß ZJhrer Majestät der Kaiserin Augusta die Größe ihres von ganz Deutschland \{merzlich mitempfundenen Ver- lustes besonders lebhaft vor Augen treten. Jst doch mit dem Gedächtniß des großen Deutschen Kaisers das Jnfel- loß am Bodensee unzertrennlih verbunden. Es ist dies- mal fein freudiges Fe!'t, das am 30. September im Kreise der Kaiserlichen und der Großherzoglichen Familie gefetert wird. Aber die Verehrung für die erhabene Frau hat dur die Seelengröße und Charakterstärke, mit welcher Jhre Majestät die Kaiserin Augusta die in rascher Folge über sie herein- brehenden Schicksalsschläge zu ertragen gewußt, nur ge|teigert werden können. Ehrfurhtsvoll und bewundernd blidckt die deutsche Nation zu der erlauhten Fürstin auf, dankerfüllt desen ge- denkend, was die bochherzige und nie ermüdende Fürsorge der Kaiserin Augusta für das Allgemeinwohl Großes und Segens- reiches geschaffen, und in tiefer Seele den Schmerz der Kaier- lihen Frau um den Verlust ihres unvergleichlihen Gemahls nachempfindend. Mit dem ihr eigenen glaubensstarken Muth hat Jhre Majestät die Kaiserin Augusta nit bloß die ershüt- ternden, sie am allernäcsten treffenden Ereignisse dieses Jahres überwunden, sondern auch die Kraft gefunden, das vom Geiste der Nächstenliebe durhdrungene Werk ihres Lebens fort- zusezen. Jn Allerhöchstihrem Erlaß an den Reichskanzler vom 18. März d. J., in welhem Jhre Majestät die Kaiserin für die erhebenden Kundgebungen allseitiger Theilnahme beim Tode des Kaisers Wilhelm dankte, spra die erlauhte Frau die Versiherung aus: „Was Mir an Kräften verbleibt, soll dem Vorbild und dem Vermächtniß dessen geweiht sein, dem zur Seite zu stehen Mir vergönnt gewesen ist.“ Jn jener shweren Zeit sprach Jhre Majestät die Kaiserin (in Allerhöchstihrem Dankschreiben an die Berliner Stadtverordneten) auch aus: wie ihr Leben einer Erinnerung fortan geweiht sei, fühle sie sich auch von einem Andenken trostreih umgeben und getragen in Ausübung des Berufs, der ihr verbleibe. Jn solcher durch nichts zu ershütternden Hingabe an die hohen Aufgaben ihres Fürstlihen Berufs erfennen wir bewundernd die gleihgesinnte Gemahlin jenes verehrungswürdigen Monarchen, der auf dem Sterbebette keine Zeit hatte, müde zu sein, weil er den legten Rest seiner ¿ebenéfrafît den Interessen seines Volkes schuldig zu sein laubte. Wie Jhre Majestät die Kaiserin Augusta die hoch- erzige Gesinnung bethätigt, von welcher die angeführten Worte eingegeben waren, davon haben wir erst in den leßten Tagen wieder einen Beweis erhalten, als Allerhöchstdieselbe ihrer warmen Theilnahme an einem in Karlsruhe tagenden emeinnüßigen Kongresse Ausdruck gab. Jn der unablassigen usübung einer dem Volkswohl gewidmeten Thätigkeit, in der lebendigen Antheilnahme an allen humanen Bestre- bungen hat Jhre Majestät die Kaiserin Augusta ihren Trost und ihre Stütze in einer Zeit s{hwerer Heimsuhung gefunden hierin und in der innigen Gemeinschaft mit ihren erlauchten Verwandten. Die hohe Frau begeht auch ihr diesjhriges Geburtsfest im Kreise der Großherzoglichen Familie, und ihr Kaiserlicher Enkel hat inmitten einer größeren Reise in Mainau

Rast gemacht, um diesen Tag an ihrer Seite zu verleben. | Den innigen Wünschen, welhe Jhrer Majestät der Kaiserin

Augusta morgen von Allerhöchstihren erlauchten Verwandten auf Schloß Mainau dargebraht werden, schließt das deutsche Volk sich in lebhaftester, herzlihster Empfindung an. Jns- besondere wir Badener, die wir seit einer langen Reihe von Jahren das Glück hatten, Jhre Majestät an diejem Lage n unserem Lande zu wissen, sind erfüllt von den 1inmgiten Segenswünschen für die hohe Fürstin. Möge Jhre Majestät die Kaiserin Erhebung und Stärkung finden in dem Bewußt- sein der dankbaren Verehrung, mit welher ihr Name in der Nation genannt wird, und möge nah dem schweren Leid der jüngstvergangenen Zeit wieder ein freundlihzres Geschick den

u

Lebenspfad der erhabenen Fürstin erhellen!

Oldenburg. Oldenburg, 30. September. Jn dem heut: ausgegebenen Gesegblatt ist der Bundesraths- beschlu!ß vom 3. Mai 1888: „daß 1) die außerhalb der ge- meinschaftlihen Zollgrenze befindlihen Theile der Stadt Brake, mit demselben Zeitpunkt, wie die jeßt noch ausgeshlosenen Theile des Br:mischen Staats- gebiets und die Unterweser, dem Zollgebiet an- geschlossen werden; 2) daß der Hafen in der in dem oldenburgishen Antrage vom 29. Oktober 188{ an- gegebenen Begrenzung ein Freigebiet ganz in derselben Weise bildet, wie der bei der Stadt Bremen neu erbaute Hafen mit seiner Umgebung, und daß die für den leßteren und für die Schiffahrt auf der Unterweser von und nah Bremen zu erlassenden Bestimmungen in aleiher Weite auf den Schiffahrtsvzrkehr von und nah Brake Anwendung finden“, durch eine Bekanntmachung des Großherzoglichen Staats-Ministeriums zur allgemeinen Kenntniß gebraht, mit dem Bemerken, daß der Tag des Zollanshlusses vom Reich3- fanzler auf den 15. Oktober d. J. festgesegt sei, und unter gleichzeitiger Bestimmung über die Bildung des Freibezirks und dessen Begrenzung. Eine landesherrliche Verordnun g erläßt zu dem Bundesrathsbeschluß wegen der in dem dem Zollgebiet anzuschließenden Theil der Stadt Brake zu erhebenden Na h- steuer die dieserhalb erforderlih:n Bestimmungen, und eine weitere Bekanntmahung des Staats-Ministeriums veröffentlicht die in Veranlassung des Zollanschlusses der Unterweser und der dortigen Zollausschlüsse eintretenden Aenderungen 1n der Organisation der Zoll- und Steuerverwaltung.

Der Großherzogliche Hof wird am 1. Oktober von Güldenstein nah Eutin übersiedeln.!

Schwarzburg - Sondershausen. Sondershaufen, 98. September. (Leipz. Ztg.) Der regierende Fürst, welcher noch in Gehren residirt, ist von seinem Jagdunfall, welcher ihn kürzlih betroffen, erfreuliher Weise wieder bergestellt. Der Fürst Günther, Vater des regierenden Fürsten, feierte am 24. d. M. seinen 88. Geburtêtag. Der ün Frühjahr neu- gewählte Landtag des Fürstenthums wird im nächsten Monat zusammentreten, um sich zu konstituiren und einige Vorlagen zu erledigen.

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Bremen, 29. September. (W. T. B.) Der Senator a. D. August Nebelthau ist heute Nachmittag gestorben.

Oesterreih-Ungarn. Wien, 29. September. (W. T. B.) Dem Kaiser Wilhelm werden während seines Aufenthalts in Oesterreih zum Ehrendienst kommandirt werden: der General der Kavallerie Baron von Lamberg, der Oberst von Pokorny und der diesseitige Militärbevollmächtigte in Berlin, Oberst - Lieutenant Baron von Steininger.

30. September. (W. T. B.) Der Park auf der Türkenschanze ist heute Mittag in Gegenwart des Kron- prinzen und der Erzherzöge Albrecht, Wilhelm und Rainer, sowie unter Thei:nahme aller offiziellen Kreise und der Vertreter der Vorortgemeinden durch den Kaiser er- öffnet worden. Die nah dem Festplaß führenden Straßen waren festlich geschmüdckt, und der Kaiser wurde von der Bevölkerung mit brausenden Hochrufen begrüßt. Der Reichsraths: Abgeordnete Exner hielt eine Ansprache, worauf der Kaiser seine außerordentliche Befriedigung über das Ge- schaffene aussprach und betonte, daß die die Stadt von den Vororten trennende Grenze so bald als möglich fallen solle. Die Zusage des Kaisers wurde mit großem Jubel aufge- nommen. Der Kaiser machte hierauf einen Rundgang durch die Anlagen.

Im niederösterreihishen Landtage erstattete Kopp über den bekannten Antrag von Vergani und Genossen, betreffend die Betheiligung des Land- tages an den zu Ehren des Kaisers Wil helm zu ver- anstaltenden Festlichkeiten, Bericht. Der Ausschuß beantragte den Uebergang zur Tageëordnung. Vergani sprah vom anti- semitishen Standpunkt und stellte folgenden modifizirten Antrag: Der Landmarschall werde beauftragt, dem Kaiser Franz Josef sowie dem Kaijer Wilhelm die ergebenste Huldigung und die herz- innigste Freude des Landtags über das aufrichtige Freundschafts- bündniß beider Staaten auszusprehen. Referent hielt den Antrag der Kommission aufrecht. Der Statthalter erklärte hierauf: die Regierung halte an dem Standpunkt fest, daß es zu den Prärogativen der Krone gehöre, die Feierlichkeiten bei dem Empfang auswärtiger Souveräne zu regeln; den maßgebenden Entschließungen solle von keiner Seite vor- gegriffen werden. Er erkläre sh daher mit dem Antrage des Verfassungsausshusses vollklommen einverstanden, indern er bemerke, daß das deutsch-österreichishe Bündniß nicht auf die Unterstüzung von solcher Seite angewiesen sei. Vergani's neuerlihe Jnsinuationen gegen die Regierung weise er ent- schieden zurück und füge binzu, daß ein solches, mit der Wahr- heit und Vernunft im Widerspruch stehendes Gebahren früher oder später eine Niederlage erleiden müsse. (Beifall.) Der neue Antrag Vergani's wurde sodann als geshäftsordnungs- widrig a limine abgelehnt und der Antrag des Ausschusses mit allen gegen die Stimmen der Antisemiten angenommen.

Frankreih. Paris, 29. September. (W. T. B.) Der „Temps“ meldet, daß die Regierung der Kammer bei Beginn der Sißungen den Verfassungsrevisions-Ent- wurf vorlegen werde. Derselbe enthalte keineswegs die Ab- shaffung des Senats noh auch die der Präsidentschaft der Re- publik, sondern beabsichtige einzig und allein die finanziellen Befugnisse des Senats zu beschränken und ihm das Recht der Auflöfung zu entziehen. Jn den Motiven wird die Ab- sicht der Regierung dargethan, in dem Kongreß jede Forderung einer Revision zu bekämpfen, welche sich auf andere Punkte erstreckt als die in dem Geseßentwurf aufgeführten. Das Ministerium wird, wie verlautet, bei Einbringung der Vor- lage die Dringlichkeit für die Berathung beantragen und die Vertrauens frage stellen.