1888 / 250 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 01 Oct 1888 18:00:01 GMT) scan diff

. Der Marine-Minister Kranz theilte in dem vor- gestrigen Ministerrath die neuesten Nachrichten aus Tongking mit. Danach hätte \sih die dortige Lage sehr merklich ge- bessert, indem die großen Rebellenbanden aufgelöst seien. 90. September. (W. T. B.) Der Präsident Carnot if heute Nahmittag 5 Uhr von Fontainebleau hier- her zurückgekehrt und sowohl auf dem Bahnhofe wie auf der E nah dem Elysée sympathisch empfangen worden. ei der heute stattgehabten Wahl eines Senators für das Departement Marne wurde der Opportunist Darbot

Serbien. Belgrad, 29. September. radikale Partei hält den vom König

i Ât E pa

(Presse.) Die : ( Milan nah Gleichenberg berufenen Advokaten G yorgyevics nit für er- mädhtigt, im Namen der Partei zu unterhandeln: lungen wären nur mit vem Leiter der Partei möglich. Ei

tbeuerten, so müßte die Erböbung in ganz Deuts{land und zwar gleit- mäßig eintreten. Niemand wird zwar leagnen, daß die Getreidezölle Einfluß auf die Preisbildung au eim Brot ausüben , aber es kommen für die Festseßung des Brotpreises noch eine ganze Menge anderer Gesicbtépunfkte in Frage. Vor wie na Einführung der Ge- treid?zôlle hatten Reggen und Weizen auf dena verschiedenen Getreide- bôrsen, batte Mebl, batte das Brot in den versHiedenen Theilen

Unterhand-

Zeitungsftimmen.

gewählt.

30. September, Abends. (W. T. B.) Der Minister des Auswärtigen, Goblet, hielt bei dem heutigen | Banket in Fréville-Escarbotin bei Abbeville anläßlich | der Einweihung einer Schule für Schlosserei eine Rede, in | welcher er bemerkte: Es wäre vergeblich, zu versuchen, die Unruhen zu leugnen, weihen Frankreih sich ausgeseßt sehe, nahdem die bedauerlihe Wahl Boulanger's erfolgt jei, welche unerwariet gewesen und die Zukunft bedrohe. Wohin anders | könne die Politik Boulanger's führen, als zur Wiederholung irgend eines verabsheuenswürdigen Abenteuers? Der Redner er- | innerte an Alles, was die Republik für das Land gethan habe, | und fuhr dann fort: er bestreite niht, daß Reformen wün- | shenswerth seien. Ein großcs Uebel komme daher, daß die | Majorität der Kammer nicht homogen sei. Wenn in die neue Kammer zahlreiche Boulangisten gewählt würden, so könnten die- jelbeit nur Alles verwirren und umstürzen, um zu einer Anarchie | oder Diktatur, zu einem Bürgerkriege oder vielleicht zu einem | auswärtigen unter den s{limmsten Bedirgungen zu gelangen, | Alle wünsckchten ein starkes, mächtiges und geachtetes Frank- | reih. Wie könne man aber unter solchen Bedingungen | Frankreih die Achtung der anderen Nationen sichern, was | sollten die auswärtigen Mächte von der Zukunft Frankreichs | denken, wenn sie sh fragen müßten, welcher Faktion das | Land am nächsten Tage ausgeliefert sein fönnte? Welche | Beschlüsse könne man fassen, wclhe Bündnisse dürfe man | hoffen, wenn das Land selbst keine Sicherheit in sih trage | und anderen keine solche bieten könne? Goblet jprach schließ: | lih die Zuversicht aus, daß die Republik den Sieg davon- tragen werde, und gab der festen Hoffnung Ausdruck, daß | das Land im nächsten Jahre eine Kammer wählen werde, | welche die Ruhe und die Wohlfahrt Frankreichs sicher zu | stellen geeignet sei. E M

St. Etienne, 30. September. (W. T. B.) fam es zwischen Arbeitern und der bewaffneten Macht. 500 strikende |

König und die Königin von Portugal werden gus | Monza hierher kommen, um den Festlichkeiten zu Ehren des | Kaisers Wilhelm beizuwohnen. |

30. September. (W. T. B.) Der Pap celebrirte | heute Vormittag in der Basilika von St. Peter für alle ver- | storbenen Gläubigen eine Messe und ertheilte nach der- ! jelben Ablaß. Der Messe wohnten gegen 30 000 Personen bei. |

-

Minister-Präsidenten Crispi das diesem vom Kaiser | l Franz „„o)ef verliehene Großkreuz des Stefans- | ! Ordens mit einem liebenswürdigen Schreiben des Ministers | È des Auswärtigen, Grafen Kälnoky. : J nente italienische Geschwader ist aus der Levante hier | wieder eingetroffen.

__ Die „Schles-sche Zeitung“ schreibt ¿Frtedrih und die Deutschfreisinnigen :

as 2E alte schêre Wert: De mortuis nil nisi bene muß gegen- uver den: erft vor werigen Monaten rerstorbenen Voter un'’eres | obne allen G auf d testäabri fall ti r D 1g tona!cn L U S auen Srund, auf den dieStabrigen Ecnteausfall 6 Kaisers doppelte urd dreifahe Gelturg für uns baben. Es ift uns Gi E Oa E, ! H : E 2 S E daber nicht gestattet, mit der Sonde unbefangener Kritik an diejenigen Aufzei@nungen kberanzutreten, tie man aus dunklcm Versteck beraus

in takt- urd pietâtloser Weise als Aus: üge au dem beimgegangenen Morarcen in die Oeffentlikkeit lan

Aber wir baben das volle Necht in Rücksiht auf die Maren

unseres großen Kaisers Wilbe!m und auf tie urste

dienste unseres gottlob roch bcute das Steuer führenden Kanzlers sogar die Pflibt entihieden Protest zu erb¿ben, wenn die Organe der Fortsrittépartei mit der Person Kaiser Friedrichs Spiel treiben, um vor der éffentliécn Meinung die Heroen in den Staub zu zieben die urs cin deutsches Vaterland geichaffen baben und

derer Namen ‘die Ee!schite ncch nach Iahrtausenden n dér „Freisinnigen Zeitung“ wird in gesperrter VBebaupturg aufgestellt, der damalige Kronpcinz Labe alle Eererale und alle Staatémänner, die gegen Ende de in Versailles weilten: „um eins Hauptes Länge weit über Kaiser Wilhelm also an Clkarakterstärke und

Weiskeit, Biêmarck an Stiaatékunst und Moltke an Feldberrnblick und Feltkerrrkunft.

in diefer si© zur Satire zuspitenden Hpperbel liect ei den Manen des Kaisers Friedrih lbt... D

29

| Kaiser Wilbelm und Biêmarck gigangen sind, Fat zu

Deutschlands versi: dene Preise. Die Getreidezölle, die ja mebria6 erböbt wurden, baben das Sinken der Getreidepreiïe rit aufhalten können; gleihwobl ift das Bret rit um soviel billiger geworden, als der Getreidepreis sank. Wenn daber jett ftellenweiie urd vorüberacbend der Brotpreis fteigt, so solite man dafür ni&t die Getreidezölle als jolche verantwortli® mahen. Wosl aber geben sie den Vorwand ab eine Erböbuna tes Vrotpreises ins Werk zu seten u d sie baben für diejenigen, die davon den alleinigen Nugen baben, no& den besonderen Voribeil, als Sündenbock zu dienen. Man weist, und wobl niót L au N Gewiß ift er gegen die Vorjabre geringer gewesen. Aber die zur Zeit vor- liegenden Verihte und statistischen Angaben über die Ernte in den versbiedenen Ländern der Welt gcstatten noch ni&t ein sicheres Urtheil über den thatsäbli stattzchatten Ausfall an Ernteerträaen und den dana ¡ur Deckung des Bedarfs erforderliden Bezug von Brotkorn aus ten wichtigsten Eroortländern zu ermögliwen. „Viellciht“, das muß selbft die e Fretihandelë-Correspondenz“ zugeben, „erweisen si die Ernteerträge {ließli de besser, als beute, so daß dic sonst zu beiürbtenten weiteren Préitsteigerungen ousbleibin* Außerdem ‘ollte n:an nit vergcen, daß von der vorjäbrigen Ernte nech schr beträ&tliche Getreidevorrärbe unverkauft aufgestapelt liegen, die de wobl zuerst dazu dienen sollen, den dieéjährigen Minderertrag der Ernte zu deckcn,

giebt cken cine ArziaËll Péricnen, tie ein wesentlibeë Jn- teresie an der Preiésteigerung ter Brotfrüte haben. Sie verfügen über einen großen Tkcil der Preffe ur.d besigen einflußreihe Verbin-

über Kaiser

Tagebude des c a

rblichen Ver- e:n frevles feiern wird.

Strift die alle Fürsten,

s Ichrés 1570 | dungen. Ganz gesœidt ron ibrem Stardrurft aus wissen z. B. èie ragt: urtern | Pester Getreidebändler eine mit der Stcmpelmarke der _wonar@ischer | urgariïGen Regierung veriecene Eröcterurg zu werbre ter, die relitiscm Elick, den Feblbedarf Deutsblards an Weizen uns rorre{net Urs dâuit, | Die geriebenen Pester Pfiffifusse baben baarsGarf hHeraus-

n rerel an | gerednet, daf Deutscklard unter keinen Umständen 1213

er Weg. ten

tin ck f t Roe £2 8 Fotees : 5 =- r Weg. Millionen Hektoliter Weizen si& aus seiner eigenen Ernte bes{Gafen dem denkbar '

farn, fendcrn sie tem Auélande (licé: Ungarr) abfauten muß und

bla E un e E E M an Grana ¡rar zu dem ven den Uncarn vorgeid:riebenen Preise. Den ian elongt, in elckdem eute er S@werpurkt | Eralärdern wieder i von eint o trothe E F as b t Nas E S ; geandéern Wieder wird ron den amerifaniswen Eetreidespe Surop 7 ta i die Var olgung tes Idcals, das jenen | lanten vorgerecknet, daß ibre dieéjährige Biccaetuie e Q Zagebu@nolizen zufolge unserem damaligen Kronprinzen vor- | Millioren Quarter Fetiägt und zicmlih um L gegen die frü sckwedbte, zu einem glei@en oder gar grdófcren Resultate gefübrt | ¿urüdbleibt Nutzanwenturg : a Gu ibe E en pes baben würde, wird selbst im fortsdrittl:&en Parteilager errsten | amerikaris&en Weizen ak, Det wir E oIRAiS T crhales i ) rat ) z 0D

Zweifeln begecnen jenen Tagebuchblättern na& Mibalictkcit nit erreiden. Die wenigen Wo@en, tie bs zum W vor urs Uegen, werden auéreicen, jeden nur balbwe

gefsen, daß aub Kaiser Friedri si zu dem Sate b

Monar steht über den Parteien.

In der „Wiesbadener Presse“ lesen wir:

Mit unverkennbarer, aber wenig

fragen die deutschfreisirnigen Zeitungen alle Ncechtickten zu\ammen, die dabon zu beridten wissen, daß in cinigen Gecenden Deuticlands die Bäder ten Brotpreis erl sbt baben.

S O h E L a E Der Papst wurde, als er ersien und als er si wieder ent- Thatsade follte man unter feinen Umstênten mit Woblccfall fernte, i lebhaften Zurufen begrüßt. S sprechen. Für * vie: DentsWsreislunigen Towmt über obigcfallen E Oktober. _ E. S D) Der österreihisch: | weiter nidts in Frage, als tas Partciinteresle ; ungarische Geschäftsträger überreihte gestern dem | mit dem Brotarficblag, um einiges Arscken wie

Natürlich sckieben sie die St&uld auf di

angen. Die augenblicklide, stellenmeise und

êlle.

Wenn écinzig die Getreide:ölle es wären, die da

Wetterberi®t

| und 1i!t dort cine frische nêrdlie Luftstiömung mit | ffück in 12 Bildern von A. d'Ennery und Iules Prem.:Lieut

Breslau... 749 S 4 bededt 12 | Haase.) Triest... 7566 NW 1bedeckt 16 Mittwoch: Li spiel mit Chören estern Namittags kurzes Gewitter. SMller. I SIAge Marges: Gewitler Donnerstag: Dem Uebersicht der Witterung, Sghiller-Laube.

Die geftern über der nördlihen Nordsee lagernde Depression hat fi unter Zunabme an Tiefe nach dem mittleren Scbweden bin fortgepflanzt und be: berrst auch die Witterung Central-Europas, trübes Wetter mit maßigen bis starken südliben und west- liwén __ Vinden bedingend. Die Temperatur ist daselbft mit Ausnahme der westdeuts&en Küste über die normale gestiegen, auc fielen fast allenthalben und zwar stellenweise sebr beträchliche Niedersch{läge. Ueber West-Europa nimmt der Luftdruck wicder zu

zum 53. M,: Die N nach dem von Hans

itter.

Die Kinder des Q

Die Braut von Mesfina. Trauer-

Wallner-Theater. Dienstag: Neu einstudirt,

rranzösishen bon Raymond und Gastyne Anfang Uhr.

Victoria-Theater. Dienstag: Zum 97. Male:

sangspofe in 4 Akten von G. Steffens.

in 4 Akten von Friedrih von

etrius. Tragödie in 5 Akten von 53. Male:

| Zweifeln be, __ Das aber hindert tie for!‘chrittliden Agitatoren | nit, für die Wablen, wie es in Breélau und in

Etienne mb: Í Gesiern | 2, S

in Firminy zu ernstlihen Zusammenstößen | !Elagen

R L E LFE Polen gesheben

Große Erfelg?2 werten sie mit dieïim Kurstarif freili®

Von éirer so tedarerliben

) e lidlide, weise vorübergcbende Er- ¿bung des Bro1preises ist ibnen ein willfommerer Arlafß, um eine Deivegung gegen Me Se le in Gang zu ékringen Neapel, 29, September. (W. T A __ Uns do an die Thatfacen! Zunä@st haben nickt in allen Gegenden

/ S * «T. B.) Das perma- | Deuts&lants die Väter den Brotpreis crböbt, sodann ist d bung get überall cleidmäßig erfolgt; sie s{warft zwisckcen 1— Pfund. :

Anfang Uhr.

Adolph Ernst-Theater (früber Louisenstäd- tisches , - reieperlirae 72). ; ie drei Grazien. s i 4 Akten von Leon Treptow R e E Musik von Franz Roth. (Novität !) Landpartie-Duett. Anfang 7+ Ubr.

Preisen ablafsen. Somit tündtigt G aub für England eine Brotvertbeuerung an, otwokl tas fremte Getreide bei der Einfubr in Englard feinen Pfennig Steucrn zabit. Wir seten also die Getreite- !vetulanten aller Länter bei der Arkcit, dur die überall bindrinagende Préefte die Meirung zu verbreiten, daß wegen geringeren Errteauéfalls das Vrot thever werden müsse. em L redet,

Kavital zu

atltage ncch cs denkerden

Arbeiter hatten sih auf freicm Plat versamm Die Polizei | 9 Dabei w! i

er Us ¿0B melt. Die Polizei | Menge io A G es r S ; Dabei wird dem Land zuacrede requirirte eine Abtheilung Dragoner, welche gegen die E | iebe is S Întie ino | a feine Borrâtbe an Getreide urd Kartoffeln zu Matte ju balten, sie oinerto S F - - C] E E Ten, Ta8 Im ec :Taien Andtétretion | damit er jet nit zu billi E : E E E

da ne sich weigerte, auseinanderzugehen, vorging. Mehrere | dem Gedächtniß des hbeimgegangenen Kaisers Friedrich ein Slb 5 a E 2 M eie Ge Freibandclzvres Personen wurden leiht verwundet. | Vienft geleistet worden ist. Und mebr und mebr wird cs empfurten | ¿vkalter daf nod lee idt ae E tele ta Sai ck : S | werde es ein jedes sittlide Gefühl verleuanendes Be- | oraebnifs pel D i nde Levern@ten der Ernte- Rußland und Polen. St. Petersburg, 1. Oktober. erden das es denk s e ul eerleugnendes Be- | ergebnisfe rorliegen, Namentlich feblen sie aus den Ländern, tie (W. T. B.) Der Kaiser und die Kaiseri der Gros, | Sinren ift, das Andenken des edlen Dulders zu mißbraucken, um die | bauptsä&lid Ectreide erzcucer u T gans E v S A E 9 die Kallerin, der Groß: | &röfe Kaiser Wilbelm's I. beratzumindern urd das Volk ¿ur Orr j Gin Ga O O E E Ds fürst Thronfolger und der Großfürst Georg find gestern in | sition gegen die Rezierurg unseres heute den Shran Metenben Kaiser- fis A Bi S S lud. _Häben sie, wie es L er E i n _Neglerung g Tvron ztererden Kai'er- | ‘ten Anstein bat, fe erztebig n Cla E S ladiftawkas eingetroffen. T | r Herrn aae e fann tas Hineinzerren der Person | so werden sie iét n ben ie E A M ie S1; C a 2 | Kaiser Friedrid's in die Wahlagitation unmögli bezwecken. Wer | ibren Neberisifs n on a Lem Helle erstide A A Jtalien. Rom, 29, September. (W. T. B.) Der | dem Andenken tes Entschlafcnen gerecht werden will, e e E e L E. S

aber bandelt sid für die internationale Getreidespefzlation darum, mit Hülfe des Sammelxs und richtien den

ckannte: der Auéstreuens beunrubgender Nat-

Getreidepreië in die Höbe zu jagen und die

Ee ta Rur t dem Brotpreis aufzusblagen. In E : &tantreick }pielt ein äbnlies Stück wie in Deutséland. Auch arständiacr S{aterfreude dort hat man Getreidezölle und zwar wurden e erst voriges q von 3 auf 5 Francs für den Doppelcentner erhöht. uo dort erpoben die Eetreide’pekulanten das Verlanzen

nav Abscbaffung ter Getreidezölle. Aber das Minifterium kat be- sWloffen, darauf nit einzugeben, da hierzu kein Anlaß vorbarden fei. Man weiß in Frarfreid fo gut wie in Deuts&land, das die Erbêbung der Getreidepreiïe zum guten Theil künstliche Mache üt da das ungünstige Ernteergebniß ciniger Länder durch ten Ernteseaen anderer leit auêgegliwen wird. Die Erböbung der Brotpreise in Stk. Venis und St. Quen, ebenfalls eine Folge der wuteris{en Getreidespekulation, bat si ni&t lanze aufrecht balten lassen.

auch tier fie fkrebsen Ler U Els e Getreide-

Haltén wir ie Erböbun (Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten Beilage.) 2 «S für das

ë Brot ver»

t vom 30. September 1888 8 Uhr Morgens starker Abküblung ei e Ausbrei 3 fang 7 de “ait C m E ens, r Aotublung eingetreten, deren Ausbreitung | Verne. Anfan Ubr, Maibildé Hel ait Ste Ala AR 23S = | nach Díten bin SOIGeNO M S Uwo: Dieselbe Vorstellung. (Beni E S u SSE =2= eutsde Seewarte. In Vorbereitung: Die Dragoner der Königin Wünsbmann mir Hrn Richard Hosfarann (Leipztg, S 22 D § gin. üunschman: Orn. Richard Hoffmann (Leipzia). Stationen. ZES Wind, Wetter. E 1 —————————— A L E P Frl. Lili Hensel mit Órn. Alard du Boié- SÉE Sl Eheabes - Áaisi Friedrih - Wilhelmstädtishes Theater. Apo S Srl, E: ad tg Ss S5 T - Anzeigen, Dienstag: Zum 59. Male: Die oe MuDO Sie E S = 2 | As | _ : 3 ; Schwaben. Volksoper in 3 Akten von Si E g Lieut f ; Mullagbmore 761 NNO 5 wolkig 9 | Königliche Schauspiele. Dienstag : Opern- | mann und Zulius Bauer. Musik von Carl Milièer | Trübibl: tit reren Edoar Graf Zedlig und : Aberdeen... 754 NW 7 Nebel 5 | baus. 174. Vorstellung. Lohengrin. Romanti\@e | Mittwoch: Die fieben Schwaben. (Séiot R isid 0A de S f Bent tes ads Thristianfund 741 NNO S Regen 5 | Oper in 3 Aften von R. Wagner. Drigent : Hr. Freitag, den d. Oktober: Mit neuer Ausstattung : Graf g N A A Seck .-Lieut. Ferdinand i Sopenbagen 741 NNW 1 Dunst 10 | Suter. Regisseur: Hr. Salomon. Anfang 7 Ubr. | Bum 1. Male: Gräfin Wildfang. Operette in | Burg (Stettin). Hr Pre Dea von der Stockholm 738 SSW 2 bedeckt 11 | Sauspielbaus. Keine Vorstellung. d Akten von W. Behre. mit Frl. Karcla Seidle Cu o, O Haparanda 746 D 2Scnee 1 | _Mittwoch: Opernbaus, 175. Vorstellung. Maria Bornemann mit Erl Elise Sb Rüdesboine St Petersburg 754 SSO / bededt 4 S, g in 5 Akten von Schiller. Refidenz-Theater. Direktion: Sizmund Lauten L M mit Frl. Elife S{ütß (Rüdesheim éfau.. . | 765 ‘bede —2 | Anfang 7 Ubr. Dien / ale: E | Gel : Ein S Forstmeift S vededt Schauspielhaus. Keine Vorstellung. burg, , Dienstag Zum 11. Male: Decorirt. Se Sin Sohn: Hrn Forstmeister von E Due n a: 7 (Décoré.) Lustspiel in 3 Akten von Henri Meilhac. | erben (Zaënit). Hrn. Dr. med. Kühne gn | T0 Man Zelter N S Anfang 74 Ubr. (BburG). CEEO Behrens Helder 747 9 i S ck1dendurg). Drn. Regierungs-Rath Dr. von E 42 BNW Î B 19 Seutites Theater. Dienstag: Fansft. Belle-Alliance-Theater. Dienstas: L Voß (Koblenz). Eine Tochter: Hrn. Pastor Slbinnninde | 743 (SGW E K Mittwoch: / Graf Waldemar. P G - eater. ienstag : Drei | Wels (Nückerédorf). Hrn. Architekten P. Lange Neufabrwaffer! 745 SSW 3 bedeckt 10 | Ponnerstag: Die Hermanusschlacht. ine ciu ivi De & L Görlite 6 / ata C L [S E Frie Weie dio. S DRE Memel ... | 746 |SSO dowollg | 9 | T von Alls Ll, ans ie Bote Bearyeitel | Q Ler), —— Dea, FUY Loe Cert). Dën; e 746 SS) volfig ois Verla. Musik von Carl Millscker. | Pfarrer Nauck (Rheinéberg). Hrn. Pfarr See, 745 N 4Regen | 10 Berliner Theater. Dienstag: Marcel, Drama | Anfang der Vorftellung 7+ Uhr. E i Tbümmel (Altena). Hen. Dr. med Bertram le : 4 ENS 7 balb bed. M in 1 Aft von I. Sandeau, bearb. von H. Förster. e Os B olkevorftellung zu ermäßigten Preisen. | „(Düfieldorf) s Müde 13 SW d\bedeckt 16 | Mariensommer, (L'été de St. Wartin.) Lustspiel | Drei Paar Schuhe. O lraaette Lr: Pastor emer. A. Krumbeuer Chemnitz E 6 bedecckt | 16 M u t Meilbac u. Halévy, bearb. ‘von Julius E Seneiette BGseT E S onci (B Nen Berlin, 1! 744 ESW 2Ream | 18 A e M bude E Parte el Central-Theater. Direktion: Emil Thomas. | Rittergutébesiger Fem Éduard Bercbt (Beelin) E 752 still bedeckt | 10 Lustspiel in 1 Aft von Fournier u. Mever. (Friedr. Dienstag: Zum 48. Male: Schm linge. Ge- S P Mais Dr. Peune Lebens (Nota

Frau Konstanze Brümmer, geb. von Cloutt (Ute). Hrn. Stabéarzt Dr. Hobein Sohn Karl Sort e Sew) Sou Hosrcior Ham:

4- urg 6E c. r it 5 z bardt (Waldenburg i. Schl.). ekt Georg Vern

von W. Mannstädt. Mußk

Dienstag: Zum

Couplets von Göêrf. Im 2. Aft : | Redacteur: Riedel. Verlin;:

achbariunen. Pofse in 3 Akten

S Familien-Nachrichten. Verlobt: Freiin Virginie von Beaulieu-Mar-

L connay mit Hrn. Rittmeister Konrad von Blücber apitáän Grant. Auestattungs- | (Dresden). Frl. Margarethe Wulsten mit Hrn.

Verlag der Expedition (Scholz).

DruckÈ der Norddeutschen Bubdruckerei und s Anstalt, Berlin 8W., Wilbelmstrafße Nr, 29 i

Sieben Beilagen (eins{ließlid Börsen-Beilage).

(13474)

¿ 290.

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Montag, den 1. Oktober

1888,

sowie Seiten 9 und 356).

Diese besteht in der Einschrän-

E | Wielamiliches. a T L E ____| beziehungsweise Reichëka} _hâtien zu g ge- dernder Arbeit verdient, eine Ve rung - _ Preußen. Berlin, 1. Oktober. Das „Justiz- | rechnet werden können (vergl. die Motive zum Gesez | werbefähigkeit (zu vergleichen Entseidungen 307, au 249 und Ministerial : Blatt“ veröffentliht eine Entscheidung des | vom 25. Mai 1873, Drucksachen des Reichstages 1873 Nr. 6 | 426, „Amtliche Nachrichten des R.-:V.-A.“ 1887 Seite 50

Reichsgerichts über die Frage, ob die Fntendantur eines preußischen Armee-Corvs befugt ist, den Reichs-Militärfiskus bezüglih der ihrer Ver- waltung unterstellten Gegenstände im Prozesse zu vertreten. Jn dem Erkenntniß heißt es: „Die Ent- scheidung der Frage hängt zunächst von dem rectlichen Verhältniß ab, in welh:m verfassungsmäßig die Militärverwaltung der Einzel- staaten zum Deutschen Reich steht. Da das Königreih Bayern in dieser Beziehung eine hier nicht in Betraht kommende Sonderstellung einnimmt, und andererseits die Vilitärverwal- tung der übrigen deutshen Staaten, mit Auênahme von Sachsen und Württemberg, durch die abges{lossenen Militär- tonventionen an Preußen übertragen ist, fo wird hier nur die Siellung der Militärverwaltung in den drei Königreichen Preußen, Sachsen und Württemberg einer Erörterung zu unterziehen sein.

Dem Revisionëkläger ist zunächst darin beizutreten, daß es feine Reichs - Militärverwaltung, sondern nur Kon- tingentsverwaltungen der Einzelstaaten . giebi. Es fann dahingestellt bleiben, ob dieser Saß schon daraus abgeleitet werden darf, daß in der Reichsverfassung die Militär- verwaltung den Einzelstaaten niht auëdrüdcklich entzogen if; denn wenn man dies au verneinen wollte, so führen doch die in der Reichsverfassung über das. Militärwesen ent- haltenen Bestimmungen und insbesondere der Artikel 63 der Reichsverfaîung mit Nothwendigkeit zu der Annahme, daß nah der Absicht der vertrags{ließenden Staaten die Selbständigkeit der Militärverwaltung in den Einzelstaaten im Prinzip aufrecht erhalten wérden follte. Schon der Absag 3 des Artikels 63 wäre {wer mit der gegentheiligen Annahme vereinbar, da es einer Hervorhebung der darin dem Kaiser vorbehaltenen oder eingeräumten Rechte nicht bedurft hätte, wenn das Landheer der unmittelbaren Verwaltung des Reichs hätte unterstellt werden sollen. Entscheidend ift aber, wie der Revisionékläger mit Recht hervorhebt, der Absaz 5 des ge- nannten Artikels. Wenn dort bestimmt wird:

behufs Erhaltung der unentbehrlihen Einheit in der Administration, Verpflegung, Bewaffnung und Ausrüstung aller Truppentheile des deutshen Heeres sind die bezüg- lihen künftig ergehenden Anordnungen für die preußische Armee den Commandeuren der übrigen Kontingente durch den Artiïel 8 Nr. 1 bezeihneten Ausshuß für das Land- heer und die Festungen zur Nahachtung in geeigneter Weise mitzutheilen, O so läßt diese Bestimmung nur die Deutung zu, daß die Militärverwaltung der Einzelstaaten an ih eine selbständige ist und nur im Jnteresse der Einheit durch die hier gegebene Vorschrift eine Beschränkung erleiden follte. Auch steht damit die thatjäblihe Uebung im Einklang: es besteht keine oberste Reichsbehörde für Militärverwaltung; es giebt nur ein preußisches sähsisches und württembergisches Kriegs-Ministerium, welchem die Verwaltung der einzelnen Landeskontingente obliegt. Bedenken g:gen diese Auffassung lassen sich auch nicht daraus entnehmen, daß in der Verordnung vom 23. November 1874, betreffend die Zuständigkeit der Reichsbehörden zur Aus- führung des Geseßes vom 31. März 1875 2. (Reichs- Geseßbl. S. 135), beziehungsweise in dem dieser Verordnung angehängten Verzeichniß der Reichsbehörden die Königlich vreußisczen, sächsischen und württembergischen Kriegs-Ministerien zu den obersten Reichsbehörden, und die Corps:Zntendanturen unmiittel-

zu den höheren, der obersten Reihhsbezörde

bar untergeordneten Reichsbehörden gerechnet werden.

Diese Bezeihnung findet ihre Erklärung durch den 1

159 d°-s Reichs-Beamtenge)eßes vom 31. März 1873 eei S. 61), nach welchem die Ausführung dieses Gesetzes mittelt einer vom Kaiser zu erlassenden Verordnung zu regeln warz; durch die leßtere sollten namentlich diejenigen Behörden näher bezeihnet werden, welche unter den in dietem Gesetze erwähnten Reichsbehörden verstanden tein sollen. Aus der in der genannten Ausführungéverordnung gewählten Be- zeihnung lassen sih daher keine Schlüsse ziehen auf die 1taats- rehtlihe Stellung der Behörden in ihren sonstigen Beziehungen zu den Einzelstaaten beziehungsweise zum Reich. Eben-

sowenig kann daraus etwa gefolgert werden, daß das Geseh vom 25. Mai 1873 über die Rechtsver-

hältnisse der zum dienstlihen Gebrauch einer Reichsverwaltung gebrauhten Gegenstände (Reichs-Gefegbl. S. 113) sich, wie nit zu bezweifeln ist (vergl. §. 7 des Gefeßes), auch auf die Militärverwaltung bezieht. Denn durch den §8. 1 des Gefeßes wird außer Zweifel gestellt, daß unter Reichsverwaltung im Sinne dieses Geseß?es nicht bloß die Amtszweige zu verstehen sind, welche sich in der eigenen und unmittelbaren Verwaltung des Reichs befinden, sondern daß durch diesen Auëdruck jede „aus Reichsmitteln zu unterhaitende Verwaltung“ hat umfaßt werden sollen. E Wenngleich hiernach angenommen werden muß, daß die Militärverwaltung, von den aus der Verfassung si ergebenden Beschränkungen abgesehen, den Einzelstaaten als selbständiger Verwaltungszweig verblieben ist, so wird diese Verwaltung immerhin geführt auf Rechnung und in Vertretung des Reichs. E M Reich ist Eigenthümer aller derjenigen Gegenîtände, welche die Militärverwaltung der Einzelstaaten zur Erfüllung ihrer Aufgaben bedarf. Vor dem oben erwähnten Gefeß vom 25. Mai 1873 war dies auch tros der Schwierigkeit der juristishen Konstruktion bezüglich der beweglihen Sachen unbestritten. Es fand dies prafktishe Anerkennung von Seiten des Bundesraths und des Reichstages insofern, als in den Haupt-Etats der Militär- und Marineverwaltung die Erlöse für Gegenstände, welhe sich bei Gründung des Nord- deutshen Bundes beziehungsweise des Deutschen Reichs im Eigenthum der Einzelstaaten beziehungsweise des Bundes be- fanden, demnächst aber als unbrauchbar verkauft wurden, für

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die Bundes- beziehungsweise Reichskasse in Einnahme gestellt wurden, während diese Erlöse ohne die Voraus}ezung eines dem Bunde beziehungsweise dem Reihe an jenen

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S. 8). Bezüglih der unbeweglihen Sachen war die Frage | aber streitig und zur Lösung der daraus entstehenden Schwierig- | feiten wurde das Geseg vom 25. Mai 1873 erlassen, nach | dessen §8. 1 an allen dem dienstlihen Gebrauch einer ver: | fassungsmäßig aus Reichsmitteln zu unterhaltenden Verwaltung | gewidmeten Gegenständen das Eigenthum und die sonstigen |

dinglihen Rechte, welhe den einzelnen Bundesstaaten | zugesianden haben, dem Deutschen Reih zustehen. Daß nun bezüglih der im Eigenthum des | Reichs itehenden Sachen in Prozessen über dieselben

das Reich als Eigenthümer auch der rihtige Kläger und Be- | klagte ist, ergiebt sich ohne Weiteres und wird auch mittelbar | dur den §. 1 Absag 3 des citirten Gesezes anerkannt. Was | aber von den Sachen gilt, muß auch von den Forderungen und Verpflichtungen gelten, welche die Militärverwaltung | erwirbt, beziehungsweise übernimmt, da es an einem Landes- Militärfiskus überhaupt fehlt. Die Kosten zur Bestreitung | des Aufwandes für das Heer werden vom Reich getraaen, die | Höhe der dafür erforderlihen Summe und die Art ihrer Verwen- | dung wird durch den Reichshaushalts-Etat festgestellt und über die Verwendung der Gelder ist durch den Reichskanzler dem | Bundesrath und dem Reichstage zur Entlastung jährliche | Rechnung zu legen (Art. 62 und 72 der Reichéverfassung); | Ersparnisse fallen der Reichskasse zu. Angesichts dieser Be- | stimmungen scheint die Annahme geboten, daß durch die von | der Militärverwaltung ges{lofenen Verträge nur der Reichs- | fisfus berehtigt und verpflihtet wird. Es wäre auch | staatsrehtlich niht zu rechtfertigen, daß eine Staatëverwal- | tung, deren Einnahmen und Au2gaben nur im Reichs: Etat | festaestelt, im Landes-Etat aber gar nicht erwähnt werden, | den Landesfisfus zu verpflichten befugt sein sollte. Es kann | daher der gegentheiligen Ansicht, nach welcher formell der | Landes fiskus verpflichtet, materiell aber das pefuniäre Re- | sultat auf das Reich übertragen werden soll, nicht beigevflichtet | werden (vergl. Laband, Staatsrecht Bd. II1. Abth. 2 | S. 190 ff., und dagegen: G. Meyer, Deutsches Verwaltungs- | recht S. 29 und 40 Note 18). | Wenn nun anerkannt werden muß, daß die Militär- verwaltung von den Einzelstaaten selbständig geführt wird, daß es aber andererseits keinen Landes-Militärfiskus, sondern | nur einen Reichs-:Militärfiskus giebt und daß die Militär- |

verwaltung bezüglich ihrer Einnahmen und Ausgaben dem | ve

Reich gegenüber Rehnung abzulegen hat, so läßt sich der | Schluß nicht abweisen, daß die Einzelstaaten die Militärverwal- |

tung zwar selbständig, aber für Rechnung und in Vertretung | :

des Reichs führen. Die selbständige Verwaltung eines be- | stimmten Zweiges der Staatëhoheitsrehte {ließt aber noth: wendig auch das Recht zum Abschluß von Rechtsgeschäften, welche für die Zwede dzr Verwaltung erforderlich sind, und nit minder das Recht zur Prozeßführung in sih, da ohne diese | Rechte, das heißt ohne die Möglichkeit, den Staatsfisfus in | privatrechtliher Beziehung nah außen zu vertreten, die Er- | füllung der der Verwaltung obliegenden Aufgaben nahezu | unmöglich wäre. Bei dem Mangel einer eigenen obersten | Reichs-Militärverwaltung können diese Rehte aber au nur | von der Militärverwaltung der Einzelstaaten in Vertretung | des Neichs ausgeübt werden.

Aus dem Vorstehenden ergiebt sh, daß nah der Reichs- verfassung die Kontingentsverwaltungen der Einzelstaaten, vorbehaltlich der sich aus der Verfassung selbst ergebenden Beschränkungen, zur selbständigen Verwaltung des Militär- | wesens und insbesondere zur selbständigen wirthschaftlichen | Armeeverwaltung auf Rechnung und in Vertretung des Reichs | berehtigt sind, daß sie in dieser Beziehung den Reichsfiékus | (Reichs - Militärfisfkus) sowohl beim Abschluß von Nechts- | geshäften, als im Prozeß zu vertreten befugt sind und daß | in Folge dessen eine Vollmacht des Neichskanzlers zur | Führung eines Prozesses bezüglih der dem Ressort |

DET |

LNOF:

Militärverwaltung unterliegenden Gegenstände nicht erforder- | F

lih ist, vielmehr die Frage, welhe speziele Behörde die | Landeë-Kontingentsverwaltung in einem einzelnen Prozeß zu | vertreten habe, in Ermangelung reihs8geseßliher Bestimmungen | nach dem Landesrecht beurtheilt werden muß. Für den vor: } liegenden Fall erscheint es nun nicht zweifelhaft, daß zur Füh- | rung des gegenwärtigen Proze)\es die XI, Armee-Corps befugt ist. Denn abgesehen davon, daß die |

Jntendantur des |

Corps-Jntendanturen als Provinzialbehörden nach den in |

Preußen bestehenden Grundsägen bezüglih der ihre Ressort gehörenden Gegenstände zur Vertretung der Militär-

zu threm |

verwaltung im Prozeß befugt sind (vergl. Erlaß des preußischen |

Kriegs-Ministers vom 6. August 1828 und des Justiz-Ministers |

vom 4. Juli 1828), herrscht nach Ausweis des Thatbestandes

des zweiten Urtheils unter den Parteien darüber fein Streit, | daß das Königlich preußische Kriegs-Ministerium die Anstellung

der vorliegenden Klage genehmigt habe.“

Ein Tischler hatte an der rehten Hand eine Verleßung erlitten, welche dieselbe für Tischlerarbeiten machte. Nach Beendigung des Heilverfahrens fand der Ver- leßte in dem Bureau eines Kaufmanns eine Stellung, in welcher er einen höheren Lohn bezog, als er vor der Verleßung verdient hatte; mangels kaufmännischer Ausbildung und wegen der durch die Verlegung bedingten Mangelhaftigkeit seiner

Handschrift war der Lohn indessen geringer, als der seinem |

Vorgänger gezahlte. Die Berufsgencssenschaft hatte die Renten- zahlung eingestellt, weil der Verleßte mit dem Eintritt in die lohnendere Beschäftigung den Beweis geliefert habe, daß er niht mehr in seiner Erwerbsfähigkeit beshränkt fei. Das Schiedsgericht hatte sich dem angeslo}sen, nahdem festgestellt war, daß der jeßige Verdienst des Verleßten niht aus Wohl- wollen gezahlt werde, sondern in*vollem Umfange als Arbeits- verdient anzusehen sei. Das Reihs-Versicherungsamt hat in der Rekursentsheidung vom 11. Juni 1888 (Nr. 568) diese Ansichten für unzutreffend erklärt. Der Umstand, daß der Kläger noh wesentlich in dem Gebrauch der verleßten Hand

beeinträchtigt ist, bedingt an sih, zumal der Kläger seinen

unbrauchbar |

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Gebiet sih bietenden Arbeitsgelegenheiten erleidet. Bemessung ist es gleihgültig, ob der Kläger zufällig nah der Verlegung einen höheren Lohn bezieht als vorher, mag nun dieser Lohn auss{ließlih als Arbeitsentgelt oder zum Theil aus Wohlwollen gezahlt werden. | neuen Bezügen, fondern in Veränderungen des Zustandes des Verleßzten, foweit dabei die Erwerbsfähigkeit in Frage kommt, einen Grund zur Aenderung der Rente (zu vergleichen Entschei- dungen 181, 211 und 457, „Amtliche Nachrichten des R.-V.-A.“ 18865 S Gedanke zu Grunde, gestiegene Verlezre ohne dieselbe vielleicht noch weiter gekommen jein würde, wie denn auch das Schiedsgericht und der Kläger selbst hervorheben, daß der leßtere i : zum Theil wegen der durch die Verlegung bedingten Manaclhaftigkeit der Handschrift einen geringeren Lohn bezieht als sein Vorgänger.

fung, welche der Kläger dur die Verlegung in der Benußung der ihm nach seinen gesammten Kenntnissen und körperlichen wie geistigen Fähigkeiten auf dem ganzen wirthschaftlichen

Für ihre

Das Geseg sieht niht in solchen

2: 1 Seite 70). Dem liegt der daß der trog der Verlegung empor-

132, 1888

Ce ck17? Saaten

seiner jezigen Stellung

im Gildesaale des Kunfstgewerbebauses die

Sanitäts-, Veterinäar- und QOuarantänewesen.

Spanien. Zufolge einer Bekanntmachung des Königlib spaniswen Vesund- Sevtember 1888 ist der Erlaß vom 28, Mai 1884, rorenienzen von Saigon (Cechinhina) für ver-

V o t G dine o a Fohahs d vurden, nunmebr wieder aufgehoben worden.

Gewerbe und Handel. a. M., 26. September (Getreitî

Foseph Strauß.) Weiz

e 5 en mat si eine gewisse Schwerfälligkeit

1 ab Umgegend 173—187 Æ, frei bier 18è— euticher 19— T ÆÆ, russische Sorten endenz fet auf bche Rubelcourse, Roggen be- ider Erportfrage, die sh namentlich auch auf mindere eckte, hiesige Lan 15—t2 S, ruf. Sorten / trat weder cine Be-

- , E e T 712 +5 ck CE : 5 2, erdenz tetigend. In Werite 55 avs on Cam) o on L. iy o;s - 4 a des Verkehrs ein, noch find wesentlihe Preiéveränderungen zu s. 3 e 1 O1

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verz iefige 16—17 Æ, andere Sorten 17#—185 , era 195 202 M Tenden trage. Hafer hat

e _ c e S - ih pr. Oktober nicht unwesentlich befestigt, weil fich pr Herbst Deckungsfrage zeigte, pr. Oktober 13,40 Æ bezahlt, vor- jäbriger zu unregelmäßig hohen Courjen detaillirt. Raps ver- T D! E e ; ran fehrte anhaltend in baussirender Tendenz, 27¿—285 #Æ. Chili falpeter und Thomaëphcoëphatmehl hatten ruhiges Geschäft bei fest bebaurteten Preisen. Aepfel (Kelterobst) noch geschäftslos, die

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100 kg 68!—7 Æ. Kartoffeln waren fowobl für das Inland ebhaft gefragt, es tamen nambafte Ver-

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ir 34 M pr. 100 kg. In M ehl

wierig zu erkennen ; sofern aber die größere

nd der lebbafte Umsaß in Betracht kommt, dar ie He g fester genannt werden. Hiesiges Weizenmehl Nr. 0 32—34 M, Nr. 1 29—31 M, Nr. 2 27—28 M, Nr. 3 25è— 26è M, Nr. 4 21—22 Æ, Nr. 5 18—19 #, Milchbrot- und Brot- mebl im Verbande 55—575 F#Æ Norddeutsße und westfälishe Weizenmeble Nr. 00 27—28 Hiesiges Roggenmebl Nr. 0 25#—

Roggenkleie 42—d M, Weizenkleie 4i—è

H, j Moos- prima 1,35 #, Spelz!\vreu 14‘/10—} F (Sâàmmt- P r! E V) Ec . D : bei Abnahme von 200 Ctr. an.) Rüböl im Detail

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Münden. Am vergangenen Sonnabend, den 22. September, fand D L

C, | vom Direktorium d

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Kraft- und Arbeitämaschinen - Ausftellung verar Nbsciedsfeter der Mitalieder des Preisgerichts fiatt. Von den verschiedenen Toasten, welche ausgebraht wurden, verdienen zwet in weiteren Kreiser i verden. Profeffo 1 Berlin schilderte den chen das Gebäude in en und innerer Besucher mat. iem Aeußeren gerad imponirend, bietet einen bs lien als prunfende ick; aber ein sehr nettes cs Thor chtheint zu sagen, daß das Gebaude einen wert S n ch berge. Es gleiht somit dem s{lichten Handwerkêsmaan, welcher ein braves und gutes Herz in sich trägt. Dieser Eindruck beftätigt sich in der n in das Innere des Gebäudes tritt. Man findet allen mit mächtigen Perspektiven, !ondern gemütblice Räuwe, worin man fch fofort wodl, insbesondere als Techniker zu Hause fühlt. Wenn man aber erft als Mitglied des Preiégerihts in dieses Gebäude hineinkfommt und lieb vor 1ch das p 45; 5 R 5s

+ +4 ; É [Tf z r + ck1 P »1 27: 115 Lor nahepor S iceinbare Chaos der vielen Maschinen, so muß man ber naderer Be Ç: ; ors: s; A: Mao cdrdrriutnt 5 A4 -+ übersihtlihe Azordaung n

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trachtung staunen, wie dur die übertichtlihe 2 7 das s{ein CK G ; ' A An T T f e In bare Chacs Kd in die sch{öônste Ordnung auflost. Wern man die 5 T [I A An J T7 “4 ck Da T4 u El 2 D s folofsale Menge von Maschinen in dem verbältnißmäßig flcinen Raum

betradbtet, so muß man sagen: Es ist bier das Menschenmögliste geleistet worden. Vei näberem Studium findet man einen 1o außer- ordentlicen Reitthum an Neuerungen und zweckmäßigen Aenderungen, man wirklid nach dem, was man hier * auf dieser Ausstellung ebt, gestehen muß: Deutsland, die deutshe Industrie, flebt ganz schieden in den allermeisten Theilen vollkommen auf der Höbe der eit und zeigt si in vieler Beziehung dem Auslande ganz ohne Frage überlegen. Man findet in der Ausstellung so vielerlei, daß es u für jeden Nicttecniker in vollstem Maße zu empfehlen ift, au wenn er weither reisen muß, do si die biesige Ausstellung an- zusehen. Uebersieht man nun nit allein den Mascinentbeil in den Parterre-Räumlichkeiten, sondern fteigt man hinauf auf die Galerie, jo findet man wiederum fo viel Neues und Interessantes, was für das Ge- sammtgewerbe von größter Bedeutung ist. Redner gedenkt mit aner- fennenden Worten Derer, welbe die Auéstellung ge\{afen und îin- stallirt und damit etwas Großartiges mit wenigen Mittekn erreiht baben. Aus die Industrie bat sich recht bübsch betheiligt dur Vor- führung deéjenigen, was wirkli nüglich für das Handwerk ist. Diese Auéëftelung wird Vieles zur Lösung der sozialen Frage, zur Lösung des Widerstreits zwischen Klein- und Großgewerbe beitragen und ift Redner der Ueberzeugung, daß die Münchener Ausstellung vielfa Nacbabmung finden wird. Zum S&luß bringt Redner den Dank und cin Bod aus auf Diejenigen, welche die Ausstellung mit allen ihren Kräften ins Leben gerufen haben, und würs®t dem bedeutungëvollen Werk den besten Erfolg. Cin anderes Preiégericht8mitglied Professor Dr. Slabv-Berlin äußerte sih folgendermaßen: Ein altes \{ottishes Handwerker- Sprüchwort sagt: „Bei Hammer und Hand steht die Kunst im

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