1888 / 255 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 05 Oct 1888 18:00:01 GMT) scan diff

8 Dampf-Kalender für Dampfbetrieb. Ein Hand- E und Hülfebuh für Dampfanlagenbesißer, Fabrikbesißer, Ingenieure, E Techniker, Werkführer, Werkmeister, Monteure, Maschinisten und Heizer. Bearbeitet und berauszegeben von Richard Mittag, Ingenieur und Chef-Redacteur der Zeitschrift „Dampf.“ Zweiter Jahrgang 1889. Mit einer Eisenbahnkarte und vielen Holzschnitten im Text. aran eine Beilage, entbaltend: Gewerblide Geseßzgebung und nseraten-Anhang. Berlin, Verlag von Robert Tebarer (Laden- preis 4 #). Der vorliegende zweite Jahrgang hat im Verglei mit dem ersten eine erheblihe Erweiterung und umfafsende Dur@arbeitung erfabren. Im technishen Theil des | i Kalenders sind namentlih die auf Kessel und Maschine bezüglichen h : Abschnitte vervollständigt Die für den praktishen Betrieb nußbaren F Gesichtépur fte sind mögli hervorgehoben, fodaß sowohl der im t Betriebe stchende Fahmann wie au der Dampfanlagenbesiger in È gleiher Weise avs dem Bude schérfen können. Das Tabellen- material ift bereidert und namentli die für den allgemeinen Fabrif- betrieb wissenëwerthen Angaben vermetrt. In der Beilage ist be- sondere Sorgfalt auf eine möalichst vollständige Behandlung der für den Dampibetrieb erlaffenen Verordnungen gelegt, was den Inter-

efsentenkreisen gewiß sehr willkommen sein dürfte. ___— Die Nr. 40 von „Schorer's Familienblatt“ bat folgenden Inhalt: Ein Wort für den deuts{en Schaumwein. Die rau Rechtsanwalt. Roman von O. Gayer. Der Todesritt von f ionville. Von Tbeodor Ro&oll. Mit Jnitial und 2 Bildnifsen. E Zu dem gleihnamigen Kunftblatt. Auf der Eiserbabn. Bilder aus dem modernen Verkehrsleben. Mit Illustrationen von E. Tkbiel. Das legte Kleid. Gediht von Mia Holm. Zu dem gleichnamigen Kunsftblatt. Im Bann ter Liebe. Roman von Sara Husler. L (12. Fortsetzung.) Unsere Zäkbne. Rathschläge für ihre Pflege f und Erkaltung. Von Dr. August Lohmann. Plauderecke. Bet-

sprehenden Monat des V

mekr 770 679 M

ladungen angeboten, Wollauktion. Wolle \{chwäer, feine stetig. Bradford, 4. Oktober. Wolle anziehend, thâtiger. __Paris,,4, Oktober. rei ¿at den Diskont auf 4¿ 9% erböbt. Mailand, 4. Oktober.

Garne thâtiger, fest, unverändert,

soris@er Ermittelung :

3 461 574 in der gleichen Periode des Vorjahres, also mibr 183 955 Lire. September sind bier 60 überseeishe Dawpfer mit 1094 Einwanderern angekommen. Die Waareneinfuhbr betrug in demselben Monat ca. 20090 t, und die Zolleinnahmen keliefen sich auf ca. 812 000 Pesos.

Verkehrs - Anftalten.{ ? Fi

E Reihs-Kursbu. Bearbeitet im Kursbureau Tes Neis

lagen. Kunstblätter : Der Todesritt von Vionville. Original:ei(- | nung von Thb. Rowoll. Das letzte Kleid. Originalzeihnung von | Carl Marr. Die Rose des Südens. Von C. Tomba.

Die „Illustrirte Frauen- Zeitung“ (Verlag von Franz Lipperbeide, Berlin W., Potédamerstrafe 38) wird im foeben begonnenen neuen Quartal folgende Beiträge bringen: „Die Last des Eoldes*, Novelle von Laiduin Groller; „Römisde Geschichten“ von Richard Voß; „Ein Insfeltag*, Novelle von E. Merk; „Weißes E Haar* von Lelene Pibler; „Die Visite“ von Marie von Ebner- ¡8 Eschentach; „Unsterblichkcit*“ von H. Villinger ; „Die Rose“ von E. Biller ; „Unter dem Niagara:-Fall* von Doris Freiin von Spaettgen ; „Selbst- berrlih* ven Alfred Friedmann; „Hober Besu“ von A. von Gersdorff ; | „Wie einst im Mai* von J. Bor-Ed; „Vom Rkbeingau* von A. Baron von Roberts; „Entdeckt* von D. Duncker; „Die Rechte der Frauen“ von Marie Kirschner; „Die Musen im Hause von Neu- Wied* von Julius W. Vraun; „Eine ästhetische Streitfrage“ von Gerbard von Ambvntor; „Kindermoden“ von Eufemia Gräfin Balle- strem; „Training“ von Ottomar Beta. Ferner werden si anreiben Erzäblungen, Skizzen und Feuilletons von E. ron Wald-Zedtwit, Heinri Seidel, E. O. Hopp, Gustav Karveles, Jakob von Falke, Max Hausbofer, E. Vely, Elise Polko, Helene ron Goetentdorfff-

Grabowsfy u. A.

E „Von Haus zu Haus“, Wotenschrift für die deutsche Sravenwelt, berauêgegeben von Anry Wotbe (Verlag von Adolf Mahn in Leipzig), bringt in ter ersten Nummer des soeben beginnen-

den neucn Jahrçangs die

S E E R

2 stellerin Nataly von Escstruth: „Treulcs“*. Daran {ließt si eine | Ee interessante Erzäblung von J. ron Brun-Barnow: „Ein einsames

Leben“. Ferner finden wir in ter Nummer Gedichte, Artikel über

Malerei, Mode und Handarbeit, mütterlihe und bauêrcirtkschaftlice |

Briefe, Humoristishes, Bücherschau, Preitausichreiben, Preiérätbsel, Briefmappe u. f. w.

_— Eine sehr anerkennenêwerthe Spezialität pflegt die bei Carl

* Grünirger in Stuttgart erscheinende , Neue Musik-Zeitung“,

indem sie ihre Leser fast in jeder Nummer mit dem Leben und

Wirken eines der belicbtesten Komponisten und reproduzirenden

i Künstler näber bekannt matt i

i uns in den [egten beiden Nummern (17/18) der „Neuen Musik-

| kurg eingelegt.

s E R | Zwei bedeutsame Erscheinungen treten | H ; ?

Postamts, 1888 Ausgabe Nr. VII. Oktober. Winter-Fabr- plâne. Berlin, Július Springer. (Pr. 2 A) E ist die vorliegende, wibtige Ausgabe des Reihs-Kurs- us sdon am 30. v. M. erschienen. Für das

hat dies elnen ganz besonderen Werth, weil eire größere Arzabll von Sénellzugs-Verbindurgen, die dem vermehrten Reisebedürfniß im Sommer entspreben, mit dem 30 September

eingeben, Von den sonstigen zahlreiden Aenderungen wären die |

folgenden bemerkenswerth : Auf der Linie Berlin—Hamburg wird ein Nacht-Exrpreßzug von Berlin und ein Mittags-Ervreßzug von Ham- j Die Tages-Schnellzüge zwishen Berlin und Erdt- kubner verlieren vom 1. Oftoker ab wie im Winter regelmäßig die Courierzug-Verbindung mit St. Peteréburg, bleiben aber

zwishen Berlin und Insterburg, anstatt sonst nur zwishen Berlin und | «Königéberg bestehen. Die Abgangszeit des Morgenzuges aus London na& | Queenborough (—Vlissingen—Bortel —Berlin bezw. Hamburg u. î.w) | 4 um 35 Minuten später gelegt, die durch Verkür:ung der Fahr- | zeit auf T wieder eingeholt werden. und Athen sind in jüngster Zeit durch Einriktung neuer Fahrten auf den betr. ôfterreiwischen, italienishen und griebischen Damvfschifs- linien vermehrt und besckleurigt worden. lich an 6 Tagen Dawmpfscchiffverbindungen von Brindisi aus, von denen eine üter Corfu um das Kap Matapan nah Piräus, drei üker Corfu nah Patras und zwei unmittelbar von Brindisi nah % atras führen neucste Originalerzäblurg der Strift- und umgekehrt. Für die kürzli eröffnete Strecke der tranëfkaipi‘cen

Militärbabn von Amu-Darja bis Samarkand ist der Fahrplan unter 607 tes R. K. B. abgedruckt worden. i Ada bis Samarkand hat eine Linge von 1342 Werst cder 1431 km, | alfo etwas mehr als Berlin—Florerz oder Wien—Sofia—Konstan- | tinopel. Die Fahrzeit beträgt 3 Tage. Zu erwähnen wäre ne, daß | 21 die deut!wen Winter-Fahrpläne mit dem 1. Oktober in Kraft treten. | bestimmt. Die schweizer Winter-Fabrpläne beginnen erst mit dem 15. Oktober, die meisten | am 1. Novemeker. | Empfeblung.

e . Deutschen Cisenbahnstrecken Die Verbindungen zwis{chen DeutsLland

den Nieterländisben bew.

Es besteben jeßt wödHent-

Die ganze Babn von Usun

französiswen, sowie die dânishen und \ch{wedis{en Im Uebrigen bedarf das Reié-Kursbuch keiner London, 4. Oktober. (W. T. B.) Der Castle-Dampfer awarden Castle“ ist auf der Ausreise in Cavetown beute Union-Dampfer „Merican“ ist auf der

F Zeitung“ entgegen: Hermine Spies und Klorian Zajic. Die ® | angekommen, der

l egen: Dermine Spies und Flocian Zajíic. Die Nummern | Fel 5 ; ; :

f enthalten außerdem eine Fülie originellen Lesestoffs, ferner Lieder, | Auéreise gestern von Madeira und der Union-Dempfer

l eine Komposition für Violine von Zajic, sowie die Fortsetzung der | -SPartan“ am Mittwoch auf der Heimreise von Capetown Illustrirtén Musikgeschichte, | abgegangen.

Paris, 4. Oktober. (W. T. B.) Auf der Eiscnbabnlinie

| von Chambery bei St. André—Legaz fand beute morgen ein

Gewerbe und Handel.

_ Königsberg i. Pr., 5. Oftcber. (W. T. B.) Die Berriebs« einnabmen der O stpreußis{enSückabn pr. Scptember 1888 be- M

_

Eisenbahn-Unfall | getödtet und 6 Babnbedienftete sowie ein Reisender verwundet wurden, |

satt, bei weldem ¿wei Lofomotivfütrer _ Bern, 4. Oftober. (W. T. B.) Auf sämmtlichen \chweize- ishen Eisenbabnen, ausgenommen Lausanne Lyvß, ift dec

irucen na vorläufiger Feststellung im Personenverkehr 88 973 Á, im | Personenverkehr wieder aufgenommer. Nach den von allen Seiten

Eüterverkebr 328 820 A, an Ertraordinarien 17 300 Æ, zusammen | 505 153 A, darunter auf der Strecke Flchbausen—Palmnidcken 6127 #4, | e

einlaufenden Berichten bat das gestrige Hohwasser an vielen Orten

rhetlihen Schaden verursat.

i res mebr 24125 Æ, im Ganzen vom 1. Januar bis 30. September 1888 3 749 677 4 (definitive Ein- nahme aus rufsis@em Verkehr nah russishem Stil), gegen provi- sorisch 2 709 478 4 im Vorjahre, mitbin gegen den entsprechenden Zeit- raum des Vorjahres mehr 1 940 199 #, gegen definitiv 2 978 998 4

im September 1887 provi 481 028 M, mithin gegen der. ent- orja

London, 4. Oktober. (W. T. B.) An der Küfte 6 Weizen- Fehlerhafte und geringe

(W. T. B.) Wolle fester. feine Stoffe (W. T. B) Die Bank von Fra1 k- Mail : (W. T. B.) Die Einnahmen des italienischen Mittelmeer-Eisenbahnneßes während der dritten Dekade des Monats September 1888 betrugen nah provi- ittelung: im Perscnenverkehr 1 503917, im Œüter- verkehr 2 098 070, diverfe 43 542, zusammen 3 €45 529 Lire, gegen

Montevideo, 4. Oktober. (W. T B.) Während des Monats

Mit großer

Publikum |

1

Theater und Musik.

__ Im Berliner Theater, welches in dem „Demetriug® ein Kassenstück erften Ranges gefunden hat, war am gestrigen Abend bei der Auffübrung dieses Schauspiels ine Aenderung in der Be, seßung eingetreten. Fr. Clara Ziegler, wele bis dabin mit großem Erfolg die „Marfu“ gespielt batte, war durch Unpäßli(keit verbindert, gestern aufzutreten, und so hatte ‘ih denn ina aller Eile eine anderweitige Beseßung als nothwendig erwiesen und hat in der Person des Frl. Serafine Detsy stattgefunden. Gegenüber den Leistungen iorer treffli&en Vorgängerin in dieser Partie batte die Dame keinen leiten Stand, und das, was sie bot, forderte, wie nabe liegt, zu einem Verglei mit dem Fr. Clara Ziegler beraus. Wenns leich die Dame all ihre künstlerisde Krast an diese gewiß nit leichte Rolle seßte, so wollte es ihr do nit ganz gelingen, eine abgerundete und durchsch{lagende Leistung zu bieten. Es fehlte ibrer „Marfu“ an tragisher Wucht, und in den Momenten, in welden Fr. Ziegler einen Haupteffeki erzielt, blieb sie mandes schuldig Tas Drgan ift wcblklingend und die Erscheinung eine svmpatbiste. Im Allgemeinen mus zugestanden werden, daß die Debütantin über recht bübsde Mittel verfügt, die, in ri&t'ger und ers d ôrfender

| | |

Weise angewendet, ncch mande erfreulide Leistung erwarten lafen Das Publikum verbielt si der Darstellerin gegenüber woblwellend und lteß es da, wo sie es verdiente, an ermunternden Zeichen des Veifalls nickt fehlen. Au die übrigen Mitwirkenden erfreuen G der Anerkennung, wel®e sie bei den Erstaufführunzen des „Demetrius*“ fanden, in gleider Weise bei den stets vor gut beseztem Hause statt- findenden Wiederbolungen.

Wallner-Theater. „Madame Bonivard*“, die erste Norität der Wintersaison, wird am kommenden Dienstag in Scene geen, Ver lustige Schwank: „Die Nacbarinnen* bewährt ncch immer seine alte Anzichungêkraft und versetzt allabendlih das Publikum in so beitere Stimmung, daß Direïtor Hasemann izn bis Dienstag auf dem Repertoire belaffen wird. Von morgen, Sonnakend, ab wird si übrigens Carl Laufs’ einaktiger Schwank: „Was er nur will?“ dem vorgerannten zugesellen. Diese bumervolle Arbeit des Verfafscrs des „Tollen Einfalls“ ist für Berlin Novität.

¡ Mannigfaltiges.

Dreéden, 3. Oktober. (Magdeb. Ztg.) König Humbert von TÎItalien, welcher {on für die anläflih des III. Allge- meinen deutscben Neupbilologentages bier veranstaltete Dante-Auë stellung ein lebhaftes Interesse bekundet batte, bat auf das an ibn von den Neuvtilologen gerichtete Begrüßungs- und Dankeêëtelegramm dur den Hofmarschall Rattazzi folgende Antwort an den Vereinévorsigenden absenden lassen:

_ „Se. Majestät der König dankt dem dritten Allgemeinen Deut- iben Neuphileclogentage für feinen liebenéwürdigen Gruß und zuglei für die Ebren, welche derselbe dem gröften italienis&en Dickter erwiesen der einen steten Gegenstand gelebrter Studien in Deutsland und ein rubm- volles Band ¿iwiscen bciden Notioren bildet. Es bat Sr. Maijefiät dem Könige zu bober Freude gereicht, daß Hoiderselte bxt dazu beitrogen können, dem unsterblihen Werke des Dicters einen Tribut Seiner Huldigung darzubringen. Indem Howderselbe die Dante- Auëstellung ¿zu ibrem Ecfolge beglückæünsdbt, gedenkt Er zuglei des erlauchten Ueberseßers dec „Soöttlichen Dibtung*“.

Der Vürgermeister von Florenz, Martese Torrigiani, bat den auf seine Kosten herauêgegebenen werthvollen älteren Gelli'icen Kommentar mit der Widmung „La Patria di Dante alla Patria di Philalethes“ ¿um Geschenf für die biesige Königlide Bibliothek

4

S tuttgart, 1. Oftober. (Allg. Ztg.) Das gestern zu Ende gegangene Kannstatter Volfsfest, welhes, obwobl es heuer fein offizielies war, fich eines sehr großen Besuchs zu erfreuen batte, wozu der Fremdenzufluf, den uns der Besuch des Kaisers zuführte, das Seinige beigetragen hat, brate neben dem üblichen Rennen noch einige nicht uninterefsante sporiliche Veranstaltungen. Vom Württembergischen Rennverein, welcher unter dem Präsidium Sr. Königlichen Hokeit des PrinzenWilbelm steht, war ein Glasfugelscießen arrangirt worden, an wilchem si eine distinguirte Gesellscaft betheiligte. ESrößere Aufmerksamkeit des Publikums zogen die Wasser- prusungen für Hunde auf si, wel&e vom hiesigen Verein für Hundefreunde autgingen. Dieser Sport ift damit zum ersten Male in DeutsEland auf der BVilètfläbe erschienen. Die Ounde mußten allerlei Gegexstände aus dem Wasser apportiren, u. A. Figuren, welche Erwacsene und Kinder in Wiegen darstellten, urd man muß gesteben, daß die Vierfüßler ihre Aufgabe als Lebens- retter vorzügli erfüllten.

———— j G 1 ————— R R R R R R R R R R R R R

Wetterbericht vom 5. Oktober 1888 g : a, ; S 8 Ubr Morgens. L Theater - Anzeigen. as - Wilhelmftädtishes Theater. (Daus Partien b. Lengeri® i. W.). Frl. =- 6: j 5 E Sonnabend: Mit neuer Ausstattung: Zum 2. Malz: Vavetb Neumarn mit Hrn. Frit Floto (Lapiz— SSE A HE Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern- | Gräfin Wildfang. Overette in 3 Akten von | Saetebebn). Frl Klara Lehmann mit Hrn. S SS Ss baus, 178. Vorstellung. Die Zauberflöte. Over | Ludwig Ordemann. Musik von Wilkelm Behre. Ser.-A‘sistenten August Koenig (Lubliniß). Stationen. SÉS Sind. Wetter SS i in 2 Akten von Mozart. Dichtung von Schifka- | Anfang 7 Uhr. Frl Marie Stree mit Hrn. Kaufmann August E S A ; "E E C Nele E: Me ugs Mit neuer Ausstattung: Zum 3. M,: Dis Con Pouburg), E Frl. Wilhelmine S2 S | Salomon. (Pamina: Frl. Weit, vom Königl. Hof- räfin Wildfang. Operette in 3 L Q Platb mit Hrn. Pastor Emil Philipps (Berlin— 2E Es S Malou -Bhealex in München, als Gast.) | Ordemann. E f E S BVBommern a. Rb.). : Muliaghmcre 756 NW 6 wolkig 6 nang (# Udr, - Verebelicht: Hr. Lieut. Ribard PVas&? Î S Ses - . L G UE F ( C t en n 22 B Jh bd 2 | Sontag: Bvernbous 179 Versicling. Mignon. | , Kefidemz-Thegter, Direktion: Sigmund 8auten- | Fl, Glsbetb) Lor (Mazteburg). He, Prem. an A N ves ( | Oper in 3 Akten von Ambroise Thomas. Dicht ; | burg. Sonnabend“ Zum 15. Male: Decorirt. | Fieut Errst Fthr. von Gregory mit Frl. Helene aua. e S eel 9 I Benugung des Goetbe'\Gen Ms Wilbelt S), Lustfpiel in 3 Akten von Henri Meilhac. Gr. A (Neukof). Lr. Lieut. Eberhard Stodho 1 SSO 2 heiter 8 Meisters Lbriabre“ Mie L E nfang 72 Ubr. S@raf von S@méettow mit Frl. Hermy von.Rund- Haparanda .: 744 till bedeckt 3 S, A On el Carré und Jules l E stedt (GroßeSilber). Hr. Pastor Max Si Motlau …. | 762 : E Barbier, deutsch von F. Gumbert. Ballet von P. : C Q a E E S Max Siemon Fort R W lIwolfg S Taglioni. Anfang 7+ Übr. P Belle-Alliance-Theater. Sonnabend: Drei L C Hr. Dr. P SOTI, 22 3 ck f : c S é é S z L L 2a! s P In 759 [WNW 4 wolkig 7 Aan _Keine Vorftellung. Paar vage v Lebensbild mit Gesang in 3 Akten | (Ottmaau). Hr. Waltcr Evertb t E E 8 [W 4 wolfig 8 Deuts Theat - ias Alte p pie ca bon Carl Görlig, bearbeitet Henny Budtdeuberg (Manthester).— Hc. Eymnafial- S 744 W 3 [wolkig 5 utsches ‘heater. Sonnabend: Zum 1. M.: gon ois Verla. Musik von Carl Millöer. lehrer Dr. Max Levîe mit Fri. Gertrud Callen- Hamkurg .. 747 [WNW 5 Regen1) 5 Die L von Tb. Historisches Trauerspiel nfang Ubr. A berg (Nordiau!en—Wreêlau). Swinemünde 748 S 5 wolkig? S in 9 Aufzugen von Grilkparzer. | S S A Neufahrwasser 751 SSD 2 bedect13) 7 Sonntag: Die Jüdin von Toledo. Central-Theater. Direktion: Emil Thomas | GSoren Sin Fe, Hrn. Reg.-Baumeister Memel... 751 SSW 4 bedect 10 Mortag: Faust. Sonnabend: Zum 52, Male: Schmetterlinge. Ge-| Dr. ntaret G Hrn E S na E 730 WSW lbe | 4 : sanaspofe in_4 Ukten von W. Mannstädt. Musik | Siemens (Hannover). Hrn. Landratb De Vos Karlérube . , 754 SW d5'wolkig 10 | Berliner Theater. Sonnabend: Die Vrauxt | von G. Steffens. Anfang 74 Uhr. Zander (Königtberg). Hrn. Major a. D. von Wiesbaden . | 752 A still vedeæt 7 | von Mesfina. Trauerspiel in 4 Akten von e Rohr (Haus Demmin). Eine Tochter: Hen. Münden... 766 SW_ 3 Regent) 9 | Friedri von Schiller. Adolph Ernfst-Theater (früber Louisenstäd-| Prem.-Lieut. Pit (Trier). Hrr. Rechtzarwalt BerlinB pa SSW 4 beiter 9 Sonntag: Marcel. Mariensommer. Der | tishes, Dreédenerstraße 72). Sonnabend: Zum Horst von Gersdorff Stendal). Hrn. Albert pt E e “y E S E, Eine Partie Piquet. (Friedr. Laie! Die drei Grazien. Gesangêpofte in Gi (Konnewiß). Hrn. G. Hotes (Hildes- : ee] 106 W ; i ten von Leon Treptow. Couplets von Görkß. E. Breslau . …_753 SSW 1 bedeckt) 11 Montag: Demetrius. Tragödie in 5 Akten | Musik von Franz Roth. (Novität !) Im 2 Aft: Gestorben: Frau Pfarrer Anna Naudck, geb Triest... | 753 |SO 1 egen 19 | von Friedri von Schiller. (Klara Ziegler ) Landpartie-Duett. _Anfang 7# Uhr. Frick (Rheinsberg) E Lin Cie Seit? 0: : | E Sonntag: Dieselbe Vorstellung. berg, geb. Séramm (Buklit). “Frau. bez: , M M 2 r pu 4 c T ck= . 9) D N E 4 Abends „WetterleuSten.| Wallner-Theater. Sonnabend: Zum 57, Male: E Inspektor Pleßmann, geb. Passow (Schwerin). E “tats NKegen. ®) Nahm. Regen. | Die Nachbarinneu. Posse in 3 Akten na§ dem Concert-Haus, Leipzigerstr. 48 (früher Bilse). S Elisabeth Badeleben, geb. Gececke (Bar- ; “Mea TtGt l SranzöfisVen der Rapmond und Gastvne von Hans | Sonnabend, Abends 7 Uhr: Opern - Abend unter (Cunbs) S oi i vei a Deine. Diessel i EDeET t ber Witterung. Ritter. Vorher: Zum 1. Male: Was er nur | WLitwirkung der Damen Fr. Betty Vaibel, Frl. (Biealeu Frau Rechnungè-Rath Springer Einiluß ei d Heren Wirt ‘uropa ftebt unter dem | will? Lustspiel in 1 Aft von Carl Laufs. Anfang | Sofia Monté, Hrn Nerking, Hrn. Borchardt und E E Zinfiuß etnes tiefen Minimums von etwa 735 mm | 74 Uhr. Hrn. Alfermann. Concert des Kapellmeisters H über tem norwcgisck&en Meere, so daß über Groß: Karl Merder mit seiner aus 75 Künstlern (12 S britannien vielia ftarfe nôrdli&e und nordwestlice, L E listen) bestehenden Orheste. d Redacteur: Riedel. bber TeniiGland ziemli frisbe südwzstlibe bis Victoria-Theater. Sonnabend : Zum leßten M.: Berlin: A Dertfckl s Les E in M E über cus Kinder des Kapitän Grant. Ausstattungs- | E E E E T E E E L ———] Verlag der Expedition (S Golz). Ft Ge A: E Le - westen Tul, wät- | fffüdck in 12 Bildern von A. d' C: 9 S F : O Lehen N S E Verne. Anfang 7 Ubr. L L ROREIS E Familien-Nachrichten. N i: Ci “Bib V 0s Lik err? L N u? Sp n1n 2 mm eaen s Z taa! ' Ï L ¿ ; , . î . . fallen, Wustrow batte Gewitter. E Königin s Zum 1 Male: Die Dg erlobt: Frl. Marie Rabn mit Hrn. Gutépäth er 1 j Dentscde Seëwarte. , E Friedrich Thyben (Stuttbof). Frl. Hermine Fünf Beilagen Krêner mit Hrn. Cand. theo]. Julius Ebelinz

E

(eins{ließlis Börsen-Beilage).

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

M 20D.

Berlin, Freitag, den 5. Oktober

18S,

Königreich Preußen.

Verordnung über die Einführung der für das deutsche Zoll- gebiet in Beziehung auf gemeinsame Zölle und Steuern geltenden geseglihen Bestimmungen und über Erhebung einer Nachsteuer in den zum 15. Oktober 1888 an das deutsche Zollgebiet an- zushließenden preußischen Gebietstheilen.

Vom 30. September 1888.

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden König von Preußen 2c.

Nachdem der Ausshuß des Bundesraths für Zoll- und Steuerwesen im Einvernehmen mit dem Auss{huß für Handel und Verkehr auf Grund der ihm vom Bundesrath ertheilten Ermächtigung beschlossen hat, daß die bisher vom deutschen

ollgebiet ausgeshlossenen preußischen Gebietstheile der Städte

tona und Wandsbeck, die Höfe Krusenbush und Kattwiedck in der Landgemeinde Altenwerder, die Elbinsel Hoheschaar, die Landgemeinde Neuhof und ein Theil der Landgemeinde Wilhelmsburg, fowie der Hafenort Geestemünde, mit Aus- nahme ‘der Hafenanlagen und der angrenzenden Petroleum- lagerpläße, und ein Theil des Fleckens Lehe zu einem von dem Reichskanzler zu bestimmenden Zeitpunkt an das deutsche Zollgebiet angeshlosen werden sollen, sowie daß in diesen

ebietstheilen eine Nachsteuer zu erheben ist, verordnen Wir, was folgt :

81

Mit dem Tage des Zollanshlusses treten in dem anzu- schließenden Gebiet alle für das deutshe Zollgebiet in Bezie- hung auf gemeinsame Zölle und Reichssteuern geltenden

eseßlichen Bestimmungen, soweit sie nicht für das anzushlie: eibe Gebiet bisher shon Geltung hatten, in Kraft. D 2.

Die am Tage des Zollanshlusses in den anzushließenden Gebietstheilen befindlihen Waaren unterliegen der Nach: versteuerung nah Maßgabe des (anliegenden) Tarifs.

S3

Von der Nachversteuerung bleiben befreit:

1} Waaren, welche vor dem Anshlußtage auf Antrag der Betheiligten auf eine Niederlage unverzollter Waaren, ein Kontenlager oder eisernes Kreditlager gebraht oder auf ein Zollkonto angeschrieben find.

2) An sih nachsteuerpflihtige Waaren, wenn sie gebraucht und schon bisher im Besi des Jnhabers befindlih gewesen sind, mit Ausnahme der leeren Mineralölfäßer.

3) Waaren, von denen nachgewiesen werden fann, daß sie aus dem freien Verkehr des Zollgebiets stammen, oder innerhalb der anzuschließenden bhamburgischen oder der gleich- eitig anzushließenden preußischen, oldenburgishen oder bremischen Gebietstheile (für Bremen: oder innerhalb der an- zushließenden bremishen oder der gleihzeitig anzushließenden preußischen, oldenburgischen oder hamburgiszen Gebietstheile) erzeugt oder verfertigt sind. Uls Verfertigung wird nur eine solhe Behandlung der Waare angesehen, in Folge deren dieselbe unter eine andere Position des Tarifs tritt.

Bon dieser Befreiung bleiben jedoch Gerstenmalz, Bau- und Nugzholz von der unter Nr. 13e 2 und 3 des Tarifs an- gegebenen Beschaffenheit, sowie Hobelwaaren und Fourniere, Bier, Branntwein aller Art, einschließlich der verseßten Brannt- weine und anderer alkohotlhaltiger Genußmittel, ferner Mar- garine (fkünstlihe Butter), gebrannter Kaffee, gebrannter Kakao, Zuckerwerk, Kakes, Kakaofabrikate, Reisitärke, Mehl aus Weizen oder Roggen, Reismehl, Salz, Taback, Tabadckfabrikate, Zucker, Oelfabrikate, sowie mineralishes Schmieröl na näherer Be- ftimmung des Tarifs ausgenommen. :

4) Die eigenen Waarenvorräthe, wenn die Gesammtmenge bei einem und demselben Jnhaber die nahbenannten Mengen nit übersteigt :

a. an Bier, Branntwein, Essig je 15 1,

b, an anderem Wein als Shaummwein 501(= 70 Flaschen),

c. an Taback und Tabatfabrikaten 3 kg,

d. an Manufakturwaaren aller Art zusammen 15 kg,

e. an sonstigen Waaren einer Gattung, mit Ausnahme derjenigen, welche nah der Stüczahl zu versteuern 1nd, und mit fernerer Ausnahme des Schaumweins, 15 kg.

Als Waaren einer Gattung sind diejenigen Waaren an- zusehen, welche derselben Nummer des Tarifs angehören. Von den unter Nummer 25 des Tarifs zusammengefaßten Waaren sind jedoch nur diejenigen als Waaren einer Gattung reib ai welhe zu derjelben Unterabtheilung (a bis x) gehören. : :

Der Jnhaber größerer Mengen hat keinen Anspru auf Absag der sonst von der Nachiteuer frei gelaî)enen Yuanti- täten und muß das Ganze ohne Abzug nachversteuern.

L 4.

Alle Waaren, welche na den Bestimmungen in den

S. 2 und 3 nachsteuerpflichtig sind, sind von dem Jnhaber

natürlichen Besißer) zu deklariren. Dasselbe gilt von den in . 3 Ziffer 3 Abjat 2 besonders benannten Waaren, sofern sle die in §8. 3 unter Ziffer 4 bezeichnete Menge übersteigen, au dann, wenn sie nah der näheren Bestimmung des Tarifs nadsteuerfrei bleiben. Die Nachsteuerkommission (F. 9) 1tt berehtigt, die Deklaration sämmtliher unter §. 3 Ziffer 3 fallender Waaren, welche die in §. 3 unter Ziffer 4 bezeihnete Menge übersteigen, zu fordern. E

Befreit von der Deklaration bleiben jedoch diejenigen Waaren, welhe am Anschlußtage unter Zollkontrole si

nden.

8.5

“Hat der Jnhaber deklarationspflihtiger Waaren diese im Auftrage oder für Rehnung eines Dritten in seinem Gewahr- sam, so ist er berechtigt, an Stelle der eigenen Deklaration

auptdeklaration) eine von Demjenigen, w-lchem das

rfügungsrecht über die Waaren zusteht, ausgestellte Deklaration (Nebendeklaration) einzureichen, sofern dieser Verfügungsberehtigte seinen Wohnsig innerhalb der

hamburgishen oder der benahbarten preußishen Gebiets-

theile (für Bremen: sofern dieser Verfügungsberech- tigte seinen Wohnsiß an einem der Hafenpläße der

Unterweser oder in einem benahbarten Orte) hat. Für eine solhe Deklaration ist der Aussteller unbedingt, der Waaren- inhaber nur insoweit verantwortlih, als ihm die Unrichtigkeit oder Unvollsiändigkeit derselben bekannt war oder bei Auf- wendung gewöhnlicher Aufmerksamkeit hätte bekannt werden müssen.

Kann der Waareninhaber von dem Verfügungsbere{htigten eine ordnungsmäßige Deklaration nicht erlangen, und ist er auch selbst zur Abgabe einer solhen außer Stande, so hat er dies auf dem Déeklarationsformular unter Angabe des Auf- bewahrungsortes der in Betracht kommenden Waaren zu er- Élären. Die Waaren find alsdann unter amtlihen Verschluß

zu legen. S. E.

Zur Deklaration der Waaren dienen Formular? na dem | (anliegenden) Muster, welche amtlih zur Vertheilung gelangen. | Bei der Ausfüllung der Formulare ift die den}elben beigegebene | Anleitung zum Gebrauch zu beachten; insbesondere sind alle | zu deflarirenden Waaren nah den Benennungen und Maß- | stäben des Tarifs genau zu bezeihnen. Wo der Tarif ver- | schiedene Nahversteuerungsmaßstäbe enthält, hat der Deklarant die | Wahl des Maßstaves, vorbehaltlih des Rechts der Revisions-Be- | amten, die Versteuerung nah Zahl der Flaschen zu beanstanden, falls dieselbe zu wesentlihen Abweichungen von der Nachver- steuerung nah Gewicht führen würde. Bei Gewichtsdeklarationen ist bei jedem einzelnen Waarenposten zu bemerken, ob das an- gegebene Gewicht Brutto- oder Nettogewicht ist. Bei der De- | tflaration von Branntwein nach der Anmerkung zu Nummer |

j | | 1 | | j

25 h 2 des Tarifs ist die Menge des Branntweins in Litern | unter Hinzufügung der Alkoholstärke in Prozenten nach Tralles | anzugeben. |

Wird eine der im Tarif vorgesehenen Abgabeermäßigungen | oder Abgabebefreiungen beansprucht, fo hat der Deklarant den | Nachweis zu führen, daß die tarifmäßigen Voraussezungen | einer solhen Ermäßigung oder Befreiung vorhanden sind. Jn | der Deklaration genügt die Angabe des Grundes für den er- | hobenen Anspruch.

-

Ée |

Jn den Deklarationen sind die zu deklarirenden Waaren | übersihtlih zu gruppiren, dergestalt, daß sämmtliche in dem- | selben baulihen Raum (Stockwerk, Boden u. #. w.) lagernden | Waaren im Zusammenhange aufgeführt, innerhalb der hier- | durch entstehenden Waarengruppen aber diejenigen Waaren zu- sammengestellt werden, welche derselben Nummer beziehungs- | weise Position des Tarifs angehören. Waaren, welche in verschiedenen Grundstücken lagern, | dürfen nicht auf einem und- demselben Formular 2

werden. Ebensowenig dürfen vón verschiedenen Perfonen ausgehende Deklarationen auf einem Formular vereinigt ,

werden.

Die auz3gesandten Deklarationsformulare sind am Tage | vor dem Zollanshluß, von Mittags 12 Uhr an, ausgefüllt | und unterzeihnet, zum Abholen bereit zu halten. Hat der Empfänger keine deklarationspflihtigen Gegenstände in seinem Gewahrsam, so hat er dies auf dem Formular zu erklären | und die Richtigkeit dieser Angabe dur seine Unterschrift zu bescheinigen. :

Diejenigen Personen, welhen ein Deklarationsformular amilich nicht zugestellt worden 1st, werden dadurch von der ihnen nah 8. 4 und 5 obliegenden Deklarationspfliht nicht befreit. Dietelben haben vielmehr, falls sie nahsteuerpflihtige Waaren in ihrem Gewahrsam haben, ein Deklarationsformular von einem Nachsteuerbureau sih aushändigen zu lassen und dieses unaufgefordert dem Nachsteuerbureau ihres Bezirks (Z. 9) am Tage vor dem Zollanshlusse bis Mittags 12 Uhr ausgefüllt und unterzeichnet einzureichen.

S9

Zur Leitung des Nachsteuergeschäfts wird eine Nachsteuer- | kommission eingesezt. Unter derselben fungiren die für örtlich | abgegrenzte Bezirke bestellten Nachsteuerbureaux. f

Die Revisionen geschehen unter Leitung der Nachsteuer- tfommission durch die hiermit beauftragten Beamten ; soweit erforderli, werden leßteren faufmännishe oder gewerbliche Sachverständige beigegeben.

8. 10.

Den mit der Vornahme der Revision beauftragten Per- sonen sind alle vorhandenen Waarenvorräthe vorzuzeigen und sämmtliche bauliche Räume, mögen dieselben zur Aufbewahrung von Waaren benußt werden oder niht, nachzuweisen und auf Verlangen zugänglih zu machen. : i :

Der Jnhaber der Waare ist verpflichtet, die zu deren Revision erforderlihe Hülfe sofort zu beschaffen und die zur Verwiegung benöthigten Geräthe und Behälter bereit zu | halten.

Es hat ferner nid welcher eine zur Lagerung von Waaren bestimmte Lokalität benußt oder zu benußgen berechtigt ist, ohne Rücksicht darauf, ob in der gedachten Lokalität detla- rationspflihtige Waaren si befinden oder nicht, dafür Sorge zu tragen, daß vom Tage des Zollanschlusses an bis zur Her- stellung des freien Verkehrs während der Zeit von 8 Uhr Morgens bis 10 Uhr Abends fortgeseßt Jemand daselbst an- wesend ist, welcher bereit und im Stande ist, den mit der Vornahme der Revision Beauftragten, jede erforderlihe Aus- kunft zu geben. A

Kommt der Waareninhaber den ihm obliegenden Ver- pflihtungen nicht nah, so sind die mit der Vornahme der Revision beauftragten Beamten befugt, sämmtlihe Räume, welche von demselben zur Lagerung von Waaren benugt werden, bis auf Weiteres zu verschließen.

Die gleihe Maßregel kann in allen Fällen zur Anwendung ebraht werden, in denen bei der Revifion irgend welche nicht sofort aufzuklärende Zweifel gegen die Richtigkeit und Voll- ständigkeit der Deklaration zu Tage treten.

| wird.

| bebaltlich der

S 12

Zur Entrihtung der Nachsteuer ist der Jnhaber der Waare verpflichtet. Hat derselbe in Gemäßheit des S. 5 eine Deklaration des Verfügungsberehtigten beigebracht, jo haften Beide für die Zahlung solidarisch. Werden dem Verfügungs- berechtigten Zahlungsfristen gewährt, so hört hiermit die Haftung des Waareninhabers auf.

Dem nach Maßgabe vorstehender Bestimmung zur Ent- rihtung der Nachsteuer Verpflichteten ist hinsihtlih ordnungs- mäßig defklarirter Waaren auf seinen bis zum Ablauf des dritten Tages nach dem Tage des Zollanschlusses der Nath- steuerkommission schriftlich einzureihenden Antrag eine an- gemessene Frist zu gewähren, binnen weicher die Waaren mit der Wirkung nachträglicher Befreiung von der Nachversteuerung über die Zollgrenze hinausgeshafffft oder unter Beobachtung der im Zollgebiet bestehenden Vorschriften auf eine Niederlage unverzollter Waaren, ein Kontenlager oder eisernes Kredit- lager gebracht oder auf ein Zollfonto angeshrieben werden fönnen.

S E

Die Beträge der zu entrichtenden Nachsteuer werden von der Nachsteuerkommission ermittelt und festgestellt.

Die festgestellten Beträge sind, unbeschadet der nah §8. 14 zuläsfigen Beschwerde, binnen acht Tagen an diejenige Amts- itelle zu entrichten, welche den Zahlungépflichtigen bei Bekannt- machung des zu zahlenden Nachsteuerbetrages bezeihnet werden Die Einziehung rückständiger Nachsteuerbeträge erfolgt

| in dem für rüdckständige Staatssteuern vorgeschriebenen Wege.

Für Beträge über 100 .#( sollen auf den an die Nach- steuerfommission schriftlich zu richtenden Antrag der Be- theiligten angemessene Zahlungsfristen bewilligt werden, vor- für größere Posten etwa zu erfordernden Sicherheit.

Jm Uebrigen finden die Bestinmungen der S. 14 und 15, fowie des Schlußsaßzes des §8. 12 des Vereinszollgeseßes auf die Erhebung der Nachsteuer entsprehende Anwendung.

8. 14.

Beschwerden gegen Entscheidungen der Nachsteuerkommission sind binnen vierzehn Tagen nah Eröffnung der Entscheidung für Altona und Wandsbeck und die übrigen in der Nähe Hamdburas belegenen anzuschließenden preußischen Gebietstheile an die Vollzugskommission für den Zollanshluß Hamburgs, und für die anzuschließenden Theile von Geestemünde und

| Lehe an die Vollzugskommission für den Zollanshluß Bremens

zu rihten, welche über dieselben endgültig entscheiden S. 15.

Bis zu dem Zeitpunkte, wo die Revision der deklarations- pflihtigen Waaren im Allgemeinen beendigt sein wird, dauert die Grenzbewahung und Zollerhebung von Seiten der Zoll- verwaltung gegen die dem Zollgebiet anzuschließenden Gebiets- theile fort. Der Zeitpunkt, von welhem an der freie Verkehr mit dem Zollgebiet eintritt, wird öffentlih bekannt gemacht.

Bis zu dem gleichen Zeitpunkt unterliegt der Verkehr innerhalb der anzushließenden Gebietstheile der Beschränkung, daß nachsteuervflichtige Waaren bei Strafe der Konfiskation von den in der Deklaration bezeihneten Lagerräumen nit ohne Erlaubniß der Nachsteuerkommission entfernt werden dürfen.

Auch sind die revidirenden Beamten befugt, Waaren- bestände bis zu beendigter Revision unter amtlihen Verschluß zu stellen und dadurch der einseitigen Verfügung des Fnhabers einstweilen zu entziehen. j

Die Nachsieuerkommission ist befugt, auch nach Herstellung des freien Verkehrs Revisionen und Ermittelungen in Bezug auf die Nachsteuer vornehmen zu lassen.

8. 16.

Von der im §. 15 angeordneten Beschränkung bleiben ausgenommen:

a, der gewöhnlihe Kleinverkauf unter der Bedingung, daß jede verkaufte Menge einer an sih nachsteuerpflihtigen Waare vor Aushändigung derselben abgesondert, vom Ver- käufer in ein den revidirenden Beamten auf Verlangen vor- zulegendes Verzeichniß eingetragen wird,

b. der Verbrauch im Haushalt des Waareninhabers.

Strafbestimmungen. S 17.

Wer es unternimmt, die Nachsteuer zu hinterziehen, mat sih einer Defraudation im Sinne des §. 135 des Vereins- zollgesezes schuldig, und unterliegt den bezüglihen Straf- bestimmungen des genannten Geseßes.

S. 18,

Die Defraudation wird insbesondere dann als vollbra§t angenommen :

1) wenn Jemand Waaren, deren Deklaration ihm in Gemäßheit dieser Verordnung obliegt, niht oder niht reht- zeitig oder in einer Beschaffenheit oder Menge deklarirt, die eine Verringerung der zu entrihtenden Nachsteuer zur Folge

[ gehabt haben würde;

2) wenn ein Waareninhaber eine Deklaration des Ver- fügungsberehtigten einreicht (S. 5), deren Unrichtigkeit oder Unvollständigkeit ihm bekannt war oder bei Aufwendung ge- wöhnliher Aufmerksamkeit hätte bekannt werden müßen;

3) wenn ein Verfügungsberechtigter (S. 5) eine von ihm aus3gestellte Deklaration durch den Waareninhaber einreichen läßt, in welher nachsteuerpflihtige Waaren in einer Beschaffen- heit oder Menge deklarirt werden, die eine Verringerung der zu entrichtenden Nachsteuer zur Folge gehabt haben würde;

4) wenn Jemand über eine unter amtlihen Vershluß gelegte Waare eigenmächtig verfügt.

8. 19.

Das Dasein einer Defraudation wird in den im §. 18 angeführten Fällen lediglich durch die daselbst bezeichneten Thatsachen begründet. :

Kann jedoch der Beschuldigte nahweisen, daß er eine Defraudation niht habe verüben können, oder daß eine solche nicht beabsichtigt gewesen sei, fo findet nur eine Ordnungsstrafe nah Vorschrift des 8. 20 statt.

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