1888 / 286 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 10 Nov 1888 18:00:01 GMT) scan diff

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Erfte Beilage | zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

11S,

Virkong war. Den Beschluß des Concerts machte die stets geru ge- bôrte Symphonie von Brahms (Nr. 4, E-mol], op. 44), der noch die „Egmont“*-Ouverture von Beethoven folgte. Wenn man an diesem Abend ganz besonders Ursache batte; die unermütlihe Ausdauer, das Bs und die Energie des Dirigenten, Hrn. T-x. von Bülow zu be- wundern, so muß auch die außerordentlich präcise und \chwungvole Ausfübrung der Kapelle lobend hervorgehoben werden. Laute Beifalls- rufe erschollen am Schluß des Concerts. Das nächste dieser Concerte findet am Montag, den 26. November, unter solistisber Betheiligung des Professors Joachim statt. «q

E der Sing-Akademie findet heute, Sounabend, (74 Ubr) eiw Concert von den Damen Frl. Emma Koch und Fr®° Klara Sulz-Lilie (aus Genf) ftatt, in welhem das Philbarmonische Orchester unter Kapellmeister Gust. F. Kogel's Leitung mitwirkt.

Zeit, in welcher der freiheitdürstende Mann sein Ret in der Faust trägt und über fich binaus keine Schranken und Bande anerkennt, pnd der beranz;i:henden veuen, in welher das Gefühl die engen Grenzen der Selbstherrlihkeit durchbricht und auch der Ritter an das Volkêwobl, an Geseß und Vaterland denkt, steht der jüngere Bruder Dietrih's, Conrad v. Quizow; in der Kloftershule in Berlin | Ludwig einen edlen, hobeitsvollen Vertreter. erzogen, hat er einen milderen Sinn, und mit Entsezen hat er dieSchreckens- | spielten übrigens, von Begeifterung entflammt, treflid, und man seiten der zügellosen Raub- und Kriegszúge kennen gelernt, wie sie in den | müßte Alle nennen, um Allen gerecht zu werden. ausgezebrten, abgehärmten Gesichtern der Flüchtlinge auêgedrückt , Deutsches Theater. Morgen, Sonntag, wird das Lustspiel waren, die in Berlin eine Zuflucht fanden. Als Vermittler des Alten | „Die beiden Leonoren“ und am Montag „Faust“ gegeben. Das und Neuen ift der Tod sein unabwendbares Loos; als Quißow drängt | weitere Repertoire der Woche ift folgendermaßen festgestellt: Dienstag, ibn das ungestüme stolze Blut seines Geshlechts zu seinem Bruder | den 13. „Die beiden Leonoren“; Mittwoch, 14. „Der Königslieutenart“, bin und als Mann, in dem der Baleciandsgedauke Gestalt gewonnen | (Anfang 7{ Uhr); Donnerstag, den 15. „Der Pfarrer von Kircfeld“ ; und mätig geworden, muß er der kraftvollen Ordnung, verkörpert | Freitag, 16. „Die beiden Leonoren* ; Sonnabend, 17. „Die Jüdin von in Friedrih ron _Hobenzollern, den Sieg wünschen, welher das | Toledo“; Sonntag, 18. „Die beiden Leonoren“ und Montag, ten 19. Verderben der Quißows bedingt. Wildenbruch's dramatisher Genius | „König Richard ter Drifte“.

zeigt sih in der Entwicklung der Volksscenen, welbe das ganze Drama Frisch und floit gespielt feierte im Friedrich-Wilhelm- dur{ziehen und in der Entwickelung des Konflikts im vollsten Glanze. | städtischen Theater am gestrigen Abend Offenbach's übermütbige Der erste Aft verseßt uns mitten binein in die aufgeregte Zeit, wie Operette: „Kakadu“ das Fest ter fröhlihen Quferstebung und sie sih im Berliner Volkéleben abspiegelt ; die Berlinishe Mundart, | dürfte sih eine ganze Zeit bindurch auf dem Repertoire erbalten. Das lustige Treiben in einem Mädchenpensionat, die Abentcuer eines unerfabrenen Burschen, der zum ersten Mal in die Welt kommt , und dann

Den Bürgermeifier Perweniß gab Hr. Reicher mit treffliGer Schärfe und Klar in der Ee O Hr. Vollmer als „Köhne Finke“ hatte mit seinen „unverfrorenen* Berliner Scherzen, binter welchen das ehrliche Perz bervorlugte, die Laer stets auf seiner Seite. Der Burggraf „Friedri von Hohenzollern“ fand in Hrn.

Alle Mitwirkenden

Berlin, Sonnabend, den 10. November

M 286.

Deutsches Reid.

Uebersicht ; i

der in den deutschen Münzstätten bis Ende Oktober 1888 stattgehabten Ausprägungen von Reichsmünzen. Silbermünzen

Ein- Fünfzig- Zwanzig- Zehn- Fünf-

mark\tüdcke Penig pfennigitücke | pfennigstücke pfennigftück M | |

Mannigfaltiges. s

_ Am Dienstag, den 13. d. M., findet Königliche Par- force-Jagd statt. Rendezvous Mittags 128/, Uhr zu Jagd- {loß Grunewald; 11/4 Uhr an der Saubucht.

T E worden in: kronen

Wie das Sekretariat des Vereins für Hinderniß- M. Rennen bekannt mat, finden wegen anhaltenden Froftes die für 90 138 220

E

Goldmünzen

Halbe Kronen E.

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1) Im Monat Oktober 1888 sind geprägt Doppel-

Kupfermünzen ._Ein-_ pfennigstücke M E) 20 644 33

s

Nickelmünzen

Zwei-

iervon auf pfennigstücke

rivatrech- nung M 20 138 220} 64 510

+4) 7270

Fünf- markstücke

Zwei-

Kronen marfkstüde

welche au vor sehr derben Ausdrücken nit zurückschreckt, klang un- gewohnt und do rit fremdartig aus dem Munde der alten Volks: typen; man gewabrte mit Verwunderung, daß das Berlinische Deutsch einem nach fklassishen Mustern gearbeiteten Drama sehr wobl ansteht und . auf lebendige Weise Zeit und Volk veranshauliben hilft. Meisterhaft ift die Trinkscene der Bürger- meister und Rathmannen erfunden, während welher si der Groll gegen Jobst von Mähren und zugleih der beißende Spott der Ber- liner Luft mat; mit Schauer erregender Natürlikeit kommt dem gegenüber die Verzweiflung der vertriebenen Straußberger zur Aus- führung. Das Gastmahl, welches die Berliner dem Dietrid von OQuitow im Hohen Hause in der Klosterstraße geben, reibt sich- in poetisher Beziebung würdig an und ebenso die Huldigung der Edler: und der Städte, welhe Friedrib von Hobenzollern am Marienkerge bei Brandenburg empfängt. Der leßte Akt, der solcher Volkébilder entbehrt, erwics sich au aus anderen Gründen als der s{chwächste und am wenigsten wirksame. Aus dem wilden Aufrubr treten die Figuren der beiden Quißows plastisch hervor, lebensvoll, wie Minerva aus dem Haupt des Zeus entsprang, das wilde Faustrecht und die neu anbrechende Zeit edler Menschlikeit verkörpernd. Aber in diesen beiden Figuren bat sih_ die Gestaltungékraft des Dichters nicht ershôpft; der Bürgermeister von Berlin, Perweniß, der S(hlofser- gesele Köhne Finke, der Wa(ctmeister Sturz und viele Andere _ geben Zeugniß, daß der dihterisGche Quell, welcker für die Bühne wahrhafte Menschen schaft, ncch nicht erschöpft ift. Jeder dieser Menschen redet in der Mundart und Tonart, welche seinem Geiste entipriht. Der lustige Scherz, derber Spaß und edler hobeitêvoller Ernst, die tiefe Empfindung und feurige Leidenschaft finden an ihrer Stelle ibren Auétdruck. Ueber alledem {webt der Geist edler Vaterlandéëliebe, die in der Anhänglichkeit und Treue an den märkishen Boden und in der begeisterten Aufnahme des milden und gerechten Hohbenzollernsprossen Ausdruck gewinnt. Die dürre, sandige Mark mit ihren mannbaften, zähen Einwohnern erscheint verklärt vom Hauch der Poesie, cin Triumpb, welcher ihr in so gewaltigem Maße noch nie vorher zu Theil geworden ift. Neben diesen Vor- zügen verschwinden die Mängel, welhe dem Werke anhaften, wie der Schnee vor der Sonne. Im Dialog matten sih manchmal beschwer- lihe Längen bemerkbar, welche den Lauf dér Handlung aufbielten ; auch erschien, wie erwähnt, der leßte Akt am wenigsten günstig; die

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l t, einen Vorges{chmack ibrer Frecden genießt in seine früheren |Verbäitnisse zurückehrt, allerband fleine Liebes- tändeleien, sie machen den Inkalt des munteren Librettos aus, das freilih im dritten Aft etwas abfällt, immerhin aber dur die graziöse Musik und drollige Scenen die Aufmerksamkeit der Zuschauer rege hält. Um die Darstellung mate sih in erster Linie Frl. Offeney verdient, welche den jungen Valentin mit der ihr eigenen Frishe und Gewandtbeit spielte und dur den bübshen Vortrag der Gesangpiècen die Ohren der Zuhörer ergößte. Hr. dell Zopp müßte beim Singen denn doch etwas mehr die Brust mitwirken laffen, der flache Ton erbält noch dazu dur den nasalen Klang etwas wenig Angenehmes; Hr. Klein gefiel uns als Bergerac besser. TüStig wie iwmer war Hr. Binder in der Rolle des Binet. Die Damen Frl. von Herger, BVonné und Cservary fanden sh nah besten Kräften mit den ihnen zugefallenen Partien ab. Eine überraschende Leistung in der Tanzkunst bot Hr. Wellhof als Baladon und erregte dur seine grandiosen Pas die allgemeine Heiterkeit. Daß Frl. E Schmidt ibrer Rolle die komisden Seiten abzugewinnen vecstand, bedarf wohl feiner besonderen Erwähnung.

Belle-Alliance- Theater. Zu der morgigen ersten Sonntagëvorstellung des „Rattenfänger von Hameln* sind die Voraus- bestellungen von Billets bereits so zahlrei eingelaufen, “e ein total auêéverkauftes Haus mit Sicherheit zu erwarten ist. inzufügen wollen wir noch, daß der Beifall, welchen das poesievolle Volksstück am ersten Abend gefunden, dur die folgenden Vorstellungen noch bekräftigt worden ift.

Gestern fand im Saale ter Philharmonie vor einer

außerordentlich zahlreihen Zubörershaît das dritte Phil-

harmonishe Concert unter Leitung des Hrn. Dr. Hans | günstiger da. Die Herstellung der Wasserleitung und Kanalisation

von Bülow statt. Eine Ouverture zu Lord Byron's „Corsar“ | in Weimar, die seitdem zum Abschluß cekommen ist, wird die Ge-

von Berlioz eröffnete den Abend. Wildromantish, aber zu- | sundkeitsverbältnifsse noch günstiger gestalten.

gleich voller Gemütbstiefe, mat dieses Werk einen ernsten und

sebr nachbaltigen Cindruck auf den Hörer. Hierauf folgte eine Hamburg, 9. November. (W.T. B.) Indem Sozialisten- wegen Vergehens gegen

morgen, Sonntag, angeseßten Rennen erst am Mittwo 2. DE 14. November, Mittags 12 Ubr, ftatt. s i

Das Sthillerdenkmal vor dem S{auspielbause trug beute am Geburtstage des Dichters, \sinnigen Shmuck. Der „Literarische Verein Stiller“ hatte einen prächtigen Lorbeerkranz gewidmet, der auf weißer Schleife die Worte trug: „Vem Dichterfürsten“ „Der literarisGe Verein Schiller*. Der Kranz war der Gestalt der „Lyri'*“ um das Haupt gelegt. Mit drei weiteren Lorbeerkränzen waren die anderen allegorishen Figurea des Denkmals geschmüdt. :

München ._

Muldner Hütte . .

Stuttgart

Karlsruhe

ate 710000) 344 ¿31 111280]

Summe 1. 20 138 220 64 510 20 21 __344 735 1: E 2) Vorber ivar geprägt*)| 1 649 892 160/475 990 360/27 969 925|832 812 630|7 3 145 900/103 895 018/178 990 334 8 : 3) Gesammt-Ausprägung |T 670 030 350/176 054 87927 969 925/853 022 630/73 490 635/104 006 295/178 990 334) 71 486 562 4) Hiervon wieder eingezog. 947 140 818 2309205 __6650 6 968 s 6 134 E 2 645 50 002 5) Bleiben 1 669 083 240/475 236 640127 960 720 73 483 9851103 999 3301178 984 200] 71 483 906 50] 2 172 280 600 450 667 338,70

+4) Diese 7270 A waren der Privat-Goldausprägung von Karlsruhe nachträglih hinzuzufeßen. *) Vergl. den „Reichs-Anzeiger“ vom 11. Oktober 1888 Nr. 260.

Berlin, den 9. November 1888.

5 247 41 3458 17

29 349 91

4 257 347 25 T2836 697 16 22/61

111 280\

6 213 207 44

6 213 207 14

2486 61

6213 182 58] 4286 674 55 10 4199 857,13 A

12 312 906 65 T2 312 906 65

202 66 T 3T3 70L

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71486 552 —|

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Eine weihevolle Lutherfeier hatte gestern der Berliner Zweigverein des Evangelischen Bundes in der Aula des Gymnasiums zum Grauen Kloster veranstaltet. Der Kirckenchor von Nicolai eröffnete die Feier mit der von dem Direktor des Chores, Th. Krause, komponirten Motette , Wir haben ein festes prophetisches Wort“. Alsdann nahm der Reichstags - Abgeordnete Prof. Dr. ÔŸ. Delbrück das Wort zu einer Rede über die Einmischung des Aus- landeë in den Gang der deutshen Reformation. Darauf \chhilderte der Vorsißende, Lic. Weser, noch Luther's Bedeutung. Zum Séluß fang die Versammlung stehend den leßten Vers des Lutherliedes.

Hauptbuchhbalterei des Reihs-Schaßzamts. Biester.

gliedervertreter an der Kassenverwaltung darf geschloîten werden, daß eine einsihtige Würdigung der guten Zwecke und Absibten unter den Arbeitern immer mehr Raum findet und greifbare Bortheile auf die Dauer von ibnen nit vers{mäht werden. / l

Da die Pensionsfkassen in ihrem gegenwärtigen Umfang erst kurze Zeit bestehen und, sofern die Arbeitsunfähigkeit oder der Tod nit die Folge einer aus der Arbeit berrührenden Krankheit oder Verleßung ist, eine zehnjährige Wartezeit für die Ansprüche auf die Kassenbezüge vorgeschrieben ist, so k2nn die Zahl der Empfänger naturgemäß noch nit groß sein; immerbin ist jedoch die Zunahme der Zabl von 2543 auf 2836 Personen bemerkenswerth. Am Jahresshchluß katten 4797 Betriebsarbeiter und 2409 Werkstättenarbeiter, zusammen 7106 aus älteren Kassen übernommene Kafsenmitglieder die zehnjährige Wartezeit zurückgelegt.

Urber das die Pensionskafsen besonders widtige Lebensalter der Kafsenmitglieder und Empfänger von Kassenbezügen, namentlih auch über das für die Bestimmung des Beitragssaßes maßgebende Lebenêalter beim: Eintritt in die Kassen geben die Beilagen A und B Sp. 865—68 nähere Auskunft. Die freiwillig beigetretenen Kassen- mitglieder hatten zum Theil bereits ein bohes Lebensalter erreit. Von allen Altersklafsen war diejenige von 25 Jahren bei den Werk- stättenarbeitern und diejenige von 27 Jahren kei den Betriebsarbeitern am stärksten bei dem Eintritt betheiligt. Das dur(schnittliche Lebenë- alter betrug bei der Pensionskasse für die

Betriebs- Werkst.- Arbeiter arbeiter arbeiter überbaupt Iahre Jahre Iabre

Erlaubniß zum ferneren Tragen der Uniform des genannten Regts., in die Kategorie der mit Pension verabschiedeten Offiziere über- getreten.

Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Ernennungen, Beförderungen und Versezgungen. Im aktiven Heere. Potsdam, 3. November. Prinz zu Hohbenlohe-ODehringen, Pr. Lt. à la suite des Garde-Kür. Regts., vom Regt. ausgeschieden und mit Belassung seiner bisherigen Uniform zu den Offizieren à la suite der Armee übergetreten.

Potsdam, 6. November. v. Grävenit, Gen. Lt. und Com- mandeur der 53. Inf. Brig., behufs Verwendung als Divisions-Com- mandeur nach Preußen kommandirt und ihm gleizeitig das Kom- mando der 12. Division übertr. v. d. Often, Oberst und Commandeur des Infanterie-Regiments Nr. 32, unter Beförderung zum General-Major und Verseßung zu den Offizieren à la suite der Armee, bebufs Uebernahme des Kommandos der 53. Inf. Brig, nah Württemberg kommandirt. v. Tippelskirch, Oberst, beauf- tragt mit der Führung der 31. Inf. Brig., unter Beförderung zum Gen. Major, zum Commandeur dieser Brig. ernannt. v. Tavsen, Oberst und Abtheil. Chef im Neben-Etat des Großen Generalstabes, Frhr. v. Dörnberg, Oberst und Kommandant von Altona und über die in Hamburg garnisonirenden Truppen, v. d. Knese- beck, Oberst und Commandeur der Garde-Feld-Artillerie-Brigade, Küper, Oberst u. Commandeur der 6. Feld - Artillerie - Brigade, Andreae, Oberst und Inspecteur der 1. Ingen. Insp., zu Gen. Majors befördert. v. Horn, Okerst und Kommandant der Feste Boyen , der Charakter als Gen. Major verliehen. Frhr. Boecklin v. Boecklinsau, Oberst-Lt. und etatsmäßig. Stab3offiz. des Inf. Regts. Nr. 79, mit der Führung des Infant. Regts. Nr. 32, unter Stellung à la suite des\elben, beauftragt. v. Graba, Major vom Füs. Regt. Nr. 33, unter Beförderung zum Oberst-Lt. als etatsmäß. Stabsoffiz. in das Inf. Regt. Nr. 79 verseßt. Rosentreter, Major vom Füs. Regt. Nr. 33, zum Bats. Commandeur ernannt. v. Ziegler u. Klipphausen, Hauptm. und Comp. Cbef vom Gren. Regt. Nr. 7, unter Beförderung zum überzähl. Major, in das Füs. Regt. Nr. 33, v. Radetßky-Miftulicz, Pr. Lt. vom Kaiser Alexander Garde-Gren. Regt. Nr. 1, unter Beförderung zum Hauptm. und Comp. Chef, in das Gren. Regt. Nr. 7, v. Kemnitz, Hauptm.

Weimar, 9. November. Die „Thüringisbe Corresponden;* schreibt: Weimar erfreut sid, nah den amtlichen statistischen An- gaven, des Glüds, die zweitgesündeste Stadt im Reih zu sein: die Sterblichkeitsziffer betrug für tausend Einwobner in dem Zeitraum von 1882—1886 nur 19,3; nur Ludwigsburg steht mit 17,8

Statiftische Nachrichten.

Ueber die Arbeiter-Pensions- und Krankenkassen und die Unfallversicherung bei den preußischenStaats- bahnen hat der Königliße Geheime expedirende Sekretär im Ministerium der öffentlichen Arbeiten, Hr. W Hoff im „Ariv für Eisen- bahnwesen“ (Heft 6, 1888) einen Aufsaß veröffentlicht, der den Beweis liefert, daß die sozialpolitisbe Geseßgebung den Arbeitern unschäßbare Wohlthaten erwiesen bat. Wir entnehmen diefem Aufsaß Folgendes : Nah den S. 863 bis 878 abgedrudckten Tabellen sind im Jahre 1857 bei den Pensionskassen im Rechnungsjahr 1887/88 gezablt worden: a. Nuhe- lôhne, Wittwen-, Waisen-, Sterbegeld und Unterstüßungen an dauernd erwerbsunfähig gewordene Eisenbahnarbeiter und an die Hinter- bliebenen veritorbener Arbeiter aus den Pensionskafsen rund 280 000 Æ, aus den Eisentahnbetriebs- und der Verwaltung zur Verfügung stebeaden Hülfsfonds außer den Unterstützungen bülfsbedürstiger, noch nit erwerbsunfähiger Arbeiter rund 355 000 M, zusammen 635 009 „; b. Krankbeitskosten (ärztli&e Be- handlung, Arznei, Krankenpflege, Krankengeld durcschnittlich rund 1 neben freier ârztliGer Behandlung und Arznei —, Sterdegeld und dergleichen) bei Erkrankungen unter den Mitgliedern und in deren Familien nach Abzug der von den Eisenbabn-Vetriebsfonds er- statteten, unter e. mitgezäblten Beträge rund 2 860 000 Æ aus den Krankenkafsen; c. Renten, Abfindungen, Heilungskoften, Sterbegelder und dergleichen an die bei den Betriebsunfällen verleßten Arbeiter und die Hinterbliebenen rerunglückter Arbeiter auf Grund der Unfall- versiherungsgeseze rund 390000 Æ und der Haftpslichtgefeße 1012 000 Æ, zu’ammen 1 402 (00 Æ aus den Eisenbahn-Betriebsfonds.

Die Entschädigungssummen find gegenüber dem Vorjahre in weit bôßerem Maße (um 186°) als die Zahl der Vecunglückungen (35 9/5) gestiegen. Die Mehrauswendung war insbesondere au größer,

Gefangéfzene „Philipp von Artevelde“, die, schr friegerisch gebalten, | P rozeß gegen Lassen und Eenossen wurden, die Gefahr der von den Franzosen bedrohten Stadt Gent schildert, | die öffentlihe Ordnurg, Lassen zu einer viermonatlichen, drei An- i ql e nt, der 1 l und zu den Waffen ruft. Der Komponist Franz August Gevaërt, | geklagte zu zweimonatlier, scch3s zu einmonatlicher und aht zu eine Hälfte nahm ein fleinstädtishes Idyll ein, die andere tas Ende | Direktor des Konservatoriums zu Brüssel, hat diesen Inhalt mit vierzehntägiger Gefängnißstrafe verurtheilt. der beiden Quißows, welches nicht fo leidenshaftlih herbeigeführt außerordentlih scharfer Charakteristik, dem französishen Balladenftil E wird, wie cs dem stürmischen Verlauf des Dramas entsprechen würde. | sich nähernd, musikalisch wiedergegeben und konnte \sich in Havre, 9. Novemker. (W. T. B.) In der Nackt rom Dien- Den ergreifendsten Eindruck maten die Scenen zwischen den beidenBrü- | der That keinen bessern Interpreten für sein Werk wünschen | stag zum Mittwoch hat, einige Meilen von Kap Lizard, ein Zu- dern, und dawieder die Scene, in wel(er sich die Seelen der beiden si früher als den vortrefflihen Barytonisten, Kaiserlich Königlichen | sammenstoß zwishen dem deutshen Vollswviff „Theodor zärtlih zugethanen Brüder zu offener Feindschaft durhringen. Von Kammersänger Hrn. Blauwaërt, dessen Vortrag mit raushen- | Rüger“ und dem englishen Dampfer „Nantes“ stattge- da ab wurde der Dibter nah jedem Akts{luß stürmisch gerufen. dem Beifall aufgenommen wurde. Der berühmte, zur Zeit in | funden. Ersteres sank eine halbe Stunde nach dem Zusammenstoß; Die Darstellung gestaltete sich zu einem Triumph für die Mitwirken- | Wien lebende Klaviervirtuos Hr. Alfred Grünfeld, Bruder unseres | die Bemannung flübtete in zwei Booten Der Dampfer „Nantes* den. Allen voran_ glänzte Hr. Mitterwurzer als Dietrich von Quigow ; auêge¡eihneten Cellisten, trug bierauf Rubinstein's in neuester Zeit so | wurde zwishen der Maschine und dem niedergeworfenen Schornstein feine gereifte Männlihkeit diente ihm hier als Folie, welhe den | beliebt gewordenes Concert (op. 70) vor und erntete gleichfalls durch eingefteßen; über sein Schidsal ist bis jeßt nihts bekannt. Die Zahl Glanz seiner Leistung erböhte; die wuchtige Stimme, die marfige Er- | seine musterbafte Ausführung, bei der außer der großen Kraft und | der Verunglüdckten ist bisher noch nicht festgestellt. sheinvng im Eisenbemd verkörperten den wilden Troß, den unauslöslichen technishen Fertigkeit ganz besonders der edle, gesangreihe Anschlag Sreibheitédurst, welcher Gese und Recht als eine ¿wingende Fefsel | des Künstlers zu bewundern. war, reihen Beifall und Hervorruf. Christiania, 9. November. (W. T. B.) Der Dampfer empfindet. Der jüngere Quitzow wurde von Hrn. Matkowéky mit | Hr. Blauwaërt, der Alles in französisher Sprache fang, trug sodann | „For“, welcher auf der Fahrt von Grönland nach Farsund, Süd- binreißendem Feuer der Leidenschaft gespielt ; das Entseten beim An- | aus der „Faust-Legende“ von Berlioz. „Faust's Verdammung* be- Norwegen, bier eingetroffen ist, meldet: die Expedition Nansen?s blick des menschlichen Elends, der rührende Eifer, lindern und trösten | titelt, die Serenade des Mephistopheles vor und brate den sei am 4, Oktober über das Binnenlandeis Grönlands glücklih in zu helfer, trat mit hastiger Erregbarkeit in die Erscheinung ; die | sarkastisben Hohn und die teuflishe Natur so vortrefflih zur Gel- | Eodthaab angekommen. An Bord Alles wobl. heiße, bewundernde Bruderliebe, die keushe Sprödigkeit bei dem Kuß | tung, daß ein lauter da capo-Ruf erscholl, dem der Sänger sofort E E A der heißblütigen Barbara, der [leideaschaftlihe roß des Eingeleitet war diese Serenade dur den New-York, 10. November. (W. T. B.) In den Minen bei Pittsburg fand eine Explosion statt, wodurch 160 Gruben- arbeiter vershüttet wurden; man befürchtet, daß alle vcrloren sind.

. für die im Laufe der Jahre in den Bezug von Ruhbelohn oder Unfall- rente getretenen Mitglieder

b. für die verstorbenen Empfänger .

. für die Verstorbenen mehr. .

. für die 225 + 124 Wittwen, welche von den im Laufe des Jahres ver- storbenen Kafsenmitgliedern, Rubhe- lobn- und Rentenempfängern binter- lassen wurden

50,13 57,74 7,61

50,60 56,02 9,42

49,20 59,97 T0,

i B o i B bereitwilligft Folge leistéte. Quigßows, alle diese verschiedenen Seiten des menschlihen | „Taz der Irrliter“ von demselben Komponisten, der, dur das Phil- Gemüths wurden in wunderbarer Harmonie wiedergegeben.

harmonishe Orchester meisterhaft ausgeführt, von ebenso ¿ündender

39,87 42,81 41,18

Wetterbericht vom 10. November 1883 8 r Morgens.

p. m. a

40M.

Stationen. Wind. | Wetter.

Bar. auf 0 Gr. Temperatur in 9 Celsius

u. d. Meeres\ red. in Milli

59 C.

dd

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7\bedeckt 8wolfig | 1\wolkenlos 2 bede |

still bede |—3

Mullaghmore | Aberdeen Christiansund Kopenhagen . Stocholm .

aparanda . | \tillwolkenlos |—15

t Petersburg [NW bededt | —6

Cork, Queens- | town ¡SO 12 Cherbourg . |[SSO 2 f E. 'OSO 2hei |—2 ¡SO | —1 |DSO 4wwolkenl.1) | —2 DSO 3wwolkenlos | —3 |[SW bededt | —4 | still Nebel | —3 ¡ONO 1wolkenlos | —1 D 3 wolkenlos | —3 765 |NO 4wolferlos | —4 766 |D 2 wolfenlos | —2 763 |D 5 wolkenlos | —7 771 |SO 4\wolkenl.2) —5 773 |DSO 4wwolkenlos | —4 771 till wolkig | —7 773 [D 1/wolfenlos | —6 760 |SSW Z3lheiter 12 7566 NO d5wolfg | 9 764 |ONO Z8heiter | —1

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winemünde Neufahrwafser Memel

Paris .…..| Münster. . Karlsruhe . . Wiesbaden . Eden 2

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774 761 766

1) Reif. 2) Reif. Uebersicht der Witterung.

Ein tiefes Minimum von etwa 740 mm liegt an der westirischen Küste, gegenüber einem Maximum von über 770 mm über dem Oftscegebiete und Um- gebung. Ueber Großbritannien wehen vielfa stür- mische südöstliGe, über Central-Curopa durhscuitt- lih mäßige, meist ôstlihe Winde. Das Wetter ist über Deutschland falt, trocken und fast überall wolkenlos. Die größte Kälte : minus 7 bis 9 Grad, berrscht in dem Streifen Münen—Cha1kow.

Deutsche Seewarte.

-

| Madame Vonivard.

Theater - Anzeigen.

Böniglihe Schauspiele. Sonntag: Opern- baus. 211. Vorstellung. Die Hugenotten. Oper in 5 Akten von Meyerbeer. Dichtung nah dem Cranzösishen des Scribe , überseßt von Castelli. Ballet von Paul Taglioni. Dirigent: Hr. Kahl. Regisseur: Hr. Salomon. Anfang 7 Uhr. i

Schauspielhaus. Keine Vorftellung.

Montag: Bleiben die Königlichen Theater ge-

\chlofsen. Dritte Symphonie-Soirée der

Im Opernhause: Königlichen Kapelle.

Dienstag: Opernhaus. 212. Vorftellung. Zum 1. Male wiederholt: Die Quitzows. Vater- ländishes Drama in 4 Akten von Ernst von Wildenbruh. (Dietrich von Quitow: Hr. Friedr. Mirterwurzer, als Gast. Konrad von Quitow: Hr. Matkowsky, vom Stadt-Theater in Hamburg, als Gast.) Anfang 7 Uhr.

chauspielbhaus. Keine Vorftellung.

Veutshes Theater. Sonntag: Die beiden Leonoren.

Montag: Faust.

Dienstag: Die beiden Leoren.

Mittwoch: Der Königslieutenaut.

74 Ubr.) E

Berliner Theater. Sonntag: Der Königs- lientenant. (Friedrih Haase.) Anfang 7 Uhr.

Montag: Uriel Acofta. (Friedri Haase.)

Dienstag: Demetrius. Anfang 7 Ubr.

Wallner-Theater. Sonntag: Zum 34. Male:

t Schwank in 3 Akten von Alex Bisson und Antonie Mars. Deuts von Emil Neumann. Vorher: Zum 34. Male: Der dritte Kopf. Posse in 1 Akt. Mit theilweiser Benußung einer englishen Idee von Franz Wallner. Montag und die folgenden Tage: Vouivard. Der dritte Kopf.

Madame Anfang 7# Uhr.

Victoria-Theater. Sonntag: Zum 112. M.: „Die Kinder des Kapitän Graut. Ausftattungs- fffück in 12 Bildern von A. d'Ennery und Jules

Musik von C. A. Raida. Ballet von Im 8. Bilde: Regenbogen - Ballet.

Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater.

Sonntag: Zum 3. Male: Kakadu. (Vert-vert.) Komische Operette in 3 Akten nah dem Franzö- sisGen von Meilhac und Nuitter. Deutsh von Julius Hopp. Musik von Jacques Offenbach. Anfang 7 Uhr.

Montag: Zum 4. Male: Kakadu.

Verne. Severini.

Refsidenz-Theater. Senntag:

ente. Anfang 7# Uhr. Montag: Die Wildente.

Die Wild-

Belle-Alliance-Theater. Sonntag: Neu einstudirt mit durchweg neuer Ausstattung: Der Ratteufänger von Hameln. Phantaftishes Volks- tück mit Gesang in 12 Bildern. Nah Sprenger's Geschichte und Ehrich's Chronik der Stadt Hameln, frei bearbeitet von C. A. Görner. Musik von G. Catenhusen. Anfang 7# Uhr.

_Montag und die folgenden Tage: Der Ratten- fänger von Hameln.

Central-Theater. Sonntag: Zum 88. Male: Schmetterliunge. Gesangsposse in 4 Akten von “74 * v iiaans Musik von G. Steffens. Anfang

r.

Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72.

Sonntag: Zum 92, Male: Die drei Grazien. Gesangêpofse in 4 Akten von Leon Treptow. Gouplets von Görß. Musik von Franz Roth. Im 2. Akt: Landpartie-Duett. Anfang 7 Uhr.

Montag: Dieselbe Vorstellung. Anfang 75 Uhr.

U

Familien-Nachrichteu.

Verlobt: Frl. Agnes Hermes mit Hrn. Oeko- nomie-Inspektor Karl Meyer (Beetendorf). rl. Lina Struve mit Hrn. Apothekenbesigzer . H. Bünting (Oldenburg—Westerstede). Frl. Klara Dechert mit Hrn. Brauereibesitzer

Herm. Embrich (Pilsen—Peilau). Frl. Agnes Pape mit Hrn. Gymnasiallehrer Rudolf Merklein (Bernburg). Frl. Margarethe Moritz mit Hrn. Gerihts-Assefsor Gustav Evers (Berlin— Bielefeld).

Verehelicht: Hr. Separations-Landmesser Gustav Göttiche mit Frl. Auguste Georg (Northeim). Hr. Reg.-Baumeister Knothe mit Frl. Klara Kaßner (Lüben i. Shl.— Köslin). Hr. Rebts- E O R T A riede Mever annover), Hr. Pauli Buki mit Frl. Meta Hayn (Berlin).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. AmtzriŸter Sellnick (Geldap). Hrn. Reg.-Baumeister J, Mühlen (St. Vith). Hrn. Oberlehrer Haesler (Hanno- ver). Hrn. Gesandtschafts-Sekretär Arthur F. G. Leveson Gower (Bern). Hrn. Prem.-Lieut. Rudolf ron Asmuth (Magdeburg). Hrn. Erich Kast (Berlin). Eine Tochter: Hrn. Prediger Spengler (Trebbin). Hrnu. Hofarzt Dr. Guß- mann (Stuttgart). Hrn. Ober-Postsekretär Behrends (Krefeld). Hrn. Redacteur Dr. Rich. Nitsche (Breslau).

Gestorben: Hr. Prem.-Lieut. Georg Rothe Il. (Göttingen). Hr. Oa Oskar Wo- zek (Berlin). Hr. Kgl. Hofmaler C. I. Fallen- tinsen (Berlin). Hr. Konrektor emer. Friedri ge Go i. M.). Hr. Mühlenbesiger C. Münder (Wellersen). Frau Ober-Regie- rungs-Rath Wilhelmine von Stahl (Stuttgart). Hr. Haupt-Steueramts-Controleur Richard

JIeschke (Ofterode i. Ostpr.).

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (S ch olz).

Dru der Norddeutschen Bubdruckerei und Verl Anstalt, Berlin 8W., Wilbelmstraße Nr. 32°

Sechs Beilagen (einshließlich Vörsen-Beilage),

sowie eine Extra-VBeilage, enthalteud das Reft- Verzeichuifß; der vou der Direktion der Han- noverschen Landes - Credit - Austalt in den Jahren 1886 und 1887 zur baaren Rüet- zahlung gekündigten Obligationen.

Berlin:

à la suite des Gren. Regts. Nr. 2, unter Entbindung von dem Koms- mando als Adjutant bei der 2. Landw. Insv., als Comp. Chef in das Kaiser Alexander Garde-Gren. Regt. Nr. 1, versezt. Fleck, Pr. Lt. vom Gren. Regt. Nr. 10, unter Stelung à la suite des Regts., als Adjut. zur 2. Landw. Insp. kommandirt. Graf v. Pfeil, Pr. Lt. vom Inf. Regt. Nr. 9%, in das Grenadier-Regiment Nr. 10 verseßt. Keppler, Pr. Lt. à la suite des Inf. Reg:s. Nr. 49, unter Ve- lassurg in tem Kommando als Erzieher bei der Haupt-Kadettenansftalt, in das Inf. Regt. Nr. 9 einrangirt. v. Schmidt, Oberst-Lt. und etatèmäß. Stab2offizier des Inf. Regts. Nr. 14, mit der Führung des Füs. Regts. Nr. 90, unter Stellung à la suite desfelben, beauf- tragt. v. L'oeillot de Mars, Major vom . Insanterie- Reat. Nr. 52, unter Beförderung zum Oberst-Lt., als eiatsmäß. Stabs- offizier in das Infanterie-Regiment Nr. 14, Preuß, Major vom Grenadier-Regiment Nr. 5, als BVataillons-Commandeur in das Inf. Regt. Nr. 52, Rudor ff, Hauptm. und Comp. Chef vom Inf. Regt. Nr. 128, unter Beförderung zum überzähl. Major, in das Gren. Regt. Nr. 5 verseßt. v. Beneckendorff u. v. Hinden- burg, Oberst-Lt. und Commandeur des Garde-Scügten-Bats., mit der Führung des Gren. Regts. Nr. 11, unter Stellung à la suite des\elben, beauftragt. v. Scholten, Major vom 4. Garde-Gren. Regt, zum Commandeur des Garde-Schüßen-Bats. ernannt. v. Ploet, Major rom Inf. Regi. Nr. 78, unter Entbindung von dem Kom- mando als Adjut. bei dem Generalkommando des IX. Armee-Corps, als Bats. Commandeur in das 4. Garde-Gren. Regt. verseßt. v. Wedell, Hauptm. aggreg. dem 2. Garde-Regt. zu Fuß unter Wiedereinrangirung in das Negt., als Adjut. zum Generalkommando des IX. Armee-Corps kommandirt. Erbprinz zu Isenburg- Birstein, Sec. Lt. à la suite des Kür. Regts. Nr. 4, vom Regt. ausgeschieden und mit Belaffung feiner bisberigen Uniform zu den Offizieren à la suite der Armee übergetreten. Prinz zu Hohenlohe- Stillingsfü r, Sec. Lt. à lasuite des 3. Garde-Ulan. Regts., unter Wiedereinrangirung in das Regt., auf ein Jahr zur Dienstleistung als zweiter Offizier bei dem Statthalter in Elsaß-Lothringen kom- mandirt. v. Zansen gen. v. d. Often, Sec. Lt. vom Ulan. Regt. Nr. 9, in dem mittelst Allerhöchster Kabinets-Ordre vom 21. Inni cr. verfügten einjährigen Kommando von der Botschaft in Konstantinopel zur Gesandtschaft in Brüssel übergetreten. v. Dewiß, Sec. Lt. von der Res. des Drag. Regts. Nr. 1, kommandirt zur Dienstleistung bei dicsem Regt, früber im Drag. Regt. Nr. 3, im aktiven Heere, und zwar als Sec. Lt. mit Patent vom 13. Oktober 1880 bei dem Drag.

1 i t. Regt. Nr. 1, wiederangestell Im aktiven Heere. Pots-

Abschied8bewilligungen. / dam, 31. Oktober. v. Kracht, Rittm. a. D., zuleßt Pr. Lt. im Ulan. Regt. Nr. 8, die Erlaubniß zum Tragen der Armee-Uniform

ertheilt. Potsdam, 6. November. v. Spangenberg, Gen. Lt. und

Commandeur der 12. Division, in Genehmigung seines Abschieds- gesuhes, mit Pension, v. Bennigsen, Oberst und Commandeur des Füs. Regts. Nr. 90, v. Naßmer, Oberst und Comman- deur des Grenadier-Regiments Nr. 11, în Genehmigung ihrer Abschied2gesudbe als General-Majors mit Pension, zur Disposition gestellt. v. Tresckow, Gen. Lt. von der Armee, mit Pension

als die Verminderung der Entschädigungen, welwe auf Grund des Haftpflichtgesezes noch aus früherer Zeit an verunglückte Cifenbahn- arbeiter oder an deren Hinterbliebene zu zaßlen sind; diese Zahlungen beliefen sich im Recbnungsjahre 1886/87 für 2480 Personen auf 1050 000 M, im Rehnungéjahce 1887/88 für 2429 Personen auf 1012 000 Æ i: 5 E S Die bedeutendste Erhöhung der Unfallbezüge entfällt auf die Renten der Verlezien; jeder Verleßte erhielt durschnittli® 277 M gegen 204 A im Jahre 1886. Die dur{sc{nittliche Jahreêrente einer Witiwe erhöhte sih von 95 # auf 124 M und diejenige eines Kindes von 63 4 auf 78 & Au die Dur&scnittssäte des Ichres 1887 bleiben indessen binter dem wirklich angewiesenen Betrag der Iabresrente no@ erheblich zurück, weil tie Zahl der im Laufe des Jahres hinzugetretenen Rentcnempfänger sehr viel größer war, als die Zabl der aus dem Rentenbezuge au®ëaeschiedenen Personen, mithin in der Zahl der Rentenempfänger ein Bebarrung2zustand noch nit vorhanden ist. Unter den Ausgaben sind die Mebrbeträge an Krankengeld, welche vom Begiun der fünften Woche bis nach Ab- lauf der dreizehnten Woche nach dem Unfall neben dem statutmäßigen Krankengelde der - Krantenkassen an die Verletten auf Kosten der Eisenbahnverwaltung gezahlt find, nicht enthalten. Diese Mehr- beträge haben sich auf inëgesammt etwa 3009 Æ belaufen. Die Ge- sammtaufwendung des ECisentahnketriebéfonds auf Grand der Unfall- versiberung8geseze ist danach auf rund 390009 Æ zu beziffern, zu welcher Summe an besonderen Verwaltung£ausgaben noch rund 4250 M binzutreten. E / i L Am Súluß des Jahres waren 75 062 Arbeiter bei den Pcnsions- kassen, und eins{ließlich der von Unternehmern bei Eisenbahnbauten bescâftigten Personen 164 473 Arkeiter bei den Krankenkassen be- theiligt, während in den unfallversiterungepflihtigen Betrieben darh- schnittliv täglich ausschließlich der von Unternehmern bei Eifenbabnbauten beschäftigten Personen 158 350 Arbeiter thätig waren. Laufende Beiträge hatten die Arbeiter zu den Pensions- und Krankenkassen und zwar durchschnittlih für das Iabr, soweit sie Mitglieder der Pension€- und Krankenkasse waren, etwa 34 Æ, soweit fie nuc der Krankenkasse an- gehörten, 13,25 M zu zablen, während die Eisenbahnverwaltung einen Baarzushuß in E N der Hâlfie der Mitgliederbeiträge beifteuerte, die Kosten der Rechnungs- und Kassernführung trug und die Hast- pfliht-, und Unfallentshädigungen neben den Aufwendungen an Unter- stüßungen aus eigenen Mitteln ¡u bestreiten batte. Am Schluß des Jahres verfügten die Pensions- und Krankenkassen der Eisenbahn- arbeiter über ein Vermögen von insgesammt nahezu 11 Millionen Mark. An den Arbeiter-Pensionskassen nahmen 1887/88 (und 1886/87) Theil 57 412 1 139) Betriebe und 25 989 (21 776) Werk- stätten, zusammen 83 401 (55 906) Arbeiter. Die Miktgliederzaël hat danach erheblich zugenommen, umfaßt aber gleihwobl noch nit die Gesammtzahl der dauernd bescäftigten Arbeiter. Der erheblickte Zu- gang rührt daher, daß außer den neu beshäftigten, zum Beitritt ver- pflihteten Arbeitern 16 424 Betriebsarbeiter (mit Einschluß von 62 weiblihen Bediensteten) und 3251 Werkstättenarbeiter, welche be- reits vor Neuerrichtung der Pensionskassen beschäftigt waren, auf Grund der ihnen dur den ersten Nachtrag zu den Kafsenftatuten er- theilten Berehtigung noch nachträglich freiwillig den Kassen bei-

i illiat. v. i , Major z. D., zuleßt Rittm. Us E dbef im “bie det "Nr. 7, unter Ettbeilung der

getreten sind. Hieraus, sowie aus der regen Theilnahme der Mit-

. für die von denselben Mitgliedern und Emvfängern hinterlassenen L 431 + 243 Kinder unter 15 Jahren 6,81 Die Gesammtsumme des veranlagten Lohneinkommens8 der durch-

sGnittlih tägli betbeiligt gewesenen 62 846 + 478 = 63 324 Mit- glieder aller drei Lohnklassen betrug 52559 000 #4, die Gesammt- summe der laufenden Mitgliederbeiträge (eins{ließlich der Na&- zahlungen) 1318674 A + 17070 A = 1335744 Æ oder 2,52 Hundertstel des gesammten rechnungsmäßigen Lovneinkommens. Auf jedes Mitglied entfiel durchscnittlich ein rechnungsmäßiges Jahreslobn-Einkommen von rund 830 Æ, von welhem 2,52 Hun- dertstel als Jahreëbeitrag betizusteuern waren. | :

Die Iabresausgabe der Pensionskafsen betrug bei den Betriebs- arbeitern 283 648 S (197 719 #) oder 17,44 %/o (17 9/0) der Ein- nahme, bei den Werkstättenarbeitern 306 503 4 (127 252 M) S 43,55 (15,70) °/0, zusammen 680 151 (224 971) 6 = 26,81 (16,47) 9%. Die Steigerung der Ausgaben ist, wenn die aus der einen in die andere Pensionskasse gemachten Ueberführungen, welche im Vorjabre noch nicht vorkamen, außer Vetracht bleiben, vorerst nur eine mäßige, zumal sich auch die Wirkungen der Unfallversich:rung8geseße zum Vortheil der Pensionskassen geltend machen; {hon für das abgelaufene Jahr würden die Pensionskafsen gegen 20000 mehr gezablt haben. wenn die verleßten Kafsenmitglieder und die Wittwen ver- unglückter Kassenmitglieder nicht Unfallrenten aus dem Eisenbahn- betriebsfonds erhalten hätten. Der dur{schnittlie Ruhelohn eines Kassenmitgliedes betrug rund 245 #4, das dur{schnittlihe Wittwengeld rund 100 G und das durchschnittlichde Waifengeld rund 32 4 für das Iabr; diese Durchschnittssäße werden im Laufe der Jahre fi er- böhen, da mit dem Mitgliedsalter sich auch die Ansprüche steigern.

Da die Mehrzahl der nach langjähriger Dienstzeit dauernd erwerbsunfähig gewordenen oder verstorbenen Arbeiter die zehnjährige Wartezeit noch nit vollendet hatte, so haben wiederum erhebliche Bewilligungen aus den Mitteln des Eisenbahnbetriebs und anderen Fonds (355 000 M) stattgefunden. S :

Die Verwaltungskosten betragen rund 0,45 9% der Einnabmen. Sie seßen sich im Wesentlichen aus den Ausgaben an Tagegeldern und erseßten Lobnausfällen der Mitgliedervertreter sowie aus den Kosten der für die Kassenmitglieder bestimmten Drudsachen die Kassen- und Rechnungsführung geschießt auf Kosten der Eisenbahn- verwaltung —, die langen Ausgaben aus den Untersciedsbeträgen zwisben dem Tages- und Nennwerthe der angekauften Werthpapiere usammen.

S Die Uebershüsse der Einnahmen über die Ausgaben und das am 31. März 1888 vorhandene Vermögen, die Werthpapiere zum Tages- werthe gerechnet, betrugen überbaupt: Uebers{üsse*) 1873 833 H, Gesammtvermögen 7 586 548 #4, durchschnittlih für jedes Mitglied 1887/88 30,0 bezw. 120,7 Æ, 1886/87 42,4 bezw. 142,7 M

Troy der erheblichen Steigerung der Ueberschüsse und des Ver- mögensbestandes der Kassen sind die auf ein Mitglied entfallenden

*) Wird die Erhöhung des Tageswertbes der im Besiy der Kassen befindlichen Werthpapiere mit in Betracht gezogen, so betragen die Uebershüfse 1 441 819 4 und 614 065 #, zusammen 2055 884 6