1888 / 299 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 26 Nov 1888 18:00:01 GMT) scan diff

Diesem Bedarf gegenüber sieht der Etat für 1888/89 nur 7 Stellen für Vize- und Contre-Admirale vor. Durch die orderung von 2 Stellen für Contre-Admirale wird der Be- arf zwar niht gänzlih gedeckt, doch ist dabei in Betracht zu iehen, daß die Stellen des Vorstandes des Hydrographischen mts, wie des Direktors des Bildungewesens nah den bei Kapitel 46 Titel 1 und Kapitel 59 Titel 1 getroffenen Fest- sezungen bedingungsweise mit Contre-Admiralen beseßt _wer- den können und eine gleihe Maßnahme für die beiden Ober- Werft: irektoren zu Kiel und Wilhelmshaven bezüglih der Er- nennung zum Contre-Admiral in Aussiht genommen ist. Dem Bedarf einer Vize-Admiralstelle an Stelle einer Contre- Admiralstelle für den Direktor des Marine-Departements der Admiralität R durch die N B 45 Titel 1 beantragte Ermächtigung Rechnung getragen werden. i Bui bers R L Stellen für Admirale veranschlagten Be- darf sind besondere Missionen, mit denen Admirale im Jnter- esse des übersceishen Dienstes Me Orts betraut wer- den können, und Dienstbehinderungsfälle in Folge andauernder Krankheit und demgemäß nöthiger Beurlaubung noch nicht in Berücksihtigung gezogen. s L Die einmaligen Ausgaben betragen im ordentlichen Etat 9062 170 M Ah 92 796 474 M), darunter 5 418 800 M Zuschuß des ordentlichen Etats (+ 2 177196 6); außerdem werden noch 2 053 600 S. (1 215 281 6) im außerordentlichen Etat erfordert, so daß dieser mit 7471 600 M6 (+ 961 915 MÆ). schließt, die aus der Anleihe bestritten werden.

Eine dem Etat beiliegende Denkschrift lautet :

Es ist in der Denkschrift zum Etat dcr Marineverwaltung vom Etatsjahre 1887/88 bereits darauf hingewiesen worden, in wie bohem Grade andere Marinen durch Ncubauten woderrer \ckwerbewaffneter und \chncller Schiffe die deutshe Marine überflügelt haben. :

Um diese Thatsache zu veranscauliher, ist es erforderlich, in eine ernste und sorgfältige Prüfung der vorhandenen Schiffe und Fahrzeuge ter Kaiserlihen Marine einzutreten und diese dem vorhan- denen bezw. im Bau befindlihen Material anderer Flotten gegen- Überzustellen. Auf den früheren, oft erwähnten Flottengründungsplan jeßt noch Bezug zu nehmen, ersheint aus dén în der oben erwâÿnten Denks&rift bereits gedachten Gründen nit rathsam, weil cinerseits dieser Grürdungéplan, ein vollständig anderes, jeßt veraltetes Mate- rial an Stiffen und Armirungen vorsehend, durch die Fortschritte der Technik sowobl, wie au dur den veränderten Charakter der voraussibtlichen Kriegführung zur See binfällig geworden ist und andererscits die Aufgaben der Marine durch Auêsdebnung unserer über- secishen Beziehungen eine Erwciterung erfahrcn haben. A

Den Anforderungen der modernen Kriegführung zur See ist im vollen Maße Rechnung getragen worden in Allem, was das Torpedo- wesen betrifft, und hierin war Deutschland bis vor kurzer Zeit allen anderen Marinen voraus. . E

Die mögli \{chnelle Bereitstellung dieser Defensivmittel hat indeß die Befriedigung anderer, \sich immer dringender geltend madwender Bedürfnisse zunächst in den Hintergrund drängen mühen und hat bierunter namentli die eigent!ihe Schlacktflotte gelitten. Einer solhen kann aber im Hinblick darauf, daß eine wirksame Defensive - nur denkbar ist, wenn ste dur eing kräftige Offensive unterstüßt werden kann, ebensowenig entrathen werden, wie einer genügenden Anzahl moderner geschüßter Kreuzer zum Schuße des eigenen und zur Scädigung des feind ihen Handels. /

(Panzer\chiffe). Ein den Anforderungen der Neuzeit voll- kommen entsprehendes Shlachtschiff besißt die deutsche Flotte nicht. Seit dem Iahre 1884 hat der Bau folhec Schiffe bei uns gerubt, und für die theils nicht mehr vorhandenen, theils unbrauchbar ge- wordenen Schiffe „Prinz Adalbert“, „Großer Kurfürst“, „Kronprinz, „Friedrich Carl“ und „Hansa“ ist ein Ersatz bis jeßt noch nit in Angriff genommen. «

Mute Sclachtflotte besteht in ihrer Masse aus noch brauch- baren, aber niht mehr zeitgemäßen Schiffen, deren Minderwerthigkeit in demselben Maße zunimmt, wie andere Nationen auf dem Gebiete des Baues von Schlachtschiffen fortschreiten. i: :

Man fkarn \ich dem Ernst dieser Thatsache nit verschließen und es muß auêgesprohen werden, daß es die hôhste Zeit ift, nunmebr mit dem Bau nicht eines, sondern mehrerer, allen Anforderungen der Gegenwart genügender größerer Schiffe s{leunig vorzugehen. Es muß für die S({lachtflotte wenigstens ein Kern vollwerthiger Schiffe geshafen werden, an welchen die minderwerthigen ch anlehnen können und dadur bei gemeinsamer Aktion in ihrem Gefehtéwerth gehoben werden. Ist dieser Kern starker moderner Schlacbtschiffe einmal ge- \chaffen, so kann in langsamem Tempo weiter gearbeitet, es kann den SFortschritten der Technik dann Schritt vor Schritt gefolgt werden ohne Ueberstürzung und unter voller Ausbeutung aller bei uns und bei anderen Nationen auf diesem Gebiet gemahten Erfahrungen.

Die Marineverwaltung beabsichtigt nit, Schiffe von so bedeuten- der Größe zu bauen, wie Italien sie besißt und noch baut. Die Swiffsgrößen, bis zu denen wir gehen können, sind uns durch die Verbälinisse unserer Küsten und Häfen vorgezeichnet. Diese gestatten uns, Schiffe bis zu einem Deplacement von 9700 bis 10000 t zu bauen, eine Größe, welhe im Uebrigen vollkommen genügt, um gut mwmanövrirende, \chwer armirte, allen Ansprücken der Neuzeit entsprechende Sctwiffe von hinreihender Geschwindigkeit zu bauen, alle Fortschritte der Technik bei ihnen zu voller Anwendung zu bringen. Sowohl das Beispiel anderer Nationen und die bei ihnen gematen Erfahrungen, als eigene eingehende UntersuWungen und Erwägungen baben uns jest den Weg erkennen lassen, auf dem bezüglih der Panzer- \ciffbauten vorgegangen werden muß, und: können damit die in dieser Beziehung noch in der Denkschrift des Jahres 1887/88 zum Ausdruck gelangten Bedenken nunmebr als überwunden angesehen werden. Wir Fönnen daher mit der Ausführung der in der Admiralität entworfenen und na allen Rihtungen hin wohl erwogenen Konstruktionen vor- gehen, sobald der Marineverwaltung die Mittel hierzu zur Verfügung gestellt sein werden. : E

Wenn in den Etat 1889/90 vier solcher S@iffe eingestellt sind, so ist das geshehen, um damit mit einem Schlage ein aus völlig

1. Steckbriefe und Untersuhungs-Sachen.

2, Zwangsvollstreckungen, Unte, orladungen u. dergl. 3. Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c. ;

4. Verloosung, Zinszahlung 2c. von öffentlichen Papieren.

Klasse des jtt im Bau begriffenen Panzerfahrzeugs O allen Anforde-

Verwendung im übersceishen Dienst. Es liegt aber in der Absicht,

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gleiden Schiffen bestehendes Geschwader als Kern der Swlachlflctte zu \chafffen. Auf solhe Gleichförmigkeit in der Zusammenseßung der einzelnen Geschwader, aus denen eine Flotte gebildet wird, muß abec rom tafktis@en Gesichtspunkt aus der größte Werth gelegt werden. E / f :

(Panzerfahrzeuge.) Mit den für den Küstenshuß im engeren Sinne gegenwärtig vorhandenen Panzerfahrzeugen ver ält es si ähnlich wie mit ten Schlachtschiffen. Der größte Theil terselben ist, wenn auch noch brauchbar, so doh theils veraltet, theils den an fie zu ftellenden allgemeinen Anforderungen nicht mehr hinreichend ge- wachsen. Dagegen steht zu ‘erwarten, daß die Fabrzeuge von der

rungen der Küstenvertheidigung in vollem Maße entsprechen werden.

Es ift die Herstellung 10 solcher Fahrzeuge vorgesehen, und {eint es im Hinblick auf die Minderwerthbigkeit der gegenwärtig vorhandenen Panzerfahrzeuge nothwendig, mit dem Bau der übrigen 9 Fahrzeuge so schleunig als möglich vorzugeben. Es wird dann, ak- gesehen von dem noch rüdckständigen Bau eintgec Torpedodivisionsboote und von den im Laufe der Zeit naturgemäß gelegentlich notiwendig werdenden Ersaßbauten, namentli für die sneller sih abnußenden Torpedoboote, ein vorläufiger Abschluß in der Beschaffung von Fabr- zeugcn für die Küstenverthcidigung im engeren Sinne eintreten können.

(Kreuzer-Fregatten.) Die Kreuzer-Fregatten haben fon seit ciner Reihe on L nur as lee L e und im übersceishen Dienst als Flaggschiffe 2c. Verwendung gefunden.

Einen Ersag für aufgebraubte Schiffe dieser Klasse zu s{affen, liegt nicht in der Absicht. Die Marineverwaltung beabsichtigt viel- mebr, die Kreuzer- Fregatten des Sculgeshwaders allmähli dur Panzcrschiffe zu erseßen und aus dem Sculgeschwader ein permanentes Uebungègeshwader zu machen. Wie der Rekrut der Armee in dem Verbande, in dem er vor den Feind geben soll, aué- und fortgebildet wird, so muß auch das Personal der Marine, sobald daëse be die erste vorbereitende Ausbildung empfangen hat, da weiter fortgebildet werden, wo seine Thätigkeit für den Kricg in Anspruch genommen werden soll, alîo auf Schlactschiffen. Es erscheint dies gegenwärtig um fo nothwendiger, als die Ausbildung in der Takelage bei den Mearinen der Neuzeit gegenüber den sonstigen Anforderungen immer mehr in den Hintergrund tritt.

(Kreuzer-Korvetten.) Achnlih verhält es sich mit den Kreuzer-Korvetten. Volikommen brauchbar für den Kreuzerkrieg können von ibnen nur drei bezcihnet werden. Drei weitere können noch in dem ersten Stadium des Kreuzerkrieges verwandt werden, die übrigen

sind hierfür unbrauchbar. Gegenwärtig finden drei folhe Schiffe noch

au diese, wenn es die Verbäitnisse gestatten, zurück zu beordern und da, wo nôtlg, dur kleine Kreuzer zu erscßen. /

Die als völlig brauchbar bezeidneten drei Schiffe genügen aber Angesichts der energischen und crfolgreicen Bestrebungen anderer Nationen auf diesem Gebict bei Weitem nit. Konnten bis! er für den Kreuzerkrieg wenigstens die s{nelleren unserer Korvetten noch in Betracht kommen, so kann hiervon nit mebr die Rede sein, feitdem selbst untergeordnete Marinen sih in der Lage befinden, mit \chwer armirten, gesbüßten Kreuzern von großer Geschwindigkeit und Koblen- fapazität in allen Meeren aufzutreten, und seitdem die Geschwindig- keit der Handelsdampfer, welchen die Kriegsscifse zur Erfüllung ihrer Bestimmung überlegen sein müssen, eine crheblihe Steigerung er- ahren hat. : | Der Aas von eigentlichen Kreuzern dur im Krieg armirte \chnelle Kauffahrteidam pfer ist, wie bei anderen Nationen, so auch bei uns erwogen und ins Auge gefaßt worden. Je eingehender wir uns aber mit dieser Frage beschäftigt haben, desto mehr hat die Ueber- zeugung Raum gewonnen, daß von solchen Kauffahrteischiffen und ihren für den Krieg unvorbereiteten und ungeschulten Besaßungen ein irgend nennenswerther Erfolg nicht zu erwarten steht. Diese Er- wägungen zwingen dazu, mit dem Bau ciner entsprehenden Anzahl Scwiffe vorzugehen, welhe für den Kreuzerkrieg geeignet und im Stande sind, sowohl Deutschlands Handel zu {üßen, wie den des vermuthlihen Gegners zu s{hädigen.

England bat in den leßten Jahren den Bau von 10 solcher \chnellen geschüßten Kreuzer theils vollendet, theils in Angriff genommen, besißt außerdem noch 22 theilweise geshüßte, d. h. über Maschine und Kesseln mit_ Schußdeck versehene Kreuzer, Frankreich besitzt 19, Italien 15, Spanien und Amerika je 11 und Rußland 4 geshügte Kreuzer oder hat sie in Aus- siht genommen. Hiernah dürfte die Zahl von 10 Kreuzer-Korvetten für die deutshe Marine nicht zu hoch gegriffen sein, eine Zahl, auf welche die drei ncech brauchbaren Schiffe in Anrechnung zu bringen sind, sodaß noh 7 solher Schiffe zu bauen wären. ;

(Kr euzer.) Eine ganz andere Bestimmunx, als die Kreuzer- Korvetten haben diejenigen Fahrzeuge, deren das Reich zum Dienst an 2A Küsten seiner überseeishen Schußgebiete und anderen Küsten bedarf.

Diese Fahrzeuge baben Aufgaben lokaler Art zu erfüllen. Sie bedürfen keiner {weren Armirungen und keines Schußdecks, auch dürfen sie, mit Rüksicht auf ihre spezielle Verwendung an flachen bezw. mit Korallenriffen beseßten Küsten, nidt zu groß sein, eine mittlere Geschwindigkeit genügt. Len fklimatishen Verhältnissen der Stationsorte angemessene innere Einrichtung is für diese Fahrzeuge wihtiger, als hervorragende Gefehtseigenshaften. Sie sollen nur den laufenden Dienst auf den Stationen erledigen, während zu größerer Ma@tentwickelung auf von der Heimath zu entsendende größere Schiffe gerechnet werden muß. Zu l De Zwedck genügen die vorhandenen Meeuter-Fregaltes und Kreuzer-Korzetten älteren Ur- \sprungs auf Jahre hinaus. Derartige Schiffe mit großer Besaßung ständig auf den einzelnen Stationen zu haben, erlauben die Personal- verhältnisse zur Zeit nicht, soll niht die Kriegsbereitschast beein- trähtigt werden. Unter diesen Vorausseßungen genügen auf den Sta- tionen gegenwärtig 9 folcher im Etat als Kreuzer bezeihneten Stations- fahrzeuge, und zwar an der Westküste von Afrika 2, an der Ostküste 2, in Ost-Asien 2, in der Südsee und Australien 3. :

Was wir davon besißen und hierzu müssen auch die gegen- wärtig den Dienst als Stationsfahrzeuge mit versehenden Kanonen- boote von der „Hyäne“- Klasse gerechnet werden wird allmählich dur Alter unbrautbar und dann durch Fahrzeuge von der Klasse der

fortgescßter Bau von Stationéfahrzeugen if daher nur insoweit er- forderli, als die gegenwärtig vorhandenen Fabrzeuge dieser Art nach und nah unbrauchbar werden und die Bereithaltung einer gewissen Reserve zu sofortigem Ersay im Bedarfsfall nothroendig erscheint. Wir besitzen eins{ließlich der Kanonenboote und der gegenwärtig noch nit vollendeten Kreuzer „Sperber“ und „C“ zur Zeit 12 Sta- tionsfabrzeuge. Von diesen befinden sich 8 auf Stationen, eines („Cyclop*) ift bereits wegen eingetretener Unbrauhbarkeit in Kamerun außer Dienst gestellt worden und wird dort als Hulk verwendet. Ein anderes Fabrzeug („Nautilus*), welches ebenfalls am Ende seiner Lauf- bahn angelangt und für den auêwärtigen Dienst nicht mehr brauchbar ift, ist in die Heimath zurückbeordert worden und stebt zu erwarten, daß diesem in kurzer Zeit ein anderes („Möwe“) folgen wird. Es tritt biernach an die Marineverwaitung die Nothwendigkeit heran, auf reGtzeitigen Ersay Bedacht zu nehmen, damit sie niht in die Lage versext wird, da größere Schiffe mit dreifach größerer Be- saßung v:rwenden zu müssen, wo kleinere und so viel billigere Fahr- zeuge sonst ausreihen würden. Es wird vor der Hand genügen, an der Zahl von insgesammt 13 Kreuzern als Stattonsfahrzzuge fest- zuhalten und hier Ersaßbauten eintreten zu laffen, je nahdem si das Bedürfniß dazu herausstellt. Von diesem Gesichtspunkt ausgehend, ist der Bau von 4 Krenzern (Stationsfahrzeugen) nöthig, von welchen zunächst in dem Etat 1889/90 cin neuer Kreuzer eingestellt wird.

(Avis os.) Zum Swluß sei noch der Avifos gedaht. Ihre Unentbehrlichkeit für die Kriegführung, sowohl auf bober See, wie an der heimathlichen Küste, ist {Gon bei früheren Gelegenheiten so eingehend nahgewiesen worden, daß von einer weiteren Erörtcrung diefer Frage wohl Abstand genommen werden kann. Auch diese Klasse von Schiffen hat in Folge der Zunahme von Gesck@windigkeit aller anderen Schiffskiassen, auch der Scblachtschiffe, bei allen Nationen cine fo crheblihe Steigerung ihrer Leistungen erfahren müssen, daß Avisos, die vor wenigen Jahren noch als muîtergültig galten, jeßt als veraltet betrachtet werden müssen. Wir werden daher im Bau auch solher Fahrzeuge nicht ftillstehen dürfen, sondern weiter arbeiten müssen. :

Es ist in den vorstehenden Betrachtungen mehrfah darauf bin- gewiesen worden, wie die deutsche_ Flotte durch andere Marinen zweiten Ranges im Bau moderner S@iffe, namentli Schlachtschiffe und geshüßter Kreuzer, überflügelt worden ift.

Die beigefügte Anlage enthält den Belag hierfür. Dana besißt Rußland, bei einem jährlihen Marinebudget von 126 702 000 #, von denen 47 413500 Æ auf den Schiffsbau entfallen, unter 17 Panzerschiffen 6 neue von 6000 bis 10180 t, und hat noh 4 Swiffe von 7570 bis 10180 t auf dem Stapel, während 4 ge- \chüßte Kreuzer verschiedener Größe fertiggestellt sind. Italien besißt an fertigen Schiffen modernster Konstruktion und Bewaffnung 7 Panzerschiffe von 11000 bis 13 898 t fowie 14 geschüßte Kreuzer, und 3 Panzerschiffe nebst 1 geshützten Kreuzer befinden sh im Bau. Das Budget der italienishen Marine für 1888/89 beträgt 83 398 800 M, von denen 22 200 000 M auf den Schiffsbau entfallen.

Wenn in der beigefügten Nahweisuug über den Bestand und die Bauten fremder Marinen auch Frankreiw aufgenommen worden ift, so ist das nicht gesehen, um in einen Vergleich mit dieser Marine ersten Rangcs einzutreten und ihre gewaltige Sw{lachtflotte der unsrigen gegenüber zu stellen, vielmehr interessirt hierbei nur die große Zahl von gcshüßten Kreuzern, mit deren Bau in Frankrei vorgegangen ist und noch wird. Frankrei besißt bereits 7 geshüßte Kreuzer von 1280 bis 7000 t und hat deren noch 12 weitere aller- neuester Konstruktion im Bau.

(Perfonal.) Eine Vermehrung des Personals über die in der Denkschrift von 1887/88 festgeseßte Grenze hinaus ersheint zunächst nicht geboten und zweckmäßig ; erst nah Ablauf des in der Denkschrift angegebenen Termins und nahdem eine größere Zahl der beabsich- tigten Bauten in Angriff genommen sein wird, wird es erforderlich werden, auch eine weitere Erhöhung des Personalbestandes vorzusehen.

Das im Vorstehenden Dargelegte refümirt sich nun dabin, daß für die deutshe Marine, um ihr denjenigen Plaß unter den See- mächten zu geben, welcher den politischen, militärishen und über- sceischen Interessen des Deutschen Reichs entspriht und ein Bündniß mit Deutschland auch in maritimer Beziehung zu einem erwünschten und gesuhten mat, abgeschen von denjenigen Schiffsbauten, für welche Etatsmittel bereits bewilligt sind, folgende Neubauten unab- weisbar ersheinen: 4 Panzershiffe neuester Konstruktion, 9 Panzer- fahrzeuge (für die Küstenvertheidigung), 7 Kreuzerkorvetten (ges{chüpte Kreuzer), 4 Kreuzer (ungeschüßt, Stationsfahrzeuge), 2 Avisos, 2 Tor- pedodivijionsboote. e !

Der Kostenaufwand für diese Schiffe beträgt (eins{ließliß Aus- rüstung, aber aus\@ließlich Artillerie- und Torpedo-Armirung):

4 Panzerschiffe à 9300000 A . . , 37 200000 M 9 Panzersahrzeuge à 3500000 M . 31 500 000 , 7 Kreuzer-Korvetten à 5 500 000 A 38 500 000 4 Kreuzer à 1 600 000 Æ . 6 400 000 2 Avisos à 1 090 000 2 000 000 2 Torpedodivisionsboote . 1 200 000 i: Summe . . 116 800 000 #4 Ö (Folgt cine Uebersicht, wie sid die auf 116 800 000 Æ berechneten Kosten auf die einzelnen Jahre bis 1894/95 vertheilen.)

Die vorstehend erbetenen Bauten auf einen größeren M als angegeben, zu vertheilen, erscheint durwaus unzulässig. Mit jedem Jahre, das wir länger zögern, das Nothwendige zu s{affen, sinkt das jeßt \hon minderwerthige Material an Sciffen, namentlich an Schlachtschiffen, im Werth, und mit jedem Jahre wird es \{hwerer werden, den Marinen zweiten Ranges wieder gleihzukommen. Das von der Marincleitung bisher eingeshlagene Verfahren, zunächst den Anforderungen der Defensive im engeren Sinne gerecht zu werden, und bezüglih des Baues größerer S@iffe vorerst eine abwartende Haltung einzunehmen, kann au jeßt noch nur als vollkommen richtig bezeichnet werden. Die Bedürfnisse für die begrenzte Küftenvertheidi- gung sind aber durch die vorhandenen Streitmittel und die im Prinziv bereits benilligten neuen Panzerfahrzeuge befriedigt, und be- züglih der für Schlawtshiffe und Kreuzerkorvetten zu wählenden Typen können wir nunmehr niht mehr im Zweifel sein.

Es liegt hiernach jeßt kein Grund mehr vor, mit dem Bau solcher Schiffe zurückzuhalten und je \{neller die in unserer Flotte entstandenen bedenklichen Lücken ausgefüllt werden, desto höheren Werth werden die neuerbauten Schiffe für uns haben.

„Schwalbe® erseßt. Eine weitere Vermehrung oder vielmehr ein

Beffentlicher Anzeiger.

5. Kommandit-Gesellschaften auf Aktien u. Aktien-Gesellsck;. 6. Berufs-Genofsenschaften.

7. Wochen-Ausweise der deutschen Zettelbanken.

8, Verschiedene Bekanntmachungen.

1) Steckbriefe und Untersuchungs - Sa§en.

[43776] Steckbrief. / Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Joseph [43777] Heider, am 9. Januar 1864 in Luckenwalde ge-

hängt. Es wird ersucht, a v zu verhaften und in das Untersuhungs-Gefängniß zu Berlin, Alt-Moabit 11/12, abzuliefern.

Berlin, den 19. November 1888. ; Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I.

Belrelvuna s Alter 24 Jahre, Größe 1,75 m, Statur schlank, Haare dunkelblond, Stirn Aiedrig, | [43778] Bart: blonder Schnurrbart, Augenbrauen braun,

genommen.

defekt, Kinn spiy, Gesicht länglih, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deuts. Kleidung: \ckwaxrzer Jaquet- | Seifarthédorf, Anzug, brauner runder Hut, Zugstiefel. Besondere Ï Lehrer Robert Bernhard Simon aus Gera, Kennzeichen : keine. 3

Potsdam, den 22. November 1888. i dorf Der Untersuchungsrichter beim Königlichen Landgericht. :

Bekanntmachung. Es wird hierdurch zur Augen braun, Nase und Mund gewöhnli, Zähne | gebracht, daß gegen folgende Personen:

Gera Steckbriefs-Erledigung. ' : Der gegen den Arbeiter Auton Wuschkefig 5) Hermann Otto Klo aus Sceubcngrobsdorf, | §. 140 Ziffer

boren, welcher flüchtig ist, ist die Untersuhungshaft A at aT 1 O) wegen Begünstigung und Hehlerei in den Akten heit L Us Na Seil Tag A wider Schôög und Gen. J. IV a. 498. 88 ver: | [sene und am 27. August 1885 auf den Namen Gorszczkewic berihtigte Steckbrief wird zurück-

8

öffentlihen Kenntniß

1) Tischler Ernst Huldreich Hebenstrcit aus 15)

Richard Paul Köhler aus Gera, 4) Goldshmied Walther Otto Naumaun aus | berg,

riedrich Hermann Dietzel aus g Gustav Walther Feustel aus Triebes, Uhrmacher Otto Senf aus Gera, 9) Franz Louis Ahuert aus Göttendorf, 1 10) Gustav Hermann Scheffel aus Hohenleuben, | Reiche befindlihe Vermögen der Abwesenden mit 11) Franz Otto Hemmann aus Langenweten- | Beschlag belegt worden ist.

19) Maurer Fricdrih Louis Grübe aus Seifarths-

ors,

j 13) Karl Friedrich Julius Weidlich aus Langen- orey. erg, : FRELSSRL O E: 14) Erdmann Otto Kühnel aus Hohenleuben,

ermann Otto Wild aus Gera,

16) Fleisher Robert Richard Stier aus Gera, 17) Marx Bruno Gefner aus Greiz, . 18) Handarbeiter Karl Albert Franke aus. Eisen-

wegen NelGunag der Wehrpflicht auf Grund von des Straf-Geseybuhs durch Be-

Triebes, [Een der Strafkammer I. des gemeinschaftlichen ndgerichts hier vom 3. November d. Js. das

Hauptverfahren vor der II. Strafkammer hier eröffnet und dur diesen Beschluß das im Deutschen

Gera, den 20. November 1888. Die Staatsanwaltschaft bei dem gemeins{haftlihen Landgericht.

2) Zwangsvollstreckungena, Aufgebote, Vorladuugen u. dgl.

[32207] Aufgebot.

Auf Artrag tes Gastwirths Carl Poser zu Han- nover wird der Inhaber des von der Kapitalver|iche- rungsanstalt zu Hannover auf den Namen der Lieder- tafel „Ernst Auguit“ daselbst ausgefertigten Spar- kafsenbuhs Nr. 59183 über 135 4 54 S aufgefor- dert, spätestens in dem auf Dienstag, 7. Mai 1889, Mittags 12 Uhr, anbcraumten Aufgebots- termine seine Rehte bei dem Gerichte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraft- loserflärung der Urkunde erfolgen wird.

Hannover, 21. September 1888.

Königliches Amtsgericht. IV b. gez. Jordan. (L. 8.) Ausgefertigt: Thiele, Gerichts\hreiber Königlihen Amtsgerichts.

{43826] /

Auf Antrag des Taglöbners Jakob Lauer V. von Feudenheim erläßt das Gr. Amtsgeriht, Abth. 4, dahier das Aufgebot des auf dessen Namen lautenden von der Spartafse der Stadt Mannheim ausgestellten, dem Antragsteller abhanden gekommenen Einlage- buches Nr. 26 647 über 919 4 75 S.

Der Inhaber dieser Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Donnerstag, den 13. Juni 1889, Vorm. 9 Uhr, vor dem Gr. Amtsgericht, Abth. 1V., dahier bestimmten Aufgebotstermine seine Rechte bei dem Gerichte anzumelden und die Ur- kunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.

Maunheim, den 21. November 1888,

Der E Gr. Amtsgerichts: eier.

[43790] Aufgebot. Auf den Antrag der Erben des Kaufmanns S. Oelsner hier, nämli : 4 1) der verwittweten Kaufmann Oelsner, Sofie, gecorenen Ecerédorf, hicr, 2) der geschiedenen Kaufmann Freudenthal, Luise, geborenen Oelsner, hier, 3) der verebelihten Kaufmann Epstein, Martha, geborenen Oeléner, in Berlin, 4) der verebelichten Kaufmann ÎItig, Anna, ge- borenen Oelsner, in Berlin, 5) des Fräulein Clara Oelsner hier, wird der Inhaber des angeblich verlorenen Interims- vorshußscheines Nr. 1816/17 zur Gründung einer Realschule erster Ordnung in Reichenbach über 40 Thaler, auégefertigt vom Realschul-Comité hier, aufgef ordert, seine Rechte auf diesen Schein spätestens im Aufgebotstermine den S8. Juli 1889, BVor- mittags 11¿ Uhr, bei dem unterzeihneten Ge- rihte, Zimmer 1V, anzumelden und den Interims- vorschuß}chein vorzulegen, - widrigenfalls derselbe für kraftlos erflärt werden wird. Reicheubach u. d. Eule, den 17. Novbr. 1888. Königliches Amtsgericht.

{23103] i Das Königliche Amtsgericht München I., Abtheilung A. für Civilsachen, hat am 20. Juli laufenden Jahres folgendes Aufgebot ; erlassen: i

Es ist zu Verlust gegangen ein auf den Namen der Anna Koller von Passau lautender Interims- schein der bayerijhen Hypotheken- und Wechjelbank vom 31. Dezember 1844, unterzeihnet vom Direktor ta Xaver Riezler und Administrator Josef

iezler, über eine Theileinlage von 25 Fl. zur 2. Klasse der V. Jahresgesellshaft (1844), welcher die Nummer 20 Fol. 2 trägt.

Auf Antrag des K. Advokaten und Justizrathes Kleinshroth Namens und im Auftrage der Anna Koller, nun verehelichten Drexler, Ausschlägersfrau in Vilshofen, wird der Jnhaber obigen Interims- seines aufgefordert, längstens im Aufgebotstermine am Freitag, den 1. März 1889, Vormittags 9 Uhr, im diesgerichtlihen Geschäftszimmer Nr. 18/1 (Augustinerstock) feine Rehte anzumelden und den Interimsshein vorzulegen, widrigenfalls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird.

München, den 21. Juli 1888.

Der geschäftsl. Kgl. Gerichtsschreiber : (L. 8) Hagenauer.

[43834] Ausfertigung. Aufgebot.

Dem Privatier Joseph Pulvermüller von Bay- reuth wurde unterm 3. Mai 1886 von der Kgl. Filialbank Bayreuth ein Depositionsshein über die von ihm am gleichen Tage erfolgte Hinterlegung von

1000 F1. in 2 Stück Hochstadt—Kronacher 44 9% Eisenbahu-Obligationen, 2000 Æ in 1 Stüd 4% bayer. Staats- Obligation, C 3000 4 in 3 Stü dal. à 1000 4, im Gesammtnominalwerthe von 6714,29 M ausgestellt und bebändigt.

Dieser Schein wird von Joseph Pulvermüller seit dem Frühjahre 1888 vermise.

Er hat deshalb den für zulässig erahteten Antrag gestellt, das Aufgebotsverfahren zu erlaffen.

Es wird nun auf Mittwoch, den 5. Juni 1889, Vormittags 9 Uhr, im Sizungssaale des Kgl. Amtsgerichts Bayreuth Aufgebotstermin anberaumt und der gegenwärtige Inhaber obigen Depositions\cheines gusgeforver spätestens im Auf- gebotstermine seine Rehte bei dem Gerichte geltend zu machen und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls dieselbe für kraftlos erklärt würde.

Bayreuth, 22. November 1888.

Königliches Amtsgericht.

Lunz. Den Gleichlaut vorstehender Ausfertigung mit der Urschrift beftätigt. Bayreuth, 22. November 1888. Gerichtsschreiberei des Königlichen Amtsgerichts. (L. 8) Der Kgl. Sekretär :

Deuffel. [43789]

Anfgebot. : Herzoglihe Kammer, Direktion der Forsten, in Braunschweig hat als Befigerin des im Grundbuche nicht eingetragenen Forstorts Helleweg (früher Helle- berg), Forstreviers Cimen, ihr Eigenthum glaubhaft ma(end, das Aufgebot eines Trennstücks des bezeich-

j gemäß werden alle Diejenigen, welche ein ReYHt an dem bezeihneten Grundstück zu haben vermeinen, hiermit aufgefordert , solche Ansprüche und Rechte spätestens im Aufgebotêtermin am Freitag deu 15. Februar 1889, Morgens 10 Uhr, vor unterzeihnetem Herzoglichen Amtsgeribte anzumelden, unter Androhung des Rechtsaactheils, daß nah Ablauf der bezeichneten Frist Herzogli&e Kammer als Eigenthümerin der fragliden Grunèflähe im Grundbu eingetragen werden, wird und daß, wer die ihm obliegende Anueldung unterläßt, sein Recht gegen einen Dritten, welher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbus das Grundstück

erworben hat, niht mehr geltend machen kann.

Stadtoldendorf, den 17. November 1888.

Herzogli Braunschweigishes Amtsgericht.

i: gez. Wolîif, 8 Veröffentliht: Schünemann, Gerihtss{hreiber.

[43827] Aufgebot.

Auf Antrag des Brauereibesißzers Carl Reich zu Loslau wird behufs Besittitel-Berictigung über das in seinem Besitze befindliche, zu Loslau belegene und im Grundbuche von Neu-Loslau unter“ Nr. 2 ein- getragene Grundstück von 2 a 40 qm Hofraum, AUIEAE 2 Flähenabschnitt 506/177 hiermit auf- geboten.

Als Eigentbümerin dieses Grurdftücks ist noch laut Verfügung vom 21. August 1831 Franziska Pudelko, geb. Kaiser, im Grundbucke eingetxagen. Dieselbe ist bereits am 18. März 1848 zu Loslau verstorben. :

Die Eintragung derselben als Alleineigenthümcrin ist erfolgt unter Vorbehalt der Rechte des ver- \hollenen, aber noch nicht für todt erklärten Mit- eigenthümers Heinrich Pudelko. Derselbe ist aber bereits vor dem Jahre 1822 zu Loslau verstorben.

Es werden hiernach alle diejenigen Personen, welche ols Erben oder sonstige Rehtsnachtolger des Heinrich Pudelko und der Franziska Pudelko, geb. Kaiser, Ansprüche auf das Eigenthum des vorbezeichneten Grundftücks oder die dem Heinri Pudelko vorbe- haltenen Rethte erheben wollen, aufgefordert :

ihre Ansprüche und Rechte bis spätestens in dem am 1. März 1889, Vormittags 10 Uhr, vor dem biesigen Amts3geriht, Schöffensaal, an- stehenden Aufgebotstermine anzumelden, widrigen- falls sie mit denselben ausgeschlossen werden und die Eintragung des Besißtitels für den Antrag- fteller erfolgen wird. F. 12/88.

Loslau, den 19. November 1888.

Königliches Amtsgeriht. Abtheilung T.

[43825] Aufgebot.

Im Wege der Erpropriation haben folgende Grundbesißer die rabbeicihneten Grvndftücke gegen Geltentswadigung behuf Verbreiterung des nördlich neben dem Kommunikationsfußwege Königslutter— Lauingen befindlihen Wegegrabens abgetreten :

1) der Rittergutsbesißer von Lauingen zu Lauingen von - dem Plane Nr. 12 der Separationskarte von Königslutter jett zur Feldmark Lauingen gehörig eine Fläche von 1,5 a gegen eine Entschädigung von 72 M,

2) der Fleischermeister August Eckhardt zu Königs- lutter vom Plane Nr. 13 der Karte eine Fläche von 2,9 a gegen eine Entschädigung von 139,20 M,

3) der Mühlenbesißer Rudolph Meder in Ober- lutter vom Plane Nr. 14 der Karte eine Flähe von 0,8 a gegen eine Entschädigung von 38,40

Zur Auszahlung der Entschädigungsbeträge ist Termin auf den 26. Jauuar 1889, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglihem Amtsgerichte hierselbst anberaumt.

Auf Antrag Herzoglicher Kreisdirektion in Helm- stedt werd.n zu vieler Termine alle Diejenigen, welche an den abgetretenen Grundflähen bezw. den zu zablenden Entschädigungskapitalien dinglihe Be- rechtigungen zu haben glauben, mit der Aufforderung vorgeladen, ihre Ansprüche spätestens im Termine anzumelden, widrigenfalls sie mit denselben ausge- {lossen werden sollen.

Königslutter, den 19. November 1888.

Herzogliches Amtsgericht. Schwarzenberg.

[438830] Aufgebot. Das Eigenthum des Grundstücks Zaborowo 61, dessen Besittitel gegenwärtig auf den Namen des Vürgers Johann Gottlieb Grunert und dessen Ehe- frau Eleonore, geborene Heinz, zu Zaborowo berih- tigt ift, soll für 1) die Henriette Louise Groß und deren Ehe- mann, Morgner Scheppau in Zaborowo, 2) den Gärtner Johann Carl Groß in Berlin, 3) die Henriette Julianne Groß und deren Ebe- mann, Pantoffelmacher Franz Laugsh in Zaborowo, 4) den Shuhma@ermeister August Wilhelm Groß in Tschirnau, 5) der Arbeiter Hermann Rudolf Groß in Schön- bausen bei Berlin eingetragen werden. Auf den Antrag derfelben wer- den deshalb alle ihrer Existenz nah unbekannten Eigenthums - Prätendenten arne ihre An- sprüche und Rechte auf das Grundstück spätestens im Aufgebotstermin am S. Juni 1889, Vor- mittags 10 Uhr, E r. 25, anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren etwaigen Realansprüchen auf das Grundftück werden ausgeschlossen und ihnen deshalb ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden

wird. Lifsa, den 17, November 1888. Königliches Amtsgericht.

[43835] Aufgebot. Nachdem der Johannes Riebold von Kalkobes, geb. am 5. Juni 1807 zu Oberlengsfeld, wie vom Vormund desselben, Hieronymus zu Kalkobes, Pauiralt gemacht i}, vor vielen Jahren nah merika ausgewandert und seiu Aufenthaltsort un- bekannt, auch vom Vormund beantragt ist, den 2c. Riebold für todt zu erklären, wird 2c. Riebold aufgefordert, im Termin den 5. Februar 1889, Vormittags 9 Uhr, an Gerichtsstelle zu erscheinen, widrigentans er für todt erklärt werden wird. Hersfeld, am 17. November 1888. Königliches Amtsgericht. Abtheilung I.

[43828] Amtsgericht Hamburg. Auf Antrag von Re{chtsanwalt V Hermann

daß Alle, wel&e an den Nablaß des am 15. April 1888 hierselbst verstorbenen Paul Mar Gutwasser Erb- oder sonstige Ansprüche und Forderungen zu haben vermeiner, oder den Bestimmungen des von dem genannten Erblasser am 10. Februar 1888 errichteten, am 26. April 1888 hieselbst publizirten Testaments, wider- sprehen wollen, hiemit aufgefordert werden, solche An- und Widersprüche und Poren spätestens in dem auf Donnerstag, den 10. Januar 1889, 2 Uhr Nachmittags, anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgeriht, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 56, anzumelden und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Zustellungsbevoll- mächtigten bei Strafe des Ausschlusses. Hamburg, den 16. November 1888. | Das Amtsgeriht Hamburg. Civil-Abtheilung VIII. Zur Beglaubigung: Romberg Dr, Gerihts-Sekretär.

[43831] Oeffentliche Aufforderung.

Dem an unbekanntem Ort abwesenden Friedri Fuhr von DObter-Roßbah, Sohn des verstorbenen

irhenraths Wilhelm Fuhr daselbst, wird eröffnet, daß der Kaiserlihe Ober-Post-Sekretär i. P. Justus Peri Fuhr am 19. 1. Mts. dahier mit Hinter- assung eines Teftamentes, in welhem er die Kinder resp. Erkel seiner verstorbenen Geshwister als Erben seines Nachlasses eingeseßt hat, verstorben it, und daß sein Erbtheil testamentarish auf M 800, welcher Betrag bis auf Weiteres gerihtlich hinterlegt werden soll, festgeseßt ist. Dem Friedrih Fuhr wird nun- mehr aufgegeben, inuerhalb 8 Wocheu, von heute an, Einwendungen gegen dieses Testzrnent zu erheben, gegenfall8 dessen Anerkennung unter?teUt, ein Kurator für ihn ernannt und nah dessen Anträgen verfahren werden wird.

Grünberg, den 20. November 1888.

Großherzoglih Hessishes Amtsgericht. (Unterschrift.)

[43832]

Dem mit unbekanntem Aufenthalt abwesenden Peter Hochstein aus Utphe beziehungsweise dessen Kindern wird hiermit aufgegeben, im Aufgebots- termin Donnerstag, 17. Jauuar k. J., Vor- mittags 9 Uhr, hierselbst Erklärung über Antre- tung oder Ausshlagung der ihm dur den Tod der Johannes Schneider X. Wittwe, Anna Margaretha, geborenen Hochstein, zu Utpbe zugefallenen Erbschaft abzugeben, andernfalls Verziht auf solhe ange- nommen wird.

au den 20. November 1888,

roßherzogliches Amtsgericht Hungen. (Unterschrift.)

[43425]

Das Liguidationsverfahren über den Nachlaß des Hotelbesfißzers Theodor Ferdinaud Ludwig Lushé-Baur hierselb\ ist nah erfolgter Ab- haltung des Schlußtermins durch Beschluß des Amtsgerichts von beute aufgehoben.

Bremen, den 21. November 1888.

Der Gerichtsschreiber: Stede.

[43854] Oeffentliche Zuftellung.

Die verehelihte Arbeiter Johanna Veronika Dulski, geb. Riedel, hier, vertreten durch den Rechts- anwalt Dr. Seegall bier, klagt gegen ihren Ehe- mann, den Arbeiter Michael August Dulski, zuleßt in Schöneterg wohnhaft gewesen, jeßt unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, mit dem trage, die Ehe der Parteien zu trennen und den Beklagten für den allein {uldigen Theil zu er- klären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Ver- handlung des Rechtsstreits vor die erste Civilklammer des Königlichen Landgerichts IT. zu Berlin, Hallesches Ufer 29/31, Zimmer 33, auf den 14. März 1889, Vormittags 10 Uhr, mit der Auffor- derung, einen bei dem gedahten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen ini ri wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Verlin, den 19. November 1888, __ Gräben, Gerihts\chreiber des Königlichen Landgerichts T1. Civilkammer I.

[43904] Oeffentliche Zustellung. Nr. 16 427. Die Ehefrau des Taglöhner3s Lud- wig Birkenmeier, Elise, geb. Hofstetter, zu Mann- heim, vertreten durch Rechtsanwalt Dr. Darm- städter daselbst, klagt gegen ihren Ehemann, den Taglöhner N Birkenmeier, zuleßt in Mann- heim, jeßt an unbekannten Orten abwesend, wegen Chescheidung mit dem Antrage, die zwischen den Streittheilen am 26. Juli 1873 in Mannheim abgeschlofsene Ehe weaen Ehebruchs, grober Ver- unglimpfung und Mißbandlung, verübt durch den eklagten, für geshieden zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts\treits vor die I. Civilfammer des Großh. Landgerichts zu Mannheim auf Mittwoch, den 27. Februar 1889, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedahtien Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. gun Zwedke der öffentlihen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Manuheim, den 20. November 1888.

: __ Dr. Schneider, Gerichtsschreiber des Großherzoglihen Landgerichts.

[43862] Oeffentliche Vorladung. In der Prozeßsae der Bertha Stahbls{midt zu Fe, Klägerin, vertreten durch den Rechtsanwalt Bönner zu Siegen, gegen: 1) den Fabrifant Heinrich Wilhelm Drevermann zu Poeten auf Enneperstraße, 2) den R B Friedrih Schölling zu Haspe, 3) die Erben des Hüttendirektors Jacob Kocher in Haspe: a. Wittwe Jacob Kocher in Haspe, b. Albert Kocher in S{lebusch, ec, Otto Kocher zu Davenpoort ei K

aspe,

d, Ehefrau Kaufmann Karl Bölling in e. Can Kaufmann Bender in Solingen, f. Ehefrau Pastor Hasemann zu Ziesa_in Sachsen, g. Chefrau Biesenmeier zu Lähn in Schlesien, h. Paul Kocher zu Pietermaritzburg (Natal), i. Ehefrau Dr. Gustav Kramer in Haspe, k. Martha Kocher daselbst, 1, Max Kocher daselbft, Beklagte, ad 1, 2, 3a, d, i vertreten durch Rechtsanwalt

neten Forstortes zu 39 a 70 qm beantragt. Dem-

Bauer, als Testamentsvollstreker von Paul Max Gutwasser, wird ein Aufgebot dahin erlassen:

Scheele in Arnsberg, wegen Aufschluß mehrerer Gruben,

hat das Königlihe Amtsgeriht zu Hilchenbah die Unzuständigkeit und Verweisung des E ruten an das Königliche Landgericht zu Arneberg durch Urtheil vom 9. Dezember 1886 ausgesprochen.

Da dieses Urtheil die Rechtskraft beschritten hat, ladet Klägerin den Mitbeklagten Paul Kocher unbekannten Aufenthalts zur mündlihen Ver- bandlung des Rechtsftreits vor die 11. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Arnsberg auf den 21. Februar 1889, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

„Zum Zwecke der öffentlißen Zustellung wird dieser Ladungsantrag bekannt gemat.

Arusberg, den 16. November 1888.

t Beer, Gerichtsschreiber des Königlihen Landgeribts

[43851] Oeffentliche Zustellung.

Der Ackerer Nikolaus Goffinet in M stage, vers treten durch Liguidator Schaack in Diedenhofen, klagt gegen den Maurer Peter Schooß, früher zu Düdelingen, jeßt ohne bckannten Wohn- und Aufent- haltsort, wegen Einspruchs gegen einen Vollstreckungs- befehl, mit dem Antrage auf Aufhebung des gegen ibn erlassenen VollstreckEungsbefehls hiesiger Stelle vom 10. September 1888 und Verurtheilung des Beklagten zu den Kosten des Verfahrens, und ladet den Beklagten zur mündlichen Berhandlung des Nechtsitreits vor das Kaiserliche Amitsgeriht zu Diedenhofen auf den 23. Januar 1889, Vor- mittags 9 Uhr, Zum Zwecke der öffentlichen A lg wird dieser Auszug der Klage bekannt

at.

: F Orth, Gerichtsschreiber des Kaiserlihen Aratsgerihts.

[43852] Oeffentliche Zustellung.

1) Der Besiger Friedri Bundt E Gr. Bersch- fallen, 2) der Besiger Jobann August Bundt zu Pagelienen, vertreten durch den Rehtéanwalt Siebr in Insterburg, klagen gegen die verwittwete Frau Johanna Dorothea Conradt, geborene Stahr, un- bekannten Aufenthalts, wegen Löschungsbewilligung, mit dem Antrage: die Beklagte kostenpflichtig zu verurtbeilen, über folgende im Grundbude von Gr. Berschkallen Nr. 5 in Abtheilung 111 Nr. 13 ein- getragenen Posten: a. für die Beklagte eingetragenen 90 Thaler nebst 6 °/o Zinsen, b. für die verstorbenen Altsiver Daniel und Eva, geborne Neumann, Stahr'schen Eheleute eingetragenen 252 Thlr. nebst 69/0 Zinsen, e. für die verstorbene unverehelichte Amalie Stahr eingetragenen 100 Thaler nebît 6% Zinsen, für sih beziehungéweise als Miterben nah den bezüglihen verstorbenen Gläutigern Löschungs- quittung zu ertheilen, und laden die Beklagte zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die Erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Insterburg auf den 20. Februar 1889, Vor- mittags 12 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu be- stellen. Zum Zwecke der öffentlihen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gema(ht.

Justerburg, den 14. November 1888.

: : Migge, Gerichtsshreiber des Königlichen Landgerichts.

[43857] Gütertrennungsklage.

Die Ebefrau Wilhelm Bertholet, Magdalena, geb. _Dingler, obne Geschäft, zu Breitscheid bei Seelscheid, vertreten durch Rechtsanwalt Levi in Bonn, klagt gegen ihren genannten Ehemann 2c. Ber- tholet, Schlosser, zu Breitsheid, wegen Güter- trennung, mit dem Antrage auf Auflösung der zwischen den Parteien bestehenden ehelihen Güter- gemeinshaft. Zur mündlihen Verhandlung des Rechtsstreits vor der I. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Bonn ist neuer Termin auf den Tri ia 1889, Vormittags 10 Uhr, be- immt.

Bonn, 21. November 1888.

: i Klein, Gerichts\hreiber des Königlichen Landgerichts.

[43861]

Die Ebefrau des Meßgers Anton Breuer, Maria, geb. Koch, zu Krefeld, vertreten durch Rechtsanwalt Kausen hier, klagt gegen ihren genannten, daselbst wohnenden Ebemann, mit dem Antrage auf Güter- trennung, und ist Termin zur mündlichen Verhand- [lung des Rechtsstreits vor der II. Civilkammer des Königlichen Landgerihts zu Düsseldorf auf den S. Januar 1889, Vormittags 9 Uhr, bestimmt. Düsseldorf, den 22. November 1888.

: i Arand, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

(43860) _

Die Ebefrau des Drechslermeisters Peter Wilhelm Cöônen, Elisabeth, geborene Wienen, ohne Geschäft zu Rheydt, vertreten durh Rechtsanwalt Dr. Reinary hier, klagt gegen ihren genannten daselbst wohnenden Ebemann, mit dem Antrage auf Gütertrennung, und ist Termin zur mündlichen Verhandlung des Rehts- streits vor der II. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Düsseldorf auf deu S. Jauuar 1889, Vormittags 9 Uhr, bestimmt. Düfseldorf, den 22, November 1888.

Arand, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[43849]

Die Ehefrau des Tagelöhners Theodor Greiß, Anna Maria, geb. Münch, in Dünwald bei Mül- heim a. Rhein, Prozeßbevollmähtigter Rechtsanwalt Hecsselbach, klagt gegen ihren Ehemann auf Güter- trennung. Termin zur Verhandlung ift bestimmt auf den 7. Februar 1889, Vormittags 9 Uhr, vor dem Landgerichte zu Köln, 11]. Civil- kammer.

Kölu, den 22. November 1888.

Der Gerichtsschreiber: Rust orff.

e: Seen

ie zum Armenrechte zugelassene Helena, geb. Herzogenrath, Ebefrau Jacob Spix 9 Roedincen. vertreten durch Rechtsanwalt Hamacher zu Aachen. klagt gegen ihren genannten Ehemann mit dem Antrage auf Gütertrennung. Termin zur mündlichen Verhandlung ift anberaumt auf Dounerstag, deu 31. Januar 1889, Vormittags 9 Uhr, vor

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