1909 / 67 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 19 Mar 1909 18:00:01 GMT) scan diff

Melken", beide Male holländische Bauernmädchen mit blanken Mesfing- efäßen am Arm. Das Licht bligt und schiwmert auf Metall und langen, leuchtet auf den großen weißen Hauben, strahlt von den ge- blúmten Röten wieder. Gedämpfter in den Farben und ein wentg elegish gestimmt is „In Erwartung des Bootes*“: Ein junges Sbiffer- mädchen \igt auf der Düne und späht sehnsuhtsvoll über das Meer. Swließlich sei noch die grandiose „Brandung an der bretonischen Küste" erwähnt. E Besondere Beachtung verdienen ferner Arbeiten Heinrich von Zügels: „Durhs Wasser*, Bauernknaben, die mit Ochsen eine Furt vassieren, meisterhaft im breiten, energischen Auftrag, und „Schwere Arbeit“, drei Stiere, die den Pflug über den feuchten, s{hweren Nckerboden ziehen, prahtvoll die flimmernde Lichtwirkung der hellen, mit Nebelm2ssen kämpfenden Herbstsonne. Rudolf Hell- wags englishe Landschaften wirken, so ansprehend sie einzeln durch Nube und Einfachheit sind, etwas monoton in der Masse. Ferdi- nand Seeboeck hat eintge vorzüglihe Büsten ausgestellt; besonders wirkungsvoll sind die des Professors Schell-Würzburg und des Grafen Adolf Friedri von Schack (für die Schack-Galerxie in München be- stimmt). Durh Schlichtheit zeichnet ih sein kleines Denkmal des G1oßherzogs und der Großherzogin von Baden für Baden- Baden aus. DE E

Der Kauf der Beckhschen Fabrik in Nürnberg durh tas Germanishe Museum hat, nahdem sih die Besißer in dankens- werter Weise zu einem weitgehenden Entgegenkommen hinsihtlih des Kaufpreises und der Zzhlungsbedingungen bereit erklärt haben, die Genehmigung des bayerischen Staatsminisleriums für Kirchen und Schulangelegenheiten gefunden. Damit is für die weitere Ent- wicklung des Museums eine feste Gruntlage geshaffen. Das Museum stcht nun vor der {weren Aufgabe, die Mittel für den Kauf auf- zubringen. Möge ihm bei deren Lösung die Gunst des deutschen Volkes, die ra über so manhe Schwierigkeiten hinweggeholfen hat, gewahrt eiben.

Im jüngsten Heft der „Zeitschrift für deutshe Wortforshung“ hat der Professor der vergleihenden SpraGwissenschaft an der Universität Straßburg Dr. E. Leumann eine Annahme über die Herkunft und ursprünglihe Bedeutung verschiedener unserer Verwandt- \chaftsbezeichnungen, insbesondere der Wörter „Schwester“ und „Sch{wäher* aufgestellt, die wohl die endgültige Antwort auf diese viel erörterte Frage darstellt und dorum auch in weiten Kreisen Interesse finden dücfte, Na Professor Leumann kann es nämli nit zweifelhaft sein, daß diese beiden Wörter von Haufe aus nicht Verwandtschaftsbezeihnungen, sondern Bezeichnungen für cin rechtliches, und ¡war sippenrechtliches Verhältnis waren und erst später zu Verwandlshhaftsnamen geworden sind. Den Schlüfsel zum Verständnis des Wortes „Schwester“ bildet dessen erster Bestandteil, der in der älteren Sprache „Sys6“ lautete und nidts anderes als ein wohlbekanntes besißanzeigendes Fürwort ist, also „sein“ oder „eigen“ bedeutet; und da andererscits im zweiten Teil von , Schwester" ein altes Wort steckt, das „Frau" oder „Weib“ bedeutete, so ergibt sch als die ursprüngliche Bedeutung des Wortes „Schwester“ der Sinn „Eigenweib®* oder „Eigenfrau“. Unzweifelhaft weist daher das Wort auf die Stellung hin, die in indogermanischer Borzeit die erwachsene Frau gegenüber dem Familienvorstand, sofern dieser thr Bruder war, einnahm, und bezeichnet diese Stellung als eine verhältnismäßig freie oder selbständige gegenüber der Unfrei- heit, in der sich die Kinder, das Gesinde und etwaige Gefangene befanden. Dur naheliegenden Bedeutungswandel ‘hat dann später, freilih aud hon in sehr früher Zeit, das Wort diese rechtlihe Be- deutung verloren und ist zum reinen Verwandtschaftsnamen geworden. Ganz entsprehend is aber auch das Wort „Schwäher“ (das Stammwort für Schwager“) zu verstehen, indem es bei ganz leihartiger Entstehung nichts anderes als „Eigenherr® bedeutet.

b beide Wörter erstmals in solhen Fällen gebraucht wurden, in denen der Mann den Hausstand in seinem eigenen Anwesen gründete, oder in solchery, wo er von den Ange- hörigen der Frau aufgenommen wurde, wird wohl niemals mit Sicherheit entschieden werden können; als gewiß darf man es aber betrahten, daß in beiden Fällen eine Ehrung und Anerkennung von gewissermaßen nebengeordneten Hautgenossen durch die Familien- bäupter zum Ausdruck gebraht werden sollte. Uebrigens sind diese beiden Wörter nicht die einzigen Verwandtschaftsnamen, in denen ih NRechtszustände früher Vorzeit \spiegeln, vielmehr is dies nah früheren Darlegungen des gleichen Gewätrsmannes au bei anderen folhen Bezcichnungen, z. B. bei den Wörtern „Neffe* und „Nichte“ der Fall.

Wie „,W. T. B.* aus Paris meldet, sind der frühere Minister Raymond Poincars und der Dramatiker Brieux zu Mitgliedern der Acadómie Française gewählt worden.

Theater und Musik.

Berliner Theater.

Das Berliner Theater unterhielt sein Publikum gestern mit einer dreiakiigen Plauderei: „Nur ein Traum“ von Lothar Schmidt, die der Theaterzettel als Lustspiel bezeihnete. Der Inhalt ift {nell erzählt. Der Architekt Sponholz hat an einem Very g8abend nah einer im Hause seines Kompagnons Stabrin genossenen Maibowle die Frau seines Gastgebers heimlich geküßt und glaubt sih durch diesen Kußraub zu weitergehenden Dosen berechtigt, deren Erfüllung er herbeizuführen suht, nahdem Stabrin das Haus verlassen hat, um angeblich noch in den Klub zu gehen. Sponholz wird aber O, Am anderen Morgen erzählt Frau Stabrin ihrem Manne die Geschichte, als sei sie nur ein Traum gewesen, und dieser lat darüber, da er dem Kom- pagnon solhe Dinge niht zutraut. tabrin ift aber in der Nacht nicht im Klub gewesen, sondern hat selbst ein ähnliches Liebes8abenteuer mit der lebenslustigen Frau eines thm befreundeten Gelehrten erlebt, ohne zu wissen, daß leßterer einen Scheidungsgrund suhte und seine Gattin dur einen Detektiv beobachten ließ. Stabrin erkält nun eine Vorladung vor Gericht, und es droht ein Skandal, bei dem er befürchten muß, seine eigene Ehe in die Brüche gehen zu sehen. Er gesteht nun, klomme was da wolle, setner Frau alles, fie aber in ihrer Wut erklärt thm nun, daß thre Kußgeschichte nicht Traum, sondern Wahrheit sei. Er vermag das immer noh nicht zu glauben, und das empört seine Frau scheinbar viel mehr als feine eigene Esfkapade. Schließlich willigt er auf den Nat seines Freundes, eben jenes Sponholz, ein, um des lieben Friedens willen zu tun, als ob er ihr glaube. Damit {ließt das Stück, dessen wißigem und auch graziösem Dialog man gern folgt, ohne si freilih dur den Verfasser irgendwie von den Vorgängen auf der Bühne überzeugen zu laffen. Ohne das vortrefflize Spiel wäre der Spaß vielleicht auch recht schal gewesen, aber Herr Heine als Stabrin, Fräulein Serda als dessen Gattin und Herr Dumcke als Sponholz wußten in Wort und Gebärdensptel den Ausdruck fo fein zu schattieren, daß man ganz in ihrem Bann blieb. Die Cpisodenfigur des \heidungsbedürftigen Professors, der den Gheirrungsfall ohne Erregung, ganz objektiv vom philosophishen Standpunkt betrachtet, stattete Karl Meinhard mit außerordentlich wirkungsvollem, diskreten Humor aus. Starker Beifall rief nah den Aktshlüssen mit den Darftellern den Berfasser hervor.

Im Königlichen Opernhause wird morgen, Sonnabend, „Die Zauberflöte“ aufgeführt. Herr Schwegler singt als Gast den Sarastro, Fräulein Fiebiger, gleihfalls als Gast, für das erkrankte Fräulein Dietrih die Popagena. Von einheimischen Kräften sind die Damen Hempel (Königin der Naht), Ekeblad (Pamina), Nose, Nothauser, Ober (3 Damen), Lindemann, Parbs8, von Scheele-Müller (3 Genien), die Herren Sommer (Tamino), Bronsgeest (Papageno), Lieban (Monostato3s), Bacymann (Sprecher) bes{chäftigt. Der General- musikdirektor Dr. Muck dirigiert.

Im Königlihen Schauspielhause wtrd morgen Schillers „Maria Stuart“, mit Frau Willig in der Titelrolle, gegeben. « Im übrigen lautet die Beseßung: Königin Elisabeth: Frau Poppe ; Leicester: Herr Sommerstorf: Shrewsbury: Herr Nesper; Burleigh : Herr Kraußneck; Paulet: Herr Molenar; Mortimer: Herr Geisen- dôörfer; Hanna Kennedy: Fräulein von Arnauld. Die Vorstellung beginnt um 7 Uhr. Für die am Sonntagnachmittag (25 Uhr) zu ermäßigten Preisen stattfindende Aufführung] der „Rabensteinerin“, die in der bekannten Besetzung in Sjene geht, werden die noh vor- bandenen wenigen Billette nur noch an der Tageskafse des Königlichen Schauspielhauses verkauft. Aufgeld wird niht erhoben.

Heute, Freitag, beginnt im Neuen Köntglihen ODpern- theater das russishe Hofschauspielensemble vom Kaiser- lihen Michaeltheater in St. Petersburg sein Gastspiel mit Flers und Cailla1ets erfolgreiher Komödie „L’Eventa1l“, Die Hauptrollen liegen in den Händen der Damen Makdeleine Dolley, Medal, Fabréges, Vernon, Alex und dcr Herren Ad. Cants, Mouloy, Frère, Demane, Lanjallay, Courtois u. a. Der Anfang ter Vor- stellung ist auf 8 Uhr festgeseßt.

Im Neuen Theater finden am nächsten Dienstag die Uraufführungen von Paul Gutmanns dreiaktiger Komödie „Die MWahrheits{hule“ und „Der Unbekannte", ein Vorgang in drei Etappen von Oscar Bendtener, statt. i

(Der Konzertberiht befindet sih in der Vierten Beilage.)

Mannigfaltiges. Berlin, 19/20 1909.

Das Komitee für die durch Hochwasser betroffenen Hilfsbedürftigen, das unter dem Protektorat Seiner Kaiserlichen und Königlichen Hoheit des Kronprinzen steht, teilt mit, daß Liebes- gaben an Wäsche, Kleidung und Lebensmitteln so reichlich ein- gegangen sind, daß in dieser Hinsicht ein Bedürfnis in den durch

Königliche Schauspiele. Sonnabend: Opern- haus. 71. Abonnementsvorstellung. Dienst- und Frei- pläße find aufgehoben. Die Zauberflöte. Oper in 2 Aufzügen von Wolfgang Amadeus Mozart. Dichtung nach Karl Ludwig Giesecke, von Emanuel Schikaneder. Musikalishe Leitung: Herr Generalmusikdirektor Dr. Muck. Regie: Herr Oberregisseur Droefscher. (Sarastro: Herr Schwegler vom Königlichen Hof- theater in Wiesbaden als Gast.) Anfang 75 Uhr.

S@hausptelhaus. 76. Abonnementsvorstellung. Maria Stuart. Trauerspiel in 5 Aufzügen von “d: d Regie: Herr Regisseur Keßler. Anfang 7 Uhr.

Sonntag : Opernhaus. 72, Abonnementsvorstellung. Dienst- und Freipläge sind aufgehoben. Elektra. Tragödie in einem Aufzuge von Hugo von Hofmanns- thal. Musik von Richard Strauß. Anfang 8 Uhr.

Schauspielhaus. Nachmittags 24 Uhr: 28. Billett- reservesaß. Das Abonnement, die ständigen Reservate sowie die Dienst- und Freipläße sind aufgehoben. Zum Besten des Künstlerheims: Die Raben- steinerin. Schauspiel in vier Akten von Erntt von Wildenbruch. Abends 74 Uhr: 77. Abonne- mentsvorstellung. Dienst- und Freipläße sind auf-

ehoben. Hamlet, Prinz von Dänemark. Trauerspiel in 5 Aufzügen von Shakespeare. Ueber- seo! von A. W. von Shlegel. (Ophelia: Fräulein ee vom Königl. Hoftheater in München als

aft.)

Neues Operntheater. Sonntag: 160. Billettreserve- saß. Dienste und Feen de find aufgehoben. Wie die Alten sungen. Lustsptel in vier Aufzügen von Karl Niemann. Anfang 74 Uhr.

hochzeit.

Schulze.

König.

Friedrich Karolinger.

Deutsches Theater. Sonnabend: Revolution in Nrähwinkel. Anfang 74 Uhr.

Garten.

Berliner Theater. Traum. Anfang 74 Uhr.

Hebbeltheater. Sonnabend und folgende Tage:

Neues Schauspielhans. Sonnabend: Pech- Posse mit Gesang von H. Salingrs.

Lessingtheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr : Der

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Rosenmontag. Abends 8 Uhr: Griselda.

Montag, Abends §8 Uhr: Jbsen-Zyklus. Dritte Borstellung: Nora.

Schillertheater. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Schwank in 3 Akten von Brandon Thomas.

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Ein Volksfeind. Abends §8 Uhr: Charleys Tante.

Montag, Abends 8 Uhr: Das Erbe.

Charlottenburg. Sonnabend, Nachmittags 3 Uhr: Maria Etuart. Schiller. Trauerspiel in 5 Akten von Ernst yon Wildenbruh

Sonntag, Nachmittags 3 Uhr: Julius Caesar. Abends 8 Uhr: Die Karolinger.

Montag, Abends 8 Uhr: Rechts herum.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Kantstraße 12.) Sonnabend, Nahmittags 3 Uhr: Berliner Opernshule: Der Freischüt.

Sonnabend : Nur ein

Zaza.

(Königgräßer Straße 57/58.)

RNevolutions- | abend: Jm Klubsefsel.

Sonnabend und folgende Tage: deun ?

von Alfr. Schönfeld,

Komische Oper. Sonnabend, Abends 8 Uhr: LCustspielhaus. (Friedrihstraße 236.) Sonn-

Thaliatheater. (Direktion: Kren und Schönfeld.)

Ao wohnt fie Schwank mit Gesang und Tanz in drei Akten von I. Kren und Okonkorosky. Gesangsterte Musik y. Viktor Hollaender.

Trianontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichstraße.) Sonnabend: Liebesgewitter.

das Hochwasser geschädigten Gebieten niht mehr vorliegt. Dringenb erwünscht ey aber Gaben an Geld, damit die Geshädigten in den Stand geseßt werden, ihr zerstörtes Eig! ntum wiederaufbauen und mit der Frühjahrsbestellung beginnen zu können. Es gingen an Gaben ein: yon dem Provinzialkomitee der Proviaz Posen 3522 4 80 s, von dem Senat von Lübeck 1000 #4, von der „Schlesischen Zeitung“ - Breslau 3136 4 55 H §, dem Magistrat Forst i. L. 1000 6, dem Magistrat Malstatt - Burbach 1009 46, als Ertrag einer Schüler- aufführung des Friedrih-Werdershen Gymnasiums 358 H, von dem Komitee für das nordwestlihe Mecktlenburg 1500 4, von den „Corona"-Fahrradwerken in Brandenburg £00 4, von Frau Se- heimer Sanitätsrat Bartels 500 46, von dem Bankhause von der Heydt u. Co. 500 4. Das Bureau des Komitees befindet fich Berlin NW., Alsenstraße 10.

Die Stadtverordneten fetten in ihrer gestrigen Sitzung die Beratung des Stadthaushaltsetats für 1909 fort. Während eine ganze Reihe voraufgegangener Spezialetats fast ohne Erörterung an- genommen worden waren, gab der Spezialetat der Straßenreinigung Beranlassung zu einer umfangreihen Debatte. Im Etats- auts{chuß war darauf hingewiesen worden, daß immer noch ein Teil der Arbeiter gegen einen Tageslohn von 3,75 H be- \c{äftigt werde. Man beantragte daher, „den Mindestlohn für Arbeiter der Straßenreinigung auf 4 #4 für den Tag festzu- segen“. Von anderer Seite wurde angeregt, auch die über 4 betragenden Löhne zu erhöhen. Die Magistratsvertreter entgegneten, daß die Löhne erst vor zwei Jahren um 25 4 für den Tag erhöht worden seiten. Eine aufgerommene Statistik habe ergeben, daß die Leute ih durchweg in recht guter Lage befänden. Der Magiftrat habe mit großer Majorität die Löhne für ausreihend erachtet. Die Arbeiter würden im Durchschnitt in einem Lebensalter von 20 Jahren angestellt. Von den 1400 Arbeitern erhielten nur 196 mit Dienstzeit von weniger als drei Jahren täglich 3,75 4, 294 mit Dienstzeit von 3—6 Jahren bezögen täglih 4 4, 386 mit Dienstzeit von 6—9 Jahren täglich 4,25 4 und 524 mit Dienftzeit über 9 Jahren täglich 450 A. Wollte man mit diesen guten Löhnen noch höher gehen, so würde dies zu unabsehbaren Kon- sequenzen au für private Unternehmungen führen. Der Antrag ist im Ausshuß abgelehnt worden. Auch im Plenum wurde der Etat nah den Beschlüssen des Ausschusses angenommen. Jhren Höhe punkt erreichte die Etatsdebatte beim Speztaletat „Kanalisations- werke und Güter Berlins“. Zu diesem Etat hatte. der Etatsausschuß eine Resolution, betreffend die Erhöhung der Kanalisation8abgabe der Berliner Grundbesitzer von 1F auf 2 v. H. vzm Jahre 1910 ab ein- gebraht. Diese Resolution wurde von einem Teile der grund- besißenden Mitglieder ter Versammlung auf das lebhafteste bekämpft, von anderer Seite ebenso lebhaft befürwortet. Säließlih wurde die Resolution in namentliher Abstimmung mit 63 gegen 29 Stimmen angenommen. Nachdem 29 Spezialetats erledigt worden waren, Pen die weiteren Beratungsgegenstände von der Tagesordnung abgesetzt.

Im billigen alkoholfreien Walderholungsheim in Neuzelle können wteder erholungsbedürftige Damen und junge Mädchen aufgenommen werden. Besonders eignet sich das Heim für längeren Aufenthalt von Rekonvaleszentinren und bleihsüchtigen Damen, die in der kräftigen Waldluft bei einfaher, wohl- \{meckender, hygienisher Nahrung unter der Pflege einer gebildeten „Schwester“ thre Gesundheit wiedererlangen. Persönlihe Vor- stellung findet bei Frau Bieber-Boehm ftatt, 1. Vo'sißenden des Vereins „Jugendshußz* in Berlin, der dies segensreihe Heim ge- gründet hat. (Sprehftunden: 10—11 Vormittags und 3è—4 Uhr Nachmiltags, Berlin C, Kaiser Wilhelmstraße 39 I1.)

Friedrihs8hafen, 18. März. (W. T. B.) vormittag erfolgten Aufstieg des Reichtluftshiffes ,Z. I." er- folgte bei Oberwiesen wiederum eine Landung auf festem Boden, die glücklich und glatt verlaufen ist. militärisher Manöver ftieg das Luftshif| wieder auf,

\{chwimmenden Halle.

Lissabon, 18. März. i Küste herrsht heftiges Unwetter. Von der dreizehn Mann starken Besatzung cines Fisherbootes, das bei Setubal scheiterte, find sieben Mann ertrunken.

(Fortsezung des Nichtamtlichen in der Ersten, Zweiten, Dritten und Vierten Beilage.)

Klindworth-Scharwenka- Saal. Sonx- abend, Abends 8 Uhr: Liederabend von Martin Leeser.

Birkus Schumann. Sonnabend, Abends74 Uhr:

Galgabend. Obre unovitch - Chriftitch Georges Milan. Eltero Tiberio. Nur noh wenige Tage: Theron. Truppe, §8 Personen. Paet, der unübertreffliche Schimpause. Direktor Albert Schumanus Meisterdressuren. Gols, der Seeräuber, Prachtausstattungspantomime. Vor- her: Das Rieseuprogramm.— Sonntag: In beiden Borstellungen ungekürzt: Golo, Tiberio, Theron- Truppe, Obrenovitch, Paet, Känguruh. Nach- mittags 1 Kind unter 10 Jahren frei, weitere Kinder halbe Preise.

O. (Wallnertheater.) Charlcys Tante.

Konzerte.

donna aus Florenz.

5 Akten von 8 Uhr: Die

Trauerspiel in Abends

Spielmaun. Leopold Spielmaunn (Klavier).

Singakademie. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Liederabeund von Jda Jsori (Sopran), Prima-

KSaal Bechstein. Sonnabend, Abends 74 Uhr: Klavierabeud von Alfred Hoehn.

Beethoven-Saal. Sonnabend, Abends 8 Uhr: Liederabend von Elsa Hirschberg.

Blüthner-Saal. Sonnabend, Abends 8 Uhr:

Berlin-Wieuer Autorenabeud von Melauie Mitw.: Karl Rapp (Gesang) und

Sonntag: Ein Sommeruachtstraum.

Kammerspiele. Sonnabend: Der Arzt am Scheidewege.

faig 8 Uhr. Sonntag: Der Graf vou Gleichen.

An-

Abends 8 Uhr: Der tapfere Soldat.

Residenztheater. (Direktion : Richard Alexander.) Sonnabend und folgende Tage: Kümmere Dich

ber

um Amelie.

Choralion-Zaal. Sonnabend, Abends 8 Uhr : Vortrags8abeud von Vugufte Prasch-Greven-

unter Mitwirkung von Annette Thieme (Gesang), Prof. Arthur Egidi (Orgel). s

Familiennachrichten,

Vereheliht: Hr. Regierungsassessor Rudolf von Bitter mit Frl. Lily von Klenck (Hannover).

Geboren. Ein Sohn: Hrn, Rittergutebesißer und Rittmeister a. D. Frhrn. von Gemmingen (Befsenbah). Hrn. Oberverwaltungsgerichtsrat Gustav Scydel (Grunewald-Berlin). Eine Tochter: Hrn. Regierungsassessor von Oesfter- reich (Perleberg). Hrn. Leutnant Hugo von WBilamowitz - Moellendo1ff (Berlin). Hry Leutnant Carl von Havenschild (Leobschüß).

Gestorben: Hr. Pastor emer. Carl Kublo (Bethel bei Bielefeld). Hr. Pastor Grnst Tefsendorff (Bartin, Kr. Rummelsburg i. P.).

D

Verantwortlicher Redakteur: Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg-

Verlag der Expedition (Heidrich) iu Berlin

Druck der Norddeutshen Buchdruckerei und Verlag! Anstalt Berlin 8SW., Wilhelmftraße Nr. 32,

Zwölf Beilagen (einshließlirh Börsen-Beilage).

Marktorte

gering

Erste Beilage E zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger.

Berlin, Freitag, den 19. März

Berichte vou deutschen Fruchtmärkten.

Qualität mittel

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

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Dur{\chnitts- preis für 1 Doppel- zentner

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Am vorigen Markttage

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1908.

Außerdem wurden am Markttage (Spalte 1) nach übershläglicher Schägzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

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Nach Ausführung {lug die { Richtung nach Bregenz ein und landete kurz nach 1 Uhr in der s

(W. T. B.) An der portugiesischen|

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Die veckaufte Ven

p 9s

E. O - 2

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A Q. V. M A Y

Bemerkungen. Gin lieg:nder S

Berlin, den 19, März 1909.

15,60 14,00 17,00 15,00 14,00 13,70 20/00

21,09

14,40

16,90 14,40 15,00 16,10 17,20 17,00 13 00 16,67 17,66

16,80 16,60

20,00

20,50 20,20

22,40

16,00

15,40 15,80 16,30 16,30 17,70

17,20 18/00

14,40 15,80 14,30

17,50 15,00 15,50 14,00 20,00

_—_——

21,00

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17,20 17/66

17,09 16,69

20,00

e wird auf volle Doppeltentner und dec V Strih (—) in den Spalten für Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende

21,00

20,30 91.00 21,50

22,30 23,10 24,00 21,09

2280 |

23,20 |

16,20 17,00 15,60 15,90 16,50 16,50

17,00 17,70 16 30 16,43 15,80 17,30 18,50

17,00

15,00 16,00 14 40 17,50 18,00 15,50

16,60 14 00 20,38

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20,40 22,00 18,00

15,00

17,25 14,80 15,90 16,60 17,40

18,09 17,50 14,50

17,74 17,80 16,50 17,20 17,20 17,60 20,50

16,50

21,00 21,70 21,40 21,50

22,30 23,30

24,33 21,40

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23,40

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izen. 22,00 22,00 21,80 21,60 22 00 21,70 22,60 23,30 23,20 24 47 21,80 25,00

23,80 23,60

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|

Roggen.

16,20

17,00 15,60 16,30 16,70 16,50

17,00 18,00 16,30 16,43 16,20 17,30 18,50

17,50

15,00 16,60 14,70 17,90 18,50 15,50

16,60 14,30 20,77

20.40 22,00 19,00

15,00 17,25 15,40 16,49 16,80 17,40

18,00 18,00 14 50

18,28 17,80 17,00 17,40 17,20 17,80 20,50

17,00

16,50 16,50

15,80 16,40 16,90 17,00 16,20 17,20 18,00 18,20 17,86 16.40 17,40 20,00 17,00

erfie. 16,00 16,89 14,80 18,00 19,00 16,00 17,50 19,00 14,30 21,15 20,00 20,009

23,00

s

Spelz, Diuakel, Fesen).

23,80 23,60

15,40 17,69 17,60 16,00 17,00 17,30 17,60 17,40 18,50 18,50 16,00 18,00 19,35 18,22 18,00 17,80 17,60 18,00 21,00 17,00

»xkaufswert auf volle Mark abgerundet mitgeteilt. Preis nicht vorgekommen ist, ein Punkt (.) in den le

Kaiserliches Statistishes Amt. van der Borght.

10 20

35 600 75 90 3 80 40

173 42 46 22

33 136

1850 15 096 1773

746

173 304

600 10 260

1 350 1 305 54 1425 707

2 983 721 819 451

15,15 16,30

16,25

14,30 91,04

20,00 20,40 22,00

14,93

17,30 15,20

17,49 17,10

18,00 14.50 18 00 17,82 17,90

17,29 O 17,80 20,50

21,25 |

|

Der Durchschnittspreis wird aus den unabgerundeten Zahlen berehnet. gten sechs Spalten, daß entsprehender

Bericht fehlt

Land- und Forftwirtschaft.

Saatenstand und Getreidehandel in Bulgarien.

iserlie Konsul in Varna berichtet unterm 6. d. M:.: Seit Artang a: hat der Frost in Bulgarien bei heftigen, sturm-

artigen Nordwinden in wechselnder Schärfe

halten. h Schneefall verstärkt worden, E ‘bande m a U a ausge]|prochen Ô | Felder angünfi gen Witterung konnte die Frühja

nicht in Angriff genommen

t Weizen wird demna voraussichtlich ftark zurückgehen.

eten, Fahr betrug die Winterweizen bett I 0g

Anbaufläche des Varnaer Rayons bei: L Es 114 373 ha 51 215 1268 4 544

b 1e E, gs deckde ist jedoch durch wiederholten ausgiebigen Pie Schnee so daß Befürchtungen hinsichtlich Ver g kaum gerechtfertigt sein dürften, wenn leich sie hier Infolge dieser, für das Aufackern der

hrsbestellung noch immer

werden; die Anbauflähe von Sommer-

Im

Für Mais

Mais Weizen Gerste .

E

oggen Bohnen Hirse .

im Februar angesichts der hohen Getreideprei gekommeuen Mengen wurden fteis flott abgeseßt, | nicht bilden konnten. Zugeführt wurden:

in Waggons

Tonnen

13 460 5 670 860 760 430 250

761 446 49 3

2 19 11

in Wagen

se fehr lebhaft; die an- o daß sich Stocks

zusammen

14 221 6 126 909 763 432 269 11.

interessierten sich vornchmlich England, Spanien, Portugal sowie Triest und andere Pläße des Adriatishen Meeres ; gegen Ende Februar sehte wieder Rotterdam als Käufer ein. eizen war Konstantinopel regelmäßiger Abnehmer, Hambu bezog rtien, da nur geringe V

Für

engen

welche dürfen,

Saatenstand in

einer

Mais s Hafer

Gerste L Noggen , Bohnen ,

Die Getreidepreise bezifferten sich im Februar für den dz fob in Weizen auf 20,50—22,50 je nah Qualität und Tendenz, 14,25—15,00, 12,50—13,00 (Baltschik und Kavarna),

12,75—13,50 (Varna),

14,25—15,00, 17,25—17,50, 20,00—21,00.

Ftalien während des legten Drittels

des Monats Februar 1909,

milden

In dem Übrigen Teile

und die

Eine dichte Schneedecke bedeckt ganz Oberitalien und is den Feldern der Lombardei von Nutzen, während S gen unmögli macht rübjahr8aussaaten und das Wachstum der Fslanzen hindert, Temperatur und des 8s be«

sie in der Emilia die Vorbereitungen für die

Italiens wurden die Felde

arbeiten durch das s{chlechte Wetter häufig unterbroGen. Die Getreides

cemiscchtem Getreide (Weizen und Roggen)

E s E EE E C E A 80161

wird erwartet zugunsten von Gerste und Mais.

Buer gafulten besonders in Mais und Weizen waren

diesmal Hafer, allerdings in kleinen verfügbar waren. Gute Nachfrage herrschte für Bohnen in Griechen; land; die Roggen- und Gersteausfuhr hat hagelafen: Hartweizen war nahezu ohne Umsay. Die in Baltshik und Kavarna auf- gestapelten Hafer- und Gerfstenvorräte sind von Antwerpen auf-

genommen worden.

50 328 saaten und übrigen Kulturen gedeihen in befriedigender Weise, obwohl ihr Watstum einige Verzögerung erlitten hat. An vielen Orten wird über geringe Futtervorräte und den Mangel an Weideplähen geklagt. (Bericht des Kaiserlichen Generalkonsulats in Genua vom

10, März 1909.)