1909 / 68 p. 7 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 20 Mar 1909 18:00:01 GMT) scan diff

ommen, aber eine Bilaxz hat doch immer einen Wert. Jede

ilanzierung flärkt die kausmännishe Seite der Verwaltung, ein guter Kausmann, hat mir einmal gesagt, man könne gar nicht oft enug eine Vilanz ziehen. Mit der Bilanz wird die Stellung des R eivinifieciums gestärkt werden, das ja am meisten da1an E essiert ist. Ein Lich1blick ist es, daß endi die Wagengemeinschaft hergesleUt wirden konnte; ih hcffe, daß diese En1wickiung weitergeht und auch zu größerem Frieden zwi|hen Hessen und Preußen, die ja {on in enger Gemeinschaft stehen, führt. Im hessihen Landtag ist man schon friedlicher gi stimmt und wünsht, zu einem gedeihlichen Verhältnis zu kommen. Der Wunsch der Bremer und Hamburger ist erfüllt, daß die Betriebsvorstände in diesen Städten zugleih Mit- lieder der Direk1ionen in Hanr over und Altona geworden sind. Doflentlih wind dadur auch das bundesfreundlihe Verhältnis ge- hält. Datselbe wäre zu wünsher für Oldenburg und Braun- |(weig. Ersparnisse können erzielt werden bei den Hochbauten der Eisenbahnverwaltung. Cine zu stauke Heranziehung von Arbeitern bet den Cifenbahnbauten nimmt der Landwirtschaft ihre Kiräjste; allerdings sind Landwirtschaft und Eiserbahnverwaltung darau} angewit}en, sich gegenstitig mit Arbeittk1äften autzuhelfen, aber ih mêchte dech ten Minister bitien, zu prüfen, ob nicht die Zakl der ständigen Azuueiter der Eijenbahr verwaltung etwas zu Gunjlen der Landwi11schast einge|chränkt werden kann. Die Au'fassung des Viinisters von den Imporderabilien bei Ponderabilien in Ansehung der verschiedenen Bexu)sstande in der Eisenbahnve1waltung war fo von Staatéweisheit getrayen, daß wir uns freuen können, einen Mann an der Spixe der Eisenbahnverwaltung zu haben, der so kiar die Ver- hältnisse üktershaur. Hofftnlch gelingt es der Eisenbahnvermaltung, auch wieder zu bifseren Einnahmen zu kommen. Das will ih ibr pon Herzen wün|chen.

Ubg. Tr. Pachnicke (fr. Vgg.): Die Finanzverwaltung nimmt tatsächlich jeyt eine andere Haltung über die Aut stattung des Ext1aordinariums und über die auf Anleihe zu nehmenden Ausgoben ein. Las gesamte Anlagekapital unserer Staatseisenbahnen beträgt 10,4 BViuiliarien, die gegermäuitig noh va!idierer.de Eisenbahrkapitals- [Guld betiâgt aber nur noch 6,8 Milliarden; «s sind also 3,6 Milliarden getil«t worden, das ist eine Tilgung von 1,68 9%. Im gioßen und ganzen kann in der Tat das Bild ein unerfreu- lizes nicht genannt werden. Aber man darf, wern man si ein all- gemeines Urteil bilten will, au die Nachteile nicht vergessen ; wenn der Einfluß 18 Fmnanzù teresses zu stark wird, ist zu befürchten, daß das Vertkehröintezefje in den Hintergrund tritt. Lie großarti,en Fort- schritte, welche die Elektrotechnik gemaht hat, werden dem Verkehr bei unjezem Stiaatebatnsystem nur sehr langsam zu gute kommen ; der Staal kann gar nicht anders, als sich die Konkurienz der Privat- bahnen auf} diesem Gebieze möglichst vom Halse zu {c ffen. Der Grund- gedanke dir Resolution ist au uns \sympathis. Die Bewegung, die mit der Aenderung des Per}onentarifs einge\eßt bat, betrachten wir Teineëwegs hon als atgeschlossen. Die Fahrkartensteuer hat im

ersten Jahre 12 Millicnen eingebracht, auf ter anderen Seite hat sie |

10 bis 11 Viillionen gekostet, also ein recht s{lcchtes Geschäft! Zu Derselben Zeit, wo von MNeichs wegen die breiten Massen ungeheuer belastet werden sollen, dürfen wir nit auch in Preußen ncch dur Zuschläge die 1V. Klasse verteuern. Die Gütertarife bewegen sich ja in absteigender Richtung, aber auf eine weitere Ermäßi,ung muß noch mehr wie bicher Bedachi genommen werden. Vor langfristigen Kchlenvertiägen mêöchle ih dringend warnen; die Berehnung des Nisikos kann man den Herren von dem Kohlensyndikat {hon selber überlcssen. Was den Gel1ungébereih der N..G..O. für die Eisenbabn- werftstätten anlangt, jo môhte ich den Herrn Minister bitten, seinen Cüfluß dahin geliend zu machen, daß wieder die Rechtéverb ältrisse hergestellt werden, die bis zu dem Gulaß vem Jahre 1905, der die Rcechtéverbindlichkeit der R..G&.. D. für die Cisenbahnwekstätten aufhob, bistanden haben. Ich kehre zurück zur pecunia. Cs ift gejagt: Schaffen Sie gute Politik, und Sie werden gute Finanzen haben! Herr von Zedlitz meint, wir s1@äden jeßt unter einem gemäßigten Schutzzioll, Jch Tann das Uebermaß unjerer Zölle niht so nennen. Die Landwirt- schaft ha1 davon Nuyen, die indvstriele Entwickiung aber ist dadurch ex|chwezit norten. Wbt die Eifenbahr. verwaltung aber nicht viel mehr von der Jiudustrie als von der Landwirtschaft ? 120 PVuüllionen Cinkonmensteuern auf, die Lar dwirtscaft nur 60 Millionen. Geht man über zum gemäßigten Freihandel und zur Verkehrserleihierung, dann wird die Koi jurktur besser werden, und die Cijentahnen werden größere Einnahmen haben.

Abg. Hirsch - Cfsen (nl.): Die Aueführungen des Ministers gegen

meinen Freund Macco gingen fehl; diejer hat nur cine fachlih bessere Aus- ;

biidung unjerer höheren Etjenbah: beamten empfohlen. Der Abg. Moacco hat nid;t verla gt, daß die Techniker bedingungslos Dezernate befi mmen follen. Der Abg. Giaj von der Groeben meinte gestern, daß man mit der Crmäpyigung ter Güteriarise sehr vo1sihtig vorgehen und lieber an eine Erhöhung denten solle. Er fnüpfte damit an einen Gcdanken des Miinifiers in der Kommi|sion an; aber diefer meinte nur gelegert- lich, daß einer Erhöhung aller Preije au eine Erhöhung der Tarife eni]prezen würde, Aber erx hat au hinzugefügt, daß er richt den Ge- danten ciner Ert öhung verfolge. Ich meine doch, daß in unserer Cisenbahnverwaitung die verteh1spolitishe Seite zurücksteht gegen die finanzielle Seite. Die Verstaatlihung is aker erfolgt, um den allgeneir.en Interessen des Landes zu dienen. Daß der verkehrs- politishe Zweck der Veistaatlihung niht verloren gehen das zeigen unsere wiede: holten Verhandlungen über tie formierung der Cisenbahnfiaanzen, dunch die wir die großen ESchwankui gin für unseze ganzen Staatefiranzen beseitigen wollen. Pit dex NKejolution der Kcmmi|sion aliein ift es ncch nit getan, le bedeutet nur die e1ste C1appe cuf dem Wege, den wir verfolgen. 58 wind sih noch zeigen, wie die Gruntsäte, die wir aufgestellt haben, in die Praxis umzuseyen sind. Das Haus hat früker eine Resolution zu- gunslen einer pl nmäßigen Grmäßiguyrg der Eütertarife angenommen, um die Abjatveikäunsse zu pvirbefsern und den Bezug der Rohmatirialien sür unsere Industrie zu erleihtern. Es ist nach- gewiesen worden, daß der einzige Faktor, bei weldem unserer Zndujtrie noch Ersparnisse möglih sind, die sie erziclen muß, um die Konturrenz mit dem Ausiande aufnehmen zu können, die Fraclhten sind. Die großen indirekten Steuern treffen gerade unsere árwexrbskireise, denn sie wirken auf die Erhöhung der Löhne ein. Man kann nicht sagen, die Gewerbetäiigkeit bedürfe keiner weiteren Föuderung duch billigere Tauife; mit solhen Anschauungen kommt man nicht weiter. Lie Abfcrtigungégebühren müfjen generell e1mäß gt werten, der Zehn1onnenwagen kann nicht mehr das Normalmaß für

die Abjer1igunusgtbühren fein, und wenn man sich nit entschließen | zu ermäß'gen, o fjolte es | Die Kohlenauésfuhr- |

kann, die Abjertigungegebühren generell weni„jtens jür die guößeren Wagen geschehen. tarife sind zu Zeiten der Koklennot au'gehcben wo1den. Wenn aber die Intustiie in den Zeiten ter Hochtonjunktur den Anforderungen genügen joll, dann muy man es ihr auh ermöglichen, in den Zeiten der niedergehenden Konjunktur Absay für ihre Prcdukte zu haben. Gs ift aber gerade tarüber zu klagen, daß eine Ermäßigung der Tarife von Ober|chlisien nah Berlin abgelehnt worden ift. Man macht der Kchienindustrie mit Unr:-cht einen Vorwurf daraus, daß sle unter Umsiänden die Kohlen an das Ausland billiger ver- fauft, denn sie ist auch auf das Auéland angewiesen.

Atg. Tourneau (Zentr.) befürwortet eine Petition aus Marth, Kreis Heiligens1adt im CEichsfeld, um Bewillicurg von Arbeiter- fahrkarten für die Strecke Arenshausen—Mühlhausen in Thürtrgen und beantragt, die Petiticn der RNegierur g zur Erwägung zu üter- weisen, wähitnd die Budgetkommission den Uebergang zur Tages- ordnung bean1itagt hat. L er Redner weist darauf hin, daß Arbciterf« hr- farten auf Studen über 50 kw nit mehr gegeben werden sollen, taß aber datury die Industrie im Eichsfeld, namentlich die Buasalisteii- und Schwemmsteinii.dustite leide. Er empfiehlt ferner eine Vermehrung der Raucherabteilunçev, die nitt aus- reichten, weil die Familien mit den rauhenden Familienvôötern in demstlben Abte1] fahren wollen, E gentümlih berühre es, daß in Süddeut|hland in den Speiscwagen geraucht werden düufe, jobald aber die pureußishe Grerze erreicht fei, alles gelüftet werde

Die Intustrie bringt |

darf, | ines

| übrige Betrieb,

und ncht mehr geraucht werden dürfe. Es müßten auh in den Speisewagen Abteile für Raucher geschaffen werden. Zum Teil würden französishe Wagen benugt, die s{chleckt eingerihtet seien, harte Polster hätten und insofern bei Unfällen gefährlich seien, als die Thüren nah innen zu öffnen seten ; diese Wagen seien ferner immer sehr {mutig. Die Zigarrenindustrie gerade in seinem Wakblkreise leide unter der \{hlechten Unterbringung der Naucher in den Zügen; wenn er selbst igarrenfabrikant wäre, würde er Petitionen über Petitionen an den (inister um befsere Unterbringung der Naucher richten. Berichterstatter Abg. Schmieding (nl.) berichtet, daß die Kommission den Uebergang zur Tagesordnung über die Petition empfohlen habe, weil generell Arbeiterfah1karten nicht über 50 km hinaus aegeben werden sollten, um die Arbeiter möulihst ihrem eigenen Bezirk zu erhalten und den Arbeitsmarkt niht zu erschweren.

W{ Minister der öffentlihen Arbeiten von Breitenbach:

2} Ich kann Sie nur bitten, dem Beschlusse der Budgetkommission auf Uebergang zur Tagesordnung, dem heutigen Antrag ihres Herrn Berichte statters beizutreten, aus den Gründen, die er eben entwidelt hat. Es ift zu beachten, daß wir durch die Einschränkung dieser Arbeiterrückfahrkarten dem Familienleben dienen. Das scheint mir ein Gesichtépurkt zu sein, der nicht genug beachtet werden kann.

Ich nehme an, daß es über die Petition niht sofort zur Ab- stimmung kommt, darf deshalb fortfahren und eine Reihe von Fragen beantworten, die im Laufe der Ditkussion gestellt wurden.

Der Herr Abg. Hirsh führte Beschwerde darüber, daß dem An- trage auf Einführung ermäßigter Ausnahmetarife für Gaskohle von Oberschlesien nah Berlin nit entsprochen worden i. Meine Herren, es ist bei der Ablehnung, die in voller Uebereinstimmung mit dem Landeseisenbahnrat erfolgt ist, davon ausgegangen, daß sichs hier nicht sowohl um eine Frahts als eine Preisfrage handelt ; dieser Gesichts-

punkt ift auch von den Aeltesten der Kaufmarnschaft in Berlin zum |

Ausdruck gebraht. Ueberdies hat man auf die Verhältnisse der Oder- \chifahrt und der Seehäfen Rücksicht nehmen wollen.

Die Beschwerden desselben Herrn Abgeordneten über die Aufhebung j

einiger Kohlenausfuhrtarife sind in der Budgetkommission eingehend gewürdigt worden. hließlich durhgesührt ist, im wesentlihen cin Kompromiß der wider- streitenden Auffassungen darstellt. Der Antrag des Herrn Grafen Kaniß ging secirerzeit ursprürglih viel weiter; er hat sich mit der Einschränkung einverstanden erklärt. Die Ausfuhrtarife nach den- jenigen Gebieten, an denen das Ruhrrevier wesentlih beteiligt ift, sind in Geltung geblieben aus Gründen, die von allen Seiten als berechtigt anezkannt werden mußten. Nuh rreviers i} gering; es handelt fsch überwiegend um die Ershwerung des Absazes nach Oberitalien, einem Verkehrs- gebiet, das das Ruhrrevier sch im Laufe der Jahrzehnte nur in sehr geringem Maße hat dienslbkar maden können, Ich weine, der Herr Abg. Hirsch könnte si{ch wohl auf den Standpunkt stellen, daß hier ein Ausgleich gesckaffen worden ist, den man nicht als un- gerecht bezeichnen kann.

Herr Abg. Dr. Pachnide hat bemängelt, daß die Gewerbeordnung |

auf die Nebenbeiriete der Staatseisenbahn keine Anwendung findet- Es ift ja bekannt, meine Herren, daß die Gewerbeordnung auf den Gewerbebetrieb der Eisenbahnunternehmungen überhaupt keine An- wendung findet; es hat aber einige Jahre hindur eine schwankende Praxis bestanden, ob die sogenannten Nebenbetticbe der Eisenbahn, zu denen auch der Werkstättenbetrieb gezählt wurde, unter die Bestim- mungen der Gewerbeordnung zu subsummieren sei. Tatsächlih haben die Auffihtsorgane ver ESewerbepolizei jahrelang die Aufsiht auch in unseren Werkftätten auëgeübt. Nachdem eine Reihe von Erkenntnissen

der Obergerichte dahin ergangen war, daß diese Betriebe nicht der |

Gewerbeaufsicht unterliegen, hat der Herr Handel9minister seire Ors- gane zurückzezogen. Das ift der tatsähliche Hergang.

Meine Herren, ich möchte darauf hinweisen, daß der Werkstätten- betrieb der Staatseisenbahnverwaltung wie jedes größere Eisenbahn- unternehmen kein Nebenbetuieb ift. Er ift ein efsentieller Teil des Sesamtunternehmens. Kein größeres Unternehmen îin Europa hat es, soweit mir bekannt, bisher unternommen, den Werkstättenbetrieb von feinem Gesamtbetriebe abzutrennen und etwa die N: paraturen des Betriebsparks, der Lokomotiven und Wagen Piuivate zu überlaffen, Das if auch ganz unmögli; der Betrieb der Eisenbahnen würde geradezu lahmgelegt werden, wenn wir den NReparalubetrieb ablösen wollen. Er ift ein Teil unseres Eefamtbetriebes, und ein nicht Teil; çcerade diese E:kenytnis hat wohl dazu beigetragen, daß tie

Gerichte sich ¡u ter Auffcfsurg bekarrten: dieser Teil des Betriebes |

der Eisenbahnen unterliegt ebensowenig der Gewerbeordnung wie der Meine Herren, die Bestimmungen der Gewerbe- ordnung werden in vollem Umfange in den Reparaturbetrieben und den gesamten Betrieben der Staatseisenbahnen, zu denen auch die Gaëanstaltébetriebe, die eleltrishen Betriebe gehören, angewendet. Ia, wir gehen vielfach über dasjenige hinaus, was die Gewerbe- ordnurg nah dieser Richtung verlangt. Auch unterwerfen wir die

| Durchführung der Bestimmungen einer dauernden Kontrolle. Meine Herren, gestern hat der Abg. Freiherr von Zedlitz darauf |

hingewiesen, daß die Sparsamkeitsktestrebungen sch gerade nah der Richtung hin Geltung versckaffen follten, daß wir die Zahl der Beamten nicht ohne Not käufer, daß wir nit eine Kontrolle auf die andere setzen. Die Stwerbeinspeltoren, die [n früheren Jahren die Kontrolle aus- übten, waren ja staatlihe Organe, sie wirkten neben den staatlichen Organen der Staatseisenkahnverwaliung. Es war also ein Zuvtel vorharden, ein Zubiel, aus dem sich zwar kein Schaden ergeben hat, aber auch kein besonderer Nußen. Denn die früheren Berichte der Gewerbeinspektoren haben sich vielfah ancikennend über diejenigen Einrichtungen ausgesprochen, die sie in den großen Reparaturbetrieben der Staatseisenbahnen bei ihren Revisionen vorfanden.

Meine Herren, Herr Abg. von Woyna hat anschließend an die etatsmäßige Feststellung, daß in Hamburg und Bremen die Stellen der Vorstände der Betriebs- und Verkehrsinspektion in Midglieds- stellen umgewandelt werden sollen, den Wunsh geäußert, daß wir gleihes auch in Oldenburg und Braunschweig ein- richten sollten. Meine Herren, diese besondere organisatorische Mcßnahme für Hamburg und Bremen muß ganz für sh be- urteilt werden. Dort liegen die Verhältnisse außergewöhnlich, die beiden Hansestädte haben das berechtigte Verlangen, thren besonders komplizierten Handels- und Verkehrsverhältnifssen Recknung getragen zu sehen dur eine Ausgestaltur g unsexer Organe und ihrer Besetzung mit tüchtigen Beamten, die auch ihrerseits den Wunsch haben, lange Zeit an diesen Pläzen zu an.tieren. Lediglih einem Bedürfnis folgend, haben wir_ uns zu dieser Maßregel verstanden, haben aber

j höheren techaischen Beamten besegt sind und sein müssen.

Fch habe darauf hinweisen können, daß das, was |

| dieser Betriebe vorzulegen. i Erfahrungen, die wir mit diesen Betrieben machen, erst im nächsten

Die angeblihe Schädigung des |

aller Art, an |

j erhoben, daß wir eine Verteuerung der Wütertarife eistrebten. : | Graf von der Groeben hat nur gesagt, wenn in kritischen Ze ten über- | haupt von einer Verteuerung oder Verbilligung der Gütertarife die

unwesentliher | Rede sein solle, dann könnte noch eher einer Verteverung das Wort

| der englishen Koble in Wettbewerb

niht in Ausficht genommen, an anderen Stellen der preußischen Staatseisenbahnverwaltung eine Umwandlung von Jnspektionsyor- ftandsstellen in Mitgliedsstelen vorzunehmen. In der Budget- kommission ist diese Frage besproGen und anerkannt worden, daß dieses Vorgehen dem tatsählichen Bedürfnis entspricht; über das Be- dürfnis wollen wir nit hinausgehen.

Herr Abg. Gyßling is noch einmal auf die Beshwerden der höheren technischen Beamten zurückgekommen und hat gesagt, es wäre meinerseits nicht widerlegt, daß die tehnishen Mitgliedstellen niht im richtigen Verhältnis zur Zahl der gesamten tehnischen Stellen ständen. Meine Herren, ich muß auf folgendes hinweisen. Wir haben im Bereich der Staatseisenbahnverwaltung zurzeit 1256 höhere technische Beamte und 288 administrative Beamte; wir haben tehnische Mit- glieder in den Direktionen 267 und administrative 170. Das Miß- verhältnis der Zahl der administrativen Mitglieder zu: der Gesamtzahl der höheren technischzn Beamten erklärt ih ledigli dadur, daß die Organe der Eisenbahndirektionen, die JInspektionen aus\{ließlich mit Denn die Organe, mit denen wir die Verwaltung führen, sind eben, können nichts anderes sein als Techniker, mit Aus\{luß der Vorstände der Verkehrs- inspektionen, die aus dem Verkehrsdien\t hervorgegangene miltlere Beamte sind. An diesem Mißverhältnis können wir niht Erhebliches ändern. Aber die neue Bestimmung der Besoldungsordnung, welhe auch die Vorstände der Lokalstellen in ihren Marximalgehältern den Mits gliedern gleihstelt, nimmt der Beshwerde den größten Teil ihrer Berechtigung. Die Lokalbeamten der Staatseiseus bahnen werden für die Folge in weit geringerem Maße bestrebt sein, in die Mitgliederstellen einzuwandern. In den Direktionen selbst, meine Herren, überwiegen die tehnischen Mitglieder gegenüber deu administrativen, und es kann ein Anlaß zu berechtigter Beschwerde nicht mehr anerkannt werden, daß die technischen Tätigkeiten dur Schaffung von etatsmäßigen Stellen nicht genügend berüdcktsichtigt seien.

Der Herr Abg. von Quast hat auf die Einführung der Trieb- wagenbetriebe hingewiesen, eine Einrichtung, die ja erst im Werden ist. Wir haben uns erlaubt, eine Denkschri)t über die Aus3gestaltung Es muß vorbehalten werden, über die

Jahre hier weiteres mitzuteilen. Wir berechnen die Betriebskosten

| efnes Aklkumulatorwagens einshließlich Verzinsung und Tilgung pro

Kilometer auf etwa 50 4. Wir haben diese Wagen im Mainzer Bezi:k schon länger im Betriebe und wissen, daß fie sh dort ren- lieren. Ob das an allen Stellen der Fall sein wird, muß ab- gewartet werden. Die Schnelligkeit der neueren Wagen ist bis auf 60 km die Stunde erhöht worden. Der Mangel, der zuerst auf der Strecke Darzig—Dirschau bestand, daß die Wagen längere Fahr- zeiten hatten als die Personenzüge, if beseitigt worden. Die Akkumulatorenwagen fahren dort s{neller als Personenzüge und üben, wie feststeht, etnen lebhaften Anreiz auf den Veikehr aus.

Die Akkumulatorenwagen haben einen mehrfältigen Zweck, unter anderem au den, in den Vorortbetrieben der Staatsbahn die Zug- lüden auszufüllen, die heute noch vielfach bestehen. Wir haben es im Hinblick auf die Kosten gescheut, diese Zuglücken durch Dampfzüge auszufüllen. Wir glauben billiger dabei fortzukommen und mehr dem Verkehr zu dienen, wenn wir mit den Triebwagen nachhelfen.

Dann if Herr von Quast auf die Elektrisierung der Berliner Stadtbahn eingegangen. Jh bemerke, daß es sich niht allein um die Elektrisierung der Berliner Stadtbahn handeln würde, sondern in der Perspektive auch um RMingbahn- und Vorortlinien. Es handelt |ch um ein sehr bedeut- sames Werk, falls es zur Ausführung kommen würde. Die Gesamikosten find sehr bedeutende; ih habe sie in der Kommission annähernd beziffert. Die errechnete Steigerung der Leistungsfähigkeit der Stadtbahn ist eine nicht unbedeutende. Aber, meine Herren, darüber sind wir im Ministerium der öffentlihen Arbeiten völlig einig, daß es aus8geschlofsen sein wird, eine so erheblihe Verbesserung des Betriebes, eine so bedeutende Verkehrserleihterung in der Neichs- hauptstadt mit so außerordentlitem Kostenaufwand zu hafen, ohue daß gleichzeitig eine Tariferhöhung in Aussfiht genommen wird.

Abg. Strosser (kons.): Der Abg. Hirsch hat gegen uns den Vorwurf Der Abg.

Er hat kinzugetügt, daß die Konservativen fich ent halten würden, irgend welche Ant1ä,.e auf Verteuerung der Güter- tarife zu stellen. Der Abg. Hirsh hat fih dann weiter gewunderi, daß die Ermäßigung des Kokblenausfuhrtarifs von Oberschlesien nah Berlin abgelehnt und daß dadurch die öffentlihe Meinung in hohem Gerade beunruhigt sei. Es ist doch eine bekannte Tatsache, daß unsere Kohlen im Auslande billiger verkauft werden, als im JZn- lande. Unsere Koblen, meint der Abg. Hirsch, müssen im Auslande mi! treten, und es kann dort [ur unsere Kohle niht mehr bezahlt werden als für die englische. Wenn der Abg. Hirsch aber ausdrücklih betont, daß gerade bei nieder- gehender Konjunktur mit der Ausfuhr der Kohle gerechnet werden müsse, dann werden wir es immer erleben tnüssen, day mit dem Nie-dergange der Konjunktur eine Ver|chleuderung unl|erer nationalen Bodenshäße verbunden is. Wir werden es einmal be1euen, daß wir unsere kosibare Kohle so vergeuden. Es ist wiederholt von der Abwanderung von der höheren Klasse in die niedere die Rede gewesen. Diese Abwanderung kommt zum Teil auch daher, daß viele Reisende, die früher die höhere Wagenklasse be- nußt haben, heute im Automobil fahren. Ladurh, daß das Frel- gepâck a* geshaft worden ist, fühlt das Publikum ih natülich be- wogen, jeßt möôglichst vi:l Hanogepäck in die Wagen mit hinein- zunehmen. Bei den Auslä: d rn, z. B. bei den Engländern, ist das in noch viel höherem Maße der Fall als bet uns. Wenn man {ließ lid den Schaffner zu Hilfe ruft, bedarf es erst außerordentli langer Erörterungen, bis die Reisenden den ihnen niht zukommenden Raum in den Gepäcknez-n von thren Gepäckstücken freimachen- Sie \t-llen dann die Gepäckitücke in die Gänge hinein und belästigen dadurch die Mitreisenden. Es sollten Anweisungen dahin erlassen

geredet werden.

| werden, daß die Schaffner nicht erst die Beshwerden der Reisenden

abwarten, sondern selbst kontrollieren und die betreffenden Reisenden darauf aufmerksam mah-n, daß ter ihnen niht gebühiende Naum freigegeben und das G päck nah dem vorgeschriebenen Tarif befördert werden muß. Im Ausland is man in dieser Beziehung, wie | felbst in Italien habe erfahren müssen, viel weniger rüksichtsvoll.

(S@(luß in der Dritten Beilage.)

(Schluß aus der Zweiten Beilage.)

Die Nichtraucherabteile dürfen innerhalb der vorgeshriebenen Zaktl nicht zu Raucherabteilen umgewandelt werden, auch wenn die Naucher- abteile nicht zureihen. Das find außerordentlich rigorose Be- stimmungen; es ist ‘doch notorisch, daß drei Viertel aller Männer Raucher sind. Nah den Bestimmungen sind jeßt aber bet größeren Züg'n drei Viertel aller Räume den Nichtrauchern und nur ein Viertel den Rauchern vorbehalten ; es herrscht alfo gerade das umgekehrte Verhältnis. Dazu kommt, daß viele Nichtraucher die Raugerabteile benußen, und es besteht kein Zwang, diese Leute hinaus- zuweisen. Die Eisenbahnverwaltung hat auch bezüglih der Speise- wagen den Rauchern nicht das allergeringste Entgegenkommen gezeigt, troß- dem im vorigen Jahre der Abg. Hackenberg in so rührender und bewegliher Weise hier seine Klagen darüber vorgebracht hat. Meines Wissens existteren diese außerordentlih rigorosen Vorschriften nur auf den preußishen Staatsbahnen. Diese so oft auegesprohenen Wünsche sind in jeder Beziehung bescheiden. Die Raucher wünschen, daß ihnen außerhalb der Mittags- und Abendzeit die eine Hälfte der Speisewagen geöffnet werde, damit sie zu ihrer Tafse Kaffee eine Zigarre rauhen können. Das ist doch wirklih niht zu viel verlangt. Ich weiß wirklich nicht, weshalb man auf den weit kleineren Teil, die Nichtraucher, so weit- ehende Rücksichten nimmt. Es gibt ja viele Leute, die ehaupten, das Rauchen wäre nicht gesund; das foll man den Rauchern selber überlassen, ob das Rauchen gesund ist oder nicht. Der Abg. Tourneau hat gesagt, dieses Rauchverbot fei gegen die Tabak- industrie, ih sage, es ¿t direkt gegen die Interessen des Reiches. Rechnen Sie einmal die Hunderttausende von Passagieren, die täglich auf der Eisenbahn fahren und nun größtenteils nicht in der Lage find, zu rauhen. Dadurch wird in der Gesamtheit außerordentli viel weniger Tabak konsumiert, als es sonst der Fall sein würde. Der Gisenbahnminister handelt also mit seinem Verbot gerade gegen die

Interessen des Reiches.

Minister der öffentlihen Arbeiten von Breitenbach:

Meine Herren! Ih will dem Herrn Abg. Strosser ein Zu- geständnis machen. Wenn der Staatssekretär des Reichsshayamis sich an mi wendet und unter Betonung der Interessen des Reichs ver- langt, daß ih die Erlaubnis zum Rauchen in den Speiseroagen erteile, dann werde ih mir die Sache zur näheren Prüfung vorbehalten. (Heiterkeit.)

Meine Herren, anschließend gebe ich meiner Meinung dahin Ausdruck, daß es mir kaum noch möglich erscheint, von der einmal getroffenen Entschließung abzuweihen. Die Benußung der Speise- wagen auf fast sämtlichen Linien der preußischen Staatsbahnen hat einen solchen Umfang angenommen, daß, wenn wir jeßt das Rauthen gestatten wollten, auch diejenigen, die heute dafür eintreten, sch beshweren würden. (Sehr richtig!) Das Rauchen während bestimmter Tagesstunden zu gestatten, scheint mir niht angängig, wenn man nicht das ganze Prinzip über den Haufen rennen will, da bekanntermaßen in den Speisewagen während sämilicher Tageöftunden gespeist wird. Mit der Zunahme der Wohlhabenheit der Bevölkerung und der Freigabe der Speise- wagen an die dritte Klasse ift der Verkehr und Betrieb in den Speise- wagen ein ganz anderer geworden.

Die Beschwerde über nicht genügende Zurverfügungstellung von Raucherabteilen in den Zügen wird fast alljährlich erhoben. Wir prüfen die Beschwerden, können aber niht anerkennen, daß die grund- säßlihe Regelung ungerecht sei. (Sehr richtig! links.) Wenn wir in den Perso: enzügen, wie Herr Abg. Strosser zutreffend mitteilte, die Hälfte der Abteile unter Nichtanrehnung der Frauenabteile den Ravchern zur Verfügung stellen, so gehen wir weit ; denn Sie müssen doch erwägen, daß zu den Nictrauchern der ganz überwiegende Teil der Damen gehört, (fehr richtig !), und es ist bekannt, daß die Damen die Frauenabteile nur zum kleineren Teil aufsuchen (sehr richtig!); der größere Teil der Damen sucht die Nichtraucherabteile auf. (Zuruf: Leider! Heiterkeit.) Im übrigen bin ih selbstverständlich gern bereit, wenn sih für einige Zuggelegen- heiten ergibt, daß die bestehenden Beftimmungen nicht beachtet werden oder zweifellos Mißstände vorliegen, in jedem Fall der Sache nah- zugehen.

Was die Beshwezr de des Herrn Abg. Strofser über die Belasturg der Abteile durch das Handgepäck betrifst, so haben diese Beschwerden vor Aufhebung des Freigepäcks bestanden, wie sie jeyt auh noch be- stehen. Ich gebe zu, daß die Beseitigung des Freigepäcks verleitet und verleiten muß zu einer weiteren Ueberlastung, und ih bin dur- aus mit dem Herrn Abgeordneten einverstanden, daß die Veiwaltung nit \charf genug durhgreifen kann, um diesem Unfug, der zu einer erheblihen Belästigung der Miireisenden führt, zu steuern. Ich bin auch mit ihm ganz darin einig, daß die Beamten es nicht erst darauf ankommen lassen dürfen, daß sie von den beschwerdeführenden Pafsa- gieren darauf hingewiesen werden, daß ein Mißbrauch vorliegt. Ih werde im Verfelg dieser Beshwerde die Bestimmungen, die immer wieder in Erinnerung gebracht werden, erneut einshärfen.

Abg. von Wenden (kons.): Ich habe den Eindruck gewonnen, daß man die Anordnungen des Bundesrats über die angemessene Cisen- bahnbeförderung von Tieren nicht genügend beachtet. Der „Anwalt der Tiere“ weijt darauf hin, daß 10 Pferde anstatt 6 in einen Wagen gepfercht werden. Die dadurh entstehenden Quälereien haben in

rankfurt a. O. zu einem betcübenden Vorfall geführt. Jh bitte

d Eisenbahnminister, sich den Beftrebungen zum Schuße der Tiere ließen.

E ann (nl.): Ih bedauere die ablehnende Erklärung des Ministers über die Zulaffung der Raucher zu den Speisewagen; es ist der Herzenswunsh vieler Reisender, nah dem Diner eine Zigarre rauhen zu können. Ih möchte die Erweiterung der Sonn- tagéfahrkarten empfehlen. Von Liegniy aus kann man mit folchen Karten überall hinfahren, von Haynau mit 10 000 Cinwohnern nur na einem kleinen Dorf. Auh die Bewohner kleiner Städte haben ein Bedürfnis, auf das Land zu kommen.

Minister der öffentlihen Arbeiten von Breitenbach: Meine Herren! Daß ih dem Tierschuy dasselbe Interesse zuwende wie die anderen Ressorts, brauhe ih niht besonders zu bestätigen. Die Beslimmungen über das Verladen von Tieren auf den Eisen- bahnen sind vom Bundesrat erlassen. Es ergehen immer wieder an

Dritte Beilage zum Deutschen Reichsanzeiger und

Berlin, Sonnabend, den 20. Mürz

jüngst aus Anlaß des von dem Abg. von Wenden mitgeteilten Falles ist wiederholt instrutert worden. Dieser Beshwerdefall ist unterfucht, und es ist nicht festgestellt, daß er auf einer taisählihen Grundlage beruht.

Dem Wuns des Abg. Wißmann, die Sonntagékarten im Ver- kehr von den Plätzen, die heute im Besiß solcher Karten find, auszu- dehnen, ist scit vielen Jahren entsprochen. Es ist nach Einführung der jetzigen Personentarifreform und auch vor Einführung derselben eine Erhebung im ganzen Gebiete der preußischen Eisenbahnen ver- anlaßt, und sind in der Tat die Relationen, in denen diese Karten verausgabt werden, vermehrt worden. Ih bin gern bereit zu prüfen, ob für den Ort Haynau ein Bedürfnis zur weiteren Ausdehnung von Sonntagsfahrkarten vorliegi.

Dagegen muß ich dem Wunsche, au der Landbevö]kerung die Sonntagsfahrkarten im Verkehr nah den großen Städten zu gewähren, widersprehen. Meine Herren, wir haben die Sonntagsfahrkarten nur eingeführt im Verkehr von den Städten, um der städtischen Be- völkerung Erfrishung und Erholung in der freien Natur zu gewähren. Wenn wir dem Wuns(he entsprächen, kämen wir in der Tat zu einer allgemeinen Tarifermäßigung für den Sonntagsve1kehr. Und das ist nit die Absicht der Staattbahnverwaltung. (Bravo! rets.)

Darauf wird ein Schlußantrag angenommen. ; Die Resolution der Kommission wird angenommen, über die Petition geht das Haus zur Tagesordnung über; die Ein- nahmen werden bewilligt.

Schluß 4 Uhr. Nächste Sißung Sonnabend, 12 Uhr (Eisenbahnetat).

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Getreide-, Kartoffel- und Futterernte in Deutschland 1908.

Im erslen „Vierteljabrshefte zur Statistik des Deutschen Reichs“, Fabraang 1909, sind die Ergebnisse der Ernteftatistik für das Jahr 1908 mitgeteilt und besprohen. Danah wurden im Jahre 1908

eerntet: G im ganzen vom Hektar

Tonnen 3 349 707 2,00 418 060 2,03 444 198 1,46 10 591 341 ETe 145 533 1,16 3 059 885 1,88 7 694 833 1,80 46 342 726 14,07 5,62

44 505 458

11 695 Mie S ¿L TBUIELREUEN +2 es 1 580 14: ,6 . Wiesenbeu. » + » « » #0070097 4,54.

Dem Vorjahre gegenüber beträgt die Mehrernte an Brotgetreide 1253 566 & oder + 9,2 v. H. Sommergerste und Hafer, die haupt- sächlich zur tierishen, in gewissem Umfange aber doh au zur mensh- lihen Ernährung dienen, ergaben zusammengefaßt eine Minderernte von 1892165 t oder 15,0 v. H. Klee-, Luzerne- und Wiefenheu ergab einen Mehrertrag von 4940461 t oder + 14,0 v. H.; die Mehrernte an gesunden Kartoffeln betrug 1886476 t oder

4,4 v. H. .

E Für c Erntejahr vom 1. Juli 1907 bis 30. Juni 1908 ftanden für menshlihe und tierishe Ernährung und gewerbliche Zwecke auf den Kopf der Bevölkerung zur Verfügung an Roggen 142,4, an Weizen 84,4, an Spelz 6,4, an Gerste £6,3, an Hafer 131,5 und an Kartoffela 625,3 kg.

Da Erntestatistik sind 12 s{hematische Karten und eine Tafel srapyiiVer Darstellungen über die Ernteverhältnifse der wichtigsten C A

rüchte beigegeben.

an Winterweizen .

« Sommerweizen Winterspelz . Winterroggen . Sommerroggen Sommergerste . DAfE. Kartoffeln S davon gesunde .

Kleeheu .

Weinmosternte in Deutschland im Jahre 1908.

In demselben „Vierteljahrshefte zur Statistik des Deutschen Reichs" sind au die Ergebnisse der Weinmosternte des Jahres 1908 bekanntgegeben. Die Mitteilung gründet id auf die dur Sachverständige erstatteten Berichte aus den îin gr ößerem Umfange weinbautreibenden Gemeinden, [kurz „Weinbau- gemeinden* genannt. Bemerkt sei, daß in der vorliegenden Statistik erstmalig die Anbauflähen und die Mosterträge getrennt nah Weißwein, Rotwein und vorkomtmendenfalls nah ge- mishtem Wein (Sthillerwein, Bleichert usw.) nachgewiesen und unter Aufgabe der Darstellung nah politishen Gebieten nah natür- lihen Weinbaugebieten veröffentlicht sind, : i

Der Ertrag an Weinmo s beläuft sh für das Rebgelände der sämtlihen Weinbaugemeinden auf 2923458 hl, d. \. durh- {nitilich 27,2 hl auf 1 ha. Der geshäßte Geldwert des Mostes in j:nen Weinbaugemeinden beträgt 118 666 169 oder dur- shnittlich 40,6 46 für 1 þ1 und 1104 4 auf 1 ha.

Eine Sa.ätzung auf dieser Grundlage ergibt für die außerhalb der beri@tenden Weinbaugemeinden im Deutschen Reiche vor- handenen, im Ertrage stehenden 9257,8 ha Rebflähe einen Mosft- ertrag von 212 495 h1 und etnen Wert von 8 144 576 4. Die ge- samten im Ertrage stehenden 116 767,7 ha deutschen Reblandes haben also im Jahre 1908 einen Mostertrag von 3135 953 h1 mit einem Werte von 126810745 #s gebracht, durhschnittlich 1096 Æ auf 1 ha Im MWorahre betrug Der Cas größerer Fläche (118 581 ha) der Mostertrag 2491 894 h1 mit einem Werte von 114619941 46 oder von durhshnittlih 967 auf 1 ha. Nach der Farbe des Weines unterschieden, [ieferten im Berichtsjahr 88 052,4 ha an Weißweinmost 2557 820 11 im Merte von 100 243 162 46; von 170964 ha wurden 399 941 hl

ben 178 192 hl gemischten Wein im Werte von 8 365 023 H. r Gin Vergleich des Berichtsjahres mit den weiteren Boriadren zeigt, daß seine Erntemenge und der Wert der Grnte über den

schnitt beträhtlich hinausragen.

-

Zur Arbeiterbewegung.

In Kiel haben, wie die „Köln. Ztg.“ KoblTenarbetter in einer Versammlung mit Ausaleichsvorschläge der Arbeitgeber abgelehnt. Der

t. j E Flößerausstand ist, nah demselben Blatt,

Der „Etoile Belge“ wird, wie die

Notwein im Werte von 18 202 560 # geerntet, und 11 618,9 ha

urdh-

erfährt, die ausftändigen großer Mehrheit die Ausstand

am ganzen

det, die Flößer sind unterlegen. (Vgl. Nr. 67 d. Bl.) Mitt ete gan Me Verb „Köln. Ges mitteilt, aus

niglich Preußischen Staatsanzeiger.

tee

Mazamet (vgl. Nr. 63 d. Bl.) haben sechs radikal-republikaniscze Stadträte des Ortes die Entlaffung genommen. Die Ausständigen hielten die Werkwagen an, s{lugen Arbeitswillige und rissen ihnen die Kleider vom Leib. Die Zuführungsbahn wurde zerstört, der Be- sißer mit Steinen beworfen. Drei Gendarmen wurden leiht verleßt. Der Präfekt ist dort eingetroffen. Die Werke werden von Gendarmerie und Dragonern bewagßt.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln. --

Nachweisung über den Stand von Tierseuchen im Deutschen Rei am 15. März 1909.

(Nach den Berichten der beamteten Tierärzte zusammengestellt im Kaiserlihen Gesundheitsamt.)

Nachstehend sind die Namen derjenigen Kreise (Amts- 2c. Bezirke) verzeinet, in denen Roß, Maul- und Klauenseude, Lungenseuthe odez S&weineseuche (einshl. Schweinepest) am 15. März herrschten. Die Zakblen der betroffenen Gemeinden und Gehöfte sind leßtere in Klammern bei geben Kreise vermerkt; fie umfassen alle wegen vor- handener Seuenfälle oder auch nur wegen Sem gener ots gelperrten Gehöfte, in denen die Seuße nah den geltenden Vor|ehriften noch nit für erloschen erklärt werden konnte.

Not (Wurm). Vreufeu. Reg.-Bez. Allenstein: Allenstein 1 (1). Reg.-Bezj. Potsdam: Rixdorf Stadt 1 (1), Spandau Stadt 1 (1). Reg.- Bez. Köslin: Stolp 1 (1). Reg.-Bez. Posen: Koshmin 1 (1), Adelnau 2 (2). NReg.-Bez. Bromberg: Mogilno 1 (1), Gnesen 1 (1). Reg.-Bez. Liegniß: Goldberg - Haynau 1 (1). Reg.-Bez. Schleswig: Altona Stadt 1 (1). Reg.-Bez. Stade: Stade 1 (l). Reg.-Bez. Düssel dorf: Mülheim a. Ruhr Stadt 1 (1), Düfiel- dorf Stadt 1 (1). Reg.-Bez. Cöln: Cöln Stadt 1 (4), Cöln 1 (1). Zusammen : 16 Gemeinden und 19 Gehöfte

Lungenseudthe. Anhalt: Zerbst 1 (1). Maul- und Klauenseuche und Schweineseuche

Preußische Provinzen, ferner Bundes- staaten, welche in Negierungs- bezirke geteilt find.

| Regierungs- 2c. Bezirke fowie Bundesstaaten, welche nicht in Negierungsbezirke geteilt find.

c” | Gemeinden

ck | Kreise 2c. o | Gehöfte

A l

o | Gehöfte

R Tes Kreise 2c.

L ¡ 3. Azulothera. .

30

4 10/ 10 10} 10

L [9 Gemeinden

2| Gumbinnen .

3| Allenstein . O «b 5| Marienwerder . 12} 31 31 6 An e «0 O H S 7 Do « « 1 N | 14] 67] 83 8 M » » 6 18] 93/126 E d |—| 11| 23| 28 D e a6 |—| 8] 13] 19 1 Stralsund «f 2 2 2 12 pie a |—| 19| 60| 65 13| Bromberg A | | 12| 79| 96 14| Breslau . 22/154/172 6 aud. «0% ee M 19/138/177 16| Oppeln . . . «+ . « |—|—|—[ 14/29/23 El aua » + » 4 |—|—} 9/ 12| 14 18) Merseburg + - « + 5 7| 12/ 13 E e, v A 14/ 24 20| Swileswig 41| 44 21| Hannover 9| 14 22| Hildesheim . 13 15 23| Lüneburg 10} 11 24| Stade . 18| 20 25| Osnabrück 13| 16 26| Aurich li 1 27| Münster . 8/- 9 28| Minden . 13| 14 29| Arnsberg . 13} 14 30) Ga.» e 41| 63 31| Wiesbaden . 37 48 32| Koblenz . 21| 24 33| Düsseldorf 34| Côln .

35| Trier .

36| Aahen . 37| Sigmaringen 4138| Oberbayern . 39| Niederbayern 40 Bfah A Bayern 41| Vberpfalz

Ostpreußen Westpreußen

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Paris gemeldet: Im Zusammenhang mit

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