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Aus dem Verwaltungsberichte des Ministeriums für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten für die Jahre 1864, 1865 und 1866.
Von dem Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Ar- beiten pflegen nah dem Ablauf von drei Jahren Berichte erstattet zu werden, welche die Ergebnisse der Verwaltung innerhalb der zunächst D dreijährigen Periode in einer übersichtlihen und umfas- senden Weise zur Darstellung bringen. Diese Darstellung erstreckt sich auf dice Verwaltung des Post- und Telegraphenwesens®, der Eisenbahn- Angelegenbeiten, des Bauws(sens, der Handels- und Gewerbe - Ange- legenheiten, der Bergwerke, Hütten und Salinen. Wir sind in der Lage, dem Verwaltungsberichte, welcher die Ergebnisse der Verwal- tung für die Jahre 1864, 1865 und 1866 darlegt, nachfolgende Mit- theilungen zu entnehmen.
I. Handels- und Gewerbec-Angelegenheiten.
1) Handel. Für die Handelspolitik Preußens war seit der Zeit, in welcher der Zollverein begründet wurde, feine Periode reicher än Ereignisscn und an Erfolgen, als die lesten drei Jahre.
Nachdem bereits unterm 11. Mai 1864 die Vereinbarung, betref- fend den Zollanschluß Sachsens an Preußen auf Grundlage des fran- ösischen Handelsvertrags, zu Stande gekommen — wurde am 27. Juni Der Vertrag über Fortdauer des thüringishen Vereins, am 28. Juni der Vertrag zwischen Preußen, Sachsen, Ba- den, Kurhessen, Thüringen, Braunschweig und Frankfurt Über Fortseßung des Zollvereins unterzeichnet. Am 11. Juli wurde der Vertrag über den Beitritt Hannovers und Olden- burgs zu dem Vertrage vom 28. Juni vollzogen. Am 12. Oktober wurde der Vertrag über den Beitritt von Bayern, Württem- berg, Großherzogthum Hessen und Nassau unterzeichnet. Jn die- sen Verträgen hatte Preußen die Zusage ertheilt über eine Reihe von Ergänzungen und Abänderungen der Verträge mit Frankreich, den Wünschen seiner ZJollverbündeten entsprechend, mit diesem Staate nachträglich zu verhandeln. Frankreich ging bereitwillig auf diese Verhandlung ein; die leßtere wurde am 29. November eröffnet und durch cin am 14. Dezember unterzeichnetes Protokoll geschlossen. Das Ergebniß erhielt die allseitige Zustimmung.
Die Verträge vom 27. und 28. Juni, 11. Juli und 12. Oktober und das Protokoll vom 14. Dezember 1864 wurden im Abgeordneten- hause einstimmig, im Herrenhause mit großer Majorität genchmigt.
Wenige Tage nach Unterzeichnung des Protokolls vom 14. De- zember 1864 wurden die Unterhandlungen mit Oesterreich wieder eingeleitet, welche ihren Abschluß dur den am 11. April 1865 zu Stande gekommenen Vertrag fanden.
Noch während der Feststellung dieses Vertrages wurden die Ver- handlungen mit den Vereins-Regierungen wieder aufgenommen ; fie hatten zur Aufgabe, den neuen Zolltarif endgültig festzustel- len und einen neuen Zollvereinigungs- Vertrag abzufassen, wel- cer den Jnhalt der älteren Zollvereins-Verträge mit den durch die Verträge des Jahres 1864 bedingten Abänderungen enthalten und an die Stelle dieser lebteren Verträge treten sollte. Jn wenigen Wochen wurde diese Aufgabe gelöst. Der neue Zolltarif wurde am s. April 1865 vereinbart, am 20. April dem Landtage vorgelegt und nachdem er dessen Zustimmung erhalten hatte, am 5. Mai verkündet. Der neue Zollvereinigungs-Vertrag wurde am 16. Mai unterzeichnet und in beiden Häusern des Landtages einstimmig genehmigt.
Auch die Verträge mit der freien Stadt Bremen wurden im Laufe des Jahres 1865 erneuert.
Was die außerdeutschen Staaten anlangt, so wurde mit Belgien ein Handelsvertrag am 22. Mai 1865 abgeschlossen; mit Großbritannien, mit dem am 16. August auch ein Schifffahrts- Vertrag zu Stande kam, ein solcher am 30. Mai 1865; mit Jtalien ein solcher am 31. Dezember 1865.
Im Laufe des Jahres 1865 {loß Frankreich Verträge mit Schweden-Norwegen und mit den Niederlanden ab, durch welche seinen Erzeugnissen- in diesen Ländern, beziehungsweise deren Kolonieen zahlreiche und erhebliche Zollerleichterungen zugestanden wurden. Jn den Niederlanden kamen diese Erleichterungen den Erzeugnissen des Zollvereins auf Grund eines älteren Vertrags von Rechtswegen zu Gute. Mit Schweden-Norwegen wurde ohne besonderen Vertrag im Wege der diplomatischen Korrespondenz die An- wendung der an Frankreich gemachten Zugeständnisse auf die gegensei- tigen Einfuhren verabredet. Ueber die Wirkungen der am 1. Juli 1865 in. Ausführung gekommenen Reform des Zollvereins « Tarifs läßt sich ein endgültiges Urtheil noch nicht aussprechen ; zweierlei läßt sih jedoch schon jeßt mit Sicherheit behaupten. Die sehr bedeu- tenden Ermäßigungen, welche die Eingangsabgaben für beinahe alle Gewerbs-Erzeugnisse erfahren haben, sind ohne nachtheiligen Einfluß auf die einheimische Gewerbsamkeit geblieben und die nicht minder bedeu- tenden Ermäßigungen der Eingangsabgaben für mehrere wichtige Verzehrungs-Gegenstände haben das finanzielle Tnteresse nicht gefährdet.
Da in dem für den Verbrauh \o überaus ungünstigen Jahre 1866 Steuerermäßigungen von durchschnittlich 41 Prozent eine Minder- einnahme von nur 117 Prozent zur Folge hatten, so is für cine Be- sorgniß wegen ihrer Wirkungen auf die Finanzen kein Grund vor-
handen. Auch die Erleichterung der Abgaben vom inneren Verkehr ist fort-
geschritten; das Geseß vom 15. April 1865 wegen Aufhebung der Steuer von dem im Lande erzeugten Wein hat einen nicht durch ihre Höhe, wohl aber durch ihre Controlformen lästige Abgabe in Wegfall gebracht.
Durch die Allerhöchsten Erlasse vom 10. April 1865 und 12. De- zember 1866 sind für die Häfen von Pillau, Königsberg und Elbing die Schifffahrts-Abgaben ermäßigt. Durch die Friedens- verträge mit Baden, Bayern und Hessen, das Geseß vom 24sten Dezember 1866 und den U Erlaß von demseiben Tage sind die Rheinschifffahrts - Abgaben aufgehoben , die Aufhebung der 2 ben von der Mainschifffahrt is gefolgt, und so is zur Zeit die Elbe der einzige Fluß, dessen Verkehr einer Abgabe unterlicgt.
2) Banken. Durch die Gebietserweiterung der Monarchie hat auch der Wirkungskreis der preußishenBank an räumlicher Ausdehnung be- deutend gewonnen. Durch Aücrhöchste Verordnung vorn 16. Dezem- ber 1866 is demgemäß die Bank-Ordnung vom 5. Oktober 1846 und das Geseß wegen Abänderung und Ergänzung ciniger Bestimmungen derselben vom 7. Mai 1856 in den Gebieten des vormaligen König- reichs Hannover, des vormaligen Herzogthums Nassau und der vor- mals freien Stadt Frankfurt vom 1. Januar 1867 ab in Kraft geseßt worden, nachdem für das Kurfürstenthum' Hessen hon im Laufe des Sommers die gleiche Maßregel durch die damalige militairische Verwal- tung getroffen worden war.
Der Gesammt-Umsaß der preußischen Bank, abgeschen von den Prolongationen der Lombarddarlehne, hat sich von 1,970,213,600 Thlr. im Jahre 1864 auf 2,273,608,200 Thlr. im Jahre 1865 und auf 2/304/,380/,100 Thlr. im Jahre 1866 gehoben, mit Hinzurehnung der im Verkehr mit den Provinzial-Anstalten und andern Behörden ver- rechneten Beträge aber gestelit auf: 1864: 3/,215,073,700 Thlr., 1865 3/721,990,800 Thlr., 1866: 3,806,743,400 Thlr:
Von den Noten der Bank hat der Verkehr in gleich fteigendem Maße Gebrauch gemacht.
Während im Jahre 1863 die Circulation im Maximum 126,493,000 Thlr, im Minimum 103,469,000 Thlr., im Jahres - Durchschnitt 112,825,000 Thlr. betragen hatte, stellten sich die entsprechenden Ziffern für die leßten drei Jahre auf: im Jahre 1864 im Maximum 131,036,000 Thlr, im Minimum 106,067,000 Thlr., im Jahres - Durchschnitt 116/121;000 Thlr.; im Jahre 1865 im Maximum 136,148,000 Thlr. im Minimum 107,828,000 Thlr., im Jahres-Durchschnitt 119,223,000 Thlr. ; im Jahre 1866 im Maximuin 137,862,000 Thlr. im Minimum 109,875,000 Thlr., im Jahres-Durchschnitt 122,612,000 Thlr.
__ Zum Theil ist diese Vermehrung des Umlaufs der Noten durch die Zunahme der Bankgeschäfte hervorgerufen, der bei Weitem größte Theil hat jedoch wieder dem inländischen wie dem ausländischen Handelsstande, so wie dem übrigen Publikum zur Erleichterung des Geldvertehrs gedient. Abgeschen von den Banknoten hat der Betricbs- fonds der Bank am Beginn des Jahres 1864: 46,319,750 Thlr, am Schlusse des Jahres 1865: 41,233,903 und am Schlusse des Jahres 1866 : 39/175,055 Thlr. betragen. Die darunter befindlichen, der Bank anvertrauten Deposita, welche sich im Jahres - Durchschnitt auf rund 21 Millionen Thaler beliefen, haben si{ch vom Anfang des Jahres 1864 bis zum Schlusse des Jahres 1866 von 25,876,000 Thlr. auf 17,553/000 Thlr., also im Ganzen um 8,323,000 Thlr. vermindert. Diese bedeutende Verringerung der deponirten Kapitalien hat unzweifel- haft darin ihren Grund, daß dieselben bei dem fortdauernd hohen Zins- fuß im Lande anderweit vortheilhafter angelegt werden konnten.
__ Den acht mit der Befugniß zur Noten - Emission ausgestatteten Privatbanken, welche am Schlusse des Jahres 1863 in Berlin, Stettin, Königsberg, Danzig, Posen, Breslau, Magde- burg und Cöln bestanden, ist im Jahre 1866 die durch Allerhöchsten Erlaß vom 31. März 1866 genehmigte »Kommunalständische Bank für die Preußische Oberbau id zu Görliß hinzugetreten.
3) Associationswesen. Dasselbe hat durch die durch Einführung des deutschen Handelsgeseßbuchs bedingte Aenderung der Geseßgebung über Actien-Gesellschaften ihren Abschluß gefunden. Durch das Geseb vom 15. Februar 1864 sind die Bestimmungen dieses Geseßbuchs und des Einführung®8geseßes Über die Handels-Actiengesellschaften unter den nöthigen Modificationen auch auf diejenigen Äctiengesellschaften Übertragen, bei welchen der Gegenstand des Unternehmens nicht in Handelsgeschäften besteht.
Die Zahl der Actien -Gesellschaften, welche sich — mit Aus\{luß der Eisenbahn- und Chausseebau - Actiengesellshaften — während der leßtvergangenen drei Jahre neu gebiltet haben, is im Vergleich zu den beiden Perioden 1858/60 und 1861/63 im Zunehmen begriffen gewesen. In den Jahren 1864/66 haben 32 Gesellschaften mit einem Grund- fapital von 20,855,250 Thlrn. die Genchmigung erlangt. Rechnet man hierzu die im Vergleich zu den Vorjahren gleichfalls nicht un- beträchtlichen Summen, um welche die älteren Gesellschaften ihr Grundfapital während der drei leßten Jahre erhöht haben, mit 5/426,000 Thlr. , so ergiebt sich am Schlüsse des Jahres 1866 eine Gesammtzahl von 178 Gesellschaften mit einem Grundkapital von 162,008,250 Thlrn. Diese Zahl vermindert sih durch die in den Jah- ren 1864/66 erfolgte Auflösung von 6 Actiengesellshaften mit einem Grundkapital von 5,232,000 Thlrn. auf 172 Gesellschaften und auf eine Summe der Grundkapitalien von 156,776,250 Thlrn.
4) Rhederei. Jn die Sechäfen der alten Provinzen, beziehungs- weise aus denselben sind: ai V zeny bezieh
L INSINZI G E E A R P L L T I P R E
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E E F S I 00 e T E C? T E A Z I T E T Ae E
eingegangen: ausgegangen:
der ¡Lasten-|__ der |\Lasten-|___
Zahl | deren R beladen Zahl | deren G ¿s beladen | “Y Ptrgeintaa Schiffe | Lasten
Schiffe] zahl. Schiffe| Lasten Schiffe | zahl
Unter fremder Flagge i. J. 1864
Prozent
y Y» O rozen
» 26
Prozent Unter pre ee agge
i. J. 1864
Prozent
y » E rozen
» E 1866
Prozent
5/409/444,084| 2,830 250,253] 5,415/436/,313| 5,127/404,125
é s 56/65| 61,52 : : 66,22| 65/%9
5/165/424/678| 3/478 299,273] 5/187/427,970| 4,339/343,709
; : 46,/31| 47,42 : i 49/,94| 50,11
4,896/423,040| 2,986 /288/613| 4,855/418,795| 4,331/358,848 ¿ è 4612| 51,88 ‘ ö 50,/37| 52,71
4
2/975|220,743| 2,166/156,496] 3/,027/235/,311| 2,615/209,169 h : 43/35| 38/48 ; ; 33/78 | 34/11 9/262/427,/411| 4,031/331,852] 5/,181|419/,567| 4/,349/342,132 i ; D3/69 52/58 . b 50,06 49,89 5/041/384/,933| 3,488/267/672] 5,067|387,996| 4,267/321,962
: j; 93/88| 48/12 ¿ : 49,63| 47,29 Ueberhaupt
i. T. 18641 8/,384/664,827| 4,996 406,749 8,442/671/,624| 7,742/(613,294 » » 1865/10,427|852/089| 7,509/631/,125|10,368/847/,537| 8/,688/685,841 » » 1866| 9/9371807/9783| 6/474/556/285| 9,922/806/791| 8,598/680,810
durch- . : | shnittlich | 9,/583/774,963 9/,577|775,317'
Gegen Ende des Jahres 1864 trat das Geseß über die Rechts- verhältnisse der Schiffsmannschaft auf den Seeschiffen vom 26. März 1864 in Wirksamkeit. Die Bestimmungen des Geseßes, \o- wie die ausführenden Organe haben sich in den seitdem verflossenen heiden Schifffahrtsjahren vollkommen bewährt.
Im Frühjahre 1865 wurde in Berlin unter Leitung des Ge- heimen Regierungsraths Dr. Dove eine Centralstelle errichtet, welche täglich die ihr telegraphisch zugehenden Witterungsberichte aus den wichtigsten Orten des westlichen und südlichen Europa in der für das seefahrende Publikum geeigneten Form telegraphisch an die preußi- hen Häfen übermittelt, wo dieselben durch Aushang an geeigneter Stelle bekannt gemacht werden, und welche ferner, wenn sie aus den ihr zugehenden Berichten den Eintritt cines Sturms als wahrschein- lih ansieht, nach den Häfen die Anweisung zur Aufziehung von Signalen giebt, welche, an passenden Punkten angebracht, auf die Wahrscheinlichkeit und die Richtung der Gefahr aufmerksam machen.
Die Handels-Marine bestand in den alten Provinzen aus i
Segelschiffen Dampfschiffen. Bugsir- U.
Über 40 Last unter 40 Last Seedampfer Flußdampfer. Schiffe Last, Schiffe Last, Schiffe Last, Schiffe Last, Ende 1863 948 172,423 389 9645 26 3443 78 1675 Ende 1866 965 181,586 400 9993 28 3430 8 1825
also 1866 mehr 17 6B L482 — 70 100 weniger — — s La In Hannover (am 15. Oktober 1866) aus 586 Secschiffen über 40 Last nüt 53,343 Lasten und aus 346 Seeschiffen unter 40 Last mit 9459 Lasten, und aus 563 Watt- und Küstenfahrzeugen mit 6998.2 Lasten; in Schleswig-Holstein aus 2544 Segelschisffen mit 66,210 Lasten und 38 Dampfstiffen mit 386 Lasten; in der ganzen Monarchie zusammen aus 5525 Schiffen mit 332,844 Lasten. : i Die Handels-Marine hat sich hiernach durch den Hinzutritt der neuen Lande in der Zahl der Schiffe um 273 pCt., in der Zahl der Lasten nur um 69 pCt. vermehrt. L 5) Gewerbeschulwesen. Das Gewerbesch ulwesen anlangend, so zählte die König- tche Gewerbe-Akademie:
ITmmauatri- fulirte Studi- rende.
Lehramts- Kandida- ten.
Offiziere
Hospi- der Armee.
Schuljahr. An ten Zusammen
1863/64 350 4 i 385 1864/65 357 47 3 409 1865/66 421 79 3 : 506
Aus dem Fonds der Gewerbe-Akademie erhielten im Jahre 1864 28 Studirende Stipendien; 1865 — 26; 1866 — 26.
Zu den höheren technischen Lehranstalten zählen auch die Po- lytechnishe Schule zu Hannover und die höhere Gewerbec- shule zu Cassel, welche beide seit dem Jahre 1831 bestehen. Die Zielpunkte derselben sind von denen der Gewerbe- Akademie darin verschieden, daß die ersteren auch zur Ausbildung von Staats - Bau-
beamten und Privat-Baumeistern bestimmt sind, in dieser Beziehung |
E Zielpunkte mit denen der Berliner Bau-Akademie zusam- menfallen. j
,_Zu einer anderen höheren gewerblichen Fachschule, unter der Be- zeichnung: Königlich Rheinisch - Westfälische polytechnische Schule in Aachen is am 15. Mai 1865 von Sr. Majestät dem König der Grundstein gelegt worden.
| Meerespflanzen.
Bei den 26 Provinzial-Gewerbeschulen betrug die Fre- quenz am Schlusse des Jahres 1864 = 1168 Schüler; 1865 = 1083 Schüler, 1866 = 1119 Schüler. Zur Unterhaltung dieser Anstalten wurden in runder Summe von Seiten des Staates beigetragen : 27/237 Thlr. ; von Seiten der betheiligten Kommunen und Kreise : 30/442 Thlr. ; die Schulgeld-Einnahmen betrugen 17,250 Thlr. Barmen betrug 1863-64: 124 Schüler: 1864 63: 155 Sue
—-64: Zhüler; — 69: 1 üler 1865—66: 166 Schüler. y T
In den drei höheren Webeschulen betrug die Frequenz, und zwar : E
Im Jahr | in Elberfeld | in i “lag in Crefeld
1864 72 Schüler 64 Schül ck Sü 1865 a 5 | E i 1866 “L Ms M
In der Zahl und Einrichtung der Navigations\{chulen und der Navigations-Vorschulen sind Aenderungen nit eingetreten. Bei den ersteren betrug die Gesammtzahl der Schüler in den Schul- jahren 1863/64 344, 1864/65 303, 1865/66 343.
Der Zuwachs an geprüften Seeleuten betrug: 1864 67 Schiffer und 99 Steuerleute, 1865 79 Schiffer und 208 Steuerleute, 1866 j Aer und 176 heuer tente, u an geprüften Schiffern und
euerteuten waren am Ende der Periode überhaupt vorhanden: 2032 Schiffer und 726 Steuerleute. Mus N
„— Das 123. Stück des »Verordnungsbl. für Schleswig-Holstein« veröffentlicht das Geseß, betreffend die Rechtsverhältnisse der Schiffs- mannschaft auf den Seeschiffen vom 26. März 1864; dasselbe ist am 90. September für Schleswig-Holstein in Kraft getreten.
— Die Nr. 40 der » Zeitung des Vereins deutscher Eifenbahn- Verwaltungen« vom 5. Oktober 1867 hat folgenden JTnhalt: Der neue Gütertarif der nassauischen Eisenbahn. — Mittheilungen. Ver- einsgebiet. Eisenbahn - Gesehgebung: Preußen, Verordnung, betr. die Einführung der auf die Besteuerung der Eisenbahnen bezügl. Gesebe in den neuen Landestheilen. — Projekte und Bau: Württemberg, Jagstfeld-Osterburken, Richtung, Länge, Stationen 2c. Badische Eisen- bahnen, Lauda-Bischofsheim-Hochhausen, Probefahrt. Bayern, Dürk- heim - Monsheim, Staatsvertrag mit dem Großherzogthum Hessen. Ungarische Eisenbahn - Anleihe. — Betrieb: Norddeutscher Eisenbahn- Verband, Heizung der Personenwagen durch Dampf, verlängerter Mittags-Aufenthalt der Tagesschnellzüge. Hessische Nordbahn, Jahres- bericht für 1866. Oberschlesische Eisenbahn, General-Versammlung. — Ausland: Niederländische Staatsbahnbauten. Spanische Nordbahn, Zinsenzahlung der Obligationen eingestellt. Türkei, Konzession neuer Bahnen. — Technisches : Ramsbotton"'s- Zwerglokomotive. Der s{chwimmende Fangdamm bei dem Bau der Victoria - Brücke. — Marfétbericht.
— Das Amts - Blatt des Königlichen Post-Departements (Nr. 54 vom 4. Oktober) enthält zwei General-Verfügungen vom 26. September: 1) betreffend die Aufhebung der Bestimmung
wegen Bedruckung der den Gerichtsbehörden zu ertheilenden über cre-
ditirtes Porto und Franko lautenden Quittungen mit dem Amktssiegel ; 2) betreffend die Zurückzichung der preuß. Garnison aus Luxemburg.
Kunst- und wisseuschaftlicze Nachrichten.
Halle, 3. Oktober. Jn der gestrigen zweiten allgemeinen Sißung der Philologen-Versammlung wurde beschlossen, zum Orte der Zusammenkunft für das Jahr 1868 Würzburg zu wählen, sowie den Professor Urlrichs und den Studien-Direktor Weigand mit dem Prä- sidium daselbst zu beauftragen; von Seiten der Orientalisten wird Professor v. Spiegel in Erlangen das Präsidium übernehmen. Von der Revision der Statuten soll diesmal abgestanden und dieselbe erst in Würzburg vorgenommen werden.
— 4, Oktober. Heute hielt die hiesige Philologen - Versammlung ihre dritte und lebte Sißung. Mit derselben {loß zugleich die fünf- undzwanzigste Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner. — Die Zahl der zu der hiesigen Versammlung eingezeichneten Mit- glieder beträgt 486. — Die im Anschluß an die Philologen-Versamm- lung festgeseßte Jahreszusammenkunft der Deutschen Dante-Ge- sellshaft wurde am gestrigen Abend 6 Uhr durch den Geh. Rath Prof. Witte eröffnet.
Bonn, 1. Oktober. Gestern hielt hier der naturhistorische Verein für die preußischen Rheinlande und Westfalen seine Herbst- versammlung ab, die sehr zahlreich von auswärtigen und einheimischen Mitgliedern besucht war. Es sprachen die nachstehenden Herren über folgende Gegenstände : Dr. Kranß über Jnsektenreste aus dem Braun- fohlengebirge von Rott. Dr. Wirtgen über die Flora des Wester- waldes. Med.-Rath Mohr über die Bildung der Steinkohlen aus Dr, Hildebrand erörterte die Umwallungs-Erschei- nungen an einer Birke in Folge Umschlingung cines Geisblattstengels und wies den Einfluß der Bastardirung an Acepfeln und Maiskolben nah. Dr. Marquardt besprach das Vorkommen von Thallium im Schwefeleisen von Altenhundem in Westfalen und reihte daran einige sehr anziehende chemische Experimente mit Metallsalzen. Dr. Andrä zeigte Ozokeritmassen von Boryslaw in Galizien vor. Ober-Bergrath Bluhme berichtete über das geognostische Vorkommen von Braun- bleierz auf der Grube Friedrichssegen im Nassauischer, welches Mineral
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