1867 / 239 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Sie waren damals so wenig in der Lage, als sic es heute sein würden, über die Art und Weise, wie dem Tabak ein größerer Steuerertrag als bisher abgewonnen werden kann, schlüssig zu sein; es hat über diese Frage unter ihnen eine Ver- handlung noch gar nicht stattgefunden. Sie hielten es aber für räthblich, in der Vereinbarung, die aus dem vorher erwähnten Anerkenntniß heraus zwischen ihnen zu treffen war, alle Even- tualitäten zu treffen, welche Überhaupt bei der Frage der Besteue- rung des Tabaks zur Zeit ins Auge gefaßt werden konnten. Darin beruhen die von dem Herrn Vorredner bemängelten Worte. Sie drücken allerdings aus, daß die Frage, ob die höhere Besteuerung des Tabaks im Wege der Fabricakionssteuer zu erreichen sei, zu einem Gegenstand gehört, welcher der Erwä- gung unterliegen kann; sie sagen aber keineswegs , daß , seien es die Regierungen selbst , seien es die legislativen Organe, denen der vorliegende Vertrag vorgelegt wird , diese durch die ie diesem Artikel etwas anderes aussprächen, als was in der Natur der Sache liegt, nämlich: daß es aller- dings möglich sein kann, daß ihnen ein Gesey über die Tabaks- besteuerung vorgelegt wird, worin auch die Fabrications§steuer vorkommt. Was sie damit machen wollen , ob sie das Geseh annehmen oder verwerfen , dem wird durch den vorliegenden

Paragraphen gar nicht präjudicirt.

Aus dem Verwaltungsbericch Handel, Gewerbe und öffentliche 1864, 1865 und

Fortseßung. (S. Nr. 238. d. Bl.)

11. Post- und Telegraphenwesen ,

1) Postwesen. Die Gesammtzahl der dur die preußische Post vermittelten Sendungen, welche im Jahre 1863 in runder Summe 187 Millionen Stück betrug, hat sich im Jahre 1865 auf 223 Mil- [lionen Stück gehoben.

Es betrug: a) die Zahl der Post-Aemter und Post-Expe- ditionen: im Jahre 1866 2821, 1865 2711, in den Jahren 184951 durchschnittlih 1727; b) die Meilenzahl[, welche von den ge- wöhnlichen Posten zurückgelegt wurde: im Jahre 1866 91244/9096) 1865 5,214,702, in den Jahren 1849/51 durchschnittlich 3/394/784; im Jahre 187, als im preußischen Staats- gebiete noch feine Eisenbahn bestand, 2,050,680 Meilen; c) die Zahl der Sendungen aller Art: im Ganzen: im Jahre 1864 203,885,399, im Jahre 1865 223,766,702, in den Jahren 1849/51 durscchnittlich 75,572,793; im Einzelnen, die Zahl der gewöhnlichen und rekommandirten Briefe (Kreuzbandsendungen und Waarenproben eingeschlossen): im Jahre 1864 172,445,546, im Jahre 1865 189,911,488, in den Jahren 1849/51 durchsnittlich 64,647,448; die Zahl der Packete ohne Werths - Angabe: im Jahre 1864 17,421,209 / im Jahre 1865 18,326,633, in den Jahren 1849/51 durschnittlich 6,562,623; die Zahl der Briefe und Pacete mit Geld- oder sonstiger Werths-Angabe (Sen- dungen unter baarer Einzahlung und unter Postvorschuß cingeschlossen) : im Jahre 1864 14,018,644, im Jahre 1865 15,528,581, in den Jahren 1849/51 durschnittlich 4,362,722; d) der Werthbetrag der dekla- rirten Sendungen (einschließlich der Geldabwickelungen durch baarc Einzablungen und Postvorschüsse): im Jahre 1864 1,461,172,998 Thlr., im Jahre 1865 1,624/169,432 Thlr., in den Jahren 1849/51 durch- schnittlich 630,955,379 Thlr. ; e) die Zahl der Reisenden auf den gewöhnlichen Posten: im Jahre 1864 3,497,426, im Jahre 1865 3/832/140, in den Jahren 1849/51 durchschnittlich 2,017,747; f) das Personal zur Verwaltung und zum Betriebe, mit Aus- \{luß der Posthalter und Postillone: im Jahre 1864 19,318, im Jahre 1865 20,596, im Jahre 1866 21,747, in den Jahren 1849/51 durchshnittlich 7189; g) demnächst der Bestand an Posthalte- reien: im Jahre 1864 1156, im Jahre 1865 1166, im Jahre 1866 1164, in den Jahren 1849,51 durchschnittlich 1011; an Postillonen: im Jahre 1864 4580, im Jahre 1865 4689, im Jahre 1866 4639, in den Jahren 1849/51 durhs{chnittlich 4338; an Postpferden: im Jahre 1864 12/818, im Jahre 1865 12/878, im Jahre 1866 12,774, in den Jahren 1849/51 durd\chnittlich 12,462.

Im Umfange des preußischen Postverwaltungs - Gebiets trat bereits im Anfang des Jahres 1866 durch den Anschluß des Postwesens im Herzogthum Lauenburg ¡ine Erweiterung ein. n Laufe des Jahres wurden sodann die hannoverschen Post-

nstalten zu Hamburg und zu Bremen in preußische Ver- waltung übernommen.

Die Vercinigung des Postwesens in Hannover und in Schleswig- Holstein mit dem preußiscen erfolgte erst mit dem 1. Januar 1867.

Inzwischen waren Vorbereitungen geschehen, um auch in allen denjenigen Gebieten, wo bis dahin Fürftlih Thurn und Taris’\che Posten bestanden, das Postwesen mit dem preußischen zu verschmelzen. Der Ablösungs- Vertrag mit dem Fürsten von Thurn und Taxis wurde im Januar 1867 geschlossen und trat mit dem 1. Ui d. J, in Wirksamkeit.

_Was die Bestimmungen des preußischen Posttarifs betrifft, so ist die durch das Geseß vom 16. September 1862 bewirkte stufen- weise Aufhebung des Bestellgeldes für die mit der Post angekomme- nen, an Adressaten im Orte der Postverwaltung gerichteten Briefpost- jendungen, Begleitbriefe zu Paeten 2c. seit dem 1. Juli 1864 voll- ständig durchgeführt.

Auf Grund des §. 50 des Geseßes über das Postwesen vom 9. Juni 1552 sind Seitens der Postverwaltung in Betreff der Ver-

eiten für die Jahre

ihte des Ministeriums für

sendungs-Bedingungen und Cnzaner Gebühren verschiedene Erleich- terungen auf reglementarishem Wege L A eat worden.

So hat die scit dem 1, Januar 1864 in Kraft getretene ermäßigte Taxe für die mit der Briefpost zu befördernden Waarenproben und Muster, in Verbindung mit der einfacheren Gestaltung der für die ien Mae BU G Bedingungen , eine wahrnehmbare

ü

Erleichterung r den Handelsverkehr geschaffen. Die Zahl der Sendungen mit Waarenproben und Mustern," welche im Jahre 1863 192/621 betrug, ist im Jahre 1865 bereits auf 387,348 gestiegen, und es hat mithin eine Vermehrung dieser Sendungen um mehr als 100 oan stattgefunden. U '

Das Landbriefbestellgeld ist nah und nach in den verschie- denen Provinzen ermäßigt und seit dem 1. Juli 1864 allgemein auf den Saß von # Sgr. für gewöhnliche Briefe, die mit den Posten von weiterher kommen, festgeseßt worden.

Zum 1. Januar 1865 wurde mit der Einführung der Post- Anweisungen vorgegangen. Zur weiteren Verkehrs-Erleichterung wurde seit dem 15. Mai 1865 die Vermittelung von Zahlungsanwei- sungen durch den Telegraphen zugelassen.

Ende Mai 1865 wurde dem Publikum gestattet , gedruckte Sachen aller Art außer unter Streif- oder Kreuzband auch mittelst offener Karten gegen eine Gebühr von 4 Pfennigen zu expediren; außerdem trat bezüglich der Versendung von Drufsachen eine weitere Erleichterung durch Erhöhung der Gewichts-Einheit mit dem Anfange des laufenden Jahres ins Leben. ns ;

Die Ausgaben der Staatskasse für die Posthaltercien haben betragen :

1866 Thlr.

1865 Thlr.

1864 Thlr.

1) An Meilengeldern für die Beför- derung der Hauptwagen und Bei- Chaisen

2) An kontraftlich bedungenen Theuec- rungs - Zuschüssen bei steigenden Getreidepreisen

3/848/684 |4,000/,758 |3,875,388

145/789] 169,904] 270,188 3) An extraordinairenUnterstüßungen 10,797] 11/,947| 18,254 Die Zahl der Landbriefträger, welche im Jahre 1863 sich auf 4926 belief, ist im Jahre 1866 auf 5742 gestiegen. Die finanziellen Ergebnisse der Lan briefbestellung haben sich, wie folgt, gestaltet : 1864 1865 186

; 366

a) Einnahme 419,666 Thlr. 397,130 Thlr. 493,894 Thlr.

b) Ausgabe 629/508 » 673,041 » 753/968 »

Die Post-Annahmestellen in der Stadt Berlin erweiterten \ich dur Vermehrung der Post-Expeditionen innerhalb des Weichbildes. __ Die Benußzung der Stadtpost-Einrichtungen in Berlin hat erheb- lich zugenommen. A j j

Es betrug: a) die Stücfzahl der Stadt ostbriefe (ohne die Gratis- bestellungen für die Gerichtsbehörden) im Jahre 1866 4,718,270 Stü; im Jahre 1863 3/991/792 Stück mithin 1866 mehr fast 33 pCt. b) Die Stückzahl der Gratisbestellungen für die Gerichts- Behörden in Berlin im Jahre 1866: 1,750,032 Stü, 1863: 1,124,091 Stü mithin 1866 mehr 55 pCt.

An den beiden Tagen des 31. Dezember 1866 und 1. Januar 1867 wurden 150,638 Stadtbriefe (abgesandt von Einwohnern in Berlin an Einwohner in Berlin) dur die Post vermittelt.

Auf dem Gebiete der internationalen Postverhältnisse sind durch den Abschluß neuer Postverträge mit den meisten europäischen Staaten manche Verkehrs - Erleichterungen herbei- geführt worden. : i

Der unterm 18. September 1863 mit der nicderländ1schen Regierung abgeschlossene Vertrag trat am 1. Januar 1864 in Kraft; in Folge dieses Vertrages stellte sch innerhalb eines Jahres eine Ver- mehrung von 21 pCt. bei den Briefen , 25 pCt. bei den gedruckten Sachen unter Band; 439 pCt. bei den Waarenproben ein. Vom 1. Januar 1865 ab wurde für die Versendung von gedruckten Sachen unter Band im Verkehr mit den Niederlanden durch eine Herab- seßung des vereinbarten Portosaßcs um mehr als die Hälfte cine weitere Erleichterung geschaffen.

__ Eine ähnliche Erleichterung in Betreff der Versendung gedruckter Sachen unter Band trat vom 1. Januar 1865 ab im Verkehr zwischen Preußen und Belgien ein. |

Am 11. März 1864 wurde ein neucr Postvertrag mit Spanien abgeschlossen, durch welchen vom 1. Juli 1864 ab für die gewöhnlichen Briefe zwischen Preußen und Spanien Frankirungsfreiheit ein- trat und die Portosäpe für die verschiedenen Korrespondenzklassen er- heb li ch herabgeseßt wurden. “Vom 1. Januar d. J. sind für- den Korrespondenzverkehr mit Spanien weitere Erleichterungen ins- D hinsichtlich der Versendung von Waarenproben einge- reten.

Am 26. April 1864 kam ein Postvertrag mit Portugal zu N welcher gleichfalls zum 1. Juli 1864 zur Ausführung ge- angte.

__Da sich aus Anlaß der Eröffnung der Vorpommerschen Eisenbahn und der stattgehabten Eisenbahnanlagen in Shweden im Jahre 1864 das Bedürfniß herausstellte, die * ostverkehröbeziehungen zu Schsveden neu zu regeln und insbesondere die Scepostverbindung zwischen Pommern und Schoonen weiter auszubilden #0 wurde unter dem 24/31, Juli Schweden abgeschlossen, der am 1. Mai 1865 in Kraft trat. Während früher die Post - Dampfschifffahrten zwischen Stralsund und Ystadt in der gewöhnlichen Schifffahrts-Periode wöchentlich zei-

] Sachen

E auf Börsen- und

1864 ein neuer Postvertrag mit.

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mal stattgefunden hatten, wurde nunmehr von Anfangs Mai bis Ende September j. J. eine tägli che Post- Dampfschifffahrt zwischen Stralsund und Malmoe, dem Endpunkte der Schwedischen südlichen Stammbahn eingerichtet. Jm Frühjahr und Herbst, sowie fast ohne Ausnahme auch während des Winters, fanden die Fahrten in jeder Richtung wöchentlich zweimal statt. Nach Vollendung der Zweig- bahn zwischen Eslöf und Ystadt und nachdem dadurch eine ununter- brochene Eisenbahn - Verbindung zwischen Stockholm und Ystadt her- estellt war, sind die Fahrten wieder auf die kürzere Route von Stral- fund nach Ystadt-verlegt worden. T

Durch den obigen Vertrag wurden pre die Portosäße für die Korrespondenz. nach und aus Schweden ermäßigt. Dieselben wurden vom 1. Oktober 1865 ab noch weiter herabgeseßt.

Mit Dänemark wurde am 21. Juni 1865 ein neuer Postvertrag abgeschlossen, durch welchen, vom 1, August 1865 ab, der Portotarif für die preußisch - dänische ritte anderweit geregelt wurde. Unterm 24./27. Dezember 1866 wurde die Errichtung einer gemein- schaftlihen preußisch-dänishen Post-Dampfschifffahrtslinie Kiel-Korsöôr vereinbart. Dieser Vertrag gelangte am 1. Januar d. Js. zur Ausführung. ;

Mit Rußland wurde unter dem 22./10. August 1865 ein neuer Postvertrag abgeschlossen, der am 13. Januar 1866 in Kraft trat. In Folge dieses Vertrages sind die Portosäße für die gewöhnlichen und refommandirten Briefe nach und aus Rußland ermäßigt, sowie die Bedingungen und Gebühren für die gedruckten unter Band und für die aarenproben în einer für die weitere Entwickelung dieser Verkehrswege nachhaltigen Weise normirt worden. /

Mit Frankreich wurde am 3. Juli 1865 ein Additional- Posft-Vertrag vereinbart, durch welchen für einen Theil der preußisch- französischen Korrespondenz ein für die preußische Staatskasse etwas ünstigeres Verhältniß der Portotheilung, eine Ermäßigung der Gebühr für die rekommandirten Briefe mit deklarirtem Werthinhalt, und endlich eine Drehung der Transitgebühr für die Durchführung der preußisch-spanischen und preußish-portugte- sischen Briespacete dur das französische Postgebiet erzielt wurde.

Was. die Postverhältnisse mit Großbritannien betrifft, so wurde die Versendung von Waarenproben mit der Briefpost seit dem 1. Januar 1865 sehr wesentlich erleichtert.

Das finanzielle Gesammt-Ergebniß der preußischen Post- verwaltung aus"den leßtverflossenen drei Jahren is folgendes :

1864 1865 1866 Die gesammte Einnahme betrug: Thlr. 13,321,714 14,044,505 14,123,123 » » Ausgabe » » 11,461,591 12,400,482 12/913,609 Ueberschuß : Thlr. 1,860,123 1,644,023 1,209,514

Auf den Ertrag für 1866 wirkten hauptsächlih ungünstig: bedeu- tende Minder- Einnahmen aus dem Reiseverkehr und die erheblichen Ausgaben, welche aus Anlaß des Kriegszustandes bei den Postbetriebs- Anstalten nothwendig gewesen sind. /

Vergleichung®weise betrug durchschnittlih in den Jahren:

18 18 t1- 182% 182? 1822 S die Einnahme : Thlr. Thlr. Thlr. Thlr. Thlr. Thlr. 13,829,780 12,479,559 E A 8,671,177 T7¡319,329 ic Ausgabe : 12/258/560 10,397,424 10,479,646 59,642,778 7,606,054 6,467,888 der Ucberschuß : 1,571,220 2,082,135 1,928,216 1,669,271 1,065,123 851,441

2) Telegraphenwesen. Was das Telegraphenwesen an-

langt, so ist in den Jahren 1864, 1865 und 1866 ein bedeutendes

j Steigen des Verkehrs gegen dieVorjahre eingetreten.

Es wurden bei preußischen Staats - Telegraphen - Stationen auf- gegeben: 1864 1,300,619 Stück Depeschen ; 1865 1/,927/455 Stück De- peschen , 1866 2,044,875 Stück Depeschen , oder durchschnittlich jährli 1,624,316 Stück. |

Dieser Durchschnitt verhält Ny zum Durchschnitt der vorher-

J gehenden drei Jahre wie 244 zu 100.

Von den bei den preußischen Staats-Telegraphen-Stationen auf- gegebenen Depeschen waren 1864 9,6 pCt., 1865 5,4 pCt., 1866 12/6 pCt. gebührenfreie Staats- und sonstige Dienstdepeschen.

Von den gebührenpflihtigen Depeschen kamen annähernd 55 pCt. Handels-Angelegenheiten; 45 pCt. auf dic Depeschen der Zeitungsredactionen und der Rest von 402 pCt. betraf Familien- und dergleichen Angelegenheiten.

Unker Hinzurechnung der vom Auslande eingegangenen , nach preußischen Stationen - bestimmten, ferner der im Transit über die preußischen Linien beförderten - Depeschen betrug die Gesammt- Depeschenzahl im Jahre 1864: 1,810,377 Stück, 1865: 2,192,892 Stück, 1866 : 2,815,802 Stü, durchschnittlich im Jahre 2,273,024 St., gegenüber einem Durchschnitte in den Jahren 1861—63 von 980,177 Stück und in den Jahren 1858—60 von 526,221 Stü.

_ Zu neuen Anlagen Bchufs Vermehrung der telegraphischen Ver- bindungen wurden durch den Etat bewilligt in den Jahren 1861—63: 392,000 Thlr., dagegen in den n drei Jahren 718,000 Thlr. Nus diesen Mitteln wurden im Verkaufe der leßten drei Jahre hergestellt an neuen Linien 990 Meilen, an neuen Leitungen 2482 Meilen, d. i. 148 Meilen neuer Linien und 1123 Meilen neuer Leitungen mehr als in den drei Vor- jahren, Die Gesammtlänge der telegraphischen Verbindungen, welche am Schlusse des Jahres 1863 betrug: 1482 Meilen Linien mit 4303 Meilen Lei- tungen, hat sich danach bis zum Schlusse des Jahres 1866 erhoben auf 2072

Meilen Linien mit 6785 Meilen Leitungen. Den am Schlusse des Jahres

1863 vorhandenen 297 Stationen sind während der leßten drei Jahre 4 Stalionen hinzugetreten, so daß am Schlusse des Jahres 1836 41 Stationen vorhanden waren. Von diesen waren 409, d. i. 210

mehr als am Schlusse des Jahres 1863, mit den Orts- Post Anstalten kombinirt.

Unter diesen Zahlen sind die Telegraphen-Verbindungen und Stationen derjenigen im Jahre 1866 neu erworbenen Landestheile, welche bis dahin eigene Telegraphen-Einrichtungen besaßen, nicht mitbegriffen.

Der Telegraphen-Konferenz zu Paris, zu deren Beschickung an alle europáäischen Staaten Einladungen ergangen waren, ift es gelungen, den Abschluß des internationalen Pariser Tele- graphen-Vertrages vom 17. Mai 1865 herbeizuführen, welcher in allen europäischen Staaten vom 1. Januar 1866 ab zur Ausführung gekommen iste und der als das bedeutendste Werk der Einigung auf dem Gebiete der Telegraphie und als cin in seiner Prie faum ho ch genug zu veranschlagender Hebel für die Entwickelung derselben bezeihnet werden darf.

Eine im September 1865 zu Shwerin zusammengetretene Kon- ferenz des Deutsch-Oesterreichishen Telegraphen-Vereins hat die Grund- säge jenes Vertrages au für den Vereins-Verkehr angenommen. Die Gebührensäße für die zwischen den Linien der Vereins - Staaten \ich bewegende Korrespondenz betragen seitdem: bis zu 19 Meilen 8 Sgr., Über 10 bis 45 Meilen 16 Sgr., über 45 Meilen 24 Sgr.

_Im Verkehr zwischen Preußen und Franfkreich, so wie wischen Preußen und Belgien sind die durch frühere Separat-

erträge festgestellten Tarif-Erlcichterungen beibehalten wor- den. Achnliche Separat-Verträge sind mit anderen benachbarten Staa- ten, Dina n A bsch (ht Le Se I en: abgeschlossen.

Die Finanz- Usse der Telegraphen-Verwaltung stellten sih in den Jahren 1864, Ten un 1866, wie folgt : E

i ) 1866.

: 1865. i Thlr. Thlr. Thlr. Die Einnahme betrug. 1,150,008. 1,242,490. 1,2757788. Die Ausgabe aus\chließ-

lich der Kosten für Neu-

An lagen 951,312. 1,068,338. 1,149,528.

Der Ueberschuß mithin. 198,696. 174/152 126,260.

Danach stellt fich ein durschnittlicher Uebershuß für jedes der fenen 3 Jahre von 166,369 Thlr. dem durchschnittlihen Ueber- Zu „Ne die vorhergegangenen drei Jahre von 267,840 Thlr. gegenüber.

Wird erwogen, daß ungeachtet der eingetretenen umfassenden Tarif-Ermäßigungen die Brutto-Einnahme von Jahr zu Jahr gestie- p ist, jede rweiterung der Betriebs-Einrichtungen aber: ein Steigen

er Ausgaben zur unmittelbaren Folge haben muß, s\o können bei den Leistungen des Jnstituts für den öffentlichen Verkebr die obigen Abshluß-Resultate nur als günstig bezeichnet werden.

Die Gebühren für die unentgeltlih beförderten Depeschen würden betragen haben :

im Jahr 1864 236,627 Thlr. inkl. 13,252 Thlr.

» » 1865 23,180 » ck 12205 » Dienst-

» » 1866 72,987 » 2 A 9 Depeschen.

_Das Betriebs-Personal, aus\{ließlich der Beamten bei den mit der Post kombinirten Stationen, welches am Schlusse des Jahres 1863 bestand aus:

Ober- Ober-

Beamten. Telegraphisten 590.

103. hat sich vermehrt : im J. 1864 auf 134. 650. 110. » » 1865 » 141. 765. 120. » » 1866 » 164. 919. 145.

Wird hierzu das Verwaltungs-Personal gerechnet, \o ist die Ge- sammtzahl der Beamten, welche am Schluß des Jahres 1863 die Ziffer 869 erreichte, gestiegen im J. 1864 auf 960, im I. 1865 auf 1094, im J. 1866 f 1303.

für telegr.

Telegraphen- Boten. 99.

Gewerbe- und Handels:Nachricßten.

St. Petersburg, 3. Oktober. Ueber die Ein- und Ausfuhr im europäischen Handel veröffentlicht das »Handels-Mag.« einige Nachrichten für das erste Halbjahr von 1867 im Vergleiche mit der- selben Periode der Jahre 1866 und 1865. Unter den Exportartikeln nimmt das Getreide die erste Stelle cin. Mit Ausnahme des Ge- treides und Flachses ist der Export aller übrigen Gegenstände geringer gewesen als im vorigen Jahre. Was den Tmport der ersten 6 Mo- nate dieses Jahres betrifft, so fällt besonders das Steigen des Tmports von Cantonschem Thee in die Augen. Es sind davon 201,925 Pud eingeführt worden, wogegen 1866 nur 83,027 Pud und 1865 136,630 Pud importirt wurden. Noch bedeutender is die Zunabme des Im- ports der Manufakturwaaren. :

Vor zwanzig Jahren, namentlich im Jahre 1847, war Europa wegen des Mißwachses genöthigt, eîne so beträchtliche Menge Getreide von Rußland zu beziehen, daß der französische Wechselcours auf 400 Cent. pr. Rubel stieg. In ganz Rußland war Ueberfluß an Gold und Silber. Auf den Hauptstapelpläßen für Ge- treide, z. B. in Samara, zahlten Kaufleute die Bauern für Weizen in Gold und Silber aus, von Kreditscheinen war feine Rede; die Staatsfassen waren so mit Gold und Silber überfüllt, daß es mögli ward, der französischen Regierung auf ihre Staatspapiere 100 Mill. Grancs vorzuschießen. Jm vorigen Jahre, 1866, ebenfalls in Folge Mißwachses und Aufhörens der Zufuhr aus Amecrika, ward abermals viel Getreide bei uns gesucht. Diese Nachfrage hat au im laufen- den Jahre nicht nachgelassen, im Gegentheil, sie hat die vorjährige übertroffen. Nach amtlichen Angaben betrug der Getréeide-Export bis zum 1. Juli im Jahre 1866 3,013,342 Tsw., ini Jahre 1867 4,110,905 Tschw., also im Jahre 1867 mehr 1,097,563 Tsbw. Seit