1867 / 241 p. 7 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Sonderburg und den Gütern Augustenburg, Gammelgaard, Kekenis- gaard, Langénvorwett Maybüllgaard, Rönhof und Rumohrêgaard und bb) den Gravenstcinschen Gütern auf und bei Sundewitt, näm- lih den Gütern Aarup, Auenbüllgaard, Fischbeck, Gravenstein , Kie- ding und Kjelstrup. Diese Distrikte sind dur Vertrag vom 11. Juni und 30. Dezember 1852 wieder an den Staat übergegangen und sind die Güter auf Alsen nebst Auenbüllgaard dem Amte Sonderburg, die übrigen Gravensteinschen Güter dem Amte Apenrade einverleibt. 2) Die vormals Glüccksburgischen Lande, Besißungen der am 13. März 1779 ausgestorbenen Linie Alt-Glücksburg. Sie umfaßten : aa) das vormalige Amt Glücksburg, nämlih das Schloß Glücks- burg und die jeßige Munkbrarupharde im Amte Flensburg, bb) die Nübelharde des jeßigen Amtes Sonderburg auf Sundewitt, ce) die innerhalb des Amtes Flensburg belegenen adeligen Güter Nübel, Norgaard, Unewatt und Shwensby und das dem Amte Gottorf cinverleibte Gut Dänisch-Lindau. i

Sämmtliche Besißungen des Alt-Glüsburger Hauses erwarb beim Aussterben desselben die Königliche Linie. b) Tm Herzogthum Hol- stein. 3) Das vormalige Fürstenthum Ploen, der am 18. Ofto- ber 1761 aus8gestorbenen Linie Sonderburg -Ploen gehörig. Es bestand aus: aa) dem Schloß, der Stadt und dem Amte Plocn, bb) dem Amte Ahrensböck, ec) dem Amte Reinfeld, da) dem Amte Rethwisch/ und ee) dem Amte Traventhal, einem im Osten der Stadt Segeberg, vorher zum Königlichen Amte Sege- berg gchörigen Distrikte, welchen das Haus Ploen für scine unterm 18. März 1671 geschehene Entsagung auf seine Erbrechte an Oldenburg und Déliichborkt erwarb. Das Plocner Fürstenhaus übte Über sein holsteinisches® Territorium eine ziemli unbeschränkte, der Landeshoheit fast gleichkommende Herrschaft , weshalb viele durch die cigenthümliche Geseßgebung hervorgerufenen Einrichtungen diesen Distrikt bis auf den heutigen Tag kennzeichnen. Nachdem beim Aussterben des Ploener Hauses diese Lande ans Königliche Haus zurückgcefallen waren, blieben ste als besondere Distrikte bestchen. Vom Amte Ahrensböck wurde bereits durch Vertrag vom 14. Februar 1842 ein bedeutender Theil und durch Vertrag vom 27. September 1866 fast der ganze Distrikt an das Fürstenthum Lübeck abgetreten, wogegen das Amt Reinfeld durch den Vertrag vom 14. Februar durch die Dörfer Hamberge und Hansfelde und das Amt Rethwisch durch die Dörfer Groß- und Klein- Barnik vergrößert wurde, #. unten sub C. 111,

IIT, Besißungen des Gottorfer Herzogs8hauses.

Diese entstanden der Hauptsache nach aus den durch die Landes- theilungen vom 9. August 1544 und vom 19. September 1581 dem Stifter des Gottorfer Fürstenhauses, dem Herzoge Adolf, zugewiesenen Landestheilen, welche nah und nach durch einzelne Distrikte vermehrt sind. Es waren: a) im Herzogthum Schleswig 1) Die Städte und Aemter Apenrade (einschließlich des Amtes Lügumfloster) und Tondern nebst den zu leßterem Amte gehörigen friesischen Inseln. 2) Das Schloß Gottorf mit der Stadt Schleswig und dem Amte Gottorf, zu welchem leßteren auch das später als ein beson- deres Amt davon abgelegte Amt Hütten nebst der Landschaft Stapelholm und der 1621 darin angelegten Stadt Vriedrichstadt gehörte, mit Ausnahme jedoch der 4 oben sub I. b.Z, erwähnten, an das Königlichc Amt Ren dsburg abgetretenen Dörfer nördlich von Rendsburg. 3)StadtundAmt Husum mit Ausnahme der zum Königlichen Amte &lensburg_ gchörigen Landschaft Bredstedt; mithin auch Eiderstedt mit den Städten Tönning und Garding und die zum Amte Husum gehörigen Nordseeinseln, von denen Helgoland am 26. August 1814 .an Großbritannien Len ist. Die Vogtei Schwabstedt kam an das Gottorfer Amt Husum vom Bisthum Schleswig durch Vertrag vom 12. Mai 1658 hinzu, indem in

Anlaß des Rothschilder Friedens vom ch0. Februar 1658 und durch

6. Mär

den Kopenhagener Vergleih vom 2, Mat 16568 das Haus Gottorf den größten Theil des chemaligen Bisthums Schles- wig und die in den Gottorfer Aemtern zerstreut gelegenen Schles- wiger Domfkapitel8güter erwarb. 4) Die Jnsel Fehmarn. Die Besißungen des Gottorfer Hauses im Herzogthum Schleswig kamcn bereits eher an das Königliche Haus, wie die gleichen Besißun- gen in Holstein. Nachdem sie hon gegen Ende des 17. Jahrhunderts wiederholt vom Könige Christian V. und seinem Nachfolger ofkupirt waren, jedoch von Zeit zu Zeit den Herzogen wicder eingeräumt wcr- den mußten, nahm König Friedrich IV. zufolge Patents vom 13ten Márz 1713 den sogenannten fürstlichen Antheil des Herzogthums Schleswig in Besiß und ließ sich auch am 4. September 1721 als alleinigen Herrn im gemeinschaftlichen Antheil huldigen. Auf die vom Gottorfer Hause fortwährend dehaupteten Ansprüche auf den Fürst- lichen Antheil entsagte der Großfürst Paul von Rußland als Erbe

des Gottorfer Hauses am F Mai 1773. b) Jm Herzogthum

Holstein: 1) Shloß und Stadt Kiel mit den Aemtern Kiel, Kronshagen, Bordesholm und Neumünster 2) Die Städte Neustadt und Oldenburg mit den Aemtern Oldenburg und Kismar. Von diesen ist das Amt Oldenburg dur den Vertrag vom 4. April 1769 der jüngeren Gottorfer Linie als Fideikommiß, unter dem Namen der jüngeren Großherzoglich oldenburgischen Fideikommißgüter übertragen, jedoch unter holsteinisher Landes- hoheit geblieben. Das Amt Kismar ist durch den Vertrag vom 14. Fe- bruar 1842 durch Besißungen des Lübecker Domfapitels und des Eutiner Kollegiatstifts vergrößert, #. unten sub C. 1Il. 2. 3) Dic Aemter Reinbeck, Trittau und Tremsbüttel. Diese sämmtlichen Besibungen des Gottorfer Hauses in Holstein , der so- genannte großfürstlihe Antheil, sind erst durch die mit dem

“Holstein dagegen bestand die gemeinschaftliche

russischen Kaiserhause geschlossenen Verträge vom S April 1767 un f

T Zune 1773 an das Königlich dänische Haus abgetreten worden

IV. Gemeinshaftlicher Distrikt.

Neben den, den verschiedenen Zweigen des Schleswig-Holsteini 5 j irstliche Besißungen Überwiegdt i

Regentenhauses als besondere fürstliche Be : Landestheilen blieben gewisse Distrikte übrig, in denen die landesher,, lichen Rechte von den beiden regierenden Hauptlinien, der Köni [ide und der Gottorfer, gemeinsam ausgeübt wurden. Diese Distrifie, dit hier nur insofern in Betracht kommen, als sie unter den oben aufge zählten, getrennt besessenen nicht haben Plaß finden können, ware 1) die der Ritterschaft gebliebenen adligen Klöster St. Jo hannej vor Schleswig, Jbehoec, Preeß und Untersen in Holstein; 2) di adligen Güter in den verschiedensten Gegenden des Landes zet streut, vesonders aber auf der Ostseite gelegen.

Von den adligen Gütern wurden einzelne dur Verschieden, Umstände unter der Benennung Kanzleigüter der emeinschaftlihq Regierung entzogen. Die in der Nähe der Stadt Lübeck gelegenen in älterer Zeit mit dem lübschen Rechte bewidmeten, jedoch unta holsteinischer Landeshoheit stehenden sogenannten bschen Güte sollten zwar nach dem hamburger Vertrage vom 5. Januar 1711 ali

unter gemeinschaftlicher Regierung stehend betrachtet werden, sind abel

N als unter privativ Königlicher Regierung untergeben angesehen, Von ihnen sind jeßt nur die vereinigten Güter Trenthorst und Wu inenau holsteinisches Territorium geblieben, nachdem die Güter Moigk

ling, Niendorf und Reek am 3. Mai 1806 an die Stadt Lübeck unl Groß - Steinrade 1E

die Güter Dunkelsdorf, Mori mit Ecfhorst, Stoelsdorf am 19. Juni 1867 an das Fürstenthum Lübeck Übertry gen wurden, st. unten sub C. II, u. I1L, :

Die im Herzogthum Schleswig belegenen gemeinschaftlida| Distrikte wurden bereits durch das Königliche Reskript vom 18. Je bruar 1713 der Theilnahme an der Regierung Seitens des Gotto! Hofes vom Könige entzogen und am 4. September 1721 ließ da! selbe sich dort als alleinigen Landesherrn huldigen. Im Herzogthuk

Verträgen mit dem Gottorfer Hause vom T Sun

welcher Zeit das ganze Herzogthum wieder unter das Königliche Hay! fonsolidirt rar. B. Vergrößerung des ursprünglihenStaatsgebiets durk Erwerb benachbarter selbstständiger Territorien. | I, Einverleibung Dithmarschens. __ Das vormalige Erzstift Bremen hatte auf dem holsteinisdn! Elbufer seit alter Zeit nicht unbedeutende Besißungen. Jm Jf

1148 war nämli der Erbgraf der Grafschaften beider Elbgestade un Dithmarschens) Hartwig, Erzbischof von Hamburg und Bremen q

en und hatte dem Erzstift seine Grafschaften übertragen, in dern Besiß sich dasselbe, mancher Unterbrehungen unerahtet, Dchaupt4f Von diesen Besißungen war die Haseldorfer Marsch hon lange uk der Negierun szeit des oldenburger Hauses in den Jahren 1376 un 1378 an Holstein gekommen. Als am 28. Februar 1474 die biShE gen Grafschaften Holstein und Stormarn vom Kaiser Friedrich 1 zu einem Herzogthum Holstein erhoben wurden, ward zuglei Distrikt Dithmarschen dem neuen Herzogthum inkorporirt; doch bli Dithmarschen, das sich cine fast unabhängige S errungen, (f Besibung des Erzstists angeschen, bis im Jahre 1559 die holsteinistal LFürsten das Land mit Krieg Überzogen. Dieser führte durch di

Word

Vricdenss{chluß am 20. Juni 1559 zur Unterwerfung Dithumarsh(

unter das schleswig-holsteinishe Fürstenhaus. Die erobernden Fürs König Friedrich 11, Herzog Adolf von Gottorf und Herzog Johan der Aeltere von Hadersleben, theilten das Land unter sih zunäds 5 3 Theile, bis nah dem unbeerbten Tode Herzog Johann's der Kn und der erzog das Land von Neuem am 19, September 1581 un sih in 2 Theile theilten. B So entstand 1) die Landschaft Norderdithmarf}\ck en (l der Gottorfer Antheil Dithmarschens. Derselbe ward erst du die Verträge vom 11./22. April 1767 und 20./31. Mai 1773 von du

damaligen Herzog von Gottorf, dem Großfürsten Paul, an das nigliche Haus abgetreten. 2). Die Land\chaftSüderdi thmarsd} die seit 1581 mit dem Königlichen Antheil von Holstein verbund!

geblieben ist. :

Il. Erwerb der Braga Ri (Schauenburge! ntheil). E Jn, den Jahren 1273 bis 1322 bildete sich für den Zweig dsf holsteinischen Grafenhauses , welcher im Besiß der Stammgraf[(/} Schauenburg geblieben war, bei verschiedenen Landestheilungen südlichen Holstein ein zusammenhangender Besiß, der im West! lichen aus der späteren Herrschaft Pinneberg und Grafsd! Ranzau bestand. Bergrößert wurde dieser Besiß nur noch bei Landestheilung vom 17. April 1390, bei welcher Gelegenheit | Schauenburger Grafen aus dem Nachlaß des Plöner Grafenhau} das Nicnland mit der später Uuntergegangenen Nienstadt odek I heutige Herrschaft Herzhorn nebst den Wildnissen und dem Arcal N heutigen Stadt Glücfstadt erhielten. Von dem Staatskörper Pa Ameo Schleswig und Holstein löste sih dieser schauenbut}} istrift ganz ab und wurde im Gegensaß zu dem am 28. Febr 1474 zu einem Herzogthum erhobenen Übrigen Holstein von sei! Landesherrn die Grafschaft Na D LN genannt. | Als am 15. November 1640 der Graf Otto von Schauenbl} ohne Nachkommen zu hinterla en, gestorben 1war, nahmen dic Lan herren des Herzogthums Holstein, der König Christian IV. und | Herzog Griedrih 111. von Gottorf, die Grafschaft Holstein ' esiß, entschädigten die Mutter des Grafen und {lossen am 20. J

N s Grönland; 4) die Engelbrecht’\he Wildniß.

shicdenen Armen der Elbe, soweit diese Jnseln zu H

stoßenden Wärdern durch den

egierung bis zu df 1773 fort, f

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1 ü den neu erworbenen Besiß unter sich einen Theilungs- 1640 s der Herzog das Amt Barm stedt und der König den übrigen Theil der Grafschaft erhielt. ;

i Setintenn lbt: e Bere ale Patron

j erbindung geseßt : zog e adt Altona; 2) die Klostervogtei Untersen oder

| ejeni en Besißungen des Klosters Untersen , welche dasselbe in der

t Holstein erworben hatte, die mithin nicht zum gemein- r en Distrikt des Herzo O T der übrige Besiß e E : ie Herrscha erzhorn mit Sommerland un hörten; 3) die Herr dische Wil L Die Widniss nämli in den Jahren 1615 und 1616 vom Grafen Ernst von S@dauenbúrg pr dem Könige Christian IV. auf gans Kosten eingedeicht, bei welcher Gelegenheit der nördliche Theil derselben die jiébige Blome’she Wildniß nebst dem Areal der Stadt Glück- stadt zur Anlegung dieser Stadt, die 1617 geschah, bereits abgetreten worden war. 5) Die damals vorhandenen Elbinseln in den ver- olstein gehörten. Von den Elbinseln sind nur die bei Seestermüche gelegene Insel agensand und der zur Dorfschaft Ottensen und Othmarschen gehörige heil der Krenzweide und zwar dieser unter streitigen Verhältnisscn mit der Stadt Hamburg bei Holstein geblieben, wozu später noch cinige neuentstandene Jnseln an der holsteinischen Küste gekommen sind. Die übrigen zur Grafschaft Holstein ehemals gehörigen Jnseln, nämlich die Güter Veddel, Grevenhof, Peute und Müggenburg nebst den Inseln Hofe, Nicdernfeld, (e0éR Sli Gd T Ema dergptenas und E vei Othmarschen gelegene Insel Pagensand wurden mit me reren an- R ottorfer Vertrag am 27. Mai 1768 gegen cine Geldcutschädigung vom Gesammthause Holstein an die Stadt Hamburg abgetreten. III, Erwerb der reichs8unmittelbaren Grafshaft Ranzau. Derjenige Theil der Grafschaft Holstein, welher am 20. Juni 1641 dem Hause Gottorf anhcimfiel, nämlih das Amt Barm stedt, schied schon nach wenigen Jahren aus dem holsteinischen Staatsver- bande abermals aus. Der Herzog von Gottorf veräußerte nämlich am 28. Dezember 1649 das Amt mit Konsens aller Agnaten an Christian Ranzau auf Breitenburg und am 16. November 1650 erhob der Kaiser Ferdinand 11. das Amt zu einer des heil. Römischen Reichs unmittelbar gefreiten Grafschaft Nanzau. Als jedoch der fkinder- lose Enkel des ersten Erwerbers, der regierende Graf Christian Detlev, am 11. November 1721 bei Ranzau meuchlcrisch erschossen wurde und dessen einziger überlebender Bruder , der ebenfalls fkinderlose Graf Wilhelm Adolf, in den Verdacht der Theilnahme an dem Verbrechen gerieth, wurde derselbe vom Könige in lebenslänglicher Gefangen- schaft gehalten und die Grafschaft sofort unter Königlicher Admini- ration genommen, unter welcher sie troß der Einwendungen der im esiß von Breitenburg verbliebenen Allodialerben der Grafen geblie- ben ist. Die Königliche Regierung stüßbte sich bei dieser ihrer Besiß- nahme der Grafschaft auf eine von dem Sohne des ersten Erwer- bers, dem Grafen Detlev-Nanzau, am 10. August 1669 abgefaßte Donation8akte, nach der bei unbeerbten Tod sciner Söhne die Graf-

schaft an den König fallen, indeß stets ein gesonderter Distrikt blei-

ben solle. IV, Erwerb des reichs8unmittelbaren Guts Wellingsbüttel.

Das Gut Wellingsbüttel an der Alster erscheint hon 1552 als Lehengut des Erzstifts Bremen und wurde als solches dem hol- steinishen Kanzler Reimfkingk vom Erzbischofe Driedrih erblich ver- lichen, Als durch den westfälischen Frieden 1648 die Krone Schweden in den Besiß des Erzstifts Bremen gelangt war, wurde von der Königin Christine diese Verleihung bestätigt uud zugleich die Lehens- qualität des Gutes aufgehoben. Die Folge war, daß die Besißer sich als souverain und nur dem Kaiser und Reich unterworfen betrachte- ten, um so mehr als im Jahre 1763 der damalige Besißer Theobald Joseph von Kurßrocf, dessen Familie das Gut seit 1673 inne hatte, in die oberrheinische unmittelbare Reichsritterschaft aufgmommen ward. Seitdem entstanden jedoch I On Über die Landeshoheit mit der dänischen Krone, welche nach Auflösung des Reichs dur Ankauf des Gutes von Seiten des Königs unterm 12. September 1807 bei- gelegt wurden. Das Gut bildet unter holsteinischer Landeshoheit seit dem 31. Mai 1816 ein cigenes Kanzleigut.

C. Gebietsveränderungen durch Tauschverträge mit benachbarten Staaten.

I, Territorialaustaush mit der Stadt Hamburg.

Dei Gelegenheit der Säkularisirung des Hamburger Dom- kapitels wurde am 21. April 1803 zwischen dem Könige und der freien Stadt Hamburg ein Tao geschlossen, nah welchem das Privateigenthum der beiden der holsteinischen Landeshoheit unter- worfenen Domfkapitelsdörfer Poppenbüttel und SpPpißerdorf dem holsteinischen Hause übertragen würde. Außerdem trat die Stadt: 1) die Landeshoheit und den Privatbesiß des Dorfes Bilsen und 2) den Hamburger Antheil des Dorfes Hoisbüttel mit der Landes- hoheit an Holstein ab, welches dafür das Dorf Alsterdorf an Ham- burg cedirte. Bilsen wurde der Herrschaft Pinneberg, und der Antheil von Hoisbüttel dem Amte Tremsbüttel einverleibt.

Il, Territorialvertrag mit der Stadt Lübe ck.

Die Stadt Lübe und die in derselben befindlichen milden Stif- tungen besaßen innerhalb des holsteinischen Territoriums mannigfache Grundstücke, um deren Landeshoheit O dér Stadt und dem holstei- nis{enFürstenhause seit lange Streit obwaltete. Zur Beseitigung desselben wurde unterm 22. Januar 1802 vom Könige Christian VI1. mit der Stadt ein Vertrag abgeschlossen, der jedo erst am 3. Mai 1806 zur Vollziehung kam. In diesem Vertrag erhielt Holstein die Lan- deshoheit: 1) über die zum St. Johanniskloster in Lübeck gehörigen

Dörfer Kafkoel, Kembs, Daßendorf;, Sulsdorf, Herings- dorf, Klopin, Bentfeld, Shwochel, Böbs, Schwinken- rade nebst 1 Hufe in Wulfsdorf und 2 Hufen in Röllin; B Über die dem Heiligengeist-Hospital in Lübeck zuständigen Dörfer öliß und Barghorst, Kesdorf, Giddendorf, Scharbunz und Alt-Gle Len ant 3) über die dem Klemens Kaland in Lü- beck gehörigen örfer Bliesfeld, Merkendorf, Marxdorf und Klein-Schlamin; 4)über das der Westerauer Stiftung zuständige Do D E 5) pes Fn Den Orte in Lübeck zuständigen Ho / iber das de i; ifi in - A Dorf N del f r St. Petrikirhe in Lübeck gehö

„Dieje Dörfer und Höfe blieben als eigne holsteinische den adligen Gütern gleich Lgcatide Distrikte bestehen. Se PPNEE G

An die Stadt Lübeck allein wurde dagegen die Landeshoheit der Güter Moisling, Niendorf und Rec, so wie des der Stadt gehörigen Dorfes Mahlkendorf und der städtischen Stiftungen zugehörigen Dörfer Dummersdorf, Käkeniß, Herrenwieck, Pöppendorf, Rönnau, Siems, Wilmsdorf, Dissau und Krumbec, des Krumbecker Hofes, so wie von 37 ‘og in Teutendorf übertragen.

Schon ehe dieser ens vollzogen wurde, am 6. April 1804, cedirte die Stadt Lübeck bei der Auflösung des Lübecker Domfkapitels an den Gürstenbischof von Lübe zu Eutin für eine Anzahl innerhalb thres Gebiets belegener Güter des ehemaligen Kapitels von den durch den Vertrag „mit Holstein ihr übertragenen Besißungen die Landes- hoheit und die Gutsherrlichfeit über Wilmsdorf, so wie von den unter Holstein gebliebenen die Gutsherrlichfeit von Alt-Gleschendorf, Schar- beuz/ Kesdorf, Röbel und einer Hufe in Wulfsdorf, so daß das Für- stenthum Lübeck sih auf diese Weise einen gutsherrschaftlihen Besiß von Stiftsdörfern, die feinem Amte einverleibt wurden, unter holstei- nischer Landeshoheit erwarb. Am 14. Gebruar 1842 crhielt es auch leßtere \. unten sub 111.

Die von der Stadt Lübeck an Holstein cedirten Dörfer Böbs, Schwochel und Schwinkenrade erhielt das Fürstenthum Lübeck durch den Vertrag vom 27. September 1866.

M. Territorialänderungen dur Tauschverträge und Abtretungen an das Fürstenthum Lübe ck.

Die Besißungen des Bischofs von Lübeck und des Lübecker Dom- kapitels hatten sich schon früh vom holsteinischen Staatsgebiet abgelöst und wurden am 6. April 1803 bei dem Auflösungsprozcß des römi- schen Reiches dem bisherigen Fürstenbischof aus der jüngeren Gottorfer Linie als 1wwoeltliches &ürstenthum übertragen. Der Fürst besaß dem- zufolge nicht blos unter seiner eigenen Landeshohcit in Holstein zerstreut gelegene Besizungen, sondern zufolge des sub C. 1]. erwähnten, mit der Stadt Lübeck am 6. April 1804 geschlosseten Vertrages auch ver- \chiedene Landestheile, in denen die Landesherrlichkeit Holstein, die Gutsherrlichfeit aber ihm zustand. Dieses Verhältniß wurde durch den zwischen der dänischen Krone und dem Großherzoge von Olden- burg als Fürsten von Lübeck am 14. Februar 1842 geschlossenen Ver- trag, der am 1. Januar 1843 in Kraft trat, neu regulirt. Hierbei cedirte der Großherzog an Holstein: 1) von dem ehemals dem Lübecker Domkapitel zuständigen Amte Großvogtei die Dörfer Groß- und Klein-Barniß, die zum holsteinishen Amte Rethwisch gelegt wur- den, die Dörfer Hamberge und Hansfelde, die dem Amte Rein- feld, und die Dörfer Giesselrade, Tanfkenrade und Traven- horst, die dem Amte Ahrensböck einverleibt wurden ; 2) das

anze Amt Kollegiatstift , chemals dem Kollegiatstift in zutin zuständig, bestehend aus den Dörfern Alt-Galendorf, Nanndorf, Rathjensdorf, Techelwiß, Teschendorf, Klein- Wesheeck nebst 2 Hufen und 2 Kathen in Röllin. Das Amt Kollegiatstift ist darauf dem holsteinischen Amte Kismar cinverlecibt worden ; 3) die Gutsherrlihkeit über das ehemalige Lübeer Stifts- dorf Ke8dorf, welches bereits unter holsteinischer Territorialhoheit stand und jeßt dem Amte Ahrensböck zugelegt wurde.

Dagegen wurden von holsteinischer Seite an das &ürstenißum der holsteinishe Antheil an den Dörfern Ratkau , Schürsdorf und Kashagen, so wie die Dörfer Fassemsdorf, Garfau; Neu-Gleschendorf, Gothendorf , Luschendorf und Schulendorf abgetreten , außerdem aber auch die Landes8hoheit über die bereits mit qutsherrlichen Rechten vom &ürsten besessenen Dörfer Alt-Gleschendorf; Scharbeuz und Röbel und eine Hufe in Wulfsdorf cedirt.

urch Vertrag vom 27. Septembcr 1866, der am 19. Juni 1867 zur Ausführung gebracht wurde ist das Amt Ahrensböck an das Hürstenthum Lübe abgetreten und sind dadur die cbengenannten, 1842 dem Amte beigelegten Dörfer ebenfalls wieder an dasselbe gekom- men, mit Ausnahme jedo des bei Holstein gebliebenen Dorfes Tra- venhorst. Jn diesem Vertrage wurden außerdem die Lübschen Stadt- Stifts8dörfer Böbs, Schwochel und Schwinkenrade, die Lübschen Güter Dunkfelsdorf, Eckhorst und Mori, Stockelsdorf und Groß-Steinrade, sowie die Territorialhoheit Über den der Fischerstelle im holcinischen O Nieder-Klevenz gehörigen Dickscee ans Fürstenthum Lübe cedirt. »

D, Erwerbungen dänischer Enclaven in Schleswig durch den Wiener Fricden. Südlih der

: er alten Nordgrenze des Herzogthums Schles- wig, der Königsau, lagen bereits als das hol- steinische Grafenhaus der Schauenburger am 30. April 1440 mit dem Herzogthum so ziemlih in feiner später gebliebenen Ausdehnung belehnt wurde; größtentheil® zerstreut eine Anzahl von Orten, welche zu der _dänischen Provinz Jütland von Alters her ges rechnet wurden. Sie bestanden theils aùs der Stadt Riepen und ihren Besißungen , aus Erwerbungen des Riepener Bischofs und des dorti- gen Domkapitels, ferner aus Grundstücken der chemaligen Adels- familie Lembeck , theils ist die Ursache ihrer alten Zusammengchörigs- feit mit Jütland unaufgeklärt. Bei verschiedenen Gelegenheiten sind