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und Ministerialdirektor Günther, Der Abg. Miquel zog seinen zu Y. 7 gestellten Antrag zurück, worauf das Haus dem An- trage des Abg. v. Bethmann-Hollweg und sodann dem Para- graphen mit diesem Antrage beitrat. Die ǧ. 8 — 17 wurden ohne Diskussion genehmigt. Der Abg. Miquel motivirte dar- auf scinen Antrag, einen neuen §. 18 einzuschieben.
Der Präfident des Bundeskanzler - Amtes antwortete dem Antragsteller. Das Haus nahm den Antrag Miquél mit dem Unter-Antrag Lasker an. A :
Den leßten Gegenstand der Tagesordnung bildete der vierte Bericht der Petitions-Kommission. f
Der Vorstand des allgemeinen deutschen Frauenvereins in Leipzig bittet: 1) die Frauen zum Post- und Telegraphendienst zuzulassen, und 2) die hier und da vorkommende Benachtheili- gung der Frauen bei Fragen, wie Freizügkeit, Orts- und Hei- math8berechtigung, so wie Gewöerbefreiheit, aufhören zu lafsen. Das Haus genchmigt den Antrag der Kommission:
Der Reichstag wolle beschließen : die Petition dem Bundes- kanzler zu überweisen zur Erwägung und eventuellen Berück- sichtigung. B s |
Wahl und Genossen, Namens des Vereins Bauhütte in Leipzig, bitten um cin Strafgeseß gegen denjenigen, welcher einen Anderen durch Drohungen oder sonst an der Ausübung seines Wahlrechts hindert. Jichler und Genossen zu Glogau bitten um cine Bestimmung im Bunde8wahlgeseß, welche es den Arbeitgebern zur Pflicht macht, an“ jedem Walhltage den Arbeitern die zur Ausübung des Wahlrechts nöthige freie Zeit zu bewilligen. | j
Das Haus trat dem Antrage der Kommission bei:
Der Reichstag wolle beschließen: diese Petitionen dem Bundes - Kanzler als Material zum Wahlgeseß für den Nord- deutschen Vund zu überweisen. ;
Schluß der Sizung 24 Uhr.
Kiel, 23. Oktober. (Kieler Zeitung.) S. M. Corvette »Augusta«, Kommandant Corvetten - Capitain Kinderling, ging gestern Vormittag nach Bremerhafen in See.
Fulda, 21. Oktober. (Fr. I.) Die hiesige Bischofs8-Konferenz wird, wie es scheint, heute Abend beendigt sein. Der Erzbischof von Cöln verläßt morgen unsere Stadt, so auch der apostolische Bicar von Luxemburg. Die bayerischen Bischöfe werden den morgigen Tag noch den Angelegenheiten ihres Landes widmen Und dann abreisen. Zum Schlusse der Konferenzen waren 19 Mitglieder derselben anwesend: 16 Bischöfe und Z Stellver- treter.
Waldeck. Arolsen, 22. Oktober, (Köln. Qtg.) Der Accessions8-Vertrag mit Preußen wurde heute in der zwei- ten Abstimmung mit 12 gegen 3 Stimmen vom Landtage angenommen. Die neue Militair - Convention mit Preußen, welche mit dem Accessions-Vertrage im engsten Zusammenhange steht, ist heute vom Landtage en bloc angenommen worden.
Sessem. Darmstadt, 23, Oktober. (Darmst. Ztg.) Ihre Großherzoglich Königlichen Hoheiten der Prinz und die Prinzessin Ludwig haben Sich heute Nachmittag um 4 Uhr zu einem mehrtägigen Aufenthalte nach der Provinz Oberhessen begeben.
Vayern. München, 23. Oktober. Die Konferenzen wegen Regelung der Verhältnisse der Festung Ulm find gestern N zu Ende gelangt und find die Resultate den beiden bethei- igten Regierungen nun zur Kenntniß gebracht worden, um eintretendenfalls ratifizirt zu werden.
— 24. Oktober. (W. T. B.) Der Aus\{uß der Reichsrath8- kammer hat mit 9 gegen Stimme beschlossen, bei dem Plenum die Verwerfung des neuen Zollvereinsvertrages zu be- antragen.
Desterrei®. Pesth, 23. Oktober. (Wicn. J.) Das ungarische Ministerium für Communicationen hat fürdie den Eisenbahn- bau in den Ländern der ungarischen Krone betreffenden Arbeiten eine Königlich ungarische Eifenbahnbau-Direcction mit dem Amts- siße in Pesth errichtet und zum Vorstande derselben Achilles Thomann ernannt. — Ein heute herabgelangter Erlaß des Zustizministeriums verordnet , daß wegen Preßvergehen verurtheilfke Personen nicht mit Verbrechern zusammen einge- sperrt werden dürfen , daß sie ihrer gesellschaftlichen Stellung und Bildung gemäß zu behandeln sind und daß ihnen geistige Beschäftigung zu gestatten 1st. i
Großbritannien und Jrlaud. London, 23, Okto- ber. Die für den nächsten Monat anberaumte Parlaments- session ist die sc{chste außerordentliche, im Winter einberufene, während der RNegicrungszeit der Königin Victoria. Am 20. November 1836 hatte sie selbst zum ersten Male ein Parlament eröffnet, dessen Einberufung durch den Tod Wilhelm 1V. nöthig ge- worden war. Zehn Jahre später (1846) war wieder eine Winter-
scssion, veranlaßt durch die damalige Handels- und &inanzfkrise. Die nächste Wintersession war im Jahre 1822 zusammenberufen, um dem Herzog von Wellington die leßte Ehre zu erweisen, Dann wieder eine im Jahre 1854 (begann am 12. Dezember)
aus Anlaß des Krimkrieges; und wieder cine im Jahre 1857
(begann am 3. Dezember) weil abermals, wie 1846, die Bank genöthigt worden war, fh von der Regierung zur Aufhebung der Peel’schen Akte ermächtigen zu lassen, worauf das Ministerium im Dezember eine Indemnitätsbill einbrachte, die auch bewilligt wurde. Seitdem find zehn Jahre verflossen. Diesmal beruft die Regierung das Parlament bekanntlich wegen Abyssiniens.
Von Woolw ich is} eine Abtheilung Marinecsoldaten nach Liverpool beordert worden, um die Bemannung des dort stationirten »Donegal« zu verstärken und im Nothfall gegen Fenier-Unruhen behülflich zu sein.
Von Southampton aus ift die »Germania« (Hamburgs- Amerika), nachdem sie ihre verlorene Schraube dort erseßt, aufs Neue nah New-York unter Segel gegangen.
Fran?reih. Paris, 24. Oktober. (W. T. B.) Der
Kaiser von Oesterreich hat heute die Ausstellung besucht. :
Heute Abend fand in St. Cloud ein Diner en famille statt, an welchem der Kaiser von Oesterreich Theil nahm. Sonntag wird zu Ehren des Kaisers ein Galadiner stattfinden. Montag wohnt der Kaiser einem Banquet im Ute] de Ville bei. Der Kaiser hat überall einen sehr \sympathischen Empfang gefunden. Derselbe wird seinen Aufenthalt wahrscheinlich um drei oder vier Tage verlängern ; die legten Tage wird der Kaiser in Compiègne verweilen, von wo aus er die Rückreise anzutreten gedentkt. Frhr. v. Beust und Graf Andrassy haben heute dem Marquis de Moustier einen Besuch gemacht.
Italien. Florenz, 24, Oktober. (W. T. B.) (Ueber Paris.) Das Munisterium is} noch nicht definitiv konstituirt. __ Nach brieflichen Mittheilungen aus Rom vom 22. d. M. ist daselbst aus militärischen Rücksichten die Maßregel getroffen, daß cinige Thore der Stadt gänzlich geschlossen bleiben ; die Übrigen find den Tag über geöffnet. — »Das Giornale di Roma« meldet, daß ein hißziges Gefecht zwischen Jnsurgenten und päpst- lichen Truppen bei Borghetto stattgefunden hat; die Insurgenten verloren 4 Todte und mehrere Verwundete, die Truppen hatten keine Verluste.
_Schweden und Norwegen. Stockholm, 19. Oktober. »Aftonbladet« bemerkt, daß die Einsanmlungen für Norrland bedeutende Dimensionen angenommen haben. Zufolge einge-
gangener Telegramme aus Lulea und Umea sind die ersten
Kornschiffe dort angekommen und es herrscht daselbst jekt fort- während mildes Wetter.
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’shen Telegraphen - Blireau.
London, Freitag, 25. Oktober, Morgens. Die Ankunft des Kronprinzen und der Frau Kronprinzessin von Preußen in Gravesend ist avisirt, die Ankunft in London dürfte Vormittags 9 Uhr erfolgen.
Ueber folgende norddeutsche Kriegsschiffe ist aus dem Hafen Plymouth Meldung eingetroffen : Die Panzerfregatte » Friedrich Karl« ist eingelaufen, die Fregatte »Niobe« hat ihre Reparatur beendigt und macht sich segelfertig, die Brigg »Modsquito« ist von Plymouth westwärts zu einer Uebungsfahrt in See ge- gangen.
Paris, Freitag, 25, Oktober, Morgens. Am 23. d. machte Kaiser Napoleon der 94. Abtheilung der Ausstellung einen Besuch. Der Präsident der Abtheilung hielt eine Ansprache, auf welche der Kaiser erwiderte, ihm liege die Verbesserung des Looses der arbeitenden Klassen am Herzen. Die Kaiserin theile diese Sorgfalt und werde eines Tages den Kaiserlichen Prinzen, welcher durch seine Erziehung hierzu vorbereitet werde , dazu bescelen, die Arbeit zu ehren , die Anstrengungen derselben zu unterstüßen und ihre hohe Bestimmung in der modernen Ge- sellschaft zu begreifen. ;
Paris, Freitag, 25. Oktober, Morgens. Der heutige »Moniteur« meldet: Am 22. d. Mts., Abends, hat in Rom ein Aufruhrversuch stattgefunden , der jedoch sofort unterdrückt worden ist. Was gewisse italienische Journale als eine be-
verden wird. u vei der 1862er Ausstellung in London getroffen.
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deutungsvolle Jnsurrection hinsiellen, is auf eine Be- wegung zurückzuführen , welche der Anwesenheit von außerhalb gekommener Agitatoren beizumessen is, während die Bevölke- rung Roms derselben fremd blieb. Etwa 50 Bewaffnete über? fielen einen Posien auf dem Kapitol. Auch fand ein Angriff statt gegen die Zuavenkaserne in Borgo Nuova, der jedoch kein anderes Resultat hatte, als daß eine Mauer durch eine Explo-
Msion zerstört wurde. Einige Stunden darauf war Alles wieder
ruhig und wurde die Ordnung nicht mehr gestört.
Das amtliche Blatt meldet ferner: Jn Venedig wurde am 21. d, der Jahrestag der Besigergreifung festlich begangen. Einige bei dieser Gelegenheit vorgekommene feindliche Mani- festationen gegen die päpstliche Regierung hat der gesunde Sinn
Mder Bevölkerung verurtheilt.
Florenz, Donnerstag, 24. Oktober, Abends. (Ueber Paris.) Der designirte Minister des Jnneren, General Durando, ist hier eingetroffen. Die definitive Konstituirung des Ministeriums Cialdini wird wahrscheinlich heute vollendet werden. — Die telegraphische Verbindung mit Rom if wieder hergestellt.
Florenz, Donnerstag, 24. Oktober, Abends 9 Uhr. Das
Ministerium Cialdini hat die Amtsführung angetreten. Bixio hat das Marine - Portefeuille übernommen. Aus den MEScedienstpflichtigen ist die Kategorie der sogenannten »König- ien Mannschaft« einberufen, und bei den Bersaglieri find Mdie vierten Compagnieen wieder errichtet worden.
richten aus Rom widersprechen sich.
Die Nach?
— Das preußische Handelsarchiv (Nr. 43 vom 25. Oftober) hat folgenden Tnhalt. Geseßgebung: Ausscheiden des Kaiserthums Oesterreih und des Fürstenthums Licchtenstein aus dem deutschen Münzvertrage vom 24. Januar 1857, — Ausfuhrzoll von Mineralien
in Spanien. — Ausfuhr von Kupfer auf den Philippinischen Inseln.
Zollfreie Ausfuhr von Pferden auf den Philippinischen R. — tatistik: Jahresbericht des preußischen Konsulats zu Norrköping
für 1866. — Jahresbericht des preußischen Konsulats in Vencdig für 1066. — Handel und Schifffahrt von Marseille in 1866. — Jahres-
bericht des preußischen Konsulats auf Portorico für 1866. — Mit- theilungen: Berlin. Landsberg a. W. Tilsit. Bromberg. Posen. Stettin. Altona. Gleiwiß. Görliß - Osnabrück. Bielefeld. Nord- ausen. Siegen. Dortmund. Krefeld. Essen.
Die Nr. 43 der Annalen der Landwirthschaft in den Königlich
Mpreußischèn Staate vom 23. Oktober hat folgenden Inhalt: Früchte ohne Steine und \{chwarze Rosen. Von Dr, C. Jessen in Eldena. Die diesjährige Ausstellung der Königlichen Ackerbaugesellschaft von
ngland zu Bury St. Edmunds vom 15. bis 19. Juli. Von Dr. H. Thiel (Schluß). — Ransome's Fabrik. — Mechi®s Wirthschaft. — agern des Getreides und Dünnsaat. — Die Marschen in Essex. —
/ Auspumpung des Y. — Biegelpresse von Fræençois Durand in Pa- Mis. (Mit Abbildung.) — Literatur:
Praktische Landwirthschaft nter Anwendung der Naturwissenschaft der Landwirthschaft. Die Weltausstellung im Jahre 1867 von Dr, K. Thomas Nichter. Bericht des Kultur-Vereins für die Provinz Preußen über die im „ahre 1866 angestellten Düngungs- und Anbau-Versuche mit 60 Kar-
Äoffelsorten von Paul Pietrusky und Pr. Heiden. (Schluß.) — Die
Loire und ihre Wasserverhältnisse von Roeder. — Bue, die Pariser
lusstellung. — Die hohe Bedeutung der Viehzucht von A. Heuser. — Die gemischten Holzbestände von A. Rôörig. — Vercins - Versamm- Mungen. Nachtrag per Oftober. — Notizen.
: j Rinderpest in Oesterreich. Die Käserei-Genossenschaft in Bitburg. — Die General-Versamm-
: lung des landwirthschaftlichen Vereins von Oberfranfen. — Eine Pa- Masiten-Krankhecit des Geflügels. — Eine quadratische Scheune.
Gewerbe- und Handels-Nachrichten. Darmstadt, 23. Oktober. Aus Paris, 20. Oktober, geht der
PDarmst. Ztg.« die Nachricht zu: Es ist nunmehr bestimmt, daß der S luß der Ausstellung am 31. dieses Monats erfolgen wird.
— Auch die »Karlsr. Z.« vom 22. Oktober bemerkt : Nach einer
offiziellen Mittheilung, welche die badische Ausstellungs - Kommission Wu Paris am 18ten d. M. von der Kaiserlichen Kommission erhalten hat, wird die Universal - Ausstellung am 31. Oktober d. J. geschlossen
Verden, — Die »Darmst. Ztg.« vom 22 Oktober theilt Folgendes mit: eber den Shluß der Pariser allgemeinen Ausstellung von 1867 erhalten wir aus Paris folgende Zuschrift: Es hat si vielfach as Gerücht verbreitet, daß die internationale Ausstellung über den 4. November hinaus verlängert werden soll, und daß während der eit vom 1. bis 15, November den Nusstellern der Verkauf ihrer Waaren und die sofortige Auslieferung an die Käufer gestattet Eine ähnliche Einrichtung wurde bekanntlih auch j Gewiß i} ; daß Die Kaiserliche Kommission die Vrage in Erwägung gezogen hat; ein definitiver Beschluß ist noch nicht gefaßt. Wie man hört, hat fich die Mehrzahl der fremdländischen Kommissionen, aus begreiflichen Grün-
den; gegen die Verlängerung der Ausstellung ausgesprochen. Sollte dieselbe dennoch beschlossen werden, so ist wahrscheinli, daß man den fremden Kommissionen und Ausftellern anheim giebt, mit der Ein- packung am 1. November zu beginnen, oder damit bis zum 15. No- vember zu warten. :
Die Kaiserliche Ausstellungs-Kommiission hat eine Bekanntmachung erlassen, wonach die internationale Jury bis zum 25. Oktober auch ihre Arbeiten bezüglich der Kassen beendet haben wird, welche bis dahin reservirt worden sind (lebende Pflanzen und Thiere 2c.). Die bis zum 25. Oktober festgestellte Preisliste soll dann in den ersten Tagen des Monats Nov: mber veröffentlicht werden. Die KaiserlilheKommission glaubt daun in derLagezu sein, die zuerkannten Auszeichnungen in den folgenden Zeiträumen austheilen zu fönnen: die goldenen Medaillen vom 15. bis zum 90. November, die silbernen Medaillen vom 5. bis zum 31. Dezem- ber 1867, die Bronce-Medaillen vom 15. Januar bis zum 29. Fe- bruar 1868. Die zu den Medaillen gehörigen Diplome werden in denselben Zeiträumen ausgeliefert; die Diplome für die ehrenvollen Erwähnungen dagegen vom 1. bis zum 31. März 1868.
— (BVlutegel-Handel.) »Chambers Journal« bringt einen Aufsaß über den Blutegel-Handel , aus welchem hervorgeht, daß Paris noch immcr ein großer Markt für diesen Artikel ist. Dic Bezugquellen sind aber dermalen andere geworden. Mit den südeuropäischen Län- dern (von Triest allein sollen noch jährlich für 3 Mill. &rs Blutegel nach Frankreich gehen) fonfkurriren jeßt Australien und Egypten. Die australischen Egel gehen jest hon in bedeutenden Mengen nah Paris und London, wo fie bei den Aerzten besonders beliebt sein sollen; aber der Hauptmarkt für dieselben i Amerika. Die »yMurray- River-Gesellschaft« hofft bald einen Verkehr von 2—3 Millionen Blut- egeln zu erzielen. Auch aus den seichten Gewässern, welche die jähr- lichen Nilüberschwemmungen in Acgypten zurülassen, hofft man jähr- lih 3 Millionen dieser Thiere nach Europa zu bringen. Ein Speku- lant hat zu diesem Zwecke von dem Vicekönig Jsmael Pascha eine eigene Konzession erhalten.
— Ueber die Resultate der Dorsch- und Häringsfischerei in Norwegen in diesem Jahre spricht si ein von der »Austria« mitgetheilter Konsularbericht wie folgt aus: Dieser Tage ist das Re- sultat der diesjährigen Dorschfischerei im Lofoten bekannt gewor- den. Demzufolge beläuft sich die gesammte Ausbeute an Dorsch auf 15% große oder 19 gewöhnliche Millionen Dorsch, was nach einem Durchschnittspreise von 5'/; Spesthlr. pr. Großhundert über 800,000 Speciesthaler oder 4,800,000 Fres. gibt; außerdem glaubt man 18,000 Tonnen Thran und ungefähr 12,000 Tonnen Fischrogen gewonnen zu haben, so daß die gesammte Ausbeute etwas über 1 Million Spccies- thaler betragen dürfte. Die Fischerei is als die eines Mitteljahres zu betrachten und die Ausbeute für die Fischer, wenn auch die Preise nicht so hoch wie im vorigen Jahre waren, doch ganz befricdigend gewesen. Der von der Regierung ausgeschickte Beaufsichtigungschef fand beim Nachzählen, daß fich an den verschiedenen Pläßen im Lofoten 21,129 &ischer auf 5906 Booten eingefunden hatten, von welchen die meisten Garnfischer waren. Von anderen Fahrzeugen für Kauf und Beförderung waren 387 mit einer Besaßung von 1815 Mann und einer Tragfähig- feit von 173/450 Tonnen dahin gekommen. Was die Härings- fisch erei betrifft, so war die Menge dieser Fischgattung im südlichen Distrikte gering , die Fischerei wenig ausgedehnt und die Ausbeute \{lecht; dagegen im nördlichen Distrikte wie voriges Jahr, übrigens aber etwas unregelmäßig. Bei Söndmöre fiel die Fischerei so merkwürdig reich aus, daß die Ausbeute daselbst, obgleich sie sonst bedeutend geringer zu sein pflegt, die größte von sämmtlichen Distrif-= ten hâtte werden können, wenn man nur darauf vorbereitet qcwesen wäre; aus diesem Grunde aber lieferte sie im laufenden Aabre ein bedeutend geringeres Resultat. Man glaubt, daß zusammen 530,000 T. Hâäringe gefischt wurden, davon 170,000 zu durch\{chnittlich 31, , Spcsthlr. pr. T. im südlichen Distrikt , 260,000 zu durcbschnittlich 2% Spcsthlr. im nördlichen und 100,000 zu 2 Spcisthlr. pr. T. bei Söndmöre; was also im Ganzen 15 Mill. Spcsthlr. beträgt. Der Häring war groß und fett wie in den besseren Jahren, oder, wie die Fischer sagten, »wie in alten Tagen.« Von diesen 530,000 T. dürften 450,000 T. zur Ausfuhr fommen.
Königliche Schausgziele.
Sonnabend, den 26. Oktober. Im Opernhause. (181 fte Borstellung.) Neu einstudirt: Iphigenia in Aulis. Lyrische Tragödie in 3 Abtheilungen, nah dem Französischen überseßt von J. D. Sander. Musik von Gluck. Ballet von Taglioni. In Scene geseßt vom Regisseur Hein.
Beseßung: Agamemnon, Hr. Beß. Klytämnestra, seine Gemahlin, Fr. Jachmann. Iphigenia, beider Tochter, Frau Harriers-Wippern. Achilles, Hr. Niemann. Patroklus, Herr &ricke. Kalchas, Oberpriester, Hr. Salomon. Arkas, Befehl8- haber von Agamemnons Leibwache, Hr. Barth. Diana, Frl. Himela. Griecbinnen, Frls. Frieb, Nolte. Weiber und Jung- frauen aus Argos, Lesbos und Aulis. Griecben. Leibwache. Thefsalische Krieger. Priester der Diana. Scene: Aulis.
Mittel-Preise.
Im Schauspielhause. (193\te Abonnements - Vorstellung.) Herzog Bernhard von Weimar. Historische Tragödie in 5 Ak- ten von J. Mosen.
Mittel-Preise. D
Sonntag, den 27. Oktober. Im Opernhause. (182ste Vor- stellung.) Der Postillon von Lonjumeau. Komische Oper in 9 Abtheilungen, nah dem Französischen des Leuven und Brunswik von M. G. Friedrich. Musik von A. Adam. Magdalene: Frl. Grün. Chapelou: Hr. Wachtel. Hierauf :