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eingereichte Amendement erklärte sih der Bundeskommissarius, General-Post-Direktor von Philips8born, wie folgt: | Es ist bereits von dem Herrn Referenten zur Beleuchtung | des Geseß-Entwurfes erwähnt worden, daß diese Tarife wesent- lich auf einer Verschmelzung der bisher bestandenen Tarife be- ruhten, und wenn davon die Rede gewesen ist, es bei den bis- herigen Tarifen zu belassen, so möchte ih doch daran erinnern, daß die bisher bestandenen Vereinstarife nicht außer Betracht gelassen werden dürfen. Der Tarif in der Gesetzes - Vorlage unterscheidet sich von dem in dem Umfange des preußischen ostwesens bisher geltenden Tarife hon darin, daß zwar der Sah von 2 Pfeaunigen für jede Progressionsstufe angenommen ist, während bisher der Saß von 15 Pfennig für jede Progressionsstufe galt, die Progressionsstufen selbst aber, (obald die Meilenzahl von 30 erreicht ist, nicht mehr von 5 zu 5 Meilen fortschreitend sind, sondern von 10 zu 10 Mellen, und später sogar von 20 zu 20 Meilen. Es is} dies für nothwendig befunden worden, um bei dem Aus8- taush auf größere Entfernungen, auf die ja doch im Nord- deutshen Bundesgebiete wesentlih Rücksicht genommen werden muß, dem Verkehre Erleichterungen zu gewähren. Ferner habe ich binzuzufügen, daß der bisherige Vereinstarif, nah welchem der AusStausch zwischen je zwei Staaten - des Norddeutschen Bun- des tarifirt wurde, ein ungleich höherer war, als der Jhnen vorgescblagene. j i , Der bisherige Vereinstarif hatte ebenfalls einen Saß von 2 Pfennigen zur Grundlage, progredirte aber von 4 zu 4 Mei- len, und zwar fortdauernd gleichmäßig, es hat also eine Ju- am Rent ung der beiden Tarife stattgefunden. Jch bemerke endlich, daß ein Postzwang für gewöhnliche Päckereien ja über- haupt nicht besteht, daß der Garantiesay für gewöhnliche Päckereien nach dem Geseß, welches Jhrer Berathung unterlegen hat, erheblich erweitert ist (von bisher 10 Sgr. wird künftig Ersaß geleistet bis zum nachgewiesenen Betrage des Schadens auf Höhe von 1 Thlr. pro Pfund bei nicht deklarirten Sendungen) und endlih, was kleinere Sendungen anbetrifft, die sogenannten Minimalsäge nicht mit dem Durchschnitt aus dem Gewicht- porto für \chwerere Sendungen in Vergleich gebraht werden können, weil in den Minimalsäßen dieselben Expeditions - Vor- richtungen mit bezahlt werden müssen, wie sie bei allen Päke- reien vorkommen, sie mögen leichter oder schwerer sein. Aus diesem Gesichtspunkte vermag ich nicht, dem Amendement bei- zutreten, und ersuche Sie, dasselbe abzulehnen. Ueber den Abänderung8vorschlag des Abg. Dr. Becker

(Dortmund) zu §. 3 äußerte sih der Bundeskommissarius, Ge- | neral-Post-Direktor von PhilipS8born, in folgender Weise: |

Der Herr Vorredner hat den Berechnungen bei seinem Bergleiche, wenn ich richtig versianden habe, zu Grunde gelegt die bisher auf preußishem Gebiete bestandene Taxe, und hat nicht in Betracht gezogen die für den Austausch zwischen den deutschen Staaten bestehende Vereinstaxe, und was den ersteren Vergleich betrifft, so hat der Herr Vorredner zu Grunde gelegt, daß die Briefe mit deklarirtem Werthe das cinfache Briefgewicht nicht Überschritten. Ich glaube diese Vorausseßung bestätigt zu erhalten. Wenn nun der Antrag dahin gerichtet ist, es bei den bisherigen Tarifen zu be- lassen, so muß ih abermals darauf zurückkommen, daß nicht der preußische inkerne Tarif allein in Betracht gezogen werden kann, sondern auch der Vereinstarif, und der Vereinstarif be- sagt, daß bis cinscließlio 8 Meilen an Gewichtsporto 2 Sgr., Über 8 bis 16 Meilen 3 Sgr., von 16 bis 24 Meilen 4 Sgr., von 24 bis 32 Meilen 5 Sgr. , und über 32 Meilen 6 Sgr. zu erheben scien, woran sich das Werthporto, was bis 12 Meilen Gl E eN Silbergroschen für 50 Thlr. beträgt, u. #. w., an-

ießt.

Aus diesen Zahlen ergiebt fich, daß gegen den Vereinstarif die hier in der Vorlage enthaltenen Positionen durhweg und mäßig niedriger sind. Aber auch im Vergleich mit dem bis- herigen preußischen internen Tarif habe ih hervorzuheben, daß das Gewicbt8porto doch in wesentlichen Fällen sich niedriger ge- staltet. Es darf niht angenommen werden, daß alle Briefe mit deklarirtem Werthe das Gewicht unter 1 Loth cinhielten, im Gegentheil, eine große Zahl erreicht und Übersteigt das Gewicht von 1 Loth, weil eine stärkere Emballage und eine mehrmalige Bersiegelung vorkommt. Wie wenig es nun thunlich ist, schon bei 5 Meilen cinen deklarirten Brief für weniger als 1: Sqr. zu befördern, erhellt daraus, daß, wenn man denselben für weniger als 15 Sgr. übernehmen wollte, ein Brief mit dekla- rirtem Werthe wohlfeiler zu stehen kommen würde, wie die un- frankirten gewöhnlichen Briefe, nachdem Sie den §. 1 ange- nommen haben. :

ch kann Sie unter diesen Umständen nur ersuchen, das

Amendement abzulehnen.

BRARRET I T E T Orr Or

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Kunst- und wissenschaftliche Nachrichten.

Berlin, 23. Oktober. Franz Bopp, welcher cine langjährige Zierde unserer Universität war, is heute fast 76 Jahre alt gestorben, mit ihm der Mann, welcher der vergleichenden Grammatik Boden ge. wonnen. Jm vorigen Jahre noch war gerade cin Harn tuudert seit der Abfassung der Vorrede zu seinem bedeutend en Werke ver- flossen und dieser Tag durch Gründung der Bopp-Stiftung an- gemessen gefeiert worden. Bopp gehörte zu den ersten, bei der Stiftung des Ordens pour le mérite für Wissenschaft und Kunst 1842 ernannten - 30 Rittern deutsher Nation. Bopp wurde am 15. November 1791 zu Mainz geboren; er studirte seit 1812 die orientalischen Sprachen in Paris , London und Göttingen und ward 1821 außerordentlicher Professor der orientalischen Sprachen in Berlin, 1822 wurde er Mit.

| Ba der Akademie der Wissenschaften und 1825 erhielt er eine ordent-

iche Professur. : Halberstadt, 18. Oktober. Das für das Königliche Schul.

lehrer-Seminar errichtete neue Gebäude is heute seiner Bestim- mung Übergeben worden. Wiewohl das Seminar seit ca. 90 Jahren am Orte war, so hat es doch eigens für seine Zwecke erbaute Näume nie besessen. Die bisher in Gebrauch gewesenen entsprachen dem QJwecke aus mancherlei Gründen wenig. Jm Jahre 1865 wurde daher, nach- dem der Staat die Mittel bewilligt, der Bau des neuen Gebäudes begonnen. Dasselbe liegt auf einem von der Stadt Halberstadt ge- \henkten Grundstücke auf der Südseite derselben außerhalb ihrer Mauern. Es is ein stattlihes Gebäude von erheblicher Länge, mit zwei etwa 30 Fuß vorspringenden Seitenflügeln, in welchen theils parterre, theils im ersten Stock die Lehrerwohnungen find. Jm Haupt- gebäude befinden sih die Lehrzimmer für das Seminar und die Uebungsschule, die Wohn- und Schlafstuben der Seminaristen, der Speitelgal und die Aula. Bereits am Mittage des gestrigen Tages waren die Geheimen Ober-Regierungs-Räthe Stiehl und Knerk aus Berlin in Beglei: tnng eines Commissarius des Magdeburger Provinzial-Schul-Kolle- giums eingetroffen, um den Bau zu revidiren, und die Uebergabe des Gebäudes an die Schulaufsichtsbehörde der Provinz zu vollziehen. Am Morgen des heutigen Tages gegen neun Uhr, versammelten sich die geladenen Festgenossen im ersten Hofe des alten Seminar- gebäudes. Es waren außer den genaunten Herren von auswärts noch erschienen der General-Superintendent der Provinz Sachsen Dr. M ölle; der Regierungs - Präsident von Schwarzho ff als Vertreter des Provinzial-Schul-Collegiums, der Kreislandrath Rimpau u. a. m.; aus der Stadt die Spißen der Königlihen Behörden, des Militairs, Deputationen der städtischen Behörden, die Geistlichkeit der Stadt und die Vertreter der verschiedenen Schulanstalten. Nach Absingung des Liedes »Unsern Ausgang segne Gott«, seßte sih der Zug unter Gloen- geläut und unter dem Schall der Posaunen nach dem Dom in Be- ans voran die Geistlichkeit, dahinter die Commi sarien des König- lichen Ministeriums, die Provinzialshulbehörden 2c., jede Gruppe qge- führt von zwei Marschällen. Im Dome hielt der erste Domprediger und Superintendent Dr. Schollmeyer den Fest- gottesdienst ab. Von da bewegte \sich der Zug, voran die Musik, welche den Choral »Ein feste Burg ist unser Gott« spielte, nach dem neuen festlich geschmückten Seminargebäude, wo derselbe auf dem vordern Hofe des leßteren Ausstellung nahm. Hier überreichte der Bau-Jnspektor Pelizäus dem Kommissarius des Königlichen Untcr- richts-Ministeriums, Geheimen Ober-Regicrunge-Rath Stichl, den Schlüssel des Hauses. Der Königliche Kommissarius hielt darauf cinc Ansprache an die Versammlung, in welcher er an den erhabenen Bau- herrn dieses Gebäudes erinnerte, der sein Volk licbe und ihm Schulen

baue, und {loß, nachdem er dem Direktor des Seminars, Dr. Stein-

berg, den Schlüssel gegeben, um das Haus damit zu öffnen , mit einem Hoch auf Se. Majestät, in welches die &est-Versammlung und die draußenstehende Menge begeistert einstimmten. Die Musik spielte darauf, während der Festzug durch die geöffneten Flügelthüren nach der Aula zog, »Jch bin ein Preuße«. Hier betrat der Gencral- Superintendent Pr, Möller nah einem kurzen Gesange das Ka- theder, weihte, nah einigen einleitenden Worten, das Gebäude mit

allen seinen Räumen für seine heilige Bestimmung und \chloß mit einem Gebete. Eine vom Seminar - Musiklehrer Held

komponirte, vom Scminar - Chor gesungene Motette: »Danket dem Herrn« schloß diesen ersten Abschnitt der Geierlihfeiten. Demnächst bestieg der Geheime Ober-Regierungs-Rath Stiehl das Katheder, um das Gebäude dem Provinzial-Schul-Kollegium der Provinz zu über- geben. Vorher theilte er der Versammlung cin Schreiben Sr. Excel- lenz des Kultus-Ministers, Dr, von Mühler, mit, inhalts dessen A scin Bedauern aussprach, persönlich an der Feier des Tages verhindert zu sein; dagegen bekundete der Minister seine Theilnahme an diesem reudentage der Anstalt und jein Wohlwollen für die Lehrer derselben durch Huldbezeigungen, welche er einigen der leßteren gewährt resp. Allerhöchsten Orts bean- tragt hatte. Nach diesen Mittheilungen übergab der Ministerial-Kom- missarius das Gebäude an die Provinzial - Auffichtsbehörden und {loß an diesen Akt eine längere Rede. Unmittelbar an diese Rede loß si die des Departements-Schul-Rathes Königk. Nach einem Gesange der Versammlung folgte dann die Festrede des Direktors. Die Feier {loß gegen 1 Uhr, nachdem vor dem leßten Theile der &estrede des Direktors noch das »Salvum fac regem« vom Scminar-Chor gesungen worden war, mil Gebet und dem Gesange der Versammlung : »yNun danket alle Gotte.

__— Das Fest zu Ehren Vondel's, des größten Dichters der Niederländer, wurde am 18. Oktober in Amsterdam mit großem Glanze begangen. Das am genannten Tage enthüllte Standbild des

Dichters is ein Werk des Bildhauers Royer und zu Amsterdam in f

Bronze gegossen.

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vom Musik-Direktor Held komponirte :

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Statistische Nachrichten.

Nach dem in Nr. 42 (vom 18. Oktober cr.) des Amtsblat- tes der Königlichen Regierung zu Sigtarinca veröffentli ten Rechenschaftsberxicht der D irection der Spar- und Leih- fasse für die Hohenzollernschen Lande über die Verwal- tung des Jnstitutes während des Jahres 1866 stellte sih das Resultat der Verwaltung im Ganzen wie folgt: Die Total-Ver- fehrs8summe, welche im Jahre 1866 in Einnahme und Ausgabe zu buchen war, betrug ohne Einrehnung der Kassenbestände 8,634,304 Gulden 19 Kr., während \sich der Baar-Verfkehr bei der Hauptkasse zu Sigmaringen und bei der Filialkasse u Hechingen, ohne Zuziehung der Kassenbestände vom 31. Dezember 1865, in Einnahme und Aus- gabe auf 2,003,666 Fl. 18 Kr. belief. Nach der Darlegung des Ver- mögensstandes der Anstalt am 31. Dezember betrugen: die Aktiven 51,643,759 Fl. 41 Kr., die Passiven 5,238,444 Fl. 15 Kr. Es verblei- ben sonach als Vermögensstand 405/315 Fl. 26 Kr., und abzüglich der der Kasse eigenthümlich zugehörigen 30,000 Ol. Stiftungsfapitalien, als Reservefonds 375,315 Fl. 26 Kr. oder 7% pCt. und einschließlich der Stiftungsfapitalien 7% pCt. des Paffivstandes. . Der Zuwachs des reinen Vermögen s des Jnstituts berechnet sich für das Jahr 1866 auf 33,629 Fl. 22 Kr. Der Reservefond is bis ultimo 1866 zum Be- trage von 270,000 Fl. angelegt. |

Leipzig, 20. Oftober. Die amtliche Zusammenstellung der Ziffern des Fremdenve rfehrs während der gestern beendigten Michaelis - messe ergiebt 22,738 polizeilid angemeldete Fremde und 13,695 Frem- denkarten gegen 14,303 Fremde und 9059 Karten im Vorjahre; Mi- chaelis 1866. Die Anzahl der ohne Anmeldun hier anwesend ge- wesenen Meßbesucher, und zwar namentlich in rivatwohnungen, ist natürlich eine unvergleihlih höhere.

(Zur Statistik der britishen Baumwoll-Jndusftrie.) Jn Großbritannien befinden sich dermalen, wie Hr. Platt unlängst in einem öffentlihen Vortrage zu Birmingham erwähnte, 36 Millio- nen Spindeln für Baumwollgarn im Gange, die in den zehn täg- lichen Arbeitsstunden 64 Millionen engl. (14 Mill. deutsche) Meilen Garn spinnen, oder in jeder Minute so viel, daß cs viermal um die Erde reichen würde.

Paris, 21. Oftober. Gestern wurden in der Villette die Räum- lichkeiten, innerhalb welcher fortan die Viehmärkte und die Schlacht- häuser der Weltstadt centralisirt sind, dem Betriebe übergeben. Der erste Markt war ungemein besucht. Es wurden verkauft: 3527 Stiere und Ochsen, 467 Kühe, 250 Kälber, 13,997 Hämmel und 204 Schweine. Es fönnen auf diesem unter gewaltigen bedeckten Hallen stattfinden- den Markte 40,412 Stü gröfkeren und kleineren Viehes und, wenn die von vorn herein {hon in Aussicht genommene Vergrößerung der Hallen ausgeführt ist, 58/554 untergebracht werden.

(Budget der spanischen Kolonieen.) Der »Lloyd de Espana« enthält nachstehende Uebersicht der Einnahmen und Ausgaben der überseeischen Besißungen Spaniens: Die Einnahmen beliefen sich in Cuba auf 623,253,060 Realen, in Puerto-Rico 67,909,600 R., auf den Philippinen 246,626,040 R., in Fernando-Pó 91,000 R. ; zusam- men 937,879,700 R. Die Ausgaben betrugen 1866 für Cuba 913/106,690 R., Puerto-Rico 63,675,800 R. , die Philippinen 222,080,430 R, Fernand o-P ó 4,968,460 R. ; zusamm. 803,831,380 N. Die transmaritimen Besizungen haben also einen Einnahme - Ueber- {uß von 134,048,320 R, oder circa 14 Mill. Gulden.

O im Juli 1867. Der Schiffsverkehr in

diesem Hafen während des abgelaufenen Jahres gestaltete sich wie folgt: Angekommen Abgegangen Zusammen Tonnen- Tonnen- Tonnen-

chalt Schiffe gehalt

Schiffe gehalt Schiffe

Oesterreichische 1,102 493/531 1,098 491,828 2,200 985,359 Amerikanische... 5 1,975 5 1,975 10 3,950 Englische... 1,725 643,604 1,747 650/354 3,472 1,293,958 DElde ice 26 15,991 26 15,991 92 831,982 Dänische.…….. 4 700 4 754 8 1/508 Jerusalemische .….…. 6 1,923 6 1,923 12 3,846 ranzEsische E Emde 477 204/917 468 200/917 945 4,205,854 riechishe 4,479 *) 4,502 *) 8,981 # Niederländische... 21 2,537 Alb: 208d 42 5/074 Italienische... 2/244 658/7599 2,234 656,441 4,478 1,315,200 Moldo-walach. 107 7/702 117 8297 224 15,999 TULMe . 10,733 700/954 10/541 697,119 21,274 1,397,073 Preußische... 105 34997 104 34097 209 68,694 Hamburgische... 12 4,306 12 4,306 24 8,612 Melenburgische 186 38/236 186 38/147 372 76,410 NUM O ec, 673 256,760 688 260,424 1,361 517,189 Schwed.-norweg. 347 114/954 347 114,954 694 229,908

Der »N. P.« zufolge hat in Rußland die Einnahme vom Salz, Tabak und Rohzucker in der ersten Hälfte der beiden leßten Jahre betragen: Vom

1866. 1867. mehr als 1866 S. Activa 3,903,750 R. 3,022,544 R. 18,794 R. A a iat 2/393/,273 » 2,446,848 » 93/575 » Sandzucker 186,942 » 373/473 » 186,135 »

Nach einer in der »Departements Tid.« enthaltenen statistischen Uebersicht über die Zollintraden- der verflossenen 6 Monate des Finanzjahres 1867—68 in Vergleih mit den Einnahmen des entsprechenden Halbjahres 1866—67 im Königreih Dänemark betrug der QLNIOL im erstgenannten Zeitraume 2,966,269 Rdl. gegen 2/719,926 Rdl. im vorhergehenden FFinanzjahre; die Speicher- miethe hat 10/189 Rdl. gegen 10/438 Rdl. ergeben, die Schiffs8abgabe inklusive Schiffsmessungsgebühren 174,237 Rdl. gegen 164,254 Rdl., die Ÿ rennereiabgaben 461,404 Rdl. gegen 468,782 Rdl. und die übri- gen Einnahmen 21,462 Rdl. gegen 20,653 Rdl., zusammen 3,633,561

Rdl. gegen 3/284,053 Rdl. Nach Abzug der Abgaben-Entschädigungen betragen die Einnahmen 3,568,344 Rdl. gegen 3,328,259 Rdl. im vorigen Finanzjahre. :

Die Bürger der Stadt New-York haben dieses Jahr an Steuern aufzubringen: für Staatszwecke 3,890,544 41 Doll., für Pro- vinzialzwecke 7,071,077.35 Doll., für Stadtzwecke 10,599,359.03 Doll., Dar Defizit der vorjährigen Steuerauflage 615,898.04 Doll. Summa

176,878.83 Doll. Das steuerpflichtige Eigenthum is auf 830,594,713 Doll. geschäßt, folglich beträgt die Steuerrate 2.67 pCt. iy Zur Adckerbau-Statistik der Vereinigten Staaten Pan aiine, änd SEUALA Ras September - Bununex des »Banfkers ) Statistical Register« enthä ständige Tab Ú die Jabresproduction 2 g alt vollständige Tabellen über ereinigten Staaten im Allgemeinen , von Mais, Wei en; Roggen Hafer ; Gerste ; Buchweizen , Kartoffeln , Tabak und Dns ae Le Anzahl der in jedem Staate fultivirten Aecker und den Marktwerth eines Jeden Artikels im Jahre 1866. Jn Jllinois ist nicht nur die Maisproduction am stärksten (Über ein Sechstel der Gesammtproduction), sondern auch von Hafer und Heu kommen über 20 Prozent des gan- zen, in den Vereinigten Staaten gewonnenen Quantums auf diesen Staat, Pennsylvania nimmt in der Roggenproduction den ersten Rang «in; beinahe ein Drittel sämmtlichen Roggens wird dort gebaut, von Buchweizen über 42 Prozent. Seiner Bevölkerung nach pro- duzirt New-Jersey mehr Roggen, als irgend ein anderer Staat der Union; Gerste wird am meisten in New - York gebaut, auf welchen Staat 42 pCt. des Gesammt-Quantums fommen; Virgi- nen nimmt (mit etwa 30 pCt) unter den Tabak bauenden Staaten den ersten Plaß ein; New-York, Pennsylvania und New-Jersey zusammen- enommen produziren zwei Drittel sämmtlichen Roggens. In der Nais-Production nimmt New-York die zehnte Stelle cin und war hinter den Staaten Illinois, Jndiana,- Ohio, Jowa, Tennessee, S: \sylvania, Virginia, Kentucky und Missouri, während im Weizenbau New-York von Illinois, Wis8consin, Michigan und Tonsa übertroffen wird. Illinois allein hat mit Mais ca. 5,000,000 Acres, mit Weizen 2/196 000 Acres, mit Roggen 345/000 Acres, mit Hafer 883,000 Acres und mit Gerste 41,000 Acres bebaut. Maine und Vermont liefern verhältnißmäßig noch immer die meisten Kartoffeln; an der ganzen Kartoffelernte waren die vier nördlichen Neu - England Staaten mit S S Sia Von 388,000,000 Pfund vem Gesjammiertrag der Union, liefert Connecti 7,000,000 Dru, g 1 lief Connecticut Über

Gewerbe- und Handels: Naczhrichteu.

_— (Einfuhr von fremdem Vieh in Großbritannien. Mittelst Geheimer Raths-Verordnung vom 20. Nacin 1867 sind meh- rere die Viehseuche betreffende Verordnungen aufgehoben und es ist an die Stelle derselben eine allgemeine Anordnung erlassen worden, deren Art. 42—44 auf die Einfuhr von fremdem Vich Bezug baben. Diese Artikel lauten wie folgt: Art. 42. Vom 30. September 1867 ab darf ausländisches Vieh nur in denjenigen Stellen und Häfen ausgescchiffft werden, welche durch besondere Verordnung des Geheimen Rathes als solche bezeichnet worten sind oder bezeichnet werden, wo ausländishes Vich gelöscht werden darf, und sollen unbeschadet der Bestimmungen der gegenwärtigen Verordnung alle Verordnungen, das Löschen von ausländischem Vieh l'etreffend, welche bei Erlaß der gegenwärtigen Ver- ordnung in einzelnen Häfen in Kraft bestehen, bis zum 1. Oktober 1867 in Wirksawkeit bleiben. Art. 43. Die Eigenthümer, Consig- nataire oder andere Personen, welche ausländishes Vieh einführen, müssen dasselbe binnen zwölf Stunden nach der Löschung auf eigene Kosten durch Abscheeren des Haares am Ende des Schwanzes oder auf diejenige andere Weise bezeichnen, welche der geheime Rath von Zeit zu Zeit vorschreiben wird. Wenn ausgeschifftes ausländishes Vieh nicht in dieser Weise gezeichnet ist, so sollen sowohl derjenige, welcher es ausgeschifft hat, als au der Eigenthümer, sowie der Consignatair desselben, als der Uebertreter der Een aIen Verordnung angesehen werden. Art. 44. Unbeschadet der Bestimmungen der gegenwärti- gen Verordnung über den Viechtransport darf kein ausländisches leben- des Vieh außerhalb der Grenzen des angewiesenen Hafendistrikts, wo es ausgeschifft worden, transportirt werden, sofern dies nicht, in Ueber- einstimmung mit der gegenwärtigen Verordnung, mittelst Verordnung des geheimen Rathes speziell für die betreffenden Häfen gestattet if.

Landwirthschaftliße Nachrichten.

Breslau, 21. Oktober. (Schles. Ztg.) Es soll nunmehr au im Kreise Leob\chüb, und zwar in dem 34 Meilen von der Kreis: stadt entfernten Dorfe Rösnigt, die Rinderpest aufgetreten sein. Im Anschluß an nere SULIOURA aus Ratibor is zu melden, daß auch in den Dörfern Köberwiß und Kauthen Fälle von Rinderpest kon- statirt worden sind. Jm Kreise Ratibor sind nunmehr bereits neun Ortschaften infizirt und es ist zu besorgen , daß die Nachricht von Seuche-Ausbrüchen in Klein-Hoshüß und Deutsh-Krawarn sich eben- falls bestätigen wird. Wie wir hören, ist die Viebscuche auch im Plesser und Rybniker Kreise ausgebrochen. Zur besseren Absper- rung der Grenzen sowie der infizirten ZIUGEnen ging gestern noch das 6. Jäger-Bataillon von Freiburg nach O erschlesien ab.

__ Ratibor, 23. Oktober. (Schles. Ztg.) Die Rinderpest hat im hiesigen Kreise noch weitere Fortschritte gemacht; 19 Ortschaften sind nunmehr von derselben mehr oder minder heimgesucht. - Gestern trafen hierselbst der Ober-Regierungs-Rath von Eichhorn und der De- artements-Thierarzt Lüthens aus Oppeln ein, um den angestrengten emühungen der Behörden zur Unterdrückung und Abschneidung der

Seuche auch ihrerseits Förderung zu Theil werden zu lassen.

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