1867 / 267 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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die Korrespondenz im deutsch - österreichischen Telegraphen-Vereine) er- öffnet verden. Königsberg, den 5. November 1867. Der Ober-Telegraphen-Jnspector.

Bekanntmachung i Zu Usedom, im Regierungs-Bezirk Stettin , wird am 16, No- vember er. eine Telegraphen -Station mit beschränktem Tages®sdienst eröffnet. : | Stettin; den 8. November 1867. i Königliche Ober-Telegräphen-Jnspection.

Bekanntmachung. ;

Zu Aken im Regicrungsbezirk Magdeburg und zu Wißenhausen im Regierungsbezirk Cassel, sowie zu Ohrdruff und zu Zella im Her- zogthum Coburg-Gotha werden am 16. d. Mts. Telegraphen-Stationen mit beschränktem Tagesdienste eröffnet werden.

Die Telegraphen-Stationen zu Callenberg im Herzogthum Coburg- Gotha und zu Hummelshain im Herzogthum Sachsen-Altenburg sind für die Dauer der Winter-Saison geschlossen.

Halle, den 10. November 1867.

Der et S aaraphenz Japan. othe.

Bekanntmachung Zu Stromberg, Regierungsbezirk Coblenz, wird aut 16. Novem- ber e. eine Telegraphen-Station mit beschränktem Tagesdienst (cfr. § 4 der Telegraphen - Ordnung für die Korrespondenz im Deutsch-Ocster- reichischen Telegraphen-Verein) eröffnet werden. &ranffurt a. M. den 9. November 1867. Der Königliche Ober-Telegraphen-Tnspektor.

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Bekanntmachung. j i

Zu Erkelenz, Geilenkirchen und Heinsberg, im Regierungs-Bezirk Aachen, zu Kaiserswerth, im Regierungs-Bezirk Düsseldorf, und zu Lage, im Fürstenthum Lippe-Detmold, werden am 16. November er. Telegraphen-Stationen mit beshränktem Tagesdienste (efr. §. 4 der Telegraphen-Ordnung für dic Korrcspondenz im Deutsch-Ocsterreichi- {en Telegraphen-Verein) eröffnct.

Cöln, den 8. November 1867.

Der Königliche Ober-Telegraphen-Tnspektor. Nichter.

Nichtamtliches.

_ Preußen. Leßlingen, 11. Noventber. (Tel. Dep.) Se. Majestät der König find gestern Abend 6; Uhr hier eingetroffen und heute früh 85 Uhr zur Jagd gefahren.

- Sefssen.- Darmstadt, 9. November. Sicherem Vernceh- men nach hat fi der G roßherzog in der Frage der Odenwald- bahn für die Richtung Darmstadt - Reinheim nach dem Vor- schlage der heffishen Ludwigsbahn-Gesellschaft entschieden.

Baden. Karlsruhe, 8. November. Bei Austausch der Ratificationen der Zollverträge ist, der »Karlsruher Jeitung« zufolge, von Seiten der Südstaaten die Konnexität der Allianz- und YJollverträge ausdrü&{fAcch anerkannt.

Báyern. München, 8. November. (N. C.) Der Justiz- Geseßgebungs-Ausshuß der Kammer der Abgeordneten hat die Berathung des Entwurfes des Civilgeseßbuches vollendet, so daß seine Beschlüsse, fo weit es nocy' nicht geschehen is, nun an den Ausschuß der Kammer der Reichsräthe gelangen. Man glaubt, daß dieser seine Aufgabe in 2—3 Monaten erledigen könne, und daß dann, zur Berathung der Differenzpuntkte, die gemeinschaftlichen Sißungen beider Ausschüsse noch vor Beendi- gung des dermaligen Landtages stattfinden können. Der Aus- würde sodann nah dem Landtagsschlufse noch das Ein- führungsSgeseß zu berathen haben, und somit besteht die Hoff- nung, daß das ganze Geseßgebungswerk vor Ablauf der Wahl- periode der dermaligen Kammer der Abgeordneten (Mai 1869) zum glücklihen Abschlusse werde gebracht werden können.

—- 9. November. Von der ersten Kammer wurde heute das Ministerverantwortlichkeitsgeseß in der Fassung der Kom- mission einstimmig angenommen. /

Desterreihh. Wien, 9. November. (W. T. B.) Die »Wiener Korrespondenz« s{hreibt: Den neuesten Meldungen zu- folge erscheint die Auslieferung der Leiche Kaisers Maxiuilian an Admiral Tegethoff kaum mehr zweifelhaft.

F.-M.-L. Graf Haugwißtz, ein Veteran der österreichi- schen Armee, is im 90. Lebensjahre am 5. November hier ge- storben. Der Verewigte, der 1793 als Fähnrich in die Armee getreten, war schon General-Major, als er in den Tagen der Leipziger Schlacht zwei Mal besonders wirksam in den Kampf eingriff.

Großbritarniemund Frland, London, 8. November. Zu Gunsten der 5 zum Tode verurtheilten Fenier ist ein Gnadengesucch itn Gange, das mit den Unterschriften einer

Reihe von eceinflußreihen Parlamentsntännern und sonstigen Notabilitäten bedeckt ist. ]

Aus Malta wird von heute Morgen telegraphirt: Die Cholera is gänzlih verschwunden und Schiffe, die vön hier nach Jtalien und der Türkei auslaufen, haben in den dortigen Häfen freie Praktika. Der japanesishe Prinz is mit seinem Gefolge, von Livorno kommend, gestern auf der bri- tischen Fregatte »Endymion« cingetroffen und Aa H nach Marseille zurückzukehren. Drei Transportschiffe, mit Naterial für die abyssinische Expedition befrachtet, passirten hiex nach Alexandrien. Eines davon, die » Bretagne «, hatte während eines Sturmes ihr Steuer und 150 Maulthiere eingebüßt.

9. November. Dem (26.) Geburtstage des Prinzen von Wales zu Ehren gab es seit Frühe am Morgen Freuden- geläute von den Kirchthürmen und Militairparade. Alle Schiffe flaggten.

Die amtliche »Gazette« veröffentlicht eine Mittheilung der preußischen Regierung an Lord Stanley, wonach in Zukunft Ausländer beim Eintritt, so wie beim Verlassen des norddeutshen Bundesgebietes und bei längerem Auf- enthalte in demselben keines Passes mehr bedürfen, aber gehal- ten sind, auf offizielle Aufragen über ihre Person Rede und Antwort zu stehen.

Heute Nachmittag um 2 Uhr fand der übliche Festzug des neuen Lord-Mayors statt.

Die in Manchester wegen {weren Polizeivergehens an- gellagten Fenier wurden von den Geschworenen nach zwei- stündiger Berathung s{chuldig erklärt, der Urtheilsspruch aber einstweilen aufgeschoben.

Frankreih. Paris, 9, November. (W. T. B.) Wie

, glaubwürdig versichert wird, sind die Einladungen zur Be-

shickung der Konferenz zur Lösung - der römischen Frage am vergangenen Donnerstag, den 7. d. M,, an die Mächte abge- sendet worden. My

Der Kaiser „hat heute Nachmittag 2 Uhr den britischen Votschafter Lord Lyons in feierlicher Audienz in den Tuilerieen L gen, Vorher hatte der Kaiser einem Ministerrathe prä- idirt.

Der diesseitige Gesandte am Wiener Hofe, Herzog von Grammont, hat sih auf seinen Posten zurückbegeben.

Jtalien. rend) 9. November. Admiral Provana ist zum Marine-Minister ernannt worden. »Riforma« empfichlt der Regierung, schleunig über das Schicksal Garibaldis Be-

{luß zu fassen.

W. T. B). Die »France« meldet die Beseßung der Ortschaften Frofinone, Velletri, Viterbo und Aquapendente Seitens päpstliher und französischer Truppen. Demselben Blatte zufolge befinden \ich im Gebiete des Kirchenstaates auch jeßt noch Agitatoren, welche die Bevölkerung aufzu- regen versuchen. Es erscheine somit nothwendig, nach wic vor ein wachsames Auge auf revolutionaire Umtriebe zu haben. Daß die französischen Truppen bereits den Befehl zum Rück- zuge nach Civitavecchia erhalten haben, sei nicht wahrscheinlich, Die »France« führt ferner aus, daß die französischen Truppen allerdings Rom verlassen könnten, aber in Civitavecchia bleiben müßten, bis entweder wirksamere Garantien für die Sicherung Roms festgestellt wären oder durch die Konferenz cine Lösung der römischen Frage herbeigeführt sei.

Türkei, Konstantinopel, 8. November. (W. T. B) Gutem Vernehmen nach hat gestern der österreichishe Botschaf- ter Herr von Prokesch-Osten der Pforte cine Note des Wiener Kabinets überreicht, in welcher die österreichische Regie- rung Über die Regelung der Angelegenheiten in Kandia Rath-

| schläge ertheilt.

_ Numúáaíeu. Bukarest, 9. November. Johann Bratiano ist zum Finanz-Minister ernannt. Die gestrige Sitzung der Deputirten war noch nicht beschlußfähig.

Zig.) Heute hat der deliberirende Konvent der livländischen

itterschaft seinen Anfang genommen. Derselbe hat es mit den Borbereitungen zu dem zum 16, November zusammenberufe- nen Landtage zu thun.

Schweden und Norwegen. Stockholm, 9, November. (W. T. B.) Der König hat bereits seit einer Woche das Bett verlassen; die eung schreitet vorwärts, wird jedoch während einiger Zeit vollständige Ruhe erfordern. Die offiziellen » Post och Jnrikes Tidningar« dementiren in offiziöser Weise das

Rücktritt des Grafen Manderström.

Die Legislative

Amerika. New-York, 26. Oktober. wonach Fuhr-

von Tennessec hat eine Bill angenommen,

Nußland und Polen. Riga, 4. November. (St. Petersb. |

Stockholmer Telegramm der »France« über den vorgeblichen |

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leute, welche irgend cinen Unterschied in ihren Passagieren auf ace oder Farbe machen sollten, kriminalish be-

Grund ihrer R langt werden können.

General Canby hat die regelmäßige Wahl der Munizipal- Beamten von Charleston verboten. General Pope in Alabama hat Militair beordert, um bei der Einzichung der

Steuern in jenem Staate Beistand zu leisten.

Nsien. Bon gts 0 15. Oktober. Ein heftiger Typhoon hat hier stattgefunden und

Schaden an Eigenthum angerichtet. »yMalespina« wird vermißt.

Der Manilla - Dampfer

Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’\chen Telegraphen - Büreau.

München, Sonntag, 10. November, Vormittags. Gutem Vernehmen nach ist in der Kommission des Abgeordnetenhauses

das Neferat Über das neue Wehrgeseß soweit vollendet, daß die !

Erledigung des lehteren durch die Kammern noch vor Weih- nachten erfolgen und das Geseg am 1, Januar 1868 in Kraft treten könnte.

München, Montag, 11. November, Vormittags. Der »Münchener Bote für Stadt und Land« erfährt, daß Graf Tauffkirchen zum Gesandten in Paris ernannt ist.

Wien, Sonntag, 10. November, Vormittags. Die heu- tige »Debatte« meldet, daß gestern eine Privatkonferenz des Reichskanzlers Grafen B eus und einer Anzahl von Abgeord- neten zur Berathung der in Bezug auf den Geseßentwurf über die Delegationen shwebenden Fragen stattgefunden haben. Alle Ansichten seien darin übereinstimmend, dgß einer Einigung mit den Polen in der s{hwebenden Frage keine erheblichen Schwie- rigkeiten mehr entgegenstehen. Der Polenklub hielt eine Sepa- ratsizung ab.

W ien, Montag, 11. November, Morgens. Das Tele- graphen - Correspondenzbüreau meldet aus Konstantinopel vom gestrigen Tage: Jn diplomatischen Kreisen verlautet, Ruß- land habe neuerdings wieder cine Cirkulardepesche erlassen, in welcher ausgeführt werde, Rußland wolle zur Unterstühung der Christen in der Türkei nicht isolirt interveniren, glaube aber in dieser Beziehung gerechte Ursache zu Klagen zu haben; die russische Regierung sei zu einem Einvernehmen mit denjenigen Mächten bereit, welche im Orient interveniren wollen.

Haag, Sonntag, 10. November. Der Justiz - Minister Borret ist heute Mittag gestorben. Man betrachtet den Rück- tritt des Kabinets als bevorstehend.

London, Sountag, 10. November, Morgens. Nach Be- richten aus New-York vom 30, v. Mts. hat ein Sturm die Städte Clark8ville, Bagdad, Brownsville nebst anderen Städten in Texas fast ganz zerstört. Der Verlust an Menscbenleben ist groß.

Aus M exiko war die Meldung eingetroffen, daß die von Juarez verlangten Akkreditive des Admirals Tegethoff aus Europa eingetroffen waren.

Paris, Sonntag, 10. November, Morgens. Die An- sprache des britischen Botschafters Lord Ly on'’s bei der gestri- gen Audienz lautet nah dem amtlichen Blatte folgendermaßen: »Indem die Königin mir die besondere Ehre übertrug, sie bei dem Kaiser von Frankreich zu vertreten, hat sie mir ganz be- sonders aufgetragen, von Neuem die Gefühle der Achtung und Anhänglichkeit auszudrücken, von denen die Köni- gin gegen die Person des Kaisers erfüllt is. Gleich- zeitig trug mir die Königin auf, ihren sehnlihen Wunsch in Erinnerung zu bringen, die glorreiche Regierung des Kaisers und das Wohlergehen der franzöfischen Nation fortgedeihen zu sehen. Die herzlichen Beziehungen, welche so lange Jahre zwischen der französischen Regierung und uns bestehen, haben mächtig beigetragen zu.dem Wohlbefinden beider Länder und zu dem Glücke ih wage es zu sagen der ganzen Welt. Die Befehle meiner Königin {reiben mir vor, nihts zu verabsäumen, was zur Erhaltung und Befesti- gung dieser Beziehungen dienen könnte.« Der Kaiser er- wiederte: »JTch bin gerührt durch die Gefühle, welche Sie mir

entlang der Küste großen

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E E Ä C R C E R I DrL-

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im Namen der Königin Victoria ausdrücken, ih kenne durch aus deren- Werth und i erwiedere sie meinerseits durch eine aufrichtige Zuneigung an die Person und an die Familie der Königin. Schon seit Beginn meiner Regierung war es mein beständiges Bemühen, mit Großbritannien die Freundschaft zu erhalten, welche bereits soviel Früchte getragen hat. Jch zweifle nicht daran, daß Sie dazu beitragen werden, diese dem Fort- schritte, der Civilisation und dem Weltfrieden so nüßlichen Be- ziehungen zu erhalten. Die Erinnerung an Jhren Vater und an Jhre persönlichen Eigenschaften sichern Jhnen unter uns den allersympathischesten Empfang. «

Der »Moniteur« enthält ferner cinen Erlaß des Präfekten des Seine - Departements vom 8. d. M., welcher festseßt, daß denjenigen Bäckern von Paris, welche Brod erster Qualität zu höchstens 50 Centimes, Brod zweiter Qualität zu 42 Centimes per Kilogramm verkaufen, eine Entschädigung aus der Kasse des Bäckergewerks gezahlt wird. 2 __ Paris, Montag, 11. November, Morgens. Das amt lie Blatt schreibt: Die amerikanische Flotte scheint ibren Auf- enthalt vor Lissabon verlängern zu sollen.

| Paris, 11. November, Morgens. Der heutige »Consti- tutionnel« zeigt an, daß in den nächsten Tagen bei Dentu eine Broschüre unter dem Titel: » Napoleon 111, und Europa im Jahre 1867« erscheinen werde.

Wien, Sonntag, 10. November. Die »Debatte« erfährt, das französische Rundschreiben, welches die Mächte zu - einer Konferenz ad hoc zunächst wegen der römischen Angelegenheit einladet, sei zwar noch nicht abgegangen, jedoch zur Versendung völlig bereit. Einladungen zur Beschickung der Konferenz sollen an die Großmächte, an Italien, Spanien, Portuga und den Papst gerichtet werden.

Paris, Sonntag, 10. November, Morgens. Der »Mo- niteur« veröffentlicht eine Korrespondenz aus Mailand, welche nähere Nachrichten über die daselbst am 5. d. M. statt- gehabten Unruhen enthält. Hiernach bestätigt es si, daß der Aufstandsversuch durch die Mazzinistische Partei hervor- gerufen war, welche einige hundert größtentheils von außer- halb gekommene Individuen angeworben hatte. Dieselben durch- streiften die Stadt unter aufrührerischen Rufen. Vor der Galerie Viktor Emanuel und dem franzöfischen Konsulate fanden Zusammenrottungen statt. Die Nationalgarde, welche sofort erschien, wurde mit Steinwürfen empfangen; jedo zerstreute sih die Menge sofort, nachdem die geseßlichen Auffor- derungen ergangen waren. Auf dem Plat della Scala waren Polizei und Karabiniers genöthigt, von den Waffen Gebrauch zu machen, da die mit Schußwaffen versehenen Aufrührer sich hinter Barrikaden verschanzt hatten. Um Mitternacht war die Ordnung wiederhergestellt. Zahlreiche Verhaftungen wurden vorgenommen. Getödtet war Niemand. Aehnliche Demon- strationen sind am 5. und 6. in Turin vorgekommen, wo je- doch einfache Polizeimaßregeln zur Aufrechthaltung der Rube genügten.

Paris, Sonntag, 10. November, Morgens. Der »Mo- niteur« veröffentlicht die folgenden von dem französischen Ge- neral Failly beim Kriegsminisierium eingegangenen Tele- gramme:

Die erste Depesche aus Rom vom 9. November berichtet über das Gefeht von Mentana und lautet: Die Insurrection hatte Monterotondo zum Hauptquartier gemacht. Garibaldi hatte den Oberbefehl über die Banden übernommen , welche

ihre Vereinigung bewerkstelligt hatten. Es war Zeit, zu handeln und einen fkräftigen Schlag auszuführen. Ich dirigirte 3000 päpstlizde und 2000 Mann franzó-

sishe Truppen (5 Bataillone) auf Monterotondo. Die päpstlihe Kolonne hatte \ich die Ehre ausgebeten , den Hauptangriff auf - den Feind zu machen. Die Franzosen bil- deten die Reserve und unterstüßten den Angriff durch eine Be- wegung, welche den Feind auf beiden Flügeln umgehen sollte.

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