1867 / 268 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Bekanntmachung.

Am 1. Dezember dss. Js. wird in Drebkau (Regierungs-Bezirk Granfkfurt a. d. Oder) eine mit der Orts-Postanstalt kombinirte Telec- graphen-Station mit beschränktem Tagesdienste eröffnet.

Dresden , den 15. November 1867.

Königlich Preußische Ober-Telegraphen-Jnspection.

Nichtamtliches.

Preußen. Kassel, 11. November. (W. T. B.) Die hier tagende Generalversammlung des National-Vereins hat über die von dem Verein Aüfteliracdeii Flottengelder in folgen- der Weise verfügt: Der Marineverwaltung des norddeutschen Bundes werden 106,580 Fl. überwiesen ; die deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger erhält 2000 Thlr., der deutschen Seemannsschule in Hamburg sind 1000 Thlr. zuerkannt ; 500 Thlr. erhält der deutsche Rehts\{ußverein in London. So- dann wurde die Auflösung des Vereins beschlossen. Ein Aus- {uß von 12 Mitgliedern soll die Bestimmung über die noch verfügbaren Mittel des Vereins haben. :

Düsseldorf, 10. November. (Elb. Ztg.) Ihre König- lichen Hoheiten der A und die Fürstin zu Hohenzol- lern-Sigmaringen sind gestern früh, nah einem mehr- monatlichen Aufenthalt in der Schweiz, wieder hier eingetroffen.

Mecklenburg. Schwerin, 11. November. (Mel. A8 Se. Königliche Hoheit der Großherzog hat si gestern

bend nah Leßl ingen zur Theilnahme an den dort stattfin- denden Königlichen Hofjagden begeben. |

Sachsen. Weimar, 11. November. (Weim. Bin) Einer Einladung Sr. Majestät des Königs von Preußen olgend, ist Se. Königliche Doheit der Großherzog heute nah Let - lingen abgereist. |

Altenburg, 10. November. (Leipz. Ztg.) Ihre Hohei- ten der Le raog und die Frau Herzogin mit der Prinzeß Marie, Se. Hoheit der Prinz Friedrich und Jhre Hoheüt die Prinzeß Marie Eduard sind nach einem längeren Aufent- halte aut dem Jagdshluß Hummels8hain gestern Abend wieder hier eingetroffen.

HBefterreich. Wien, 11. November. (W. T. B.) In der heutigen Sißung des Aus gleichungs- Ausschusses er- kTlärte der Finanzminister, daß fernerhin die Ueberschreitungen des Budgets gänzli vermieden sein würden, und daß alle Aussicht zur Regelung der Finanzlage des Reiches vorhanden sei, worüber er bei der Verhandlung des nächsten Budgets einen detaillirten Plan vorlegen werde.

Der Finanzminister betonte weiter, daß die Verantwort- lichkeit der Minister und die Entwickelung eines echt constitu- tionellen Budgets die beste Garantie für die Wiederherstellung der Finanzen biete.

_ Nach der »Wiener Korrespondenz« gedenkt Erzherzog Lud- wig Victor in Begleitung des General - Majors Piret dem- nächst eine Reise nah Spanien anzutreten.

Schweiz. Genf, 11. November. (W. T. B.) Bei den gestrigen allgemeinen Wahlen für den Staatsrath haben die Independenten einen vollständigen Sieg errungen. Die Radi- kalen -haben nicht einen ihrer Kandidaten durchgcseßt. Auch James Fazy ist nicht gewählt worden. Die Ruhe wurde in keiner Weise gestört.

Italien. Florenz, 11. November. (W. T. B.) Aus Rom hier eingegangene Briefe wollen wissen, daß Frankreich die Occupation8armee noch immer vermehre. Auch die Sen- dungen von Kriegsmaterial dauerten fort. Die italienische Re- gierung trifft Maßregeln , um die Flotte in dienstfähigen Stand zu versetzen.

Telegraphische Depcschen aus dem Wolff’schen Telegraphcn - Büreau.

Wien, Dienstag, 12. November, Vormittags. Die Jour- nale »Presse« und »Debatte« erfahren übereinstimmend, daß der österreichische Botschafter in Konstantinopel weder eine Note noch irgend ein anderes Schriftstück der Pforte neuecr- dings überreicht hat; derselbe sei vielmehr nur beauftragt ge- wesen gelegentlich einer Unterredung mit Fuad-Pascha die kTandiotishe Frage zu erörtern und gleichzeitig hervorzuheben, daß seit Ueberreihung der leßten österreichischen Note der be- denklihe Stand dieser Frage unverändert derselbe geblieben sei. Die »Presse« will wissen, der russische Gesandte, General Ignatief, habe dem Divan ein Projekt zur Reform des Hat- Humayums-vom Jahre 1856 vorgelegt.

Paris, Montag, 11. November, Abends. Einer Mitthei- lung der »France« zufolge dürfte Graf Sartiges morgen auf seinen Posten abgehen.

Bei der Nahwahl eines Deputirten im Departement Loir et Cher wurde der Regierungs-Kandidat Dessaignée mit 15,4219 Stimmen gewählt. Jm Departement Vosges wurde

Geliot mit 12,577 Stimmen zum Deputirten gewählt.

Paris, Dienstag, 12. November, Morgens. Der »Moni- teur« enthält zwei amtlihe Noten, deren erste folgendermaßen lautet: Die Regierung des Kaisers hat mit lebhafter Befriedi- gung von dem freiwilligen Entschluß Kenntniß genommen durch welchen die Königlich italienischen Truppen auf das Ge. biet des Königreichs zurückberufen sind. Durch besondere De- pesche ist unser Vertreter in Jtalien beauftragt worden , dem Kabinet von Florenz zu bezeugen , wie hoh Frankreich diese versöhnlihe Gesinnung und dice Festigkeit der Anschauun- gen {äßt, welche diesen Entschluß diktirt haben. Die patriotischen Anstrengungen, welche die italienische Re- gierung macht, um überall auf der Halbinsel Ordnung, Sicher- heit und Achtung vor den Verträgen wiederherzustellen, flößen der französischen Regierung das größte Vertrauen ein und er- füllen sie mit der Ueberzeugung, daß die guten Beziehungen zwischen Frankreich und Jtalien ih fortdauernd befestigen und weiter entwickeln werden.

Die zweite Note lautet: Der Kaiser hat beschlossen, daß das französische Expeditionscorps Rom und die übrigen päpst- lichen Städte, welche es augenblicklih beseßt, räumt, sobald dort dic Ruhe gesichert is. Die Truppen werden fich nah und nah auf Civitavecchia konzentriren.

Warschau, Montag, 11. November, Abends. Die Kai- serin von Rußland is} heute um 5 Uhr Nachmittags hier ein- getroffen und im Schlosse Belvedere abgestiegen. Die Weiter- reise nah Petersburg erfolgt morgen Vormittag. Der König und die Königin von Griechenland reisen noch heute von hier ab.

Statistische Nachrichten.

Oppeln, 6. November. Nach dem Verwaltungsbericht des hie- sigen Magistrats für das Geschäftsjahr 1866/67 betrug dic Gesammt- Einnahme pro 1866 36,060 Thlr. 22 Sgr. 11 Pf. , dic Gesammt- Ausgabe 33,885 Thlr. 20 Sgr. 7 Pf., der Bestand 2174 Thlr. 2 Sgr. 4 Pf. Der Gesammtvermögensbestand belief sich ult, 1866 auf 94/833 Thlr. 11 Sgr. 9 Pf.

a (Spiritusfabrifkfation und Consumtion in Frank-

E Dex, C Lat das Tableau derselben vom

ober dem Anfang der Campagne) bis zum 31. Augu

1867. Danach betrugen : ? E y er 1866— 67 1865—66

Die Production 1,218,102 1,783,324 Hectltr. Die Consumtion 1,195,745 1,648,752 » Vorrath am 31. August 402,749 386,700 » Zu der Production hatten bis zum 31. August die gewerbs8mäßi- gen Brennereien und Destillationen geliefert: Heftlr.

Spiritus aus Weines sp hein ames etri 193,021 » » méehligen Substanzen 57,750 v » Rübsen 206,619 7 Ÿ 370,681 » » 58,690

Ländliche Brennereien : Spiritus aus Wein » » Trestern und Früchten

Mithin Production des Jnlandes ITmport f

299/172

Restbestand aus vorjähriger Campagne

Es standen dem Konsum und Handel während dieser 11 Mo- nate zur Verfügung Der Konsum betrug 1,195,745 L j Bleibt Bestand 402,7 25,720 Hectoliter weniger als im Vormonat. f O Hierzu treten noch 1,966,100 Kilogr. Branntwein, Rum, Spiri- tus 2c, in den Steuerdepots lagernd, für welche die Eingangsforma- litäten noch nicht erfüllt waren. Von obigen 1,195,745 Hectoliter absorbirte der innere Konsum 934,600, der Exporthandel 261,145 Hecto- liter. Jm Vergleich zum Vorjahre waren kleiner die Production um 939,222 Hectoliter, der Konsum 453,007, dagegen war der Vorrath um 16,049 Hectoliter größer als am 31. August 1866.

4 Pfund. Somit ergäbe sh eine durcschnittlihe Ausbeute pro 1867

Zusammen... SSCTeI

F Maß zu beschränken.

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(Flächenraum und Bevölkerung der englischen Kolonieen.) Der Flächenraum sämmlicher Kolonicen beträgt 3,800,769 enge Quadrat-Meilen, wovon 956,436 auf Britisch-Jndien und 632,36 auf Britisch-Amerika entfallen. Die Bevölkerung beläuft sih im Ganzen auf beläufig 149 Millionen Seelen; davon 148 Millionen in Jndien, 1,260,000 in Australien und 3,200,000 in Nordamerika. Sämmtliche Koloniecn und auswärtigen Besißungen hatten 1865 cine Einnahme von 62/598910 Pfd. Sterl. und erforderten eine Ausgabe von 63,750,799 Pfd. St. Das Defizit an Einnahmen wird durch Jndien verursacht. Die Einnahmen betrugen 45 Mill. in Jndien, & in Austra- lien, 1 in den afrikanischen Kolonicen und 3 in tordamerifa. Die Ausgaben beliefen sich in Jndien auf 46, Australien auf 9, Afrika auf 1, Nordamerika auf 3 Millionen.

[A

Gewerbe- und Handels-Nachrichteu. Cie Nr. 255 des Staats - Anzeigers vom 28. Oktober d. J.

F bringt als Auszug aus einer »Reise Über die kurishe Nehrung im

Sommer 1866« von Dr. G. Berendt eine Beschreibung der Bern-

ein - Baggerei bei Sckchwarzorth. Jn eau auf diesen Artikel geht wi Herrn Verfasser das Ersuchen zu, den dort genten Angaben Über den Ertrag der Baggerung hinzuzufügen, daß das wöchentliche Ausbringen von 5184 Ph. eincr regen durchgearbeiteten Woche in diesem Jahre selbst während der Sommermonate nur ausnahms- weise stattgefunden, da bci der äußerst hinderlichhen Witterung roeit

i | seltener Tag und Nacht durchgearbeitet werden fonnte und die Erträge 4 pat in ber Ta e geringer ausfielen. - Es sei bis jeßt in diesem

ochen gearbeitet und das von einem Königlichen

ahre während 30 3,284

lufseher kontrollirte Ausbringen in dieser Zeit in Summa

von nur 2442 Pfd. in der Woche, wobei zu berücfsichtizen, daß in

Y den meisten Hes statt 3 achtstündiger Schichten nur 10 bis 12 = Stunden im

ge gearbeitet werden fonnte. bay i Ueber die Rhederei, den Schiffsbau und die Fischerei der Stadt Greifswald finden sih in dem 1866er Berichte der Kauf- manns8compagnie dieser Stadt folgende Angaben: Zu Anfang des ge- nannten Jahres bestand die Rhederei dieses Plaßes aus 63 Secschiffen von 8948 Last zu Ende desselben aus 62 Schiffen mit 8920 Last, welche beiläufig 580 Mann Besaßung erforderten. 19e Gebaut wurden 1866: 7 Holzschiffe von 840 Last und ein eisernes von 7 Last; am Schlusse des Jahres 1866 standen auf dem Stapel 3 Schiffe von ungefähr 600 Last. 4 Was die Fischerei anlangt, so wurden 1866 von den Küsten- fischern angebracht: 20,000 Pfund Hechte, 10,000 Pfd. Barsche, 10,000 Pfd. Aale, 1000 Pfd. Lachse, 15, Pfd. Flundern, 2000 Pfd. Stör.

Von diesen Fischen gingen 5000 Pfd. Hechte und 4000 Pfd. Aale nach

dem Jnlande; das Störfleisch ging größtentheils geräuchert nach Mecklenburg. Was die beiden Fischsorten Hering und Hornfisch welche als Engros-Artikel für Greifswald zu bezeihnen sind betrifft , so wurden von ersterem nur 70,000 Wall à 80 Stück, von [leßterem 30,000 Pfund angebracht. Von den 30,000 Pfd. Hornfisch wurde die Hälfte geräuchert und a versandt.

__ Bremen, 7. November. (Wes. Ztg.) Bezüglich der Erhaltung des Wangerooger Kirhthurms8, als einer für die Seeschifffahrt unentbehrlichen Landmarke, hat sich der Senat, wie unter dem 1, November der Bürgerschast mitgetheilt wird, bemüht, eine Vercin- barung mit der preußischen und oldenburgischen Regierung über deren Betheiligung an den zu 27,000 Thlr. Cour. veranschlagten Kosten der Sicherstellung des Thurmes zu treffen. Es ist gelungen, cine Verstän- digung dahin zu Stande zu bringen, daß 1) die Kosten des ver- stärkten Schußwerks zu 5 von Preußen, & von Oldenburg und # von Bremen getragen werden; 2) die Kosten der ferneren Unterhaltung in

T demselben Verhältnisse Übernommen werden; 3) die Ausführung der

Arbeiten der freien Hansestadt Bremen übertragen wird. Die Sicher- stellung soll auf Grund eines vom verstorbenen Baurath v. Ronzelen entworfenen und 1865 bei ciner Prüfung durch mehrere T edch- niker gebilligten Planes erfolgen. Um Über den gegenwärtigen Zu- stand des Thurmes und die vorzunehmenden Arbeiten genaue Kunde W erhalten, beauftragte der Senat den Baudirektor Berg und den

aufondukteur Hanckes, sich nach Wangerooge zu begeben und über diese Fragen zu berihten. Den von diesen Technikern erstatteten Be- richt theilt der Senat in der Anlage der Bürgerschaft mit. Es ergiebt sih daraus, daß im Jahre 1868 für anzuschaffendes Baumaterial 12,000 Thaler zu verausgaben sein werden, daß aber mit der weiteren zan rif\fnahme der Arbeiten der geeignete Zeitpunkt abzuwarten sei.

er Senat hat der Deputation für die Häfen sämmtliche den Gegen- stand betreffende Vorlagen mitgetheilt, wobei in Anregung gekommen ist, daß unter Umständen es vielleicht zweckmäßig sein könne, an der Ostseite der Jnsel Spikerooge eine ähnliche Landmarke zu errichten, wenn solches für einen Kostenaufwand bis zu 27,000 Thalern sih als ausführbar erweise, und dagegen die Unterhaltung des dann weniger unentbehrlihen Wangerooger Kirchthurms auf das geringste Der Senat fordert daher die Bürgerschaft auf, die mit den Regierungen - von Preußen und Oldenburg getroffene Uebereinkunft in Betreff der Sicherstellung des Wangerooger Kird)- thurms zu genehmigen und die halben Kosten dieser Sicherstellung mit 15,500 Thlrn. Courant zu bewilligen, wovon indessen im Jahre 1868 wahrscheinlich nur 6000 Thlr Courant zur Verausgabung kommen dürften. Er stellt ferner anheim zu genchmigen, daf, wenn aus tech- nischen und nautischen Gründen die Errichtung ciner gleich sitbaren Landmarke auf der Jnsel Spiferooge der Verwendung von 27/000 Thlr. für den Wangerooger Kirchthurm vorgezogen werden sollte ; hierauf

Ï eingegangen werden könne.

London, 9. November. Hier traf die Nachriht von zwei Grubenunfällen ein: Jn Hefton, Grafschaft Durham, gericth eine ee Rae in Brand und 200 Arbeiter entrannen nur mit genauer Noth dur einen Nebeneingang in eine andere Grube. Aus Newpo-Monmouthshire telegraphirt man , daß dort ebenfalls eine Grube in Feuer steht und man befürchtet, von 300 Personen im Innern derselben nur wenige retten zu können.

_ —_ Ne Weinzölle in den verschiedenen Ländern des franzô- sishen Absaßgebietes stellea sih wie folgt: Jn England entrichten Weine, welche einen Alkohol-Gehali bis 26° nach Sykes Scala haben, einen Zoll von 3 Frcs. 18 Cents. Jn den Vereinigten Staaten steigen die Zôlle/ je nah dem Werth der Weine, von 1 Frs. 74 Cents. pr. Gallon zu 378 Litres bis 6 Fres. 60 Cents., oder von 45 Fres. 90 Cents. bis 98 Frs. 50 Cents. und 177 Fres. 10 Cents. pr. Heftoliter (etwa 150 Flaschen). Jn Canada is} der Zoll 53 Cents. pr. Gasllon von 378 Litres, wenn der Alkoholgehalt unter 14,°5 und 1 Fres. 10 Cents. wenn derselbe mehr beträgt. Jn Australien is der Zoll 83 &rcs. pr. Hektoliter; in Preußen 30 Fres. pr. Hektoliter; ebenso im Zollverein ; in Oesterreich 35 Fres.; in Spanien 49 Fres.; in Jtalien 6 Fres.

(Handelsaussihten in Nordamerika.) Nach fom- Pefentan rtheilen dürften bis zum Schluß der Binnenschifffahrt min- estens 15 Millionen Bushels Weizen zum Export disponibel sein; von Petroleum, Tabak, Provisionen 2c. sind die Verschiffungen hon jept bedeutend und binnen wenigen Wochen gesellt sich dazu auch noch Daumwolle, von welchem Artikel, falls die im Süden herrschende Epidemie nicht hinderlih ist, im Spätherbst und Winter 50,000 Ballen pr. Monat exportirt werden können.

Landwirthschaftliche Nachrichten.

Die Weinlese am Nbein ist nun größtentheils beendigt. Vom Haardtgebirge \priht man \ich hinsihtlich der Qualität immer- in noch günstiger aus, dagegen ist der Ertrag quantitativ gering. m Rheingau ist die Lese noch nicht vollendet. Man hofft, selbst auf die Gefahr hin, daß die bereits eee Fáâule noch weiter fort- schreiten sollte, auf cine Reihe guter Tage, die ber Qualität zu Statten kommen. Jn Rheinhessen ergiebt sich noch ein besserer Herbst als man ihn glaubte erwarten zu dürfen. Die Quantität fällt recht gut aus, wicwohl die Beeren verhältnißmäßig flein geblieben sind. Von der Mosel lauten die Nachrichten dnserotdeniün widersprechend. Während in einzelnen Lagen befriedigende Resultate sich ergeben, flagt man in anderen Gegenden über sehr geringen und faum ver- werthbaren Ertrag. Der »Scles. Ztg. vom 10. ds. zufolge is in dem österreichi- hen Dorfe Brzezinka, hart an der Landesgrenze, unweit Bul, wiß, die Rinderpest ausgebrochen. Der Königl. Landrath des Pleßer

‘Kreises ermahnt die Kreiseingesessenen, insbesondere an den nahe be-

drohten Punkten, zur größten Vorsicht, damit die Seuche nicht von Neuem in den Kreis eingeshleppt werde.

Eisenbahn- und Telegraphen - Nachrichten.

Bergish-Märkise Eisenbahn. Die 1,5 Meilen lange Verbin- dungsbahn (Mülhcim' Styrum - Ruhrort is am 2. d. M. eröffnet worden, vorläufig jedoch nur für den Güterverfchr.

Das vor Kurzem aufgetauchte Projekt der Errichtung eines elektrishen Kabels zwischen Frankreih und Nordamerika geht seiner Verwirklichung entgegen. Das Kabel, welches bereits in England angefertigt wird, soll von Brest nah St. Pierre, Miquelon, einem kleinen, Frankreich gehörenden Eilande in der Nähe von Neu- fundland, und von da nach Canada und den Vereinigten Staaten geführt werden. Der ganzen Strecke entlang wurden Sondirungen vorgenommen, und auf Grund des diesfälligen Resultatcs hofft man, nirgends auf Schwierigkeiten zu stoßen.

Die Eisenbahnen Spaniens ergaben im ersten Semester dieses Jahres eine Brutto-Einnahme von 70,651,100 Realen, wovon etiva 20 Millionen auf die Linie von Madrid nach Saragossa und Alicante und 15 Millionen auf die Nordlinie fommen. Diese Linien betragen 2162 Kilometres, während die gesammten in Betrieb befind- lichen Linien 5765 Kilometr:s8 ausmachen. Jm Bau begriffen sind 574 Kilomectrrs, noch aa, zu erbauen 818 Kilometres. Der erforderliche Aufwand bis zur Vollendung aller Linien wird auf 2/860,256,000 Realen geschäßt. Die ausgegebenen Acticn belaufen sich auf cinc Summe von 2600 Millionen Realen und die Unterstüßung des Staates auf 1340 Millionen Realen.

Nah den statistischenTabellen über dic Exploitirung der Privateisenbahnen in Rußland für das Jahr 1865 betrug die Länge der 10 in Rußland vorhandenen Privat-Eiscnbabnen am 1. Januar 1866 2636,4 Werst. Davon famen auf die Peters- burg-Warscbhauer und deren Zweigbahn 1207, auf die Mosfau-Nishe- goroder 410, die Mosfau-Jaroslawler 66,1, die Mosfau-Rjasaner 196,4, die Zarsfoje-Sselosche 25, die Peterhofer mit der Zueiabahn 59,9, auf die Riga-Dünaburger 204, die Wolga-Don-Bahn 73, die Warschau-Wiener 325 und die Bromberger 131 Werst.

Für den Bau dieser Bahnen waren 219,102,415 R. 75% K. ver- ausgabt, was für die Werst 81,572 R. cragiebt. Dieser hohe Preis wird dadurch bedingt, daß die Kosten für die Petersburg - Warschauer Bahn 104/207 und für die Mosfau-Nishegoroder §7,330 R. pro Werst betragen haben. Mit Ausschluß dieser beiden Bahnen würden die Kosten für die übrigen nur 53,806 R. pro Werst betragen. Das zur Bestreitung der Baukosten erforderliche Kapital bestand aus 115,416,100 R. in Actien und 44,859,625 R. in Obligationen; die Dar- lehen der Regierung beliefen sih auf 50,755,324 R. Der Hauptschuld-