1867 / 296 p. 10 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Eingang8hause überbaut. Ueber dem Portal des westlichen dieser beiden Gebäude befindet sich in einer Höhe von 30 Fuß ein Hautrelief, 22 Fuß breit, 12 Fuß hoc, modellirt von Bläser, in Thon gebrannt von March zu Charlottenburg. Es stellt die Einweihung der Brücke dar: Jn der Mitte den König zu Roß, in Waffenrock und dekorirtem Helm der Generale, mit dem Hermelin bekleidet; ihm zur Seite Se. jeßt regierende Majestät und Se. Königliche A der Kronprinz; neben dem Pferde des Königs und dem hinten sich anschlicßen- den militairishen Gefolge Männer, Weiber und Kinder der Uferlandschaft, freudig und dankbar dem Fürsten zur Brücke hin nachdringend; vor dem Könige die Räthe und Baubeamten, welche die Arbeit geleitet haben und jeßt die fertige Brücke zur Benußung zu übergeben bereit sind. Das Kunstwerk des Bild- hauers, an welchem vier Jahre lang gearbeitet worden war, wurde den 15. Oktober 1860 enthüllt.

Noch bedeutender ist das gleichfalls von Bläser geschaffene

Standbild i s König Friedrich Wilhelms IV. auf der Kölner Rheinbrücke.

Auch dieser gewaltige Strombau ist an seinen beiden End- punkten mit je zwei kastellartigen Thürmen ges{hmüdckt, welche das Doppelportal zu dem Schienenwege und zu der allgemeinen Verkehr8straße einfassen. Auf dem mittleren, 33 Fuß hohen Sandsteinpfeiler dieses Portals hat die Köln-Mindener Eisen- bahn-Direction die Reiterbilder der beiden Schußhberren des Baues aufgestellt, und zwar auf dem östlichen das König Frie- drich Wilhelms IV., der bier einst den Grundstein gelegt hat, auf dem westlichen das Sr. jeßt regierenden Majestät, ein Werk Drake’s. Die Einweihung des ersteren hat am 22. Márz 1867 bereits stattgefunden, nachdem die Modelli- rung 4, der Guß bei Gladenbeck und die Ciselirung 2 Jahre in Anspruch genommen. Die Statue Friedrich Wilhelms I1V. ist in Kostüm und Haltung dem oben geschilderten Dir- shauer Reliefbilde ähnlich, nur daß die rechte Hand cine Rolle, die GründungLurkunde für den Brückenbau, trägt, und daß die Maße kolofsaler find, hier nämlich 18 Fuß von der Plinthe bis zur Spiße des Helmbusches. Der Blik des Königs ist auf den Dom vor ihm gerichtet, der, gleich wie die Brücke, seiner persönlichen Einwirkung und seiner segen8reichen Regierung den glücklichen Fortgang zu danken hat.

König Friedrich Wilhelm IV. auf der Burg Hohenzollern.

Die Erneuerung der Hohbenzollern-Stammburg, ein Werk, das seit dem Jahre 1819 dem kunstsinnigen Monarchen am Herzen gelegen, ist von dem Königlichen Bruder ganz im Geiste des Hocseligen jeßt zu Ende geführt worden. Wie über dem Eingange des Adlerthors das Reliefbild des ersten Jollernschen Kurfürsten, ganz in den Formen seiner Reiterfiegel, prangt, so hat die Pietät des gegenwärtigen Schloßherrn auch dem Wieder- erbaucr hier sein Denkmal bereitet. Es is} eine über lebens8- große Bronze-Statue im Krönungs§-Ornate , die in der erhobe- nen Rechten das Scepter trägt, mit der gesenkten Linken den Hermelin des Mantels faßt; wiederum aus Bläsers Hand her- vorgegangen und in Lauchhammer gegossen. Das Königsbild steht unter einem gußeisernen Baldachin, an der Scheide zwischen dem Burghofe und dem niedriger gelegenen Burggarten, und schaut über diesen hinweg auf die Berge der shwäbischen Alp.

Und so {ließt diese Aufzählung an derselben Stelle, von welcher das Geschlecht der dargestellten Fürsten ausgegangen ift ;

der Zukunft Sache wird es sein, die Monumente aufzuzeicynen, |

ee Verchrung und Dankbarkeit dem lebenden Herrscher er- richtet.

Das Elementar-Schulwesen in Preußen. (S. Nr. 290 d. Bl.) I

Die Zahl der Schulkinder in den Eleme E ch Elementarschulen betrug Privat- schulen : 10,590 5/789 33/209 6,515 12,314 2/906

Oeffentliche :

434,008 218,625 377,424 226,705 525/531 354/049 i 524,302 12,167 Westfalen 268,112 4,027 Hohenzollern. 9,864 57

Jahdegebict .… 59 59

Im Staat 20385079 87014 3,026,253

E Ende 1861 besuchten 2/879/836 Kinder die öffentlichen, 84,021 die Privat-Elementarschulen , im Ganzen 2,959,857 Kinder. Der Mehr- gy Gage Udtid Je g Puerag- Schulen 62,843 (2,2 Prozent), i en 2 Pro i 396

s Berech. (2 Prozent), im Ganzen 66,396

Zusammen :

444,598 2241414 410,633 2331220 537/845 396/999 536/469 272,139

9,921

Pr. Preußen NYosen Brandenburg. Pommern...

Sachsen Rhein

Die Schulen in den Städten wurden von 881,790 (29,1 9 ent), die auf dem Lande von 2,144,463 Kindern (70,9 Pro, i ucht. Von den Kindern, welche öffentliche Schulen besuchten u Y 21131,757 (72,5 Prozent) in Land- und 806,922 (27,5 Proze Stadkts\chulen. Von den die Privatschulen besuchenden Kinder t 74/868 (85/5 Prozent) in Stadt- und 12,706 (14,5 Prozent) in 9 schulen. Bei diesen Verhältnißzahlen ist indessen zu berücksichti M in den Städten viele Kinder höhere Lehranstalten besuchen. AAY

Die Gesammtzabl der in öffentliche Elementarschulcn auf menen Kinder hat si seit dem Jahre 1864 in den Städten genu Prozent, auf dem Lande um 1,3 P im Ganzen um 22 8 J ge gesteigert. Diese Steigerung beträgt in den Städten etwa M em Lande etwa # und im Ganzen etwa die Hälfte der entsyreg!, d Prozentsäße der Zunahme der Bevölkerung. Die Zahl der Kinde, Privatschulen is im Ganzen um 4,8 Prozent gestiegen, und it I den Städten um 1/6 Prozent (obwohl die Privatschulen si dia 0/4 Prozent vermindert haben), auf dem Lande um 28,6 Prozent |

Was die konfessionellen Verhältnisse der Schulkinder belangt, so besuchten Ende 1864 531,022 evangelische Kinder in p Städten, 1,281,614 auf dem Lande, zusammen 1,812,636 die öF lichen Elementarschulen und 57,824 evangelische Kinder in den Städt 6181 auf dem Lande, zusammen 64,005 die Privatschulen; inSgesammw also 588/846 evangelische Kinder in den Städten und 1,287,795 y dem Lande, im ganzen Staat also 1,876,641 evangelische Kinda Elementarschulen. '

Von katholischen Kindern besuchten 246,887 die öffentlidg Elementarschulen in den Städten, 839,458 die auf dem Lande, zus, men 1,086,345; 14/104 die Privatshulen in den Städten, 6160 di auf dem Lande, zusammen 20,264. Die gesammten Elementarsuly wurden daher besucht von 260,991 katholischen Kindern in de Städten, 845,618 auf dem Lande, zusammen 1,106,609.

dische Schulkinder waren in den öffentlichen Elementarsculq, der Städte 26/816, des Landes 6872, zusammen 33,688, in den städti schen Privatschulen 2940, in den ländlichen 365, zusammen 3305, in gesammt also 29,756 in den städtischen , 7237 in den ländlichen uh 36/993 in sämmtlichen Elementarschulen.

Kinder von Dissidenten waren in den öffentlichen stät {en Elementarschulen 2197, in denen auf dem Lande 3813, zusamma 6010 vorhanden.

Von den gesammten 3,026,253 Schulkindern waren daher 62 Yro E Evangelische , 36 Prozent Katholiken , 1,2 Juden und 0,2 Diss enten.

_ Wie die Konfessionen in den einzelnen öffentlihen Schulen y

mischt waren, ergeben folgende Zahlen: dié Anzahl der evangclishy Schulkinder betrug 1,812,636, die evangelischen öffentlichen Elementa \{hulen besuchten aber 1,846,536 Kinder. Katholische Schulkinder wam in den öffentlichen Elementarshulen 1,086,345 vorhanden j die katho: lischen öffentlichen Elementarschulen besuchten aber nur 1,074,408 Ki der. Von jüdishen Schulkindern besuchten 33,688 die öffentlidn Elemcentarschulen, aber nur 17,735 die jüdischen Schulen. _ Gegen das Jahr 1861 hatten die evangelischen Schulkinder in da öffentlichen Elementarschulen um 36,748 (2 Prozent), in den Priva s{hulen um 9125 (16 Prozent), die katholischen um 22/540 (2,1 Proze) resp. 7605 (60 Prozent), die jüdischen um 3635 (12,1 pCt.) zu-, dv gegen um 3398 (90 Prozent) in den Privatschulen abgenommen, n sich dadurch erklärt , daß in der neuesten Tabelle eine größere Anzall von jüdishen Schulen zu den öffentlichen Elementarschulen gezbl worden ist, Die Zahl der Dissidentenschüler hatte sich gegen das Jaht 1861 um 80 (1,3 Prozent) vermindert.

Ueber die Sprachverhältn isse der Schulkinder giebt die Uche sicht 2. des Anhangs rücksichtlich der öffentlichen Elementarschulen fol gende Auskunft: von den aufgenommenen 2,938,679 Kindern spra! deuts 2,509,482 (85,4 Prozent), polnisch (masurisch, kassubisch) 3844 (13,1 Prozent), litthauish 17,156 (0,6 Prozent), wendish 13,441 (0 Prozent), máährisch 9917 (0,3 Prozent), wallonisch 1895 (0,06 Prozent, böhmisch 1745 (0,05 Prozent) und holländisch 568. Von den polnist redenden Kindern (Provinz Preußen, Schlesien, Posen und i wenigen Gemeinden des Regierungsbezirks" Cöslin) sprachen nl polnisch 41,659 (16,8 Prozent), polnisch und deutsch 93M (24,4 Prozent), es lernten deutsch 248,839 (64,8 Prozent). Von dl litthauish redenden Kindern (Regierungsbezirk Königsberg und Gun binnen) sprachen nur litthauisch 4876 (28,4 Prozent), litthauish un deutsch 4920 (28,7 Prozent), lernten deutsch 7360 (42,9 Prozent). Bot den wendisch redenden Kindern (Regierungsbezirke Frankfurt U! Liegniß) sprachen 5090 (37,8 Prozent? wendisch und deuts und 8 (62,2 Prozent) lernten deutsch. Von den mährish redenden Kinde (Regierungsbezirk Oppeln) sprachen 856 (8,6 Prozent) nur mähris 1,619 (16/3 Prozent) mährisch und deutsch, 7442 (75,1 Prozent) lern deutsch. Von den wallcnish redenden Kindern (Regierungsbez Düsseldorf und Aachen) sprachen 296 (15,6 Prozent) wallonisd 19 deuts; 1,599 (84,4 Prozent) lernten deutsch. Von den böhmil sprechenden Kindern (Regierungsbezirke Breslau und Oppeln) rede

i d

897 (51,4 Prozent böhmisch und deuts, 848 (48,6 A deutsh. Die holländish redenden Kinder im Kreise Rees (Regierun! bezirk Düsseldorf) sprachen sämmtlich auch deutsch. d Der Bericht bezeichnet es als eine unabweisbare Aufgabe Elementarschule, auch diejenigen Kinder, deren Muttersprache nicht deutsche ist, in das Verständniß dieser lehteren als künftigen Verkcht? und Verständigungsmittels einzuführen. Jnwieweit die Element s{hule in der Lösung dieser Aufgabe im Vergleich mit früheren Peri vorgeschritten ist, läßt sich nicht in Zahlen nachweisen, weil die Cp verbältnisse in den statistischen Nachrichten pro 1861—64 zum e Mal berücksichtigt worden sind. : e Eli Die Zahl der Schüler, welche auf eine öffentliche

mentarschule traf, bewegte sich in den Städten zwischen 157 L

í

rozent) lern

D

; iamaringen) und 446 (Berlin), auf dem Lande zwi- jerungSbei Mrgebiet Un 172 (Regier ungsbeairt Oppeln). Die Zahl hen _— ier welche auf cine Klasse traf, belief sich nah den Durch- der S Regierungsbezirke in den Städten auf 49 (Regierungs-

ner s binnen) bis 98 (Regierungsbezirk Düsseldorf), auf dem L L (RegierungSbezirk Stralsund) bis 108 (Regierungsbezirk Lande a Sir die Privatschulen stellt sih die Schülerzabl, welche auf Oppeln traf, im Durchschnitt auf 60, für die Klasse auf 28, in eint Frovinz Brandenburg aber wegen Berlin auf nahe an 40. Jm der Prov ite si das Verhältniß gegen das Jahr 1861 gebessert. Da- Ganze Is in den öffentlichen Schulen im Durchschnitt 78 Kinder mals otlasse: 1864 nur 77 ; in den Privatshulen waren 1861 durch-

auf sli 32 Kinder in jeder Klasse, 1864 nur 2.

Capi

Der Weinbau in Nassau.

© inbau blüßt im Rheinthal hauptsächlich am Mittelrhein. ; Der Srcinen des Mittelrheins treten aber die des ehemaligen Unter thums Nafsau vor allen hervor. Seit Jahrhunderten erfreuen B ie) iben cines weitverbreiteten und wohlbegründeten Rufes. Eine gy oie von Christian Limbarth in Wiesbaden, von

x m Verlage s 4 L unláng fel berge Professor an dem landwirthschaftlichen Institute

Mi eraus Schrift: »Der nassauische Weinbauch,

Wiesbaden herausgegebene rift: » | i :

ir bel dieser O gefolgt sind, giebt cine Schilderung 5 §

3 Klimas und des Bodens der nassauischen Weingelände, pas E A Randitng des Weinstocks und der Traubenernte. 0 Zeinbau wird in Nassau in zehn Aemtern betrieben. Jn den Q nämtern Nassau und Runkel werden werthvolle Rothwoeine | e t; in den Rheinämtern St. Goars8hausen und Braubach T ‘i Weinbergëlagen am ganzen Rhein entlang; vorzügliche ba en finden sich weiter am Main im Amte Hochheim; in den Aemtern Wiesbaden, Höchst und Königstein fommen die Wein-

sdiftri r vereinzelt vor. ; i 4 erga erühmtesten Weine werden aber im Rheingau, östlich be- renzt von der Walluf, südlich vom Rhein, westlich von der Wisper, nördlich von den bewaldeten Vorbergen des Taunus gezogen.

Der Rheingau umfaßt die Aemter Eltville und Rüdesheim.

Die ErstreckÉung des Taunus-Gebirgszuges von Osten nach Westen, seine relativ bedeutende Erhebung über die Meercsflächey wodurch nörd- lihe Winde von den Weinbergen abgeschlossen sind - die ausgesprochen siarfe südliche Abdachung, der breite Rheinspiegel, welcher die Sonnen- strahlen gegen das Gebirge, das einem großen gegen Süden gerichteten Hohlspiegel vergleihbar erscheint, refleftirt und deren Wärme den direkt auftreffenden hinzufügt, die gleichzeitige fehr hepemtende WVerduns- stung des Rbeinwassers , welche auch bei Regenmangel die Luft feucht genug erhält, um die etwaigen Nachtheile andauecrnder Trockenheit zu mäßigen Und zU verhindern, die starken Nebel, welche das ganze Rheinthal in den Morgenstunden des Herbstes erfüllen und durch de steigende Sonne in guten Jahrgängen rasch aufgelöst, als WgearE e »Traubendrücker« bekannt und gern geschen sind alle diese e stände vereinigen sich in der günstigsten Weise, um das nassauis ze Rheingau zur vorzüglichsten Weingegend Deut mond s e fembiies, wie ‘es denn überhaupt auch das edelste und frühreifen E Obst, wie Mandeln, E “aat Aprikosen, Kirschen, Aepfel un

i in reiche aße liefert. ,

T Sdon i Caen de zuverlässig aber int siebenten Jahrhundert war der Weinbau im Rheingau verbreitet. Die Distrikte, welche bes e ders den großen Ruf der Rheingaucr Weine begründet haben, find inzwischen weit später für den Weinbau bestimmt worden. Das »Rottland« und cin Theil des Rüdesheimer »Berg®s« wurden 1074,

der Johannisberg 1106 durch die Benediktiner zu Johannisberg, |

Klosters Eber-

der Steinberg 1131 dur die Cisterzienser des Bera zu

ba der Rothenberg zu Geisenheim_ und der R tbal E Anfange des 13ten Jahrhunderts

| 20 St. 4 Ohm rother Wein

| 2 Ohm weißer und 293

angelegt. | E | 25 Und

Charafteristisch für den nassauischen Rheingau is} der Anbau der L F welcher der Weltruf der Rheingauer zu verdanken ist, deren Verpflanzung nah Ungarn, pl L rifa und nach) der Krim vergebens versucht wurde und is e Ras einer \harfsinnigen Untersuchung des Kreisgerichts-Raths Lr. P, r

zu Wiesbaden wohl ohne Zweifel als ein veredelter Wildling

es Rheinthals zu betrachten ist. - | Die Rieslingtraube, die man den »König aller Trauben« E ist für die Herstellung feiner, dauerhafter und »blumenreicher« Weine niht zu entbehren. : l “n ads des Ansehens der Rheingauer Weine E R li die allgemeine Einführung der Spätlese, welche in den Ze! raum vom 15. Oktober bis 15. November fällt, beigetragen. e Die Bevölkerung des Rheingaus ist seit Jahrhunderten au be höchst mühsame Bearbeitung der steilen Berggelände gewöhn A in der Behandlung des Bodens und der Rebe bis ins steine a F rihtet. Unverdrossen und fleißig liegt der Rheingauer Winzer N Berufe ob, wenn auch nur zu oft alle seine Mühen und Ansirengungeo als fruchtlos fich erweisen; denn nah einer alten Aufzeichnung ha s M Rheingau von 1626—1834 nicht weniger als 116 Fehljahre (555 rozent) gegeben. ; L as pie Große und die Vertheilung des Weinberg-Gelänpek in Nassau betrifft; so umfaßte das gesammte Rebgelände Nassau un gahre 1866 ein Areal von 13,564 Morgen (3391,375 Hektaren) ode 73 D ache. . A : Auf g S die Acmter Eltville und Rüdesheim, entfallen 8552;5 Morgen (2138,125 Hektaren) oder 63,05 des E ten nassauischen Weinberg-Geländes. Vom ganzen Weinbergs- elände in Nassau waren im Jahre 1866 in Ertrag 10,894,3 Morgen

Weine eigentlich ! Australien, Ame- |

(2723/5175 Hektaren) oder 80,3 Prozent, während 267012 Morgen aris Heftaren) oder 19,7 Prozent vorübergehend als Jungfelder; odungen u. \. w. ertraglos waren. : ; Größere geschlo} ene Weingüter giebt es in Nassau und zumal im Rheingau nur wenige. Der Domanial - Weinberg Steinberg und der Johannisberg sind als größere Weingüter hervorzuheben. Alles andere Weinberg-Gelände i} ungemein zerstüelt. Es giebt viele Weinberge im Rheingau von nur wenigen Ruthen Flächengehalt. Das ganze Weinbergsareal verthcilt sich im ehemaligen Herzo0g- thum Naffau auf die erwähnten 10 Aemter wie folgt: Amt Runkel 13,0 Mrg.; Amt Höchst 51,6 Mrg. ; Amt Königstein 86,0 Mrg.; Amt Nassau 105,8 Mrg ; Amt Wiesbaden 315,4 Mrg.; Amt St. Goars- hausen 1379,95 Mrg.; Amt Braubach 1509,0 Mrg.; Amt Hochheim 1551,3 Mrg.; Amt Eltville 3881,9 Mrg. ; Amt Rüdesheim 4670,6 Mrg. Im Amt Eltville wird in 11 Gemarkungen, nämli Eltville- Neudorf, Niederwalluf, Oberwalluf, Hallgarten, Mittelheim, Oestrichs Erbach (Marcobrunn), Hattenhcim, (Steinberg), Kicdrich Sur peldA Rauenthal ; im Amt Rüdesheim in 9 Gemar- ungen Wein gezogen , nämlich in Johannisberg;, Winkel, Aulhau- es Eibingen, Lorhhausen, Aßmannshausen, Lor (Bodenthal), üdesheim (Rottland, Berg, Bischofsberg), Geisenheim (Rothenberg). Die Ernte-Quantitäten stellen sich in Wn Jahren 1857 bis 1866 wie folgt heraus: es wurden in Nassau im Jahre 1857 geerntet im Ganzen 8915 Stü 1*/; Ohm wrißer und 194 Stü 7 Ohm rother Wein, hiervon im Amt Eltwille 3002 St. 3 Ohm weißer und 23 St. 12 Ohm rother Wein, und im Amt Rüdesheim 2937 St. 55 Ohm weißer und 75 St. 55 Ohm rother Wein; im Jahre 1858 im Ganzen 7636 St. 35 Ohm weißer und 299 St. 3 Ohm rother Wein, hiervon im Amt Eltville 2451 St. 55 Ohm weißer und 36 St. 6 Ohm rother Wein und im Amt Rüdesheim 2555 St. 4; Ohm weißer und 68 St. 15 Ohm rother Wein; im Jahre 1859 im Ganzen 5692 St. 55 Ohm wcißer und 227 St. 1 Ohm rother Wein, hiervon im Amt Eltville 2043 St. 2 Ohm weißer, 19 St. 6 Ohm rother Wein, und im Amt Rüdesheim 2088 Skt. 2% Ohm weißer und 59 St. 4 Ohm rother Wein; im Jahre 1860 im Ganzen 5248 St. i Ohan weise und ion Ge 1 e rother Wein iervon im Amt Eltville 1453 St. 6 Ohm wciper 2 und im Amt Rüdesheim 2040 S. 3 Ohm weißer und 39 Stück 75 Ohm rother Wein; im Jahre 1861 im Ganzen 2015 St. 15 Ohm weißer und 36 St. 67 Ohm rother Wein , hiervon im Amt Eltville 630 St. 1 Ohm weißer und 2 L 2 Ohm rother Wein, und im Amt Rüdesheim 779 Skt. 65 Ohm weißer und 14 St. £ Ohm rother Wein; im Jahre 1862: im Gan- zen 7832 St. 64 Ohm weißer und 213 St. rother Wein / hiervon im Amt Eltville 2376 St. 45 Ohm weißer und 25 Sl. 7 Ohm rother Wein, und im Amt Rüdesheim 2695 Stück weißer und 62 St. 5 Ohm rother Wein; im Jahre 1863 im Ganzen 4440 St. 15 Ohm weißer und 140 St. 5 Odm rother Wein, hiervon im Amt Eltville 1365 Stück 1 Ohm weißer und 11 St. £ Ohm rother Wein und im Amt Rüdesheim 1662 St. 3 Ohm weißer und 37 St. 25 Ohm rother Wein; im Jahre 1864 im Ganzen 2710 St. 5% Ohm weißer und 90 St. 32 Dhm rother Wein, hiervon im Amt Eltville 885 St. weißer und 4 St. rother Wein, und im Amt Rüdesheim 1120 St. 4 Ohm weißer und 33 St. 1 Ohm rother Wein. ; Im Jahre 1865 wurden im Ganzen 7457 Sl. 65 Ohm weißer und 244 St. 52 Obm rother Wein und im Jahrc 1566 7957 St. St. 4 Ohm rother Wein i anari G diks Was die Preise der Rheingauer Weine anlangt, 10 wUkDe für weiße E a due durschnittlich per Stü (1200 Liter) er- zielt: 1) für 1857er 1330 Fl. bis 5040 Fl., 2) fur 1862er 1350 bis 5550 Fl. und für rothe Domanialweine dur schnittlich per Stück: 1) für 1857er 2000 Fl, 2) für 1862er 2580 Gl. _ S Non den Domanialweinen erhielt den höchsten Steig-Preis ein halbes Stück (600 Liter) Steinberger 1846er mit 5820 Fl _ Die Weine der Fürstlich Metternichshen Verwaltung zu Sloß Johannisberg kosten im Flaschenverkauf: 1864er 25 und 4 Sl 1857er 2 4 Fl, 1858er 22, 4, 7, 9 Fl, 1859er 20 Fl, 184Zer 14 Fl. Abgesehen von den Domanialweinen und denjenigen der Fürstlich Mecetternichschen Verwaltung zU Johannisberg, sind als Hauptteller für Rheingauer Kabinetsweine hervorzuheben: das Gräflich Scönbornithe Rentamt in Hattenheim ; die Kellereien des Grafen von Elz in Eli- ville, des Freiherrn von Langwerth in Eitville, des Grafen Ingelheim in Geisenheim, des Freiherrn von Zwierlein in Geisenheim, des Mathias Müller in Eltville, des Freiherrn von Ritter in Rüdesheim und Kiedrih, des Schenk von Shweinsberg_ in Winkel, des Rofen- treter in Eltville, der Gräfin Matuschka-Greiffenflau zu Scbloß Voll-

ths bei Winkel. | il ia Wes Ta Werth des Weingeländes im Rbeingau „(im Ganzen 8552,5 Morgen) betrifft, so wird derselbe auf 14,539,250 Fl. veran- schlagt. Bei dieser Schäßung ist der Morgen WeinbergSsgelände im Dur(scnitt mit 1700 Fl. angenommen. Der Morgen der besten Weinbergslagen im Rheingau wird aber mit 10,000 Fl. bezahlt.

Für das übrige Nassau abgeschen von dem Rheingau darf der Morgen Weinland höchstens zu 800 Fl. angenommcn werden. Der Werth dieses Weinberg-Bodecns (5012 Morgen) würde demna 4,009,600 Ms g der Gcsammtwerth des Weinberg-Bodens in Nassau

3 . betragen. il E Sri im nassauishen Weinbau angelegte Kap tal berechnet sich in mäßigem Durchschnitt auf 30,838,622 &l. Dieje Summe vertheilt sich im Einzelnen wie folat:_ Bodenwerth: 18,548,850 Fl.; stehendes Kapital: 5,786,112 Fl ; um Lama des Kapital: 6/503,660 Fl, nämlich Weinvorräthe 3,812,900 Fl. und laufende Jahreskosten 2,690,760 Fl.