1867 / 306 p. 14 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

forvetten, 1 Korvette, 7 Schrauben-Avisos, 10 Kanonenboote, 2 Spe- gialsisfe (amcrifanische) und 1 s{wimmende Batterie, zusammen Schiffe. Der Abgang bestand in 1 Schraubenkanonenboot, 2 Räâder- fregatten und 1 s{wimmenden Batterie, die wegen Alters außer Fahrt ge ellt wurden und 2 Kanonenbooten und 1 Schraubentransportsi|, ie auf See verloren gingen. Die neue Flotte ist also um 19 Schiffe Über den Effeftivbestand vom 1. Januar 1867 vermehrt worden.

11. Bei der Uebergangsflotte sind 25 Schiffe wegen Alters außer Fahrt geseßt worden und eins is auf See verloren gegangen ; ein Zu- gang hat nicht stattgefunden, diese Kategorie zählt also 26 Schiffe we- niger als am 1. Januar 18367.

Die preußishen Staats-Eisenbahnen. IL,

B. In den neuen Provinzen sind folgende Staatsbahnen übernommen worden: T 1) Tm chemaligen Königreih Hannover 100,4 M. mit einem Anlagekapital von 47,272,290 Thlr. ; außerdem waren 8,14 M. mit einem Aufwande von 3,501,766 Thlx. außerhalb der ehemaligen Lan- desgrenze ausgeführt. Das Anlagekapital verzinst si Q ca. 6 pCt. Von den aufgenommenen 37,800,009 Thlr. Eisenbahn - Anleihen sind 11 Mill. bereits getilgt. Im Bau E waren 1866 die 2,65 M. lange, gegenwärtig bereits eröffnete Bahn Göttingen - Ahrenshausen u E (Nordheim-Herzberg-Nordhausen und Herzberg- erode). 2) In den Regierungs - Bezirken Cassel und Wiesbaden 46,1 Meilen, nämlich a) 18,7 M. Antheil an der Main -Weser-Bahn (11,343,000 Thlr. Anlage-Kapital), / E E b) 0,8 M. Antheil an der Main-Neckar-Bahn 2,725,990 Thlr. ), i 0,7 M. Antheil an der Frankfurt-Offenbacher Bahn (516/257 Thlr. ), d) die Frankfurter Verbindungsbahn (0,8 M, 304,948 Thlr.) e) die Nassauische Bahn (25,1 M. 18/366,157 Thlr). Das Anlage - Kapital verzinsete sich im Jahre 1866 bei diesen Bahnen in folgender Weise: a) 4,1 pCt. (1865 5,14 pCt.)/ b) 4,5 pCt., c) 4,27 pCt., e) 2,44 pCt. Jn Bau begriffen is für Staatsrechnung die Linie Bebra - Fulda - Hanau (19,12 M./ 11,763,000 Thlr. ), von welcher die Strecken Bebra-Fulda und Wächtersbach-Hanau (11,78 M.) bereits im Betriebe sind. j i Die finanziellen Ergebnisse der Eisenbahn -Verwal- tung in den alten Provinzen stellen sich für das Jahr 1866 wie folgt: 1. Staats -Eisenbahnen. Einnahmen 17,523,310 Thlr., Ausgaben 9,469,406 Thlr., Ueberschuß 8,053,904 Thlr., und mit Hin- zurechnung der ult. 1865 zur Deckung der Ausgabe-Rükstände reser- virten 565,935 Thlr. : 8,619,840 Thlr. (2,072,390 Thlr. über den Etat). Davon find abzurechnen zur Deckung der Ausgaben - Rückstände, zur Verzinsung und Tilgung der Eisenbahnschulden (5,206,440 Thlr.) u. #. 1. 5,697,293 Thlr. und bleibt disponibler Ueberschuß 2,922,946 Thlr. (gegen 2,324,817 Thlr. im Jahre 1865). Il. Privatbahnen. Ein- nahmen: 1) Oberschlesishe Bahn 745,397 Thlr., 2) Cöln-Mindener Bahn 1,798,818 Thlr., 3) Bergish-Märkische Eisenbahn 90,000 Thlr., zusammen 2,634,215 Thlr. Ausgaben (Zinaushsse, 861,391 Thlr., bleibt Ueberschuß 1,772,824 Thlr. (gegen 50,150 Thlr. im Jahre 1865). Der Ueberschuß zu 1. u. Il. beträgt zusammen 4,695,371 Thlr., und nach Abzug der Kosten der Central-Verwaltung, der Eisenbahn-Kommissariate und der extraordinairen Bedürfnisse 3,858,600 Thlr. Die Eisenbahn- Steuer brachte im Jahre 1866 1,644,582 Thlr. Die Länge der Staats-Eisenbahnen und das Anlage- Kapital betragen, soweit die Bahnen bis jeßt im Betriebe sind: 1) Ostbahn 119,22 Meil. 46,621,878 Thlr. Berlin-Küstrin.. : ; der 5/600,000 » | bervilligte |

Danzig - Neufahr- wasser Kredit 1,100,000 »

2) Niederschles.-Mär- 29,543,475 » 455,918 »

fische Eisenbahn... Berliner Verbin- 11,400,000 » 20 288/488 »

_ dungsbahn 3) Schles. Gebirgsb. 20,00

14,486,009 » 2,500,000 »

5 Westfäl. Eisenbahn 40,71 131,995,708 Thlr.

51,624

Anschlagsumme

Saarbrücker 18,614 6) Heppens - Oldenb. 7,0» Inden alten Provinzen 258/592 Meil. In den neuen Landes- theilen : In Hannover und E Göttingen -Ahrens- hausen In Kassel - Wies- baden

100,4 »

S814 »

47,272,290 » 3/5901,769 »

2,65 » ¿

46, 1 33,256,392 » Bebra-Fulda, Wäch- tersbach-Hanau. 11,78 L ABOA Gesammtsumme 427,662 Mell. 216,026,176 Thlr. ohne Göttingen-Ahrenshau- sen, Bebra-Fulda und Wäch- ter8bach-Hanau.

NRübenzucker-Fabrikation im Zollverein in der Betriebs- Periode Januar-Auguft 1867.

Von dem Central-Büreau des Zollvereins ist kürzlich die provisorische Abrechnung über die gemeinschaftlihe Einnahme an Rübenzucker-Steuer für die oben gedachte Betriebs-Periode auf- gestellt worden. Wir entnehmen aus derselben folgende Mittheilungen

Fabriken : 4

Es waren überhaupt 295 Fabriken im Betriebe, nämlich: 212 in den alten preußischen Provinzen, 5 in der Provinz Hannover, 1 in Kurhessen, 35 im Herzogthum Anhalt, 2 in den Großherzoglich sächs: {hen Aemtern Allstedt und-Oldisleben, 1 in der Unterherrschaft deg Fürstenthums Schwarzburg - Rudolstadt, 4 in Bayern, 1 in Sahsen 6 in Württemberg, 1 in Baden, 2 in Thüringen und in Braunschweig. Von denselben sind in der cit vom 1. Januar bis ult. August dieses Jahres 20,257,258 frische Rüben verarbeitet worden , für welche eine Steuer-Einnahme von 5,063,808 Thlr. nachgewiesen wird. Die in den alten preußi, \hen Provinzen und in den bei diesen einrechnenden Vereinslän dern vorhandenen 250 Fabriken waren hierbei mit 16,406,930 Ch Rüben betheiligt; es verarbeiteten nämlich: 8 Fabriken in Pomme 485,568 Ctr., 39 in Schlesien 2,263,731 Ctr., 5 im Reg.-Bezirk Pots dam 199,509 Ctr , 13 im Reg.-Bez. rankfurt 1,058,328 Ctr., 141 j der Provinz Sachsen 9,374,993 Ctr. 2 in Westfalen 69,382 Ctr., 4 j der Rheinprovinz 499,582 Ctr. , außerdem 35 Fabriken in Anhalt 2,229,802 Ctr., 2 in Sachsen-Weimar 167,435 Ctr., 1 in Schwarz burg -Rudolstadt 58,640 Etr. Die von den Fabriken in den übri Vereinsstaaten verwendeten Rüben sind in der weiter unten folgen: Zusammenstellung ersichtlich gemacht. Da zur Herstellung von 1 Ctr Rohzuer im Durchschnitt 125 Ctr. frische Rüben erforderlich sind, würde sich die Ausbeute an Rohzucker aus dem angegebenen Rüben quantum auf 1,620,580 Ctr. berechnen. Jn dem gleichen Zeitabschnitt des Vorjahres belief sih die Production nur auf 1,420,566 Ctr,, s daß also für 1867 ein um ca. 200,000 Ctr. höherer Rohzucker- Ertrag erzielt E if ('À 6d Ende Auiairit

n der Zeit vom 1. Januar bis Ende August 1866 \ind nämli von 293 Fabriken im Zollvereine überhaupt 121787,078 Ctr. Rh verarbeitet worden, für welche ein Steuerbetrag von 4,439,280 Thlr aufgekommen ist. Wenngleich im laufenden Jahre nur 2 Fabriken mehr im Betriebe standen, so sind doch 2,500,180 Ctr. Rüben meh verbraucht, die einen um 624/528 Thlr. höheren Steuerertrag geliefer haben. Dieses Resultat ist der günstigen Rübenernte von 1866 zu pus@reen ¡ die einen stärkeren Betrieb der Fabriken ermöglicht hat,

on der Mehr- Einnahme ist aber nur der geringere Theil den Zoll

vereins-Kassen zu Gute gekommen, da die auf gemeinschaftliche gi nung des Zollvereins Cen Bonificationen für exportirten Rüben zuer, welche von der Einnahme in Abzug gebracht werden, bedeutend höher als im Vorjahre gewesen sind. Es wurden nämlich vom Jai nuar—August 1866 1,119,816 Thlr., dagegen im gleichen Zeitraum von 1867 1,632,755 Thlr., mithin für 1867 512,939 Thlr. mehr an Bonificationen gezahlt. Die meisten Vergütungen sind von preußi hen Steuerstellen geleistet worden, für welche ein Betrag von 1,379/334 Thlr. (darunter 979,093 Thlr. in der Provinz Sasen, 158/519 Thlc. im Regierungs-Bezirk Potsdam, 85,207 Thlr. in Sdle- sien) in Ansaß gebracht ist. Außerdem werden noch 42,160 Thlr, bei Hannover, 9607 Thlr. bei Württemberg, 99 Thlr. bei Baden und 201,555 Thlr. bei Braunschweig nachgewiesen. __ Die pro Januar-August 1867 aufgekommene Rübenzucker-Steue E unter die einzelnen Vereinsstaaten folgendermaßen zur Vertheilung gekommen:

| Zur Ver- theilung fommecn nach Ah- zug der Bonifi- cationen und Verwal- tungs- fosten. Thlr.

Ner- fteuerte Rüben-

Antheil jedes Vereins staats nach det Bevölke rung.

Bevölke- rung. Kopf-

antheile.

Vereinsstaaten.

menge.

Ctr. | Thlr. Thlr,

. Preußen . 19,612,948 4,101,733 dazu die Provin- zen: Hannover . Kurhessen . Nassau …. Frankfurt a. M... außerdem : Luxemburg 2) Bayern 4 Sachsen 4) Württem- T. aae 5) Baden. 6) Großherz, L 46 7) Thüringen 8) Braun-

16,406,930 2,536,594 1,7457:

172,764 71,26 4141

31/610 18,030 42400 j 908,39 1 55/00 ) 1264

7201 98,08

2381

1,943,772 802,954 465,990

355,715

202,937 4,780,606 2,343,994 1,748,027

1,423,721

816,944 1,103,530

\chweig 268/523 79 9) Oldenburg | 244,407 21

Zusammen [36,1414,068120/257/298[5,063,808 3/212/50315/2120 Von dermit 5,063,808 Thlr. nachgewiesenen Einnahme sind 168/ i Thlr. Bonificationen für ausgeführten Rübenzucker und 218,550 M!

274,796

68,699 6/570

1,137

23,341 527

76,413 12,757 181/899

204,572

78,773 13/501 197,008

206,630

315,090 54/005 788,034

826,522

15/558

160,842

16,655 379,672

66,621 1,518,690

Verwaltungskosten für Beaufsichtigung der Rübenzuckerfabriken !

über den Betrieb der im Zollverein bestchenden Runkelrübenzutr.

nifizirt worden sind.

in der kurzen Zeit von zehn Wochen, so viel bedeutende künstlerische

7

qbzug gebracht. Der danach bleibende Rest von 3,212,503 Thlr. ist inter die Vereinsstaaten nah Maßgabe ihrer Bevölkerung vertheilt worden, wobei indeß nach den zur Zeit noch bestehenden Vereinbarun- (n die "städtische Bevölkerung von Frankfurt a. M. 4?/; fah hat in Ansaß gebracht werden müssen. 9

Da mit der Betriebsperiode Januar - August 1867 die Rüben- jucker-Campagne 1866—67 abschließt, so geben wir \{ließlich noch eine Darstellung der Betriebs-Resultate derselben. Es sind von 296 ÿa- jrifen iun Zollverein 50,712,709 Ctr. Rüben verarbeitet worden, 1 65 his 1866 dagegen von 295 Fabriken nur 43,452,773 Ctr. Während also die Zahl der Betriebsanstalten sich um eine vermehrt hat, is die Menge der verwendeten Rüben um 7/259/936 Ctr. oder beinahe 17 Prozent gestiegen. Die einzelnen Vereinsstaaten waren hierbei

folgendermaßen betheiligt : 1865/66. 1866,67.

1866/67. Fabriken. Ctr. Fabriken. Cir. E erger 252 36,154,874

251 42,185,114 6,030,240 672/652 436/240 | 236,412 36/259 7,153

29/136 548,030 345,770 | 202,260 117,670 68,310} 49,360 Mürttemberg- 1,636,097 1,331/559| 304/538

840/,814| 326,831

Baden 1,167,645 Thüringen 2 194,265 204,626 —- 24 4,034,291 | 127,809

Braunschweig 25 4,162,100 Zusammen 296 50,712,709 | 295 43/452/773 | 7,259,936

Die Zahl der Fabriken hat sich gegen 1865/66 vermehrt um 2 im chemaligen Königreich Hannover und um 1-in Braunschweig, wogegen 1 in Preußen und 1 in Bayern weniger im Betrieb Fetten sind.

Das im Betriebsjahre 1866/67 produzirte Rohzuckerguantum be- rehnet sich nah dem oben angegebenen erhältniß (124 Ctr. frische Rüben = 1 Ctr. Rohzuer) auf 4,057,016 Ctr.,_ hat also das des Vorjahres, welches 3,476,222 Ctr. N um 580,794 Ctr. überstiegen. Man darf daraus aber nicht schließen, daß der inländische Konsum um diesen Betrag sih vermchrt hat; es is vielmehr der überwiegende Theil desselben zum Export gekommen, wie sich dies aus der Höhe der ge- zahlten Ausfuhr - Vergütungen nachweisen läßt. Es wurden nämlich 1866/67 überhaupt 2,681,907 Thlr. Bonificationen durch Ausfertigun von Anerkenntnissen gewährt, welche theils baar realisirt, theils au freditirte Rübenzucker - Steuer in Anrechnung gebracht worden sind.

m Betriebsjahre 1865/66 sind nur 1,278,290 Thlr. für exportirten Fapenzuer vergütet worden, mithin in 1866/67 1,403,617 Thlr. mchxr;, und berechnet sich das hiernach mehr exportirte Quantum Rohzucer auf beinahe 500,000 Ctr. Ausfuhr hat in größerem Umfange nach England, Holland und den Elbherzogthümern stattgefunden, nach Frank- reich und Belgien war dieselbe weniger erheblich und bestand größten- theils aus den in der Steuer bevorzugten dunkeln Nachprodukten. Auch die Schweiz hat kleine Partieen erhalten, doch ist der Absaß dahin durch die hohen Frachtsäße der deutschen Eisenbahnen wesentlich erschwert. Am stärksten war die Ausfuhr in den älteren preußischen Provinzen, welche für 1866/67 nachweisen: ;

Brodzu(cker. [Rohzuer und Farin. A Ctr. 81 Pfd. 276 Ctr. 95 Pfd. 1 wia

» 90 »

14 » 25,293 13 32 » 28/438 82 29 » 13/404 61 74 » 83/956 48

489 66 68 » 530,919 10 80 » 12,801 » 13 »

zusammen 76,547 Cir. 68 Pfd. 695,179 Ctr. &8 Pfd.

Wie \chnell es der vercinsländischen TJndustrie in neuerer Zeit ge- lungen ist, ihren Absaß auf den ausländischen Märkten zu erweitern, läßt sich daraus ersehen, daß im Ctr, 1866—67 dagegen {on 935,549 Ctr. Rohzucker zum Export bo- | st dieses günstige Resultat eines Theils durch die Gewährung einer Ausfuhr - Vergütung, zu welcher si die Zoll- vereins-Regierungen erst vor einigen Jahren ents{chlossen haben, ermôdg- liht worden , so hat doch auch die ausgezeichnete Qualität der Pro- dufte unserer deutschen Rübenzucker-Jndustrie, welche der aller anderen Linder voraus i} und auf der leßten Pdáriser Weltausstellung die allgemeinste Anerkennung gefunden hat, hierzu wesentlich beigetragen. Die Erträge an Zucker aus einem gegebenen Quantum Rohmaterial sind nach den darüber angestellten Ermittelungen im Zollverein ent- shieden am höchsten und die Maschinen und Geräthe zur Gewinnung des Quekers aus Rüben werden gegenwärtig nirgends in der Solidität Inf Sea Mgen und gleichzeitig so billig, als in Deutschland

nstruirt.

reußen Ee. Ls 5 darhessen 1 Bayern 4 Sachsen 1 1

e

10,361

a

H. Amt Berlin s O Sant

eg. Bez. Frankfurt. Sal i 54

Kuust- und wisseuschaftliche Nachrichten. Berlin. Die musikalische Concert-Saison hat seit ihrem Beginne,

Leistungen gebracht, und das Interesse des Publikums in so besonderem Grade angeregt, als dies seit mchreren Jahren nicht der Fall gewesen ist. Die Sing-Akademie führte Mendelssohns Elias auf und am Todtenfeste Bachs Motette »Gottes Zeit« und Cherubini's »Requiema«. fer Sternsche Gesangverein feierte das Gedächtniß Mendelssohns an essen Sterbetage durch eine Aufführung des Paulus, worin der Königlich sächsische Hofopernsänger Schild aus Dresden die Tenorpartie sang. m Dezember veranstaltete derselbe Verein eine Wiederholung der

Betriebsjahre 1864 65 nur 81,749 |

is8a solemnis von F. Kiel, die schon bei ihrer ersten Aufführung im ver-

flossenen Winter besonderes Interesse erregt hatte. Der Königliche Domchor hat zwei reichhaltige Concerte gegeben. Die Königliche Kapelle, die ihre Symphonie- Concerte frühe begann, is bereits an die vierte gelangt, und hat in einer derselben eine bisher noch unbekannte Ouver- ture von Mendelssohn erst kürzlich aus dessen Nachlaß erschienen aufgeführt. Jn einem der philharmonischen Concerte , die der Kapell- meister Scholz dirigirt, welcher vor Ls Jahren an dem hannover- schen Theater als Kapellmeister angestellt war, wurden Scenen aus der »Frithjofs\sage«, fomponirt von Max Bruch, aufgeführt, einem chemaligen Stipendiaten der Mozart - Stiftung in Frankfurt a. M.,; der später Musik - Direftor in Coblenz war und jeßt als Fürstlich L Ora lbee Kapellmeister in Sondershausen fungirt. ünstige lufnahme fand das »Florentiner Quartett« des Großiberzoglich badi- \{en Kammer-Virtuosen Jean Becker, das neben andern Meisterwerken mehrere der leßten, selten gehörten Quartette Beethovens vortrug und besonders durch sein Ensemble wirkte. Neben demselben behauptete a das Quartett der Königlichen Kammermusiker de Ahna, Espen- ahn 2c.

Unter den Konzerten, die von einzelnen Virtuosen veranstaltet wurden, sind die beiden von Joachim, sowie das von Clara Schumann und von Stohausen gegebene hervorzuheben.

Scließlih haben wir noch besonders der Matinee zum Besten des Dombau's zu Frankfurt a. M. zu erwähnen, welche unter dem huldreichen Protektorat Jhrer Majestät der Königin im Konzertsaale des Königlichen Opernhauses am 22sten d. M. stattgefunden hat.

Jn dem Königlichen Gewerbe-Jnstitut hierselbst findet sich einc s{hône und nicht kleine Sammlung antifer Bildwerke, welche, wie der Professor Friedrichs in seiner neuesten Schrift über die antiken Bildwerke Berlins bemerkt; in weitern Kreisen wenig be- fannt zu sein scheint, Jundem wir daraus Veranlassung nehmen, auf dieselbe hinzuweisen, stellen wir die dort vorhandenen Bildwerke nah der erwähnten Schrift von Friedrihs zusammen. Die erwähnte Sammlung enthält 17 Bildwerke. Von denselben gehören an 1) der archaisirenden Kunst zwei, nämlih: Pallas Marmorstatue aus der Chigischen Sammlung und die Hochzeit des Zeus und der Hera, Marmor-Relief von einem vierseitigen Altar in der Villa Albano, 2) der ersten Hälfte der griechischen Kunstblüthe 2 Bildwerke, nám- lid: Acteon, Marmorgruppe, in den Ruinen ciner Villa bei Civita Lavigna gefunden. Attisct es Grabrelief, 1764 zu Rom in einem Weinberge gefunden, 3) der Nachblüthe der griechischen Kunst 7 Bildwerke, nämlich: Venusbüste von Marmor und 1823 im Theater von Arles gefunden; ein Venustorso von Marmor aus

Richmond House seit 1821 im britishen Museum; Amor und

Psy che, Marmorgruppe im fkapitulinishen Museum auf dem Aventin O! Bachus in der Wiege, Terracottorelief, aus der Town- eyshen Sammlung ins brittishe Museum gekommen. Satyr und Korybanten, Fragment einer Marmorvase; im Vatican befindlich. Nessus und Dejanira, Marmorrelief, jeßt im brittishen Museum, 4) der zweiten Hälfte der griechischen Kunstblüthe 7 Bildwerke, nämlich: 6 Götter, Marmorrelief, je 3 und 3 an der Basis großer in forinthischem Styl gearbciteter Candelaber befindli, welche im 17. Jahrhundert in der Villa Hadryans bei Tivoli gefunden sind, und die fogenannte Thusnelda, Marmorstatue aus dem Palast Capranica in der Villa Medici und von dort nah Florenz verseßt.

Statistische Nachrichten.

Statistishe Publication aus den Norddeutschen l Bundesstaaten.

In Anknüpfung an die bisher voa uns gebrachten Mittheilungen

ur Landeskunde der Norddeutshen Bundesstaaten, liegt es in der lbsiht, von jeßt ab cine regelmäßige Uebersicht über die neuen statistishen Publikationen derselben zu geben.

Indem wir diese Uebersicht mit den uns mitgetheilten Schriften beginnen, unterlassen wir nicht, den betheiligten statistishen Behörden für die entgegenkommende Unterstüßung und Förderung dieses gemein- samen Werkes auch an dieser Stelle unsern verbindlichsten Dank aus-

zusprechen. 1. Königreich Sachsen.

Repertorium der in sämmtlichen Publicationen des Königlich sächsischen statistishen Büreaus von 1831 bis 1866 behandelten Gegen- stände. Zusammengestellt von Jul. Ad. Schrotky, Secretair im Königlich statistishen Büreau. Dresden 1867. 4.

Zeitschrift des Königlich sächsischen statistischen Bureau's. 15. Jahr- gang 1867; Nr. 1 u. 2 (Januar, Februar); 3 u. 4 (März u. April) 5 u, 6 (Mai u. Juni).

Inhalt: Zur Statistik des Zeitung8wesens im Königr. Sachsen am Schlusse des J. 1866; die Neujahrsmesse zu Leipzig im J. 1867; die mit der mitteleuropäishen Gradmessung verbundenen nivellitischen Höhenbestimmungen im Königr. Sachsen; Uebersicht der Resultate aus den meteorologishen Beobachtungen, angestellt auf den Königl. sächs. Stationen; die durch das Königl. sächs. Land-Gensdarmerie-Corps in den Jahren 1852—65 resp. 1856— 65, sowie im J. 1866 bewirkten Ver- haftungen und Anzeigen; Uebersicht des Verkehrs in einigen Haupt- artikeln bei den sächs. Zollstellen; Lur Statistik des Tabaksbaues im Königr. Sachsen von 1856—1866; Betriebsübersicht der Staats- und Privat-Eisenbahnen im Mai u. Juni; Frequenz der Universität Leipzig in den J. 1841—65; die Ostermesse zu Leipzig im J. 1867; zur Sta- tistik der Bierbrauerei u. Branntweinbrennerei - Gewerbes im Königr. Sachsen 1857—66.

i 2. Großherzogthum Hessen.

(Die nachfolgenden statistishen Publicationen gogen das Gesammt- T gebiet des Großherzogthums Hessen. )

Beiträge zur Statistik des Großherzogthums Hessen. Her- ausgegeben von der Großherzoglichen Centralstelle für die Landes- Statistik. Darmstadt 1863—1867. 4, Bd. 11,.—VUL, 1.