1888 / 326 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 29 Dec 1888 18:00:01 GMT) scan diff

land) und Thorshavn (Faröer) während des Jahres 1889 sih, wie folgt, gestalten : aus Kopenhagen 15. Januar, 1. März, 18. April, 5. Mai, 1. Juni, 30. Juni, 12. Juli, 14. Augusr, 6. September, __ 29. September, 8. November, in Reykjavik 26. Januar, 14. März, 30. April, 26. Mai, Juni, 23. Juli, 23. Juli, 25. August, 26. Sep- tember, 11. Oktober, 21. November ; aus Reykjavik 3. Februar, 21. März, 14. Mai, 2. Juni, uni, 27. Juli, 28. Juli, 7. September, 2. Oktober, 18. Oktober, 29. November, in Kopenhagen 14. Februar, 3. April, 24. Mai, 23. Juni, 6. Juli, 7. August, 18. August, 19. Sept:mber, 25. Dk- tober, 30. Oktober, 12. Dezember. Berlin W., den 23. Dezember 1888. Der Staatssekretär des Reichs-Postamts. Jn Vertretung :

Bekanntmachung.

__Am 1, Januar 1889 wird im Bezirk der Königlichen Eisenbahn-Direktion zu Bromberg die bisher nur dem Güter- verkehr dienende Bahnstrecke Fnowrazlaw—Montwy für

den Gesammtverkehr eröffnet werden. Gleichzeitig wird

die 9,6 km lange Bahnstrekde Montwy—Kruschw iß, Fort- sezung der ersteren, mit den Stationen Rozniaty und Krusch- wiß dem öffentlichen Verkehr übergeben werden.

Berlin, den 28. Dezember 1888. Jn Vertretung des M des Reichs-Eisenbahnanits :

Königreich Preußen.

Se. Majestät der König haben Allergnädigst geruhi: den Gerichts-Assessor Frang in Worbis zum Landrath zu ernennen; f dem Bureau-BVorsteher bei der General-Jntendantur der Königlichen Schauspiele, Hofrath Hartmann, den Charakter als Geheimer Hofrath, und dem Juwelier Garabet Effendi zu Konstantinopel das Prädikat eines Königlichen Hof-Juweliers zu verleihen.

Auf Jhren Bericht vom 12. d. M. will Jh den anliegen- den Nachtrag zu den reglementarishen Bestimmungen des Kur- und Neumärkischen Nitterschaftlichen Kredit - Instituts hierdurch landesherrlih genehmigen.

Dieser Erlaß is mit dem Nachtrage auf dem geseßlichen Wege zu veröffentlichen.

Berlin, den 17. Dezember 1888.

Wilhelm R.

Freiherr von Lucius. von Friedberg.

An den Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten und den Justiz-Minister.

Nachtrag zu den reqlementarishen Bestimmungen des Kur- und Neumärkishen Rittershaftlichen Kredit-Instituts.

I. Die Haupt-Ritterschafts-Direktion kann nah Ermessen die Bestände der Pfandbrief-Tilgungsfonds auf dem Wege der Einlösung von Kur- und Neumärkischen Pfandbriefen mittelst Aufkündigung zur Baarzahlung des Nennwertbs belegen.

Die aufzukündigenden Pfandbriefe werden bur das Loos bestimmt und nach der Einlösung nicht wieder in Umlcuf gebracht.

I1, Die Haupt-Ritterschafts-Direktion ist ermächtigt, die dur den Generalversammlungsbes{luß vom 28. August 1835 Nr. XVIII zu 1 bestätigt durch Allerhöchste Ordre vom 17. November 1835 und dur Nr. 1 des Allerhöchst genehmigten Nachtrags vom 7. Juli 1886 zu den reglementarishen Bestimmungen angeordnete Pfandbriefs-Kündigungskaution ganz oder theilweise zu erlassen.

Beglaubigt. L. S

(L. S.) Der Minister für Landwirthschaft, Domänen und Forsten. Freiherr von Lucius.

Ministerium für Landwirthschaft, Domänen und Forsten.

Dem Thierarzt Johannes Buch zu Lübben ist die von ihm bisher kommissarish verwaltete Kreis-Thierarztstelle des Kreises Lübben definitiv verliehen worden.

Jusciz-Ministerium.

Der Geheime Ober-Justiz-Rath und vortragende Rath Stolterfoth ist in Folge seiner Ernennung zum Reichs- gerihts-Rath aus dem preußischen Justizdienst geschieden.

Versegt sind: der Amtsgerichts-Rath Guttmann in Brieg als Landgerichts-Rath, und der Amtsrichter Blance in Berent als Landrichter an das Landgericht in Thorn, der Amtsgerichts-Rath Citron in Marienburg als Landgerichts- Rath an das Landgericht in Kottbus, und der Amtsrichter Bürner in Nentershausen an das Amtsgericht in Schmal-

Jn die Liste der Rechtsanwälte find eingetragen : der Rechtsanwalt Dr. Toelle aus Jastrow bei dem Landgericht in Schneidemühl, der Gerichts-Asjessor Dr. Bischofswerder bei dem Amtsgericht in Birnbaum und der Gerichts-Assessor a. D. Men gelberg bei dem Amtsgericht in Krefeld und bei der Kammer für Handelssachen daselbst.

Der Amtsgerichts-Rath von Eck in Langenschwalbach und der Amtsgerihts-Rath Kolberg in Patschkau sind ge-

Ministerium der geistlihen, Unterricht s- und Medizinal-Angelegenheiten.

Dem als Lehrer an der Königlichen Kunstschule in Berlin nebenamtlih thätigen Königlichen Baurath Au ist zugleih das Prädikat „Professor“ und dasse dem ordentlichen Lehrer dieser Anstalt, Bildhauer Gusiav Ko sadck, beigelegt worden.

Dem Musikschul-Dirigenten Gustav Stöwe zu Pots- dam ist das Prädikat „Professor“ beigelegt worden.

Der Kreis-Physikus Dr. Le o Kreise Goldberg in gleicher Eigenschaft in den Kreis Lüben verseßt worden.

ust Tiede e Prädikat

u Goldberg ist aus dem

Bekanntmachung.

genannten Stiftung für das Jahr 1889

verliehen worden. Berlin, den 29. Dezember 1888. Der Vorsißende des Kuratoriums der Adolf Ginsberg-Stiftung. i A. von Werner, Direktor der Königlichen akademishen Hochschule für die bildenden Künste.

Ministerium des JFnnern.

Worbis übertragen worden.

Bekanntmachung.

ersten 5 Tage eines jeden Monats fallen.

Berlin, den 20. Dezember 1888. Königliche Ministerial-Militär- und Baukommission.

Bekanntmachung.

nächste Sitzung halten werden.

einzubringen.

den und hier sich aufhaltenden, ausge

gebenen Zeit bei dem bezeihneten Bureau einzureichen.

werden können.

Nach Abhaltung des Termins am 25. März k. J. werden. die Nainen derjenigen Mannschaften, deren Gesuche als be- gründet erahtet worden sind, durch das „Jutelligenz-Blatt“ öfentlih bekannt gemacht werden.

Berlin, den 21. Dezember 1888.

Die Königüiichen Ersaß-Kommissionen der Aushebungsbezirke Berlin.

Nichtamtliches. Deutsches Neic.

Preunszen. Berlin, 29. Dezember. Se. Majestät der Kaiser und König verblieben gestern Morgen vis 10 Uhr in Allerhöchstihrem Arbeilszimmer.

Alsdann unternahmen Se. Majestät eine Ausfahrt nah dem Thiergarten und besichtigten den Zoologischen Garten. Um 121/32 Uhr hörten Allerhöchstdieselben die Vorträg? des Ober-Ceremonienmeisters Grafen zu Eulenburg und des Generals dec Kavallerie und Präses der General-ODrdens- Kommission, von Rauch.

Nachmittags 31/4 Uhr ritten Se. Majestät im Thiergarten spazieren und erledigten nah der Rückkehr Regierungs- Angeiegenheiten.

Jhre Majestät die Kaiserin und Königin Augusta empfing, wie A am Schluß des Jahres, in hiesen Tagen die hier afkreditirten Botschaster und deren Gemahlinnen.

Die portugiesishe Regierung hat hierher ge- langten Nachrichten zufolge über die an der Ostküste von Afrika zwischen dem 10. Grad 28 Minuten und dem 12. Grad 58 Minuten südlicher Breite belegenen Häfen, Meerbusen und Buchten den Blokadezu stand verhängt.

Die vereinigten Aus\ckchüsse des Bundesraths für Zoll- und Siaitenoelen und für Handel und Verkehr hielten heute eine Sißung.

__— Die Strafbestimmung des 8. 33 des preußischen Einkommen steuer geseßes vom 1. Mai 1851 hinsichtlih dex Herbeiführung einer zu niedrigen Einschägung durch falsche Angaben im Reklamationsverfahren findet, nah einem Urtheil des Reih8gerichts, I Straf- senats, vom 16. Oftober d. J., in ganz derselben Weise au auf das Remonstrationsverfahren, welches dem Re- klamationsverfahren voranzugehen hat, Anwendung. Die Betrugsstrafe aus §. 263 des Strafgesezbuchs wegen der falschen Angaben if bei beiden Verfahren ausgeschlossen.

Das laut Bekanntmachung vom 28. Juli d. J. ausge- \chriebene Stipendium der Adolf Ginsberg - Stiftung im Betrage von 2000 A ist durch Beschluß des Kuratoriums der

dem Maler Eugen Haneßtog aus Karlsruh in Schlesien

Dem Landrath Frangt is das Landrathsamt im Kreise

Jn Gemäßheit des §8. 13 Absay 1 der Hinterlegungs- Ordnung bringen wir zur öffentlihen Kenntniß, daß die Depositaltage behufs Annahme zur Hinterlegung und behufs Herausgabe von Werthpapieren und Kostbarkeiten bei dem Dokumenten-Depositorium Dienstags und Freitags, von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags, stattfinden, jedo mit Ausnahme der Dienstage oder Freitage, welche in die

_ Für die Dauer der Gerichtsferien vom 15. Juli bis 15, September fällt der Depositaltag an jedem Dien stag aus.

Jn Gemäßheit des §. 123 ad 2 der deutschen Wehr- ordnung vom 22. November 18882 wird hierdurch bekannt ge- macht, daß die verstärkten Ersaz-Kommissionen behufs der Entscheidung über Gesuhe um zeitweise Zurcücfstellung bei nothwendigen Verstärkungen oder Mobilmachungen bezw. bei Bildung von Ersaz-Truppentheilen am 25. März 1889 ihre

Diejenigen in Berlin wohnenden Mannschasten der Reserve, Marine-Reserve, Landwehr, Seewehr, Er)aß-Reserven und Marine-:Ersatz-Reserven, welhe auf Zurückstellung An- spruch machen, werden aufgefordert, ihre Gesuche unter An- gabe ihrer Militärverhältnisse und der Nummern, unter denen sie in den Listen der hiesigen Königlichen Bezirks-Kommandos E werden, im Laufe des Monats Januar 1889

eim Militär-Bureau des hiesigen Magistrats

Ebenso werden die auf E Anspruch machen- l Y Ï ildeten Landsturm- pflihtigen des 2. Aufgebots aufgefordert, ihre Gesuche, unter Angabe ihrer bisherigen Militäroerhältnisse, in der ange-

Hierbei wird ausdrücklih bemerkt, daß die bereits früher berücksihtigten Mannschaften ihre Anträge auf weitere Zurückstellung im Bedarfs- falle zu erneuern haben und die nah dem 31. Fa- nuar k. J. eingehenden Gesuche niht becücksihtigt

Das Pfändungs-Pfandrecht, welhes dur An- legung von Siegeln oder jonstigen Zeichen an den im Ge- wahrsam des Schuldners Den Sachen entstanden ist, geht nah einem Urtheil des eihsgerichts, I. Straf- jenats, vom 25. Oktober d. J., sowohl im Geltungsbereih des Gemeinen Rechts, als auch in dem des Preuß. Allg. Landrechts nicht durch das Abhandenkommen der Pfandzeichen verloren, und die vorsäßlihe Entziehung dieser mit den Pfandzeihen niht mehr versehenen Sachen aus der Verstrickung ist aus §. 137 St.-G.-B. zu bestrafen.

Durch Allerhöchste Kabinetsordre vom 12. Dezember d. J. ist dem Kreise Guben im Regierungsbezirk Frank- furt a. O., welcher den Bau einer Chaussee von Fünfeihhen über Schönfließ nah Bahnhof Fürstenberg a. O. beschlossen hat, das Enteignungsrecht für die zu dieser Chaussee erforderlihen Grundstücke verlichen und zugleih genehmigt worden, daß die dem Chausseegeld-Tarif vom 29. Februar 1840 (G.-S. S. 94 ff) angehängten Bestimmungen wegen der Chaussee-Polizei-Vergehen auf die gedachte Straße zur An- wendung kommen.

Bayern. München, 28. Dezember. (W. T. B.) Jm Auftrage des Prinz-Regenten begeben sih die Comman- deure der beiden bayerischen Armee-Corps, General-Lieutenant Prinz Leopold von Bayern, und General der Fnfanterie von Orff, nah Berlin, um dem Kaiser Namens der baye- rischen Corps in Gemeinschaft mit den übrigen Corps-Kom- mandanten die Neujahrs3wünsche darzubringen.

__ Württemberg. Stuttgart,28. Dezember. (St.-A. f. W.) Die Königin ist heute Vormittag 11 Uhr mittelst Extra- zuges nah Nizza abgereist, um den Rest des Winters daselbst zuzubringen.

Sachsen-Weimar-Eisenach. Weimar, 28. Dezember. (Weim. Ztg.) Der ärztliche Bericht über das Besinden der Erbgroßherzogin von heute Nahmittag 3 Uhr lautet:

„Mittags Schwächeanfall, jedoch bald vorübergchend. Temperatur wieder im Steigen. Prof. Engelhardt.“

Sachsen - Altenburg. Altenburg, 22. Dezember, (M. Allg. Ztg.) Der Landtag ist nach Erledigung seiner Arbeiten geschlossen worden. Das Geseß, bctreffend die Zusammenlegung der Grundstücke, wurde angenomnien; eine Petition der Fleisherinnung um Aufhebung der Fleischsteuer wurde der Regierung zur Erwägung überwieser,, und zum O Saalebrüccke bei Naschhausen wurden 15 000 ewillig

Schwarzburg-Rudolstadt. Rudolstadt, 27. Dezember. (Lpz. Ztg.) Der Landtag des E ist zu einer außerordentlichen Versammlung auf den 3. Januar 1889 ein- berufen worden. Derselbe wird besonders die Eisenbahn - vorlage, welche mit der Königlih preußischen Staatsregie- rung vereinbart ist, zu erledigen haben.

Neuß ä. L. Greiz, 25. Dezember. (Greiz. Tgbl.) Der von der Regierung dem Landtage vorgelegte Haus- haltungsplan wurde in allen seinen Theilen angenommen. Für die nächste Zeit sind nur 4 Termine Grundsteuer und 9 Termine Einkommensteuer in Aussicht ge- nomen.

Elsaß-Lothringen. Met, 28. Dezemher. (W. T. B.) Der hiesige Gemeinderath hat in seiner heutigen Sißung beshlo;sen, zu dem hier zu errichtenden Kaiser Wilhel m- Denkmal einen Beitcag von 40000 6 zu leisten. Der Denkmalsfonds hätte damit nahezu 100 000 M erreicht.

_ Oesterreih-Ungarn. Wien, 27. Dezember. (Presse.) Die Wehrgeseß - Kommission des Herrenhauses, welche heute ihre erste Sizung abhielt, wählte zum Obmann Nitte: von Schmerling und zum Obmann-Stell- ver-creter den Fürsten Czartoryski. Die Sißung währte zwe. Stunden. Der Landesvertheidigungs-Minister Graf Welsersheimb erörterte in einer längeren Rede den Stand- pankt der Regierung.

29, Dezember. (W. T. B.) Die „Wiener Zeitung“

voröffentliht die Ernennung des Baron Walterskirchen zum Gesandten im Haag. Pest, 27. Dezember. Der Kaiser hat, wie die „Budap. Corr.“ meldet, dem unangestellten Titular-Generalmajor Herzog Philipp von Sachsen-Coburg und Gotha im Verband der Honved-Armee, unter Belassung in seinem gegenwärtigen Verhältniß, den Charakter eines Titular-Feldmarschall- Lieutenants verliehen. Mit dem 1. Januar werden in der Honv-d-Armee im beurlaubten Stande zu Lieutenants ernannt : in der Jnfanterie 31 Kadetten und 46 Einjährig-Freiwillige, in de: Kanallerie 6 Kadetten und 14 Einjährig-Freiwillige.

Großbritannien und JFrland. London, 28. Dezember. (A. C.) Am 17. Januar finden in ganz England und Wales die Wahlen für die neugegründeten Grasschaftsräthe statt. Fn London sind 124 oder doppelt so viele Räthe zu wählen, als die Zahl der Vertreter der Hauptstadt im Parlament be- trägt. Für jeden Wahlbezirk werden zwei Räthe gewählt, sodaß jeder Wähler zwei Stimmen haben wird. Obwohl die Grafschasts- räthe mit keinen politishen Obliegenheiten betraut sind, wer- den die Wahlen voraussichtlih einen O tragen, und man wird wahrscheinlih weniger auf die Befähigung des Kandidaten für das Amt als auf sein politishes Glaubens- bekenntniß sehen. Die Grafschaftswahlen werden in der That in vieler Hinsicht maßgebend für das Ergebniß der nächsten allgemeinen Parlamentswahl fein. Jn fast jedem Londoner Wahlbezirk sind zwei konservative oder liberal-unionistische Kandidaten ausgestelt und zwei, welche Gladstonianer oder „Homeruler“ sind.

Wie aus Suakim gemeldet wird, herrscht unter den britenfreundlihen Stämmen daselbst große Unzu- friedenheit und Enttäushung darüber, daß die britischen Truppen nah Kairo zurückehren, ohne Osman Digma aus Handub vertrieben zu ia Man glaubt, die Rebellen werden sich wieder sammeln und Suakim aufs Neue cerniren. Jn Folge dieser Befürchtung wird der Plan, Suakim durch drei neue Außenforts gegen künftige Angriffe der Araber sicher zu stellen, rasch in Aus- führung gebraWt. Jedes Fort soll mit drei oder vier Krupp- schen Kanonen und einer Maschinenkanone bewaffnet werden und eine Besaßung von 50 Mann Negertruppen erhalten. Aus Allahabad (Jndien), vom 27. Dezember, meldet ein Telegramm des „Reuter'schen Bureaus“:

Am gestrigen Tage wurde hierselbst der Kongreß der Ein-

geborenen eröffnet. Die eigens für die Versammlung erbaute

Halle bot Raum für 3000 Personen. An den Verhandlungen betheiligten sich 1000 Delegirte aus allen Theilen Indiens, und unter ibnen befand \sich auh eine stattliche_ Anzahl Mukhamedaner. Auf Antrag des ersten edlen Sikh des Punjab, des Sirdars Dyal Sing, wurde der Kaufmann und frühere Handels- fammer- Präsident von Kalkutta, George Yule, zum Vorsitzenden des Kongresses erwählt. In seiner einleitenden Ansprache beklagte Yule, daß das indisde Volk noch immer nicht Redefreibeit und Kontrole des Budgets besäße. Darüber seien Indier wie Europäer einig, daß die Zakll.der Mit- glieder des gesetzgebenden Raths vermehrt werden müsse, welcher nah einer Aeußerung Lord Beaconéfield’'s das Bollwerk der indischen Interessen bilde. Wie die Dinge jet lägen, fei der indische Rath în Lonton machtlos, während das Haus der Gemeinen die ihm zu- stehenden Rechte nicht ausübe. Die Forderung, daß die Hâalfte der Mit- glieder des geseßgebenden Raths erwählt, die andere Hälfte von der Re- gierung ernannt werden sollte, wobei ein Viertel sämmtlicher Mitglieder aus Beamten zu bestehen habe, sei in der That maßvoll. Die Erxekutive solle ihr Vetorecht behalten, dagegen müsse ein Interpellationsrecht eshaffen werden. Der Kongreß sei Willens, die Regelung der Einzel- heiten einem Aus\{uß von 3 Europäern und 3 indishen Eingeborenen zu übertragen. Die vorgeschlagene Reform werde dazu dienen, das Band zwischen England und Indien auf der Grundlage gemeinsamer Interessen und Pflichten zu befestigen. Die Rede wurde mit vielem Beifall auf- genommen, wie sich überhaupt während der ganzen Verhandlungen große Begeisterung kundgab. Die gestrige Sißung {loß mit cinem dreifachen Hoh auf die Kaiserin von Indien. Heute wird der Kongreß die Berathung der einzelnen ihm vorliegenden Gegenstände be- ginnen.

Frankreich. Paris, 27. Dezember. Das „Fournal O fficiel“ veröffentliht das die Organisation der Bataillone der Jäger zu Fuß abändernde Gese, dem- zufolge die Zahl der Compagnien von vier auf sechs erhöht wird. Diese Maßregel wird sofort auf die zwölf Bataillone der 14. und 15. Region Anwendung finden und bei den anderen Bataillonen je nah den Erfordernissen des Dienstes durchgeführt werden. Der Effektivbestand der zwölf in den Gebirgsregionen stehenden Bataillone wird nach den Be- stimmungen des Gesegzes erhöht. E

28. Dezembet- (W. T. B.) Die Budgetkommission der Deputirtenkammer nahm einige, von dem Senat be- \chlossene Abänderungen der Budgetvorlage an und lehnte andere ab. Bouvatier (von der Rechten) wendete sih gegen die Verweltlihung des Schulunterrichts. Der Minister-Präsi: dent Floquet trat für leßtere ein, durh welche die Republik E von jeder religiösen Beeinflussung frei machen wolle.

Die Deputirtenkammer beschloß mit 276 gegen 166 Stimmen, die Rede Floquet's in allen Gemeinden Frank- reihs durch öffentlichen Anschlag bekannt zu machen. Jm weiteren Verlaufe der Sißung stellte die Kammer verschiedene von dem Senat abgelehnte Kreditforderungen wieder her. Ee Budget geht daher noch einmal zur Berathung an den Senat.

Die Ersatzwahl eines Deputirten für das Seine- Departement an Stelle Hude's ist auf den 27, Januar festgeseßt.

Jtalien. Rom, 28. Dezember. (W. T. B.) Der Papst empfing heute die beim Vatikan beglaubigten Ge- y a E welche ihre Glückwünsche zum Jahreswechsel dar- raihten.

Der disherige Vizekönig von Jndien, Lord Dufferin, ist heute in Brindisi eingetroffen und nah Neapel weiter- gereist, wo er mehrere Tage zu verweilen gedenkt.

Serbien. Belgrad, 28. Dezember. (W. T. B.) Der Verifikations-Aus\chuß hat seine Arbeiten noch nicht vollendet; mit Rücksicht darauf findet die nähste Sizung der Skupschtina erst am Sonntag statt.

Zeitungsstiminen.

Jn dem „Schwäbischen Mexkur“ lesen wir:

Bei seinem Aufenthalt in Stettin hat der Kaiser seine herzliche Freude über das „friedliche Lorbeerreis“ ausgesprochen, das er aus der Gans cines Arbeiters empfing. Damit hat der Monar in glüdck- lihster Weise das Motto für die diesjährige Weihnachtsstimmung niht bloß, sondern auch für die thatsäcliche politische Lage selbit gegeben, welche den Abschluß dieses sonst an \{chweren Sorgen und traurigen Ereignissen reihen Jahres im Gegensaß zu den vorangegangenen Jahres\{lüssen auszeichnet. In weiten Kreisen der Bevölkerung \pürt man auf das Wobkblthätigste die all- gemeine politische Beruhigung und die Verstärkung der friedüichen Aussichten, weiche in den leßten Monaten eingetreten ist. Merkmale dieser Beruhigung und größeren Fesiigung der friedlihen Verhältnisse machen si geltend, wohin wir das Auge richten, und nicht den ge- ringsten Antheil an dieser erfreulichen, allmählich cingetretenen Aende- rung der Dinge bat die ebenso feste und mannhafte, als versöhnliche und aufrichtig friedliebende Politik unseres jungen Kaisers, dessen Regierungsantritt die Feinde und Neider Deutschlants viel mehr als eine Verschärfung der Lage, als ein der Erhaltung des europäischen Friedens günstiges Ereigniß aufzufassen beliebten, Mit diefen meist auf Ucbelwollen begründeten Versuchen haben die Gegner unseres jetzigen Reichs, die ja leider zum Theil innerhalb der Grenzen des Reichs selbst sigen, elendiglich Schiffbruch gelitten, Niemand glaubt ihnen noch im Ernst ihre düsteren Weissagungen, überall wird piel- mehr, ob gern oder ungern, Kaiser Wilhelm 11. im In- wie im Ausland als Schüßer des Friedens, seine Politik als ein neues mätiges Element zur Erhaltung der Ruhe und Wohlfahrt unseres Erdtheils angesehen und in Rechnung gestellt. Freilih dürfen wir uns bei diesen erfreulichen Friedensaussichten nit in eine Sicherhcit einwiegen U deren Gefahren auf der Hand liegen. Es muß uns genügen, daß wir vorerst ruhig unserer Arbeit nachgehen können, feinerlei Kriegögefahr unmittelbar uns bedroht, und unsere Rüstung, wie unsere Bündnisse, unser Heer wie unsere auswärtige Politik danach angethan sind, unsere Gegner nah menschliher Berechnung fero von uas zu halten, In dieser Anspannung aller Mittel zur Abwehr müssen wir bleiben

1A einem Artikel der „Kölnischen Zeitung“ über die Schisfsverbindungen der deutschen Kolonien mit dem Mutterlande heißt es: :

Aus dieser Darstellung geht hervor, daß die deutshen Kolonial- gebiete mit Ausnahme von Kamerun und Togo in ihrem Verkehr mit Deutschland zur Zeit noch von fremden Schiffahrtslinien ab- hängig und mit der Aussuchung des Anschlusses an dieselben auf die eigenen Kräfte angewiesen sind. E

Für die Entwickelung der Kolonialgebiete ist dieser Umstand in hohem Grade hemmend und nachtheilig, nicht bloß wegen der Kosten, welche die Unterhaltung einer eigenen Rhederei in isolirter Lage ver- ursacht, soudern au wegen der Schwierigkeiten, Aufenthalte, hohen Kosten und, nicht selten, auch der Chikanen, denen die Ueberantwortung der Waaren an eine auswärtige Dampfschiffslinie namentlich dann unterliegt, wenn diese thatsählih ein Monopol hat.

Welche Kosten ein cigener Rhedereibetrieb verursaht, davon ver: mag sih der Laie kaum eine richtige Vorstellung zu machen. Aus

ten Berichten der Neu-Guinea-Compagnie z. B. ergiebt si, daß die in ihrem Besiy befindlihen Schiffe bisher cinea Kapitalauswand von mehr als 800000 M nöôthig gemacht haben, und daß die Be- triebskosten, abgesehen von außerordentlihen Ausbesserungsarbeiten jährli den Betrag von 366 000 4 erreichen. Steigerung dieser Kosten wird dadur v leute durch die hohen Löhne, welche in häufig zum Ausreißen verlocken lassen und dur s{lechteres Material erscßt werden müssen, sowie dadur, in australishen Häfen vornehmen lassen muß, außerordentlich theuer sind. Was es aber heißt, von ersandt größerer Gütermengen abhängiz_ zu "nd die Ost-

Eine beträchtliche t, daß die Schiffs- Australien üblich sind, sh

kfoftspicliges alle Ausbesserungen,

fremèen Linien beim V sein, davon weiß der Handelsstand im Allgemeinen u Afrikanishe Gesellschaft wie die Neu-Guinea-Compagie im Be- Mit jeder der nothwendig werdenden Umladungen wachsen die Kosten und leiden die Waaren. fommt, daß beizuladende Güter Dampfer der British India Lin Brisbane nah London bei ihrer

sondern ein Lied zu singen.

in der Ladung zurücstehen müssen. e z. B haben auf der Fahrt von Ankunft in Cooktown in der Regel volle Ladung, und in solchen Fällen bleiben die bort aufzunehmenden Güter der Neu-Guinea-Compagnie oft wocenlang ia Cooktown ehe sie zur Annahme kommen. Troy aller Bemühungen ist die Güter mittels Durh-Connossemente n der Spediteure ftown bedarf es die Aufgabe hat,

es bisher nicht gelungen, l nach Hamburg zu befördern, weil dem die Intereffe sich entgegenstellen; außer dem Vermittler in Coo eincs zweiten Vermittlers in London, der zugleich den Kampf mit der englishen Zollbehörde durchzuführen. Einen Kampf kann man es nennen, da die englischen Zolibeamten bei Be- handlung der von dem deutshen Schußgebiet über L Deutschland gehenden Güter mit besonderer Rauheit verfahren, derart, daß dieselben bei dem geringsten Anlaß angehalter. und oft monate- Nicht minder s{chlimm ergeht es den von Deutschland nah dem deutshen Schußgebiet bestimmten Gütern,

Marken\hußgeseß8 Durchgangsverkehr zu belästigen. Auch daß viele Monate en, weil es den Be- für diesen Fall eine odaß die Verbindung mit dem ebiete, welche für ein im Anfang tropisher Kultur von hoher

ondon nach lang zurüdckgehalten werden.

genommen wird, um diefen ist es im Laufe des leßten Jahres vorgekommen, hindurch die Schiffe in Batavia nicht anlegten, hörden in Queensland gefallen hatte, tungésrxerre über sie zu verhängen, f nächsten hochentwickelten tropischen G der Entwicklung stehendes Land von Wichtigkeit ist, nur auf dem Umwege über Batavia-Sydney oder Singapore-Svdney hergestellt werden fonnte. Es begreift sich unter solchen Umständen , Pflanzungsur.ternehmungen im deutshen Schubß- daran zu betheiligen , Maße günstig sind, daß es vielmehr welche ciner gesicherten Ver- enn dieselben unter fremder Beweise deutscher Kapitalanlage in Es briht sich denn daß es so niht verbleiben könne, wenn der d die Besiedlung der Schutgebiete er Handel hat an unmittel- Kolonialgebieten ein starkes Intere))e, Verhältnisse liegt, daß die Bedürfnisse dec Kolonien von da entnommen und daß ihre Erzeugnisse dahin geführt werden, wo die rascheste und billigste Verb entsprechend werden unmittelbare sowohl nach der deutshea Küste von Of

daß deutshes Kapital Anstand nimmt, gebiet zu begründen oder \sih und Klima dafür in hohem tropischen Gebieten den Vorzug gibt, bindung mit Europa sich erfreue Herrschaft stehen. Sumatra und Nord-Borneo erweisen dies. auch die Ansicht Bahn, daß deutshe Handel nicht zurückstehen un nicht hintangehalten werden soll baren Verbindunger mit den

da cs in ter Natur der

obwohl Boden

n, aub w

. Auch unf

indung geboten wird. Dem- Dampf ciffslinien v t- Afrika wie nah Holländisch- deutshen Schußzgebiet in der Südsee geplant. ersteren würde allerdings vertagt werden, bis der Oft- Afrikanischen Gesellschaft Verwirklichung

on Hamburg

Indien und dem Ausführung der ] Aufstand, welcher die Thätigkeit der unterbrochen . hat, überwunden Mittel für die Ausführung aufgebraht werden. Für die Mit- minder gewi{htige Gründe Unterstützungen Norddeutschen Lloyd

des Reichs r Beroilligung

für die ost-asiatishe und australishe Linie des : Bei der Lebhaftigkeit des Handels, welcher \chon n Deutschland nah Holländisch 1 und sch in ähnlicher Weise steigern dürfte, wie die in der kurzen Zeit ihres Be- Verkehr gethan, wird es andeln, bis das Unternehmen auf welcher durch die é in Neu Guinea entsteht, für ine Lebens- ntwidlung s handelt

bewogen haben. egenwärtig vo etrieben wird À Fahrten des Norddeutschen Lloyd es {tehens im ost-asiatishen und australischen fh nur um eine Uebergang8zeit h eignen Füßen stehen kann. Einbeziehung des deutshen Schutzgebiet welches die Herstellung einer unmittelbaren Verbindung frage bildet, wird mit der dadurch bedingten fulturellen desselben in verhältnißmäßig kürzer Zeit Deckung finden. sih rxur um das \chöpferische Wort, das „Werde“ ; das G wird sich auch erhalten.

Die „Wiesbadener Presse“ schreibt:

England ist von jeher in den Augen unserer Mancestermänner cin Musterland gewescn: die Passivität des Staats auf wirthschaft: das Sichse:bstüberlassen auch der mente dec Bevölkerung in Verbindung mit dem system ist so recht nach dem Herzen derselben keine Gelegenheit, die englishen Verhält- uns als nahahmungs-

«Indien und umgekehrt

Auch der Mehraufwand,

lihem und sozialen: Gebiete, \{chwächsten Ele \henden Freihandels und sie versäumen daher nisse in mögli würdig hinzustellen. und ihrer Verhältnisse,

t rosigem Lichte dar- und für Dies gilt insbesondere bezüglich der Arbeiter auf welche gegenüber der dentschen Wirth- - und Sozialpolitik mit Vorliebe exemplifizirt wird. So unter rsiherungzvorlage, e des englischen

anderin gegenüber der Alterê: und Invalidenve wobei von den manchesterlihen Gegnern dic Blüt 3 englische! Arbeiterstandes unter der Herrschaft des Svstems der Scelbsthülfe gep-iesen wurde. Freilich passirt den Lobrednern der englischen Berhältnisse öfter das Mißgeschick, daß zuverlässige insbesondere Nachrichten diese ungünstigem Lichte ers gewordenen Ergebnisse e Boden ter Selbfthülfe stehenden Arbeiterv | Kommentar zu dec jüngsten deutsch-freisinnigen Schönfärberei im Wenn im Allgemeinen und Ganzen jene Berichte das so wirft doch namentli

anderem und So bilden die eben bekannt der Jahresberichte der englishen, auf dem erbindungen einen drastischen

eincn lassen.

Reichstage. i : Bild zurückgehender Verhältnisse entwerfen, so der Umstand, daß bei diesen Arbeitervereinigungen die Zahl der arbeitslosen Arbeiter durchshnittlich 7 %/o betru bis auf 20 9/6 stieg, ein sozialen Verhältnisse Englands. erhellt erst, wenn man bedenkt, da große Zahl gerade der besseren ind den verschiedensten Industriezweigen, angehört, so erheblicher Prozentsaß, 3 Lohnstreitigkeiten, feierte, so ist ungesunder wirth\{cftli jene Berichte darüber unver ; welche den übrigen Arbeitern / erwächst. In Deutschland hat dagegen eine den B gepaßte Wirthschaftépolitik dafür gesorgt, rie auf dem eigenen inländishen Markt Absaugebiet hat. Sowohl die Zahl der Lohn sind daher ungünstigen Schwan- Maße ausgeseßt und nah beiden Verhältnisse einer größeren Stetigkeit, h auf das Verhältniß zwischen Arbeit- Statt die englischen Zustände zu be- fürwahr allen Anlaß, sich der gedeihlichen Verhältnisse zu erfreuen, wie sie unter Dezemberbrie]e des Kanzlers vom Jahre 10 Jahren inaugurirten deutschen Wirth- chuytes der nationalen Arbeit, sich zeigt.

li J und zeitweilig selbst charfes Schlaglicht auf die wirthschaftlichen und Die volle Bedeutung dieser Zahlen jenen Arbeitervereinigungen eine iter, und zwar aus Wenn gleihwohl ein sei es wegen Mangels an Arbeit oder wegen dies sicher ein bedenkliches Zeichen Auch fklagen

ustriellen Arbe

er und sozialer Zustände, hohlen und namentlih über die drückende aus der Unterstüßung der

dürfnissen des Landes an daß die heimishe Indu ein sicheres und fejteë A beschäftigten Arbeiter als ihr kungen in ungleih geringer Richtungen ersreuen sich die welche sih in der Regel au geber undkArbeiter überträgt, neiden, haben u Entwickelung un : der Herrschaft der mit dem 1878, also vor nunmehr \chaftspolitik, der Politik des S

nsere Arbeiter erer deutschen

Statistishe Nachrichten.

Nah Mittheilung des Statistishen Amts der Stadt Berlin sind bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 16. Des zember bis infl. 22. Dezember cr. zur Anmeldung gekommen: 258 Ehe- \chließungen, 980 Lebendgeborene, 30 Todtgeborene, 520 Sterbefälle.

Kunst, Wissenschaft nnd Literatur.

Der Verein für Lübeckishe Geschichte und Alter- thumsfunde hat uns seine neuesten Jahresberichte und Mitthei- lungen übersandt. Wir entnehmen dem Bericht für 1887, daß die Veröffentlichungen des Vereins im genannten Jahre einen stetigen Fort- gang genommen haben. Von dem Urkundenbuh der Stadt Löbek er- \hienen zwei Hefte, welhe die Lieferungen 3 bis 8 VII. Bandes umfassen und die Urkunden vom Mai 1443 bis März 1449 ent- halten. Von den „Mittheilungen“ gelangten die Nummern 10 bis 12 des zweiten und 1 bis 5 des dritten Heftes, von ver „Zeit- schrift“ das 2. und 3. Heft V. Bandes zur Ausgabe. Die vorliegenden Hefte enthalien zwei neue Beiträge zur Lübeckischen Geschichte vom Senator Dr. W. Brehmer, betreffend die früheren Bestimmungen über den Erwerb des Bürgerrehts 2c., ferner einen weiteren dritten Beitrag zu einer Baugeshichte Lübecks von demselben (die Straßen, deren Namen, Pflasterung, Reinigung und Beleuchtung sowie Versorgung der Stadt mit Wasser). Der Genannte theilt sodann das vollständige Verzeichniß der Mitglieder der „Zirkelkompagnie“, nebst Angaben über ihre persönlihen Verhältnisse mit. Staatsarchivar Dr. Wehrmann handelt über das Lübeckische Patriziat und über das Haus des Deutschen Ordens in Lübeck; Dr. med. F. Crull in Wismar theilt ältere Aufzeihnungen über das Geriht8- verfahren in Lübeck mit. Andere Aufsäge betreffen die Lübecker Familie dal (von Prof. Dr. Stieda in Rostock) sowie die Organisten an der St. Marienkirhe und die Abendmusiken zu Lübeck (von C Stiehl). Besonders interessant ist ein kunstgeschihtliher Beitrag von Dr. Theodor Hach, über das „Kelterbild“ an der Mauer des Heiligen Geist - Hospitals (mit zwei Tafeln Abbildungen). Die Versammlungen des Vereins haben während der Winter- monate unter reger Betheiligung in gewohnter Weise stattgefunden. Ueber die Bereicherung der Sammlungen und der Bibliothek durch Ankäufe und Geschenke geben besondere, dem Jahresbericht beigefügte Verzcichnisse sowie die Berichte der Vorstehershaft und des Konser- vators des fkulturhistorishen Museums Auskunft.

Termin- Kalender für Gerichtsvollzieher auf das Fahr 1889, Mit vielen den praktishen Dienst erleihternden Bei- lagen, herausgegeben von Heinrich Walter, Rechtsanwalt und Notar a. D. 111. Jahrgang. Berlin, Siemenroth u. Worms, SW, Wilhelmstcaße 129, Obiger Kalender liegt in ge- fälliger Taschenbuch- Ausstattung für das neue Jahr wieder vor. Außer dem herkömmlichen fkalendarishen Stoff enthält derselbe (bis auf die neueste Zeit vervollständigt) vielerlei den Gerichts- vollzieher interessirende Anhänge, wie die Reichs- und landes- gesezlichen Vorschriften über Stempelabgaten sowie über das Gerichtsvollzieheramt, über den Wechselprotest, das Gerichtéfkosten- gesey, Gebührenordnungen, Verzeichnisse der obersten Justiz- verwaltungs-Behörden sowie der Gerichte und des Gerichtsvollzieher- Personals in Deutschland 2c. 2. _

Die H. S. Hermann’ he Buch- und Steindruckerei hierselbst (8W., Beuthstr. 8) hat auch zum neuen Jahr einen ge- \chmackvoll ausgestatteten Comptoir-Kalender hergestellt. Zu der in Gold- und Farbendruck vorzüglih ausgeführten Tafel hat Emil Döpler d. I. die Originalzeichnung geliefert.

Die „Jllustrirte Frauen-Zeitung* (Veilag von Franz Lipperheide, Berlin W., Potsdamerstr. 38) beginnt mit dem 1. Ja- nuar 1889 einen neuen (den 16.) Jahrgang. Diese äußerst reihhal- tige Modezeitung bringt jährlichß 24 Moden- und 28 Unterhaltungs- Nummern mit 28 Beiblättern, sodaß ohne Unterbrechung regelmäßig wöchentlih cine Nummer erscheint. Die Moden-Nummern sind der _Modenwelt“ gleich, welche jährlich über 2000 Abbildungen sammt Text bietet. Jährlih geben 12 Beilagen an Scnittmustern zur Selbstanfertigung der Garderobe für Damen und Kinder rote der Leibwäsche überhaupt genügend Vorlagen für den ausgedehntesten Bedarf. Das Unterhaltungsblatt bringt außer Novellen, einem viel- seitigen Feuilleton und Briefen über das gesellschaftliche Leben in den Großstädten und Bädern regelmäßige Mittheilungen aus der Frauenwelt, Kunstgewerbliches, Wirthschaftliches, Gärtnerei und Briefmappe, sodann viele künstlerish ausgeführte Illustrationen und an Moden endlih noch Folgendes : jährlich über 50 Artikel mit über 250 Abbildungen, 12 große farbige Modenbilder, 8 farbige Mustecblätter für fünst- lerishe Handarbeiten und 8 Extrablätter mit vielen Jülustrationen, sodaß die Zahl der letzteren an 3000 jährli hinanreicht. Der vierteljährlihe Abonnementspreis beträgt nur 2 M 50 4. Die „Große Auzgabe mit allen Kupfern“ bringt außerdem jährlich noch 40 e farbige Modenbilder, also jährlich 68 besondere Beigaben, und kostet vierteljährlich 4 A 25 S. Abonnements werden jeder- zeit bei allen Buchhandlungen und Postanstalten angenommen. Probe- vummern find gratis und franco durch die Expedition, Berlin W., Potedamerstraße 38 (Wien I, Operngasse 3) zu erhalten.

-— Das schon vor Jahres\chluß erschienene erste Heft des Iahr- gangs 1889 von „Unsere Zeit“, herausgegeben von Friedrich Biene- mann (Leipzig, F. A. Brockhaus), beginnt mit einer ergreifenden Weih- nahtserzählung von Paul Bonnetain in der ganz vorzüglichen Ueber- tragung von Dr. Emil Burger. Ober-Bibliothekar Otto Hartwig in Halle zeibnet das Lebens- und Charakterbild des Stiftspropstes Jgnaz von Döllinger; bei dem Herannahen des 90, Geburtstages desselben dürste dieser biographishe Aufriß besonderem Interesse begegnen. Von dem Kritiker Emil -Mauerhof wird „Die Kunstform des MRomans“ behandelt. „Der gegenwärtige Rückgang der alpinen Gletscher*“ findet durch Dr. Ernst Sturm eine Erflärang, welche die Sorge um Erhaltung der \chweizerishen Gebirgs\{chönheit zu beschwicbtigen vermag. Auf Grund des jüngst erschicnenen Buchs von Alexander Fischer entwirft Robert Wald- müller eine anziehend geschriebene Skizze der Persönlichkeit des DiPters Alexander Petöfi. Fuiedrih Kraus bespricht „nah eigener, dur mehrjährigen Aufenthalt gewonnener Anschauung die Aussichten, weiche „Das Königreih Korea“ deutschen Einwanderern bieten könnte. Ludwig Fuld berichtet über „Die Kodifikation des russischen Strafrechts" auf Grund des von der Redaktionskomniission unter des Geheimen Raths Taganzew Vorsitz herausgegebenen und überseßten ersten Theiles des Entwurfs, Bom Herausgeber werden „Die Lebenserinnerungen des Herzogs Ernst“ besprohen. Eine Ueberschau der „Deutschen Ls im Laufe des leßten Halbjahrs und eine Todtenschau ließen das vielseitige und reichhaltige Heft der altbewährten Zeitschrift, die mit dem Jahrgange 1888 mannigfah umgestaltet worden ist und sich in dieser Umgestaltung einer ansehnlich größeren Verbreitung zu erfreuen hatte.

Sanitäts-, Veterinär- und Quarautänewesen.

Dänemark. : .

Das Königlich dänische Justiz-Ministerium hat mit Rücksicht auf den Ausbruch der Blattern in Porto-Rico durch Bekanntmachung von 17. Dezember 1888 gegen die aus Häfen von Portc-Rico kommenden Schiffe die geseßlichen Bestimmungen über gesundheits- polizeilihe Untersuchung in Kraft geseßt. y

Gleichzeitig ist die Einfuhr von gebrauhter Leinwand, gebrauch- ten Kleidern, Betten, Lumpen u. st. w. aus den gedachten Hâfen ver- boten worden,

Gewerbe und Handel.

Berlin, 28. Dezember. Amtliche Preisfestscellung für Butter, Käse und Schmalz. Butter. Hof- und Genofssen- \chaftsbutier Ia. 117 —122 Æ, Isa, 116 M, Ia, ——, M, do. abfallende —,— A, Land», Preußische- 95—100 4. Neypbrücher 5—100 M, Pommer|\che 95-—100 M, Polnische 93—98 , Baye.i!che Sennbutter 110—115 #6, de. Landbutter 87—92 4, Schlesische 30—95, Galizische 72—75 A Margarine 40—65 H —- Käse: Schweizer,

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