1909 / 93 p. 4 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 21 Apr 1909 18:00:01 GMT) scan diff

Grofihaudelspreise von Getreide au deutschen und fremden Vörseupläten

für die Woche vom 12. bis 17, April 1909 nebft entsprehenden Angaben für die Vorwoge. 1000 kg in Mark. Î (Preise für greifbare Ware, soweit nit eiwas anderes bemerkt.)

« ÆŒWotde | Da- 12./17. | gegen April or Berlin. 1909 | woe Roggen, guter, gesunder, mindestens 712 g das 1 , | 178,50 176,25 eizen, v v u 755 g das 1 , | 243,50| 238/25 Hafer, f L 450 g das 1 , | 180,60] 179,75 Mannheim. Roggen, Pfälzer, russisdher, mil... 190,00| 186,25 Weizen, Pfälzer, russischer, amerik., rumän., mittel , | 266,87| 258,91 Hafer, badischer, russisher, mittel 188,12| 186,25 Gerfte badische, Pfälzer, mittel... . .| 193,75| 192,50 TUHTAE Sut, A 147,50] 145,00 Wien. Ds, D Boden eo o ac c l O 109 ee o S 269,45| 263,52 n E A R 164,57| 162,88 c E s o T ATZOO 10227 E 139,84| 138,15 Budapest. | Sogaen, Me E 172,90] 169,79 Weizen, V Gee ee a RDDOO, 2007 Sasex, ü e e es T O O 100 21 U 4 s E O G 100/80 Mais, L E R . | 128,29| 128,01 Odessa. Mode, cl E T Ke d, e o o o} 141,82| 141,04 Weizen, Ulla, 75 bis 76 kg das 1... .., « | 188,84] 184,63 Riga, | Rd L Me 2 e o) 14018/189887 Wu “eo 165,13) 161,52 Paris. : Noi E | lieferbare Ware des laufenden Monats ( 208 02 300.89 Antwerpen. D E E . | 204,38] 196,55 D ie, A 203,09| 199,06 Ea . | 204,87| 195,82 Weizen R | 188 20 E 203,65| 192,25 A E 204,14 195,25 Amsterdam. Asoro 00ck 9-0 0.0 00S 0 6- §©@ 1) . | E Roggen Se D c A L Ga Es | 193,9 Welien \ amerikanisher Winter: „211057 | 190,44 Mais | ier A è e M 1B1/19 A S London.

s engl. weiß 210,21| 190,18 Weizen | 7 rot / (Mark Lane) É S6 | 205,74| 187,94 Weizen euglishes Setreide, 181,20| 175,41

afer Mittelpreis aus 196 Marktorten 138,48] 136,14 erste (Gazette averages) 155,91| 157,87 Liverpool. | E D ade _— l 193/59 M S e ¿i Has —_— | Weijeu ( Li Pla... éo o e oe e o 208,05/.192,65 e e, C —_— | C 211,11| 195,00 Hafer, englischer weer a, 152,37| 147,22 M c. Gerste, Futter- | L _ | E e A Mais S 134,79| 134,85 D 144,18] 138,61 Chicago. E 196,40| 191,74 P, Sra E 180,04] 172,10 S 165,86] 159,82 Mais ó Mei 112,34| 110,63 Neu York. roter Wille Nr N, e eo co oa l B88 S0 34 Weizen j M E 0 d 204,10 198,76 j See E 189,59] 182,13 | September . . 177,15| 170,45 Mais U M « «l: 196,00) 123,99 Da Buenos Aires, 4 ada eizen 185,3 80, Mae" | Durthshnittoware { 104/24] 103 34

1) Angaben liegen nit vor.

Bemerkungen.

1 Imperial Quarter if für die Weizennotiz an der Londoner , duktenbörse = 504 Pfund engl. gerehnet; für die aus den Ums, fin an 196 Marktorten des Königreichs ermittelten Durchschnittspreise für einheimishes Getreide (Gazette averages) ift 1 Smperial Quarter Weizen = 480, Hafer = 312, Gerste = 400 Pfund engl. angese t: 1 Bushel Weizen = 60, 1 Bushel Mais = 56 Pfund engli ch. 1 Pfund englisch = 453,6 g; 1 Laft Roggen = 2100, Weizen = 2400, Mais = 2000 kg.

Bei der Lens der Preise in Reichswährung sind die aus den einzelnen unan aben im ee tanzs: er“ ermittelten wöhentlihen Durschni towedhfelkurse an der Berliner Börse zu Grunde gelegt, und zwar für Wien und Budapest die Kurse auf Wien, e London und Liverpool die Kurse auf London, für Chicago und

en York die Kurse auf Neu York, für Odessa und Riga die Kurse auf St. Petersburg, für Paris, Antwerpen und Amsterdam die Kurse auf diese Pläge, Preise in Buenos Aires unter Berücksihtigung der

Soldprämite. Berlin, den 21.:April ¡1909,

Kaiserliches Statistishes"Amt, van?der:Borght.

Deutscher Reichstag. 243. Sißung vom 20. April 1909, Nachmittags 2 Uhr. (Bericht von Wolffs TelegraphisGßem Bureau.)

_ Auf der Tagesordnung stechen 65 Berichte der Kom- mission für die Petitionen.

Auf Vorschlag des Präsidenten werden vorweg diejenigen Petitionen erledigt, zu denen Anträge nit gestellt sind und Wort- meldungen nicht vorliegen. 40 Berichte werden dementsprehend dur Annahme der Kommissionkanträge ohne Debatte verabschiedet.

Ueber die Petition wegen Einführung eines Befähigungsnachweises für Tanzlehrer wird zur Tagesordnung übergegangen.

Als Matertal überwiesen werden u. a. die Petitionen wegen Aus- s{lusses der Deffentlihkeit bei Skandalprozessen, belreffend den Ver- kehr mit ftark wirkenden Arzneimitteln, betreffend den Zoll auf Brom und Bromkalipräparate, betreffend Err!htung einer gewerblih tech- nishen Reihsbehörde, betreffend die Einrichtung einer Unehelichen- fürsorge, betreffend die Einschränkung der Beweglichkeit des Ofter- festes, betreffend die Shwimmfähigkeit der in das Heer eintretenden Einjährig - Freiwilligen, betreffend Aenderung des Patentgesetes, Negelung des Vermessungswesens und betreffend die Sonntag3ruhe in Blumenbindereien.

Zur Erwägung Üüberweist das Haus den verbündeten Negierungen u. a. die Petitionen, betreffend die Einführung von Gewerbe- inspektionsgehilfen und betreffend die Einführung des Julandportos im Postverkehr zwishen Deutshland und Schweden.

Zur Berücksichtigung werden überwiesen die Pelittonen, betreffend die Haftpflicht der Eisenbahnen-, Klein- und Straßenbahnen für Sach- shäden, betreffend die Aufnahme der weiblichen Angestellten in die obligatorishe Krankenversiherung und die Ausdehnung der Kranken- und Unfallversiherungspfliht auf Portiers und Hausangestellte, sowie diejenige wegen Aenderung des Gesetzes über die privaten Versicherungs- unternehmungen,

Dem Antrage des Abg. W öl zl (nl.), nunmehr die Pelitionen, die sich mit der Aufhebung des § 13 des Zolltarifceseßes befafsen, zunächst zu verhandeln, widerspriht der Abg. Sa h f e (Soz.) mit dem Hinweis, daß unter den auf der Tagesordnung voran stehenden Peti- tionen sole seien, die bereits zum siebenten Male auf der Tages- ordnung erschienen, die Mehrheit nimmt indes den Antrag Wölzl an. Danach wird die Beratung der Petition der Stadt Dresden, die Frist für die Beseitigung der städtishen Verbrau{sfleuern auf Getreide, Hülsenfrüchte, Mehl, Backwaren, Vieh, Fleis, Fleishwaren und Fett von 1910 bis zum 31. Dezember 1917 zu verlängern, vorweg ges nommen. Der Petition haben si zahlreihe andere Stadtmagiitrate, besonders in Süddeutschland, angeschlossen. Die Kommission hat in ihrer Mehrheit Uebergang zur Tagesordnung empfohlen. In Ver- bindung damit wird beraten die Petition des Vorstandes d:s deutschen Müllerbundes und mehrerer Handelskammern um Einführung von Maßnahmen zur Verhinderung einer übermäßigen Ausfuhr von deutshem Getreide. |

Diese Petitionen sollen dem Reichskanzler zur Erwägung über- wiesen werdén, ebenso die Petitionen der Gewerbekammer Dresden, des Verbandes deutscher Lohnfuhrunternehmer, des Zentralverbandes deutsher Bäckerinnungen und des deutschen Handwerks- und Gewerbe- kammertages um Wiedereinführung des Identitätsnahweises, Auf- hebung aller Ausnahmetanife für Brotgetreide und Herabseßurg der Gültigkeitédauer der zollfreten Ginfuhrscheine von 6 auf 3 Monate.

Abg. Emmel (Soz.): Wegen der Veriteuerung der Lebens- mittel durch den Zolltarif wurde 1902 im § 13 des Zolltarif- geseßes bestimmt, daß wenigstens die städtishen Oktro!s bis 1910 aufgehoben werden sollen. Die Petitionen wünschen nun eine Verlängerung der Frist bis zum 31. Dezember 1917. Die Regierungsvertreter haben sich in der Kommission für diese Petitionen ausgesprohen, namentlich der Vertreter des preußischen Ministeriums, der darlegte, daß der Finanzbedarf der Stätte so er- heblih gewachsen sei, daß die Städte auf diese wichtige Steuerquelle noch nicht verzihten könnten. Der bayerishe Vertreter und der elsaß- lothringishe Vertreter des Bundesrats erklärten ih ebenfalls für die Petitionen, weil die kommunale Steuergeseßgebung noch keine anderen Einnahmen hätte. Aber diese Gesetzgebung hätten sie eben feit 1902

ändern follen. Eine Reihe von elsaß - lothringishen Städten, in erster Linie Straßburg, hat übrigens ]chon _Ersayz- steuern durch erhöhte Biertaxe und dergleichen geschaffen.

Würde jeyt die Frist für die Aufhebung der Oktrois noch verlängert, so würden nicht nur diese Ersaßsteuern, sondern auch die bishertgen städtishen Verbrauchësteuern für die Lebensmittel erboben werden, und die direkten Steuern würden heruntergeseßt werden, während man durch den § 13 gerade das Gegenteil erreihen wollte. Ich bitte dringend, über die Petition zur Tagesordnung überzugehen.

Abg. Wölzl (nl. Hosp.): Es gehört allerdings Mut dazu,

für diese Petitionen einzutreten, aber ich lasse mich nicht abschrecken , allerdings der Not gehorcend , niht dem elgenen Triebe. Gs handelt sich um keine prinzipiele Frage,

sondern um eine reine Zwcckaäßigkeitsfrage. Jch beantrage mit einigen Freunden, die Fust wenigstens bis zum 31. Dezember 1914 auszudehnen. Von den 1392 bayerishen Gemeinden sind 1172 an dieser Frage beteiligt. Seit dem Erlaß des Zolltarifge|eßes hat im bayerishen Finanzministerium ein Wechsel stattgefunden, und eine bayerishe Finanzreform ist im Gange. Aber für eine so große Um- wälzung in den Steuern ist eine längere Frist notwendig, als man 1902 annahm. Die preußische Finanzreform eines Finanzgentes wie des Ministers von Miquel hat ja auch ein Jahrzehnt gedauert. Durch die Beseitigung des Oftrois müssen die direk!en Steuern erhöht werden, und wenn au eine Stadt wie München dos vielleicht verschmerzen kfönnte, so handelt es sid doch um eine große Zahl von kleineren Gemeinden in Bayern, die z. B. ihre direkten Steuern von 60 auf 160, von 147 auf 302, von 174 auf 216 9% usw. erhöhen müßten. Die Ersaßsteuern haben nur für größere Städte einen Wert. 1902 hat man einfach den Einzelstaaten und den Städten überlassen, Ersay zu schaffen und einfa gesagt : wir streihen die Oktrois. Die Folze wird aber nun eine gewaltige Echöhung der direkten Steuern sein. Die Preise werden sih keineswegs durch die Aufhebung der Oltrois verbilligen; wern man auch in Offenbah eine folhe Erfahrung ge- macht hat, so sind do in anderen Städten die Erfahrungen gerade umgekehrt gewesen. Der Zwischenhandel und der Großhandel \teckt einfa den Vorteil ein. Ich bitte also, meinem Antrag, die Frist bis 1914 auszudehnen, zuzustimmen.

Abg. Dr. Pfeiffer (Zentr.): Unter den 1172 bayerishen Gemeinden sind folhe mit ganz geringer Einwohnerzahl, „die dur den Ausfall des Oktrois eine große Belastung erfahren wüiden. Die horrenden Oktroisäße in Preußen kennen wir in Bayern überhaupt niht. Der Betrag beläuft sih im Dur(schnitt nur auf Bructeile vom Pfennig. In Potsdam werden für ein Stück Schlachtvieh 31 14, in Breslau 27, in Koblenz 26, in Aachen 32 14 erhoben, während der ftädtishe Oktroi in München für einen Ohsen von 3 Doppelzentner und darüber nur 290 4 beträgt. Wir wünschen nur eine Verzögerungs- frist bis zum 31. Dezember 1914; bis dahin werden die Städte neue Einnahmen als Ersaß zu schaffen haben. Jn dem Gesetzentwurf könnte vorgesehen werden, daß die am 1. Januar 1909 erhobenen Säße nicht erhöht werden dürfen, und daß die Gemeinden, die zu diesem Termin keinen Oltroi erheben, thn niht einführen dürfen,

Abg. Dr. Wagner -Sahsen (dkons.): Wir sind sämtlich grund- fäßlih gegen Binnenzölle, und es ist ein Widerspruch, daß die Stadt- verwaltungen, die die Schußzölle verwerfen, sih gegen die Aufhebung der Binnenzölle erklären. Ein Teil, wahrscheinlich die Mehrzahl meiner politiscken Freunde, wollen aber mit Nücksiht auf die wirt- schaftlihe Lage der Städte und tie Unsicherheit ihrer Finanzen im geg?nwärtigen Augenblick eine Nachfrist bewilliaen.

Abg. Manz (fr. Volksp.): Der städtische Oktroi muß fallen, aber namentlich im Interesse der zahlreichen kleinen bayerishen Ge- meinden halten wir etne längere Uebergangsfrist für geboten. Die bayerische Steuerreform wird am 1. April 1910 noch nicht vollendet sein, Manche Gemeinden müßten 50 9%, 70 und no mehr an

guiGlügen erheben. Es sprehen also Gründè der Billigkeit für die Verlängerung der Termine.

Abg. Bassermann (nl.): Ich bitte, es beim Antrag der Kom- mission auf Uebergang zur Tagesordnung zu belassen. Bei den Be, ratungen des Zolltarifs war der oberste Grundsay, daß wir die nationale Produktion chügen wollten. Wir haben der Landwirtschaft einen erhöhten Zollshuß eingeräumt unter der Vorausseßung, daß die Vebereinnahme aus den Getreidezöllen für die Witwen- und Waisen- versicherung verwendet und der städtishe Oktroi zum 1. April 1919 aufgeboben wird. Die Beseitigung der städt.\hen Zollmauern wird durch die freie Konkurrenz günstig auf die Gestaltung der Lebens, mittelpreise wirken. Ein großer Teil meiner Freunde wird an dem § 13 festhalten; wenn die Städte si{ch bis zu dem wohlerwogenen Termin nit eingerihtet haben, so tut uns das leid, aber sie müssen den Schaden tragen. i

Bayerischer Bundesrat1sbevollmächtigter, Ministerialrat St rößen- reuther: Die bayerishe Regierung hat 1902 ihren {weren Be. denken gegen den § 13 Ausdruck gegebtn, es blieb ihr nichts übrig als au ihm ihre Zustimmung ju erteilen. Wie berechtigt aber der damalige Widerspruch war, geht aus den seit 1902 ununterbrochen in der bayerishen Kammer der Abgeordneten von den verschiedensten Parteien erhobenen Klagen und Beschwerden hervor, die auf eine Hinausschiebung des Termins der Oktroibeseitigurg hinaus, gehen. Auch der bayerishe Städtetag hat pelitioniert. Eine Arbeit des bayerischen statistishen Landesamts über die Finanz, statistik der bayerischen Gemeinden ergibt, daß leutere nicht ohne Grund klagen. Die Beseitigung des Oktrois würde einzelne Gemeinden zwingen, bis zu 150 %/% Aufsckläze der Gemeindesteuern eintreten zu lassen. Das müßte für manche Gemeindehaushaltz, gebarung zerrültend wirken. Die neve bayerische Steuerreform wird nit vor 1910 eintreten können. Unter diesen Umständen muß eg auch die bayerishe Regiecung als dringend erwünscht bezeihnen, daß die Frist für das Inkrafttreten des § 13 um einige Jahre versch{oben wird. Eine Verbilligung der Nahrungsmittel würde höchstens teil weise erreiht werden, denn der Ofktroi ist dur Verordnung nah obn begrenzt, und die Beträge sind nur minimal. Es würde den Bâäern ynd Meßgern eine Liebesgabe bereitet werden, während die Gemeinden leiden müssen. Um diesen Zustand herbeizuführen, ist wirkli feine besondere Eile notwendta.

Königlih sächsish2r Bundesratsbevollmächligter, Wirklicher Geheimer Rat Dr. Fischer: Jh kann mi ‘im allgemeinen

den Ausführungen des bayerischen Bundesratsbevollmächhtigten nur anschließen. Die Aufbebung des Oktrois würde besonders die Stadt Dresden hart treffen; sie hat für die Erhöhung der Gehälter der Beamten, für das Schulwesen bereits sehr erbeb- lihe Ausgaben gehabt, und wenn nun noch der Okiroi aufgehoben würde, so würde sie die Steuershraube noch viel mehr anziehen müssen. Jch möhte Sie deshalb dringend bitten, sich damit einver- standen zu erklären, daß § 13 zwar nicht aufgehoben, aber seine Wirk, famfkeit erst in spättrer Zeit eintreten wird.

Abg. Dr. Heinze (nl.): Ih kann nur bestätigen, daß § 13 des Zolltarifge])eßes zahlreiche \älhsishe Gemeinden hart treffen würde. Bei einer Erhöhung der direkten Steuern könnte man in Sachsen niht alles auf die Einkommensteuer legen, man müßte au andere Steuern einführen. Ih bitte Si- deshalb dem Antrage Wölzl zuzustimmen. Einzelne Städte môgen f\ich ja auf den § 13 eingerihtet haben, die größere Zahl der bayerischen und sächsishen Städte aber niht. Wir stehen in Sa(hsen vor etner Neuordnung des Kommunalabgabengesetes, und man will erst ab- warten, wie die geplante Reichtfinanzreform wirkt, ehe man die städtishen Abgaben neu ordnet.

Abg. Gothein (fr. Vgg.): Gerade Jhre (zur Rechten und zum Zentrum gewendet) Verkeuerungspolitik nôötigt die städtische:

Gemeinden, die Gehälter der Beamten und die Löhne der Arbeiter zu erhöhen. Wir haben Ihnen dies damals vorautgefagt. Die damals niht hören wollten, müssen jeßt fühlen. §

ist die einzige Bestimmung im Zolltarif, die uns gefällt

Ich wurde seinerzeit von den Konservativen und dem Vertreter det Zentrums angegriffen, weil ih als Vertreter der freisinnigen städtischen Perwaltung von Breslau nicht für die Beseitigung der hohen Schlatht- abgaben meiner Vaterstadt gesorgt hätte. Die r. chts stehenden Parteten und das Zentrum stimmten in der Breslauer Stadtverordneten versammlung aber immer dafür, daß diese Abgabe erhalten blieb. Der bayerishe Bundesbevollmächtigte hat îm Grunde nit für eine zeitweise Hinausschiebung des § 13, sondern überhaupt für eine Auf- hebung des § 13 gesprohen. Er hat auch mit großer En phase für die bayertschen Gemeinden etnen Ausfall von 4 Milltonen berechnet, Troßdem Breslau allein 2 Millionen verliert, verlangt die städtische Vertretung von Breslau keine Hinausschiebung des Termins, obgletch 2 Millionen für sie kein Pappenstiel sind. Wenn weiter der bayerische Bevollmättigte gesagt hat, die Aufhcbung des Oktrois würde nichts sein als eine Ltebeêgabe an die Fleisher und Bäcker, so muß ih sagen: die Liebes- gabe hat im Leben eine große Begriffsverwirrung erregt, aber eine c starke, wie in dem Kopfe des bayerishzn Bundesratt bevollmächtigten bit- her noch nicht. Hat er denn nit an die Konkurrenz der Fleischer und Bäcker gedacht ? Es wurde eingeworfen, die Städte müßten thre direkten Abgaben erhöhen, und der fähsishe Bevollmäthtigte stellte sogar die \chreckliche Aussicht einer Abgabe auf den Grundbesitz. (Widerspruch des sähsishen Bevollmächtigten) Ih nehme davon Akt, daß er das nicht bat sagen wollen. Die freifinnige Fraklionsgemeinschaft, in deren Namen ich spreche, ist mit vershwindenden Ausnahmen ih glaube bloß mit Ausnahme des Kollegen Manz für die Aufhebung des Oktrois. Diese Aufhebung war einer der wesentlihen Gründe mit denen seinerzeit der Zolltarif weiten Kreisen mundrecht gemacht wurde. Sollte es sih niht um ein Scheingefeht handeln, so müssen

Sie heute dabei stehen bleiben. Abg. Werner (d. Rfp.): Der Abg. Gothein hat sih gegen

den Antrag Wölzl ausgesprochen, das maht es mir um fo leihter, dafür einzutreten. Als Kurhesse babe id ncch ein be- sonderes Interesse daran, ta zahlreiche kurhessishe Gemeinden

bei Wegfall dieser Oktrois zu ganz erheblicher Erhöhung der ungleich drückenderen Cinkommensteuern {reiten müßten. Wenn niht mehr zu erreihen ist, sollte man sih auf den Antrog Wslzl einigen. Man brauht sih für diefen Beschluß ja nur auf die überzeugenden Aus- führungen zu berufen, mit welhen 1902 Graf Posfadowtky und der preußishe Minister Fretherr von Hammerstein den jetzigen § 13 be- kämpft haben. :

Es g!ht ein genügend unterstüßter Antrag auf namentliche Abstimmung ein ; diese wird morgen vorgenommen werden.

Abg. Speck (Zentr.): Prinzipiell stehe ich durhaus auf dem Standpunkt des Abg. Basse1mann. Aus Opportunitätsgründen trete ih aber für den Antrag Wölzl ein. Die finanzielle) Verkältnisse in der großen Mehrzahl der betroffenen Gemeinden, zumal in Bayern, recht- fertigen eine folhe Stellungnahme durchaus. In Bayern ist die direkte Steuerlast nit geringer, sondern größer als tn Preußen. Das geht authentish hervor aus dem Material, welches das Netcht- shayamt der Steuerkommission vorgelegt hat. Der Betrag für den Kopf ist dort 13 1 gegenüber 9 4 tn Preußen. Als Kompensation für das Zustandekommen des Zolltarifs hat das Zentrum 1902 den 8 13 nicht angesehen; wir waren bei der Abstimmung gespalteyg. Der Reichstag kann troy prinzipiellen Beharrens auf dem alten Standpunkt sehr wohl für eine Hinausfchieburg der Aufhebung sein. Es handelt sich ja au gar nit um etne Aufhebuna des § 13, wo- für ih meinerseits niemals würde stimmen können. Big jeßt hat sih noh kein Nedner zu der gleichzeitig zur Erörterung stehenden Frage der Beschränkung der Getreideausfuhr geäußert; wir unsere seits werden für den dazu gestellten Kommissionsantrag stimmen, unsere Gründe dafür aber erst vottragen, wenn der ten gleihen Gegenstand betreffende Antrag Ablaß zur Verhandlung kommt.

Wirklicher Geheimer Oberfinanzrat Dr. Strug: Die Petitionen wollen nicht den § 13 ausheben, fondern fein

Inkrafttreten nur für eine begrenzte Spanne von Jahren hinaut- schieben. Lediglich in diesem Sinne spreche ich namens der preußischen Kommunalautfsihtsbehörde. In Preußen ist allerdings nur eine kletne Minderzahl von Gemeinden beteiligt, aber für die einzelne Gemeinde

macht es keinen Unterschied, ob sie viele oder wenige Leidensgenofsen hat, im Gegenteil kann es den betrcffenen preußis{en Gemeinden nur unangenehm sein, hierbei in folher Minderzahl zu sein. Wären die städtishen Abgaben allgemein eingeführt, so würde bet der Aufhebung allgemein bie Steuershraube anzuziehen sein, so aber müssen einzelne Gemeinden ihre Stcuern e- höhen, thre Nachbar- emeinden aber nicht. Posen und Gnesen müssen z. B. ihre Steuern etheblih erhöhen, Bromberg, Hohensalza usw. nit, Potedam brauht Steuererhöhung, Charlottenburg niht. Deshalb kann man einen Ab- fluß von Steuerkräftigen aus den Gemeinden infolge dieser plöt- lihen Steuererhöhung befürhten. Unsere preußtishen Gemeinden haben thre anderen Einnahmequellen {hon in retchem Maße au?ê- gebaut, einzelne auch {hon die neueste und entwicklungsfähigste Steuer, die Wertzuwachssteuer, bis zu 25 9% des Wertzuwachses eingeführt. Breslau, Posen, Gnesen, Potsdam stehen turhaus nit an der Spiße der Steuerkrast. Breslau mit 495 000 Einwohnern hat nur 90 000 Steuerpflichtige mit einem Einkommen über 900 (6, während Cöln bei 475 009 Einwohnern deren 111 000 hat, Posen bei 140 000 Einwohnern nur 20 000, C- el 33 000, Bochum 35 000 folher Steuerpflichtigen. Troßdem Posen 170 %/% Einkommen- steuerzushlag hat, bringt diese Steuer für den Kopf noch niht 13 4, in Cöln tagegen mit 147 % 20 4, in Münster mit 160 9%) 18 (. Breslau wird seine Einkommensteuer um 40 9% erhöhen müssen, die Realsteuern um 209%, Posen, Potsdam, Gnesen werden noch höher gehen müssen. Vesonders unerwünscht ist der Zeitpunkt für die Aufhebung der städtishen Abgaben wegen der Aufbti serung der Beamtenbefoldungen und der Lehrer in den Gemeinden ; außerdem ist in dieser Zeit der wirtschaftlihen Depression auf ein Anwachsen des belastungsfähigen Einkommensteuersols kaum zu rechnen. Ferner erweitern wir jeßt das Kinderprivileg, die Abzüge wegen der Kinderzahl ; das ist segensreih für den Steuerzahler, aber nit sür die Gemeinde. Der Zeitpunkt is auch deshalb ungeeignet, weil innerhalb der nächsten 3 Jahre eine organische Reform der direlten Staatssteuern in Preußen eintre‘en soll, die noch nicht zu übe: sehen ist. Zudem müssen wir jetzt wegen der Aufbesserung der Beamtengec hälter Zuschläge zur Staats- steuer erheben, und deshalb wäre eine gleichzeitige Erhöhung der Kommunalsteuern werig angenehm. Eine Verbilligung der Fleisch- preise durch die Aufhebung des Oktrois ist mindestens sehr zweifelhaft. Es würde also eine erheblihe Steigerung der Steuerlast eintreten ohne entsprehende Entlastung. Deshalb kann ich nur bitten, das Inkrafttreten des § 13 bis 1914 hinauszuschieben.

Abg. Pault- Potsdam (dkons.): Die Kommunen haben acht Jahre Zeit gehabt, sih einzurihten. Wenn sie es bisher ni&;t getan haben, wird thnen eine Galgerfrist au niht helfen. Sie werden später nur mit einem neuen Antrag auf Verlängerung kommen. In Potédam haben wir Vorsorge getroffen; der Vorredner kennt die Verhältnisse dort nicht. Wir haben inzwishen werbende Anlagen ge- shaffen, und andere Städte wären in der Lage gewesen, dem tamaligen Beschlusse des Neichstag3 ebenfalls Nechnung zu tragen. Heute sollte doh keine Gemeinde mehr Zollmauern um si ziehen.

Abg. Hildenbrand (Soz.): Die Kommunen hoffen, daß, wenn die Galgenfrist vorbei ist, ih eine Mehrheit im Reichstage finden wird, die den Paragraphen überhaupt aufhebt. Die Tendenz dieses Paragraphen ist ganz klar. Man hat den Leuten nur den Zolltarif

mundgereht machen wollen. Die Beseitigung des Oktrois tritt nicht plôglich ein; flieht man von ihr jeßt Ub O geschieht den Gemeinden ein großes Unreht, die sih ein- gerihtet und * durch andere Steuern Ersaß vorgesehen haben.

Stuttgart hat die Fleishsteuer hon vor einig-n Jahren abgeschafft, Straßburg hat bereits 165000 4 neue Steuern beschlossen. Die Bürger Straßburgs würden also, wenn troydem dex Oktroi fort- beslünde, eine doppelte Belastung crfahren. Wenn der Reichstag einen Funken von Gerechtigkeitsgefühl besißt, so ist es seine ver- fluchte Pflicht und Schuldigkeit, den Oktroi endlih zu beseitigen, durch den nur die Armen zu Gunsten der Bemittelten aedrückt werden.

Abg. Dr. Lender (Zentr.): Schon aus rein verfassungsrehtlichen Gründen muß man sich gegen die Beseitigung des Oktrois wenden. Der Oktroi ist eine Landeseinrihtung. (Zuruf.) Gewiß, NReichsrecht geht vor Landesreht, aber das Reih ruht auf dem Prinzip der fôderativen Verfassung, und wenn Sie einen Stein nach dem anderen herausnehmen, so kommen Ste zu dem Zustand, den in den leßten Wochen die Veitreter der Einzelstaaten befürchtet haben, daß näâmlih der. Einzelstaaten ihre Existenz und ihr Leben unmöglich ge- macht wird. Wir sind prinzipi-lle Gegner des § 13. Vertrauen Sie der Gesetzgebung der Einzelstaaten und der Selbstverwaltung der Gemeinden, shüßen Sie diese vor einem Gewaltakt des Reiches.

Abg. Gothein (fr. Vgg.): Ich will dem sächsischen Bundesratsbevoll- mächtigten die Ehrenerklärung geben, daß ih ihn mifverstanden habe. Ih habe seine Ausführungen mit denen des Abg. Heinze verweths\elt, der seine Rede in demselben liebenswürdig klingenden sächsischen Jdiom gehalten hat. Der Abg. Speck hat mir vorgeworfen, daß meine Bekämpfung der Zollpolitik auf einer Animosität gegen die Slände berube, die im Genuß der Schutßzölle seien. Hâtte der Abz. Spcck kesser zugehörct, so würde er vernommen haben, daß ich sagte, die Verteuerungspolitik, die Sie mit Ihrer Zoll- politik getrieben haben, habe die Gemeinden gezwungen, die Gehälter und Löhne zu erhöhen. Der Abg. Sp:ck bewegte sich mit seinen Ausführungen in einem circulus vitiosus, oder studentisch ge- ]prochen, in einer Bierlogik, oder wenn Sie wollen Specklogik. Die bayerishe Statistik des Statistishen Landesamts beweist allen- falls, daß die Bayern nicht wohblhabender sind als die Preußen. Die Arbeit des Vorstandes d'eses Amtes wird übrigens in den Conradshen Jahrbüche1n einer sehr mißbilligenden Kritik unterzogen, In Erstaunen gefeßt hat mi, daß die Veitreter der beiden größten Bundesstaaten hier aufmarschiert sind und für diese Position gesprohen haben, während sie sonst cs immer nur dann tun, wenn der Bundeérat bereits Stellung genommen hat. Darf h mlr die bescheidene Anfrage crlauben, ob der Bundesrat zu dieser Petition bereits Stellung genommen hat? Sie folgten errotend den Spuren des Zentrums. Jch möhte nur wünschen, daß dle Vertreter des Bundesrats aud in anderen Fällen

zu unseren Junitiativanträgen und Positionen äußern, auch wenn der Bundesrat noch keine Stellung eingenommen hat. Daß früher unsere Antiäge in der Breélauer Stadtverordneten- bersammlung in der Minderheit blieben, geschah, weil allerdings auch der eine oder andere Freisinnige nit für die Aufhebung des ÖOktrois war, Jeßt, wo wir eine ausgesprochene freisinnige Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung haben, haben denn auch die Breslauer \lädtishen Behörden keine P-tition an den Reichstag gerichtet, den § 13 aufzuheben. Wenn § 13 verfassungswidrig ist, so frage ih den Abg. Lender: hat er für das Zoll/arifgesez gestimmt oder nicht ? (Abg. Lender: Gegen § 13!) Aber für das Gesetz, und ò 13 ist doch darin! Der Abg. Lender müßte seine Vorwürfe alfo gegen seine eigenen Freunde richten, die damals mit d-r größten Ent- \hiedenheit auftraten und. es für unerhört erklärten, daß die Ge- meinden derartige Oktrois ncch erhöben. Der Reichstag darf seinen früheren Beschlüssen niht ins Gesicht shlagen, wenn er ih nit den Verdacht zuziehen will, daß er seinerzeit den § 13 bloß gemacht hat, um dem Volke Sand in die Augen zu streuen.

Bayerischer Bundesratsbc vollmähtigter, Ministerialrat Str ößen- reuther: Der Abg. Gothein hat in seiner ersten Rede behauptet, unen Rede darauf hinaus8gegangen set, den § 13 überhaupt zu ‘seitigen. Jh habe allerdings einige Momente angeführt, die n eriter Linie dafür beweiskräftig sind, aber meine Rede mit der dringenden Bitte geschlossen, das Haus möchte dem Antrage Wöl¡l zustimmen; daraus ist klar und deutlich zu ersehen,

wohin meine Bitte gegangen is. Der Abg. Gothein hat qun einen Angriff gerihtet gegen das bayerishe Statistische “andesamt, er hat die Berechtigung dieses Angriffs ent-

nommen aus einer unfreundlichen Kritik, die die Arbeit dieses Lndesamts gefunden hat. Das leßte Wort is hierüber noch iht gesprohen. Ih wollte jedenfalls die unfreundlihe Be- urteilung der gesamten Tätigkeit des Statistishen Landesamts bei diesem Anlaß nicht unwidersprohen lassen. Gerade der gegenwärtige Vorffand dcs Amtes erfreut sich in wissenschaftlichen

Kreisen eines großen Ansehens, und es liegt wirklich kein Grund vor, aus seiner Berufung irgend einen Schatten auf das Statistische

Landesamt zu werfen. Abg, Stolle (Soz):

Durch die Freiheit, mit der man von den Cinfuhrsheinen für Getreide Gebrauch macht, erwähst dem Nei ein geradezu hborrer der Steuerausfall.

in Neuß am Rhein hat die dortige Stadtyerwaltun Preise von 1509, 1000 und 500 4 sind ausgeseßt.

weiterer Entwürfe für je 200 4 ist vorbehalten. 20 Millionen Liebes-

im Deutschen Reihe ansässigen Architekten ausgeschrieben. i Der Ankauf j Die Unterlagen sind dur das Stadibauamt Neuß gegen Einsendung von 5 ju bes

Einen Wettbewerb um Ideenentwürfe für ein Museum unter den

Drei

gane en der AOOIEN Gese Je m epramie ¡iehen.

ur Welreide zugewendet. e Gefahr er ushebung des

ppen Wnadiveises hat seinerzeit au der Oberpräsident Weie Geber ebn In Lon Sin Blafat jur SeBilag der Vis N E ee lele Meldenden 29 | Magistrat mit Frist bis zum 16, Mat be Lite deut Aetha ese berg ih dazu stellt Es 2 hat E sehr gewundert, daß aus. Der erste Preis beträgt 300 4, der zweite 150 U; der Ankauf der Geh. Nat Fischer es für nôtig elte hat ; für die zweter weiterer Entwürfe für je 100 4 wird vorbehalten. Beibehaltung des Ofktro!s eine Lanze zu brechen, wo in Satsen im | Bedingungen versentet der Magistrat für 1 46.

(anzen nur noch die beiden Städte Dresden und Bauten den Gesuhte Diplomingenieure für Wasserbau in Oktroi haben. Tientsin. Der „internationale Ausschuß für die Erhalturg und

Sächsischer Bundesratsbevollmächtigter, Wirklicher Geheimer Nat Abg. Gothein hat meine Nede mit der des 5 Er begründete es damit, beide Reden seten im sächsishen Tonfall gehalten. ‘Für diesen Tonfall können wir nicht, | mit und es würde langweilig fein, wenn hier nur der Breslauer Dialekt

Dr. Fischer: Der Abg. Heinze verwechselt.

vertreten wäre.

Hierauf wird Vertagung beschlossen.

Persönlich bemerkt der Abg. Gothein (fr. Vag.): angenehm fklingenden“ Geheimrat Fischer mitteilen,

Schluß gegen 61/5 Uhr.

Ich

geseßes.)

\ächsishen Tonfall. daß meine Frau auch eine Sä{sin ift. 2 Nächste Sißung Mittwoch 2 Uhr. (Fortseßung der heutigen Beratung, dritte Beratung des An- trags der Polen, betreffend Freiheit des Grundeigentum- erwerbs, Antrag Lattmann-Behrens wegen Reform des Patent-

einen neuen Flußdurhstih Vertiefung der fogenannten einem Kostenaufwande von 870 (000 Taels (etwa Mark) in Angriff ¡zu nehmen. Hferfür bereits dort täiigen leitenden Obe: ingenieur unterstellien, mlt der Leitung der Werkstätten

vnd umfangreiche Takubaire- vor ber

ltonen dem ihm Ingenieur noch zwet

habe gesagt, in dem „mir fo

s f 7 3dbtens JIch kann übrigens dem Die Bewerber dürfen höchstens

lischen mächtig sein.

beziehen monatlich 350 46.)

Nr. 31 des „Zentralblatts der Bauverwaltung“, heraus- gegeben im Ministerium ter öffentlichen Arbeiten, vom 17. April, hat Bekanntmaung. Dkenstnachrichten. : Dr. Grödels Sanatorium in Bad Nauheim. Grmittlung von Hohwassermengen zur Bemessung der Lichtweiten von Die Erhäârtung von Kalkmörtel in Mauerwe1k aus Ziegelsteinen und Kalksandsteinen und das Haften von Kalkmörtel an folien Steinen. Vermischtes: Eisenbahnfahwissenschaftlihe Vor- lesungen in Preußen. Gesuchte Diplomingenieure für Wasserbau Wettbewerb für etne zehnklassige Elementarschule in Dahlhaufen a. d. Ruhr. Pceisausschreiben um Skizzen zu einem für Völker- und Länderkunde. Preisausschreiben für ein Plakat zur Hebung der Verkehrsbestrebungen von Halberstadt.

tolgenden Inhalt: Amtliches : Nichtamtliches:

Brücken.

in Tientsin. Museum Bücherschau.

seßung. deutscke Konsulat in Tientsin gerichtet werden.

Verdingungen im Auslande.

(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim

Staatsanzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen

Expedition während der E von 9 bis 3 Uhr werden.

Italien.

Vauwesen.

Ein Preisausschreiben um Skizzen zu einem Museum für Völker- und Länderkunde schreibt der Verein für Handelsgeographie E. V. mit Frist bis zuni Juli de J. unter den in Württemberg geborenen oder dort ansässizen Architekten

aus. An Preisen find 4000, 2500

Unterlagen können für 2 4 von der Geschäftsstelle des Vereins in Stuttgart, Königstraße 35, bezogen werden.

Die häufigsten Preise wichtiger Lebens- und Verpflegungsmittel (außer Fleisch) betrugen im W

Venedig und Taranto und der Königlien Werft mare di Stabia an ungekcchtem und gekohtem die Gesamtsumme von ungefähr 125400 Lire, und

Württembergische

und 1500 6 ausgeseßt. Die

1690 Lire und Los 4: 2750 Lire.

Statistik und Volkswirtschaft.

des Monats März 1909

Verbesserung der Schiffbarkeit des, Peiho*“ in Tientsin beabsichtigt, Baggerungen Peihomündung

¡ur

9 Mil-

und

follen außer dem

betrauten

weitere Diplomingenteure für Wasserbau an- gestellt werden, einer zum 1. Juli d, I,, der zw-ite zum 1. März 1910. itens 30 Jahre alt und müssen des Eng- Die Anstellung erfolgt zunächst probewei 13 Jahre gegen ein Monatsgehalt von 490 fh. (400 4) und etnen Betrag von 70 Pfd. Steil. (1400 (6) für die Ausreise. (Die Strecken- ingenieure bei der Kaiserlih chinesishen Tientsin-Pukower Eisenbahn T Wird nach 14 Zahren kein neuer Vertrag geshlofsen, so wird freie Rückceise nah Deutschland gewährt. Gründlihe Erfahrung und längere Tätigkeit in der Leitung und Be- aufsihtigung von Wasserbauten der bezeichneten Art sind Voraus- Bewerbungsschreiben mit beglaubigten Zeugnisabschriften und

Lebenslauf können auf dem Postwege „über Sibirien“ an das Kaiserlich

se auf

«Neihs- und

in defsen

eingesehen

Nom. Marineministerium, Spezia und Neapel, General- direktion der Königlichea Arsenale (Direziono Gonerale, R. R. Arsenali), 8. Mat 1909, 11 Uhr Vormittags: Lieferung des Bedarfs der Königlichen Marine, der Königlichen Arsenale Spezia, Neapel, in Castella-

Leinöl ? ¡war 4 Losen: 1. Los: Lieferung an das Königliche Arsenal Spezia für 56 800 Lire; 2. Los: Lieferung an das Königliche Arsenal Neapel und die Köntgl:he Werft in Castellamare di Stabia für 24 200 Lire ; 3. Los: Lieferung an das Königliche Arsenal Venedig für 16 900 Lire: 4. Los: Lieferung an das Königlicke Arsenal Taranto für 27 500 Lire. Sicherheitsleistung für Los 1: 5680 Lire; Los 2: 2420 Lire; Los 3:

für tin

ohendurchschnitt

; im Kleinhandel A A H für | fr für 1000 kg ur. 1 KE egodl 11 L E [Bo [8 M A L [f | = - B AE |SS E S=| = Ba 256 | S e in den preußishen Orten ESEPEREE a2) F =D s [Eh [S [21 E SD Ss É SE|SEISE 2E ZE e 2E B22 222 2E B ES 25 SESE EE R R B E 5D F B S R E282 AERSESEZEPE Zg ES S [S ZAlZE LE/S É S S D H |Q= D m E82 S I | D ae Mark Pfennig | | | | | | P i Königsberg i. Pr. . 212) 164 | 127 161| 199 265 | 200 | 70 | 63 | 60 | 43 | 23 |33 | 30} 8 |2751520] 15 E 4 202| 154/ 162| 148| 140/ 280 |265 | | 40 57 |— | 34] 36 |36 | 70 | 4 240/425] 15 O 229| 167| 168| 149| 163 258 2830| | 58 |59 | 48 |41| 29 |30 | 55 | 9 240/513] 15 Allenstein . 219| 157| 146| 132 154) 169 |243 | 320} 53 | 66 | 50 | 40 | 23 | 28 | 40 | 10 190/370] 15 Danzig . 230 169| 171| | 168| 240 [240 | 184 | 52 | 50 | 50 | 45} 30 | 36 | 50 | 10 |260/440] 16 Graudcnz . 222 160| 171| 152| 160/ 240 250 | 280-48 | 58 | 48 | 28 | 28 | 40 40 | 6 |265 390] 16 Berlin. 231| 171| | 170 187) 320 |310| 400) 64 | 57 | 50 | 44 | 35 | 34 | 41 | 8 |255 /520/ 20 t 209/ 164/ 177| 155| 186} 309 |302 480) 72 | 51 | 48 | 29 | 40 |44 | 66 | 9 |260]512| 22 Brantenburg a. Havel 217| 166/ 180 158| 181 270 |250| 300} 55 | 44 | 32 | | 40 |40 |48 | 8 |240/410| 20 Frankfurt a. Oder . 219| 163| 176| 155 179| 255 280 | 250} 51 } 49 | 45 | 271 30 | 50 | 60 | 6 |220 430 | 18 S o o 221| 169/ 200 171/ 171] 380 [8360| 490) 52 | 63 | 37 | 30 | 40 | 38 | 51 | 6 223/435] 18 Stettin j 226 169| 202| 173| 175) 260 [323 | 368 | 64 54 | 40/35 | 30 |36 | 50} 8 |260/480] 18 Köslin . 214/ 159/ 181| 157| 160| 240 | | | 58 | 70 | 40 |— | 28 |40 | 50 | 7 |233/371] 15 Stralsund 221| 165| 172| 171 166| 280 |320|550| 50 | 50 | 40 | | 30 | 35 65 | 6 250/690 16 Posen . 214| 161| | 175 170| 230 800 |320| 45 | 69 | 48 26 | 40 | 60 | 6 225/435] 18 Bromberg 224| 160| 168| 157 167) 185 |265 | 350) 51 | 58 | 48 | | 24 |33 | 50} 9 236/405] 16 Breslau 211/ 163| 179/ 147 164 205 |220 280) 54 | 72 | 64 | 25 | 50 |40 | 60 | 6 |240/465] 17 Görlig . N 213| 156/1197| 1638| 164/ 255 |226 | 230) 55 | 66 | 42 | 30 | 32 |29 | 32 | 6 |245]450] 18 R 205| 167| 183/ 165 |—|—|4|68 4030| 4 |38|62| 7 |240/398| 16 Königshütte in Oberschlesien 205| 170| | 150 160 250 |250 400) 45 | 80 | 70 | 50 | 34 | 34 | 60 | 6 |280/395] 18 S e 208| 165| 168| 146 162| 230 |240 |300|| 44 | 85 | 63 | 60 | 25 |2 | 40 | 5 |280|430] 20 Magdeburg 1239/1169/1203| 1181| 275 243 |234| 50 | 58 | 43 |22| 36 |40 | 40 | 9 |270/484| 20 Halle a. Saale . 217| 167| 201/ 145 180| 241 |300 343) 70 | 70 | 53 | 33 | 50 | 44 | 70 | 12 |280/505 | 20 E 223| 175/ 206| 149| 182 255 |263 |240| 64 | 72 | 52 | 32 | 31 |34 | 32 | 9 |2601415| 18 Altona . 229| 176| 204/ 157| 184] 305 [275 |320/ 87 | 50 | 40 | 30 | 34 | 40 | 40 | 10 |254/511] 22 E 223| 166| | 166 172/ 290 300/400) 88 | 62 | 45 | 33 | 30 | 36 | 60 | 12 |265]420] 18 Flensburg . 2156| 175 190| 165 176| 300 |300| 320) 69 | 60 | 36 | 26 | 36 | 40 44 | 10 |275|450 16 annover . 220| 166| 195| 165 176| 300 275 [320 | 63 | 65 | 41 | 34 38 |37 |44 | 8 |250/429] 18 ildesheim . 223| 166/1220/ 1583| 176 285 |296 |260| 70 | 70 | 42 | 35 | 40 |40 | 50 | 8 |260/400] 18 Harburg a. Elbe 224| 170| | 177| 184) 300 |280 |240| 70 | 75 | 58 | 50 | 40 | 40 | 40 | 11 260 ]480] 22 C BAR 214| 159/ | | 169/ 300 |285 |380| 60 | 55 | 41 |—| 36 |36 50 | 7 |280]388] 15 Oënabrück 224| 169) | 174/ 280 [253 /250| 88 | 64 | 40 | —| 36 | 32 | 36 | 10 |228/3783| 19 Emden . 210/1179| |160 167 213 (270/310) 83 | 70 | |18] 22 | 35 |50 | 10 /235/360] 16 Münster . 220/ 163| 220/ 150/ 169) 255 |270 |295| 86 | 63 | 25 | 17] 35 | 38 | 48 | 10 219/394] 17 Bielefeld . 239| 180| 199| | 194| 290 [265 |260| 80 | 60 | 40 | 30 | 32 | 32 | 40 | 10 240/368] 18 aderborn 210| 170| |!150/ 170 340 |340 340) 75 | 58 | 45 | 35 | 38 | 40 | 40 | 10 240/720] 18 B tinund 215| 168/1260/ 143/ 177) 286 |300/| 320} 84 | 76 | 63 |— | 34 |34 | 46 | 10 244/495] 20 E O) 226| 175| | 170| 184/ 275 |280/| 320) 75 | 58 | 44 | 34 | 38 |40 | 48 | 11 255/439] 21 6 227| 176) 191/ 159| 179/ 220 |258 | 335 69 | 71 | 50 | 40 | 36 | 40 | 48 | 10 260/480] 22 rankfurt a. Main 234 176| 183/1160 178) 333 |300 |300| 70 | 72 | 52 | 38 | 42 |40 44 10 | 240] 398 | 22 iesbaden . 230 178| 205| 170/1179) 410 |290 370) 64 | 73 | 58 | 40 | 48 | 40 | 60 | 10 |270/525| 22 P E 218| 169| 177| 150 184] 314 |300|335| 74 | 69 | 44 |34| 38 | 36 | 40 | 9 |259/482] 20 E L 235| 166 244/ 156| 155) 245 |321 321) 85 | 85 | 59 | 53 | 28 836 | 36 | 11 |256|460] 20 Effen L ae P 232| 178/ 240/ 138| 176| 292 | 252 | 2838| 85 | 65 | 50 | 40 | 32 | 30 | 34 | 10 260/510] 20 Crefeld. i 220| 170| | 142 157| 290 | 270 |290| 77 | 66 | 32 | 27 | 38 | 34 | 38 | 9 |258/578| 18 Neuß 232/ 163 | | 145 290 |290 320) 66 | 72 | 40 | 33 | 34 | 36 | 50 | 8 260/60] 20 Cöln 228| 171| | | 170 300 |265 | 850) 82 | 70 | 36 | 30 | 37 | 37 | 50 | 10 |270]570] 22 s f 217) 183 225| 185 177/ 300 |280 360) 68 | 73 | 48 | | 40 |44 | 60 | 9 240/535] 20 e 6 i 231/ 177| | 140/ 170} 270 |270 | 360) 80 | 80 | 40 | 30} 34 | 34 | 48 | 10 |275/525]| 20 Slim (S —[— |[— |— | 170} 450 |320 400} 70 §80 | 75 | 60 | 56 |40 | 44 | 15 /260/400] 18 durhschnitt: | I y Gesa iri E 225| 170| 196 159, 176| 284 (284/332) 67 | 64 | 49 37] 36 /36 46 | 9 /255]485] 19 Februar 1909 « « 1213| 165| 186| 155| 168] 288 |290/345|| 63 | 62 | 48 | 36 | 37 |37| 46 | 8 [2531582] 194 ') aus\{ließlih gehandelte , gute“ Ware, die demgemäß bei Feststellung des Gesamtdurhschnitts der Berichtsorte niht mit

berüdcksihtigt ist.