zuständen. Neben der nattonalen hat dex Fall aker au eine akademische !
und persônlihe Seite, die vor den preußischen Landtag gehört. Ich gebe auf diese ein, ohne an die in diesem Falle wohl in der Ge- \hihte des deutschen akademischen Lebens einzig dastehende Preß- famvagne anzuknüpfen ; mich bestimmt dazu das doch etwas eigene artige Verhalten unserer Reichs- und Landeshehörden. Es ist doch sonderbar, daß ein im Ausland gemaßregelter Professor den ganzen amtlihen Apparat in Bewegung seht; er hat auch betont, daß er sch der besonderen Gunst des im preußishen Kultus- ministerium damals allmächtigen Ministerialtirektors Althoff erfreute. Man kommt auf den Gedanken, als ob auch von anderer Seite im Fultusministerium Kuhleubeck ein besonderes Wohlwollen entgegens gebraht würde. Heute haben wir gehört, daß ein bezüglidher Antrag auf Berufung aa eine Universität mit Wohlwollen geprüft werden soll. Da handelt es sich also niht um Hirngespinste, um Zeitungs- gerede, sondern um Dinge mit einem greifbaren, sihtbarea Unters rund, und da lohnt es sich doch, die Persönlichkeit, die hier in rage steht, etwas näher ins Auge zu fassen. Aucb der Vertreter des Kultusministeriums hat auf die beachtenswerten wissenschaftlichen Leistungen Kuhlenbecks hingewiesen; in einem Teil der Presse wird Kublenbeck als eine Kapazität allerersten Nanges hingestellt. Ich möchte dieser Legende aufs allerentschiedensle entgegentreten. Die Arbeit Kublenbecks „Von den Pandekten bis zum BVürzeilichen Gesetz- bu“ hat eine außerordentlich ungünstige Kritik erfahren. Die Kritiker haben überrinstimmend betont, daß Kuhßlenbeck ohne jede wissenschaftlihe Methode und mit einer unverantwortlihen Flüchtig- keit gearbeitet habe, daß ihm die \{limmsten Irrtümer unterlaufen seien. Von seinem Kommentar zum Bürgerlichen Geseßbuch ist mir von einem Kollegen hier im Hause eia ebenso ungünstiges Urteil mit- geteilt worden. Ein eigenes Urteil möchte ih mir zuschreiben über die Schritt „Die natürlichen Grundlagen des Nets und der Kritik“, erschienen 1904, nahdem Kuhlenbeck 1902 na Lausanne berufen war. Da tritt Kuhlenbeck als \trengster Rafsenpolitiker auf, und zwar nimmt er den Begriff des zum Hercschen berufenen Germanen, des ktlonden Lang- \chädels, im Gegensaß zu Chamberlain, im engsten Un:fange. Von diesem Star. dpunkte aus wird die ganze auswärtige und inner: Politik des Deutschen Re:h:8 erôr!ect; die deutsche Politik nach «ußen sei eine garz miserable gewesen, wo die härte Kritik einseßen müsse. Und von dec inneren Politik Heißt es z. B. in der Beurteilung der Zentrumspartei, sie kennzeichne sch durch cine mittels geistiger Jazucht defestiate und bislang jedem geistigen Fortschritt unzugängliche Starrbeit, deren Ideal eine Univesaltheokratie über alle Völker des Erdkreises sei; und wenn sie sich zeitweise dem Zeitgeist anzupassen scheine, so sei das Heuchelei. Er zitiert auch Driesmans: „Hat man hon blonde katholische Geistliche gesehen ? Der blonde fatholishe Priester ist eine Abnormität, ein Monftrum; man achte nur auf die Priester der katholischen Kirche, thre gedrungene Schädels bildung“ usw. Selbst in der Hitze des Gefechtes ist es eine sehr bedauerlide Kamyfesweise, dem Gegner Mangel an nationaler Gefinnung vorzuwerfen; aber wenn man ihm au die nationale Nasse absprechen will, und da? noch dazu in einem hauptsählich für Studierer de bestimmten Buche, so weiß ih nit, ob es mö,lich ist, einen solhen Vertreter der Wissenschaft noch ernst zu nehmen. Fm ganzen muß man sagen, doß Kuhlenbeck in erster Linie ein Opfer setnes gänzlihen Mangels an Takt geworden ist. Der Redner reklapis tuliert die bereits vielfah in der Presse erörterten Vorgänge in Lausanne, er hält den Vorrou1f für berehtigt, daß Professor Kuhlenb ck Studenten veranlaßt habe, von Vorlesungen bei anderen Professoren Abstand zu nehmen. Professor Kuhlenbeck hakte es auh nit vermocht, zu verhindezn, daß er im Kolleg mit böhnishew Gelächter und Grinsen emvfangen wurde. In dem sich entspinnenden St:eit babe Professor Kuhlenbeck die allershwersten Borwürse auf ih sitzen lassen. Der Redner urteilt zuleßt: Wo wir ein Behauptung Kuhlen- becks finden, können wir nahweisen, daß fie unwahr ift! Damit wird die Persönlichkeit Kuhlenbecks erledigt sein. Sollte eine Fakultät sich finden, die Herrn Professor Kuhlenbeck noh einmal vorsblägt, fo hoffe ih, daß die Regierung das Woblwollen, das fie dem Prof. Kuhlen- beck entgegenbrinat, auch für die Interessen der Universität hat! Meiter tritt dec Redner für eine zweckmäßigere, mehr pädagogische Form des akademish:zn Studiums ein, er pflihtet dem Abg. Dr. Friedberg in der Forderung bei, daß ein Universitätsgeseß erlassen werden möze, und empfizhlt dringend, den Organisationsbestrebungen der freien Studentenschaft, d:n Finkenshaften 2c. mehr Spielraum zu gewähren. Je mehr man der akademisen Jugend Vertrauen schenke, desto m:hr würde das dem Heile des Vaterlandes dienen. Abz. Brütt (frkon).): Die tatsählihen Verhältnisse, die für die Ben1teilung des Falles Kuhlenbeck in Betracht kommen, liegen nit so klar vor, daß fie ein abschließendes Urteil ermöglihen. Der Vor- redner ist tarüber anderer Ansicht, i hätte aber gedacht, daß er als Strafprozessualist einen größeren Skeptiziómus tatsählihen Be- bauptungen gegenübir haben würde; er hat aber mit einem gewissen Optimi3mus alles das für rihtig angenommen, was gegen Kuhle: bed spricht, und alles das abgelehnt, was füc ihn spricht. In der Presse find die {limmsten Unwah heiten zu Ungunsten von Ku“ler beck p10- pagiert worden. Nur ein Beispiel! Ueber unsere Kommissions- sißung vom 24. März stand im „Berliner Tageblatt“, der sogenanrite Fall Kuhlenbeck sei in der Budgetkommission gestreift worden. Das ift richtig; dean der Uaterstaatssi¿fkretär bat uns, auf die Sache nicht einzugehen, weil sie nächst-ns im Reichstag poikommen würde. Aber 12 Stunden später \schrieb dasselbe „Berliner Tageblatt“ : «Wie bereits gemeldet, ift der Fall Kuhlenbeck nun gestern auch in der Budgetkommi|sion des Abgeordnetenhauses bei der Beratung des Kultusetats zur Sprache gebracht worden. Sowohl von fonservativer als auch von nationalliberaler und freifinniger Seite beteiligte man sih an der Diékussion. Jn Uebereinstimmung mit der auch von uns vertretenen Anschauung wurde gegen die von der alldeutshen Prefse seit Monaten agitatori]sch betriebene Wiederanftellung des Heirn Kublenbeck unter Hinweis auf seine „Lausanner Betätigung“ lebhafter Protest erhoben, woyon die anwe}enden Regierun 18- vertceter Kenntnis nahmen. Dem Vernehmen na behielten ih vershiezene Abgeordnete vor, auf den Fall Kuhlenbeck bei der zweiten Lesung des Kultusetats auch roch im Plenum zurückzufkommen.“ Entweder haben {ih die Herren vom „Berliner Tageblatt“ das aus den Fingern gesogen, oder si- sind yon schr unlauterer Quelle bedient worden. Nicht cine Silbe is wahr an diesem ganzen Quatsh. Eige: tlih müßten wir die!e Sache bei dem Titel für die Universi1ät Münster vorbringen, deren Riktor Herr Erman ist, der die erst geheime und dann veröffentlichte Schmähschrift gegen Kuhlenbeck v:rfaßt hat. In Uebereinstimmung mit Mitgliedern des Zentrums im Reichstag bedauere ich, daß die deutschen Studenten im Auslande gleichzeitig mit fremden Studenten gegen einen deulshen «Lehrer aufgetreten sind. Es gereicht den jungen Herren nur zur Entschuldigung, daß sie noch nicht ausgereift sind. Die Erklärung des B rtreters des Kultus- ministeriums bat mich angenehm berüh:t, daß ein Antrzg Kuhlenbeck3 auf Wiederanstelung in Preußen mit Wohlwollen geprüft werden würde, weil das Autwärtige Amt au feine Bedenken hat. Wenn Kublenbeck in Preußen wieder angestellt würde, würden viele peinliche Empfindur gen beseitigt. Wenn das Kultu3- ministerium eine woblwolleade Ansicht über Kuhlenbeck hat, dann, meine ich, würde es niht erst eines Borschlags der Fakultät für seine Berufung bedürfen. Was der Regterungs6- vertreter über das Berufungsreht sagte, kann vom Stand- punkte der Staatsraison nur gebilli,t werden. Wenn die Fa!fultät cine entshcidende Mitwirkung bei der Berufung hätte, so würde der Minister uns geacnüber gar nit voll verantwortlih sein. Ueber die Bedeutung des Staates ist man in dea lehten Fahrzehn!en anderer Ansicht geworden, heute spriht man nicht mehr voa dem Racker von Staat wie vor 60 Jahren. Es wird nun g+rade in B rlin geklagt, daß die medizini|chen Privatdozenten, wenn fle einige Jahre da ge- wesen und zu Prosessoren ernannt sind, abshwimmen. Die Abstimmurg über die Zulassung eines Privatdo¡enten muß durchaus öôffen!lich sein. In der medizinishen Fakultät wird zunähst abgestimmt, ob einer überha»pt zugeloss:n werden
sol, che man auf setne wissenshaftlihen Acbeiten eingeht.
P C A R O O N R O R A
Tierärzte das A!
| examen zu maten, nit verschlticßen dürfen, sei
Die geheime Abstimmung ist ein Mißstand, denn man kann immer an andere Gründe denken, wenn die Kollegen in der Fakultät sih nicht gegenseitig kontrollieren lassen wollen. Ferner müßie statt ter ein- fachen Mehrheit eine Zweidriitel- oder Dreivtiertelmehrheit ein- geführt werden. Wenn öffentlich abgestimmt wird, kann das Kultus- winistectum aus den Akten interessante Wahrnehmungen gewinnen über die cinzelnen Mitglieder des Lehrkörpers. Die sämt- lien Aftten über jeden Habilitationsantrag müssen dem Kultuéministerium zugehen: die Arbeit, das Votum und die Abstimmung. Der große Rechtslehrer Sevigny hat einmal geschrieben: „Vas Wohl und Wehe der Universitäten hängt wesentlih von der richtigen Beseßurg ihrer Lehrstühle ab, wobei aber nit bloß auf wissenschaftlihe Erprobung und auf Lehrbcfähigung, sondern au auf den Charakter und die Nornehmheit der Gesinnung zu sehen ist, da diese niht minder wihtig und unentbehrlich erscheint, als Kenntnisse und Talent.“ — Ueber den angeblichen Patieutenfang durch Professoren {webt ein Verfahren vor dem ärztlichen Ehren- geriht und das Disziplinarverfahren, das die Professoren selbst gegen ih beantragt haben. Es ift bedauerlich, daß diese Verfahren neben- einander herlaufen, und ih gebe dem Wunsche Ausdruck, daß alle Ec- mittlungen im Interesse des Ansehens unserer Professoren in nichts auslaufen mögen.
Unterstaatssekretär Wewer: sogenannten Pattentenfanges berührt. einigen Professoren dec Vorwurf g-macht worden , daß sie für die Zuführung von Patienten Geld gezahlt haben. Jh habe bereits in der Budgetkommission hecvorgehoben, daß, wenn auch über die Angelegenheit viel gesproßen worden it, doch an tatsählihem Material außerordentlich wenig vorliegt, man fann fast sagen: gar nihts. Was an Material augenblicklich in der breiten Oeffentlichkeit vorliegt, is eine Reihe voa Zeitungsartifkeln über Gerihtsverhandlungen. In diesen Gerichtövechandlungéberichten ist eine ganze Reihe von Namen von Professoren genannt. Die wesentli beteiligten Professoren haben selber den Antrag ge- stellt, es möchte gegen sie das Disziplinarverfahren eingeleitet werden ; fie haben die Ueberzeugung, daß nur auf diesem Wege Klarheit in die Angelegenheit kommen kaan, Diesen Anträgen ist stattgegeben worden; das Disziplinarverfahren ist eingeleitet und wird nun setnen ordentlihen Gang nehmen. Was dabei herauskommt, läßt ih natürlich vorher niht sagen. Wir wissen nur, daß die beteiligten Herren auf das allerentschiedenste jedes BYecschulden bestritten haben. Der Anregung, die Disziplinarverfahren in eins zusammenzuziehen, kann nidt stattgezeben werden. Was die Aerzte betrifft, fo 1st gegen fe das ehrengerihtlihe Verfahren beantragt. Einem solhen Antrage muß nah dem Stande der Geseßgebung entsprohen werden.
Abg. Graf Clairon d’Haussonville (konf.): Es ist verlangl worden, eine Ordnung der Bezüge der Privatdozenten eintreten zu lassen. Wir halten eine Vergütung nur dann für angebraht, wenn sie einen Lehrauftrag erhalten. Der Cliquenwirtschaft muß möglichst entgegen- getreten werden. Ein großer Teil der Beschwerden der Extra- ordinarien i durch die neue Beso’dungsordnung beseitigt worden. Im übrigen hoffe ih, daß die Staatsreaterung einen Weg finden wird, der sowohl die alten hbistorishen Einrichtungen unserer Universitäten möglichst unberührt läßt, als auch den veränderten Zeitverhältnissen bezüglih der Extraordinariate Nechnung träzt Als etn folher Weg ersheint mir die Mitwirkung der Extraordinarien bei der Nektorwoahl, wie sle {hon in Göttinçgen und Münstec besteht. Ein besonderer Anstellungsreztrag für die Professoren erscheint mir nicht notwendig. Die Einrichtung von Kolonialprofessuren unterstüßen wir auf das wärmste; der neuen Wissenschaft muß eine Pflege zu teil werden, die der Bedeutung unserer Kolonien ent'prcht. Wir find auch für die Beibehaltung der Unive1sitätskuratoren, |0o- weit se bestehen. Dagegen sehe ih sür meine Person kein Bedürfnis für den E-laß eines Uaniversitätsgtseß-s8. Ih möchte au glauben, daß eine Regelung des V-rcins- und Versammlungsrechts für die Studenten so bald nicht notwendig ist. Wir haben in Preußen andere Gesetze notw:ndiger als dieses. Ueber dic Froge der sogenannten Schmier- gelder können wir ein defiaitives Ucteil nicßt abgeben, folang?z das Nesultat der Disziplinaruntersuchung nit vorliegt ; es ift auch nicht unsere Aufgabe, in {webende Rechtsstreitigkciten etozugreifen. Lach dem in der P:üfungsordnung festgestelt worden ift, daß die angeher den iturientenexamen zu machen baben, wird die Unterricts- verwaltung auf die Dauer den Herren die Mös,„lichkeit, auch ihr Doktor- sei es bet etner Universität,
Es ist ein Uebelstand,
Der Vorredner hat die Frage des Auch in der Oeffenttichkeit ist
cs bei einer tierärztlihen Hochsiule:
| daß diejenigen Studierenden, die diesen Titel zu besißen wünschen,
| h
nah Gießen gehen, weil sie în Preußen iha niht erwerben können. Mit dem Abg. von Zedliß haben wir den diingenden Wunscb, daß wentger sozialisiisch angehauhte Vertretec der foitalen Wissen- {haft als solhe an die preußischen Universitäten berufen werden, die rein exakten wissenshaftlihen Forshungen auf diesem Gebictt hingegeben haben. Der Abg. von Liszt hat den Professor Kuhlenb-ck auf das hefttaste angegriffezn. Wir müssen e3 auf das lebhasteste be-
| dauern, daß von der Tribüne dieses Hauses gegen jemand, der sich
niht vecteidigen kann, in dieser Weise 1ngriffe ae'chleude1t worden find, die nur auf einseit|ger Darstellung beruhen. Wir bedauern auch,
i daß gerade gegen einen reihsdeutshen Professor derartige Dinge gesagt
| Erklärung abgegeben.
worden find. Zn England wäre daz nicht möglich gewesen. Es ist vicht meine Sache, Herrn Kuhienbeck gegen die einzelnen Angriffe zu verteidigen. In bezug auf die Frage, wie sich die UnterriEtsverwaltung bei einem Anstellungsantrage d-s Prof. K ublenbeck zu verhalten hat, hat die Verwaltuna eine mir vollständig genügende Was gegen Kakl-nbeck vorliegt, reiht jeden- aus, ihn abzulehren. W326 die russishen Anarchisten betrifft, so haben diejenigen deuten Studenten, die nach Lausanne gehen, an sh hon einen Abscheu gegen diese Anarchisten, und fe gehen in weitem Bogen um die russishen Studenten herum. (8 wäie im höôd4st:n Grade bedauerliß, wenn der Besuch von Lausanne turch deutshe Studenten aufhörte. Persönlich liegt mir noch daran, der Verwaltung meinen Dank zu sagen für die Ein-
rih'ung eines Orcdinariats für inrece Missicn an der Universität
falls in feiner Weise
| Halle. Jn diesen Dank stimmen olle kirhlich gesinnten Protestanten ! der Provinz Sachsen ein.
| sie waren die Antwort auf die eigenartige | Kuhlenbeck im N ichstag crfahren hat * Reihe von Titsachen vorgetra.en und aktenmäßig belegt, was
| Geh. Nat Erman in Münster bätte er unterlassen sollen.
Ih werde den Fusführungen Liszt kein Wort hinzufügen; Berteidigung, wel(e Herr von Liszt hat eine dem Auch den Vorwurf gegen Daraus, daß Herr Kuhlenbeck sich an die Berner Gesandtschaft gewandt hat, hat
i Abg. Eickhoff (fr. Vo!kêp.): meines verehrten Freundes Herrn von
Per Abg.
Aba. Brütt auffälligerweise entgangen ist.
| ihm der Abg. von Lisit keinen Vorwurf gema@t, sondern sh nur da-
j wandte, geworden war.
gegen geroandt,
Der Student X. Y., von dem die Rede war, ist der
Sohn des Unterstaatssekretärs Twele im Reichsschaßamt ; er hat si in
der ganzen Sache so korrekt beommen, wle es Herrn Kuhlenbeck zu wünschen gewesen wäre. Die vorjährige Berliner Versammlu/og preußischer verrealshuldirektoren ist energisch für die Berüd- sihtigung der Oberrealshulabiturienten auf der Universität ein- getreten. Im allgeweinen ist die Sleichwertigkeit der Leistungen dieser Abiturtenten mit denen der Abiturienten von Gymnasien und Neal gymaasien auch du ch die Erfahrung hinreichend bewiesen worden. — Das Berliner Zahnärztlihe Institut steht heute unter cinem Herrn Tillicer, cin:m früheren Oberstabéarzt, Zahnheilkunde nicht genügend verfiert ist gibt dem Bedenken gegen diese Berufung Ausdruck. Rä mlich be- findet sich das Instit.t bekanntlich in den desolatesten Zuständen ;
' aus dem Neubau ift bisher nichts geworden.
Ministerialdirektor Dr. Naumann: Der gegenwärtige gesckäfts- führende Prof. Williger vcm Zahnärztlihen Institut ift seinen Auf- gaben durhaus aecwachsen; er ist lediglih mit äußeren Verwaltun, s- geshäften befaßt; er bat nur die chirurgis{e Abteilung zu dirigieren, die G Für den Neubau ist ein Gelände an der Inyalidenstraße, angrenzend
è auch bia ih auf den Prozeß gar nicht näher eingegangen.
daß Herr Kublenbeck sich an das Aus xärtige Amt | naádem er durch seine Taktlosigkeit in Laufanne unmöglich
ter auf dem Gebiete der | ; eine Petition der Zahnärzte |
anderen Abteilungshefs sind durchaus selbständig. |
an das Chanitégelände, erworben; im nächsten Jahre werden wi jedenfalls mit der Forderung der ersten Vaurate kommen.
ch Abg. Dr. Hauptmann (Zentr.): Die Rede des Kollegen voa Liszt hat cinen scharfen Mißton in die Erörterung gcbraht; es muß das Grgebnis des audiatur et altera pars abgewartet werden. Einen wenig angenehmen Beigeshmack hat die. Sache durch die Behauptung der Abtreibung von Kollegien erhalten. Der Nednewskommt dann noh- mals auf den Fall Nuhland-Biermer zurück, den ter Abg. Eickhoff wieder berührt habe.
Abg. Eickhoff (fe. Volksp.): Das ist mir gar nicht eingefallen; i Ich stellte nur fest, daß nah den Zeugenaussagen des Professors Elster die Unterrichtsverwaltung schon einmal einer solchen Bersuhung wider- stehen mußte, nämlih Herrn Ruhland als Professor anzustellen.
Abg. von Böhlendorf{-Kölpin (konf.) ijt darüver erfreut, daß seiner Anregung der Errichtung einer Kolonialprofessur in Verlin enlsprohen worden ist. Der koloniale Unterricht müfse auf breiteste Grundlage gestellt werden, und so sei auch ein Kolonial, institut auf preußisdem Boden notwendig. Man solle nohmals prüfen, cb es sih nit in Berlin errichten lasse, wo das ganz heuwor- ragende Völkerkundemuseum {hon vorhanden sei. Jedenfalls set es unverständlih, warum Preußen dem Hamburger Institut etiren Zuschuß gebe.
Abg. Brütt (frkons.) wendet sih gegen den Abg. Eickhoff, dem als einem ganz ungeratenen Sohn des Liberalitmus in dem Falle Kuhlenbeck die Heimlichkeit und Schriftlichkeit des Verfahrens ge- nügt habe. N '
Abg. Eickhoff (fr. Volksp ): Ich hab: von Heimlichkeit nichts gesagt. (Abg. Brütt: Schuftlichkcit !)
Damit schließt die allgemeine Besprechung. s Um 4/4 Uhr wird die Fortsczung der Beratung des Kultusetats auf Montag, 11 Uhr, vertagt.
Parlamentarische Nachrichten.
Dem Reichstage ist das folgende Abkommen zwischen dem Deutschen Reiche und den Vereinigten Staaten von Amerika vom 23. Februar d. J., betreffend den gegen- seitigen gewerblihen Rechts\chuß, nebst einer er läuternden Denkschrift zugegangen :
Die'in den geltenden odec den künftigen Geseßzen des etnen der vertrag- schließenden Teile enthaltenen Vorschristen, woaah im Falle der -Nicht- ausführung eines Patents, Gebrauhsmusters, Musters oder Modells die Zurücknahme oder eine sonstige Beschränkung des Nets vorgesehen ist, jollen auf bie den Angehörigen des anderen vertrags{lief enden Teils gewährten Patente, Gebrauhsmuster, Muster oder Modelle nur in dem Umfange der von diesem Teile seinen eigenen Angehörigen auferlegten Beschränkungen Anwendung finden. Die Ausführung des Patents, Gebrauhsmusters, Musters oder Modells in dem Gebiete tes etnen
| vertragschließenden Teiles wird der Ausführung in dem Gebiete des
anderen Teiles gleichgestellt.
Das Atkommen tritt mit dem Tage seiner Verkündung in Kraft und bleibt bis ¡um Ablaufe von 12 Monaten nah erfolgter Kündigung von seiten eines der vertragshließenden Teile in Wirksamkeit.
Verdingungen im Auslande.
(Die näheren Angaben über Verdingungen, die beim „Netichs- und Staat9anzeiger“ ausliegen, können in den Wochentagen in dessen während der Dienststunden von 9 bis 3 Uhr ein; e Þ N Det
DETL. j Griechenland. Kriegsministeriuum in Athen, 14. Juni 1909: Vergebung der Lieferung von verschiedenen militärishen Bedarfsgegensländen Näheres in französisher Sprache beim „Reicheanzeiger“.
Bulgarien.
Bezirk sfinanzverwaltung in Sofia. 19. Mai 1909: Vergebung der Uefezung von Eisenbahnlinien. Zwei Lose. Anschlag 37 750 bezo. 10 234 Fr., Sicherheit 1890 bezw. 512 Fr.
Gbendaselbst, 19. Mai 1909: Vergebung der Lieferung von 3 Draifinen und Waggonetts. Anschlag 7000 Fr., Sicherheit 3:0 Fr.
Cbendaselk
bist, 25. Mai 1909: Siegellack, Tinte und Gummiarabikum. beit 287 Fr.
L Lt s lArpedittion
4
y ) V
Vergebung der Lieferung von
Anschlag 5732 Fr., Sicher-
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln.
Der Deutsche Verein für Shulgesundheitspflege hält seine diesjährige 10. Versammlung in Dessau am 1. und 2. Juni ab, zu der jedermann Zutriit hat. Nah dem soeben veröffentlichten Programm wird sich die Versammlung zuerst mit dem Thema Schuß der Augen in Schule und Haus b-sästigen. A18 Referenten sind hierfür gewonnen: Profeffor Vr. Zest-Dreéden als medizinischer, Bolkt\chullehrer Graupner- Dresden als pädagogisher und Haupt- mann a. D. yon Ziegler-Rummelsburg als militärishec Referent. Den zweiten Haup!punkt der Tagetordnung bildet das Thema Prophylaxe und Bekämpfung der Lehrerkrankheiken mit besonderer Berücksichtigung der Volksschule. Sanität3z; at Or. Thier Leipzig wird diese Froge yom medizinishen Standpunkt behandeln; pädagogise Referenten sind : Rektor Endris - Rüdetheim und Lehrerin Fräulein A. Dörries - Hannover. Mit der Jahres- versammlung if die Tagung der Vereinigung der Shulärzte Deutschlands verbunden. Hierfür sind Vorträge über die einheit- lihe Organisation des \ckulärztliGen Dienstes von Sanitätsrat Dr Cung - Wiesbaten und Sktadtarzk Dr. Oebbecke - Breélau vorgeseben. Die Teilnehmer an der Jahret versammlung sind auch zum Befuch tieser Vorträge berechtigt. Zu näherer Auékunft über die dötlichen Verhältnisse in Defsau ist der Stadtrat Müller daselbst bereit; An- fragen tin Vereinsangelegenheiten sind an den Privatdozent Dr. Seiter
in Bona zu uichten.
Türkei.
Der internationale Gefundbetisrat in Konstantinopel hat die fr Herkünfte von dem Küstenstrih zwischen Lith und El-W di — diese beiden Häfen eingeschlossen angeordneten Quarantänemaßregeln wieder aufgehoben. Nur die Her- künfte von Djeddah unterliegen einer ärztlichen Unter- fuchung im ersten türkishen Hafen, in dem si ein Sanitätearz! befindet. (Vergl. „R.-Anz.“ vom 28, Januar d. I., Nr. 24.)
(Schluß in der Zweiten Beilage.)
Außerdem
‘Zweite Beilage
zum Deutschen Reichsanzeiger und Königlih Preußischen Staatsanzeiger. 1909.
„(M 103.
Berlin, Montag, den 3. Mai
Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungsmaßregeln,
1909. Tierseuchen im
(Nach den ne:
2 nach den borliegenden Angaben niht vorgekommen sind. 2) (Norwegen), Bestände (Dänemark).
¿esten im Kaiserlichen Gesundheitsamt eingegan
Aen ey 1EnCr
L E R Wed E R E Ad s A e R Die Bezeihnung „Gehöfte“ (ließt ein: Ausbrüche (Großbritannien), Ställe, Weiden,
97
Herde
Auslande.
e d 1 amtlichen Nachweisungen.)
Vorbemerkungen: 1) Ein Punkt in einer Spalte der Uebersicht bedeutet, daß in der betreffenden Nachweisung eine Angabe für diese Spalte nicht enthalten ist Je U L « SPULIC Ne CHIDAaliZn Ii;
Swe und
Frankrei),
Besitzer (Luxemburg „und
Niederlande),
Nr. 1s,
in Strich bedeutet, daß Fälle der betreffenden Art
Stäls…e
3) Di L versiht ni B SER L D ava arr cat Gols E : A n U N Peti t nit aufgeführten wichtigeren Seuchen, wie Rinderpest, Naushbrand, Wild- und Rinderseuche, Tollwut, Lungenseuche, Schafpocken, Geflügelholera, Hühneryest Büffel l L, s Ij TU S VOOAtn, WEhuge ‘ra, Dudgnerpe\t, Bu s
seuße, Hämoglobinurie usw., find in der Fußnote nachgewiesen.
Not
Milzbrand
voréandenen Provinzen, Departe-| , Souvernements,
Sperraebtete 2c.)
G N Zeitangabe |
Bes meinden
Ge-
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meinden
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Gehöfte | Bezirke
Staaten 2c
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1909
ments
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Gehöfte
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2
Bezirke
c
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meinden
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Gehöfte | Bezirke
Rotlauf der Schweine) |(, Schweinefeuche ?)
inschließlih Schweinepest)
| Gehöfte Bezirke
s
Ge-
meinden
Gehöfte
Desterreih Üngarn . E Kroatien-Slavyonien |
Serbien
Rumänien . Stalien . Scchroetz
O s Ea 1 9 189 29 e 2) s L 5)
Belgien 9 |[ 16,/3.—31./3. | [0 16] T
Raunschbraud1 Oesterrei 3 Bez, 4 Gem., 5 Geh. überhaupt verseucht; Ungarn 24 Bez., 52
1
4 d
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Halbraouatliche und mouatlie Nachweisun ¿ G Gem., 64 Geh. überhaupt verseuht; Kr
“| 69)
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im Mouat erscheinende Nachweifuugen.
D) 50!
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1]
¡ J . . ]
T d G ton 9 N ck Gem 9 » Horfe - ï é ï verseucht; Jtalien 2 Bez, 2 Gem., 2 Geh. neu verseuht; Schweiz 4 Bez, 12 Gem. neu verseucht; Belgien 6 Bez.,, 8 Gem. neu verseucht
Tollwut: Oesterreich 16 Bez., 38 Gem,, haupt vecseuht; Rumänien 11
38 Geh, überhaupt verseuchßt; Ungarn
d 14-0 ae 56 Bez., 338 Gem., 356 Geh. 2, 4 (2s d 9 1 / 4 . C | #4 C "r Bez, 13 Gem., 16 Geh. überhaupt verseucht; Jtalien 7 Bez.,, 9 Gem. überhaupt, 2 Geh. neu verseucht; B
überhzupt verseucht;
Kroatien -
pl
Schafpocken: Ungarn 9 Bez., 20 Gem,, 40 Geh. überhaupt verseuht; Rumänien 5 Bez., 7 Gem., 10 Geh. überhaupt verseucht.
Geflügelcholerat Desterreih 8 Hühnerpest: Ungarn 1 Seh. verseucht. Beschälseuche: Rumänien 4 Bez, 8 Gem,,
Sez., 12 Gem
4p
überha
upt verseucht.
Kmn ots: GStähmhenrntlauf und Säwmertneseud 3) G y¿ . A pi S i 4 Schw eiz: Stäbchenrotlauf und Schweine]euche talien: SHhweineseuhen (0Ngemein),
109 Geh. überhaupt verseucht; Ungarn 3 Bez, 25 Gem., 42 Geh. überhaupt verseucht
Arn L D
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B 23
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1 Gem. neu verseucht.
berhaupt
Geh. über-
2 131415 | 6
L !
St. Bácsalmäs, Baja, Topolya, Zenta, Zombor, Stadt Zenta, M. Baja, Maria Theresiopel (Sza-
_batka), Zombor .
St. Apatin, Hódsáa, Kula, Nöómetpalänka, Obecse, j Titel, Neusayß (Ujvids?), 2sablya, M. Ujvidék . .]
Maul, K. Baranya, M, Fünfkirchen
Ed, pes der ; | K Bars, Hont, M.Schemniß
| seuche g (Selmecz 68 Völabánya
| H M, NBófas
j Bereg, Ügocs\e
K. Bistris (Besztercze)-
(Kroatien-Slavonien am 21. April 1909.)
(Auszug aus den amtlihen Wochenauswei]en.)
Königreiche 0B
- 2% 7 d Lander
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Naszód Ex Her vóuifalu Ermibäly
1A]
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a. Oesterreich
K, Kronitabi Hâromszék . ,
GCfongrá Hódrnezöväsärhely, Sz ¡edin (Szeged)
K Gran (Eszteraom Raab (Gydör), Komor (Komárom), M. Gysr, | Komárom N
F Stuhlweißenburg(#eiör) D! Stublwetßenburg | (Sz6kles-Fejórvár) . . . |
K, Fogarags, Permannstad
j K. Cfanád,
Kaärnte1 Krain lenlan
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NKorarlberg Böhmen
N R R E R TTTT E - D D E A E E E E R
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K Gömör ¿s Kishont Sohbl (Zölyom) K. Hajdu, V. Debreczin (Debreczen) j De. « K. Hunyad j E K. äJász-Nagykun-Szolnok K. Kleinkokel (Kis-K0küll3), Großkokel (Nagy-Külüllôs) K. Klaufenburg(Kolozs), V. _Klausenburg (Kolozsvór) St. Böôga, Bogsán, Facset, Karánsebes, PLugos, Moaros, Temes, Städte Karánsebes, Lugos. . St, Bozovics, Jám, PVol- doyva, Oravicza, Orsoya, Resicza, Teregova . . I 1 R K. Maros - Torda, Udyar- hely, Vé. Marosvásárhely K. Wieselburg (Mofon), Oedenburg (Sopron), M. Sopron K. Neograd (Nógrád) . K. Neutra (Nyitra) . . ..
2 Mähre:
Sgehlesien Galizien
Bukowina Dalmatien
b. Ungarn. K. Abauj-Torna, M. Kas (Kassa) K. Unterw ór
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St. Arad, Borosjen®s, Elek, Kisjenô, Péócska, Világos,
_M. Arad
St. Borossebes, Nagyhal-
mágy, Radna, Ternova .
Gs, Liptau (Lipts),
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St. Bía, Gödölls, Pomäáz
Waitzen (Väcz),
Bâäcz, M. Budapest St. Alsódabas, WMonor Nagykáta, Náczkeve Städte Nagykörö3, Cie St. Abonyialsó, Dunay Kalocsa, Kis8körös
M. Temesvár . E St. GC\âkova, Detta, Weiß- kirhen (Fehértemplom) Kubin, Werse (Ver- lecz), Stadt Fehörtem- plom, M. Bersecz.. . N. VOINA ¿ + « K. Thorenburg L ce «a8 Ch St. Csene, Sroßkifinda (Nagykikinda), Nagyszent-
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orda:
miklós, Párdány, Per- jámos, Törôkbecse, Töröke tantzía, Hatzfeld (Zsom- doly Sat v I0Y- Fifinda .. C6 S 5t. Alibunár, Antalfalya, KBánlak, Módos, Groß- hecskerel (Nagybecskerek), Pancsova, Stadt Nagy- bécskerel), M. Pancsova K. Trentschin (Trencsón) . K. Ung, St. Homonna, Szinna, S¡tropkó e St. Bodrogldz, Gálszócs, Nagymihäly, Sátoral- jaujihely, Szerencs, Tokai, Barannó, StadtSátoral- jaujbhely St. Felsödôr, Kisczell, Güns (Köszeg), Nömetujvár, Sárvár, Stetnamanger (Szombathely), Städte Köszeg, Szombathely . . K. Weszprim (Veszpröm) . St. Keszthely, Pacsa, Sü- meg, Tapolcza, Zalae- gerözeg, Zalaszentgröt, Stadt Zalaegerözeg . . St. Alsólendva, Gj\áktor- nya, Kanizsa, Letenye, No- ya, Perlak, Stadt Groß-
L (Bú Städte St. Andrà (Szent Gndre),
lód, M. Kecskemst. . .
lanizia (Nagykantzfa) ,
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