1909 / 117 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 19 May 1909 18:00:01 GMT) scan diff

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eine Arbeittstätte vor. Es mußten daher, bevor an den Beginn eines fo großen Werks, wie es die baldige notwendige Restaura!ton des Domes ift, die von den maßgebenden Stellen bald erkannt wurde, herangetreten werden konnte, zunächst die allernotwendigsten Vor- bereitungen getroffen werden. Es sind langwierige und zum Teil ret \{chwie.ige Verhandlungen erforderlih gewesen, bis endlih im Früßjahr 1907 mit der Ausführung des Bauhofes an der Nordseite des Domes begonnen werden konnte. Nach der Vollendung der Domtürme waren die Werkleute der Dombauhütte in alle Weltgegenden zeistreut worden. Mit ihnen waren auch all die Erfahrungen und all die Fähigkeiten, die bis dahin das geistige Eigentum der Dombauhütte gewesen waren, für den Dom selbst verloren gegangen. Nun ist es für die sa{h- @emäße Ausführung einer Restauration von unendlihem Wert, um nicht zu sagen unbedingt notwendig, daß die Werkleute theoretisch und technisch so_geshult sind, daß sie im Sinne und (Beiste des zu restaurierenden Bauwerks zu {hafen vermögen. Den Hauptbestandteil der Werkleute der Dombauhütte haben die Steinmetzen zu stellen. Dofß die Heranbildung eines tüchtigen Stammes von Steinmeten mit großen Schwierigkeiten verbunden sein würde, zumal da bei ter Stil- rihtung und der Ausführung der in der Neuzeit vorkommenden Stein- megtarbeiten der Sinn und das Verfiändnis für die gut-mittelalterlicße Steinmeßtzkanst fast vollständig verloren gegangen ift, war ohne weiteres klar. Herr Hertel erlernte selbs dies Hadwerk und zog einen Stamm tüchtiger Steinmeyzen heran, der niht nur mit tüchtigem Können, foadern mit innerer Hingebung an dem Wiederherstellungswerk arbeitet. Au andere Handwoerkszweiae wurden herargejogen und vorgebildet, sodaß jeßt für eine neue Dombauhütte ein Arbeiter- flamm vorhanden if, mit dem an die Jastandseßungsarbeiten des hohen Chors gegangen werden konnte. Die jzweit- wichtigste Frage war die nach geeigneten Baumaterialien. Zu een Sea war & una errorderltW, u ergründen, warum die Baumaterialien, namentlih die Steine, die an vielen andern Orten seit Jahrhunderten sih ausgezeihnet bzwoähbren, an dem Cölner Dom zum Teil {hon kurze Zeit nah threr Verarbeitung eine geradezu erschreckend große Zerstörung zeigen. Auch wurde es not- wendîia, festzustellen, worauf die großen und vielen Schäden, die an der aus Walzblet gefe:tigten Dachhaut auftreten und nicht nur ständige Ausbesserungen verursachen, sondern auch viele andere Mißstände ver- anlassen, zurückzuführen sind. Nach vielen Versuchen ist es im Sommer 1906 der Firma W. Ley?ndecker u. Co. in Cöln-Ghrenfeld ge- lungen, Sußbleiplatten in folher Beschaffenheit und besonders auch in folhen Stärken und Abmessungen herzustellen, daß sie für die Dachderckun 1, die Auskicidung von Ninnerläufen und die Abdeckung yon Laufgängen uswo. gut verarbeitet werden können. Bezüglich des für die MNestaurationsarbeiten zu wählenden Stetnmatertals kann Ieíder noch nicht so Günstiges berihtet werden. Die Ecrmittlungen konnten noch nicht atges{lossen werden. Eins dürfte jedoh {on fest- stehen, daß der größte Feind und der bôöswilligste Zerstörer des Cölner Doms in der Cölner Großstadtluft gefunden ist, die in shonungsbloser Weise dem Bauwerk zu Leibe rückt, mit ecsueckender Geschwindigkeit einen Ste!n nah dem andern abbröckelt und daran arbeitet, den stolzen feingliebrizen Bau zu verunstalten vnd seines {önsten Zierates zu berauven. Ob es überhaupt ein Steinmaterial gibt, das etnmal für die úberaus feingliedrigen Arbeiten verarbeitet werden und zuglei diesem Feinde auf die Dauer widerstehen kann, will manchem zweifel- baft erscheinen. Hoffentlih gelingt es aber noch, ein dauerhastes Material zu finden, das wenigstens auf recht lange Zeit den Ängriffen ftandhalten kann, damit es möglich wird, mit der Ausbesserung der immer mebr anwahsenden Schäden systematisch zu beginnen uud die dringend erforderlihe Restaurationsarbeit baldigst mit aller Kraft be- treiben zu können. Denn es werden voraubsihtlich viele Jahr- zehnte darüber vergehen, ehe es gelingen wird, die vielen jeßt {on vorhantenen Schäden ordentlih auszuhetilen.

Theater und Musik,

m K?niglichen Opernhavse werten morgen (Himmel- fahrtstag) „Die Meistersinger von Nürnbercg* von R. Wagrer ge- geben. Die Herren Kirhhoff, Jörn, Krasa, Lieban, Knüpfer, Brons- geest, die Damen Hempel und von SŸheele-Müller sind in den Haupt- rollen beschäftigt. Dirigent ist der Kapellmeister Ble. (Unfang 7 Ub) ¿Freitag findet die erste Wiederholung von Gold- marl!s Oper „Ein Wintermärhen“, mit Frau Denera als Hermione, Fräulein Easton als Perdita, im übrigen aber îin der gleihen Beseßung wie am Erstaufführungsabend, statt. Dirigent ift der Generalmusikdirektor Dr. Muck. Für den am 23. Mai beginnenden Richard Wagner - Zyklus, umfassend 10 Werke des Meisters in chronologischer Reihenfolge, sind nach- stehende Spieltage festgeseßt: 23. Mat „Rienzi*, 25. „Der fliegende Hollän er“, 28. „Tannhäuser“, 30. „Lohengrin“, 2. Junt „Tristan vud Isolde“, 5. Juni „Die Meisteisinger von Nürnberg“, 8., 10.,, 12, î 14. Juni „Der Ring des Nibelungen“.

Im KöniglichenSchauspielhause wicd morgen, Donnerstag, Shakespeares Lustspiel „Viel Lärm um Nichts“ aufgeführt. In den Hauptrcllen wirken die Herren Bollmer, Boettcher, Kraußneck, Geisens- dôrfcrr, S'aegemann, Pat: y, Eggeling, Vallentin und die Damen Arnstädt, Steinsieck, von Mayburg und Eshborn mit. Am Freitag wird Karl Gußkows histori\ches Lustsptel „Zopf und Schwert" in folzender Beseßung wiederholt: Friedrich Wilkelm T.: Herr Molenar; Königin: Frau Buße; Prinzessin Wilhelmine: Fräulcin Arnstädt; Grtpri-z von Bayreuth: Herr Staegemann; Graf Seckendorff : Herr Ballentin; Ritter Hotham: Herr Boetter; Eversmann: Herr Vollmer ; Eckhof: Herr Zimmerer.

In Wiesbaden fand gestern nachmittag um 4 Uhr, wie eW. T. B.“ berichtet, auf Allerhöchsten Befehl cin Gala- Tonzert in dem grceßen Saale des Kurhauses statt, der mit etner glänzenden Gesellschaft bie auf ken leßten Play aefüllt war. Fhre Majestäten der Kaiser und die Kaiserin, Ihre Königliche Hoheit diePrinzessinViktoriaLuise und die Damen und Herzen des Gefolges wohnten dem Konzert bei. Die Majestäten wurden in

der großen Halle von Fanfaren begrüßt und von dem Oberbürgermeister Dr. von JIbell, vom Kurdirektor von Ebmeyer und von dem Inten- danten der Kurverwaltung Borhmann empfangen und. zur Großen Loge geleitet. Die Allerhöchsten Herrschaften vernetigten Sich hier zum Publikum, das in Hochrufe ausbrach. Nachdem das Kurorchester unter der Leitung des Kurkapellmeisters Afferni die Beethovensche Leonoren- Ouvertüre Nr. 3 vorgetragen hatte, folgte das Auftreten der franzÖò- sishen Sänger, „La Socióté Nationale® des Orphéonistes“ aus Toutcoing unter der Leitung des Herrn Joseph Duysburgh. Es ift dies ein starker, weit über 100 Köpfe zählender Männerchor, der sehr Tüchtiges leistete er hat besoaders \{ône Bässe zur Verfügung und einen starken, ehrlihen Beifall errang, an dem dte Majestäten Sih lebhoft beteiligten. Die Sänger trugen vor: 1) „Espérance“ von Radour; 2) „Villanelle“ von Masfs:net; 3) „Hymne à la nuit“ von Nameau (1683) und zum Schluß „Le chant des matelots“ von Radoux. Bann spielte bas Kurorchester das „Niederländische Dankgebet“ und den Shkuß machte der Vortrag der Festouvertüre über „Ein feste Burg ist unser Goit“ von Nicolat, vor- getragen von dem „Cäcilien Verein“ uyter Begleitung des Kurorchesters und der Orgel, die der Schloßorganist Petersen s\ptelte.

Der gestrige zweite Abend der Festvorstellungen im Königlicen Theater brachte ein einmaliges Gastspiel des unter der Direktion von Meta Jlltng stehenden Cnglischen Theaters, das zugleich eine Eröffnung{vorstelung dieser Unternehmung in Deutschland war. Gegeben wurde dle dreiaktige Posse von N. C. Carton „Mr. Hopkinson“. Ihre Vtéajestäten der Kaijer und die Kaiserin wurden bet Ihrem Erscheinen in der Hofloge von Hochrufen des Publikums begrüßt. Neben Ihrer MVêajestät der Kaiserin nahm Seine Königliche Hoheit der Prinz Eugen von Schweden Platz, hinter Stiner Majestät dem Kaiser der Reich!» kanzler Fürst von Bülow mit den Herren und Damen der Um- gebungea. Auch der Statthalter Graf von Wedel roohnte der Vor- itellung bei. Das lustige Stück wurde sehc flott gespielt. Hof und Publikum spendeten reihen Beifall.

Mannigfaltiges. Berlin, 19, Mai 1909,

Ueber die Witterung in Norddeutshland im Monat April 1909 berictet das Königliche Meteorologische Institut auf Grund der angestellten Beobachtungen: Ler Wiiterung?ch{arakter des vergangenen Monats zeigte die sprichwoörtlih gewordene Unbeständig- keit des Aprils. Ein în den erften Tagen eingetretener Cemperatur- sturz, der im garzen Gebtete Fcost herbeifühite, leitete eine etwa vierzehntäg!ge Periode vorwtegeid zu kühlen Wetters ein. Dagegen war es in der zweiten Monatshälfte meist zu warm, nawentlih in den Togen um die Mitite der dritten Dekade, tin denen überall mit Avuknahme der Küstengebiete und des Nordostens die Temperaturen zu somwmer!ihen Werten anstieceen Im Gesamtdurh'chnitt errotes sich deshalb ver größte Teil Norddeutscblands als etwas bis 1 Grod zu warm. Nur östlich der Oder sowie an den Küsten war es zu kalt, besonders in Ostpreußen, wo die Monat3mittel stellenweise um 2 Grad hinter den Normalmittela zurückblieben. Die Bewölkung war îm allgemeinen etwas zu gering, die Sonnen- scheindauer ¡war in den nordsöstli@zen Provin;ea und an der Ostsee- küste ein wentg zu klein, fonst aber zu groß, namentli im Südwesten. Es tit für den veränderlihen Witterungscharakter des dietjährigen Aprils bezeichnend, daß gleihwohl überall viel Niederschläge fielen. Ihre Gesamtsumme gig fast durchweg über den langjährigen Durch- schnitt hinaus, in Ostpreußen, Posen und an der Küste siellenweise bis auf das Doppelte. Als besonders trocken erwiesen sich zwei {male Lantstiiche an der Nahemündung und im nördlichen Pommerellen; hier wurden weniger als 25 mm Ntlederschlag jemessen. 29 bis. 20 m falen im größten Teile des Gebiets öfllich einer Linte, die vom Westrande des Thüringer Waldes üter den Harz noch dem Unterlauf der Elbe führt, außerdem an der linken Seite des mitileren und unteren Nhetns, an dec Mosel, am unteren Main, ta der Wetterau und eiaigen Gegenden Westfalens. Westlich der oben bezeihneten Linie wurden meist 50 bis 75 Millimeter gemessen, ebenso tim parößten Teile voa Ost- und Westpreußen, in Schlesien 1echts der Oder, in einem daran an!ch(ließenden ta nordwesilißer Nibtung bis zur Pommerschen Bucht verlaufenden Landstreifen, in Shleswig-Holstetn, im Voclande der Suteten in vereinzellen Bezirken des márkishen Titeilande?s, am Unterlaufe der Mulre, an der vors» pommerscken Küste sowte in einzelnen Teilen von Hannover. Niesen- gebicge, Harz, Thüringerwald, Sauerland und Eifel hatten mehr als 75 und tie höchsten Erbebungen der erstgenannten vier Gebt: ge sogar mehr als 100 Millimeter. Schneefälle kamen noch fast an allen Orten, eine Schneedecke aber, abgesehen von den Gebirgen, nur vy:r- einzelt vor. In Wechselwirkung zwishen einer barcmetrischen Depression, die von der Nordsceküste nordostwärts nah Nuß- land vorüber;og, und hohem Druck, der von Nortwesten ber rah Mitteleuropa vordrang, sehte hier im Anfang des Monats eine nordroefilihe Luststrêmung ein, die allgemein Frost und fast überall Schneefälle herbeiführte. Da fh aber tas Hoc: druck- gebiet schnel ofiwärts übez ganz Norddeuts#h=land ausbreitete, so trat {on Mitte der ersten Dekare trockcnes und heiteres Letter cin, sodaß die Temperaturen wieder stiegen. Mit dem 10. begann eine umfangreihe Depression, die von Jäland heranrahte ihren Einfluß geltend zu machen; sie drängte die Autityklone, deren Kern ih in der zweiten Hälste der ersten Dekl:de na den britischen Inseln vers{oben hatte, südwärts zuiückck und leitete, mebrere Teilminima hinteretnander vach WMitteleuropa entsendend, dort veränderlihes Wetter ein, welches unter wiederholten Tewmperatur- shwankungen und beinahe täglichen Niedershlägen bis Ende des Monats anhielt. Kurz nach Monatsnitte vexrlagerte ih noch einmal hoher Druck von Südwesten her übex Mitteleuropo, sodaß eine \üdlihz Luftfirömung cintrat, die schnelle Erwärmung verursahie; nux im Nordosten wehten unter bem Eirflusse einer das wesllide Rußland bedeckenden Depression kalte Nordwestwinde, die Schneefälle brachten. Zu Beginn des letzten

é 7e : fa + Ubr Königlihe Schauspiele. Donnerttag: Opern- | “F L haus. 128. Abonnementsvyorstellung. Dienfst- und Frei- pläge sind aufaechoben. Die Metftersinger vou Nürnberg. Oper in drei Akten von Richard MWagner. Musikalishe Leitung: Herr Kapellmeister Ble. Negtie: Herr Regisseur Dahn. Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 133, Abonnementävorfstellung. Dienst- und Freipläßge find aufgehoben. Viel |- Lärm um Nichts. Lustspiel in fünf Aufzügen | 2 von Shakespeare. Regie: Herr Regisseur Keßler. Anfang 7# Uhr.

Freitag: Opernhaus. 129. Abonnementsvorstellung. Ein Wintermärcheu. Oper in 3 Akten, frei nah Shakespeare von A. M. Willner. Mußk von Carl Goldmark. Musikalishe Leitung: Herr General. musikdirektor Dr. Muck. Regie: Herr Oberregisseur Droesher. Ballett: Herr Ballettmeister Graeb, Anfang 7F Uhr.

Schauspielhaus. 134. Abonnementsvo:stellung. Zopf und Schwert. Lustspiel in fünf Aufzügen von Karl Gußkow. Negie: Herr Regisseur Keßler. Anfarg 74 Uhr.

Neues Operntheater

8 Uhr.

Uhr: Mivua

abend: Mahé, fang 8 Uhr. Donnerz3ta1: Abschicdévor- stellung: Giselle, Divertifssemenut. Sonntag, Abends 74 Uhr: 171. Billetireservesayg. ODienst- und Freipläge sind aufgehoben, Doktor Klaus,

Schauspiel in

Deut! : Q L. Donnerstag: Fauft. An- | 2 t hes Theater nerslag: Faust. An Abends 8 Uhr: Jungfer Obrigkeit. : ; Ende 10} Uhr. ÆXreitag, Abends 8 Uhr: Die Karoliúgeec. Sonnabend, Abents 8 Uhr: Juagfexr Obrigkeit. Charlottenburg. Donnerstag, Nachmtttags 3 Uhr: S{hwank in drei Akten von Hans Abens 8 in 5 Akten von A. E. Brad)

Freitag: Fauft. Kammerspiele Donnerstag: Gyges und seiu Ring.

Freitag: Frühlings Erwacheu. Anfang §8 Uhr. Berliner Theater. Donnerstag, Nathmittags

8 Vhr: Ein Herbftmanöver. Freitag: Ein Herbstmaunöver. Sonnabend: Ein Herbstmanöver.

Hebbeltheaier.

Donnerstag: Frau ŒWarrens Gewerbe. Freitag: Nevolutionéhochzeit, Sonnabend: Frau Warrens Gewerbe.

Nenes Schauspielhaus. Donnerstagbis Sonn- (Titelrolle: Harry Walden.) An-

Schillertheater. 0. Donnerstag, Nachmittags 3 Uhc: Ein Volksfeiud. fünf Aufzügen von

Meonatsdrittels drang ein umfangreifes Hochdruckgeblei von Skandinavien vor; es ftellte sich vorübergehend starke Abkühlung ein, die im Osten wteder zu Frosttemperaturen führte. Dann riefen Depressionen, die in rascher Folge rördliß von Mitteleuropa vorüberzogen, hler warme Süd- und Südwestwinde hervor, die von ausgebreiteten Ntedershlägen und vielfah von Gewittern begleitet waren. Als aber kurz vor Monatss{chluß unter dem Einflusse von Südwesteuropa vorrückenden hohen Drucks die Winde nah Westen drehten, sanken die Temperaturen wieder ztemlih s{chnell, E

An dem Vertretertag, den der Verein für das Deutsch- tum im Ausland in der Pfingstwoche (vom 2.—4. Junt) in Berlin zu halten gedenkt, zeigt si in allen Gebieten deutsher Zunge ein er- freulich starkes Interesse. Für die Festrede ist der Professor Or. Lamprecht aus Leipzig gewonnen.

Mit der Sißung Montag, den 24. Mai, bes{chließt der Verein zur Pflege deutsher Dichtung „Neue Klause* die Neihe seiner Tagungen vor den Ausflügen im Juni. Der Tondichter Ludolf Waldmann wird „Ecnstes und Neckishes* aus seinen Werken, die Vortragskünstlerin Fräulein Karin Nooa Dichtungen von Theodor Fontane ‘und Konrad Ferdinand Méyer sprechen. Die Altistin Fräulein Margot Lasson-Laemmerhirt wird, begleitet am Klavi:r von Herrn Wilhelm Leupold, Organist an St. Petri, Liedrrx singen. Einladungen versendet auf Wunsch die „Neue Klause*, Berlin SW. 29

Kiel, 19. Mai. (W.T. B.) In die akademish:n Heilanstalten wurden gestern nachmittag drei Person en eingeltefert, die bct einer Pulyerexploston in einem Schuppen der Torpedoinspektion verwundet wurden. Von den BVeiwundeten sind zwei \{chwer, einer leiht verleßt. Nach neueren Nachrichten hat {i der Unfall wie folgt zugetragen: Durch Entzlindung eines Feuerwerkekörpers, der mehrere andere in Brand seßte, brach in einem kleinen Holzshupphen auf dem Inspekttons- aebiet Feuer aus, das durch das Personal der Inspektion bald ge- [ôscht wurde. Zwei Arbeiter wurden burch Stichflammen im Gesicht und an den Händen verbrannt. Der Chemiker Dr. Keller wurde leicht verleßt. Lebenkgefahrc liegt, soweit bis jeyt bekannt, bei keinem der Verleßten vor.

Rouen, 19. Mai. (W. T. B) Die Vaselinfabrik in Lillebonne ist niedergebrannt. Das einsiürzende Dach begrub zehn Feuerwehrlceute, von denen drei getötet und fünf ver- wundet wurden.

Lille, 19. Mat. (W. T. B.) Fn einem Alkobol- und Getreidelager auf dem Boulevard Libertó brach gestern ein Brand aué, der etnen sehr großen Umfang annahm; sämtliche Gebäude find völlig niedergebrannt. Es wird mehre Tage dauern, bis daé euer bewältigt i. Mehiere Werke werden infolge der Feuersbrunsi fetern müssen. Der Schaden wird auf 7 Millicaen Francs geschäßt, Ein Arbeiter wicd vermißt.

St. Petersburg, 18. Mai. (W. T. B.) Hter ist eine Ab- ordnung des preußischen Kotser Alexander Gardegrenadter- regiments Nr. 1 eingetroffen, bestehend aus dem Kommandeur, Oberstleutnant von Uthmann, dem Hauptmann von Hülsen, dem Oberleutnart Freiberrn von Uslar - Gleichen und dem Leutnant Fretherrn von Wangenheim, um dem Kaiser Nikolaus das ihm aus Anlaß seiner 25 jährigen Zugehörigkeit zum Regiment von dem Käser Wilhelm verliekene Dienst- auszeichnungskreuz zu überreichen. Die Abordnung wird mor, en der Kaisergeburtstagsparade in Zarskoje Sselo beiwohnen, und Abends das Diner in der Deutschen Botschaft einnehmen. Die Abordnung gedenkt auch dem Wyborgschen Jafanterieregiment in Nowzorod, dessen Chef der Kaiser Wiihelm ist, etnen Besuch ab- zufuaiten.

Kopenhagen, 18. Mai. (W. T. B.) In Aarhus ift beute die Landesaus stellung, kie ein? tindusirielle, landwirtschaftliche und Kunstausstellung umscßt vnd den ganzen Sommer andauert, dur den König in feterliGer Welse er öffnet worden. Lite ganze Köntlgliche Fanilie, sämtliche Mu:.ister, einzelne ausländishe Diplo- maten fowie zahlrei@e Parlamentarker waren dabei anwesend.

Kingston (Jamaica), 18. Mai. (W. T. B.) Der

bicfige Kingstonpier ist duch Feuer zerstört worden.

Nach Shluß der Nedaktion eingegangene Depeschen.

Paris, 19. Mai. (W. T. B.) Jn der gestrigen Ver sammlung der Postbeamten erklärte der Sekretär des Syndikats der Elektrizitätsarbeiter, daß ihr Ausstand eines Tages unerwartet eintreten werde, damit ein Ersaß nicht möglich sei. Der Sekretär des Verbandes der Erdarbeiter kündigte den Ausstand seines Verbandes für heute an.

Paris, 19, Mai. (W. T. B.) Der Aufruf des Zentral verbandes der Arbeitervereinigungen, in dem zum General- ]streik aufgefordert wird, hat keinen Eindruck auf die Oeffent- lichkeit gemacht. Paris zeigt sein gewöhnliches Bild. Die Ausdehnung des Generalstreiks wird man erst am Nachmittag übersehen können, doch hält man den Versuh für gescheitert.

(Foriseßung des Nichtamtlichen in der Ersten und Bweiten Beilage.)

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ç 25 Uff Anfang 72 Uhr. in 3 Akten von Gustay Davis.

Anfang Rechts berum, Gaus. Ende 51

Narzife. Trauersytec yoael. Ende 104 Uhr.

Uhr.

von Barcnhelm. Abends

sich langweilt.

(Königgräßec Straße 57/58.) Die lustige Witwe.

Donnerstag und um HAmelie.

folgende Tage: (Sommerpreise.)

(Wallnertheater.)

Freitag: Carmez. Sonnabend : Tosca.

Henrik Fhsen.

Freitag, Abends s Uhr: Die Weit, in der mau

Sonnabend, Abends 8 Uhr: Narzif.

Theater des Westens. (Station: Zoologischer Garten. Kantstraße 12,) Donnerstag, Abends 8 Uhr: Opereite von Franz Lekar.

Sonntag, Nachmittags 34 Uhr (bolbe Preise): Ein Walzertraue. Operette von Oëtcar Straus.

Residenztheater. (Direktion: Richard Alexander.) Kilumere

Komische Oper. Donnerstag: Tieflaud.

Trignontheater. (Georgenstraße, nahe Bahnhof Friedrichstraße.) Donnerôtag bis Sonnabend : Liebes- gewittex,

Komödie

D ob al det L000 h Lustspielhaus. (Friedri{straße 236.)

bis Sonnabend: Im Klubsefel.

E "L E S A M O E DS N I L Pf N rf E M ¡T 5ER S)

rramiliennachricchten, Verlobt: Frl. Margarethe Hartmann mit Hrn. Referendar Gerhard St:mann (Flensburg—Düssel- dorf). s L Geboren: Ein Sohn: Hrn. S{1lvorsteher Dr. phil. Baumgart (Deutsch, Liffa). Eine Tochter: Hrn. Oberleutnant Baron von Ardenne (Hamburg). Hrn. Profeffor Dr. Bruchmann (Breslau). _ Hrn. Gericht18ofsefsor Förïter (Trebniß i. Sl.) Gestorben: Hr. Projefsor Dc. Karl Lohmeyer (Königsberg i Pr.). Ö Verantwortlicher Redakteur : Direktor Dr. Tyrol in Charlottenburg. 4 Verlag der Expedition (Heidrich) in Berlin, Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags- Anstalt Berlin SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Acht Beilagen (einshließliÞh Börsen-Beilage).

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Dich

zum Deutschen Reichsanzeiger und K

Erste Beilage

Berlin, Mittwoch, den 19.

Qualität

gering __ |

mittel

Gezahlter Preis für 1 Doppelzentner

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öniglih Preußischen Staatsanzeiger.

1909.

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Außerdem wurdän am Markttage (Spalte 1) nach übershläglider Schätzung verkauft Doppelzentner (Preis unbekannt)

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L “fie Mer ird erkungen. Die verkaufte Menge wir Ge Teaeider Strich. (—) in den Spalten für

Berlin, den 19. Mai 1909.

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Nr. 19 dex „Verdöffentlichungen des K

undheitsamts“ vom 12. Perlgnalng

eiten. Zeitweilige Gelbfieber, Gesehgebung usw. (Deutsch - Neuguinea). etragene

fus c.

Pebammen. (Sachsen.) àdereien- 2c. (Oldenburg.)

beschau. Hautschlahtungen,

Kindermilh, (Clsaß Lothringen.) Zug!

Maßregeln gegen holera.

Stoffe 2c.

Tierseuchen.

aul- und Klauenseuhe,

¡ Braugerste i Braugerste i Braugerste

aiserlihen Ge- Mai 1909 hat folgende Inhalt:

Gesundheitsstand e Gang (Deutsches Relch.) Z ihnärzte.

„Bez, Magdeburg.) Freibänke. (Reg.-Bez. V Wassergese§. e i und Fleis- Flei. chweinekrantheiten.

(Reuß j. E) e Zugher Le (Niederlande. )

2 len. Bled. Da Ero a fteende Krankheiten,

22 35 23,68 24,30 23,00 23,40 24,40 23,50 23 60 25,40 25,00 25,55

24,20 22,50 23,30 24,30 23,00 23,50 25,20 24,50 25,14 23 50

25,80 25,40 24 30

24,40

26 20 25,70 25,40 25,20

16,88 16,80 17,20 17,80 17,20 17,30 16,80 17,80 17,00 17.40 18,00 18,90 17,70 17,40 18,00 18,00 17,00

17,50

15,62 15,90 14,60 16,60 17,00 14,40 18,00 15,50 18,30 17,60 16 20 16,00 15,50

17,60 18,80 18,10 18,70 18 10 18,50 17,50 18,80 17,00 19,60 18,50 18,50 16,20 19,40 19,64 18,30 18,40 18,50 19,00

18,00

den Pferden 1908,

der Volkskrank- Desgl. gegen

(preußen) Kur- (Bayern.) (Wärttemberg,) | handlungen

gressen usw.

(Frankreih.) Baden, land.)

¿fen.) (Sc{hweden.) j Snfluenza unter

Kongreß. (Oesterreich pest, Lungenseuche,

eilmittel. Orten mit 40 000 und

der Tierseuchen Desgl. im Auslande, Maul- und Klauenseuche Biuitish- Ostindien, 1906| gegen Tierseuchen. Sachsen-Meiningen, von

Desin

W 23,68

24,49 23,00 24,30 24,60 23,90 24,10 25,60 25,00 29,99

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24,40

26,20 95,70 25,40 25,60

Roggen.

16,88 17,20 17,30 17,80 17,50 17,50 16,80 17,80 17,50 17,60 18,00 18,90 17,70 17,40 18,00 18,00 17,30

17,50

eizen, 25,00 23,89 24,50 23,50 24,40 24,70 24,00 24,20 25,80 25,50 26,11 25,50 26,00

24,90 29,90 25,40

Fexnen (enuthülster Spelz,

26,00 26,40 25,80 25,56

j 18,00 17,30 17,40 18,00 17,60 17,60 17.30 17,90 17,60 17,80 18,50 19,06 18,70 18/00

17,30 17.60 18,50

Gerfie.

15,62 15,90 14,90 16,90 17,00 14,70 18,40 15,70 18 50 17,60 16,90 17,00 15,50

17,60 18,80 18,20 18,70 18,60 18,70 17,50 19,00 17,30 20,20 18 50 18,60 16,20 19,80 19,64 18,30 18,40 18,50 19,00

18,00

auf volle Doppelzentner und der Verkaufswert auf Preise hat die Bedeutung, daß der betreffende

Preis n

j 17,80 16,20 15,20 17,20 17,20 14/80 18,50 15,80 18,60 18,10 17,00 19,00 16,00

Gasen.

19,20 19,10 18,30 19,00 18,70 18,80 18,90 18,00 20,60 19 00 19,00 17,70 20,00 19,90 18,60

19,20 19,50 19,00

25,00 24,00 24,69 23,90 25,10 25,10 24,50 24,60 26 00 29,00 26,11 25,50 26,00 24,50 25,80 25,40

Dinkel, Fe! 26,00 26,40 25,80 25,56

Kaiserliches Statistishes Amt.

F; V.:

(Preuß,

Zivilbevölkerung 3 im Deut

in der Schweiz, 07 u. 1907/08.

Elsaß Lothringen;

esetzgebenden Deutsches Reih.) V. ) Zahnersaßkunde, Zahn fektion. Vermischtes. Geheimmittel. (Oefterreich.) Wochentabelle über mehr Einwohnern.

Dr. a ch

Körperschaften, international V -— SON

‘eußen, Sachsen, P (Ruß Sterbefälle in deutschen Qesgl. in größeren

er.

im S ugut hen Reiche , Desgl. in Oesterreich, 1. Vierteljahr, Tierseuchen 2c. Zeitweilige Maßregeln Reg.-Bezirke Königsberg, Marienwerder; Großbritannien.) Vereinen, er tierärztlicher RNinder-

Desgl.

25 150

200 30 83 52 20 70

300 700

volle Mark abgerundet mitgeteilt. f id V eegetonimen ist, ein Punkt (. ) in den legten

30.

Reiche, April.

Kon-

2169

2999 2 205 284 305

10 260 92 760

1 876 8 109 1 979 4 803 4812

689 1 068

1 686 2 100

3 789 2184 296 36 216

10 590 12 750

473 2 596

3700 486

1630 952 368

1295

5 880 13 100 Der Dur(hschnittspre

Großstädte. Witterung.

Nr. gegeben im

in

Ner- | folgenden Inhalt: 1909, betr. die dem t bahnfrahtverkehr beigefügte Liste. eisenbahnamts vom 1. Eisenbahnverkeh

Arbeiten vom

23,87 23,00

24,10

25,59 24,50 25,80 25.40

25,65

25,29

25,70 26,20 25,70 25 41 25,46

17,23 17,80

17,75 17,50

18,90 18,20 17,39 18,00 18,00

17,65 18,21

16,14

17,00

19,01 18,70

18.92 17,30

18,50 16,20

19,64 18;30 18,40 18,50

19 60 18,71

is wird aus den unabgeru sechs Spalten, daß entspre

Zündsptegeln oder Zündhütchen.

23,84 |

145. 23,00 i

14, 5.

93.90

25,55 24,50 25,70 25,00

25,00 24,71

pom pon rand juni pu purncks hun pu J] p E E

p S

25,80 26 00 25,60 20 31 25,37

prr u nat R rer pn pet pet r e mommen

O 17,15 17,40

17,70 16,90

18,90 18,20 17,39 18,40 18,20

17,50

18,30

15,98

16,80

Mai 1909, Erlaß des Ministers Beförderung Nachrichten.

réo1dnung. 10. Mai 19093, betr.

19,22

18,30

18 95 16,90

18,50 16,20

19,30 18,00 18,16 18,82

19 50 18,42

13. 5. 11.5.

ä s Auslandes. Erkrankungen in Kr Sie Desgl. in deutshen Stadt-

16 des „Gisenbahnverordnungs Ministerium der öffentlichen Bekanntmachung des Internationalen Ue

600

Arbeiten, Reichskanzlers vom 26. bereinkommen über den Eisen- Bekanntmachung des Reichs- betr. Ergänzung der Anlage 0 zur

deten Zahlen berechnet. e ada Bericht fehlt.

ankenhäusern deutscher und Landbezirken.

blatts“, heraus» vom 14. Mai, hat April

der öffentlichen von Korken mit