1868 / 25 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Eldena , Hufcisen - Sammlung, Ehrenv. Erw. . Neuß in Berlin, Hufeisen aus Gußstahl, Silbern. Med. Klasse 126. Professor Müller in Berlin, Mittel gegen die Rinderpest, (Coopcrateur) Silb. Med. Klasse 72. von Chlapówsfi in Kopaszewo, Merino-Schaafe, Gold. Med. Graf von Mielzinsfki in Kotowo, Merino-Schaafe, Gold. Med. Klasse S1. Dr. A. Pollmann in Bonn, Bienenstock nah Dzierzon verbessert, Silb. Med. Dr. Burchardi in Oer bei. Königsberg in Sachsen, Bienensto, Bronz. Mcd. Klasse 82. Fischkulturgesellschaft in Crefeld, Außer Konkurs. Klasse §3. Gustav Meyer in Potsdam, Preußischer Garten in der Ausstellung, Silb. Med. G. Bodenheim & Co. in Allendorf, Papiersäcke, Vronz. Med. J. Laraß in Bromberg, Gartenpläne, Bronz. Med. J. C. Schmidt in Erfurt, Getrocknete natürliche Blumen, Ehrenv. Erw. I. Niee- praschk in Cöln, Unterhaltung des preußischen Gartens in der Ausstellung (Cooperateur), Bronz. Med. H. Voigt in Cöln, Unterbaltung des preußischen Gartens in der Ausstellung (Coope- rateur), Ehrenv. Erw. Klasse 84, L. Späth in Ber- lin, Hyacinthen, Bronz. Med. E. Delacroix in Berlin, Hyacinthen, Bronz. Med. J. Münter , Professor in Greifswald, Hyaciulhen, Bronz. Mcd. Siekmann in Köstris, Georginen, Bronz. Med. A. Mazerati in Aachen, Bougquets, Bronz. Med. K. Niessing in Brandenburg, Trauerhaselstrauh, Bronz. Med. Klasse 85. S. Adler in Cöln, Kartoffeln, Bronz. Med, R. Neu- mann in Erfurt, Gemüsesämercien, Ebrenv. Erw. J. Hoffmann in Berlin, Weißer Spargel, Ehrcnv. Erw. Klasse §6. Gar- tenbau-Verein zu Trier, Weinkultur, Silb. Med. F. Lade in Geiscnheim, Obst, Silb. Med. Dr. G. Kranß in Perl, Weinbau, Bronz. Med. A. Lepère in Mccklenburg, Obst, Bronz. Med. Gartenbau-Verein zu Berlin, Aepfel, Bronz. Med. Garten- bau-Gesellschaft zuErfurt, Nachbildung von Früchten, Ehrenv. Erw. T. Ginqguet in Geisenheiny, Obstzucht (Cooperatecur) Ehrenv. Erw. Klasse 88S, Gartenbau-Gesell\chaft »Flora« in Cöln, Pflanzen mit ornamentalem Laube, Bronz. Mcd. C. Bouché in Berlin, Pflanzen mit ornamentalem Laube , Bronz. Med. F. A. Haage jun. in Erfurt; Agaven, Bronz. Med. Klasse 95. Neuß in Aachen , Fabrication von Nadeln mit Glasköpfen , Bronz. Med. A. Bahr mann in Paris, Lederarbeiten (Cooperateur), Bronz. Med. R sabeth Paffe in Aachen, Nadelfabrication (Cooperat.), Bronz. e

Verner sind folgendeDrufehler derBekanntmachung vom 15. Juli 1867 zu berichtigen: Es soll heißen: Jn Klasse 17. W. Escher 1. u. Kühn (Königl. Porzell. Manuf.), statt Fischer und Kuhn, in Kl. 4O. A. Ritter, statt A. Biller, in Kl. 42. A. Vacnt\c, ftatt Bautsly und Sokmann, statt Luß- mann, in Kl. 62. Th. Blumenthal, statt Graf v. Blumenthal, in Kl. 90. E. Mann, statt Maner, und Peter Kittel, statt Kittle, in Kl. 93. E. H. Hoffmann, Neustadt in Westpreußen, statt Hoffmann, Berlin.

_ Berlin, den 27. Januar 1868. Die Königliche Ecntral-Kommission für die Pariser Ausstellung von 1867. M o ser.

Landtags- Angelegenheiten.

Berlin, 29. Januar. Jn der gestrigen Sißung des Ab- geordnetenhauses wurde die Debatte über den Etat der indirekten Steuern durch folgende Rede des Geh. Ober-Finanz- Raths Geim eingeleitet :

Die Ereignisse des Jahres 1866 haben au auf die Verwaltung der indirekten Steuern cinen tief gehenden Einfluß ausgeübt. Durch die Erweiterung des Staatsgebietes und durch die Einführung ciner Salzabgabe an Stelle des aufgehobenen Salzmonopols sind dieser Verwaltung zwar beträchtliche neue Einnahmen zugeführt, anderer- seits aber sind ihr durch die Bistimmungen der Verfassung des Norddeutschen Bundes ihre ergicbigsten Einnabmequellen entzogen worden. Dem vorliegenden Etat sür das Iabr 1866 hat aus diesen Gründen formell und maiecriell eine andere Einrichtung gegeben wcr- den müssen als den bisherigen Etats. Ein Bli auf den Abschluß desselben ergiebt, welchen bedeutenden Veränderungen die Verwaltung vom abgelaufenen Aahre ab unterworfen worden is. Während der Etat der alten Provinzen für 1867 im Ordinarium mit einem Uceber- \buß von 33,300,C00Thir. abschnitt, weist der Etat des jeßigen gesammten Staat®gebi ctes für 1868 nur einen Ucberscuß von 12,400,( 00 Thlr. nah. Es wirft sich hierbei zunächst die Frage auf, wie würde wohl der Ueberschuß des vorliegenden Etats sih gestalten; wenn einerseits die Salzabgabe nicht eingeführt und andererseits die Ablieferung der ölle und Verbrauchésteuern an die Bundeskasse nicht angeordnet u crden wäre. Eine desfalls aufgestellte Berecbnung beantwortet diese Frage dahin, daß der Etat mit einem Ucbe {uß von mebr als 44 0C0,000 T haler abgeschlossen und gegen die Finanzetats des Jahres 1867 cinen Mebrüberswhuß von 2x Million Thaler ergeben haben würde. Die Lage des Etats kann demnach troß beträchtlich gestiegener Auêgaben als cinc günstige betrachtet werden.

_ Was die formelle Einrichtung des Etats angebt, so weickt derselbe insofern von der bisherigen ab, als na Artikel 38 der Verfassung des Norddeutschen Bundes die an die Bundeskfasse abzuführenden QJölle und Verbrauchsabgaben von cinheimischem Zucker, Branntwein, Salz,

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Bier und Tabak theils vor, theils in der Linie unter cinem besonde.

ren Abschnitt in Ansaß gebracht sind. Matrcriell bestebt die Abweichung

C ars daß bei den ebengenannten Bundesseucrn nicht ie in Preußen und in den bei Preußen cinrechnenden Ländern wirk-

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lih auffommenden Beträge, sondern nur die davon der preußischen R N verbleibenden Verwaltungskosten - Vergütungen in Ein- nahme gestellt sind. :

Der Bundeshaushalts-Etat enthält aus den eben gedachien Ein- nahmezweigen nur die Uebershüsse in Einnahme, die Verwaltungs- Kosten find dem vorliegenden Etat verblieben und müssen daher, so weit sie nach Artikel 38 der Verfassung von den Brutto-Einnahmen zurückzubchalten sind, hicr in Einnahme erscheinen.

Bezüglich der Ausgaben glaube ih im Allgemeinen über die or- ganische Einrichtung der Zoll- und Steuerbehörden in den neuen Landes- theilen, da die Organisation von besonderem Einflusse auf die Ausgaben gewesen ist, Einiges anführen zu sollen. Jm vormaligen Königreich Hannover bestand ein für Hannover und das Großherzogthum Olden- burg gemeinschaftliches Ober-Zoll-Kollegium, bei welchem ein Olden- burgischer Rath mit Siß und Stimme angestellt war. Diese Einrich- tung konnte nach der Vereinigung Hannovers mit Preußen nit bei- behalten werden. Es isst in Oldenburg eine eigene Zoll-Direfktiv-Be- hôrde errichtet, in Hannover aber statt des Ober-Zoll-Kollegiums ein Provinzial - Steuer - Direktor mit den Befugnissen der Provinzial- Steuer-Dircktoren in den alten Landestheilen eingeseßt und ibm die Verwaltung der Zölle und indirekten Steuern in dem vormaligen Königreich Hannover und in den mit demselben in Verwaltung®- Verbindung stehenden fremden Gebieten übertragen worden; auch das Stempelwesen, das in Hannover von der Verwaltung der dirckten Steuern ressortirte, so wie die Berechnung und Erhebung der Erb- schaft8abgabe ist dem Provinzial-Steuerdirektor übertragen und es sind für den Bereich desselben zivei Stempelfisfkale angesielit worden, welche zugleich die den beiden Erbschaftssteuerfiskalaten obliegenden Geschäfte mit zu besorgen haben. Jedem Fisfal ist ein Secretair und cin Aktuar beigegeben worden. Die Organisation der Hauptämter blieb unverändert. Jn den beiden jeßigen Regierungsbezirken Cassel und Wies- baden, welche zusammengeseßt sind: aus dem ehemaligen Kurfürsten- thum Hessen, dem vormaligen Herzogthum Nassau, dem Gebicte der einst freien Stadt Frankfurt, der früheren Landgrafschaft Hessen-Hom- burg, aus\hließlich des Oberamts Meisenheim, und aus den von Breußen erworbenen chemals bayerischen und Großherzoglich hessischen Gebietstheilen, bestanden früher drei Zolldirektivbehörden, eine Ober-Zoll- direction in Cassel, eine Zolldirection in Wiesbaden und eine von dem Zollverein eingesebte und unterhaltene Zolldircction in Frank- furt a. M. Statt dieser drei Oberbchêrden is in Cassel ein Provinzial - Steuerdirektor eingeseßt und ihm die Verwaltung der Zölle und indirekten Steuern in den beiden Regierungsbezirken mit Auss\chluß des zum Thüringischen Verein gehörenden Kreises Schmalkalden übertragen worden. Zur Bearbeitung der Stemdpel- und Erbschafts\teuer - Angelegenheiten is ein Stempelfiskal in Cassel angestellt. Die Organisation der Hauptämter blieb im Wesentlichen unverändert, nur ihre Sprengel wurden in Folge der neu hinzugetre- tenen Gebietstheile anderweit begrenzt. Von den drei im Kurfürsten- thum Hessen bestandenen Provinzial - Steuerämtern is das eine, in N in ein Haupt-Steueramt- umgewandelt, die beiden anderen ind aufgehoben und die Beamten derselben find anderweitig untergebracht worden. Das Haupt-Steueramt in Frankfurt a. M. ist beibehalten worden. Das Landgräflich hessishe Oberamt Meisenheim ist dem Bezirke des Hauptamts Kreuznach zugetheilt worden. Vom ersten Januar dieses Jahres ab is auch der der Rheinprovinz zuge- hôrige Kreis Weßlar in Bezug auf Zölle und indirekte Stcuern unter die Verwaltung des Provinzialsteuerdirektors in Cassel gestellt und dem Hauptamtsbezirk Dillenburg einverleibt worden. -

In der Provinz Schleswig-Holstein endlich bestand für jedes dicser beiden chemaligen Herzogthümer eine obere Zollbehörde, in &Plensburg für Schleswig und in Kiel für Holstein.

Die Organisation der unteren Zoll- und Steuerstellen war eine von der preußischen durchaus abweichende.

Bchufs Ausnahme der Provinz in den Zollvercin mukßte eine durchweg anderweite Einrichtung, cine gänzliche Umgestaltung der Doll- und Steuerbehörden vorgenommen werden, und diese ist nach preußischem Muster vollständig durchgeführt.

Es ist an Stelle der beiden Oberbchörden in FlenSburg und Kiel eine Provinzialsteuer-Direction bis auf Weiteres in Glückstadt cein- gescßt worden. Für die gesammte Provinz is cin Stempelfisfal, der zugleich als Erbschafté steuerfisfkal fungirt, mit Anweisung scincs Wohn- sibes in Kiel angestellt worden. Die Provinz ist in 12 Hauptamts- bezirfe, 6 Hauptzoll- und 6 Hauptsteuerämter eingetheilt.

Die sämmtlichen soeben angedeuteten Organisationsänderungen haben in dem vorliegenden Etat ihre Berücksichtigung gefunden. Es sind die Einnahmen und Ausgaben jedes der drci neuen Provinzial- Steucrbezirke speziell festgestellt worden , und es ergeben dieselben in Verbindung mit den ebenfalls speziell veranschlagten Einnahmen und Ausgaben für die. alten Landestheile die zum Etat gebrackhten E G R L in An gedruckten Anlagen

( ert. Band 1. i Spccialität N Scite 8 bis 35 der Anlagen, Spccialität Nr. 5,

Den Erläuterungen ist hinsihts des Tit. 1 der Einnahmen Nichts hinzuzufügen. Zu dem Tit, 2 Rübenzuckersteuer, ist zu bemerken, daß der Einnahme an Verwaltungskosten von 266,720. Thalern nach Uit. 8 der Ausgabe ein Aufwand von 280,820 Thalern gegenüberstebt. Der Mehrbetrag der Ausgabe von 14,100 Thalern kommt daher, daß die Gehälter der Nübenzucker-Steucrausfscher in Preußen vom 1. Apiil vorigen Jahres ab erhöht worden sind. Mit Rücksicht bierauf wird bei dem Bundesrathe des Zollvereins auf cine entsprechende Erhéhung der dem Zollverein aufzürechnenden Gehälter der Nübenzucker-Auf- seber angetragen werden. Jn dem Maße, als diesem Antrage cut- prochen wird, wird die Einnahme dieses Titels sih erhöhen und die T '!fferenz ausgeaglicben werden. Den Erläuterungen zu den übrigen Zitiln der Abtheilung A, Bundesstcuern, ist Nichts hinzuzufügen.

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Bei den Titeln 7 und 8 Mahlsteuer und SWlachksteuer, ist von den Ergebnissen der Fraction abgewichen. Wenn in den Erkäuterungen unter Anderem beierlt ist, daß der Erirag der Mah(- und Schlachtsteuer, wie in der Beilage erläutert sei, sich “von Jahr zu Jahr vermehrt habe, so is dabei noch anzuführen, daß diese Stei- gerung scit einer längeren Reihe von Jahren besteht und in dem leßten, dem Jahre 1866 vorangegangenen Decennium eine constante gewesen ist.

Bei dem Titel 9 »Stempelsteuer« wurde für die alten Landestheile bei dem Durcbschnitts\saße- der beiden Jahre 1864 und 1865 stehen ge- blieben. Die demgemäß zum Etat für 1868 gebrachte Summe bleibt hinter der Einnahme des leßten der Fraction zum Grunde gelegten Jahres, 1865, noch um 187,351 Thlr. zurü. Ae

Bei dem Titel 10 »Elbzoll« möchte es nach der auf Seite 13 am Schlusse gegebenen Erläuterung auffallen, daß, während der Elbzoll für die alten Provinzen nur 520 Thlx. beträgt, der desfallsige Antheil des vormaligen Königreichs Hannover zu 128,620 Thlr. angegeben ist, Es if Jhren Herren Kommissarien die unter Anderem auch hierüber verlangte Auskunft dahin ertheilt worden, daß in Gemäßheit der Be- stimmungen der Uebereinkunft wegen Regulirung der Elb- zöôlle vom 4. April 1863 in Wittenberge zwei Elbzollämter, ein vercinigtes und ein gemeinschaftlihes, bestehen. Das pver- einigte Elbzollamt, als welches das preußische Haupt - Zollamt in Wittenberge fungirt, erhebt die cine Hälfte des tarifmäßigen Elbzolles für Rechnung von Preußen, Oesterreich, Sachsen, Anhalt und Hamburg, das andere, das gemeinschaftliche Elbzollamt, erhebt die andere Hälfte, für Rehnung von Hannover, Lauenburg und Medcklenburg. Das erstere, das vereinigte Elbzollamt, hat das Herzog- thum Anhalt abzusinden vaour, daß es demselben den 10. Theil der Einnahme und eine feste Rente von 12,000 Thlr. überweist. Außerdem hat cs die Summe von 120,000 Thlr. als Entschädigung an das ge- meinschaftliche Elbzollamt abzuführen. Von dem Betrage nun, der nach Befriedigung Anhalts und nach Zahlung der Entschädigung von 120,000 Thlr. noch übrig bleibt, erhält Preußen 30 Prozent, und diese sind cs, dic mit dem Durchschnittsbetrage von 520 Thlr. hier im Etat erscheinen. Hannover dagegen crhält seinen Antheil an der unver-

fürzten Hälfte des Elbzolles und außerdem die Summe von 59,250 Thlr.

an der vorbemerkten Entschädigung von 120,000 Thlr. Es ist Übrigens die Absicht, bis zur gänzlichen Beseitigung der Elbzölle, die Erhebung zu vereinfachen Und die Verivaltungsfosten zu vermindern, was beides durch die Aufhebung des gemeinschaftlichen Elb - Zollamtes und durch die Uebertragung der ihm obliegenden Geschäfte an das Hauptzoll- amt in Wittenberge geschchen kann, wozu die nöthigen Schritte bereits eingeleitet sind.

Zu Tit. 12, Brück-, Fähr- und Hafengelder, Strom- und Kanal- Gefälle, ist anzuführen, daß cit dem crstcn dicses Monats dic Nubr- \chiffahrts-Gefälle aufgehoben sind. Jn den Erläuterungen, pag. 15, Zeile 12 von unten, ist bemerkt : :

Darunter d. h. unter der Einnahme in den alten Provinzen s\ind etwa 48,430 Thlr. Ruhrschißfahrts-Abgaben enthalten. Diese Summe kommt nicht ganz in Wegfall, weil unter derselben 17,000 Thaler Hafengelder von dem Hafen zu Rvhrort; welche forterhoben werden, enthalten sind, so daß die wegfallenden Ruhrschitffahrts-Ge- fälle 31,430 Thlr. betragen. ?

Bei der Kontrollgebühr für abgabenfreies Salz Tit. 14 habe ich zu erwähnen , daß der Herr Finanz - Minister vor einigen Tagen die Kontrollgebühr für das zu landwirthschaftlichen Zwecken, d. h. zur Fütterung des Viehes und zur Düngung bestimmte Salz von 2 Sgr. auf 1 Sgr. für den Centner bis auf Weiteres er- máäßigt hat. ; E

Bei dem Tit. 16 »Stra fgelder« is JThren Herren Kommissarien der (im Vergleich zu dem Auffommen in den alten Provinzen) ver- hältnißmäßig sehr hohe Betrag in Hannover und - in Schleswig-Hol- stein aufgefallcn. Es erklärt \sih derselbe aus der Grenzlänge dieser Landestheile und der Erfahrung, daß an den Grenzen mehr Prozesse als im Jnnern vorkommen. Während die alten Provinzen 588% Meilen Grenze gegen das Vereinsausland haben, beträgt die Zahl der Grenzmeilen in Hannover 140, und in Schleswig-Holstein 159%, in beiden neuen Ländern zusammen 2995 Meilen, mithin noch etwas mehr als die Hälfte der Grenzmeilen in den alten Provinzen.

Zu Tit. 17 ist nichts zu bemerken. Die Erläuterungen zu den Ausgaben erscheinen \o eingehend und umfassend, daß es einer Er-

gänzung derselben nicht bedürfen wird.

Oeffeutlicher Anzeiger.

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

Stéckhbrief. Die unten näher bezeichneten vier Personen, und zwar

1) der Kaufmann Carl Otto Fuchs, wegen wiederholter Urkunden-

fälschung verhaftet;

2) der Kaufmann Jsracl Mochschowibß Gurin, wegen {weren Diebstahls verhaftet und durch Erkenntniß des Königlichen Stadt-

gerichts zu 4 Jahren Zuchthaus verurtheilt ;

bart, breites Kinn, lange, gerade, große Nase, kleinen Mund, sehr lange, spißovale Gesichtsbildung, gesunde Gesichtsfarbe, gesunde Zähne, Baenzähne defekt, ist mittlerer Gestalt und hat als besondere Kcnn- eichen : das linke Auge etwas nach Außen gestellt, die kleinen Finger Meiter Hände etwas gekrümmt, an der inneren Seite des linken Daumens - eine 1 Zoll lange, # Zoll breite, harte, faltige Schwiele, der linke Unter- E im Kniegelenk etwas nah Außen gestellt, an beiden Füßen Ballen.

4) Der 2c. Lawin is 32 Jahr alt, am 1. Juli 1835 in Trep- tow a. R. geboren, evangelischer Religion, 5 Fuß 7 Zoll 2 Strich groß,

3) der Kaufmann Rudolph Heinemann, wegen Wechselfäl- hung verhaftet, und i : :

4) der Postbureaudiener Ferdinand Wilhelm Lawin, wegen Unterschlagung in amtlicher Eigenschaft empfangener Gelder ver- ha tet,

sind A gewaltsamen Ausbruchs am 26. d. M. Abends aus den Gefängnissen der hiesigen Stadtvoigtei entwichen. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte der gedachten vier Personen Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gerichts- oder Polizei-Behörde ige zu machen. E 2 Ae zeitig werden alle Civil- und Militair-Behörden des Jn- und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf die gedachten Personen zu vigi- liren, sie im Betretungsfalle festzunehmen und mit allen bei ihnen si vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die Königliche Stadtvoigtei-Direction hierselb| abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadurch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche Rechtswill- fährigkeit versichert. Berlin, den 27. Januar 1868. . Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. Kommission Il. für Voruntersuchungen. Sai L alt, * n 24, Dueinbe 1906.0 1) Der 2c. Fuchs ist 23 Jahr alt, am 46. Vezemoer Poisbam E evangelischer Religion, 5 Fuß 5 Zoll 3 Strich aroß/ hat dunfkelblonde Haare, blaue Augen, braune, starke über der Nase usammengchende Augenbrauen, schr dünnen im Entstehen befindlichen Bart, breites Kinn, lange, gerade Nase, gewöhnlichen Mund, sehr arke Lippen, lange, schmale, ovale Gesichtsbildung, gesunde Gesichts- Eibe, gesunde Zähne, ist kräftiger Gestalt, spricht die Deutsche Sprache

hat dunkelblonde Haare, blaue Augen, blonde Augenbrauen, roth- braunen Bakenbart, dichten, blonden Schnurrbart, ovales Kinn, lange, vorstehende Nase, gewöhnlichen Mund, volle, ovale U A Tbe Teat gesunde Gesichtsfarbe, gesunde Zähne, Backenzähne defekt, ist sehr kräf- tiger Gestalt und hat als besondere Kennzeichen an der. Stirn links eine 5 Zoll lange, weiße, vertiefte Narbe, am Hals links cinen linsen- großen behaarten Leberfleck, auf dem Mittelhandknochen linken Ring- fingers eine viergroschenstückgroße, weiße, vertiefte Narbe, auf erstem Gliede linken Zeigefingers cine 1 Zoll lange, weiße, harte, etwas ver- tiefte Narbe.

Steckbrief. E :

Gegen die unten näher bezeichnete Witiwe ffling, Caroline Fanny Franziska, geb. Kramer, ist in den Aften U. 64. 68. die gerichtliche Haft wegen theils einfachen, theils {weren Diebstahls im wiederholten Rückfalle aus §§. 215 seq. des Strafgeseßbuchs beschlossen worden. Jhre Verhaftung hat nicht ausgeführt werden können, weil sie in ihrer bisherigen Wohnung und auch sonst hier nicht betroffen worden is, sie latitirt daher oder hat sih heimlich von hier entfernt. Ein Jeder, welcher von dem Aufenthaltsorte der 2c. Höffling Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon der nächsten Gecrichts- oder Polizei - Be- hörde Anzeige zu machen. : rau /

Gleichzeitig werden alle Civil- und Militair-Behörden des Jn- und Auslandes dienstergebenst ersuht, auf die 2c. Höffling zu vigiliren, sie im Betretungsfalle festzunchmen und mit allen bei ihr sich vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die Königliche Stadtvoigtei-Direction hierselbst abzuliefern. Es wird die ungesäumte Erstattung der dadur entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche RechtswiUfährig- keit versichert. j

anuar 1868.

Berlin, den 23. J : ; Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen.

Kommission 11. für Voruntersuchungen. Signalement. i Die 2c. Höffling is 44 Jahr alt, am 7. Oftober 1823 in Crefeld geboren, evangelischer Religion, 5 Fuß 3 Strich groß, hat sehr dünne braune. Haare, graubraune Augen, blonde Augenbrauen, hohe Stirn, ovales Kinn, ange! große Nase, kleinen Mund, breite, ovale Gesichtsbildung, gesunde Gesichtsfarbe, defekte Backenzähne, ist shwäch- licher Mea, 4 r E Aprae un e as Kou, 1f dem Vorderschädel sehr dünn, braune | Kennzeichen: links an der Najenwurzel eine erbjengroße, weiße TBarze;/ E vie ae delbrauge A acauen: braunen, dichten Voll- ' rechts im Nacken einen sechsergroßen, braunen Leberfleck. 534 ®

und hat als besondere Kennzeichen am Kinn links einen linsengroßen

berfleck. i i N Dr G urin ist 42 Jahr alt, am 8. August 185 in Slozoin

in Rußland eboren, mosaischer Religion, 5 Fuß 4 Zoll 2 Strich groß,

at braune Haare, graue, tiefliegende Augen, blonde Augenbrauen, ehe Schnurr- uh Backenbart, großes, breites Kinn, lange, gerade, große Nase, gewöhnlichen Mund, sehr lange, ovale Gesichtsbildung, gesunde Gesichtsfarbe, gesunde Zähne, Backenzähne defekt, ist s{hwäch- licher Gestalt und hat als besondere Kennzeichen im Nacken einen

‘chsergroßen Leberfleck. n Da ry and ist 36 Jahr alt, am 2. November 1831

in Sontra in Kurhessen geboren, mosaischer Religion, 5 Fuß 5 Zoll