1868 / 40 p. 11 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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In Kolonne 4 der: zub Nr. 3 des Géséllschafts-Regfsters einge- tragenen Firma »Gebrüder' Lossen auf Eoncordiahüttex« is ex deer. vom: 10. Februar e. cingetragen, daß der &Fabrikbesiper elend Lössen auf Emmershäuserhütte gestorben und von den übrigen Gesellschaftern die Wittwe Oberbergrath Lossen: Caroline, geborène: Bendcr- die Ehe- frau Landgerichtsrath: Vüllers;- geborene Maria Lossen, in Düsseldorf, Elise Lossen; Paula Lossen und' Leopold Lossen aus der Firma áus-

etreten sind. Dagegen. sind als Gesellschafter eingetreten die Herren ilhelm Lossen und Hermann von Braunmühl auf der Concordia- hütte zu Bendorf, und wird die Gesellschaft unter der bisherigen Firma »Gebrüder Lossen« fortgeführt. Die Gesellschafter sind demnach die Herren Matsias Lossen auf der Mithelbacherhütte, Wilhelm Losscn und Hermánn

zeichnet. i sind L 1 und 2 des n t. Neuwied, den 10. Februar 1868. Königliches Kreisgeriht. 1. Abtheilung.

Die Nr. 77. des Gesellschafts-Registers eingetragene Handels8gefell- schaft: J. J.: Lenz êt Cóômp. E Bendorf: ist aúfgelöst. und: die Firma auf’ den Fabrikanten: J: J: enz: daselbst übergegangen. jept' Nr. 405 des Fiëömen-Registers eingetragen.

Neuwied, den 13. Februar 1868. H

Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung.

Königliches Kréisgeriht; L Abtheilung, zu Wesel. In'‘das Firmen-Register: ist bei Nr. 212 zu der für det Kaufmann

Leeser- Pläát zu Ae uri mit der Firma-L. Plaat und Hammin-.

fel äls: Siß: derselben eingetragenen Handelsniederlassung, »deren: Vér- legung: nah Wesel,«: dem jezigen: Wohnort des Jnhabers der Firma und unter Nr. 277 die Firma L. Plaat, der KauFinann Leeser Plaat zu Wesel als Jnhaber derselben und Wesel: als Siz: der Haändels- niederlassung; zufolge Verfügung vom 12. Februar 1868 am 13. Fe- bruar 1868 eingetragen.

Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen 2e. [454] Bekanntmachung. :

Im Auftrage der Königlichen Regierung zu: Potsdam. wird das unterzeichnete: Haupt-Amt am. 24. diefes tonats, Vormittags 10 Uhr, im Amtslofale des-Steuer-Amtes zu Perleberg die der Hebestelle zu NetSchrépkör zügewiesene Erhébuni des- Chausstegeldes auf, der Berlin-Hamburgex Und Kleß t«Genthiñér Chaussee vom 1stén April diefes Jahres- ab unter dem Vorbehakt dés Zuschlages ber ge- dachten höhéren Bèhörde- an den- Méistbiétendén jur Pal t stéllen. Nur folché Petsonen; wekche si vor dém Béginn dés Termins als’ dispositionsfähig. ausweisen und einé Bietürigs-Cäàution von min- destens 100 Thlr, ‘baar oder in annehmbaren inländischén Staats-

apiéren bei dem Steuér-Amte zu Perleberg niederlegen, wérden zum Bieten zugelassen werden. M :

Die Pachtbedin ungen können bei dem uüntérxzeihneten Amte und bei dem Skeuer-Amte- zu Perleberg während der stunden eingeschen werden.

Warnow, den 8: Februar 1868.

Königliches Haupt-Zoll-Amt.

: Brenn», Bâáu- und Nußholz-Verkauf.

Am Donnerstag; dén 27. Februar), Vorimittag810Uhr, sollen im Küselfchen- Gasthofe hicrs{bs aus dén Jágen 92, 93, 94, hiefiger Oberförsterei ca. 25 Eichen) 4 Buchen und'888 Kiefern Bauhösölzer und ca. 48 Klftr. Eichen und 12 Klftr: Kiefern Nußholz Utid ca. 150 Klafter Kiefern Scheit-Brennholz meistbictend- verkäuft werden.

Die Hölzer werden auf Verlangen- von dém betreffenden Forst- shußbbeamten 3 Tage vor dem Teruiné vorgezeigt werdén und die Aufmaßregister in meiner Dienstregistratur zu derselben Zeit zur Ein- sicht bereit liegen.

Die näheren Bedingungen werden im Termine bckannt gemacht.

Regenthin, den 11: Februar 1868.

Der Oberförster. gez. R iß.

j Bekanntmachung.

Zum öffentlichen Verkauf der Gitter des Wasserthores und der auf den Depotpläßen am Louisen- Ufer Nr. 4 und 5 und in der Georgenstraße Nr. 12 lagernden- Gitter 2c der chemaligen Stadtthore R auf Dienstag, den 3. März d. J., ein neucr Términ an und zwar

am Wasferthore um 10 Uhr Vormittags, am Louiscn-Ufer um 11 Uhr Vorniittags, in der Georgenstraße um1 Uhr Nahmittägs.

Taxe und Bedingungen können in den Stunden von 9'bis 12 Uhr Se in meinem Geschäftslokal, Köthenerstraße 32, eingesehen werden.

Berkin, den 30. Januar 1868.

Königlicher Bau -Tnspector. Muyschel.

aupts- ienst-

[193]

Magdeburg- Halberstädter Eifenbahn,

Wir beabsi{tigen,/ 6 Personen-Wagen I. und 11. Klásse

Und 5 Personen-Wagen 1I1. Klasse,

von Vraunmühl auf der Concordiahütte und Dr. Marx

y j TAU : | i | | ' wallstraße 16: hier/ zur Einsicht offen, Lossen, jeßt zu Mannheim, welcher Léßtere jedoch die Firma nicht

Profkuren-Registers eingetragenen Prokuren

Dieselbe: ist |

: mitténten bis zum 6,:M

welche. für: den Betriebßsdienst auf unseren Baähnstreckén nicht meh verwendbar und zum Theil bereits: demontirt: find, zu. verkäufen. i Offerten auf den Kauf dieser Wagen: sind

bis zum 2. März er. , Mittags 12 Uhr,

in unserem Directions-Gebäude, Fürstemvallstiraße 16 hicr) unter de f Bezeichnung »Offerte. auf ausrangirte Wagen« an uns: portofrei einzureichen. Die Wagen, welche in unserm Bahnhofe zu Buckaqu aufgeste] i

sind, fönnen durch. Vermittelung des Herrn Maschinenmeisters in Halberstadt in Augenschein. genommen werden. Die Verkaufs-Bedingungen licgen in unserer Registratur, auch werden wir: solche aus portofreie Anfragen den auf diesen Verkauf Reflefktirenden übermitteln, Magdeburg, den 14. Januar 1868. Direktorium.

[472]: Bekanntmachung. Die Lieferung der für: die Stationen des Telegraphen-Directionz, Bezirks: Königsberg pro 1868 erforderlichen Batterie» Materialicn von ca: 1000 Gläsern, 1000 Polflemmen N 3309 Lunfexblechen für Meidinger'sche Elemente, infringen 500 Zinffolben für Bunsen'sche Elemente, soll im Wege der Submission vergeben werden. Lieferungs-Unternehmer werden aufgefordert, ihre Angebote unte Beifügung. von Proben, frankirt und- versiegelt, verschen mit der Aus rift: »Submifsion- auf Bâtterie-Materiál«, bis zum 23. Fe brut - Is. an die Telegraphen-Direction zu Königsberg einzusenden, | Die Lieferungs-Bedingungen , so wie Muster-Exemplare werde bei der Materialien-Verwaltung der untetzeichneten Telegraphen-Di, rection zur Einsicht ausgelegt und erstere auch auf portofreien Antra gegen Erstattung der Copialien abschriftlich: mitgetheilt.

Vol

Eine Submission auf einzelne Arten der zu liefernden Gegenstände

ist gestattet. Die Eröffnung der eingegangenen Offertén j an welche die Sub rz er: gebunden sinde erfolgt am: 26sen Februar er., 11 Uhr Vormittags, in Gegenivart: der etwa A Submittenten im Bureau des Telegraphen - Betriebs n1pertorsì j Königsberg, den 10. Februar 1868, Telcgraphen-- Direction. Sdcdrötter.

[4 bie Lieferung von 2152 Pfünd Roßhaaren soll dffentlih verdun

gen werden , und ist hierzu ein Termin auf Donnerstag, den |

0. Februar d. J., Vormittags um 9 Uhr, in unseréu Bureay anberaumt. Die näheren Bedingungen liegen daselbst aus. Coblerizz den: 18: Január- 1868.

Königliche Garnison-Verwaltung.

[455]

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Hannoversche Staats-Eisenbahnen. cfanntmachung. Es soll dîe Ahfertigung Und Lieferung von 850 Stück Gußstahlachsen,

650 Stück schmiedecisernen Speichenrädern mit Puddelstahb |

…_ bandagecn, 1050 Stüd Hartguß-Schalenrädern und 1700 Stü Tragfedern zu Güterwagen im Wege der öffentlichen Submission vergeben werden.

Termin hierzu ist auf Sonnabend, den 22. Februar cer, Vormittags: 10 Uhr, im Büreau des Ober - Maschinenmeisters Schäffer hierselbst anberaumt, bis zu welchem Tage die Offerten fran kfirt und versièégelt mit der Aufschrift: :

»Submission auf Wagen-Materialien « verschen, cingereiht werden müssen. |

Die Bedingungen liegen- in- unserem Central-Bürcau sowie in dem vorgenannten Bürcau zur Einsicht aus und werden auch auf portofreie; an den Ober-Maschiñenmeister Schäffer zu richtende Schrei ben in Abschrift mitgetheilt. :

Hannover, den 6. Februar 1868,

Königliche Eisenbahn-Dircction.

R

Von der Zeitschrift für das

Berg-, Hütten- und Salinenwesen

im preußischen Staate, un Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten,

herausgegeben

ist soélbén- die 4. Lieferung des XV. Bandes ¡Jahrgang 1867) erschienen. Der Jahrgang umfaßt H Lieferungen in 4o. mit vielen Holzschnitten und Kupfertäfeln und kostet 4 Thlr. 15 Sgr.

A Zu bezichen durch alle Buchhandlungen und Königl. Postämter c

n- und Auslandes, Berlin, 10. Februar 1868, Die Verlagshandlung Ernst & Korn

in der Königl. Bau-Akademie 12 Hier folgt die besondere Beilage

TUrsten, A

hiesiger Stadt während der Wintersaison alljährlich

willigen, wurde der Cyclus der Vorträge am

Vesoudere Veilage

des Königlich Preußischen Staats-Anzeigers. ZU „47 40 vom 15. Februar 1868.

E L L E L L T B E L r E I —————————————————————————————

A D

Juhalts- Verzeichniß: Der Kurfürst Friedrich Wilhelm als Begründer des preußischen Stau

Das Fabrikwesen Berlins in den

Jahren 1831 bis 1849. (1l.) Die Geschäftsverwaltung der preußischen Justiz-Behörden 1866. (I.) Hamburgs Handel im Jahre

1866. (IL) Seinrich von Brandt.

m

Vorträge über preußische Geschichte und Landeskunde.

Unter den vielartigen öffentlichen Vorträgen, hes ehalten en, hat seither die vaterländische Geschihte und Landes- Ab: kie entsprechende Vertretun gefunden. Es sind daher die drei gegenwärtig hier bestehenden historischen Vereine zu-

sammengetreten, um in einer Reihe von Vorträgen einzelne

Abschnitte der preußischen Geschichte vorzuführen. Nachdem

Y Se. Majestät der König die Gnade gehabt haben, zu diesem

Zweck den Concertsaal des Königlichen Schauspielhauses zu be- béenten Dr: Maul S l od net . d. M., durch den Privatdocenten Dr. Paul Hasse eröffnet.

Dritte sprach über den Kurfürsten Friedrih Wilhelm

als Begründer des preußischen Staates.

Der Vortrag begann mit einer Schilderung der Qustände Deutschlands und ging dann auf diejenigen Momente aus der Jugendgeschichte Friedrich Wilhelms über, die für die Bildung seines Charafters von besonderm Einfluß gewesen. Z

»Die Welt war noch weit entfernt, so ungefähr lau- tete diese Stelle des Vortrags an die Möglichkeit der Selbstvertheidigung Deutschlands zu glauben, als Friedrich Wilhelm, Kurfürst von Brandenburg, seine Regierung begann. Unendlich viel hatte die eiserne Zeit selbst an diesem Charakter geformt. Bilder unsagbaren Elends waren seine ersten Ju- genderinnerungen. Unter der Macht solcher Eindrücke hatte sein Geist fih frühzeitig zu sittlicher Reife entwickelt, mehreremale mußte er als Kind vor den Kriegshorden, die die Mark durchzogen, geflüchtet werden. In der Einsamkeit des Leblinger Waldschlosses, wo er einen Theil seiner Kinderjahre verbrachte, hatte die Hand eines trefflichen , wahrhaft humanen Lehrers Kalkum von Leuchtmar die ernste und glaubens- volle Grundstimmung seiner Seele sorgfältig gehütet. Den jugendlichen Verstand vor der Zeit \ durh gelehrten Unterricht abzuspannen, hatte man wohlweislich vermieden , dagegen war der Bildung des Gemüthes und der Gesinnung ihr volles Recht geschehen. Auch hatte man der früh entwickelten Körperkraft Zeit gelassen, sich in ritterlichen Spielen und waidmännischer Beschäftigung zu Üben. - A

Mächtig war die Phantasie des Qwölfjährigen angeregt vorden, als in Küstrin am Wachtfeuer Wallensteinsche Offiziere ihm die ersten kriegerischen Abenteuer erzählten.

Sein Jünglingsalter fiel in die Zeit, wo nach dem Tode Gustav Adolfs die protestantische Sache alle Aussicht verloren atte; auch Georg Wilhelm von Brandenburg hatte Frieden

it dem Kaiser geschlossen. Seine Mutter, Elisabeth Char- otte, die Enkelin des großen Oraniers, Wilhelm des Schwei- gers, war es, die dahin wirkte, daß dem jungen Prin- jen, zur Vollendung seiner wissenschaftlichen Studien, Hol- and als Aufenthalt angewiesen wurde. Eine befremdende po- ilische Welt für einen deutschen Fürstensohn, die si hier Vor hm aufthat. Jn Holland durfte &riedrich Wilhelm Zeuge sein ines Kampfes, den ein nicht gerade mächtiges aber zähes Bolk um die heiligsten Güter, Freiheit des Glaubens und aatliche Unabhängigkeit , mit Aufbietung aller Kräfte ührte, Er hielt sich lange in dem holländischen Kriegs8- ager auf: hier, wo seit zwei Menschenaltern die Schule er modernen Kriegskunst, machte er seine militairischen Sludien, And vor allem lernte er in Holland eine Politik ennen, die unzugänglich jedem fremden Einfluß, sich nur durch le Interessen des eigenen Gemeinwesens leiten ließ. Es sind "Ie Es rinzipien, auf denen er dereinst die Selbstständig- eit seines Staates begründen sollte. « : T Nachdem im weiteren Verfolge des Vortrages die Einwir- Ung der Jugenderfahrungen auf die spätere äußere Politik des [roßen Kurfürsten und ihre Erfolge in jener s{wierigen und 'eselvollen Zeik dargelegt worden war, faßte der Redner Jegen das Ende seines Vortrages die innere Regierungspolitik eselben in folgende Charakteristik zusammen : : :

»Selten hat ein Staatswesen so dem Charakter seines Bild- ters entsprochen, als das von Friedrich Wilhelm geschaffene. In dem höchsten Regierungskolleg, dem Geheimen Rath, dem ver Kurfürst selbst präsidirt, laufen alle Fäden der Politik, der lvilen und militairischen Verwaltung und der Finanzen zu- ammen: über Allem wacht das Auge des Fürsten, alles ent- Yeidet seine Einsicht. Auf seiner Verantwortlichkeit ruht der

Staat. Aber heilig und fest lebt in ihm das Bewußtsein, daß diese Verantwortlichkeit ihr Maß aus den Interessen des Volkes zu nehmen hat. Es ist ein Wort über den Fürstenberuf, das er den Prinzen, seinen Söhnen difktirte, ein lateinischer Spruch, der verdeutsht heißt: Ih will in meinem Fürstlichen Negiment stets eingedenk bleiben, daß cs nicht meine, sondern des Volkes Sache ist , die ih führe. Für Gott und mein Volk! lautete der Wahlspruch, den er {hon zur Feier der exlangten Souve- rainität über Preußen im Jahre 1657 hatte auf die Münzen peegen gten und während seines ganzen Lebens stets treu efolgt hat. «

Das Fabrikwesen Berlins in denJahren1831 1849.

(S. Nr. 34 d. Bl.) IL

Die Seidenfabrikation hatte si in dieser Periode sehr gehoben. Allerdings waren von den [kleineren Anstalten die meisten eingegangen, da sie in der Wobhlfeilheit der Fabrikate mit den großen auf Arbeit8theilung im höchsten Maße basirten Fabriken des Auslands nicht wetteifern konnten, dafür gab es jeßt aber einige recht bedeutende Anstalten. So beschäftig- ten die Unternehmer Meyer U. Söhne in ihren Fabriken in Berlin und in Bernau über tausend, mebrere andere, wie Baudouin, Hizig und Gabain, einige hundert Arbeiter. Diese Anstalten waren sämmtlich mit den neuesten Vorrichtungen, namentli mit Jacquard-Maschinen, versehen und wetteiferten auch in der Herstellung- der kostbarsten Stoffe mit dem Auslande. Ihr Absatz erstreckte sich bis Süd-Amerika. Die Gesammtzahl der Fabriken, einschließlich derjenigen für die Herstellung seidener Bänder, betrug 99 mit 1612 Arbeitern und 1171 Stühlen, worunter 231 mechanische.

Eine für Berlin wie für Preußen überhaupt neue Fabri- kation war die Herstellung von Shawls. Konkurrenz mit dem Auslande war jedoch in dieser Fabrikation, namentli in den kostbaren Geweben, noch nicht vorhanden. Jm ganzen Staate bestanden erst 5 Shawlfabriken, von denen drei mit 64 Arbei- tern und 29 Handstühlen sich in Berlin befanden.

Fabriken für Bänder, Tressen und Übersponnene Knöpfe zählte Berlin fünf mit 32 Arbeitern und 18 Handstüblen.

Die Strumpfweberei und Wirkerei war bedeutend zurückgegangen. Die Tabelle weist zwar noch 31 Fabriken nah, diese müssen aber sämmtlich unbedeutend gewesen sein, da in ihnen nur 82 Arbeiter an 167 Webestüblen, unter denen allerdings 146 mechanische, beschäftigt waren.

Ganz außerordentlih hatte \sich die Tapisserie und Weißstickerei entwickelt. Durch ges{hmackvolle Anordnung und fkunstvolle Ausführung waren die vollendeten, wie die an- gefangenen Berliner Stickereien weithin berühmt und batten einen ausgedehnten Absaß.

Man ählte in Berlin 27 Posamentierwaaren-Fa- briken mit 214 Arbeitern und 121 Webestühlcn, während es imi ganzen Staate 70 derartige Fabriken gab. :

Im Jahre 1841 war au durch eine Actiengesellschaft eine Filztuchfa brik mit ciner Dampfmaschine von 40 Pferde- traft errichtet worden. i

Die Herstellung von Filz- und Seidenhüten wurde in bedeutendem Umfange fabrikmäßig betrieben und Produkte geliefert, die in Feinheit und Leichtigkeit mit den besten aus- ländischen Fabrikaten wetteiferten. Qur Anfertigung von Wachstuch und Wachs®ta ffent gab es 1849 nur 3 Fabriken mit 27 Arbeitern. Jedoch hatte diese Fabrikation \ich sehr ge- hoben, denn während früher das Auftragen des Wachses nur auf grobe Leinewand ausgeführt worden war, gescab es jeßt auf Parchend, und es wurden außerdem die Stoffe meist ge- musiert. Hierdurch entstanden so auSgezeichnete ¿Fabrikate, daß dieselben zu Teppichen und Möbelbezügen verwendet werden Tonnten.

Dem allgemeinen Fortschritt der Textil - Industrie ent- sprechend, hatten auch die Bleich- und Appretur-Anstalten, Jeugdruckereien und Färbereien fich entwickelt. Das Bleichen und Appretiren der Stoffe geschah mit Hülfe au8age- geichneter Vorrichtungen in 10 Anstalten mit 64 Arbeitern. Für die Kattundruckerei war Berlin der erste Fabrikort Deuti@&-

lands. Selbst in der Herstellung der besten Kattune wurde | mit dem Auslande gewvctteifert, nur in der Erfindung von