1868 / 44 p. 6 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Das die Montanindrustrie regelnde ungatische Bergrecht soll einer zeitgemäßen Umgestallung unterzogen werden. . Ee

ie Landwirthschaft, noch für lange Zeit der e

weig des national-ökonomischen Lebens Ungarns, bedarf, wie der

eriht ausdrücklich hervorhebt, »noch unzähliger rationeller Ver- besserungen.« : i / | |

Sehr wirksam förderten bisher schon die landwirthschaftlichen Vereine die Jnteressen der ungarischen Bodenproduction. Die Zahl derselben vermehrte sich in der hier fraglichen Periode in namhafter Weise. So entstanden in Abauj-Torna, im Biharer, Gömörer und Borsoder Komitate, in Kaschau und Debreczin [landwirthschaftlihe Vercine. Es konstituirte sich die Gartenbau-Gesellschaft in Debreczin und der praf- tishe Gartenbauverein in Pesth. Eine Umgestaltung erfuhr der Lan- desforjtverein, im Entstehen begriffen ist der Marmaroser landwirth- \chaftliche Verein. ; /

i Landwirthschaftliche Lehranstalten wurden errichtet zu Debreczin und- Ke8zthely; weitere sollen gegründet werden in Ober-Ungarn, in Siebenbürgen und in Hradek. 0a |

Eingehend behandelt der Bericht die Rinderzucht und die schon seit Jahren vorhandene Rinderpest. , i j

In der Zeit vom September 1861 bis Mai 1865 herrschte die Seuche in Ungarn in 530 Orten, und es unterlagen derselben bei einem Gesammtvichsiande von 834,166 Stück (mit Jnbegriff der der Keule unterzogenen) 137,126 Stück, d. i. 165 pCt. Vom Manate Juli des Jahres 1866 bis Ende Januar 1867 fielen bei einem Viehstande von 74,043 Stü in 150 verseuchten Orten 8348 Stü, d. i. 11,3 pCt. Vom Monate Februar bis zum Schlusse des Jahres 1867 endlich be- zifferte sich die Anzahl des der Seuche erlegenen Viches in 51 Orten bei einem Viehstande von 32,263 Stück auf 2092, d. i, auf 65 pCt. Wenn der verlorene Kapitals8werth (das Stück Vich im Durdhschnitte mit 50 Fl. gerechnet) und die aus Anlaß der Seuche (für gekeultes Vieh, Reiscauslagen und Diäten) aus Landesmitteln getragenen Un- kfostcn als Grundlage der Berechnung genommen werden, ergiebt sich nachstehendes Resultat. Jm ersten (in den Jahren 1861 bis 1865 3 Jahre und 9 Monate umfassenden) Zeitabschnitte betrug der Verlust an Kapi- tal 6,858,300 Fl., die Auslagen 73,823 Fl., amen 6,932,123 Fl. per Monat entfiel demnach beiläufig 154,000 Fl. Jn der ‘zweiten (7_ Monate umfassenden) Periode war der Verlust an Kapital 417/400 Fl., die Kosten betrugen 51,166 Fl. , zusammen 468,566 Fl. d. i. monatlich annäherungsweise 66,940 Fl. Jm dritten (11 Monate umfassenden) Zeitabschnitte dagegen beziffert fih der Kapitalsverlust mit 104,600 Fl, der Kostenbetrag mit beiläufig 50,000 Fl., zusammen 154/600 Fl., fsonach per Monat mit 14,050 Fl, und es verhalten sich diese Zahlen zu einander wie 11:4, 7:1. Jn der ersten Zeit eriode erlagen von dem erkrankten Vieh 64 pCt. und genasen 35. pCt.; in der zweiten ficlen 51 pCt. und genasen 41 pCt.; in der dritten erlagen 37 pCt., während 57 pCt. gerettet wurden. i | :

Die günstigen Resultate in den beiden leßten Perioden schreibt der Bericht den in Anwendung gebrachten Maßregeln zu.

Unter diesen sind in erster Linie die eigens entsendeten Ministerial- Commissaire zu erwähnen, welche an Ort und Stelle durch ineinander greifende schleunige Verfügungen die Seuche zu ersticken oder doch zu beschränken bemüht waren, ferner jene Maßregel, wonach an Orten, in denen die Seuche intensiver auftrat und d:e Gefahr der Ver- s&leppung eine größcre war, die strenge Absperrung des verseu@hten Gebietes dur einen Militairkordon angewendet wurde. Dies geschah im Distrikte der Jazygier und Kumanier auf der Moriczgäter und Szt.-Läßlóer Pußta, ferner im Nagy - Köröser und Rákos- Kereßturer A so wie in den an Galizien ahgrenzenden Komitaten Bereg und Zips.

Yur Regelung des in Zukunft zu beobachtenden Verfahrens wurde ein Geseßvorschlag Über die Anwendung der Seuchenvorschriften ver- faßt, welcher, sobald er ins Leben übertritt, hoffen läßt, daß das ver- hceerende Uebel mit der Zeit ausgerottet werden wird.

Das Amts - Blatt der Norddeutschen Telegraphen- Verwaltung (Nr. 3 vom 14, Februar) enthält eine Verfügung vom 9. Februar, betreffend die Wortzählung bei Chiffre-Depeschen.

Die Nr. 7 der Zeitung des Vereins deutscher Eisenbahn - Ver- waltungen vom 14. Februar 1868 hat folgenden Jnhalt: 1V. Ver- sammlung der Techniker des Vereins Deutscher Eisenbahn - Verwal- tungen, im September 1868. Mittheilungen über Eisenbahnen. Vereinsgebiet. Projecte und Bau: Eine zweite Route Wien - Paris. Baden, Landtagsverhandlungen über das Eisenbahn-Budget. Mann- heim-Carlsruhe, Geseße8entwurf. Württembergische Eisenbahnbaulten in der Finanzperiode 1867 /70. Pferdebahn von Stuttgart nach Berg. Gie Nordbahn, General - Versammlung. Gießen - Fulda und

ießen - Gelnhausen, Konzession. Preußen: Halle - Guben - Sorau ; Gotha-Leinefelde. Ofener Straßen - Eisenbahn, Stand des Baues. Betrieb: Betriebsresultate der württemb. Staatseisenbahnen im Rechnungsjahre 1866/67. Badische Staatsbahnen, Jahres-Einnahmen. Bayerische Staatsbahnen, Tarifnachträge. Bayerische Ostbahnen, zweiter directer Zug zwischen München und Prag. Oesterreichische Eisenbahn-Tarife. Ausland: Schweiz, Toggenburger Bahn. See- ländische Eisenbahn, Konzession zum Bau der Südseeländischen und Falsterschen Bahnen.

Die Nr. 8 der »preußishen Annalen der Landwirthschaft« hat en Inhalt: XIIL. Sizungs-Periode des Königlichen Landes- Oce onomice-Kollegiums. Drillsäce-Maschine und Dibbelvorrichtung von

.- Zimmermann in Halle a. S. Von E. Perels. Die Zuckerfabrik lrnstein. Vom Rittergutsbesißer Sombart-Ermsleben. Berichte und Korrespondenzen. Literatur: Die Physik in ihrer Anwendung auf Agrikultur und Pflanzenphysiologie von 1x, W., Schumacher.

Das »Ministerial-Blatt für die in den Königlich preußischen Staaten« hält u. A. nachstehend bezeichnete Erlasse, Verfügung des Kriegs - Ministers sämmtliche Königliche Regierunge

Schußscheinen an pflichtigen preußischen Unterthanen , Verfügung des Kultus-Ministers an sämmtliche gen der älteren Provinzen (einshließlich Sigmari provisorischen Anstellung der Eleméèntarlehrer betreffend, vember 1867. Bescheid an das Köni zu N, betreffend die Wittwenkassen

sammte innere Verwaltun tr. 1 vom 31. Januar) ent. Verfügungen 2c. : Cirkular. und des Ministers des Innern an n und an den Ober - Präsiden- betreffend die in Nußland sich aufhaltenden 16. Dezember 1867. Königliche Regierun- Dauer der vom 22. No- gliche Provinzial-Schul-Kollegium beiträge der emecritirten Geistlichen vom 1. Oktober 1867. Cirkular-Erlaß des Ministers des sämmtliche Regierungen der Monarchie l, Kiel und Schleswig) räsidenten von betreffend die Ausführu

Hannover y Ertheilung

miiitair-

ngen), die

und Lehrer, Innern an Wiesbaden, Casse niglichen Ober - olizei - Präsidium hier , aßgeseßes vom 12. Oktober 1867, vom 30. Reglement zu dem Gescß über das Postwe Bundes, vom 11. Dezember 1867. Zusammen Über Behandlung des Portofreihcits

(inkl. Sigmaringen, auch mut. mut. an d Hannover und an das Königliche des Bundes- ember 1867. es Norddeutschen ellung der Grundsäße - Wesens im Norddeutschen Post: anuar 1868. Verfügung der Königl. Tele irection mit der Telegraphen-Ordnung des Norddeutschen Verfügung der Königlichen Telegr istruction über die Vermittelung von elegraphen, vom 27.

biet, vom 1.

vom 28. Dezember 1867. Direction mit der Neuen Baarzahlungen durch den Cirkular - Erlaß des Finanz - Ministers an {\ en der älteren Provinzen , das Verfahre1 er Klassensteuer betreffend, vom 28. September 1867. Erlaß des Ministers des Jnnern an den Königlichen Ober-Präsidenten z_ bei Reclamationen auf Entlassung 1d, vom 19. Dezember 1867. Cirku- inisters des Jnnern an die incl. Schleswig, Kiel, Cassel Druck-Formulare zum Gebrauch für end, vom 30. Januar 1868.

Dezember 1867. che Königliche

Regierun bei Veran-

der Provinz N., die Kompeten aus dem Militairdienst betreffer lar-Erlaß des Finanz-Ministers und des M sämmtlichen Königlichen Regierungen ( und Wiesbaden), die Kosten für das Militair-Ersaßpgeschäft betreff

Kunst- und wissenschaftliche Nachrichten.

nlung deutscher Architekten und Jngenieure in Hamburg stattsinden.

William Herapath, durch seine che- alfällen bekannt und ber

hat der fkürzlich veröffentlichte Par- usgaben für die englische National- a 125,000 Thlr.) ) Sterl. betragen haben; Agenturen u. \. w. und 10,000 f von Gemälden verausgabt. r Besucher der National-G

Die 15. Versam1 wird vom 1. bis 4. Sep

London, 15. Februar. mischen Analysen bei Krimin Alter von 72 Jahren gestorben.

Nach dem »Athenäum« lamentsbericht ergeben, daß die A Galerie im leßten Jahre 15,894 Pfd. Sterl. (etw für das South-Kensington-Museum 1523 Pfd. 2000 Pfd. Sterl. wurden für Reisen, Pfund Sterl. für Ankau 1865 belief si die Zahl de des South-Kensington-Museums auf 692,000. st nunmehr festgestellt, wird der »Osts. Ztg.« aus W bruar, geschrieben, daß die feurigeKugel, w gegen 7 Uhr Abends nement Plock, kowo und Sielec geplaßt un Menge größerer und kleiner Gegend liegt an der Narcw , von Warschau. Die Meteor theils auf gefrorenem Bode funden worden. Steine theils an das

tember d. J.

ühmt, ist im

Im Jahre alerie auf 694,254,

arschau, j elche am 30. v. Mts. cinen Theil von Europa durchflog, im Gouver- Polen, Über den Gütern Zamsko, Gost- d eine Fläche von 3 YJWerst mit eincr er Meteorsteine ÜüÜberschüttet hat. 2 Meilen von Pultusfk und 10 Meilen steine sind theils in die Erde gedrungen, n und auf der Eisdecke der Narew gec- e Landleute haben die von ihnen aufgefundenen Kreisamt in Pultusk abgeliefert, theils an Licb- haber verkauft, theils als Merkwürdigkeit bebalten. die chemische Untersuchung der eingelieferten Meteorst Januar in New-York stattgefundenen händler und Schriftsteller § Verlagsrecht eifrig befürwortet und der einen Operationsplan zur Erlangung des- lde zusammenzuberufenden neuen egen sollte.

im Königreich

In Warschau is eine angeordnet. Bei einer am 30. Versammlung amerikaniscch wurde cin internationales cin Ausschuß ernannt, selben entiverf

er Verlagsbuch

en und ciner in Versammlung der Anwesenden vorl

Statistische Nachrichteu.

l Die Baugewerkschule zu Holzminden an at in diesem Wintersemester von 780 an lern 638, meistens dem Zimmer- Mühlen- und Maschinenbaufach an haben 550 Schüler Wohnung , selbst genommen.

Holzminden. der Weser h gemeldeten Schü- und Maurergewerk, so wie dem gehörend, aufgenommen. Hiervon

Kost und Verpflegung in der Anstalt

Vom Großherzoglih mecklenburg-\{chwerinschen Staats- Jahrgang für das Jahr 1868 in der Hof-

kalender ist soeben der 93. O. W. BVärensprung erschienen.

buchdrukerci von Dr. belle Il des 2. Theiles, welcher die fir Confirmations-, Heiraths- und St Mecklenburg-Schwerin vom 2. Dezen 1867 incl. enthält und welchen nahme derjenigen größeren Orte, kfeitlihe Zählungen stattfanden, werden konnten, indem aus de1 nisse der allgemeinen obri ebenso wie im vorigen vom 12, November 1866 Kalcnders

1 Nach der Ta- chlihe Bevölkerungs-, Geburts-, erbelisten des Großherzogthums Dezember 1866 incl. bis 30. Novemler für die Bevölkerungsangaben, mit Aus- in welchen schon seit längerer Zeit obrig- nur die Martinilisten zu Grunde gelegt dem übrigen Theil des Landes die Ergeb- gfeitlihen Zählung vom 3. Dezember 1867, Jahre die der obrigkeitlichen Zählungen l : / zur Zeit der Zusammenstellung noch nicht einberichtet waren, stellt \sich die Gesammt-

| ; 751 Bevölkerung des Großherzogthums Mecklenburg - Schwerin pro

ber (Dezember) 1867 auf 553,884 Einwohner, auf 550 mehr 2 m Sahre 1866, in welchem dieselbe, nah gleichem Berechnungs-

8, 553,884 betrug. Jn der Mehrzahl der gtistlihen Jnspectio- Mone hatte sich die Bevölkerung zwar vermindert, im Ganzen, um 9968, dagegen aber in den 14 anderen um 2818 vermchrt. Die er- heblichste Vermehrung fand in Rostock und Parchim att.

Vertheilt man die obige Einwohnerzahl von 553,884, je nachdem sie in den Domänen, in den ritterschaftlichen Gütern , in denen der Klöster, in den Städten und in deren Kämmerci-Gütern wohnen, so fommen davon auf die Domänen 202,540 (im November 1866 betrug die Summe 204,261), auf die ritterschaftlihen Güter 134,787 (im November 1866: 135,740), auf die Kloster-Güter 8970 (1866: 8961), auf die Städte 193,377 (1866: 190,114) , deren Kämmerei - Güter 14/210 (1866: 14,258), Summa 553,884 (1866: 553,334), mithin im Jahre 1867 mehr: Klostergüter 9, Städte 3263, Summa 550, weniger: Domänen 1721, ritterschaftliche Güter 953, städtische Käm-

i-Güter 48. - i ere Rach dem Alter und den Geshlechtern gesondert zerfällt die Einwohnerzahl von 553,884 in Konfirmirte, männlich 180,675, weib- lih 194,419, Nichtkonfirmirte, männlich 30,199, weiblih 88,591 , zu- sammen männliche Konfirmirte 270,874, weibliche 283,010.

Auf jede der 244 Quadratmeilen kamen Ende 1866: 2268 Einwohner, j-§t 2270. An jedem Tage des zurückgelegten Kirchen- jahres von 364 Tagen wourden durchschnittlich etwa 51 Kinder gebo- ren und starben fast 33 Personen. i

Was das Verhältniß der ehelichen zu den unechelihen Geburten betrifft, so waren unter 18,573 Geborenen 15,078 ehelihe und 3495 uneheliche, also ein unehelihes Kind gegen fast 45 ehelihe (1866: 1 gegen 4%; 1865: 1 gegen 35). Mit Inbegriff der vor der Taufe oder der Geburt gestorbenen Kinder betrug die ganze Sterblichkeit 12,968 Seelen.

Jm Alter’ von mehr als 70 Jahren starben 1819 Personen, darunter 1112 zwischen 70 und 80 Jahren, 373 zwischen 80 und 90 Jahren, 46 wischen 90 und 100 Jahren, 1 Über 100 Jahre alt. Von den übrigen 87 war das Alter nicht genauer angegeben. Nach Abzug der im höheren Alter und in der Kindheit gestorbenen 8925 bleiben für die mittleren Jahre vom 14. exkl. bis zum 70. inkl. 5010, also 105 weni- ger als die gewöhnlichen drei Siebentheile der ganzen Mortalität.

Unter den 9484 Getrauten waren 4461 Jungfrauen gegen 4106 Junggesellen und 355 Wittwer mehr als Wittwen. i

Die Einfuhr von Wein in den Zollverein betrug nach den Kommierzial - Uebersichten für 1866 394,095 Ctr.; sie hat in Folge der mit 1. Juli 1865 eingetretenen Herabseßung des E Eee auf 4 Thlr. für den Centner eine Höhe erreicht, wie sie M Zestehen des Zollvereins nicht vorgekommen is. So betrug z. B. bei einem Jollsaße von 8 Thlr. für den Centner die Einfuhr 1842 238,824 Ctr, 1845 259,167 Ctr, 1850 252,255 Ctr. , und als der Saß für Wein in Fässern auf 6 Thlr. pr. Ctr. vom 1. Januar 1854 ab ermäßigt worden war, 1854 250,917 Ctr., 1858' 261,867 Ctr., 1862 241,745 Ctr. Es hat sich also seit 1842 der Bezug fremder Weine im Verhältniß von 1C0:165 gesteigert. Jn noch viel größerem Maße hat der Absaß vereinsländisher Weine in das Ma A i ITm He 90 ias die Ausfuhr 41 tr. ; agegen werden für: 1842 "u 0,889 Ctr, 1845 80/102 Ctr. 1850 118,719 Ctr / 1854 310,260 Ctr., 1858 219,813 Ctr., 1862 —— 255/749 Ctr. Bis zum Jahre 1858 hat, mit Ausnahme der beiden Jahre 1853 und 1854, fortwährend Mehreinfuhr von Wein stattgefunden , seitdem ist aber die Ausfuhr alljährlih stärker gewesen. Stellt man die Export- ziffern von 1842 und 1866 einander gegenüber, so ergiebt sih eine Zu- nahme im Verhältniß von 100: 381, Was die Herkunft der in den Zollvercin eingeführten Weine betrifft, so läßt sich dieselbe aus den Kommerzial-Uebersichten mit Genauigkeit nicht übersehen , man kann indeß annehmen, daß ungefähr 80 pCt. der Gesammteinfuhr aus fran- zösischen Weinen bestanden haben, während Oesterreich mit 12 pCt. und die übrigen Productionsländer mit 8 pCt. an derselben betheiligt gewesen sind. Nach den zollamtlichen Anschreibungeu sind im Jahre 1866 eingeführt worden : 78,237 Ctr. oder 19,9 pCt. aus Frankreich, 64,085 Ctr. oder 16,3 pCt. aus Hamburg ; 56,929 Ctr. oder 14,4pCt. ostsee- wärts, 44,743 Ctr. oder 11,3 pCt. aus Belgien, 32,021 Ctr. oder 8/11 pCt. aus Oesterreich, 30,865 Ctr. oder 7,8 pCt. nordsecwärts, 30/520 Ctr. oder 7,7 pCt. aus Bremen, 19,843 Ctr. oder 5,0 pCt. aus Holland, 9309 Ctr. oder 2,4 pCt. aus der Schweiz. Außer- dem sind 16,751 Ctr. oder 4,3 pCt. als Erzeugnisse badischer Enklaven in der Schweiz zollfrei eingelassen worden. Die Ausfuhr, überwiegend aus Rhein-, Mosel- und süddeutschen Weinen bestehend, war am stärksten nah Holland mit 299,139 Ctr. oder 71,3 pCt.; außerdem exportirten noch 34,790 Ctr. oder 8,3 pCt. nach der Schweiz, 26/907 Ctr. oder 6,4 pCt. nach Bremen, 15,343 Ctr. oder 3,7 pCt, nach Hamburg, 13,714 Ctr. oder 3,3 pCt. nach Frankreich, 11,414 Ctr. oder 2,7 pCt. nach Holstein und Lauenburg, 8063 Ctr. oder 1,9 pCt. nach Belgien. Die Zoll-Einnahme vom ausländischen Wein hat im Jahre 1866 1,506,692 Thlr. oder 1,26 S r, pro Kopf der Bevölkerung ertragen. Der Konsum ausländischer Weine hat etwas zugenommen, er betrug im Jahre 1841 -— 0,32 Quart, 1850 0,31 Quart , 1859 0,30 Quart, 1866 0,39 Quart pro Kopf der Bevölkerung. Da- gegen ist der Weinkonsum im Zollverein Überhaupt geringer geworden. Nach Bienengräbers »Statistif des Verkehrs und Verbrauchs im Zoll- verein für 1842—64« beträgt die eigene Weinpröduction 182,002,020 Quart; hiervon is für 1866 die Mehr - Ausfuhr mit 25,179 Ctr. = 906,444 Ort. in Abzug zu bringen, so daß also für den Verbrauch 181,095,576 Ort. oder 5,04 Ort. für den Kopf der Bevölkérung ver- bleiben. Dieterici hat den Wcinkonsum für 1849—53 auf 5,99 Qrt. pro Kopf berechnet, so daß sih also eine Abnahme um 0,95 Qrt. pro Kopf herausstellt, die als Folge der stärker gewordenen Consumtion

von Bier und des gestiegenen Absaßes vercinsländischer Weine nah dem Auslande angeschen' werden muß , ;

Die Ausgaben für die italienische Marine stellten sih im Jahre 1860 auf 20,225, ö&rcs. ; 1861 auf 57,000,000 ; 1862 auf 85,000,000 ; 1863 auf 93,000,000, 1864 auf 62,000,000 ; 1865 auf 47,000,000 ; 1866 auf 41,500,000; 1867 auf 44,379,000 Frcs. Am 1. Januar 1867 hatten die Schiffe der Kriegsmarine abgeschen von den Neubauten einen Werth von 127,645,000 Frcs. Die usgaben für den Bau des neuen Arsenals zu La Spezia betragen 34 Millionen &rcs. Nach SivIug der Kosten für den Unterhalt der Bagno's und derjenigen für die Administration der Handelsmarine, bleibt als Ausgabe für die eigentlihe Kriegsmarine in den leßten \sechs Jahren einc jährliche Durchschnittssumme von 37 Mill. Fres.

Gewerbes; uud Handels-Nachrichten.

Dem ersten Hefte des IV. Jahrganges des »Archiv für See- wesen« (Herausgeber Johann Ziegler) entnehmen wir folgende Notiz Über den Stand der Arbeiten am Suez-Kanal: Mit Ende November vor. J. waren 32/962,631 Kubikmeter Erde ausgehoben; es bleiben noch 41,549,499 Kubikmeter zu heben übrig. Zur selben Zeit standen 39 Bagger in Arbeit, 21 andere sollten im Monat Dezember in Ar- beit geseßt werden. Die Anzahl der Arbeiter betrug 8340, von welchen 9980 im Suez-Distrikt, d. i. 28 engl. Meilen von der Mündung des Kanals, vertheilt waren. Von den Baggern arbeiteten 5 im Bassin von Port Said, 6 im Port Said-Distrikt, 14 im El Guisir-Distrikt, 10 im Jsmailia-Distrikt und 4 im Suez-Bassin.

_ Kiel, 15. Februar. Nach einer Bekanntmachung der kommissa- rischen Verwaltung des Provinzial - Steuerdirektorats für Schleswig- Holstein, vom 4. Februar, betreffend eine Verlegung der inneren Linie des Grenzbezirks im südlichen Holstein, wird in Folge der Eröffnung des freien Verkehrs zwischen dem Herzogthum Lauenburg und dem Dollverein, sowie des damit eintretenden Wegfalls der Zolllinie zwi- ¡chen Holstein und Lauenburg, auch der Grenzbezirk auf der Strecke von Höltigbaum bis Benstaven wegfällig und erhält die innere Linie des Grenz- bezirks folgende veränderte Richtung: 1) Jn Fortseßung der Richtung von Meiendorf auf das Wirthshaus Höltigbaum geht die Binnenlinie von diesem Punkte aus über Willinghusen, Heidfrug und Ohe nah Müh- lenbeck, 1vo sie die Bille überschreitet und dann an die Binnenlinie des Grenzbezirks im Herzogthum Lauenburg \ich anschließt. 2) Von dem Punkte an, wo die Binnenlinie, vom Steinfelder Heckathen kom- mend, an die Lübeck-Oldesloer Chaussee tritt, geht dieselbe in nächster Richtung an die Trave und dann längs dieses Flusses bis Benstaven, so wie von da aus über Klein- und Groß-Barniß und Westerau nach Ahrensfelde, von wo aus sie längs des Weges nach Siebenbäumen in die Binnenlinie auf lauenburgishem Gebiet übergeht.

Vor einigen Tagen wurde der Bericht der Rheinschifffahrts- Kommission herausgegeben ; derselbe umfaßt die Jahre 1865 und 1866, und wir entnehmen ihm folgende Daten über den Rheinverkehr. Bei Emmerich betrug die Einfuhr von Kaffce 1856: 632,748 Ctr. und 1866: 378,913 Ctr. ; die Einfuhr von Baumwollengarn 1856: 156,636 Ctr. und 1866: 112,589 Ctr.; die Einfuhr von Rohtabak 1856: 152,822 Ctr. und 1866: 80/400 Ctr. Der Transport der Kaufmanns- güter nahm also ab. Die verschiedenen Rohstoffe und Lebensmittel dagegen werden immer massenhafter, sowohl zu Berg wie zu Thal; befördert. Der Transport von Steinkohlen betrug: 1856 bei Emme- rich 6,397,888 Ctr. zu Thal / 1866 16,074,890 Ctr. zu Thal; 1856 bei Mainz 3,210,195 Ctr. zu Berg, 1866 8,969,661 Ctr. zu Berg. Das absolute Gewicht der Rheintransporte- nimmt, troß der Eisenbahnkon- furrenz, fortwährend zu. Jn keinem der früheren Iahre hat der Ge- sammtverkehr auf dem Rhein den Umfang der leßten Jahre erreicht. Auch die Zahl der auf den rheinischen Dampfbooten beförderten Rei- senden is} vor wie nach sehr bedeutend.

München, 16. Februar. Das Apothekergewerbe gehört nach Art. 8 des neuen Gewwerbegeseßes auch ferner wie bisher zu den kon- essionspflichtigen Gewerben. Weil jedo die hierüber geltenden Vor- priften theils lückenhaft sind, theils den Anforderungen der Gegen- wart nicht mehr genügen, haben si die Königlichen Staatsministerien des Innern und des Handels veranlaßt gesehen, die bezüglichen Be- stimmungen einer Revision zu unterstellen und vorerst die Kreis-Me- dizinal-Ausschüsse, sowie die Ausschüsse der Apotheker-Gremien mit ihren gutachtlichen Vorschlägen zu hören. Ohne für den JIn- halt und den Umfang der zu erstattenden Gutachten eine Grenze seßen zu wollen, sind unter Zugrundelegung der Apothekerordnung folgende Punkte angedeutet, welche vorzugsweise eine nähere Erwägung zu erheischen scheinen: Die Vorausseßungen für die Errichtung sowohl allopathischer als homöopathischer Apotheken, die etwaige Beseitigung der Filial - Apotheken, die Vorbedingungen zur Führung einer Handapotheke, die Transferirung der Apotheken, die Ansprüche der Erwerber bereits bestehender Apotheken auf Erlan-

ung der Konzession ; die etwaigen Folgen der Veräußerung einer

Apotheke, im Falle der Verkäufer später wieder als Bewerber um eine Apotheker - Konzession auftritt; dann, insoferne die allgemeinen Bestimmungen des neuen O in Beziehung auf die Apotheken einer weiteren Spezialisirung bedürfen _ sollten, die Zulässigkeit der Stellvertretung und Verpachtung, die Fortseßung des Geschäftes durch die Wittwe, die provisorische Fortführung eine Apo- theke für Rechnung einer Konkurs- oder Nachlaßmasse, die rechtlichen Wirkungen der realen Eigenschaft einer Apotheke, endlich die Regelung

der Zuständigkeit und des Verfahrens insbesondere bezüglich der Ver-

leihung einer Konzession zum Betriebe einer schon bestehenden, so wie zur Errichtung einer neuen Apotheke, die Vorbedingungen zur Erler- nung des Apotheker-Gewerbes, die Fortbildung während der Lehr- und Scrvirzeit, dann die Fähigkeitsprüfungen; die Stellung der Apotheker, dann die Organisation und der Wirkungskreis der Apotheker-Gremien.

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