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i für jede Zeitersparniß unter 15 Jahren. Der über elta “ Adlide Dit der Bohrarbeiten ließ der italie- nishen Regierung eine Modification des Uebereinkommens® wichtig ersheinen. So verpflichtete sie sich denn, den Tunnel des Mont-Cenis bis zum 31. Dezember 1871 dem Verkehr zu übergeben, wogegen Frankreich am 3. Februar es übernahm, {hon am 15. Juli d. J. an Jtalien cine Abschlagssumme von 7 Mill. baar zu zahlen und eben so am 15. Juli jedes folgen- den Jahres 3000 Fr. für jeden inzwischen auf französischem Grund und Boden weiter durchbohrten Meter. j
— Der Kaiser hat einen eigenen Abgesandten nah Nizza geshickt , um ihn dort bei der Uebergabe der Königlichen Leiche
zu vertreten, und diese durch Frankreich bis zur deutschen Grenze zu geleiten.
Spanien. Madrid, 3. März. (W. T. B.) Die Re- ierung hat über einen Theil der Provinz Aragonien den Be- agerungszustand verhängt. Jn dem bezüglichen Dekret wird ausdrücklich erklärt, daß diese Maßregel lediglich gegen den neuerdings in ungewöhnlichem Umfange auftretenden Schmug-
gelhandel gerichtet sei. Ftalien. Florenz , 29. Februar. Die offizielle Zeitung
veröffentlicht ein Königliches Dekret über die Reorganisation des
Mauritius- und Lazarus-Ordens. Jeder, der kein Großbeamter des Staates ist, kann bei seiner ersten Ernennung nur Rilter
werden, und nur in Zwischenräumen von 3, 4 und 5 Jahren
u einem der höheren Grade aufrücken. Dié Zahl der Großkreuze wird auf 60 beschränkt, die der S: zieré auf 150, die der Commandeure auf 500, der Offi- ziere auf 2000. Die Zahl der Ritter bleibt vor wie nach Legion. Die Ordensperleihungen werden in den gewöhnlichen Fällen am Tage des heiligen Mauritius und bei dem Verfassungsfest vor- genommen werden. Ausländer können fortan nur auf Grund eines vom auswärtigen Amte dem Könige gemachten Bor- \chlags dekorirt werden. Beim Austausch von Decorationen mit einem anderen Staate wird als Regel festgestellt, daß das Großoffizierkreuz des Mauritiu8- und Lazarus - Ordens dem
i | weiter Klasse gleichzustellen ist. Großkreuz es rens Le B.) 20! Ae bes Synbikus
von Venedig beschloß die Deputirtenkammer in ihrer heutigen Sizung, eine Deputation zu ernennen , welche den Empfangs§- feierlihkeiten für die Ashe Manin's beiwohnen soll. — Dar- auf wurde die Berathung über dic Aufhebung des Zwangs- courses fortgeses!, Finzi empfahl einen Antrag, nah welchem der Qwang®dcours aufhören und 300 Millionen Staat8papier- geld, in fünf Jahren zu amortisiren, auL8gegeben werden. sollen. Ein anderer Antrag, von Semenza eingebracht, verlangt all- málige, gleichmäßige Tilgung der Banknoten. Viacava hielt die definitive Aufhebung des Zwangscourses vor Bewilligung der Steuern nicht für thunlich, will aber in Ermangelung an- derer wirksamer Auskunftswege eine Zwangßsanleihe acceptiren. In ähnlichem Sinne sprach sich Fualdi aus.
Numánien. Bukarest, 29. Februar. Der »Monitorul offiziale« berichtet über den Empfang der rumänischen Abge- sandten in St. Petersburg. Der Kaiser versicherte dieselben seiner Freundschaft für den Fürsten Karl und seines Wohl- wollens für das Land.
Rußland und Polen. Warschau, 1. März. (Osits. Z.) Aus dem jüngsten von der hiesigen Liquidations - Kommission erstatteten Bericht über die Feststellung der Liquidations-Tabellen
eht hervor, daß der Durchschnittspreis einer Desätine Land N Morgen) im Königreih Polen 24 SR. 74 Kop. beträgt.
iedriger sind die Durchschnitts-Bodenpreise in den lithauischen Gouvernements ; sie betragen nämlih pro Desätine (mit Ein- {luß der Wirthschaftsgebäude und Wiesen) im Gouvernement Wilna 10—16 SR., 1m Gouvernement Grodno 10—18 SR., im Gouvernement Kowno 14— 30 SR., im Gouvernement Witebsk 10 — 18 SR., im Gouvernement Minsk 10—18 SR,, im Gouvernement Mohilew 10—14 SR.
Dánemar®s. Kopenhagen, 3. März. (W. T. B.) Der Kultus8minister, Bischof Kierkegaa rd, hat heute seine Demisston eingereicht.
Amerika. Washington, 22, Februar. Der Senat hat das Mandat des in Maryland gewählten Senators Thomas für ungültig erklärt, weil derselbe sich digt d durch Begünstigung der Rebellion kompromittirt habe. Der Präsident Johnson hat Sherman's Ernennung zum Commandeur im Atlantischen Militairdistrikt auf defsen eigenes Ansuchen widerrufen. — Der Präsident hat den General-Major G. H. Thomas mittelst Patents zum General-Lieutenant und mittelst anderen Patents zum General ernannt.
— Aus Washington, 2. März, meldet Reuter's Office : Das Haus der Repräsentanten genehmigte die einzelnen Anklage-
Artikel gegen den Präsidenten Johnson. Derselbe wird ange klagt, die E verleßt zu haben , sowohl dur seine Ordre zur Abseßung Stantons, als durch die Erhebun des Generál Thomas zum Krieg8minister ohne Senatskonsenz, ferner: der Armee-Bill dadurch zuwider gehandelt zu habey daß er General Emery zur Befolgung solcher Befehle vergy, laßte, die ohne Grant's Gegenzeichnung demselben gUgefertigi wurden.
— Der am 3. d. M. in Brest eingetroffene Dampf »Saint Laurent« hat Nachrichten aus Amerika Überbrad welche bis zum 22. Februar reichen. Der Aufstand iy Yucatan ist nach einem von den Juaristen bei Merida fochtenen Siege niedergeworfen worden. Der Führer der R, bellen fiel in der Schlacht. Die Hafenstadt Ta mpi co, woselbsi die Rebellen sich noch behaupten, wird von der mexikanischen Flotte blokirt. |
Telegraphische Depeschen aus dem Wolff’ schen Telegraphen - Büreau. Hamburg, Mittwoch, 4. / | gestern stattgehabten Wahl zum Norddeutschen Reich8tag wurke der Kaufmann M. W. Hinrichsen mit 1412 von 14
Stimmen gewählt. z Florenz, Mittwoch, 4. März, Morgens. Die bayerise Regierung hat die Mittheilung hierher gelangen lassen, daß dem zwischen Jtalien und dem Norddeutschen Bunde abge {lovfsenen Handels- und Schifffahrt8vertrage beitrete.
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Nachrichten aus Ostpreußen Aus den einzelnen Kreisen des Regierung®wbezirks Gun:
binnen liegen folgende Mittheilungen vor:
Kreis Stallupönen. Die Typhus-Epidemie ist troß der vor den Behörden ergriffenen Vorfichtsmaßregeln, namentlich in der Krä stadt in der Zunahme begriffen, und es hat in derselben ein neus Kreislazareth eingerichtet werden müssen7 so daß im Kreise nunme deren vier bestehen. Die Sterblichkeit is nichtsdestoweniger verhälb nißmäßig nit erheblich. ae, 0 i
Die durch Beschluß der Kreisstände eingerichteten sech8 Getreide Depots werden voraussichtlih binnen Kurzem mit Vorräthen ver sehen sein, da die erste Sendung von Berlin aus bereits unterwet ist, und die Übrigen rasch folgen werden.
In Folge der Witterungs8-Verhältnisse hat die Zahl der Chausse Arbeiter verringert werden müssen, und es werden die in der jeßigen Jahreszeit ausführbaren Erdarbeiten Überhaupt bald beendigt si, Um so erfreulicher i} es, daß sich zur Verwendung einer größern Zahl von Arbeitskräften bei d@ Königlichen Ostbahn günstige Aub Fhten eröffnet haben, und daß die Einrichtung cines Arbeiterzugd von Stallupönen nach Jnsterburg beabsichtigt wird.
Die Suppen-Anstalt der Kreisstadt hat reichliche und außerordent liche Beiträge erhalten. Durch die Thätigkeit des Hülfsvereins findd eine vermehrte Anzahl von Personen durch Spinnen Beschäftigut und Verdienst, und eben so hat derselbe 4000 Stück Torf, 1 Klafit Holz, 6 Scheffel Erbsen, 2 Scheffel Graupe, 45 Pfd. Brod un 20 Pfd. Speck an Bedürftige der Stadt vertheilen lassen. Von de Königlichen Regierung hat der Magistrat Kochsalz theils unentgeltlih theils zum Verkauf an Nothleidende zu 3 Pf. à Pfd. erhalten.
Kreis Jnsterburg. Die Armenpflege, namentlich die Speisui der bedürftigen Schulkinder und Erwachsenen hat ihren geordnet Gortagua, Leibwäsche und warme Kleidungsstücke sind in bedeutende
uantitäten vertheilt worden.
In der Kreisstadt erhalten 20 Mann im Stadtwwalde und 80 A beiter und Handwerker auf dem sogenannten Fuchsberge dauern Beschäftigung; außerdem is 471 Frauen durch Spinnen und 1500 werbetreibenden durch Beschaffung von Arbeit Gelegenheit zum Vt dienst gegeben. 60 Handwerker haben direkte baare Unterstühung! erhalten und 200 Familien ist Brod und Mehl verabreicht worden.
Kreis Gumbinnen. Auf dem platten Lande haben mehrt der 99 bestehenden Suppenanstalten erweitert werten müssen, ded reichen die Mittel hierzu vorläufig noh aus. Jn der hiesigen Stad ist die Zen Bens gut geleitet, der Magistrat hat von dem lan wirthschaftlichen Verein der S Glaß ca. 320 Ctr. Saatgettrel zur Vertheilung an bedürftige kleine Grundbesißer hiesiger Geg" A erhalten und ist die Sendung auf dem Transport griffen. : j
Für die hiesigen [Tischler sind in Folge der Gesuche des M gistrats von verschiedenen Eisenbahn - Directionen Bestellungen (8 Schubkarren eingegangen und zwar von der Berlin-Hamburger Bal! auf 100 dergl. zum Preise von 4 Thlr. 10 Sgr. und von der S sisch-Märkischen Bahn auf 570 à 3 Thlr. 15 Sgr. Auch Rademahl und Schmiede erhalten hierdurch Beschäftigung. |
Zur Beschäftigung der hiesigen arbeitslosen Klempner, Malcry h \{miede und Drechsler sind aus milden Gaben 250 Thlr. überwie Die bedürftigen Schneider und Schuhmacher haben sich zu den ihn! von der Militair-Verwaltung offerirten Arbeiten des geringen Loh wegen nur selten gemeldet. Zur Abhülfe dieses Ucbelstandes sind e Kommando des 2. Ostpreußischen Grenadier-Regiments Nr. 3 hierst / vorläufig 100 Thlr. übersandt und werden weitere Mittel zu diesel Quwecke verwendet werden.
Bei den Chaussee- und Eisenbahnarbeitern sind jeyt auch Maul Zimmer- und Schuhmacher-Gesellen zux Beschäftigung angenom? worden. s
Kreis Pillkallen. Die Preise der Lebensmittel verharren
März, Morgens. Vei de
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bereits zwei Monaten auf derselben Höhe und darf daher angenom- men werden, daß die Zufuhr dem wachsenden Bedürfnisse cutspxechend zunimmt. Aus der polnischen Städt Wladislawo findet ein: Jéhr lebs hafter Jmport von gebackenem Brod skatt; das Pfünd kostet iñ den Kirchspielen Schirwindt , Willuhnen und Schillehnen nür 13 nige. y M ngünstig lauten die Nachrichten aus dem Kirchspiel Schir- windt, dà nunmehr auch cine große Zahl von Eigenkäthnern nach Unterstüßung verlangen und die Mittel der Nothstands-Comité's zu ihrer Gewährung nicht ee Schleunige Abhülfe der augenblick- lichen Bedrängniß is} herbeigeführt. Aus den übrigen Kirchspielen wird das erfolgreiche Bekämpfen des Nothslandes und die Handhabung
der Armenpflege gemeldet. Kreis Ragnit. Aus dem Getreide - Depot in Szillen sind
Lebensmittel nah Ragnit und Wischwill geschafft worden, um beim Eintritt des Eis8ganges d Mangel zu verhüten ; desgleichen ist die Verproviantirung Schmaleningkens bewirkt. Jn den Kirchspielen Rautenberg und Budwether is dur die von der Königlichen Do- mainen-Verwaltung den Donmainen- und Forst - Kolonicen gewährten Keshülfen, so wie durch Eröffnung und Vermehrung von Arbeits- stellen die Noth in vielen Familien bedeutend gemindert worden.
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Laundwirthschaftliche Nachrichten.
Berlin, 4. März. Die Gegenstände, über welche \sich in der gestrigen Sißung des Landes8-Oekonomie-Kollegiums Debatten erhoben, betrafen den Bericht des Rittergutsbesißers von Saenger über seine Reise nach österreichischen Provinzen, wegen Einsammlung von Erfahrungen der dort eingeführten Pauschal-Besteuerung der- Spiritus-Fabrication und die Vorlage des Ministers für die landwirthschaftlichen Angelegenheiten, betreffend die Wuchérblume
} Senecio vernalis, Vorher wurden an die Mitglieder vertheilt: eine
Denkschrift über die landwirtbschaftlichen Verhältnisse in Schleswig- Holstein, eine Denkschrift über die Maßregeln des Staates zur För- derung der Landes-Kultur während des verflossenen Jahres und ‘eine Denkschrift Über die in den leßten 20 Jahren ausgeführten Landes- Meliorationen. Zur Ansicht waren ausgelegt: Das Werk des Dr. Hartstein über den Londoner Viehmarkt und Karten über die ver- anshlagten und wirklich eingekommenen Erträge aus der Grundsteuer im Jahre 1863 in Bayern nach den verschiedenen Bodenklassen.
Das Kuratorium der Koppe-Stiftung hatte aus dem Fonds der na einen Preis für ein Werk ausgeseßt und wendet sich jeßt an as Kollegium , die Beurtheilung einer cingegangenen Preisschrift zu übernehmen. Das Kollegium kam dieser Aufforderung nach und er- nannte den Wirkl. Geheimen Kriegs-Rath Menzel , den Ritterschafts- Direktor v. d. Knesebeck und den Landes-Oekonomie-Rath von Nathu- slus-Koenigs8born zu Preisrichtern , welche ihr Urtheil in der nächsten Session augen haben.
An den Bericht des Herrn von Sacnger über seine Reise nach Desterreich knüpfte sich eine Debatte. Es dürfte dem Referate Über dieselbe ein kurzer Rüblick über die Veranlassung der Reise voraus- inen sein. Herr von Sacnger hatte in der vorjährigen Session en Antrag gestellt, den österreichischen Steuer - Modus bei, der Spiri- tusgewinnung in Preußen cinzuführen, und das Kollegium hatte den Beschluß gefaßt, den Minister für S landwirthschaftlichen Angelegen- heiten zu ersuchen, eine KommissioWzu beauftragen, mit dem Beginn dex nächsten Brennperiode in Oesterreich die gedachte Besteuerungs- methode ciner allseitigen eingehenden Prüfung zu unterwerfen und demnächst den Gegenstand in der diesjährigen Sibßung8Lperiode, auf Grund des von der Kommission zu erstattenden Berichtes, zur Be- taihung zu stellen. ; i
Eine solche Kommission ist von den Ministern der Landwirthschaft und der Finanzen abgesendet worden. Das Mitglicd derselben, Herr v. Saenger, hat nun über das Ergebniß seiner Reise und der von ihm gesammelten Erfahrungen Bericht erstattet, der im Wesent- lihen dahin ging, daß er 11 österreichische Brennereien besucht habe, in denen er seine Ermittelungen vorgenommen habe. Er habe ge- funden, daß die großen Brennereien in Oesterreich jedenfalls gegen die großen Brennereien in Preußen im Vortheil seien. Nichtsdesto- weniger befände er sih nicht in der Lage, den österreichischen Steuer- modus für Preußen zu empfchlen, da er den sehr großen Nachtheil habe, daß die Brennereien nicht zu jeder Zeit ihre Arbeit einstellen innen y denn es müsse von dem Beginn der Campagne der Umfang und. die Dauer des Betriebes angemeldet werden, weil danach die Pauschalsumme der Steuer bemessen werde. Stelle eine Brennerci hre Arbeit vor Ablauf der angemeldeten Zeit ein, so müsse danach die Gesammtsteuecr bezahlt werden. Ein Folcher Steuermodus stehe I aven mit den besonderen , eintretenden Wirthschaft8-
vauniijen.
Dei der Debatte wurde die Frage aufgeworfen, ob nicht die öster- tische Regierung durch den Handelsvertrag mit * reußen verpflichtet fh die von ihr-zu erhebende Spiritussteuer nicht niedriger zu stellen, ald ihr Betrag in Preußen sei. Hierauf theilte der Ministerial-Direktor r Handels-Abtheilung im Handels-Ministerium mit, daß dies nicht Gall sei; jedoch sei festgeseßt,, daß_ die Export - Bonification für Spiritus nicht höher, als die vom Spiritus erhobene Steuer scin tse, Die Verhandlungen , welche preußischerseits mit Oesterreich 11 dieser Angelegenheit gepflogen worden scien, wären bis jeßt: von iem genügenden Erfolge noch nicht begleitet gewesen. Uebrigens sei L Einführung der Pauschal - Besteuerung in Oesterreich durch. die neren Verhältnisse daselbst hervorgerufen worden, und die Regierung e gol daß diescr Steuermodus die Einnahme der Spiritus- ache. - | Dem Antrage. des Herrn Eslner. v. Gronow, eine Kommission Mitgliedern zur Vorberathung des Gegenstandes zu wählen,
welche Vorschläge zu machen habe, damit das Kollegium in den Stand gesept werde, Auirâge zu stellen, die geeignet find, die dem Bteritel riébe des Norddeutschèn Bundes durch die österreichische E dtohehden Gefchken abzuwenden, wurde zugec- stimmt. s wurden gewählt: der Rittergutsbesißer v. Saenger, Milterguts heißer e G Kli, gutübesi er Lehmann, Ober- Práäsi- «_ N . Nath v. in | eh. Reâ b Nath De. güderödorf | edin und Geh. Regierungs er zweite Gegenstand, welcher einer Debatte unterworfen wurde betraf die Vorlage des Ministers für die Landr irten Ange- legenheiten in Betreff der Wucherblume Senecio vernalis. Derselbe hat dem Kollegium cinen Bericht der Regierung zu &ranffurt a. O, welcher diese Pflanze betrifft , übersendet; »mit dem Ersuchen , das Landes - Oekonomie - Kollegium bei seiner nächsten Versammlung über die Verbreitung des Unkrautes und die Mittel zu seiner Unterdrückung zu d M N Zu erstatten. « er Bericht der genannten Regierung giebt an, daß das ich- nete Unkraut in den Kreisen Sternberg, Arenswalde uud Fro, in großer Ausdehnung vorgekommen is. Die Psflanze sei perennirend, enttvickele sich im Laufe des Sommers aus dem ausgestreuten Saa“ men, Überwintere und treibe im zeitigsten Grübjahr Blüthen. Sie wuchert daher bedrohlih, vorzugsweise auf solchen Aeckern, die im Sommer und Herbst „mit der Pflugarbeit verschont wurden, also auf Klee- ‘und Weideschlägen, finde \ich aber au in Luzernkoggeln, die nicht ganz dicht bestanden seien; und auf Waldblößen. Wege und Graben- ränder U. st. w. würden von ihr überzogen. Jn Getreidefeldern / nà- mentlich in der Winterung sei sie nicht beobatet worden, auch in der Sominerung nur selten und nur an Stellen, an welchen die Saât aus: irgend einem Grunde A E s wäre. — Die Schädlichkeit des Unkrauts besteht nah dem Bericht darin , daß es; erstens von fei- ner Thierart gefressen Werde, zweitens, daß es als erhebliche Bei- mischung auch das'Heu säinmtlichen Thiergattungen widerlih, wenn nicht ungenießbar mache , drittens , daß es die Übrige Vegetation in hohem Grade beeinträchtige und viertens, daß es urch den Flug- saamen eine ungemeiñe“ Verbreîtulgbfähigkeit befiße.
Der Antrag des Referenten, Rittergutsbesißers von Herford, geht dahin : S Kollegium wolle beschließen, Se. Excellenz den Herrn Minister ZU ersuchen, die Landwirthe der östlichen und namentli der speziell von der Ueberwucherung der Senecio vernalis betröffèncn
. Provinzen , über die Natur der Pflanze und die Mittel zur Uniter-
drückung derselben, durch geeignete ekanntmachungen der betreffenden Verwaltungs8organe zu belehren.« — Der Korreferent; Landes-Oekono- mic-Rath von Nathusius-Koenigsborn, empfahl zur Belehrung des betheiligten Publikums ein Preis- Ausschreiben seitens des vor- gesekten Ministeriums für Schriften , welche \sich die Erörterung der
Nughngen der -massenhaften Verbreitung der Senecio vernalis, die weckdtenstlihsten Mittel, ihr vorzubeugen, und das Unkraut, wóo es ich eingeniftet hat, zu vertilgen, zur Aufgabe stellen. Gleichzeitig \oll darauf hingewiesen werden, daß erprobte Vorschläge, um die Pflanze
in irgend einer Weise nußbar zu machen, sehr nüßlich erschei l (S ou fernex als ein ANeTtann Tee 2 1e M ersch E wilden.
führter Recht8grundsaß betrachtet werden, daß kein Grundbesißer oder Nußnießer seine Grundstücke so behandeln darf, daß die Nachbarn da- durch beschädigt werden. h
Bei der Debatte stellte sih heraus, daß die Pflanze verbreitet i} in Westpreußen, Pommern, Posen und in den Kreisen Arnsiválde, Lairdsberg und Friedeberg des Regierungsbezirks Frankfurt a. O
Zum Schluß wurde folgender Antrag des Grafen Burghaus an- genommen: »den Herrn Minister zu bitten, die landwirthschaftlichen Vereine auf die Schädlichkeit der Senecio vernalis, in seiner größeren Verbreitung, aufmerksam zu machen und sie zu veranlassen, darauf hin- A diese Wucherpflanze bei ihrem ersten Auftreten möglich zu vertilgen. « i
_ Bei Eröffnung der Session meldeten sich verhindert ‘die Mit-
alieder: Gencral - Landschasts - Rath Richker, dur die Sißungen des Provinzial-Landtages, denen er beiwohne, und der Landschafts»Direk- tor von Hagen, dur die Sißungen des Kommunal-Landtages; deren Mitglied er sei, erklärten aber , später eintreffen zu wollen — Durch Krankheit abgehalten waren: der Königl. Kammerherr von Buggen- hagen, der Präfident a. D. Magdeburg, der Hauptmann a D. Farth- mann, der Rittérgutsbesiber Feddersen und der Wirkl. Geh. Kriegsrath Menzel. Der Rittergut®besißer Freiherr v. Trott is durch Faumilien- verhältnisse von seinem Erscheinen zurückgehaltcn. Ferner waren nicht anwesend: die Direktoren der . [landwirthschaftlichen Akademicen zu Proscau und zu Poppelsdorf, Oekonomie-Rath Settegast und Geh. Regierungs-Rath Dr. Hartstein.
— Das Amts-Blatt der Norddeutschen Post-Verwaltung (Nr. 12 vom 3. März) enthält General-Verfügungen, betreffend 1) die Spedition der Correspondenz nach den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika, vom 27. Februar; 2) die Portofretiheit des »Central-Hülfs-Comité für die Kolonisten im Herzogthum Arenberg-Meppen«, vom 29. Februar; R die Portofreiheit für die Correfpondenz der Bevollmächtigten zum
undesräthe des deutschen Zollvereins, vom 2, März.
Kunst- und wissenschaftliche Kachrichten.
— Der Gesammtcyklus der norddeutschen Kunskvereine hat, wie die »Kieler Ztg.« mittheilt, seine Ausstellungen in folgender Weise für das laufende Jahr geordnet: Vom 1. bis 31. März: Bremen; vom 12. April bis 1. Juni: Hamburg; vom 15. Juni bis 13. Juli: Lübeck; vom 27. Juli bis 24. August: Kiel; vom 7. Sep- tember bis 5. Oktober: Rostdck;' vom 19. Oftober bis 16. November: Stralsund. : ; : : Ï
Ceipzia! 3. März. Zur Ang cines Denkrnals für Me endelssohn-Bartholdy hat sch hier ein Comité gebildet.
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