1868 / 58 p. 9 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

1012

täts - Obligationen VI. Emission gegen Einlösung des Coupons Nr. 1 Serie 1. erfolgt : hier bei unserer Hauptkasse vom 1. April er. ab, Vormittags, und in Berlin vom 7. bis incl. 9. April er. in unserem dortigen Empfang8gebäude, Vormittags von 8 bis 12 Uhr.

Den Coupons muß bei der Präsentation eine mit Quittung, Namensunterschrift und Wohnung®8angabe des Präsentanten verschene Nachweisung beigefügt werden , welche die Stückzahl, den Werth der O die Serie und die den Verfalltermin bezeihnende Nummer ergiebt.

s Stettin, den 3. März 1868. Direktorium der Berlin-Stettiner - Eisenbahn - Gesellschaft. Vrebdorff. Zenke. Stein.

Bekanntmachung.

Die Einlösung der am 1. April d. J fälligen, sowie der früher zahlbar gewesenen, nicht verfallenen Zinscoupons von Prioritäts- Obligationen der Stargard-Posener Eisenbahn I, 11, und Il]1. Emission erfolgt, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage, in der Zeit vom 1. bis 15. April dieses Jahres, in den Vormittagsstunden von 9 bis 12 Uhr, : :

in Berlin bei der Kasse der Disconto-Gesellschaft, in Stettin bei dem Bankhause S. Abel jun. und in Breslau vom 1. April ab täglich in densclben Stunden bei unserer e a E und Geldsendungen nach auswärts finden dabei ni att.

Breslau, den 25. Februar 1868.

Königliche Direction der Oberschlesischen Eisenbahn.

E R E L IR

[658]

Côln-Mindener Eisenbahn-Gesellschaft. ; Die Ausgabe der am 1. April d. J. fälligen neuen Couponsserie zu den 4zprozentigen Prioritäts-Obligationen 111. Emission Littr, B. und Littr. B. a. unserer Gesellschaft wird am 16. März d. J. be- ginnen. : Die bezüglichen Anweisungen sind nebst einem nach Nummern Ne auch den Namen und Wohnort des Präsentanten angeben- en Verzeichnisse in duplo, wozu Le bei unserer N kasse hierselbst, dem Herrn S. Bleichröder in Verlin und der Norddeutschen Bank in Hamburg unentgeltlich ausgegeben werden, am unsere Hauptkasse einzuliefern oder franco einzusenden. Dieselbe wird den E in Person präsentirten Anweisungen auf cinem Exemplare des Verzeichnisses bescheinigen, und demnächst an einem dem Präsentanten bezeichneten Tage, gegen Rückgabe dieses mit Quittung zu verschenden Exemplares, die neuen Couponsbogen mit dem anderen Exemplare des Verzeichnisses verabfolgen. S Ueber die mit der Post eingehenden Anweisungen wird cine Empfangsbescheinigung nicht ertheilt, wie über die auf gleichem A alsbald versendeten CouponS8bogen eine Quittung nicht gefordert wird. Die Uebersendung der Couponsbogen per Post erfolgt unter Cou- vert ohne Begleitschreiben und unter Angabe des vollen Werthes der Zins-Coupont, sofern eine andere Werthdeclaration nicht ausdrücklich verlangt sein sollte. Côln, den 1, März 1868. Die Direction.

[762]

E i Die Actien unserer Gesellschaft Nr. 66,770. 86,302. 86,393. 86,394.

Cöóoln-Mindener senbahn. 86/395. 86,396. 86,397. 100,181. 100,182. 100,183 à 200 Thlr. sind dem Eigenthümer abhanden gekommen.

Auf den Antrag desselben und mit Vezug auf Nr. R. der abän- dernden und zusäßlichen Statut - Bestimmungen vom 13. September 1865 fordern wir den gegenwärtigen Jnhaber dieser Papiere hierdurch auf, dieselben an Uns einzuliefern oder seine Rechte daran geltend zu machen, widrigenfalls wir die Mortifizirung derselben bei dem hiesi- gen Königl. Landgerichte beantragen und, fobald diese erfolgt sein wird, dem Eigenthümer neue Dokumente an Stelle der abhandenge- kommenen ausfertigen werden.

Cöln, den 4, März 1868. Die Direction.

Verschiedene Bekauntmachungen. Königliche Scminarschule. (Höhere Knabenschule.) Der Sommerkursus derselben beginnt Mittwoch, den 1. April, Vormittags 9 Uhr. Bis dahin werden Oranienburger-

straße 29 vom Unterzeichneten neue Shüler täglich von 12—1 y angenommen. Das Schulgeld beträgt für's Quartal 6 Thlr. praeuy Berlin, den 6. März 1868. : t, Der Königl. Seminar - Direktor Thilo.

Bekanntmachung. Für das neue Bugsir-Dampfboot suche ich

cinen Dampfboot-Führer, der befahren ist und dag E men als Steuermann bestanden hat und G

einen Maschinisten, der bereits in ähnlichem Verhältniß standen oder doch Dampfmaschinen selbstständig bedient p Das jährliche, nicht pensionspflichtige Gehalt beträgt 400 Thlr, Bewerber, vorzugsweise solche, welche civilversorgungsberechth und höchstens 40 Jahre alt sind, wollen ihre s\elbstgeschriebenen U träge mir bis zum 20. März er. einreichen und ihre Atteste beifügen . Neufahrwasser, am 26. Februar 1868. l

Der Königliche Hafen-Bau-Jnspektor. Tx. Schwabe.

[772] : , Die Stelle eines Wald- und Feldhüters für hiesige Stadt i} q, ledigt, für dieselbe ist ein jährlihes Gehalt von 150 Lol. ausgeseht, Bewerber um die agde Stelle wollen ihre Sittenzeugni C V an unterfertigte Behörde einsenden. ; Schlüchtern, den 5. März 1868. Der Stadtmagistrat. Hafner.

773] Dochumer Verein für Bergbau und Gußstahlfabrication

Wir bringen hiermit gemäß §F. 29 des Statuts zur öffentlichen Kenntniß, daß unser Bureau - Chef Herr J. Zerw es in Abwesenht eines Mitgliedes unserer Verwaltung die Ünterschrift des Generale Direktors zu kontrasigniren hat.

Bochum, den 6. März 1868.

Der Verwaltungsrath.

Königliche Niedershlesisch-Märkische Eisenbabn. Tür den Transport der Ausstellungs-Gegenständ., id zu der von dem Breslauer landwirthschaftlichen Vereine für die Zeit von 30. April bis 3, Mai cer. angeseßten Ausstellung von land-, forst und hauswirthschaftlihen Maschinen und Geräthen nach Breslay gesandt werden, finden nachstehende Erleichterungen statt: 1) Die Beförderung erfolgt für den Hintransport ohne Ausnahme zu dem vollen tarifmäßigen Frachtsaß. 2) Der Rücktransport der unverkauft gebliebenen Gegenstände erfolgt dagegen auf derselben Route frachtfrei, wenn: a) dem auszustelleuden Frachtbricfe der Original-Frachtbri Über den Hintransport beigefügt und b) auf dem Frachtbriefe von der Ausstellungs- und Markt Kommission bescheinigt ist, daß die Gegenstände auf der __Auëêstellung gewesen Und unverkauft geblieben sind. | 3) Diese Transport-Erleichterungen finden nur bis 3 Wochen nah dem Schlusse der Ausstellung Anwendung, Berlin, den 24. Februar 1868. Kön igliche Direction der Nicderschlesisch-Märtischen Eisenbahn.

Königliche Niederschlesish- Märkische Eisenbahn. Qr den Transport der Ausstellungs-Gegenstände, welche für dit von dem landwirtbschaftlichen Central-Verein für den Nezedistrikt und dem landwirlhschaftlichen Haupt-Verein für den Regierungsbezirk Posen für die Zeit vom 19. Mai bis 19, Juni cr. in Aussicht genommen A landwirthschaftliche und gewerbliche Ausstellung nat romberg A werden, finden nachstehende Erleichterungen statt: 1) Die Beförderung erfolgt für den Hintransport ohne Ausnahur zu dem vollen tarifmäßigen Frachtsaze. 2) Der Rütransport der unverkauft gebliebenen Gegenstände erfolgt dagegen auf derselben Route frachtfrei, wenn: a) dem gauszustellenden Frachtbriefe der Originalfrachtbrief über den Hintrans®port beigefügt und b) auf dem Frachtbriefe von dem Ober-Güter- Verwalter der Königlichen Ostbahn Herrn Perrin resp. Maschinenmeister Herrn Hagen bescheinigt ist, daß die Gegenstände auf der Aus- stellung gewesen und unverkauft geblieben sind. 3) Diese Trans®port-Erlecichterungen finden nur bis 3 Wochen nah dem Schlusse der Ausstellung Anwendung. Berlin, den 21. Februar 1868. ___ Königliche Direction der Niederschlesisch - Märkischen Eisenbahn.

Königliche Niederschlesis{ch- Märkische Eisenbahn. _…_ Der durch unsere Bekanntmachung vom 28. November v. J. ver öffentlichte Tarif über die Beförderung der Extrazüge fürsilicher Herr schaften oder einzelner Personen nebst Begleitung wird ad Nr. 1 wit folgt abgeändert : 1) der Preis eines Extrazuges beträgt: für die Lokomotive für jede Achse eines auf Verlangen gestellten Personen- oder Salonwagens . ° für jede Achse eines auf Verlangen oder auch den bahnpolizeilihenBestim- mungen zufolge gestellten anderen A RDAINI D es otte e coveh e » 1595 A Ie 2 Alle u einem Minimalsaßé : . JUr Turze Strecken bis zu ilen, S den 2. März 1868. j i: Pn

Königliche Direction der Niederschlesisch-Märkischen Eisenbahn. Hier folgt die besondere Beilage

“gnhalts- Verzeichniß:

Vesoudere Veilage des Königlich Preußischen Staats-Anzeigers. ZU # 58 vom 7. März 1868.

Oas Gebiet des Norddeutschen Bundes. (1.) Zwei Jahre preußis{-deutscher Volitik. 1866. 1867. Franz Bopp. Schinkel als Maler. Zur Literatur über die- Verhältnisse und Beziehungen bes Nort dea schen Bundes, (IL) GIAME

Das Gebiet des Norddeutschen Bundes. I

Mannigfaltiger als die anderen Länder Europa's ist Deutsch- land von der Natur ausgestattet. Jn der Mitte derselben elégen, nimmt es auch in Bezug auf die klimatischen Per ältnisse, sowie auf die Europa bewohnenden Völkerstämme eine mittlere Lage ein; grenzend auf der einen Seite an die achen Ebenen des Ostens und auf der anderen an die wechsel- volle Gliederung der westlichen Landschaften, die südlichen Halb- inseln berührénd und an den skandinavischen Norden heranrei- chend, leitet es von dem einen dieser Gegensäße zu dem anderen hinüber, indem es durch allniälige Vermittlung die Schroffheit des Unterschiedes vermindert. Sd hät Deutschland Theil an allen Verschiedenheiten des Erdtheils, im Gegensaß zu den anderen Kindern, die durch die Einheit ihres plastishen Baues weit fester zusammengehalten werden. E

Unterschied des nördlichen und südlichen Deutsch- lands. Schärfer als der Unterschied des Ostens und Westens tritt der des Nordens und des Südens in Deutschland hervor. Eine Reihe von Gebirgszügen (die Sudeten, in allen Theilen, die der weitere Begriff dicses Namens umfaßt, das Erzgebirge, der Thüringerwald, die hohe Rhön , die Vogelsberge, Taunus und Westerwald, Hunsrück und Eifel) zieht mit manchen Biegungen und Ecken von den Quellen der Oder bis zur Mosel und Maas durch die fange Breite deutschen Landes hindur, eine Linie von fast 130 Meilen , gleichsam ein Gebirg8waUl, eine Scheide zwischen dem Süden und dem Norden, nur im Westen, wo er den Mittelrhein berührt, sh hochflächenartig ausdehnend und damit den Charakter eines trennenden Walles verlierend. Der südlih von diesem Gebirgswalle liegende Theil Deutsch- lands ist fast ein cinziges, zusammenhängendes Hochland, das nur in einzelnen Flußthälern bis unter 800 Fuß Höhe herab- sinkt, Dies Hochland i|ff von Gebirgen verschiedener Art und Höhe durchzogen und berührt das Meer nur in dem Winkel von Triest , gleihsam in einer nach SüÜ- den vorgestreckten Landzunge. Der nördliche Theil dage- gen Nieder - Deutschland 1m Gegensay zu jenem südlichen Ober-Deutshland das als eine Fortseßung der russisch-polni- hen Ebene mit einer Küstenentwi 0 von gegen 200 Meilen bis zur Mündung der Ems an der Ojst- und Nordsee sich hin- zieht, ist fast ganz aus Flach- und Tiefland zusammengeseßt. Nur etwa in dem sechsten Theile seines Umfangs, vornehmlich im Süd-Westen, ist cs von Vergen und Hochflächen erfüllt, die aber fast alle ihre Thäler dem nördlichen Tieslande öffnen und in ihrer natürlichen Beschaffenheit wie in ihrer Geschichte eng mit dem Tieflande verwachsen sind.

So große Unterschiede der geographischen Gestaltung konn- ten auf die Kulturentwicklung und Geschichte Deutschlands nicht ohne Einfluß bleiben; mit Recht verweist in dieser Beziehung Professor Dr. Kußen in scinem Buche »Das deutsche Land« auf den Kampf der beiden Bündnisse deutscher Stämme unter Marbod und Armin im ersten Jahrhundert chrisiliher Zeik- rechnung, auf den Unterschied schwäbischen- und sächsischen Rechtes, des shwäbischen Städtebundes und der nordischen Hansa, auf die Verschiedenheiten in Sprache und Geld- währung, die sich bis auf den heutigen Pag ragen haben, endlich auf die sieben großen Kirchenprovinzen Deutschlands im Mittel- alter, Drei derselben lagen in Ober-Deutschland, drei um Norden, die bedeutendste aber am Mittelrhein, wo der Gebirg8wall in seiner Erweiterung den Charalkter eines Scheidegebirges verliert, in seiner Hochflächenform vielmehr seit alter Zeit den Gegen- saÿ des deutschen Nordens und Südens vermittelt hat. Die Bildung des Norddeutschen Bundes ist durch diese Gebirgs- linie bestimmt worden. Er umfaßt alles deutsche Land nörd- lich von dem Gebirg8walle und die westlichen Theile desselben wit Einschluß der südlihen Abdachung, die bei Hundrück und Taunus {on vor dem Kriege zu Preußen und Nassau gehörte ; bei dem Thüringerwalde in enger politischer Verbindung stebt mit den nördlich gelegenen thüringishen Fürstenthümern.

Das MOLL ulte Tiéfland. ie zwischen dem Norden und dem Süden Deutschlands , finden bemerkens- werthe Unterschiede statt zwischen dem Osten und dem Westen Norddeutschlands , die dann am stärksten in's Auge

fallen , wenn man, wie es im Nachstehenden geschehen, die Striche dieses Gebietes einzeln —- den Se n E E saum, die Mitte des Norddeutschen Tieflandes betrachtet und den Unterschied des Ostens und Westens bei jedem dieser Striche, soweit es- nöthig ist, hervorhebt. F e

Der Gebirgs saum. Die vorher genannten Gebirg8szüge, welche als die Scheide zwischen dem Norden und dem Süden Deutsch- lands bezeichnet wurden und die nördlich davon liegenden Gebirge sind natürlich, wie dies bei einer so bedeutenden Längenerstreckung nicht anders erwartet werden kann, mannigfach von einander ver- schieden, sowohl in Ausdehnung und Höhe, als in geologischer Beschaffenheit und in ihrem Ansteigen aus den Thälern und BVorbergen. Welch ein Unterschied schon bei flüchtiger Betrach- tung zwischen den jäh aus der Ebene ansteigenden Höhen des HarzeS und den rings von Hügellandschaften und Gebirgen umgebe- nen Bergen der Lausiß, zwischen den Kämmen des Riesengebirges und der Gruppenbildung der Vogel8berge, zwischen den schro}en Formen des Glayßer Kessels und den anmuthigen Wellenlinien des Thüringerwaldes! Und doch troß aller Verschiedenheiten haben diese Gebirg8züge manches Gemeinsame. Zunächst wenden alle Gebirge, die den südlichen Rand des Ueflandes bilden, die steilere/ Seite dem Süden zu, während sie nach Norden fich langsamer verflachen und meist ganz allmälig in die Ebene über- gehen. Bei den östlichen Gebirgen den Sudeten, dem Erzgebirge, dem Franken- und Thüringerwalde und bei dem Taunus tritt dies deutli hervor ; der Hunsrü kehrt zwar die schroffere Seite dem Rheine zu, doch auch nah Süden ist sein Abfall fast Überall steil und unvermittelt, während er nördlich in hohe von Thälern durchschnittene Landrüken sich auLweitet. Auch bei den Vogel8bergen und der Rhön zeigt sich dieselbe Erschei- nung, wenngleich ‘in geringerem Maße. Vornehmlih um dieser Eigenschaft willen müssen diese Randgebirge zu Nord- deutschland gerehnet werden, denn sie üben auf Anbau und Kultur ihrer nördlichen Vorlande weit größeren Einfluß als auf den südlich ihnen anliegenden Landschaften, wie denn auch politisch der bei weitem größere Theil der Sudeten und des Erz- gebirges zu Preußen und Sachsen gehört, während die zu Oester- reih gehörende südliche und südwestliche Abdachung nur ge- ringen Raum einnimmt.

Gemeinsam ist ferner diesen Gebirgen die reiche Fruchtbar- keit ihrer Thäler und der unmittelbar daran stoßenden Land- schaften, die zum großen Theil dadurch hervorgebracht wird, daß wegen der relativ höheren Lage die Sand- und Lehmbil- dungen des Diluviums der norddeutschen Ebene nur in gerin- ger Mächtigkeit siattsinden. Jn Folge dessen konnten die darun- ter liegenden festeren Gesteine an der Bildung der Ackerkrume theilnehmen und bewirkten fast im ganzen Gebiet der Ge- birge eine außerordentlich günstige Bodenmishung. Verstärkt wird diese Fruchtbarkeit noch durch den Schlamm, den die aus dem Oberland kommenden Flüsse mit sih führen und oft am Fuß der Gebirge oder nicht weii davon absezen. Jhm ver- danken jene Landschaften schweren und ergiebigen Bodens ihre Beschaffenheit, die öfters wie bei Magdeburg und Soest mit dem Namen Börden bezeichnet werden.

Steinkohlen. Fast noch förderlicher, als dem Ackerbau, haben die Gebirge fich der gewerblichen Thätigkeit erwiesen. Zwar kann die treibende Kraft des Wassers nur in geringerem Maße benußt werden, alsin vielen anderen, zumal den süddeutschen Gebir- gen, aber die norddeutschen Gebirge und ihre Vorlande entschädi- gen dafür durch die reie Fülle des Brennmaterials, das die an den Bergen bis zu bedeutender Höhe hinaufreihhenden Wälder und die Kohlen in den Schachten der Bergwerke darbieten. Jn Be-

ug- auf die Steinkohlen- ist der Norden Deutschlands in großem

ortheil gegen den Süden, Während in dem leßteren bisher nur an wenigen Stellen Steinkohlenformationen in geringer Entwickelung bekannt sind, {ließt der Gebirgssaum des Tief- landes elf verschiedene Steinkohlengebicte von bedeutender Aus§- dehnung ein, *) alle auf der dem Tieflande zugewendeten Abdachung der Gebirge gelegen , mit alleiniger Ausnahme des mächtigen Beckens zwischen Saarbrück und Bingen am Süd-

*) S. deren Aufzählung bei B. Cotta, Deutschlands Boden. 2. Aufl. 1864. 2 Bie p 58 fáde.; und über das Vorkommen

der Braunkohlen ebenda p. 124.