1868 / 64 p. 11 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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der Stelle derselben nehmen in unserer Zeit die Sandhügel eine

( 100 Fuß ein. « s A O man dem Wandern der Dünen

i ungen fast unthätig zu, und als man dann 2 Er SIe Rue E M r Cie e u

ihlih als völlig nußlos. Erjt seit de D iatorit begann man in Preußen, nah dem Vor e der Dänen, sih organischer Schußmittel zu bedienen. Die Natur selbst hielt die Mittel bereit, der Bewegung des Sandes zu steuern, indem sie gewisse Pflanzen s{uf, die, im unn Sandboden wach)end, zugleich die Eigenschaft haben, dense en zu befestigen. Vornehmlich gehört hierher der sogenannte DÙ- nenhalm (ammophila arenaria), ein graugrünes Gras, das sich 2—3 Fuß über den Boden erhebt, mit seinen Blättern den Flugsand auffängt und dadurch zunächst die hinter ihm lie- gende Fläche der Düne vor dem Angriff des Windes {Üß zugleich aber durch sein tiefgehendes, feines und vielverzweigtes Wurzelsystem dem Boden mehr Festigkeit und Halt zu geben vermag. Bei großem Körnerreichthum der Aehren vermehrt sie sih sehr schnell, dicht schließen die Schößlinge an die Mutter- pflanze sich an. Dazu kommt der günstige Umstand, daß diese Pflanze im Winter weder Halm noch Blätter verliert, so daß sie hierdurch auch in der Zeit der stärksten Stürme s{üßend wirkt. Dabei wird sie durch Sandüberschüttungen nicht getödtet, viel- mehr zu erhöhter Production von Seitentrieben und Schöß- lingen angeregt, ja sie bleibt mit so unverwüstlicher Dâhigkeil in Kraft, daß troy wiederholter Ueberwehungen ein Exemplar in 20 Fuß Tiefe lebende Wurzeln haben und mit allen seinen Verzweigungen auf der Oberfläche eine Strecke von 20 Fuß Durch- messer decken kann. Mit dieser und ähnlichen Pflanzen wurden glückliche methodische Versuche gemacht, bis dann endlich die dadurch gefestigten Sandflächen auh mit Weiden, Birken, Kie- fern, Erlen und Pappeln bepflanzt werden konnten. :

So scheint es denn, wenn auch langsam, dem stetigen Kampfe des Menschen zu gelingen, den rollenden Sandbergen Halt zu gebieten, sie aus verderblichen Wüsten in shüßhende Dämme zu verwandeln. Nur gering sind die Kosten, die dur diese Bepflanzung der Dünen entstehen ; in Westpreußen waren von 1817 1850 im Ganzen 270,000 Thaler darauf verwen- det worden; von unschäßbarer Bedeutung aber ist der Schuß, den fie den dahinter liegenden Landschaften gewähren.

Als größeste Dünenbildungen, entstanden zugleich durch das Andrängen des Meereswassers und die hemmende A wirkung des Flußwassers und der von ihm mitgeführten Erd- theile find die Nehrungen zu belrachten , jene Landzungen vor den Mündungen des Niemen und des Pregel , welche die Ent- stehungen großer Seen des Kurischen und des Frischen Haff zwischen diesen Mündungen und dem Meere veranlaßt haben. Auch die Danziger Bucht war wohl einst gegen die hohe See durch cine Art Nehrung abgeschlossen, denn die Halb- insel Hela scheint der Ueberrest einer solchen zu sein, deren öst- lihen Theil Sturmfluthen und Weichselströmungen weggerissen haben. An der Mündung der Oder ist die Nehrung an mehreren Stellen von dem Flusse durchbrochen, denn die Inseln Usedom und Wollin sind Anschwemmungen , welche das Oder- wasser an der Rückseite der Sandwälle angelegt hat.

Berühmter und interessanter als die eben genannten Jn- seln ist das sagenreiche Rügen, die größte unter den Inseln Deutschlands. Durch wechselvolle Naturschönheit vermag es stets aufs neue den fesiländischen Be- sucher zu fesseln, dem hier zugleich in Sitte, Tracht und Dialekt ein besonderes Bolksthum entgegentritt, das si, durch die insulare Abgeschlossenheit Rügens begünjtigt , hier länger und stärker ausgeprägt erhalten hat, als in den meisten anderen Theilen Deutschlands. Ueberhaupt ist wenn man die großen Seestädte und ihre nächste Nachbarschaft ausnimmt das Küstengebiet Deutschlands ebenso wie das Hochgebirge und sein unmittelbares Vorland der Erhaltung besonderer Volk§Seigenthümlichkeiten weit T gewesen, als das ge- sammte Binnenland. Beide Gebiete werden im Winter und Herbst von dem großen Verkehr nur wenig berührt, sind zum Theil ihm ganz verschlossen; die Bevölkerung beider ist von der Natur auf ganz bestimmte Beschäftigungen angewiesen , in denen nur geringe Veränderungen möglich sind; von den ge- waltigsten Erscheinungen der Natur umgeben, ist sie fortdauernd

ezwungen, Leben und Erwerb gegen die zerstörende Kraft der- en zu schüßen: alles Verhältnisse, die ein längeres Festhalten am Althergebrachten bedingen, die den Menschen fernhalten von dem großen Strome des Verkehrs und der Ta die ihn Izwingen, sich enger an die zunächst Wohnenden anzuschließen.

Wie Rügen die größeste Jnsel Deutschlands ist, so werden alle anderen Halbinseln von der jütischen an Größe weit über- troffen. An beiden deutschen Meeren gelegen, hat sie Theil an der Küstenentwicklung beider und bildet somit passend den Ueber-

üstengebiete der Halbinsel sind in hohem Grade verschieden und O rE hügeligen, sandigen und öden Landrücken die Heide oder die hohe Geest von einander getrennt. Dieser Landrücken ist fast unbewohnt und bis jeßt nur an we- nigen Stellen der Kultur unterworfen. Oestlihh davon, zwischen der Heide und der Ostsee, liegt ein Streifen fruchtbaren Sand. oder Geestlandes, in den das Meer mit zahlreichen Buchten tief hineinschneidet, dem Hügel und Landseen einen überaus wesel- vollen, anmuthigen landschaftlichen Charakter geben. Diese mannigfaltige Gliederung wird durch die besondere Art der Land- wirthschaft, die berühmte Koppelwirthschaft, noch bedeutend erhöht. FastalleGüter diesesLandstrichs sind inParzellen vonmäßigerGröße sogenannte Koppeln eingetheilt, die abwechselnd, meist von fünf zu fünf Jahren, zur Weide und zum Ackerbau benugt werden. Die Koppeln sind, um das Vieh fast ohne Aufsicht sih selbst Überlassen zu können, mit Wall und Graben um- zäunt. Die Wände dieser etwa zehn Fuß hohen Erdwälle der sogenannten Knicks stehen außen und innen dicht in Gras und sind oben mit hoch aufschießendem Strauchwerk be- pflanzt. Das leßtere ist in diesen holzarmen Gegenden von bedeutendem Werth und erseßt somit einigermaßen den durch die Aufschüttung der Erdwälle entstehenden Verlust an Bodenfläche,

Der Handel von E M. während des Jahres

ur die Eisenbahnen wurden nah dem Jahresbericht der Han- delokäummer an aollpflichtigen Waaren 6851 Ctr. weniger als 1865 dagegen 33,508 Ctr. mehr als im Jahre 1864 in die Stadt gebracht, Zu Wasser gingen 92,413 Ctr. weniger als während des MO 1865, ein, auch im Niederlageverkehr fand eine Abnahme statt. esonders lebhaft wAr der Verkehr mit den Vereinigten Staaten von Nord-Amerika. Es wurden dahin Hasenhaare im Werthe von 860,503 Fl., Leder von 537,797 Fl., Strumpfwaaren von 126,025 Fl., Leder- und Modewaaren von 93,345 Fl. Werth, außerdem auch Spitzen, L Tuche, Wein, Spirituosen; Wachstuch, leinene, wollene und baumwollene Waaren abgeseßt. Der Gesammtwerth der nah Nord-Amerika ausgeführten

andel8artifkel betrug 2,265,704 Fl. Bei dem Granfkfurter Haupt-

teueramt wurden an Eingangsabgaben im Jahre 1866 745,713 Thlr. (1865 822/207 Thblr.), an Auêëgangs8abgaben* 1866 882 Thlr. (1865 16,843 Thlr.) erhoben. Der Ueberschuß des leßten Quartals im Jahre

orjahr auf 11 pCt. Der Meßverkehr betrug für den Eingang 7 E nes 1866 71,763 Ctr. (1865 85,803 Ctr.), der Bene 54/260 Ctr. (1865 71,007 Ctr.) der Ausgang von der Ostermesse 1866 25,757 Ctr. (1865 25/919 Ctr.) An Meßabgaben gingen ein: Oster- messe 1866 3427 Fl. (1865 3977 Fl.) Herbstmesse 1866 3189 Fl. (1865 3813 Fl.) Das Getreidegeschäft war im Laufe des Jahres 1866 großen Schwankungen unterworfen. Der durch die Schifffahrt ver- mittelte Getreideverkehr e 71,872 Ctr. Eingang (35,311 Ctr. we- niger als 1865) und 123,628 Ctr. Transit (81,189 Ctr. mehr als 1865). Das Kaffeegeschäft bewegte sih im Jahre 1866 fast eben so gleich: mäßig, als im Vorjahre. ie Bezüge aus England wkren stärker, als die aus Holland. Der Gesammtunmsayß mit dem Transitgeschäft wird auf 100,000 Ctr. zu 5,700,000 Fl. geschäßt. Zur Versteuerung gelangten 83,092 Ctr. (nur 521 weniger, als 1865). An Reis wurden 17,397 Ctr. eingeführt (1865: 18,067 Ctr.). Ein schr hervorragender ITndustriezweig ist die Fabrication von Toilette-Seifen und Parfüme- rieen, welche alljährlich ihr Absazßgebiet erweitert, namentlich das Übersecisde. Der Gesammtumsayß der 5 Fabriken steigerte sich (auf 650,000 Fl. Die Zahl der Arbeiter betrug bei vollem Betriebe “u 200, Jn der Gold- und Silber-Scheideanstalt gelangten im Jahre 168 zum Einkauf und zur Verarbeitung 21,931 Pfd. Fein - Silber M 414 Pfd. Fein -Gold im Gesammtwerthbetrage von 1,482,899 d (1865: 2,029,674 Fl). An Schwefelsäure verbrauchte die au 776 Ctr., an Kupfer etwa 94 Ctr. Sie produzirte dagegen 1400 Ctr Kupfervitriol. | j Der Handel mit Apfelwein weist das bedeutendste Quantum unter den i, 9 Jahren auf, nämlich 27,3865 Ohm (1865: 4340, L 17577 Ohm). Die Textil -Jndustrie und der Abfaß ihrer Prets f war nicht lebhaft. Die Spinnerei auf der Mark produzirte E 996/373 Pfd. Garn (gegen 775,688-Pfd. im Jahre 1865). Das N und Kreditgeschäft zeigte ganz abnorme Verhältnisse. Dem an, : Fondsbörse stattgehabten fehr umfangreichen Tauschgeschäfte erret scher Effekten gegen nordamerikanische Papiere wird es haupt\äd be ugerechnet, daß die zur Zeit der politischen Krisis herbeigeführten i deutenden Verluste nicht noch größere Dimensionen angenonmen i j ben. Der Diskonto-Zinsfuß der Frankfurter Bank stellte {ih Ma ; schnittlich auf 4,94 pCt. (gegen 4,12 pCt. im Vorjahre). Der fit malsaß während des Jahres 1866 von 9,32 pCt. ist der höchste L dem Bestehen der Bank, Der produktive Geschäftsumsaß ist ged das Vorjahr um etwa 20 pCt. zurückgeblieben. Die Dans L Instituts am 31. Dezember 1866 war 43,858,027 Fl. E Fl münzungen der Frantfrtèr Münzstätte betrugen 1866 2/240// i zu Die Hypothekenbank am 31. Dezember 1866 mit 199 a „8 3/997,600 Fl., Bilanz 4,464,274 Fl. vertheilte eine Dividen ‘2 95 pCt. (gegen 6 pCt. im Vorjahre). Der Geschäftsbetrieb Ln A eins - Kasse hat durch die Kriegs - Ereignisse keine nachhalti e Wi u erfahren. Die Bilanz am 31sten Dezember 1866 stellte S nie 1,918,763 Fl., die Dividende auf 52, pCt. Der Deutsche ild konnte eine Dividende von 20 pCt. des Actienkapitals V Ungünstiger arbeitete die Frankfurter Lebensversicherungs-Gesell)®)

gang zu der Betrachtung derx deutschen Nordsceküste, Die beiden

mit 6 pCt, Dividende (gegen 12 pCt. im Vorjahre), die Frankfurter Rüd-

1866 modifizirt die Mindereinnahme des ganzen Jahres gegen das ,

ngs - Gesellschaft mit 6 pCt. Dividende egen 8 pCt. i Be) die Providentia mit sehr namhaften Sat Ltt allen Q

or ahre) die

zahlte

mehr el

plare (379,312 weniger

weniger beförderte diese

{rieb der bayerischen Station und der des 9 war am 16, Juli gänzlich eingegangen. Die städtische Verbindungs- Eisenbahn beförderte 2,329,170 1865) und hatte einen Ertrag von 31,449 Fl.

Der Gesammt-Güterverkehr auf dem Main wurde dur 4454 Schiffe vermittelt (gegen 6529 im

der zu Wasser ein-, aus

Centner (211,439 Ctr. weniger als 1 yereinsländishen Waaren, welche nah Frankfurt Grenzabfertigung dirigirt wurden, hat seit 1860 stetig abgenommen,

und fam 1

haft für Rhein-

Passertiefe nöthig haben, zur Schifffahrt benußt werden konnten.

Die Solinge

Die Solinger A U Oen, die jeßt nicht in Solin-

gen allein, sondern auf

in _und durch mehr als 50,000 Menschen bevölkerten l QMeilen in den Ortschaften Solingen, Dorp, s Weg betrieben wird, F hunderten eines hohen Rufs. Die Härter

ersheid, Wald und

hatten alte Privilegien ,

(hielten die Schwertfeger, 1472 die

Messermacher, dann die Sheerenmacher Privilegi

hoben wurden. Auch in Dorp wurde schon Berühmte Fabriken in ind Sladus in Rußland und zu Esfkfilsluna in Schweden sind So-

Gewerbe privilegirt.

linger Filiale.

Die Solinger Fabrikation verdankt ibren Wesltruf der Arbeits-

heilung, die dort heimi

den in eigenen Werkstätten ohne Maschinen Neister betrieben, die \sich in der Re

oder Gartenbau beschäftigen. Zur K ingenfabrikation wirken der Ham-

mershmied, der Klingen

der Vergolder, der Damascirer, der

und der Montirer zusam Hammerschmieds, des M

des Schleifers, des Heftmachers und des Raiders, Nurch dur eine solche Zerlegun Uebertragung jeder einzelnen Manipulation an besonders geübte Kräfte ist sderSolinger Fabrikation mögli, zugleich billige und vorzügliche Waare ju liefern. Wenn wir beispielsweise den Klinge, wie sie jährlich zu’ vielen Tausenden aus den Solinger Werkstätten hervorgehen, von Aufang bis zu Ende verfolgen, so sehen wir zuerst beim \mmerschmied den vom Fabrikanten gelieferten Stahl unter dem «hammer zu Stangen ausshmieden. Jn dieser Form gelangt das Material zum Schwertschmied,

summenseßt.

hlägers,

er den belt) und

den Griß

heidend,

h fifert n die \{wieri i ijen \{ch{ ge Arbei B teten Klingen werde hleifmühle (Schleifkote) : lung gegeben wird.

l um d se vom robe durch 00 vom S hlenpulver b vaUren geäßt,

ort die Schleifer

bla

Aliher Weise, wie bei

heilt, die in Tausenden von Mustern und in

med S Sl eD Md cines ZJuschlägers arbeitet, lbe Million Taschenmesserklingen abliefert.

(lingen

it Hülfe

| ‘nnaiebügel, da und 9 dfe Rensc{ Lös nd eo Stücken auch Ki

Eingang finden. In

¡ftsbranhen. Die Glasversicherungs - Gesellschaft M10 Fl. für 500 Thlr. Actien.

Der Gesammtverkehr der Post betrug 3,833,076 Briefe , (20,160 als 1865), 2,060,159 Fahrpostsendungen, (466,151 mehr als 1865). Gesammtbetrag der durch die Perthsendungen 291,908,303 Fl. ( Die Gesammtsumme der von Stadt Wu transmittirenden Zeitungen

(:

on den Telegraphenstationen war der Dienst auf der preußi- l o 16. Juni bis 23. August ß

66 A Sia, a §3,040 Ctr. in ifff8gefäßen. und Main-Scb(fffahrt beförderte 1,421,329 Güter, und hatte einen Ueberschuß sand des Mains zeigte im yollbeladene Schleppkähne ,

ammer führt, die Gestalt der Klinge giebt (stem- anschmiedet (anschießt). Stahls durh den Schwertschmied ist für die } Der Schwertschmied, der täglih 10 bis 12 Klingen s{chmie- dieselben in Bündeln

und Kühlen in Wasser biegsam und federnd zu machen.

öh gleifen die Federkraft verliert, so geht die Klinge zum Härter zu-

polirt auen und Biegen abgeliefert. leifer feingespließt (auf eriebenen Scheibe abgeschliffen), dann vom N / hierauf nochmals polirt und zuleßt im Feuer vergoldet. inlaeitte Klingen werden nur von wenig Arbeitern gefertigt.

Crinolinenfedern, Stocfzwingen aus Blechabschnizeln, Regenschirm-Garnituren, / er werden in Solingen massenhaft fabrizirt, von

iden in allen Ge- (1865 begründet)

Hahrpo vermittelten Geld- und 1,650,688 Fl. mehr als 1865), ingen belief fg Bene oan durch die elief sich au 9/879 ° als 1865). S

1866 unterbrochen. Nichtsdesto- 458,935 Depeschen (1865 485,874). Der Be- Main -Neckar -Telegraphen

Ctr. Güter (261,527 Ctr. mehr als

Jahre 1865). Die Gesammtsumme und vorbeigegangenen Güter betrug 2,535,699

65). Der Verkehr mit außer- in Schiffen zur in 29 Schiffsgefäßen (1860 noch Die Frankfurter Actien-Gesell- tr. von 10,036 Fl. Der Wasser- Jahre 1866 nur 11 Tage, welche für die mit 6000 Centner Last 7—8 Schuh

r Stahlwaaren-Fabrika tion.

einer meist mit zerstreuten Wohnungen bedeck-

rten Fläche von Gräfrath, O erfreut sih son seit Jahr- A und Schleifer zu Solîngen die im Jahr 1481 bestätigt wurden; 1412 Schwerktshmiede, bald darauf die und Knopfschmiede zuleßt 1794 die am 3. März 1809 sämmtlich aufge- 1687 das Messermacher- fernen Ländern, zu Tula

Kreuz- en, die

{ ist, Alle Zweige der Fabrikation wer-

durch i osllandige el nebenbei noch mit dem Feld- \mied, der Hâärter, der Schleifer, der Aeber;, heidemacher, dee Gefäßmacher Das Messer geht durch die Hände des und Gabelschmieds, des Federshmieds, der alle Theile zu- der Arbeit und durch

men. esser-

Prozeß der Anfertigung einer

der demselben mit Hülfe des Vor-

Die Behandlung des Güte der Klinge ent-

zu 20 bis 30 Stü dem Härter ab, gt, den weichen Stahl durch T

ie n in Bündeln von 30 bis 60 Stück in die geschafft, wo ihnen auf dem Hohlstein die Da der Stahl dur die Erhißung beim

t oblie

ue Härtung

t p erhalten. Hierauf wird (gespließt)

und nah bestandener Feinere Klingen werden einer mit Feuerstein und Holz-

Aeßer mit

In

den Messern solcher Anzahl in daß ein einziger Messershmied, der nur seinem Fabrikanten jährli eine Auch Scheeren, Porte-

der Klinge, ist die Arbelt bei

Stiefeleisen, Vorhänge-, Laden-

irasse und ZJukerformen, die selbst in Eng-

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kanten auch auf die Anfertigung von Schußwaffen gelegt und die Solinger Revolver verdrängen bereits die Lütticher Fabrikate.

__ Die Scolinger Waaren gehen über die ganze Erde. Tür gewöhn- lihe Taschenme er ist Jtalien der stärkste Abnehmer, mehrklingige Messer werden in Nord - Amerika zeitweise so gesucht; daß die Nach- frage nicht befriedigt werden kann. Offizierswaffen finden namentlih in Nordamerika und Brasilien Absaß. Außer der preußischen be- schäftigt die russische, die französische, die brosilianische und selbst die englishe Regierung die Solinger Industrie andauernd dur Lie- ferungen von Armeewaffen. Nach Schweden, Dänemark, OÖester- reich, den Donaufürstenthümern, Jtalien, Spanien, Portugal, Nord- Amerika, Me iko, Brasilien, der Westküste Süd-Amerikas, Aegypten, der Westküste Afrikas , der Levante und Ostindien haben die Solinger Fabriken einen so gesicherten Export, daß sie in vielen Handel8-

,

Pen dieser Länder eigene Comtoirs besißen. Jn früheren Zeiten

ildete das sogenannte Seegut rohe Waffen und Werkzeuge für un- civilisirte außereuropäische Volksstämme, einen bedeutenden Aus uhr- artifel für Solingen. Neuerdings if dieser Industriezweig jedoch an anderen Orten, z. B. Altena und Hagen, mèéhr in Aufnahme gekonm- men. Der Preis der Solinger Fabrikate ist sehr verschieden; je nach der Güte eigt der Preis einer Klinge von wenigen Groschen bis zu 50 Friedrihsd’or, eines Tafelbesteck8 von 12 Sgr. für das Duzend Paar bis zu 40 Thlrn., eines Messers von 1 Sgr. bis 3 Friedrichsd'oc. Ihren Gipfelpunkt erreicht die Solinger JTndustrie in den Prachtdegen, die dort für Thre Majestäten decn König Wilhelm, den Kaiser von

Oesterrei, den Kaiser von Frankreich und für andere Monarchen an- gefertigt sind.

Die Gesetze über den Transport von Auswanderern.

_ Die ersten Geseße über Beförderung von Auswandcrern sind von England aus egangen; sie waren ursprünglich nur Schifffahrtsgeseße und betrafen ie Einrichtung der Passagierschiffe. Nachdem die Re- gierung der Vereinigten Staaten von Nordamerika im Jahre 1819 auch assagiervorschriften erlassen hatte, folgte England auf diesem Wege durch die Passengers Act. 9 G. IV. Cap. 21, 1825 nad, die durch spätere Bills erweitert und verbessert is, Das Geseh vom 30, Juni 1852 enthält in 91 Artikeln und 11 Bei- lagen sehr genaue Bestimmungen. Hervorzuheben ist, daß die Königlichen genten in Canada u. \. w. beauftragt sind, den Auswanderern thre Nachweisungen unentgeltlich zu ertheilen, daß sie aber denjenigen, die ohne zureichenden Grund über acht Tage nach der Ausschiffung noch im Hafen bleiben, ihren Dienst versagen. Belgien ordnete das Auswanderungswesen im Jahre 1843 im Wege der Geseß- gebung, Frankreich am 15. Januar 1855, wobei zu bemerken ist, daß auch fremde Auswanderer, die über französische Häfen gehen, ent- weder einen Verschiffungsvertrag oder eine gewisse Summe Geldes nachweisen müssen. Frankreih hat besonders auf die Organisaticn von Nachweisungs - Bureaux für Auswanderer Bedacht genommen. Auch die Vereinigten Staaten von Nord-Amerika erhielten im Jahre 1855 (2. März) ein neues Geseß Über den Transport von Auêwan- derern. Jn Preußen hat das Geseß vom 7. Mai 1853, betreffend die Beförderung von Auswanderern und die dazu gehörige Ministe- rial-Tnstruction vom 6. September 1853, Fursorge getroffen, daß Aus- wanderungsverträge nur von fkonzessionirten Agenten abgeschlossen werden dürfen und daß bei diesen Verträgen die Interessen der Aus- wvanderer wahrgenommen twerden. Die Instruction enthält genaue Vorschriften über die Form und den Inhalt der abzuschließenden Ver- träge, und der Auswanderungsunternehmer ist dem Auswanderer Und dem Staat mit seiner Caution (5 10,000 Thlr.) verantwortlich. Wremen hat durch die obrigkeitliche Verordnung über die Be- förderung von Schiffspassagieren nach außereuropäischen Ländern vom 9. Juli 1866 die umfassendsten Maßregeln zum Schuß der Auswan- derer getroffen, auf welche wir hier ausführlicher eingehen wollen. Die eberwachung des Auswanderun 8wwesens is - einer besonderen, aus Mitgliedern des Senats und der Alindelstainiiles gebildeten »Be- hörde für das Auswanderungswesen« Übertragen und den Vor- schriften der Verordnung sind alle Schiffs - Expeditionen, durch welche Passagiere von einem Bremischen nach einem außer- europäischen Hafen befördert werden (mit einstweiliger Ausnahme der Postdampfschiffe) und alle Einschiffungen unterworfen, die von einem anderen an der Weser belegenen Hafen aus erfolgen sofern die Beförderung der Passagiere durch einen bremischen Agenten ge- schieht. Zur Annahme und Beförderung von Schiffspassagieren ist nur befugt, wer das bremische Staatsbürgerrecht besißt, im bremischen Staate wohnhaft ist und 5000 Thlr. Caution bestellt hat, Die Ver- mittelung zwischen dem Schiffs- und den Passagier - Expedienten steht ausschließlich den Schiffsmaklernzu. Die Beförderung von Deserteurs und Militairpflichtigen deutscher Bundesstaaten, so wie von Personen, welche sich wegen begangener Verbrechen und Vergehen der Strafe zu entziehen suchen oder mit Ano Krankheiten behaftet sind oder denen die Ein- wanderung am Bestimmungsorte verboten ist, ist untersagt. Der Passagier-Expedient hat den von ihm angenommenen Passagieren sofort einen genauen formulirten Kontrakt in zwei Exemplaren zuzu- stellen, von denen das eine stets im Besiß des Passagiers bleibt; er muß für das Unterkommen und den Unterhalt der Passagiere nah Maßgabe der geseßlichen Bestimmungen und für deren Beförderung nach dem Abgangshafen sorgen ; Bwischendeckspassagiere darf er am Lande nur bei solchen Personen und in solchen Räumen unterbringen, welche die Behörde als geeignete ausdrücklich anerkannt hat.

Der Schiffsexpedient hat dafür zu sorgen, daß das Schiff sich in völlig tüchtigem Zustande befinde, vorschriftsmäßig ausgerüstet, mit gesundem, haltbarem und hinreichendem Proviant versehen sei und von einem tüchtigen Capitain geführt werde. Für jeden Passagier müssen mindestens 12 Qu.-Fuß der Oberfläche des Passagierdecks

neuerer Zeit haben sich die Solinger Fabri-

während der ganze Neise freigehalten werden; 2 Kinder von 1 bis 10