1868 / 71 p. 1 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

8

vorzugsweise in der sogenannten Elfenbeinmasse, dic sich ihrer warmen gelblichen Farbe und der leichten Reinigung wegen besonderer Beliebtheit erfreut. Es ist dies cin feinerer Gyps (der gewöhnliche nimmt bei diesem Verfahren _eine \{mußzig graue Farbe an), der in flüssigem Stearin gesättigt ist, in das der fertige Abguß eine hinreichende Zeit getaucht wird.

Die Pfahlbauten.

Seit bei dem ungewöhnlich niedrigen Wasserstande des Qüricher Sec8 im Jahre 1854 die Arbeiten zur Ausjätung des Schlammes in größerem Umfang Reste von Pfahl- bauten zu Tage förderten, hat die historishe Forschung nicht aufgchört, diesen Denkmälern einer vergangenen Kul- tur - Epoche die größte Aufmerksamkeit zuzuwenden. Die am Züricher See, namentlih bei dem Dorfe Obermeilen, von Dr. Ferd. Keller (Präsidenten der antiquarischen Gesellschaft . in Zürich) geleiteten , sehr ergiebigen ANus8s- grabungen wirkten anregend für weitere Nacbforshungen in den Schweizer Scen. Es folgten in kürzester Frist Funde am Bieler -, Neuenburger-, Genfer- und Mosscedorfsce (bei Bern), und daran {loß sich die Aufdeckung von Pfahl- bauten in anderen Ländern. Man hatte auf den ersten Blick erkannt, daß man es hier mit menschlichen Ansicdelungen zu ‘thun hatte. Die nah oben zugespißten Pfähle, deren VBerbin- dung mittelst dammartig aneinandergercihter Holzstämme noch an einzelnen Punkten beobachtet werden konnte, waren Träger menschliher Wohnstätten gewesen. Hier und da vergegen- wärtigte noch ein Stück des auf den Pfählen ruhenden Holzbodens, oder zwischen Stangen ausgebreitetes, mit Lehm Übertünchtes Flechtwerk, welches als Wand gedient hatte, cin Bild von der untergegangenen Pfahlhütte, der Behausung des Pfahlbautenbewohners. Die große Masse der zwischen den Pfählen aufgefundenen Gegenstände, darunter Geräthschaften für alle Lebensbedürfnisse eines Naturvolkes, mußte überzeugen, daß diese Kolonieen über dem Wasser dauernd bewohnt worden waren. Man fand Waffen, Handwerkszeuge, Geräthe zu Fishfang und Ackerbau, Küchen - Utensilien, ferner auch die Skelette der Hausthiere und selbst Abfälle von den zur Nahrung zubereiteten Speisen. Nicht minder zweifellos er- gab \ich aus den gemachten Funden ein hohes Alter dieser Ansiedelungen. Es wurden Pfahlbauten entdeckt, die in großer Menge steinernes Material, aus Stein gearbeitete Werk- zeuge lieferten , dagegen kaum ein oder das andere aus Metall

efertigte Gcräth. Dieses Ueberwiegen des Steins führte mut Nothwendigkeit zu dem Schluß, daß die Anlage der Pfahl- bauten zurückzudatiren is auf jenes Zeitalter , welches die Forscher der Urgeschichte als die Steinzeit bezeichnen. Ein neuer Beweis für das hohe Alter der Pfahlsiedelungen trat noch hinzu, als man bei den Ausgrabungen auf Skelette sticß,

welche aus8gestorbencn, in vorgeschichtlicher Zeit unter- |

gegangenen Thiergattungen angehören. Nach manchen Konjekturen über die Bewohner der Pfahlbauken, hat man sich jeßt entscieden , die leßteren demjenigen Volksstamm zuzuschrei- ben, der vor der Einwanderung und den Eroberung8zügen der Kelten Mitteleuropa cingenommen hatte. Ueber die Nationa- lität dieses Stammes läßt sich nicht Genaucs feststellen. Was den Zweck der Pfahlbauten betrifft, so kann er kein anderer gewe- sen sein, als ihren Bewohnern und deren Habe, durch die Nb- gesblossenheit auf dem Wasser , größere Sicherheit vor den An- griffen feindlicher Nachbarn zu geben.

Dr. Pallmann hat sich in seiner Schrift Über die Pfahlbauten und ihre Bcwohner, Greifswald 1860, be- müht, einer anderen Hypothese über Alter und Entstehung8-

rund der Pfahlbauten Geltung zu verschaffen. Er sicht sie an als andelsstationen keltischer Kaufleute, die, namentlich von dem Cen- tralpunkt des gallischen Großhandels, Massilia, aus, ihre Waa- ren nach den nördlichen Ländern und bis an die Bernsteinküste vertrieben. Da wir von cinem solchen Handel erst Kunde haben seit den leßten Jahrhunderten vor Christi Geburt, so will Pallmann auch den Pfahlbauten ein böhercs Alter nicht zu- gestehen: sie würden, nach seiner Meinung, frühestens im 6ten Jahrhundert vor unserer Zeitrebnung entstanden sein. Wir erwähnen. dieses Buches hier, weil es eine Angabe derjenigen Orte enthält, an welchen auf preußishem Gebiet Pfahlbauten entdeckt worden sind, nebst einer kurzen Beschreibung der Fundstätten. Jn Vorpommern zeigen sich Spuren ‘von Pfahlbauten bei Demmin. Umfassen- dere Ausgrabungen haben aber nur in dem hinterpommerschen Kreise Pyriß vorgenommen werden können. Besonders ausge- net ist die Gegend bei Lübtow, zwei Meilen von Stargard.

ier ist im J. 1865 auf dem Grunde des bedeutend zurückge-

Stettin veröffentlichten Bericht (N. Stett. 1865) mißt sie 140 Schritt Länge und 120

gegen schen.

Bundesstaaten. (S. Nr. 64 d. Bl.)

IL

Die Bevölkerung Kurhessens.

Geschlechts-Verschiedenheit (Hierzu Ucbers. 11L)

Alter und Geschlecht.

des Rindvichs und der Scha

Thiere. Zunahme des Vichbestands seit 1859.

H. Möhl.

wohnerzahl.

Flächeninhalt von über 67,000 Qu.-Fuß erhebt diese Pfablstätte zu einer der namhaftesten in Deutschland, während die Schweiz deren bis zu 160,000 Quadratfuß aufzuweisen hat Die Pfähle bei Lübtow sind aus derbem Eichenholz, 8—10 Zol dick, während sonst die Dicke im Mittel nicht Über 5 Zoll zu sein pflegt. Die Ausgrabungen ergaben Scherben von Thon, | gefäßen, Steinhammer, eine große Masse von Wirthschafts. Abfällen, in der oberen, also jüngeren Fundschicht auch Eisen, geräth, Doch ist zu bemerken, daß die pommerschen Pfahs, bauten einer gründlichen kritischen Untersuchung erst noch ent

tretenen Plônesec8 eine Pfahlsiedelung von ansehnlichem Um, fang frei gelegt worden. Nach einem vom Prof. Hering in

eitg. vom 8.

F chritt Breite d

Der

Statistishe Publicationen aus den Norddeutschen

Beiträge zur Statistik des vormaligen Kurfürstenthums Hessen, Herausgegeben von der Königlichen Kommisiion für statistische Ange legenhciien. 2. Heft. Kassel. Mai 1867. Jnhalt:

Me Hauptergebnisse der Volkszählung von 1861 in Kur hessen. I. Die Bevölkerungs - Zunahme nach der Zählung von 1861. Vertheilung der Civil- und Veilitair - Bevölkerung n Alter und Geschlecht auf die einzelnen Landestheile (Hierzu Ucbers, 1) 11. Ab- und Zugänge scit 1858 durh Geburten, Todesfälle, Ein- und Auswanderungen, verglichen mit dem Ergebnisse der Zählung (Hierzu Ucbers. 11.). Ill. Unterschcidung und Vergleichung der städtischen und ländlichen Bevölkerung. 1V. Numcrisches Verhältniß der beiden Ce \hlechter. V. Verhältniß der Bevölkerung in Stadt und Land zu Zahl der Familien und bewohnten Häuser, sowie nah Alters- und

Anliegende Uebersichten. 1. Die Bevölkerung Kurhessens nah der Zählung von 1861. 11. Bewegung der Bevölkerung sät 1858 nad) Vergleichung der Ab- und Zugänge und nach dem Ergeb nisse der Zählung. 111. Verhältniß der Bevölkerung in Stadt und Land zur Zahl der Familien und bewohnten Häuser ; so wie nah

Die Bewegung der Bevölkerung Kurhessens na den scit 1834 vorgekommenen Volfkszählungen. Einleiteude Bemerkungen. 1. Vergleichende Uebersicht der Bewegung der Bevölke rung in Kurhessen nah den Ergebnissen der Zählungen von 1834 bid 1864 in den Provinzen und Regierungs-Kommissions-Bezirken, Kreisen Aemtern. 11. Vergleichende Uebersicht der Bevölkerung in den einz nen Städten Kurhessens nach den Zählungen von 1834 bis 1864, Uebersicht der Militairbevölkerung in den Hauptgarnisonsstädten und Zu- oder Abnahme der Civil-Bevölkerung bei Abseßung dieser Milb tair - Bevölkerung an der Gesammt - Bevölkerung jener Städte. 111, Uebersicht über die Bewegung der städtischen und ländlichen Vet völferung in den Provinzen und Kreisen Kurhessens nach den Zäh | lungen von 1834 bis 1864. Anmerkung zu dieser Uebersicht. V.

Uebersicht über die Reihenfolge der Landestheile nah der Größe det Bevölkerungs - Zunahme in 1834 bis 1864. Reihenfelge der Kreist | nah der Zunahme der Bevölkerung A. in den Städten, B. auf dei Lande und C. überhaupt. Reihenfolge der Aemter nach der Zunahut | der Bevölkerung überhaupt. Reihenfolge der Städte hiernah.

Die Vichzählung in Kurhcssen im Jahre 1866. Berit! über die Anordnung dieser Aufnahme und die dafür ertheilten Vor christen. Uebersicht über das Ergebniß der Viechzählung in Kurhesscl vom 1. Juli 1866 in den einzelnen Kieiscn und Provinzen. Verhälb nißzahlen für die Provinzen und Regierungs - Kommissions - Bezirke: 1. Prozentale Vertheilung des gesammten Vichbestands auf dessel cinzelne Gattungen. U. Prozentale Vertheilung der Zahl der Pferd

f auf deren Unter - Abtheilungen. Verhältniß des Vichbestands zur Kopfzahl der Bevölkerung. 1V, Db hältniß desselben zum fkultivirten Areale (exkl. der Waldungen). - Zahlenverhältniß der zur Zucht benußten männlichen und weibliche

Die metceorologishen Beobachtungen in Kurhessen Darstellung der deshalb scit Anfang 1866 getroffenen amtlichen 1 ordnungen. Resultate aus den meteorologischen Beobachtungen f den Stationen in Kurhessen im Jahre 1866, bearbeitet von *

; Uebersicht Über den Regierungs - Bezirk Kassel t seiner Eintheilung, Zusammenseßung, Flächengröße, Häuser un

Das Abonnement beträgt

Alle Hof - Anfiatten des In- unF Ausiaudes

s Thlr. Bertin di Ey für das Viertetjahr. Freasisihen Staais -Ameigers: G Jäger: Strafe Nr. 10. (zwischen d. Sriedrichs- u. Kanonierftr.) Saar Dim”

M T1. Berlin, Montag, den 23. März, Abends 1868.

E

Es wird ergebenst gebeten, die Abonnements- Bestellungen auf den Königlib Preußischen Staats - Anzeiger

für das mit dem 1\sten April dieses Jahres beginnende Quartal gefälligst rechtzeitig so bewirken zu wollen daß die regelmäßige Zusendung keine Unterbrehung erleide und die Stärke der Auflage gleich vanás a vén fönne. j

Besondere Beilagen zum Königlih Preußischen Staats-Anzeiger, wie sie mit demselben seither aus-

gegeben worden sind, werden auch ferner erscheinen. Dieselben find vornchmlih zur Aufnahme vo Ä i der preußischen Geschichte und Staats-Verwaltung bestimmt. O T r 0

Bestellungen für Berlin nehmen die Expedition des Staats-Anzeigers, Jäger-Straße Nr. 10, außerhalb

jedoh nur die Post-Aemter entgegen.

hierauf, das Haupt mit dem Helme bedeckt, die nachfolgende,

Berlin, 23. März. Allerhöchst Jhnen vom Bundes - Kanzler überreichte Thronrede: Heute Nachmittags-1 Uhr fand im Weißen Saale des Königl. Geehrte Herren vom Reichstage des Elosses die aaa er Sesfion der ersien A tiNaeirtiote Z Norddeutschen Bundes! s dur Allerhöchste Verordnung vom 4. d. Mts. berufenen : x 4 Reichstages des Norddeutschen Bundes statt. Dem feierlichen Zum dritten Male begrüße Jch Sie im Namen

Gans

re Majestät die Königin i Kronprinz, sowie die übrigen hier anwesenden Prin- en und Prinzessinnen nahmen bei dem Gottesdienste | geschafsn, auf welchen nunmehr die Gesehgebung

f der Schloßkapelle rechts vom Altare Plag. Den Aller- | des Búndes diesen weiteren Ausbau seiner inneren

At ging Gottesdienst voran und zwar sür die Mitglieder der der verhßündeten Regierungen, jum in Gemeinschaft elishen Kirche in der Schlo

' der katholischen. Kirche ü

hre um 12 Uhr Bor

kapelle, für die Mitglieder | mit Jhnen den Ausbau der Verfassung des Nord- E L iee Wee | deuts Bundes fortusetn. guf ae: Kiidlhen Des | eiae Mee Ee on aben Sie due Her

jöchsten und Höchsten Herrschaften gegenüber war das diplo- I 7 Î N L Va ee Herren Staatsminister Generalen, | Einrichtungen zu bewirken hat. Die Geseß-Entwürfe,

matische Corp

n Virklichen Geheimen Räthen und Räthen erster Klasse placirt. | wel u diesem wecke rer ver ißi Auf den dem Altar gegenüber befindlihen Pläyen saßen in der Be scbfnenabure S N i a Da

vordersten Reihe der mittleren Abtbeilung die Herren Mitglieder des Bundesrathes, auf den übrigen die Abgeordneten für den

Bundesrathe vorgelegt, und zum Theil {hon von

ag. Ms demn Sgr ps e e des N A M demselben berathen worden.

es Liedes »Sei Lob und Ehr dem Hôcllen Xa) V Brebiat Das in Jhrer lebten Session begründete Jnstitut prediger General - Superintendent Dr. Hoffmann die Predigt L ,

g N heiligen A Psalm 3 Vers 9: | der Freizügigkeit soll durch eine, auf dem Grundsaße

welcher er die Worte der

I vas Herrn (Enno inan Hülfe, und deinen Segen über | der E beruhende Gewerbe - Ordnung ein Volk« zum Grunde legte. i __ | weiter entwickelt und durch Aufhebung der izei- Nach beendigtem Gottesdienste begaben Sih Se. Majestät | (j hen Beschränkungen der ‘Wes N icbua tut A

der König und Jhre Königlichen Hoheiten der Kronprinz, der

Großherzog von Sachsen-Weimar und die Prinzen und anderen seine Verwirklichung lähmenden Hemmniß befreit en Gäste nebst Gefolge nah der Rothen Dav werden. Ein Geseß über die Quartierleistung im ie Mitglieder des Bundesrathes nah dem Grünen Saton, Frieden ist dazu bestimmt, die Militair-Geseßgebung

während die Generale, Wirklichen Geheimen Räthe und Räthe

erster Klasse unter der Tribüne auf der Lustgartenseite des des Bundes nach einer, für die Juteressen der Be- Veißen Saals, die Abgeordneten des Reichstags aber _ in dem- | völkerung besonders wichtigen Seite zum Abschluß

D ee dem Throne Aufstellung nahmen. Für das zu bringen. Die Regelung des Maaß- und Gewichts-

Saale reservirt, wohin dieses sih zur Beiwohnung der Eröff-

i ibüne im Weißen : : ; tische Corps war eine besondere Tribüne im Weiße wesens, welche in der vorigen Session dringenderen

nung begab. Sobald die Aufstellung im Weißen Saale vollendet | Aufgaben weichen mußte, wird in der gegenwärtigen

des

war, traten die Mitglieder des Bundesrathes unter Führung zu Ihrer Berathung gelangen. Die Verhältnisse der

Bundesk . BVismarck - Schönhausen ein L : i und stellten Aa nts. vom, Throne al Beet v Bismarck- Bundesbeamten bedürfen der geseßlichen Regelung,

Fwönhausen begab fich nunmehr zu Sr. Majestät dem und werden den Gegenstand von Vorlagen bilden. nige,

i versammelt sei. Se. Majestät erschienen bald | Bundes wird Jhnen wiederum vorgelegt werden.

Kronprinzen und der Prinzen.

dreimali

mit de

um Ällerhöchstdemselben anzuzeigen, daß der | Ein Gesey - Entwurf über das Schuldenwesen des

i i iglihen Hoheiten des / A h A O ine r O Ah lebhaften | Jh vertraue, daß die Bereitwilligkeit, mit welcher gen Hoh, welches der Präsident Dr, Simson | die verbündeten Regierungen in diesem Entwurfe den

n Worken ausbrachte: »Se. Majestät der König von | yon Jhnen bei der früheren Berathung gefaßten

Pre i be hohe ) i wen, der Schirmherr des Norddeutschen Dlerpbchstdieselben Beschlüssen entgegengekommen sind, von Jhrer Seite

auf

Königl ur

dem Throne

von der Versammlung empfangen, na der Kr P

ed

onprinz auf è l : gliden Hoheiten die Prinzen des Königliden HWEn | schen Officiere, welche in der lehten Session Jhre

las, während Se. Königliche Hoheit | ein gleiches Entgegenkommen finden werde. der mittleren Stufe und Ihre Ueber die Lage der vormals Schleswig -Holstein-

bten de ufstellten. elben \ich aufst 1551