1889 / 5 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 07 Jan 1889 18:00:01 GMT) scan diff

Magdeburg abgezweigt und dem Bezirk des Erbschaftssteuer- st zugetheilt worden sind.

_ Der Kaiserliche Minister-Resident in Lima, Zembs\ch, ist von dem hm Allerhöchst bewilligten Urlaub auf seinen Posten zurückgekehrt und hat die Geschäfte der dortigen Mission wieder übernommen.

Der Königliche Gesandte am bayerischen Hofe, Graf zu Nangau, ist von dem ihm Allerhöchst bewilligten Urlaub

nah München zurückgekehrt und hat die Geschäfte der dortigen Gesandtschaft wieder Übernommen.

S. M. Aviso „Pfeil“,

meldete, daß ein Bote, der aus Khartum mit Brie Khalifen eingetroffen war, ihm erklärt habe:

ascha und andere Offiziere, welche aus

rovinzen gekommen seien, befänden sich als | Der Bote fügte hinzu: der Pascha, in dessen Begleitung si kein finde, Emin sei; derselbe werde gut behandelt.

amis und Stempelfiskalats 11 daselb Berlin, den 30. Dezember 1888. Der Finanz-Minister. Jn Vertretung : Meinecke.

der egyptische den Aeguatoni Gefangene bej man nehme an, daß Weißer be-

dem Khalifen.

S Kommandant Korvetten-Kapitän Herbing, ist am 4. Januar cr. in Zanzibar eingetroffen.

Sachsen - Weimar - Eisenach. Weimar, 5. Januar. (Weim. Ztg.) Dem heute ausgegebenen Bulletin über das roßherzogin zufolge geht die Abend- mehr herunter. Der Puls is kräftiger,

Abgereist: Se. Excellenz der General der Jnfanterie von Caprivi, kommandirender General des X. Corps, nah Hannover,

Excellenz der General - Lieutenant Hilgers, beauftragt mit der Führung des V. nach Posen.

Zeitungsftimmen.

Das „Militär-Wochenblatt“ le mit folgenden Betrachtungen ein:

Der beispiellose Wetteifer, mit dem je ihre Rüstung verstärken und verfeinern, ihre Kräfte stählen, zwingt uns mehr Bequem fährt sichs in a auf neu beshütteter Straße bedarf wer heute “im alten Geleise bleibt, der kommt Zwar haben unsere leitenden Behörd gezögert, durhgreifende Neuerungen einzuführen, als erwünscht, als nothwendig bezeihnet w Pietät, sondern bis sich der ( aber, in den jeßt abgelaufenen Iahren, fanden die neuen Uebe gen ihren festen Niederschlag in neuen Dienstvorscriften, in dem neuen Reglement der Infanterie. wichtigsten neuen Bestimmungen und genannt : die Felddienstordnung, die die neue Ixfanterie-Ausrüstung, wehr, der Entwurf des Reglements für die F und Heerordnung, die Bekleitungëordnung.

Bedeuten diese Vorschriften, fassender, tief eindringender sih schon einen großen Aufwand geistiger von ihrem Einleben im Heere. Sleisch und Blut der Truppen übergeher einen Kampf mit si) selbst ausfehten. wohnheiten stand, das bemerkt man zum gegeben werden müssen. Neue \cheint zunäch

„So viel wie jetzt ist zu Friedens Alles ift neu gestaltet ! an der Grenze unserer Arbeitskraft und cin Aussp von den Tüchtig|sten,

Freiherr von itet das neue Jahr

Armee-Corps, | Befinden der Erb temperatur mehr un

und die Kräfte nehmen zu. Coburg - Gotha.

ßt alle Völker Euroya ihre Waffenschule erw M als je zu den höchste [ten ausgefahren es des Vorspanns.

\trengungen.

en Geleisen;

Und dot: sicher bald ins Hinter- troßdem lange Zeit „die in weiten Kreisen urden; sie zögerten nit nur aus tand der Meinungen geklärt.

Coburg, 4. Januar. (Coburg. Ztg.) Der Herzog hat sich heute zu längerem Aufenthalt nach Gotha begeben.

Schwarzburg-NRudolstadt. (Weim. Ztg.)

Nichtamtliches. Deutsches Reich.

Jhre Majestät die gestrigen Vormittag

Rudolstadt, 4. Januar. Der Landtag ist gestern geschlossen worden, nahdem derselbe den mit Preußen abgeschlossenen Staats- vertrag, betreffend die Herstellung einer Eisenbahn von Reins- dorf nah Frankenhausen, genehmigt hatte.

Preußen. Berlin, 7. Januar.

Kaiserin und Königin besuhte am

den Gottesdienst im Augusta-Hospital. Um 51/2 Uhr folgte Jhre Majestät einer Einladung zur

eramilientafel bei FJhrer Majestät der Kaiserin Augusta.

Jhre Majestät die Kaiserin und Königin Augusta wohnte gestern mit Jhren Königlichen Hoheiten dem Großherzog und der Großherzogin von Baden und dem Groß- herzog von Sachsen dem Gottesdienst in der Kapelle des Augusta-Hospitals bei, zu welhem auch Jhre Majestät die Kaiserin und Königin erschien.

Später empfing Jhre Majestät Se. Durchlaucht den Erb- prinzen von Schaumburg - Lippe und fand bei Allerhöchst- derselben eine kleinere Familientafel statt.

Heute empfing Jhre Majestät Jhre Königlichen Hoheiten großherzogin von Baden, welche 1 Allerhöchstderselben eingetroffen sind.

1 Nur die neben diesem Aufgaben seien hier bei Namen Scießvorschrift, der Erlaß über ng mit dem neuen Ge- eld-Artillerie, die Wehr-

die Einarbeitu

Oesterreich-Ungarn. Wien, 5. Januar. (Wien. Abdp.) der Landtage Galizien nehmen ihren Fortgang. Die einzelnen Ausschüsse halten häufig Sizungen, um mit thunlichster Raschheit das ihnen zur Vorberathung zugewiesene Material für die Plenar- Der galizishe Landtag wird der ruthenischen Feiertage halber seine nächste Sißzung erst am Mittwoch, den 9. d. M, abhalten.

4. Januar.

die doh sämmtlih auf Grund um- ntstanden sind, an und für Thätigkeit, fo gilt dasselbe weitgehende Neuerungen in 1, muß fast jeder Einzelne Wie fest man in alten Ge- eist erst dann, wenn sie auf- Dann wird die Trennung \chwer, und das t zu drücken.

Verhandlungen von Böhmen

Vorarbeiten e

berathung fertig zu stellen.

(Wien. Ztg.) Der ungarische tag wird seine Thätigkeit am 10. d. M., und zwar mit der Fortsezung der Berathungen über die Wehrvorlage, Die im Verlauf der Debatte über das Pausen werden zur Berathung betreffend die Regulirung des Ei Die größeren Reformvorlagen der dagegen erst nah der vollständigen Er- ledigung des Wehrgeseßes und des Budgets im Reich eingebracht werden. |

Großbritannien und Jrland. London, 5. Januar. (A. C.) Der Hof kehrt den bis jet getroffenen Dispositionen zufolge am 14. Februar von Osborne nah Sch{hloß Win dor

zeiten noch nie in der Armee Wahrlich, wir sind bart Leistungéfähigkeit ange- fr im Heere hört, gauzer Kraft auf

den E 3 ie E

a BE be und die Erb gearbeitet worden ; wieder aufnehmen. Wehrgeseß etwa eintretenden der Vorlage, Thores, benügt werden. Regierung werden

ruh, dcn man 0 und gerade die sich mit gesordnung der am 9. d. M., Nach- mittags 1 Uhr, stattfindenden 16. Plenarsißung des R eichs - tages steht die zweite Berathung des Entwurfs eines Geseßtes, betreffend die Feststelung des Reichshaushalts-Etats für das Etatsjahr 1889/90, und zwar folgender Spezial-Etats: a. Etat der Verwaltung des Reichsheeres, Anlage V, ad a mit dem en Bericht der Kommission für den Reichshaushalts- iber das Extra-Ordinarium dieses Etats ; b. Reichs- Eisenbahnamt, Anlage 1X: d. Reichs-FJnvalidenfonds, Anlage XI1II: Eisenbahnen, Anlage XVIII,

Berichts der Kommission für de:

Jn Bezug auf §8. 10 Th. 11, Tit. 17 des Allgemeinen Landrechts,

Auf d o di ef Auf der Ta Ziele, die uns gewiesen

iele, 3 __ werden, und zu deren Aufstellung der Wetteifer der Heere nöthigt

, fordern gesteigerte Thätigkeit, und das zur natürlichen Folge, daß „des Dienst:s8 Uhr“ immer weniger zeigt, und daß der Leb sucht werden muß, wo der bochherzige reihsten und reinsten

der Rußefstunden ensgenuß immer mehr da ge- Mensch ihn freilih au) am ( Bewußtsein Pfl Es ist ja wahr: zuweilen erliegt ein wackerer Mann der Arbeitslaft, in der Front, doch wo es auh immer geschehe : denn jener Wetteifer der tanz bei geshchlosfenem V ist auch „vor dem Feind neuen Jahre andauern un Bei den unermeßlichen Kricg8macht in allen Staaten aufgewendet werden, 1 haft bleiben, ob es uns überall und in jedem Augenbli und verbhältnifmäßig Wir können eifrig danach streben, doch ob w hängt von des Heeres Willen allein nicht ab. dies selbständig und vermag es allein: und geistigen Üeberlegenheit ! Manneszut vom Gemeinen hinauf bi unershütterlihes Festhalten an dem furchtloscs Einstehen für die eigene Ueberzeugung, bewußtes Handeln, sei es in Folge erhaltenen Be und Verantwortlichkeit, Kameradschaft, warmherzige Sorge für die Aufmerksamkeit auf den eigenen Wirkungskrci Person und endlich ein freudiges Gottvertrauen, da keit allen menschlichen Wirkens erkennend getröstet: Gott wird weiter helfen, gethan habe.

Das ift gewi so können wir mi

der Mann ift ehrenvoll gefallen; Heere gleiht einem ununterbrochenen Kriegs- orhange, und wer ihm zum Opfer fällt, der Dieser Wettkampf wird auch im d unsere ganze Kraft in Anspru nehmen. Summen, welche für

c. Rechnungshof, Anlage XI; e. Verwaltung der ad e auf Grund mündlichen

1 Neichshaushalts-Etat.

Die „Allg. Corr.“ schreibt : Es scheint keinem Zweifel zu Parlamentsausschuß Nationalvertheidigung, dessen Vo tington ist, eine sofortige bedeutende V Marine vorschlagen wird. Der Ausschuß ist dafür, daß ungesäumt mehrere große Panzerschiffe und so {nell wie möglih eine Anzahl s{neller halbgedeckter Kreuzer gebaut werden. Der Bericht wird sich in den Händen der Re- gierung befinden, ehe die Apmee-. und Marine-Voranschläge sür 1889—90 endgültig festgestellt werden, und falls das 1, wie es wohl kaum zweifelhaft ist, die Vorschläge 10 wird eine große Vermehrung der Ausgaben die

unterliegen, | rsißender Lord Har- ergrößerung der

e gefallen“.

Steigerung der es zweifel- ck gelingen zahlreihste

Preußischen wonach die Polizei die Anstalten zur Erhaltung der öffentlichen Ruhe, Sicher Ordnung und zur Abwendung der dem Publik einzelnen Mitgliedern desselben bevorstehenden treffen hat, hat das Reichsgericht, vom 23. Oktober v. J. niht gleihbedeutend mit ein Nachtheil Handlungen Anderer zu besorgen ist, Publikums aber nicht in Polizei nur dann Grund zum Einschreiten, die öffentlihe Ruhe, Sicherheit und Ordnung zu wahren oder eine strafbare Handlung zu verhüten ist. ¿Fall ist, liegt der Re Verhältniß vor, dess des Richters ist, fachen) eine Mit Ober-Verwaltungsgerichts Ansicht widerspricht keine preußischen Justiz-Ministers vom 8. Febr gehört es zu den Befugnissen der Polizei, einen ihre H den Vermiether, der sein geseßliches Pfand- und tungsreht ausübt und darin durch Anwendung ode gewaltsamer Maßregeln von wird, gegen diese Gewalt einstweilen zu hüten; das lihe Einschreiten wird au drohung der öffentlihen R der Polizei, Strafthaten angedrohte Entzie wenn ausgeführt (8. 1110 Th. 11, Tit. 20 Pr. A. lung gewesen sein.“

Dem Kirchenvorstgnde der evangelischen Ge- meinde zu Wiesbaden is zur dungen, welche der daselbst versto Güterbock der Kirchengemeinde zu evangelischen Rettungshaus in Wiesbaden im Ges 30 000 M legtwillig gemacht hat, Genehmigung ertheilt worden.

(W. T. B.) Nach amtlichen Meldungen aus ! wurde wegen Zerstörung deut- ätlicher Fnsulte gegen beurlaubte Mannschaften Seitens der aufständishen Sa- moaner das Landungscorps S. M. gleitung des deutschen Konsuls

plaß der Eingeborenen entsandt, lungen wegen Entwaffnung Wege nah der Pflanzung

corps der „Olga“

des Amerikaners Kl

bestgerüstete ir es erreichen, : Eins aber vermag die Bewahrung seiner sittlichen gter Gehorsam und makellose s zum kommandirenden General, Ge!eß der Ehre

Gefahr zu 11. Strafsenat, durch ausgesprochen, Nachtheil Einzelnen eine Benachtheiligung Frage kommt,

Ministerium annimmt, Folge sein.

Frankreich. Paris, 5. Januar. (W. T. B.) Das bonapartistishe Central-Comité beschloß, den Partei- genossen den Rath zu ertheilen, bei der Wahl eines Deputirten in Paris für Boulanger zu stimmen, da diese Kandidatur der encrgishste Protest gegen die verab waltung und die verderbliche Politik d

6. Januar. Kongreß behufs Nominirung ein über Boulanger ist heute zusammen abgegebenen Stimmen erhielt der Destillateux Jaques sident des Generalraths der Seine, Vacquerie 58 Stimmen ; Jaques ist

„Gefahr“ , männlihes, „, \chnelles, ziel- fehls, sei es auf wenn entweder Untergebenen, raftlose ie auf die eigene l 8, die Unzulängli- , sih des frohen Glaubens wenn ih nur das Meinige

„Wo dies nicht der gel nah ein lediglich privatrechtliches en -— au nur vorläufige Regelung Sache sofern nicht der Polizei (wie z. B. in Gesinde- wirkung übertragen ist. (Urtheil des preußischen vom 18. September 1878.) Dieser kript des Königlich 9, Darnach ülfe anrufen- Zurückbehal- r Androhung Seiten des Miethers

sheuungswürdige Ver- er Regierung sei.

Der republikanische es Kandidaten gegen- Von den 370-

(W. T. B.)

ß: Wenn dereinst die eisernen Würfel rollen werden, t Sicherheit auf keine andere Ueberlegenheit renen als auf die, welche in dem Geist unseres Heeres lieat. Und darum ( \ch zu erhalten, ihm in ununterbrochenem Kampf stsuht zu immer neuen Siegen zu verh

wegs das Res 234, Hovelaque 69,

die übrigen 9 St. zersplitterten \ich. somit zum alleinigen republikanischen Kandidaten gegenüber Boulanger aufgestellt.

7. Januar. (W. T. B.) Vei den gestrigen Ersa t- wahlen zur Deputirtenkammer wurde in Amiens General Montaudon (Royalist) mit 60 Cauvin erhielt 53154 Stimmen; in wurde Duport (Boulangist) mit 49 Lemercier (Republikaner), welcher

gilt es, diesen Geist fri mit der Selb durch die Erziehung treu zu nähren.

Uebungen binaus

lfen und ihn unserer Mannschaft im ganzen deutshen Volk Ueber alle materiellen Verbesserungen und über alle us bleibt die Pflege jenes Geistes die zw doch zugleich die höchste Aufgabe der Armee.

Unter der Ueberschrift „Das bürgerliche Ge „Magdeburgische Zeitung“:

; , welcher in dem deutshen Volke so überaus reich ausgebildet ist, hat sih, wie auch zu erw Eifer dem Entwurf des bürgerlich Meich zugewendet, und, Entwurfs verfloss nennen ift, eine

ar unscheinbarste,

693 Stimmen ge- La Rochelle 327 Stimmen 39878 Stimmen erhielt,

ch hier begründet durch die Be- uhe und durch die Verpflichtung zu verhüten; die begonnene oder hung der Sachen aus dem Pfandbesitze würde, , auch nah dem damals

und die Kritik“ sagt die

Der kritishe Geist arten war, mit großem l en Gesetzbuches für das Deutsche , wiewohl der seit der Veröffentlihung des ene Zeitraum eigentli kein besonders erheblicher zu Arbeiten hervorgerufen, welche \ih der gewaltigen Arbeit beschäftigen ng unò Vervollkommnung machen. en Auslassungen, so muß uns die Thatsache Verkbältniß so große Anzahl von berufenen und sich zu dem Entwurf durchaus ablehnend gentlich nur zu tadeln,

geltenden Rechte : L.-R.) eine strafbare Hand- Jtalien. des Königs

\chlossen worden.

Rom, 5. Januar.

Rd (W. T. B.) Durch Dekret it die Parlamentsse

ssion 1887/88 ge- große Reihe von

mit der Betrachtung des Inhalts

und Vorschläge zu ihrer Verbesseru Blicken wir auf diefe kritischen Ausl auffallen, daß eine im urtheilsfähìger verhält, daß sie an ihm ei weiß, ihn für gekünstelt, römisch-re{tlich und und es geradezu ausspricht, daß er durhaus unbrauchbar des deutschen bürgerlichen Nechts zu bilden. bilden eine niht zu verfennende Gefahr für das Zustandekommen der deutschen Rechtseinheit , Unzufricdenheit

Annahme der Zuwen- rbene Rentner Ludwig m Bau einer dritten evangelische ammtbetrage von die landesherrliche

_ Niederlande. Haag, 7. Januar. Befinden des Königs ist seit den leßten Tagen eine unmittelbare Lebensgefahr liegt nicht vor.

Belgrad, 6. Januar.

werändert; 1 Männecn

nicht aber zu loben eutsch erklärt, und l sei, die Grundlage Diese kritishen Stimmen

und für i ! Serbien.

bisherige Minister Präsidenten der nannt worden.

Amerika. Washington, 4. Januar. (A. C.) Das nhaus genehmigte heute mit zahlreichen d Zusägen die vom Senat bereits angenom- aragua-Kanalgesell schaft

(W. T. B.) des Auswärtigen Mijatovic ist zum Akademie der. Wissenschaften er-

i zunächst das Gefühl in den weitcsten Kreisen, sie tragen dazu bei, Anschauung vergebliche fördern endlih das dem deutshen V an Stelle des verhältnißmäßig Gute zu seßen und hierdurch auch die Err mat das Bessere zum Feind des Guten veil er nicht allen hochgespannten E nungen entspricht, und bewirkt hierdurch nur, gehemmt wird. Diese aus dem politischen Lebe Erscheinung macht sich auch auf dem Gebiet deutlih genug bemerkbar. Kein vecnünftiger der Entwurf des bürge Werk; im Gegentheil, der Regelung gewichti allen Umständen gehoben werden müssen, Kraft tritt. Aber zwischen diesem Standpu „Germanisten“,

vom 28. Dezember v. J

schen Eigenthums und wegen th Repräsentante

Abänderungen un

mene Vorlag olf ohnehin bekannte Bestreben,

n stets das Bessere und Tadellose eihung jenes zu vereiteln. ; man bekämpft den rwartungen und Hoff- daß die Entwickelung n zur Genüge bekannte der Rechtsgeseßgebung

Mensch wird die Behauptung aufstellen, daß rlichen Geseßbuchs ein tadelloses, mängelfreies zahlreihe Fehler sind ihm eigen und bezüglich Mängel auf, die unter bevor das neue Gesetz in nkte und demjenigen mancher ganzen Inhalte nah ver- Wer wollte es leugnen, ; Entwurfes chts in einem Maße erkennen lassen, téleben durchaus nachtheilig ist, wer in den Etgenthümlichkeiten der deutshen landwirth- âltnisse niht allenthalben die gebührende Rücksicht

e, welche der Nic Korporationsrechte gewährt.

Mittel-A merika. eingegangenen Bureaus“

S. „Olga“ zur Be- den Kriegsschau- wo der Konsul Verhand: einleiten wollte. Vailele wurde das Landungs- von den Ausfständishen unter Führung Í ein überraschend angegriffen. darauf durch die Landungscorps S. M. S. „Adler“ und Kanonenboots „Eber“ reihen Landung wurden die Einge und einige am Strande gelegene Lieutenant Sieger und 15 Mann todt, Lieute und Burchard, sowie 36 Mann verwundet. wird veröffentliht werden, sobald die Name Das Befinden der Verwundeten ist gut.

Der Großherzoglih sächsische beime Staatsrath Dr. Heerwart, ist von ije aus Thüringen noch Berlin zurückgekehrt.

Einem über New-

„Reuter'schen 4. Januar, Beunruhigung bezüglih der Panamakanals. würden von Tag zu Tag vermindert, und es werde die gänzliche Einstellung derselben be beschästigungslos werden würden. Columbia befürhte Unruhen und habe te ein Rundschreiben g tlichkeit ablehnt, falls e , sehr energishe Maßregeln zu uhe jedenfalls aufreht zu erhalten.

Afrika. Egypten. ( Reuter’ schen Bureaus“ berichtet : Ein hier aus

(W. T. B.)

Auf dem Telegramm des

In einer „L lga“/, Kreuzers unternommenen sieg- borenen zurückgeworfen elben zerstört. nants Spengler Eine Verlustliste n festgestellt sind.

Angelegenheit

fürchtet, wodurch Tausende Regierung von an die Konsuln der erichtet, in wélchem nothwendig werden ergreifen, um die

ger Fragen weist er

auswärtigen Mäch

ste alle Verantwor welche den Entwurf seinem

werfen, ist ein himmelweiter Unterschied. i Bestimmungen an die Lehren des römischen Re das dem deutshen Wirthschaf Abrede stellen, daß schaftlihen Verh

Bevollmächtigte zum W. T. B.) Ein Telegramm des aus Suakim, ©om

Handub eingetroffener

Bundesrath, Ge

6. d. i jeinec Urlaubsre Mêts.,

Deserteur

ist ? Allein diese Unvollkommenheiten lassen sich ja im Laufe getracea Entwicklung und des Voranschreitens der geseßgeberischen en mit Leichtigkeit beseitigen, sie berechtigen aber mit Nicten O Behauptung, daß der Entwurf sowohl im Ganzen wie in ti ei Theilen eine verfehlte Arbeit fei! r j E Man übersieht, daß ein Gescßbuch, welches für die verwickelten Kinhschaftsverhältnisse des 19. Jahrhunderts bestimmt ift, do un-

aich 0 einfach, so volksthümlich sein kann, wie das alte germanische Ret Felix Dahn verkennt, daß unsere Wirthschaftszustände doch ) smtlich von denjenigen verschieden find, wie sie in den Tagen be- [0e den, da „Attila“ und die „Nonnen von Poitiers“ lebten, um nah A vielen Jahrhunderten dem deutschen Dichter im Gewande des 8 des Rechtsgelehrten Stoff zur Bereicherung der deutschen Aéatur zu geben; ohne eine Schädigung der wirthschaft- iten Entwicklung kann der Geseßgeber daher nicht davon ab- bin den etwas verwickelten Verhältnissen durh Bestimmungen

i zu werden, die der Einfacbheit zu entbehren scheinen. Zu E s Zeit, in welcher der deutshe Staat noch völlig auf der Stufe m Aterbaustaats stand, konnte das Geseßbuch einer Unzahl von Norschristen entbehren, welche es enthalten muß, wenn der Staat zu der Stufe des Industrie- und Handelsstaats sich emporgeschwungen bat Bestimmungen über Namens- und Inhaberpapiere haben dort feinen Sinn, wogegen hier von ihrer s S unmögli abgesehen werden kann. Auch aus diesem Grund i} es einfach unausführbar, in dem Umfang zu dem alten germanischen Recht zurückzukehren, der Felix Dahn und anderen Germanisten vorshwebt. Es wäre ja viel- leicht recht \hön, wenn das Leben noch so einfa wäre wie damals, als unter der schattigen Linde der Gaugraf die freien Mannen um ¡ch versammelte und mit ibnen zusammen das Recht fand und das Artheil spra, aber unsere Lebensverhältnisse gleihen nun einmal niht mehr denjenigen der „Ahnen“ und es wäre die Außerachtlafsung des dem Recht innewohnenden Zweckgedankens, wenn der Geseh- geber für diesen so überaus wichtigen Unterschied , fein volles Nerständniß hätte. Die Kritik follte deshalb lieber dabin wirken, daß die germanischen Rechtegedanken, welche auch heute no eine praktische Bedeutung besitzen, in unser Geseßbuch auf- genommen werden, niht aber dasselbe in Bausch und Bogen ver- werfen, weil es dem geshichtlich gegebenen Rechtszustande Nechnung trägt! Die Kritik, welche den Entwurf einfach ablehnt, hat De and dieser Vorwurf wiegt \chwerer als der vorstehende E für die nationale Bedeutung des bürgerlkhen Gefetßbuchs mit nihten ein volles Verständniß. Unsere Einheit wird erst dann na allen Seiten hin ausgebaut und vollendet sein, wenn ein Recht und ein Geseh vom Wasgauwalde bis zu dem Memel gilt, wenn der Masure nach den gleichen Rechtssäßen_ lebt wie der Gbatte und Franke; fo lange die gegenwärtige Rechtsverschiedenheit noch besteht, entbehrt die deutsde Einheit einer wesentlichen Stüpe, denn nihts befördert das Gefühl der Zusammengchörigkeit unter den verschiedenen Stämmen cines Volks in dem Gie wie das Bewußt- sein, daß ihre Lebensverhältnisse von demselben Gefeß beherrscht werden. Galt dies {hon für die Bewohner von Altdeutschland, fo galt es noch in bedeutend höherem Grad für die Bewohner von Elfaß-Lothringen. Erst dur die Beseitigung des französishen Rechts aus den Reichslanden, erst durch die Erseßung desselben dur das deutsche bürgerliche Geseßbuch wird in weiten Sichten der Einwohnerschaft jeder Zweifel be)eitigt werden, daß unsere Westmark auf immer und ewig mit dem alten Mutterlande verbunden ist, erst hierdurch wird au bei den Franzosen die Ueberzeugung verstärkt werden, daß die Einverleibung der beiden Provinzen in den Reichsverband keinen vor- übergehenden, fondera einen dauernden Charaktec hat. Es ist von der größten politishen Beveutung, daß Elsaß-Lothringen so bald wie möglich durch die Rechtseinheit mit dem übrigen Reich verbunden wird, denn jeder Monat, während dessen das französische Recht dort weiter gilt, ers{chwert die Deutsch- werdung. Wenn aber dem bürgerlichen Geseßbuch cine solde nationale Bedeutung beiwohnt, so dürfte die Kritik sich zu ctwas mehr Wohl- wollen veranlaßt schen und lieber einzelne Mängel und Fehler mit in den Kauf nehmen, als auf dasselbe verzichten, Wie leicht werden sich die Unvollkommenheiten verbessern lassen, wenn wir erst einmal in dem Besiß einer gemeinsamen Grundlage für die Entwickelung des bürgerlichen Rechts sind, wie {{wer, wie unendlich schwer wird es aber sein, die Rechts- inheit zu erlangen, wenn es uns diesmal nit gelingt! Seit Jahr- hunderten sehnte \sich unser Volk aus der Tiefe seines Gemüths her- aus nah einem einheitlichen Recht, und was bis jeßt zu Stande ge- bracht ist, berehtigt zu der Hoffnung, daß scine Sehnsucht in einigen Jahren befriedigt sein wird. Möchte die Kritik deshalb niht dahin wirken, daß dieses hohe Ziel nicht erreicht wird, möchte sie des Um- standes cingedenE sein, daß der Geist der Mäßigung derjenige des Gesezgebers sein muß, und es verhüten, daß man auch auf diesem Gebiet den Say anwendet: Das Bessere ist der Feind des Guten.

Jn der Wochenschrift „Der Deutsche Leinen- Jndustrielle“ lesen wir: S :

Die bangen Erwartungen, mit denen wir in das nun verflossene Jahr ob der Crhaltung des unserem Vaterlande und unserer Inoustrie so kostbaren Gutes des Friedens bineingingen, sind Gott sei Dank im Laufe desselben mehr und mehr gewichen; das deutsche Volk konnle ungestört durch feindliGe Bedrohung seiner Arbeit nach- gehen und sieht mit vollem Vertrauen empor zu dem kraftvollen

ohenzollern-Sohne, der, nachdem seinem todwunden Vater das Szepter entfallen, dasselbe aufnahm im heiligen Ernst und im vollen Gefühl seiner hoben, aber darum desto verantwortungs- volleren Stellung. Scin Wort, im Geiste Seines dahin- geshiedenen Großvaters, unseres unvergeßlichen Heldenkaisers Wil- helm I. weiter regieren zu wollen, hat er mit Entschiedenheit ein- zulôsen begonnen; in rastloser Thätigkeit hat er, gestüßt auf die alten erprobten Diener, von dem kalten Gestade der Newa bis hinauf zu den sonnigen Fluren Italiens die Bande des Friedens und des gegenseitigen Vertrauens „der Herrscher und der Völker enger geknüpft und die wohlthätigen Folgen dieser ernsten Bemühungen sind nicht ausgeblieben. Dürfen wir au nah wie vor unseres guten deutshen S{wertes nicht ver- gessen, so ist doch in dem Aufblühen der Industrie im gesammten deutschen Vaterlande, wie sih dieses durch die mannigfaltigen neuen Unternehmungen und die gesteigerte Werthshäßung der alten bewahr- beitet, ein vollwihtiges Zeugniß dafür erbracht, daß auch ein waffen- bewehrtes Volk im Vertrauen auf seine Stärke die Künste des Friedens erfolgreih zu betreiben vermag, und wenn unfer jugendlicher Kaiser den ihm jüngst dargereihten Lorbeer als einen Kranz des Friedens gern annahm, so mögen wir daraus die gegründete Hoffnung shôöpfen, taß -auch das begonnene Jahr ruhiges Schaffen und eine weitere Entwickelung industrieller und kommerzieller Thätigkeit ge- währleistet. A

Auch die Aktionen des Reichs in fremden Landen zu Gunsten der Schaffung übersceisher Märkte für die gesteigerte Produktion des Hcimathlandes finden in erfreulihem Gegensage zu früheren Jahren die volle Theilnahme der Volksvertretung, und dürfen wir hoffen, daß, wenn auch vielleiht wir nit mehr, so do unsere Nachkommen si in fremden Welttheilen ebenso frei, geschüßt und Laon M werden, wie es die Engländer seit Jahrhunderten thun zu können in der glücklichen Lage waren. i N ;

Cin Hauptwunsh unseres hochseligen Kaisers Wilhelm, den Schutz und die Fürsorge für die vielen Arbeiter seines weiten Reichs geseßlich zu gestalten, ist seiner Verwirklichung im leßten Jahre be- deutend näher gerückt; die gegen Ende des Jahres dem Reichstage zu- gegangene Geseßesvorlage, betreffend die Invaliditäts- und Alters- versorgung der Arbeiter, hat weit über die Grenzen unseres Vater- landes hinaus gerechtes Aufsehen erregt; ist es doch ein ganz neuer und großartiger Gedanke, daß die Fürsorge für die arbeitenden Klassen in solchem Umfange legislatorish zum Ausdruck gelangen soll.

Angeregt in der Kaiserlichen Botschaft vom Jahre 1881, geht das Ziel auf eine Verbesserung des Looses der dur Krankheit oder hohes Alter arbeitsunfähig und daher erwerbslos gewordenen Arbeiter- klassen aus und erstreckt si zur Zeit auf ca. 134 Millionen Menschen,

denen cine zwar bescheidene, aber doch gesicherte Gristenz für Zeiten der Noth auf Grund eines Rechtsansprudes geschaffen werden soll. In der That, - ein hohherziger bis dahin völlig ungekannter Akt sozialer Gesetzaebung, der bestimmt und geeignet ift, die Unzufrieden- heit und Mißstimmung unserer minder begünstigten ‘Mitbürger zu heben und ihnen die Zugehörigkeit zu ihrem deutschen Vaterlande als cine Wohlthat dankbar erscheinen zu lassen. :

Die von den maßgebenden Parteien des Reichstages ausgesprochene Zustimmung zu der Tendenz und dem Zwecke des Gesetzes läßt er- warten, daß sich die Einigung über die Ausführung desselben in den für die ersten Wochen des neuen Jahres angeseßten Berathungen der dazu erwählten Kommission wird finden lassen, obwohl es nit leicht sein wird, cinen Ausgleih der gegenüberstehenden Meinungen herbei- uführen. F ; M Die Opfer, welche der Industrie mit dicsem Geseze auferlegt werden, sind nicht gering, aber hoffentlih zu tragen, und es wird sih bei der Berathung mehr um das „Wie“, als um das „Ob“ handeln, wenn man wichtige Abänderungen der Gesete8vorlage wünscht. i

Statistische Nachrichten.

Die überseeische Auswanderung aus dem Deutschen Rei ch über deutshe Häfen, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam betrug im Monat November 1888 6108 und in der Zeit von An- fang Januar bis Ende November 1888 95 814 Pecsonen. Im gleichen Zeitraum der Vorjahre wanderten aus: 1887: 6691 bezw. 97 247, 1886: 6140 bezw. 76 981 und 1885: 4889 bezw. 104 920 Deutsche.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Die Gesellshaft für rheinishe GeschichGtskunde hat am 19. v, M. in Köln ihre 8. Jahresversammlung abgehalten. Anwesend waren außer Patronen und Mitgliedern der Gefellscaft die Vorstandsmitglieder : Prof. Dr. Lamprecht, Prof. Dr, Loersch und Prof. Dr. Menzel aus Bonn, Kommerzien-Rath Emil vom Rath und Landgeri chts-Rath Ratjen aus Köln, Prof. Dr. Ritter aus Bonn, und der Vorsißende, Prof. Dr. Höhlbaum aus Köln. Dem von dem Vorsitzenden erstatteten Beriht entnehmen wir über den Fort- gang der wissenschaftlichen Unternehmungen der Gesellschaft im vergangenen Jahre Folgendes. Seit der 7. Jahresversammlung sind zur Ausgabe gelangt: 1) „Der Koblenzer Mauerbau*, Rechnun- gen, 1276 bis 1289, bearbeitet von Dr. Max Bär. Mit einem Plane. (V. Publikation) 2) „Kölner Swreinsurkunden des 12. Jahrhunderts“, Quellen zur Rechts- und Wirthschaftêgeshichte der Stadt Köln, herausgegeben von Robert Hoeniger. Bd. I 1884 1888. (3, Sclußlieferung.) Das Manuskript zum zweiten Band der leßtgenannten Urkunden hofft man im Herbst 1889 in die Presse geben zu können. Von den „Rheinischen Weisthümern“ soll nunmehr der erste Band gedruckt werden. Die Leitung dieser Ausgabe liegt in den Händen des Professors Dr. Loersch. Cin zweiter Band wird die kurtrierischen Weisthümer enthalken, Weitere Forshungen nach ungedruckten fkurkölnishen Weisthümern wird Geheim-Rath Dr. Harleß anstellen. Die ebenfalls von Dr. Loersh geleitete Ausgabe der „Aachener Stadtrechnungen“ fowie die Arbeiten für die Beröffentlihung der „Urbare der Erzdiözese Köln“ sind weiter gefördert worden. Der „Erläuterungsband zu dem Bude Weinsberg“, von Professor Dr. Höhlbaum wird wahrscheinlich noch im Laufe dieses Jahres im Manuskript vollendet werden. Er foll dur die Urkunden und Akten des Kölner Stadtacchivs sowie anderer Archive dieselben Verhältnisse und dieselbe Zeit der stadt- fölnishen Geschichte beleuhten, welche die Denkwürdigkeiten Her- mann’s von Weinsberg geschildert haben. Der Druck der unter Pro- fessor Dr, Ritter's Leitung bearbeiteten „Landtagsakten der Herzog- thümer Jülich-Berg“ hat wegen mandwerlei Schwierigkeiten noch nit beginnen können, jedoch soll das Werk im Laufe des neuen Jahres mit ungetheilter Kraft gefördert werden. Von der Ausgabe der „älterea Matrikeln der Universität Köln“, welche die Herren Dr, Hermann Keußen und Direktor Dr. W. Schmitz besorgen, ift für 1889 der erste Band zu erwarten. Er wird die beiden ältesten Matrikeln der Universität, aus dea Jahren 1389 bis 1465 umfassen und mit Grläuterungen versehen sein. Für die Herausgabe kommen u. a. Pariser Handschriften aus der dortigen National-Bibliothek und der Sorbonne zur Benutzung. Bei der Aus- arbeitung der „Regesten der Erzbischöfe von Köln“ bis zum Jahre 1500 durch Prof. Dr. Menzel ist die Untersuchung des älteren Urkun- denwesens im verflossenen Jahre fortgeseßt worden. Für die gleich- falls von Professor Menzel besorgte Ausgabe der „ältesten Urkunden der Rheinlande“, bis zum Jahre 1000, find im Berichtsjahre vollständig bearbeitet worden : die Chartulare von Prüm (Trier), S. Maximin (Koblenz) und Echternach (Gotha), welche den größten Theil der älteren Urkunden hergeben. Das Chartular von Stablo (Düsseldorf) ist in Angriff genommen und wird mit Heranzichung des in Bamburg befindlichen Codex Stabulensis weiter bearbeitet werden. Sämmtliche im Geheimen Staatsarchiv in Berlin befindlihen Original-Urkunden über das Rheinland und die Originale für Stablo in Düsseldorf sind dur{forscht worden. Die Arbeiten zur Herausgabe der „Ada- Handschrift ; wel{e Professor Dr. Lamprecht überwacht, sind im Laufe des Jahres 1888 soweit gefördert worden, daß das Werk in Dru gelegt werden kann. Der erste Theil umfaßt cine Beschreibung und paläographishe Prü- fung der Handschrift von Professor Dr. Menzel, eine textkritische Würdigung von Dr. Corßen in Jever, eine kunstgeschibtliche Bear- beitung von Professor Dr. Janischek in Straßburg, eine Beschreibung des Cinbanddeckels vom Domkapitular Schnütgen in Köln und Museumösdirektor Dr. Hettner in Trier. Den zweiten Theil bildet cin Tafelwerk. Dasselbe wird außer allen wihtigeren Blättern der Ada- Handschrift auch Abbildungen aus Handschriften wiedergeben, welche jener nahe verwandt sind oder neben ihr hergehen. Für den „geschicht- lihen Atlas der Rheinvrovinz“ hat der Kandidat der Geschichts- wissenschaft Constantin Sculteis in Bonn die Grundkarte vollendet. Die Bearbeitung der einzelnen Karten foll in Anknüpfung an die Amtsbeschreibungen von den jüngeren Verhältnissen ausgehen und die

eshichtlihe Gestaltung der Rheinprovinz rückwärts verfolgen. Das Werk hat überall Förderung erfahren; für die Darstellung des Herzog- thums Jülich hat Graf Ernst von Mirbach-Harff, Patron der Gesell- chaft, die umfangreihen Vorarbeiten seines verstorbenen Bruders, des Grafen Wilhelm von Mirbach-Harff, zur Verfügung gestellt. Die Beschreibung der „ge\hihtlihen Denkmäler der Rheinprovinz zu leiten, ist ein besonderer Aus\{chuß des Vorstands beauftragt. Mit dem von diesem vorgelegten Plan hat fih der Provinzial-Aus\{chuß einverstanden erklärt und schon für 1888 eine weitere Beisteuer außer der von vornherein überwiesenen Summe beschlossen. Inzwischen sind mit geeigneten Persönlichkeiten Unterhandlungen angeknüpft worden, wele die Aussicht eröffnen, daß in nit allzu ferner Zeit die Beschreibung der Denkmäler einzelner Kreise wird fertiggestellt werden können. Als neues Unternehmen is vom Vorstande der Gesellschaft die Bearbeitung und Herausgabe der „Urkunden der Kölnischen Zünfte" be- \chlossen worden. Die Leitung hat Prof. Dr. Höhlbaum, die Aus- führung Kandidat Kaspar Keller in Köln übernommen. Außer dem historishen Archiv der Stadt Köln sollen die Ueberreste der ehemaligen Zunftarcive sowie das Germanische Museum in Nürnberg und andere einheimische und auswärtige Sammlungen dazu benußt werden.

„Von Haus zu Haus“, Wochenshrift für die deutsche Frauenwelt, herausgegeben von Anny Wothe (Verlag von Adolf Mahn in Leipzig; Pr. vierteljährlich 1,50 4), bringt in der ersten Nummer (14) des neuen Jahres zunähst einen Neujahrsgruß in \chwungvollen, warm empfundenen Worten von O Rollett. Dann folgt von Anna Conweny: „Aus vergessenen Tagen“, Aufzeich- nungen eines alten Klosterbruders, die das Leben und Treiben in einem vornehmen Patrizierhause in lebenden Farben \{ildern und von dem einstigen Danzig ein wahrheitsgetreues, interessantes Bild ent-

werfen. ieran {ließt {ih die Fortseßung von „Des Harfners Sen leine von Anny Wothße, Splvesterrauf@en von TIamilla

Romana, Allerlei kleinere Artikel: aus Haus und Küche, Humoristi- hes und Ernstes, Unterhaltendes und Belebrendes in reiher Fülle. Eine Bücherschau, Preisaus\chreiben, Preisräthsel und Briefmappe bilden den Schluß.

Sanitäts-, Veterinär- und Quarantänewesen.

/ Portugal. Durch eine im „Diario do Governo“ Nr. 296 vom 27. Dezem- ber 1888 veröffentlihte Verfügung des Königlih portugiesischen Ministeriums des Innern werden die Insel Java für von Cholera everseuht“ und die niederländishen Besigungen im Großen Ocean für derselben Krankheit „verdächtig“ erklärt.

Gewerbe und Handel.

Durch das am 31. Dezember v. J. ausgegebene „Oesterreichische Reichs-Gefeyblatt“ ist der am 28. desselben Monats ratifizirte, am 1. d. M. in Kraft getretene neue Handelsvertrag zwischen Oesterreih-Ungarn und der Schweiz vom 23. Novem- ber v. J. publizirt worden. : O 5

Berlin, 5. Januar. (Wochenbericht für Stärke, Stärk e- fabrikate und Hülsenfrüchte von Marx Sabersfy.) Ia. Kar- toffelmehl 26¿—27 M, Ia. Kartoffelstärke 26—263 #4, Ila. Kar- toffelstärke und Mehl 24—2?25 A4, feucte Kartoffelstärke loco und Parität Berlin 12,25 M4, einzelne Waggons höher bezahlt, gelder Syrup 275 M, Capillair Erport 285—29# MÆ, do. Syrup 28—287, Kartoffelzucker Capillair 28—28F MÆ, do. gelber 27—273 M, Rum - Couleur 36 40 A, Bier - Couleur 36—40 #., Dextrin, gelb und weiß, Ia. 37—38 4, do., sekunda 31—32 M, Weizenstärke (kleinft.) 37—38 A, Weizenstärke (großftück.) 41—43 M, Hallesche und Schlesishe 40—42 (6, Schabe-Stärke 31-—32 4, Mais- Stärke 34—354 Æ, Reisstärke (Strahlen) 45—47 K, do. (Stücken) 42 —44 4, Victoria-Erbsen 19—22 4, Kocherbsen 17—21 H, grüne Erbsen 19—22 M, Futtererbfen 14—15 4, Leinsaat 215—23 Æ, Mais loco 133—14è A, Linsen, große 44—56 M, do, mittel 30—44 M, do. fleine 22—28 M, gelber Senf 155—21 Æ, Kümmel 46—52 ä, Buchweizen 14-—15 H, inländische weiße Bohnen 22—23 , breite Flahbohnen M, ungarische Bohnen 21¿—223 A, galizische und russishe Bohnen 20—21 #4, Hanfkörner 17}—19 4, Leinkuchen 16—18 M, Mohn, weißer 38—42 Æ, do. blauer 35—38 4, Raps- fuhen 16¿3—172 A, Weizenschale 10,00 4, Roggenfleie 10,50 4, Hirse, weiße 18—22 46 Alles per 100 kg ab Bahn bei Partien von mindestens 10000 kg. : /

Von der „Deutschen Export-Zeitung“ (Allgemeiner Anzeiger für deutshe Industrie und deren Export ; verantwortlicher Redacteur und Verleger Dr. Leo Wehrig) liegt uns die Nr. 1 des VIII. Jahrganges vor. Das Blatt erscheint allmonatlih dient unausgeseßt den Interessen der deuts{hen Industrie sowie des deutschen

andels auf dem Weltmarkt und findet die weiteste Verbreitung im In- und Auslande. . . : E

Gera, 4. Januar. (T5. C.) Die Ausfuhr aus dem Distrikt der Konsular-Agentur Gera nah den Vereinigten Staaten betrug im leßten Quartal 1113 062,22 A gegen 954085 4 im gleihen Zeitraum des Vorjahres, sodaß sich ein Uebershuß von 159 976 46 ergiebt. Die Zunahme if in der Hauptsache auf die Steigerung der Ausfuhr in Kammwollstofen (872 528 gegen 633 546) und musikalishen Instrumenten sowie in Porzellan, Blumen, Sâmereiecn, Instrumentealeder zurückzuführen. Die Ausfuhr in Glacéhandshuhen und Steinnußknöpfen ist bedeutend zurückgegangen.

London, 3, Januar. (Allg. Corr.) Beim Londoner Patentamt gingen im verflossenen Jahre 19 070 Gesuhe um Ge- währung von Patenten für neue oder verbesserte Erfindungen ein, gegen 18 051 in 1887. Jn England wurden im verflossenen Jahre 302 neue Aktiengesellschaften mit beschränkter Hastung gegründet, deren nominelles Gesammtkapital sich auf 88 769 600 Pfd. St. beläuft. Das zur Zeichnung aufgelegte Kavital betrug 60 948 350 Pfd St. und wurden darauf 20 379 357 eingezahlt. Den Auf- zeihnungen der Agentur Stubbs & Co. zufolge betrug im verflossenen Jahre die Zabl der Bankerotte in England und Wales 4844 gegen 4838 in 1887, Die Zahl der seit dem 1. Januar 1888 registrirten Afkorde zwischen infolventen Firmen und ihren Gläubigern

belief sich auf 3574. m elief sich auf (W. T. B.) An der Küste 4 Weizen-

London, 4 Januar. ladungen angeboten.

Glasgon, 9. Januar. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 1031848 Tons gegen 942 840 Tons im vorigen Jahre. Die Zahl ber im Betrieb befindlichen Hochöfen betrug 73 gegen 83 im vorigen Jahre.

New-York, 5. Januar. (W. T. B.) Der Werth der in der vergangenen Woche eingeführten Waaren betrug 11 993 750 Doll. gegen 9529 954 Doll. ir der Vorwoche; davon für Stoffe 3 373 654 Doll. gegen 2 475 337 Doll. in der Vorwoche.

Verkehrs - Anstalten.

(Telegramme von Duisburg.) Die englischen Posten vom 95. Januar über Vlissingen, ab London 7,45 Vormittags und 8,25 Abends, sind ausgeblieben. Grund: Nebel auf See.

(Telegramm von Kaldenkirchen.) Die englishe Post vom 6. Januar über Vlissingen, ab London 7,45 Vormittags, ist ausgeblieben. Grund: Das Schiff hat wegen starken Nebels auf See in Vlissingen den Anschluß verfehlt.

Koblenz, 6, Januar. (W. T. B.) Nah Mittheilung des hiesigen Eisenbahn-Betriebsamts ist der Gesammtverkehr zwischen Bonn und Oberkassel wegen Eisgangs seit gestern Nach-

i unterbrochen. M G R (W T. B.) Das Eifenbahn-Betriebsamt theilt mit, daß wegen Eisgangs der gesammte Trajektverkehr zwishen Bingerbrück—MRüdesheim seit heute Morgen unter -

brochen ist. : .

Krefeld, 7. Januar. (W. T. B) Der Rheintrajekt zwishen Griethausen—Welle der Strecke Kleve Zevenaar ist von heute ab wegen des Cis8gangs für den Ver- kehr gesperrt. Die Reisenden von und nach den Niederlanden müssen über Kleve—Nymwegen oder rehtsrheinisch über Ober- hausen—Emmerich fahren. x

Bremen, 6. Januar. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Main“ ist im Patapsco-Kanal (Maryland) mit dem englischen Dampfer «Montana in Kollision gewesen. Der hintere Theil des „Montana“ ift gesunken; der „Main“ ist ansheinend unbeschädigt. :

London, 5. Januar. (W. T. T8 Der Union-Dampfer „Trojan“ ist am Donnerstag auf der Ausreise in Capetown an- gekommen.

Theater und Musik.

Berliner Theater. Friedri Haase spielt morgen, Dienstag, wieder den „Thorane“ in Gußkow's „Königslieutenant“. O

Im Lessing-Theater kam am Sonnabend Victorien Sardou's „Cyprienne“ zur ersten Aufführung, der ein kleines ein- akftiges Lustspiel „Die Lerhe“ von Edmond Gondinet und Albert Wolff vorausgeshickt wurde. Beide Stücke sollen dramatische Sitten- bilder aus der französishen Gegenwart sein und bilden zu einander in gewisser Beziehung eine eigenartige Ergänzung, In dem kürzeren und neueren Gondinet’shen Lustspiel nämlih if es der Gatte, der seine edle und treue Gemahlin verlassen will, um mit einer unwürdi- gen, natürlich gleichfalls vermählten Verführerin auf und davon zu gehen, während in der längst bei uns bekannten „Cyprienne“ es die leidlih anständige Frau ift, welche von einer leihten Verirrung durch die falsche Meinung, fie könne und werde sih von ihrem Manne {heiden lassen, geheilt und in die Arme gerade' dieses Mannes, den fie im Grunde doch auch aufrichtig liebt, zurückgeführt wird. Das neue cinaktige

Lustspiel zeichnet sich durch weises Maßhalten gegenüber andern