1889 / 8 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 10 Jan 1889 18:00:01 GMT) scan diff

60 000 m roher Baumwollenstoff zu Broitaschen, 0,74 m br., in

6 Loosen à 10000 m

180 000 m gelaugte Leinewand zu Handtüchern, 0,64 bis 0,65 m

br., in 18 Loosen à 10000 m

600000 m bellbraunfarbener Baumwollenstoff zu Bekleidungs-

tuen, 0,68 m br. in 60 Loosen à 100C0 m,

sowie andere Ausrüstungsgegenstände, als: Feldflashen ohne Riemen (30 000), Puzbeutel (60.000), Riemen zu Feldflaschen (30 000), zu Hosen (60 000), zu Brottaschen (90000), eiserne Löffel (80 000), Taschentücher (100 000), weiße baumwollene Handschuhe (20 000 Paar), weiße lederne Handshuhe (10 000 Paar), \{chwarze lederne Handschuhe (4000 Paar), gewebte baumwollene Unterbeinkleider (10 000), Blectassen (50 000), Bürsten verschiedener Art, Sporen für Artillerie, Genie, Carabinieri und Kavallerie, Stiefel für Artillerie

und Kavallerie.

Näheres in italienisher Sprache zur Einsit beim „Deutschen

Reichs-Anzeiger“. Verkehrs - Anstalten.

Den Briefen an Personen im Auslande wird von den Absendern häufig der Portobetraa für die Antwort in deutshen Freimarken beigefügt. Es ist an sih fraglich, ob die Empfänger in der Lage und geneigt sind, hierfür die Frankirung der Antworten mit den ausländischen Freimarken zu bewirken. Jeden- falls sollten aber die Absender nicht übersehen, daß in den fremden Ländern das in der Landesmünze _zur Erhebung kommende Porto für Briefe nach Deutschland das Aequivalent von 20 4 den deutschen Portosaß für Briefe von einfachem Ge- wiht na dem Weltpostverein mitunter übersteigt. Beispiels- weise wird in Britis ch-Indien für einen. Brief nach Deutschland von einfahem Gewicht das Porto mit 3 Annas (ungefähr 30 4) erboben. Für solche Fälle müßten also die Absender zur Vergütung der Portoauslage für die von inen gewünschte Antwort wenigstens

den entsprechend. höheren Betrag in deutschen Freimarken beilegen.

___— Die am 5. jedes Monats von Bordeaux und am 8. von Lissabon nah dem La Plata abgehenden französischen Schiffe werden bis auf Weiteres auf der Ausreise nicht mehr in Rio de Janeiro anlegen und können mithin niht mehr zur Be- förderung von Briefsendungen nah Brasilien benußt werden.

Auf den Linien der Großen Berliner Pferde-Eisen- bahn-Aktien- Gesellschaft sind im Monat Dezember 1888 9 241 142 Personen befördert und dafür 1 059 090,14 A oder dur- schnittlich auf den Tag 34 164,20 M eingenommen. Die Einnahme 1m Monat Dezember 1887 betrug 962 218 4 oder durhschnittlih auf

den Tag 31 039,29

Hamburg, 9. Januar. (W. T. B.) Der Postdampfer „Polaria“ der Hamburg-Amerikanishen Packetfahrt- Aktiengesell\chaft ist, von New-York kommend, Nachts auf der

lbe eingetroffen. 10, Januar. (W. T.B.) Der Postdampfer „Moravia“

der Hamburg-Amerikanischen Packetfahrt-Attievgesell-

schaft hat, von New-York kommend, heute früh 7 Uhr Dover passirt.

Theater und Musik.

Berliner Theater. In Franz von Schönthan's vieraktigem Lustspiel „Cornelius Voß“, das am nächsten Sonnabend zum ersten Mal in Szene geht, werden die Hauptrollen durch die Damen Nuscha Bube und Helene Odilon, sowie die Herren Friedri Haase, Ludwig Barnay, Arthur Kraußneck und Ludwig Stahl dargestellt.

Die Direktion des Belle-Alliancc- Theaters hat den glüdlihen Gedanken gehabt, an dem von ibr zur Aufführung von Volksvorstellungen bestimmten Mittwoh auf alte gute Volksftücke aurüdzuareifecn, und die beifällige Aufnahme, welche Raimund's „Verschwender* gestern in dem gut besuchten Hause fand, beweist, Le das Unternehmen Anklang finden wicd. Mit Vergnügen ließen die Zuschauer \sch wiedcr einmal aus der Welt der Alltäglihkeit in diejenige des Märcens verseßen und wohnten den Schicksalswandlungen des reihen Verschwenders von Anfang bis zu Ende mit Aufmerksamkeit und Audacht bei. Der gemüthvolle Charakter des alten, immer wieder gern gesehenen Werks übte auch gestern wieder seinen freundlihen Einfluß auf die Stimmung des Publikums aus, und der Beifall, welchen man den Mitwirkenden zollte, war ein aufrichtig und gern gespendeter. Die Darstellung war eine recht tüchtige. In erster Linie ver- dient diesmal Hr. Swoboda genannt zu werden, der, seitdem er der Operette mehr und mehr- den Nüdcken wendet, sich als ein recht tüchtiger Charakterdarsteller bekundet. Scin

A

28 en

om 10. Januar 1889, Morgens.

E

| Wind. Wetter.

fus 46 N,

Stationen.

m

Bar. auf 0 Gr u. d. Meeressp. red. in Millim.

Temperatur in Cel

52 C.

Anfang 7 Uhr

Mullaghmore | 751 \NO 7 wolkig Aberdeen . . | 739 |

Christiansund 754 |OSO 1\wolkig JFohaunuistrieb.

Kopenhagen . | 760 | 4/Nebel

Stockholm . | 765 ( 2bededt aparanda . | 773 | 2 |bedeckt t Petersburg| 774 | 3|

Moskau... | 777 | 1

Cork, Queens- 755 4 beiter

754 4|Dunst 754 | 4|Dunst 760 4|bededckt 762 | 1|\Nebel

Sonnabend :

1 \bedeckt ill bedeckt

4\wolfkig

1/bedeckt 5 | thal. Vorher:

QGOEA SOQDO

Breslau.

le d’'Aix | T p M Set...

O8 S

4 bedeckt still! Negen

i T A E E E T E E E E

6'heiter é Die Lerche.

1) Glatteis. Wallner-Theater. . Freitag: Zum 93. Male: Madame Bonivard. Fur Bisson A D in D

Eine \{chmale Zone niedrigen Luftdrucks erstreckt | JUmann, Sorher: Zum 93, Male: Der dritte si ron den Faröern südwärts nah Frankrei; an Top! Lose in E ibrer Westseite wehen starke, stellenweise stürmische 74 Ubr S sen Idee von

Uebersicht der Witterung.

nordwestlihe, an der Ostseite meist \{chwache süd- E

östliche Winde, Ueber Central - Europa ist das Geib Sie dritte Kopf

Wetter vorwiegend trübe und meist wärmer; ira west- deutshen Binnenlande herr\cht meistens Thauwetter, dagegen dauert im Often die strenge Kälte noch fort.

Breslau meldet Minus 9, Neufahrwasser Minus Victoria-Theater. Freitag: Zum 18, M.: 14 Grad. : Ali Vaba. Ausstattungéstück mit großem Ballet Deutsche Seewarte. in 3 Akten und 7 Bildern ven Ch. Lecocq.

„Valentin“ bot gestern eine so reiche Fülle treffflicer Züge, wie man für den Darsteller dieser dankbaren R leßten Akt verstand Hr. gutmüthigen und dankbaren alten Burschen vorzuführen. es ihm, daß er in Frl. Lina Bendel eine so versteht es, ; ihrer künstlerishen Gaben ftets die für jede Rolle endster Weise zu verwerthen, und so aus der zanksüchtigen aber wackeren welche wieder einmal lebhaft nnige Flottwell fand in Hrn. rtreter. Hr. Marcell Waldeck lier Dumont eine eigenartige nen ferner Hr. Schindler, Bach, Fr. Agnes Werner und Link erfreute die Zuschauer wieder durh \ ie Dekorationen waren ges{chmackvoll, die

ust Hensel, durch mante Concert- altete gestern im Saale , in welhem einige zwanzig, theils e zum Vortrag gelangten. Hr. Hensel der, wenn auch die Stimme nit sehr aus- ch den angenehmen und weihen Klang der- nnerlichkeit seiner Ausdrucksweise die Hörer si besonders im Vortrage N. Franz, der sechs8 „Landsknechts- sowie der beiden

nur wünschen kann; namentlich in seiner Scchlichtheit Sehr zu vorzügliche dem reichen geeigneten in p namentlich. im dri Hauésfrau des Valentin eine ks an Ernestine Wegner erinnerte. Der leichtsi Barthold einen durchaus \sympathischen Ve bot wit der episodishen Rolle des Cheva Erwähnt zu werden verdie der den Azur recht wacker spielte, Hr.

tten Aufzu

Frl. Alberti. komischen Tanzkünste. Inscenirung recht sorgfältig.

S Barytonist Hr. Au vorträge bereits bekannt, veranst einen Liederabend neue, theils bekanntere Gesangs\tück ist ein gebildeter Sänger, giebig erscheint, doch dur selben, sowie durch die J fesseln weiß. j „Um Mitternacht“ lieder“ von Wilhelm Weber, des Brahms*schen war es für den Concertgeber, daß er \sich mit reits so beliebt gewordenen Tenoristen, dem L Lieban alliirt hatte, Schuber1's „Erlkönig“ und einige bekannte Lied zu sehr lebhaftem Beifall hinriß l erfreuten sich glei{falls einer bei Sließlih erwähnen wir noch, daß H stücke mit gewohnter Sicherheit und Diskretio

L der Sing- Akademie

; wandelten“. Nicht besonders günf einen im Publikum Hofopernsänger Hrn. der besonders durch er von R. Schumann Die Leistungen des fälligen Aufnahme. ake sämmtliche Gesang- n am Klavier begleitete.

die Zuhörer Concertgebers

Mannigfaltiges.

n für das Wohl der arbeitenden gestern Abend im Resftaurationssaale de Geh. Ober-Justiz-Raths resversammlung ab. Die Zabl der bericht zufolge, leider von 844 auf dern gehören z. Z. 123 Behörden und 6 permanente Mitglieder, 270 persönlihe Mitglieder aus Mitglieder außerhalb Preußens, r aus England, Schweden und gabt hat der Verein insgesammt für \eine Zwecke wurden der Redaktion der 976 1 crhielt die Redaktion des , Arbeiter- Auflage von 1050 Eremplaren ubvention für die Haus- tiative des Vereins hervor-

Der Centralverei Klassen hielt unter dem Vorsiß des Wirkl. Prof. Dr. von Gneist seine Jah Mitglieder hat sih, dem Jahres 792 vermindert. Zu den Mitglie Vereine, 73 Aktien- und andere G 157 persönliche Mitglieder in Berlin, preußischen Provinzen und 163 persönliche darunter 6 aus Oesterrei und je cine

8 Herren-

esellschaften,

Schweiz. Veraus ( „Sozialcorrespondenz“ als Beihülfe gewährt ; freund“, der im leßten erschien; 500 46 erhielt der L halfungsshule und 500 K endlich der aus der Ini ) Hauptverein für Knabenhandarbeit. Der Kapital- #) auf 57 310 M erhöht. enen langjährigen Schaß- Legat von 5000 Thalern erst nah dem Tode

Die Hauptaufgabe des Jahres 1 «Bauvereins serung der kleinen Wohnungen in Berlin“. Der ralverein hatte {on vor etwa 15 Jahren einmal cin Ka gebracht, um größer: zusammenhängende Stadt zu schaffen. il weder von der Stadt- Fiskus das dafür geeignete Terrain zu e r begründcte neue Bauverein, erfolgt ist, will in der Gestalt ciner apital von 500 000 4 vorhandene Ge- zu Arbeiterwohnungen umbauen. Als Direktor Emil Minlos gewon Nath Leonhardt un

Jahre in einer 0 elteverein als S

egangene Berliner estand des Centralvereins hat si (um 11929 Außerdem is dem Verein von dem verstorb meister, Kommerzien-Rath W. Borchert ein zugeflofsen, ausgezahlt wird. Zrstandebringen

von 400 000 Thalern zusamnien Arbeiterkolonien in nächster

Versuch war aber damals gescheitert, we verwaituna, noch vom gewesen. Der nunmeh November v. J.

Aktiengesellschaft mit einem K bäude erwerben und der Gesellschaft ist Aufsichtsraths sind Justiz-

von Grundstücken sind bereit hofft in der praktischen Au

dessen Korstituirung

nen ; Vorsitzende des d Banquier Robert geeigneter Anerbietungen zur Erwerbung eingegangen und vorläufig geprüft. Man sführung manche Meinungsverschieden-

heiten beilegen urid bei verständiger Verwaltung schon im ersten

den Nachweis führen zu können, daß au in Berlin eine Ver jahre des Kapitals zu 49% bei voller Wahrung der Interessen der M sehr wohl mögli ist. Man erwartet, daß, nachd ieser Beweig gelungen, der Unternehmungsgeist der Lat si bereit finden werde ansehnliche Kapitalien in diefen Unternehmungen anzulegen, Die A A Vorstandsmitglieder des Centralvereins wurden wieder- gewählt.

An der Humboldt- Akademie beginnen alle noch nit eröff neten Vortragscyklen für Herren und Damen (bis auf einen) an den nächsten Abenden (Georgenstr. 30/31), und zwar lesen : morgen, Freie tag, 7—8 Uhr, Prof. Dr. O. Richter, Geschichte der Stadt Rom in der Kaiserzeit (mit Jllustrationen); Dr. A. Chr. Kalischer, L, van Beethoven's Leben und Werke; Dozent Barbaro di San Giorgio Letteratura italiana; 8—9 Uhr, Dr. Rob. Scneider, Natürliche Schöpfungsgescbichte (mit Demonstrationen); Rechtsanwalt Dr. E,

riedemann, Städtische Verfassung und Verwaltung, mit besonderer Rüdck- iht auf Berlin. Am Sonnabend, den 12. Januar, beginnen

folgende Vorträge: 7—8 Uhr, Dozent B. di San Giorgio, Gram- matica italiana; Dr. R, Sernau, Statistik, mit besonderer Rücksicht auf Deutschland ; Dozent C. von Dziembowski, Parlaments-Stenograph, Stenographie nach Stolze’schem System. Im Wissenschaft- lihen Centralverein hält an demselben Abend, 8 Uhr, im Börfensaal (Eingang Wolfgangstraße), Licentiat Dr. Fr. Kirchner einen Einzelvortrag „Ueber die Freundschaft“, wozu Karten für Nicht- mitglieder im Bureau (Central-Hotel, Laden 14) zu haben sind.

Der „Deutsche Ballon-Sport-Klub“ zu Köln, welcher

die geshäftlihe Leitung der aëronautishen Abtheilung während der Dauer der Internationalen Sport-Ausstellung daselbst erhalten hat, schreibt einen Preis von 1000 M sowie die goldene Klub-Medaille- aus für das beste vollständige Modell etnes lenkbaren Luft\chiffes, Das Modell darf unter 1 m Länge nit hergestellt werden und muß, sauber verpackt, in Begleitung einer vollständigen Beschreibung bis 5, Mai t. J. eingesandt sein, Plaßmiethe für diese Abiheilung (Modelle und Projekte) wird vom Comité der Sport-Ausstellung nicht erhoben, jedo hat jeder Aus- steller die Kosten für Her- „Und Rücktransport seiner Gegenstände selbst zu tragen. Außerdem ftifret der Klub noch mehrere Geldpreise sowie Medaillen und Ehrendiplome, deren vollständige Publizirun erst später bekannt gegeben werden kann, da die Sammlungen od nit abgeschlossen sind. Geschäftsführender Vorsigender des Klubs ist Hr. M. G. A.

rihten an das Bureau des Vorstandes, Perlenpfuhl 1, zu Köln. Anmeldungen zu der Ausstellung werden erbeten bis zum 15, Fe- bruar d. F.

Woiff, Ingenieur und Aëronaut. Briefe sind zu

Stolze’sher Stenogravhen - Verein. Hauptrersamm-

lung: Freitag, den 11, Januar, Abends 8 Uhr, im Restaurant „Zum Gambrinus“, Friedrichstr. 80 II. Tagesordnung: 1) Vortrag des Hrn. Referendar Gutfeld über Ortloff's Werk ! „Die Kurzschrift in der Nechtspflege*. 2) Die neuesten stenographischen Ereignisse, mit- getheilt durch den Vorsitzenden Max Bäller. 3) Vereins-Angelegenheiten. Jeden Donnerstag, Abends 8 Uhr, im Vereinslokale, Friedrichstraße Nr. 80, I1!L, Leseabend. Etwa 1090 stenographishe Zeitungen ver- schiedener Sprachen und Systeme, sowie die neuesten stenographischen Literaturerzeugnisse liegen aus. Gäíte sind willkommen.

Bromberg, 10. Januar. (W. T. B.) In der vergangenen

Nacht ist das große Dampfmühlen-Etablissement der Gebrüder Schramm, die W ilhelmsmühle, niedergebrannt. Bei dem MNeitungswerk büßte der Besißer dec Mühle, Richard Schramm, sein e ein. Derselbe wurde, von Dämpfen erstidt, im Kesselhause gefunden.

New-York, 9. Januar. (W T. B.) In Pennsylvanien

wüthete heute ein furchtbarer Cyklon, der beträhtlihen Schaden anrihtete. Aus Reading werden 50 Todesfälle gemeldet. In Pittsburg wurde ein im Bau begriffenez Gebäude niedergerissen ; die Trümmer fielen auf die nahestehenden Häuser, welche dadur zerstört wurden. Bisher sollen 28 Personen, darunter 4 todt und mehrere {wer verletzt, aus den Trümmern herausgeshaffft worden sein.

von Vanloo und Busnah. Für das Victoria-Theater aa von Dr. Max Bauer (Rusticus). Anfang r

Sonnabend und die folgenden Tage: Ali Baba. | Assessor Friedri Nachtsheim (Boppard). Frl.

Theater - Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Freitag: Opernhaus. Keine Vorstellung. Sechste S lihen Kapelle, Anfang Uhr. Schauspielhaus. listen. Lustspiel in

ymphouie der König-

11. Vorstellung. Die Journa- 4 Akten von Gustav Freytag.

11, Vorstellung. Das Anfang 7 Uhr. Neu einstudirt :

Friedrich = Wilhelmstädtisches neuer glänzender Ausstattung, | Frl. Johanna Arnswald mit Hrn. Pfarrer Sprache): Der Ernit Sack (Arys). Frl. Katharina Metz mit in Tag in Titipu. Burleske | Hcn. Apotheker Joseph Vallender (Blumenthal n von W. S. Gilbert. Musik | a. Eifel)

Anfang 7 Uhr. ,

zum 36, Male Mikado, oder: E Operette in 2 Akte von A. Sulivan.

Sonnabend: Der Mikado.

Sonnabend: Opernhaus. (in deutscher

Rheingold von Richard W 1/bedeckt Schauspielhaus. 12. Vorstellung. j Scauspiel in 4 Akten Lindau. Jn Scene geseßt vom Direktor Anno.

bededt | Deutsches Theater. Freitag: Zum 1. Male: bedeck | Eine Lüge. Schau Sonnabend : Der Sonntag: Eine Lüge. 749 7|Regen Die nächste Au 749 1\wolfig 2 |lichingen findet a

Residenz-Theater.

Nervöse Frauen.

spiel in 3 Aufzügen von * Lustspiel in 3

Les f Widerspänsti (Les femmes

Akten von Ernest Blum und Raoul Geboren: Ein Sohn: Hrn Gerihts-Affessor Toché, bearbeitet von Franz Wallner. Vorher: ; i Bre s j Zum 14. Male: Am Telephon, Friedens8burg (Breslau). Hrn. Ente Anfana 4 s Französischen von Wilhelm Mejo. | YApothekenbesißer M. Fritsche (S{lawa i Swl.). Maven und folgende Tage: Dieselbe Vor- Josephson (Beverungen a. d. Weser). Hrn.

Zähmung.

führung von Göß von Ber- m Montag statt.

Berliner Theater. Freitag: 17. Abonnements-

al: Vorstellung. Die wilde Jagd. 9[Nebel Zum 1. Male:

: : Cornelius Vof:. 2 [wolkig i Sonntag: Cornelius Voß.

Belle-Allianec-Theater.

19. Male: Die Raupe. Schwank in Uhr

Freitag:

P (Le bain des dames.) geb. Poppe (Memel), Hr. Rentier Ludwig 3 Akten von E. Durand. Anfang | Schütge (Schwedt). Hrn. Mlautotelitte. ) 9

Sonnabend, Nachmittags 4 Uhr : Vorstellung zu bedeutend ermäßigt G Die Heinzelmännchen. L e Ie in 7 Bildern von D. Klein. Musik | zer Osten (Kolberg). Frau Lieutenant Louise

Abends 7{ Uhr: Die Naupe.

Sonntag : Der Verschwender.

Cyprienne.

still Regen!) | Lessing-Theater. von Victorien Sardou und E.

5 bededt Lustspiel in 3 Akten von 4 halb bed. de Najac. Bühnenbearbeitung von Oscar Blumen- Lustspiel in 1 Akt

Die Lerche. Albert Wolf.

äl e von Edmond Gondinet und 3 wolkenlos E Sonnabend und Sonntag: Cyprienne.

6 Anfang 7 Ukr.

Leuchtkugeln.

Schwank in 3 Akten von | Mannstädt. 7# Uhr.

Deutsch von Emil

Mit theilweiser Benußung Franz Wallner. f

d die folgenden Tage: folgende age: Madame Zum 153. M. :

G:sannspofse in 4 Aktea Gouplets yon Görfß., Sonnabend ; Dieselbe

Familien-Nachrichten. Verlobt: Frl. Anna Mallmann mit Hrn. Gericits-

Auguste Graf mit Hrn. Berg-Ingenieur Osfar Müller (Tetscen—Laxdowißt b. Dux). —- Frl. Marie Theater. Schwarz mit Hrn. Dr. Heinrich Stwenk (Siegen).

Besser mit Fcl. Minna Gruendler (Gr. Tippeln). Hr. Max Braun mit cl. Margarethe Köhler (Stettin). Hr. Paul Sieben mit Frau Valerie

Zum 14, M.: Zieglec, geb. Voeltzkow (Wiesbaden). Hr. Ober-

lehrer Dr. Wilhelin Larfeld mit Frl. Gertrud nerveuses.) Hörnemann (Elberfeld).

Lustspiel in| q. D. Dr. Th. Niemeyer (Halle a. S.) Hrn. Eine Tochter: Hrn. Pfarrer Hermann R. Czrhardt (Halle a. S.). Hrn. Lieut. Jacobs (Koblenz).

Gestorben: Hr. Fabrikbesißer Otto Dobler Zum (Berlin). Frau A Elisabeth Wedel,

Dr. Max Bauer Tohter Louise (Berlin).

Drittlebte Kinder- General-Major Friedrich von Barner (Berlin). en Preisen: Zum Hr. Hans Malotki von Trzebiatonsti

| Berlin). Weihnachts-| __ Frau Ritlmeister Eva von Sydow, geb. von

Pennig, geb. Bauer (Berlin). Frau verw. ber:Tribunalsrath Emma Sonnens midt, geb. von Möller (Kiel). Frau Luise Lehnhoff, geb. Albisser (Stuttgart). Hr. Apotheker Fr. W. Seppeler (Hannover). Frau Louise Lange, geb.

Central-Theater. Freitag: Zum 19. Male: Scneevoigt (Schönebeck). Hr. Civil-Fngenieu3 Gesangsposse in 4 Akten von W. Heinrich Widmann (Temesvar). Mußk von G. Steffens. Anfang

Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

Redacteur : J. V. : Siemenroth. Berlin; Verlag der Expedition (Scholz).

Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72. Druck der Norddeutschen Buchdruckerei und Verlags- Die drei Grazien. Anstalt, Berlin 8W,, Wilhelmstraße Nr. 32.

Leon Treptow. f è Musik von Franz Roth Fünf Beilagen Vorstellung. Anfang 72 Uhr.

(cin\schließliG Börsen-Beilage),

und cin Prospekt, betreffend F. Soenuueccken's Schreibwaaren.

Verchelicht: Hr. Major a. D. Waldemar von

M

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger. m,

Berlin, Donnerstag, den 10. Januar

1889,

B S

Nichtamtliches.

euszen. Berlin, 10. Januar. Jm weiteren Verlauf der gestrigen 22 Sigung des Reichstages bemerkte in fort- esezter Spezialberathung des Militär-Etats zu Titel 13, Neu- bau einer Kaserne für das Regiment Gardes du Corps in Potsdam, erste Rate (für Entwurfberathung) 10 000 4, der Abg. Baumbach: Die Budgetkommission habe wiederholt mit Einstimmigkeit fonstatirt, daß in der Bewilligung der Mittel zur Projektbearbeitung noch nicht ein weiteres Engagement des Reichstages liege. Es sei betont worden, daß ein zwingender Grund zum Neubau eines Kasernements nur für Potsdam vorliege, und auch der Kriegs-Minister habe in der Kommission zugegeben, daß eine Vereinigung der drei verschiedenen Kasernements in Berlin, Charlottenburg und otsdam nur aus Zweckmäßigkeitsgründen wünschenswerth sei. Es handle sich hier aber um eine große Differenz, um ungefähr 2 Millionen Mark. Durch die Veräußerung der frei werdenden Grundstücke in Charlottenburg und Berlin werde freilih in ansehnlicher Weise Deckung geschaffen werden können. Das werthvolle Grundstü in Berlin, in der Charlottenstraße vis-à-vis dem Hôtel de Rome, föôónnte für den Reihhsfiskus anderweitig verwendet werden. Jn der Kommission babe der Kriegs - Minister bestimmte Auskunft darüber noch nicht geben können, aber erklärt, daß eine Verwendung des Grundstückes für Militär- zweckde niht in Aussicht genommen sei. Er (Redner) hoffe nun, daß es möglich sein werde, den Jnteressen der Akademie Rechnung zu tragen, und daß das Reich sich mit der preußischen Staatsverwaltung darüber ins Einvernehmen seye. Jedenfalls stelle er das Ersuchen, in der Zwischenzeit die Sache so weit zu fördern, daß man nah Ausarbeitung des Projekts beur- theilen könne, in- welher Weise über den frei werdenden Platz disponiri werden würde. E

Der Titel wird darauf bewilligt.

Zum Neubau von Stallungen nebst Zubehör für die Pferde von 3 Escadrons in Lyck werden als erste Rate 30 000 A gefordert, die Budgetkommission be- antragt, nur 10 000 M zu bewilligen, und das Haus beschließt demgemäß. /

Ua Neubau eines Generalkommando- Dienst- gebäudes für das V. Armee-Corps in Posen ein- \{hließlih des Mobiliars werden als leßte Rate 85000 M. bewilligt, desgleichen zum Neubau einer Trainkaserne nebst Zubehör und Ausfstattungseraänzung, sowie eines Traindepots in Posen als erste Rate 75 000 46, und zum Neubau einer Garnisonwaschanstalt mit Dampfbetrieb in Posen als erste Rate 6000 M.

Zum Neubau eines Wohn- und Handwerker- gebäudes, sowie eines Montirungskammer-Gebäudes auf dem Bürgerwerder in Breslau (zweite Rate erste Vaurate) werden 60 000 6 bewilligt. :

Für den Ergänzungsbau der Kaserne IV. in Neisse (dritte Rate) werden 80 000 6 bewilligt.

Zum Neubau eines Traindepots und einer Kaserne 2c. in Altona werden als zweite Rate (noch für Grunderwerb und Entwurfsbearbeitung) 210 000 (6 gefordert.

Die Budgetkommission beantragt, diese Forderung zu streichen, und das Haus beschließt demgemäß. e

Die Forderungen für Kasernen für ein Regiment Kavallerie in Braunschweig, eine Feld-Batterie in Hannover, ein Bataillon Jnfanterie in Hildes- heim und für eine Garnison-Waschanstalt in Olden- burg werden bewilligt.

Zum Neubau und zur Ausarbeitungs-Ergän- zung einer Kaserne für die 3. Escadron Kavallerie in Darmstadt werden als zweite Rate (erste Baurate) 500000 6 gefordert. E E

Abg. Boehm beantragt, diese Position der Kommission zur nohmaligen Prüfung zu überweisen. Gegen die Ver- legung nah Darmstadt hätten die Bewohner von Babenhausen wiederholt beim Reichstage petitionirt; auch sei vor zwei Jahren die Forderung der Regierung mit knapper Majorität abgelehnt worden. Sie hätten si dabei nicht beruhigt, sondern sh an das preußische Kriegs-Ministerium gewandt mit der Vitte, durh Sachverständige das Kasernement in Baben- hausen untersuchen zu lassen, . um festzustellen, welche Opfer etwa nöthig wären, um die Baufälligkeit desselben zu

eben, und hätten erklärt, die Kosten dafür zu übernehmen. as Kriegs-Ministerium habe die Stadt Babenhausen ab- shlägig beschieden und dafür hauptsächlich militärische Gründe ange ührt. Den Einwand, daß das Terrain in der Nähe von Babenhausen für Felddienstübungen nicht tauglich sei, könne man nicht gelten lassen, denn seit Jahren fänden dort beinahe in jedem Herbst große Exercitien statt. Die Zusammenlegung eines Kavallerie-Regiments würde ja der Verwaltung große Vortheile bieten, aber aus der Rang- und Quartierliste ergebe ih, daß nicht weniger als 34 Kavallerie-Regimenter in mehr als einem Standquartier unter- gebracht seien. Außerdem besiße Darmstadt bereits eine große Garnison, und vor zwei Jahren habe die hessishe Kammer die hessische Regierung einstimmig ersucht, sih für die Beibehaltung 6 LEnion in Babenhausen bei der Reichsregierung zu ver- enden.

Kriegs-Minister Bronsart von Scellendorff:

_ Meine Herren! Jch bin zwar persönlich der Meinung, daß diese vielumstrittene Frage Babenhausen bereits hinreihend und voll- ständig crs{chöpfend nah allen Seiten hin beleuchtet worden ist, und daß also sehr wohl die Möglichkeit vorhanden wäre, im Augen- blik darüber in einem der Vorlage der verbündeten Regierungen entsprechenden Sinne Beschluß zu fassen. Mir is indessen sehr wohl bekannt, daß die Agitation gegen diese Etatsposition eine sehr weitgehende ist, und der Herr Abgeordnete hat ja auch eben {on ausgeführt, daß \ich sogar der Landta des betreffenden Partikular- staats mit der Frage befaßt hat. Da ilt, wie ih beiläufig bemerke, die Schale des Zorns über den preußischen Kriegs-Minister und seine

ertreter im reihlichsten Maße wegen dessen, was wir hier gesagt

V

haben, ausgegossen worden. Es is mir imputirt worden, daß ih über die ge i Mains nicht klar wäre, ob der Main zwischen Darmstadt und Babenhausen flös}se oder anderswo. Nun ift ja Baben-

hausen nit gerade Weltstadt, aber das weiß ih do, so weit reihen meine Kenntnisse. L

Kurz und gut, es ist ja eine sehr lebhafte Agitation und es kann der Militärverwaltung ja wirklih sehr erwüns{ht sein gerade in dieser Brage, daß die Sahe nohmals auf das Allergründlihste geprüft wird. Hätte der Herr Abgeordnete seinen Antrag auf Ab- lehnung der Position “gestellt, dann wäre ih genöthiat gewesen, mich au eingehend mit seiner Rede zu beschäftigen, und ih habe das Material, um ihn nah allen Richtungen hin zu widerlegen, vollständi zur Stelle. Jch habe aber auch gar nihts dagegen einzuwenden, da ih das Material noch einmal zwei Treppen höher trage, und daß die Sache nohmals in der Budgetkommission erörtert wird.

Abg. Baumbach: Er sei für strikte Ablehnung der Pofition und würde deshalb eine kommi arishe Prüfung kaum für nöthig halten, allein es wäre doch sehr interessant, von einem Vertreter der hessishen Regierung in der Kom- mission zu erfahren, welche Stellung Hessen zu dem E Votum der hessishen Kammer einnehme. Das Haus habe an dem Militär-Etat verhältnißmäßig wenig Abstrihe gemacht, und es wäre eine Ersparniß an dieser Stelle um so ange- zeigter, als in der leßten Zeit, Preßstimmen zufolge, nicht unerheblihe Nachforderungen zu militärishen Zwecken in Aussicht gestellt worden seien. : E

Abg. von Strombeck: Es handele sich für Babenhausen geradezu um eine Existenzfrage, man könne es also dieser Stadt nicht verdenken, wenn sie die Garnison beizubehalten wünschte. Es wäre au von Jnteresse zu erfahren, wie sich die Civilbehörden zu der Frage stellen. Jedenfalls meine er, daß die verhältnißmäßig geringen Nachtheile, welche das Militär dur die Beibehaltung der Garnison in Babenhausen erleide, weit überwogen würden durch die Vortheile für die Stadt Babenhausen. ;

Nachdem noch die Abgg. Kalle und von Frege die noch- malige Prüfung der Sache in der Kommission befürwortet, wird der Titel an die Budgetkommission zurückverwiesen.

Die Forderungen von 53000 M für den Neubau eines Dienstwohngebäudes für einen Divisions- Commandeur in Darmstadt, von 400 000 e für die Erweiterung des Exerzierplaßes bei Altona-Ham- burg, von 450000 / für den Neubau eines Dienst- gebäudes für die Artillerie-Prüfungskommission in Berlin wurden gestrichen; die Summe für den Neubau einer Militär-Lehrschmiede nebs Kasernement in Frankfurt a. M. wird auf 130000 herabgeseßt ; für den Umbau des Art illerie-Wagenhauses in Olden- burg werden die geforderten 58 000 4 bewilligt. i

ür den Neubau und die Aus stattung einer evan- gelijhen Garnisonkirche in Straßburg i. E. werden als erste Nate 121000 6 gefordert; die Budgetkommission empfiehlt die Bewilligung der Summe. S

Abg. Letocha: Er erkenne die Nothwendigkeit dieser Kirche an und wolle sich auch niht darauf einlassen, ob und in wie weit gerade ein so tkostspieliger monumentaler Bau erforderlich sei. Aber er spreche die Erwartung aus, daß im Falle des vorhandenen Bedürfnisses auch fatholishe Garnisonkirchen würden gebaut werden. Ein solches Bedürfniß liege speziell in Berlin vor, wo 5500 katholische Soldaten si befänden. Dank der Fürsorge Sr. Majestät für die Seelsorge bei den katholishen Mannschaften habe man wieder einen katholischen Feldbischof, aber für den Gottesdienst seien dieselben noch auf die Civilgemeinde St. Michael angewiesen, auf Grund eines Nugungsrectes, das ihnen seiner Zeit durch Friedrich Wilhelm IV. bei der Gewährung der Baustelle und von Bausummen vorbehalten worden sei. Die Kirche St. Michael habe aber nur 800 Sigpläße, und an den hohen Festtagen, sowie an dem Geburtstag des Kaisers könne nur 1/6 der Mannschaften zur Kirche deputirt werden, während °/, daheim bleiben müßten. Seit dem 1, Maiïi vorigen Jahres finde aushülfsweise katholischer Gottes- dienst auch in der Jnvalidenkapelle statt, sodaß noch 1100 Mann wöchentlich zur Kirche gelangen könnten. Die Miß- stände könnten aber in durhgreifender Weise nicht anders beseitigt werden, als durch die Errichtung einer katholischen Garnijonkirche, und er bitte den Kriegs-Minister, diese An- gelegenheit in wohlwollende Erwägung zu nehmen.

Kriegs-Minister Bronsart von Schhellendorff:

Meine Herren! Jch glaube, daß es keiner besonderen Versiche- rung bedarf, daß Seitens der Militärverwaltung die religiösen Be- dürfnisse beider Konfessionen in der Armee immer die gleihe Wür- digung erfahren haben. Die Absicht dafür hai wenigstens stets vor- gelegen. : : Wenn nun der Herr Abgeordnete speziel auf Berliner Verhältnisse zu s\prehen gekommen if, so liegen hier eben die befonderen Schwierigkeiten der großen Entfernungen vor, die er auch erwähnt hat. Wir sind jeßt {on genöthigt, uns zu vertheilen, und das wird auch fernerhin nothwendig bleiben. Eine besondere Entlastung der Michaelskirhe würde ja entschieden eintreten, wenn wir statt zweier Orte, an denen jeßt katholischer Militärgottesdienst stattfindet, in Zukunft etwa drei Kirchen für die katholische Militär- gemeinde zur Verfügung stellten, wie wir jeßt auch schon genöthigt sind, für die evangelishe Militärgemeinde dur eine dritte Kapelle oder dergleichen vorübergehend zu forgen. Daß es Schwierigkeiten haben wird, Militärkirhen zu hafen, welche, der ganzen Militärgemeinde gleichzeitig an den hohen Festtagen die Aufnahme gewähren, das liegt auf der Hand, und in dieser Beziehung befinden wir uns ja in der- selben Lage, auch im evangelischen Militärgottesdienst an den hohen Festtagen die Truppentheile nur durch Deputationen si betheiligen zu lassen, so daß nur ein Theil derselben in die Kirhe geführt werden kann. i; :

Ich glaube, hier eine bestimmte Versiherung jeßt über die Er- bauung einer katholishen Garnisonkirhe in Berlin nicht eher abgeben zu sollen, als bis Seitens des katholischen Herrn Feldprops\tes der Armee, der ressortmäßig dazu berufen ist und der es gewiß nicht unterlassen wird, mit Anträgen an die Militärverwaltung zu ommen, ein ent- sprebender Schritt geschieht. Jh erkläre meine Bewilligung dazu, und die wird auch “immer bei der Militärverwaltung vorhanden fein, daß, sobald das Bedürfniß nachgewiesen ist, ganz gewiß auch durch Erbauung von katholischen Kirchen für die Bedürfnisse der katholischen Militärgemeinde Sorge getragen wird.

Abg. von Frege: Er glaube die Ausführungen des Abg. Letocha dahin verstanden zu haben, daß er die Nothwendigkeit des Baues einer Garnisonkirhe in Straßburg zugebe, wie denn auch in der Budgetkommission einstimmig die Position

zu bewilligen beantragt worden sei. Da aber der Abg.

Letocha richtigerweise die Schwierigkeiten für die katho- lishe Garnison der Stadt Berlin betone und entgegen- kommende Zusicherung erhalten habe, dürse man auch vom evangelishen Standpunkt aus _nicht unterlassen, der Militärverwaltung zu danken für die Maßregeln, die sie in großen Garnisonen zur pel schon ergriffen habe. Von Meg könne er bestätigen, daß seit Errichtung der dortigen Garnisonkirche das religiöse Leben dieser zweitgrößten Garnison des Reichs ein sehr s{hönes geworden fei, daß der Gottesdienst, in dem hohe und niedrige Grade des Militärs vereinigt seien, zur Hebung des religiö)en Gefühls der Armee wesentlih beigetragen habe. Auch die Forderung der Militär- verwaltung für die Garnisonkirhe in Straßburg sei deshalb in hohem Maße berehtigt. Ganz anders liege es mit der Befriedigung des kirhlihen Bedürfnisses in Groß- städten Überhaupt, wo man gegenüber dem Anwachsen der großen Städte einigermaßen machtlos sei. Die Militärver- waltung aber bitte er, auch künftig ähnlihe Positionen unverkürzt in den Etat einsegen zu wollen. Man habe außer- ordentlih viel Garnisonbauten und es sei recht und billig, daß man, ohne architektonishen Luxus anzuwenden, aber auch ohne die ethishen Gesichtspunkte zu vergessen, niht nur materiell, sondern aud E für unsere Truppen sorge.

Abg. von Strombeck: Vorwürfe über imparitätishe Be- strebungen Seitens der Militärverwaltung seien ihm nie zu Ohren gekommen. Die evangelishe Garnisonkirhe, um die es sih hier handle, sei aber nicht die zweite, sondern die dritte im Reich; es gebe noch eine in Neisse. Nach dem Paritäts- verhältniß der evangelishen und der «katholischen Christen müßte aber doch mindestens auch eine katholische Garnisonkirhe sein, die es bis jezt noch nicht gebe. Dieses rehtfertige vollständig _den Wunsch des Kollegen Letocha nah einer katholishen Garnisonkirhe in Berlin, Es werde ihm eben zugerufen, daß nur da gebaut werden könne, wo auch katholishe Soldaten seien. Es gebe aber in Berlin über 5000 katholische Soldaten. Vielleicht hätte der Kriegs-Minister bestimmte Grundsäße angeben kön- nen, wann ein Bedürfniß als vorhanden betrachtet werde und welche maßgebenden Grundsäße für Neubauten von Garnison- kirchen in Geltung seien. i : : 2

Damit schließt die Diskussion. Der Titel wird bewilligt.

Die einmaligen Ausgaben des sächsishen und württembergischen Etats, der gesammte außerordent- liche Etat und schließlich die bayerische Quote im Be- trage von 42 443 157 f werden ohne Debatte bewilligt, des- gleichen auh die Einnahmen des Militär-Elats.

Bei dem Ordinarium des Reihs-Eisenbahnamts bemerkt Abg. Petri: Jm Elsaß habe man zwei Mineralöl- fabriken, welhe auch Schmieröl für Eisenbahnwagen her- stellten. Die Produktion dieser Fabriken würde für die Hälfte des Bedarfs in ganz Deutschland genügen. Nichtsdesto- weniger lieferten diese Fabriken nur das Schmieröl an die Generaldirektion der Eisenbahnen in Elsaß- Lothringen, während sie von ‘der Lieferung an die altdeut- schen Bahnen ausgeschlossen seien, was um so auffälliger sei, als die Leßteren ihr Schmieröl aus dem Ausland bezögen, speziell aus Rußland. Das inländische Schmieröl solle näm- lih den dafür gestellten Bedingungen bei den preußischen Bahnen nit entsprehen. Wenn aber das Del der elsässischen Fabriken für die elsässishen Bahnen für tauglih befunden jei, sollte es bei den übrigen Bahnen auch verwendet werden ; man könne hier die inländische Fndustrie gegenüber der aus- ländischen fördern. ; /

Abg. Meyer (Halle): Er vertrete auch einen Wahlbezirk, in dem Schmieröl fabrizirt werde. Es sei ihm aber niemals eingefallen, die Geschäftskarten der betreffenden Fabriken hier im Reichstage vorzulegen. Ja, er glaube in der That, daß es doch eine Angelegenheit sei, die nicht vor den Reichstag gehöre, aus welchen einzelnen Etablissements die Staats- und die Reihsverwaltungen ihre Materialien bezögen. Dazu komme in Betracht, daß der Vorredner hier die Verhältnisse der preußishen Eisenbahn- verwaltung, über die man an dieser Stelle niht zu sprechen habe, mit hineingezogen habe. Man sollte sih in dieser Art in die Materialienverwaltung nicht einmischen. i

Abg. Engler: Es handele sich_ hier um eine allgemeine Frage, die man näher ins Auge fassen müsse, ob nämlich das Reichs-CEisenbahnamt den Bestimmungen des Art. 42 der Reichsverfassung gemäß für einheitlihe Normen für den Betrieb der deutschen Bahnen zu sorgen im Stande sei. Auch für die Lieferungen der Materialien müßten einheitliche Be- dingungen aufgestellt werden, nah denen sih die Jndustriellen rihten könnten. Das werde so lange nicht möglich sein, als der größte Partikularstaat, Preußen, einen Eisenbahn- Minister habe, der sich um die Bestimmungen des Reichs- Eisenbahnamts nicht zu kümmern brauche, deshalb müsse das Reichs-Eisenbahnamt anders organisirt werden. Aehnlih der Gütertarif-Kommission, welche Ersprießliches in einheitlihem Sinne geleistet habe, müßten andere Kommissionen gebildet werden für das Signalwesen, für Fragen des Oberbaues, der Einrichtung der Eisenbahnwagen 2. So würde das Reichs- n aus Sachverständigen bestehen welche mit den thatsächlihen Ver ältnissen stets Fühlung haben. Würde durch Bildung solher Kommissionen vinheitlihkeit erzielt werden, so würden au solhe Klagen, wie die hier geäußerte, ver- stummen. / h

Geheimer Ober-Regierungs-Rath Schult : Die Wünsche des Vorredners zielten dahin ab, aus der Reichs-Aufsichts- behörde eine Reihs-Verwaltungsbehörde zu machen. Das würde aber der Verfassung und dem Gese vom Juni 1873 völlig widersprechen. i ;

Abg. Hammacher: Der Abg. Petri wollte keineswegs die Fabrikate aus Elsaß-Lothringen zur Anwendung für die alt- deutschen Bahnen empfehlen. Derselbe wollte nur das, was auch Hr. Engler ausführte, daß nämlih einheitliche Bestim- mungen für die beim Betrieb anzuwendenden Materialien und Konstruktionen erlassen würden, und es könne keinem groeitel unterliegen, daß das Reichs-Eisenbahnamt in dieser

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iehung fruchtbringend wirken könne. Die Thätigkeit Ap g Amts zu fkritisiren, sei der jeßige Beitpun