1889 / 9 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 11 Jan 1889 18:00:01 GMT) scan diff

“post aus dem Auslan

verkehr 6,6, bei der Briefp

nach dem Wewhselver Tande 1,7 : Von der Gesammt wurden 3 Millionen un

Augsburg mit 18,

%.

de 3,0, bei der fehr 2,0 und im

zahl an Briefsendungen (1333 l auf d ter E uk 1 Münch it rund

l auf den Ober-Postamisdez1 ünchen m D en Sit k es folgen dann die Bezirke Nürnberg mit 26,

egensburg mit 163, Würzburg mit 16, Speyer

ost: nach dem

mit 14, Bamberg mit 12 Millionen Stüdck sn

Im Dur

94,7 Briefsendungen. A

e Ober - Pos en n; e Augsburg mit 27,5, Würzburg

Speyer mit 20,1, Regensburg mi

Behandlung, u

i Geldeinziehung 8927 zur

12011 4 zu

333 Millionen Mark

Stück mit 310 Millionen Mark zur Aus l ergiebt dies bei den Einzahlungen eine Zunahme um 5,8 9/0 in der Betrage, bei den Auszahlungen um 6,3 9% 9% im Betrage. Die Einzahlungen Über- Verkehr mit dem Reichs- im Verkehr mit Württem

Stücfzabl und 5,3 9% im in der Stüczahl, um 5,9 Ftiegen die Auszahlungen im rund 174 Millionen Mark,

8 Millionen Mark.

An Fahrpostsendungen wurden befördert : 12 454 000 P Ps A 000 Packete mit einem

Merthangabe, n 900 Millionen Mark und

‘werth von einem angegebenen Werth

nachnahmesendungen kamen

und 809 100 Stü

itt ergeben

en 89 861 000 des

ck PYalkete zur Behandlung;

m

Vorjahres.

ücherpostsendungen, Postanweisungen kamen rund

zur Einzahlung und

vate ih auf insgesammt 105 Millionen Mark.

as den Reiseverkehr mit den Po

derselbe auf rund 657 000

Die vermehrt.

wie fol

155, Regensburg 2 ) 1302 Anstalten sind 103 Privatbahn- Lud Ma fie das di Zahl der Staats-Tel wigsbahn), sodaß die Za r - i Hiervon waren 19 selbständig, 573 mit Postanstalten t. Sechs der letzteren sind ch, Eger, Franzensbad, H alzburg. Von den Telegraphenanstalten Bayerns ent- je 4185 Einwohner.

auf 1199 belief. , elb und 607 mit Eisenbahnfstationen vereinig im Auslande gelegen, nämlich in Af} Kufstein und

fällt eine

Die 1882} un

Zahl der Telegraphenanstalten wur Diese Zahl vertheilt si : 8

«+ Augsburg 148, Bamberg 145, München 260, Nürnberg î3, Würzburg 159. Telegraphbenstationen einbegriffen dener Bahn, 4 der hessischen egraphenstationen ih

auf _je 58,58 gkm und auf - Séluß des Jahres waren bei den Staats-Telegraphenstationen 9135 Telegraphenapparate (17 mebr als Ende 1885), zwar 29 Hughes-, 1933 Morse-

ernsprehanlage

zählte 43 Theilnehmer.

Die

hatte 2

ermittelungsansftalten,

9 öoffentlihe Sprechstellen Die Fernsprechanlage

Age Ï ag f Demi ungen 4 amtlihe, 6 öffentlihe Sprec)|telen | Die Fernsprehanlage in L (eröffnet am 1. Juli 1886) umfaßte 1 Vermittelungsanstalt, 181 Pr und 2 öffentlihe Sprechfstellen. Ende 1886 ist auch in Bamberg e gerihtet worden. Die Zahl der gestellt waren und mit 86 Sprestellen. Die Länge . sämm u unterhaltenden Telegraphen- Sernsprechanlagen

Leitungen.

Speyer 162

3 der Elm-Gemün

rivat-Fernsprechanlagen, L staatlicher Aufsicht standen,

tliher von g Slauteelegra p S y ‘inien ohne die

O ie Ja0 7,44 km Draht-

nd 216,23 km

belief sich. auf

betrug 8941,81 km mit 3809 eitungen, çcegen das Vorjahr mehr 127,05 km Linien u ie Lânge der Stadt-

Personen gegen 6

und 606 Theilnehmer.

9857,82 km, gegen das Vorjahr mehr 1058,08 km.

Die Gesammtzahk der beförderten Telegramme bezifferte sih auf S

om 11. Januar 1889, Morgens.

Wind. | Wetter.

0s R.

Temperatur in ®Celfi 159 C. =

- Aberdeen .. mi agen . Stodholm . aranda .

5|bededckt 4|\bedeckt 3\wolkig 2bededckt 4|bededckt 4ibededckt 1\wolkenlos

U R P

[Regen 3|bedeckt 1Nebel [Dunst wolkenl.1) bededt bedeckt bedeckt

| 6

G S

bededckt bedeckt

L D S t “eins Meven. H) Nebel, Reif, 9) Reil.

“UVebersicht der Witterung.

Dol ms do bo D i Pia al 00 s

etwas Re en. 3) Nachts

Gin hohes barometrises Marimum, über 786mm, | _____ Vieat über dem Innern

Minimum untér 747 mm westli

ußlands, gegenüber einem

; N, sodaß über West-Garopa östliche und südöstlih

Frost wieder zugs

e al - Europa ist das

längs der enburg und Sachsen enommen.

Deutsche Seewarte.

Briefpost na tem Websel- | 2280215 Stück (179914 mehr als im Vorjahre). Auf Auslande 3,8, im Durchgang

Durchgang nah dem

Millionen) Die größte

Felagrat f den Auslands- und elegramme, auf den Au o T clearaiime: davon im Verkehr mit dem

idtigen Telegramms b ür ein Telegramm im inneren Verkehr Bayerns, im V

r rttembere und mit dem deutshen Reichs-Telegraphengebiet stellte

Z fh auf 81,8

6g für jeden Kopf der Bevölkerung ¿sten ist der Duarchschnittt für tamtêbezirk E mit 387 Stück Brief

e

12 180 766,39 M para n ein Uebershuß von 2 072 572,95 #, folgen - dann ‘die

gegen 1 652 789,87 M

Trieft, 10. Januar. (W. T. B.) Der Lloyddampfer Suterve ist ren Nachmittag aus Konstantinopel hier einge- troffen.

zirke München mit 30,7, mit 25,8, Bamberg mit 20,7, t 13,1 Stück Briefsendungen auf je einen Fiume Die Zahl der beförderten Zeitungönummern belief

auf 90 574400 ge | n \ com 377 258 Stü (gegen 344 379 im Vorjahre) zur nd zwar 367 871 Stück über 324 Millionen Mark zur Wehselaccepteinholung, 460 Stück über

52 Millionen

Postaufträge 7 UnioneDa „Spartan“* ist heute auf der Heimreise von Madeira, der Union- L Tap fer „Athen ian* gestern auf der Heimreise von Capetown | emeldeten abgegangen. P

Stück mit F Ad P Berit ablung ; gegen das“ Borjahr j e ersolgron Nepertoree e a

2 am , Januar bevor. Q Rep en ‘Vet weiteren Aufführungen der zugkräftigen Stüce sein Gast- ostgebiet um | spiel vershoben. U Auffüh des „Verschwender“, am Mittwo gehabt, hat die

hrung des „Verschwender „, ) gehab Viltiion “ecantaft, eine Wiederholung dieses unvergänglien

ackete ohne #stücks auf Sonntag, den 14. d. M ,„ anzuseben.

angegebenen Gesammt- 1 464 900 Briefe mit

von 13074 Millionen Mark. 1 255 000 Stüdck, und zwar 445/909

der Nachnahmebetrag A Leipzig sowie die in Verbindung tamit stattfindenden Wettfahrten

und Festlichke N l folgendes Programm aufgestellt worden:

onnabend, den 23. Feoruar: Á s der Alberthalle im Beisein der staatlichen und städtischen Be- hörden, der Comités und des geladenen Publikums. Besichtigung der Ausstellung durch das Comité und die Ehrengäste; nah der- selben: Einlaß des Publikums. Concert im Parterre-Saale. Abends 8 Uhr: Festessen in den oberen Sälen. Sonntag, den 24, Februar :. Auss\tellungs-Concerte. Abends 7 Uhr: Großes onkurrenzfahren in der Alberthalle, Kampf uni die Meisterschaft von im Kunstfahren auf dem Zweirad. Nach N der Auf- führungen geselliges Zusammensein in den Sälen, woselbst Festconcerte.

a sten betrifft, so bezifferte si 55 000 im Vorjahr de vcn 1247 auf 1302

ch auf die Ober-Postamtsbezirke

_— A A 25. ra Ausstellungs-Concerte. Großer Festbalt in den oberen : Aus O Sonceete: Abends 7 Uhr: Kommers in allen Sälen. Mittwoch, den 27. Februar : Ausftellungs-Concerte. Abends 8 Uhr: Großes Konkurrenzfahren in der Alberthalle, naher gesellige Zu-

kunft in den ; niicllungs-Concerte. Abends 8 Uhr: Großer patriotischer Abend

- Moente 8 Uhr: Großes Vocal- und Instrumental - Concert in der Alberthalle, naher gesellige Zusammenkunft in den abend, den 2. allgemeiner Festkall in den oberen Sälen.

Auss\tellungs-Concerte. N der Alberthalle mit Preisvertheilung. Slußfeier der Ausstellung in dés Feien M a Siler Abents 7 Uhr im Parterre - Saal

Abschieds-Concert.

und 173 Zeigerapparate in Betrieb. in Ludwigshafen (eröffnet am 1. Dezember deren Verbindung mit der gleichartigen Einrichtung in Mannheim umfaßte Ende 1886 1 Vermittelungsanstalt, 53 Privat» \prechstellen, 10 amtliche Sprew{hstellen, 1 öffentliche Sprechstellz und ernsprechanlage in München (eröffnet am 1 os 756 Privatsprechstellen,

. Mai 1883) 133 amtliche,

Nürnberg—Fürth (eröffnet am 1. Au i 847 Privatsprechstellen, und 424 Theilnehmer. ivatsprechstellen, 6 amtliche ine ôffentlihe Sprechstelle ein-

welche vom Staat her- belief sih auf 39

fmals hat nunmehr, der „Rh. -Westf, Ztg.“ u! D Ne lags {reiben erlassen. Danach ist für die Ausführung des Denkmals, ein\chlicßlich Fundamentirung und Umwehrung, ein Kosten- : aufwand von 75 000 H in Auésicht genommen und als Báustelle die Ostfeldstraße in der Auffahrt von der Limbecker Chaussee aus bestimmt worden. Für ae e es P de sind 3 Preise von 2 1000 Æ ausgeseßt, und joll außerdem l nicht f amisotes Projekt zu dem Preise von 500 # zur event. Ausführung anzukaufen. Das Preisrichteramt haben die Herren Bildhauer Pro- fessor G. Kauperkt in Frankfurt a. 1 Sill in Düsfieldorf und Bildhauer Otto Lang în hen üb nommen, Die Projektstücke sind bis zum 15. Juni d. J. einzusentien,

L ZZEEZZZZZ E

Fernsprechleitungen

Theater - Anzeigen.

oniglihe Schaus iele. Sonnabend: Opern | ¡5 3 Akten und 7 Bildern von Có, K N A Das Rhyheingold von a Vanloo und Busnah. Für das Victoria-Theater Ana Le 4a: Pfrpeitel von Dr. Max Bauer (Rusticus). Anfang

. 12, ng. Neu einstudirt : : L Shautoid ie Sonntag and die folgenden Tage: Ali Vaba.-

Richard W

Fohanunistrieb. Schauspiel in 4 Aft

n Scene gesezt vom Direktor Anno. M ; M vernbdas onntag: j Quitows. Vaterländishes Drama in 4 Akten x Wildenbruch. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus.

n Pi eilioeis Benußung der

er

nie ete inal-Lieder aus I. Victor von S{heffel's , von R. Bunge. Ballet

Gruillemin. Anfang 74 Uhr.

wn As: Eine n Montag: Göt vou Berlichingen.

"Lüge.

Berliner Theater. Sonnabend: Zum 1. M.:

‘Cornelius Voß. Cornelins Vos. Montag: Cornelius Vos.

thal. Vorher:

E b M D

onntag: C Anfang 7 Uhr.

von Großbritan- |

Kopf. n

die folgenden Tage:

Vouivard. Der dritte Kopf.

Verkehr Bayerns entfielen 56 604 Staats-Tele- n 214 Nr die sl-Telegramme und ‘667416 Privat-

eihs-Telegraphengebiet

; ittlihe Wortzabl eines aufgegebenen gebühren- L aide g aa 129, die durchschnittlihe e g / ehr m

ie G mmt-Einnahme aus dem Post- und Telegraphenverkehr Mee 1686 hat 14 253 339,34 M, v Gesammt-Ausgabe dagegen

m Vorjahre, erzielt worden ist.

London, 10. Januar. (W. T. B.) Der Union-Dampfer

Theater und Musik.

° __ Die hundertste Vorstellung der beiden Mane T rein abn Bonivard® und „Der dritte | ie

Hr. Felix Schweighofer hat zu w

Belle-Alliance- Theater. Der Erfolg, welchen die erste Volks»

Mannigfaltiges.

ür di te große allgemeine Ausstellung von Fahr- E erste rod uiensilten in Deutschland 1889 zu

eierlihe Eröffnung der Ausstellung

Europa

Abends 8 Uhr: Sälen. Dienstag, den 26. Februar: O

Sâlen. Donnerstag, den 28. Februar:

Sälen. Freitag, den 1, März: us\tellungs - Concerte. Säâlen. —- Sonn-

ärz: liungs-Concerte. Abends 8' Uhr: Großer N, L oberen S6 Sonntàg, den 3. März :

: 4 Errichtung des Krupp- Das Comités für die Errich zufolge, ein

0004, 1500 4 und

„, Architekt und Professor Adolf Ote E München über-

Victoria-Theater. Sonnabend : Ali Baba. Avsstattungsstück mit

en von P 12. Vorstellung. Die

13. Vorstellung. T en. Oper in 4 Akten nebst | Operette in 2 ctor F. Neßler. Dichtung mit | yon A. Sullivan. Anfang 7 Uhr. Idee und | Sonntag: Der Mikado.

von Charles

Residenz-Theater. Sonnabend: Nervöse Frauen.

j 74 Uhr. O lac: Dieselbe Vorstellung. -

Oscar Blumen- | H lmännchen.

Sonntag: Der Verschwender.

Vorher : Lerche.

ner ‘Male: téugeln. Gesangsposse in 4 e rzen Sonnabend : Zum 94. Male: Bram uge ana fe 14 Ati porwalten. dame MRLRO, t vorwiegend trübe; stellenweise n egen oder Ner os e verläuft

gefallen e Sn Med

in 3 Akten ‘von

n Deuts 74 Uhr. K 1 di. Male: L iee “Sonntag: Dieselbe Vorstellung-

Madame

42981 | 7. Durthgangoverkehr ebiet | beabsichtigt, Nezife, den am weitesten gegen Oft

afen Brasiliens, durh einen Schienenwega mit | Daten Mea der amerikanischen Wesiküste an Neuseeland und Australien, in Verbindung zu seßen. Rezife ist mit den Dampfern, wie sie heute gebaut werden, von Lissabon aus in 9 Tagen zu erreichen, die Eisenbahnfahrt na Valparaiso wird 9 Tage dauern; auf diese Weise könnte man von Europa in 14

8 erreichen. B Ven bia, Goyez und Matto Grosso, dann

Argentinien und Chile durchziehen wird, kann sowohl in den beiden Provinzen Brasiliens als in Argentinien fertige ; benußen. Die Anlagekosten find auf 300 000 Contos (750 Millionen.

Francs) berechnet.

f, 10. Januar. (W. T. B.) Telegramme aus ver- en schildern die \chrecklichen Fe gen des bereits Wirbelsturms vom 9. d. M.; bejonders werden aus ennsylvanien sowie aus den mittleren und westlihen

erstgenannten

\{iedenen

berichtet.

obes Haus hat 2 ns An Todten sind bis jeßt 14, an dem Schutt hervorgezogen. Die aus Eisen und Stahl bestehende Hängebrüdcke, welche den Niagara-Fällen zunächst über den Fluß. führt, ist vom Sturm in den Strom hihabgestürzt worden ; nur die Thürme,

- der „Magdeb. Buchdruckerei A. u.

Inhalt:

_Schinz. Zur hr: Großes Konkurrenzfahren in gesellschaft. Kleine Mittheilungen.

straße 39.) 5.

das Comité berectigt sein, auch ein | (Dr. H

mifrosfo] Kraftcfutl! Hirupveise.

„Kuren.

Eine Eijenbahu zur Durchquerung Süd-Amerikas,

New-Y

taaten viele

t 5 Todte

rd befürchtet, Ü begraben liegen. Ein in Pittsburg zerstörtes, 80 Fuß bbes Gaus bat in seie Sturze ebenfalls viele Personen getödtet

Literarische

ein Unternehmen , welches Eva für Brasilien wie für den intere

t Verkehr von gro 2 E, O D oor iitbeilt , demnächst gebaut werden. Es ist nämlich

er Bedeutung ift, soll, wie das „Archiv

en vorgeschobenen Valparaiso, dem

Tagen die Küste des Stillen.

Die Bahn, welche die brasilianischen E

Menschenverluste und zahlreihe Verleßungen:

Aus den Trümmern einer Seidenmühle in Reading, die wie ein Kartenhaus umgeweht worden it, wurden bis

und 34 Verwundete Pg e ean und es: daß noch weitere 87 Perjonen unter den

Verwroundeten 35 aus

wel(che die Kabel trugen, {ind stehen geblieben.

Neuigkeiten und periodische Schriften.

Fn den Goldfeldern von Deutsch-Südwest-Afrika.

Von Dr. Bernhard Schwarz, Chef der ersten Expedition der

„Deutsch-afrikani Minengesellschaft“. (Separatabdruck aus-Nr. 660° A a4 ois 25 Dezember 1888, Magdeburg. Faber’ sche

R. Faber. 1889,

Medizinischer Anzeiger der A. Moser'schen Bu@ch-

Deutsche

esterreih.

Angelegenheiten : Vecortnungsblatt. Bücherschau. Personal-Veränderungen. R t\che Kolonialzeitung eu e Kolonialze i; [ nialgesellshaft. (Berlin W., Mauerstraße 63, 64, 65.) Nr. 1. ur Jahreswende. Zum Sklavenhandel am Rothen Meer. Von I, Menges. Zur ostafrikanischen Küstensperre. (Séluß.) H. D Ge e a Be len Afrik Von Dr. Hans zie änge in Deutsch- west-Afrika. . l Ende Abwehr. Mittheilungen aus der Deutschen Kolonial-

ugd Autigua ete ay an s Fran! Pieycker in Tübingen. atalog 112, Januar. Inhalt : ?

7 N Heeres-Zeitung. Blatt für Offiziere aller Waffen des Deutschen Heeres und der Flotte. (Verlag von riedrih Luck- bardt, Berlin 8W., Königgräterstraße 41.) Abhandlungen, Aufsätze 2c. 1889, Zum Jahreswechsel, Snell- feuergeschüße im Feldkciege. Eine Remontereise vor dreiundsiebzig Fahren nah Rußland. Heeres-Angelegenheiten : Deutschland.

euigkeiten. Antiquaria.

Nr. 1 u. 2, Inhalt:

Jtalien. - Frankreih, Rußland. lotten-

Deutschland. . Syanien. Aus dem arine»

Organ der Deutschen Kolo-

Von Dr, C.- Binz.

Bekanntinachungeu.

Für die Schreibstube. Schmidt, Berlin C., Neue Friedri(y-

Der erste Tag aus meinem Cru n der Rechtsanwälte, Notare und Gerichtsvollzieher in

lin. Zur C in Ne 4 I Ea bles, Verbandsnachrihten. Vereinönach-

richten. Aufgaben.

Jahrgang. Nr. 7. Hinzurechnung der Rückstände wiederkehrender fpupunen oder Leistungen zum Werthe eines solhen Rechts, wenn fie zug

dem Anspruche auf die künftigen Bezüge zur Klage gestellt L _

Inhalt: Zum neuen Jahr! eih mit Beruf. Eingeschriebene Hülfskasse der

Nr. 21. Zur Fachfrage

Fahfrage in der leßten Briefkasten.

Pharmaceuttische Centralballe für Deutschland.

Zum 19, M.:

roßem Ballet tecocq. Text

Friedrich - Wilhelmstädtisches Theater.

Sonnabend: Mit neuer glänzender Ausstattung,

Dex Trom- | fteao, Mere Ein Tag in Tala b urleofe T er: Ein in T p j

ia 2 Akten von 8. S. Gilbert. Musik

Zum 15. M.: (Les femmes Uerventos) Deutsches Theater. Sonnabend : Der Wider- | Lustspiel in 3 Akten von Ernest Blum und Raou

6, bearbeitet von Franz Wallner. Vother: Sun 15, Male: Am Telephon. Lustspiel in Akt nach dem Französischen von Wilhelm Mejo.

Velle-Alliance-Theater. Sonnabend: Zum

20, le: Die Raupe. (Le bain des dames.) Saa in 3 Akten von E. Durand.

174 Uhr. -Theater. Sonnabend: Cyprieune. t inittags 4 Uhr: Kinder-Vorstellung zu be- ' Lustspiel in 3 Akten von Victorien Sardou und E. | deutend ermäßigten Preisen: Zum 8.

bearbei v O Serie. Lufspiel in 1 Akt | in 7 Bildern von O. Klein.

ondinet und Albert yprienue.

Anfang

Male: Die

Weihnachtsmärchen - Komödie

Central-Theater. Sonnabend: Zum 20. Male:

Akten von W. Anfang

m

1 Akt. M terte ung

E O T Anfangs | Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72. Sonnabend : Zum 154, M. : Die drei Grazien.

ecmann Hager und Dr. Ewald Geißler, Berlin.) Nr. 2. Inhalt: A Aud Pharmacie : Pharmaceutishe Rückfschau auf das Jahr 1888. Neuerungen an Laboratoriumsapparaten. Mechanisch- pische Analyse ; eine neue Art der Untersuchung der mehligen termittel. Pyrodin. Chlora!hydrat und Kamphersäure. Therapeutische Notizen: Neuere Bandwurmmittel Und Kältetampons. Frostmittel. Miscellen.

S

Gouplets von Görß. Musik von Franz Roth. Anfang 72 Uhr. Sonntag: Dieselbe Vorstellung.

C ——— ———_——— —————_—— ——_—_—

Familien-Nachrichten.

erlobt: Frl. Betty Michelet mit Hrn. Prem.-

A Ad, e Wyszecki (Berlin—Wahslstatt).

fre Adelheid Rüger mit Hrn. Kaufmann Paul

ube (Berlin). Frl. Elisabeth Paulsen mit Hrn. Pastor - Wilhelm Rücker (Kiel —St. Mar- garethen). Frl. Adele Troost mit Hrn. Adalbert Grumbach (Aachen). Frl. Else Schmidt mit Hrn. Sec.-Lieut. Friy Schmelzer (Magbernta .—

__ Frl. Traudchen R mit Hrn. Karl Clajen Büderih bei Neuß —Düsseldorf). Gr fin

argarethe Bernstorff mit Hrn, Prem.-Lieut. Leopold von Buch (Ludwigslust). -

Geboren: Ein Sohn; Hrn. Pastor - Meyer (Gehlenbeck bei ERbgece), Hrn. Karl Schlie- mann (Berlin). Eine Tochter: Hrn. Hof- photograph Albert Meyer (Dresden). -— Hrn. Ober-Reallehrer Dr. L. Hasberg (Kiel), Hrn. Gustav S(hröder (Travit Hrn, Reg. -Bau- meifter Arnold Staud (Köln). Hrn. Haupt- mann Albrecht Pfeiffer (Magdeburg). Hrn. Apotheker P._ Monheim (Gemünd).

Gestorben; Hr. Graf Hermann von Ahlimb- Saldern (Mingenwealde, Kr. Templin). Hr. Hotelbesißer August Vogeler (Bad Oeynhausen).

Hr. Kaufmann Robert Schrödter (Ber in).

Frau Professor Hosemann, geb. Heimbs (Berlin).

Hr. Geschichtsmaler Jean Lulyòs (Berlin).

Hr. Pfarrer Joh. Gottsr, Hammer (Wischwill).

Hr. Rechnungs-Rath a. D. Karl August

S (Königsberg). Frau Assessor Taufling,

eb. Goldner (Schmiedeberg). Frl. Emma ter eer (Kréfeld).

T

Redacteur: J. V.: Siemenroth.

Berlin: eint Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen BuGdruckerei und Verlags- Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen (einschließlih Börsen-Beilage).

Gesangsposse ia 4 Akten von Leon Treptow.

Gen Stimmzetteln von

während die

¿ 9

mae

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 11. Januar. Jm weiteren Verlauf der Degen (17.) Sißung des . Reichstages wurden die

ahlprüfungen fortgesezgt. Die Kommission beantragt, die Wahl des Abg. Dr. Göß (13. sächsischer Wahlkreis) für gültig zu erklären. :

Abg. Singer beantragte, die Beschlußfassung auszuseßen und unter Uebersendung der Wahlakten den Reichskanzler zu ersuchen, in Bezug auf einige in den Protesten behauptete Thatsachen durch eidlihe Vernehmung der genannten Zeugen, Wahlvorstände 2c. Erhebungen zu veranlassen.

Dieser Antrag findet nicht die genügende Unterstüßung von 30 Mitgliedern, wohl aber ein Antrag des Abg. Rickert, den Reichskanzler zu erfuchen, die bei der Wahl abgegebenen Stimmzettel einzufordern und dem Reichstage zugehen zu lassen.

Abg. Singer: Jndem das Haus nicht seinen Antrag, sondern den des Abg. Rickert zulasse, habe es den Haupt- antrag von der Beschlußfassung ausgeschlossen und einen Unter- antrag oder ‘ein Amendement zugelassen. Die mangelnde Unterstüßung des Hauses sei ihm aber durchaus niht unan- genchm, denn sie zeige deutli, daß es dem Hause weniger auf die Prüfung gerehter Beshwerden ankomme, als auf die Gültigerklärung von Mandaten der Mitglieder der Majoritätsparteien. diesen Vorwurf gegen die Majorität des Hauses nicht hin- nehmen und weise ihn zurück.) Der Bericht der Kommission beschäftige sih mit einem Anschreiben Seitens des Comités der vereinigten Ordnungsparteien des Wahlkreises Leipzig- Land, in welchem den Sozialdemokraten vorgeworfen werde, daß sie den Meineid im Juteresse der Partei ‘als nichts Ehren- rühriges bezeihneten. Es solle dieses namentlich im Partei- organ, dem „Sozialdemokrat“, geschehen sein. Dieses An- schreiben sei amtlih vertheilt worden. Er erkläre, daß es #ch hier um eine üble Verleumdung der Sozialdemo- kTratie handle. Mit demselben Recht könnte man ihnen auch E sie verherrlichten Diebstahl und Mord. Welcher Art aber die Leute seien, die der Sozialdemokratie ähnlihe Vorwürfe machten, zeige die Unter- \chrift eines Briefes, in dem gesagt sei, daß die Sozial- demokraten ihren Parteigenossen den Meineid empföhlen. Dem T Schreiber sei laut gerichtlihen Erkenntnisses nah- gewiesen, daß etwas, was er beschworen habe, der Wahrheit zuwiderlaufe. Ueber die Heiligkeit des Eides sei man allerdings aut in’ höheren Kreisen oft von einer sonderbaren Auffassung. Jener. Briefschreiber aber habe si ferner noch eine Liste aus-

/ e Cungs ager Sozialdemokraten angelegt und diese den Be-

hörden zur A Launs gestellt, was wiederum öffentlich gerügt worden sei. Die Untersuchungen über die in dem Wa [lprotest Ae Thatsachen seien nun aber Seitens sächsi- {her Behörden früher vorgenommen worden, als der Reichstag sih mit der Sache beschäftigt habe. Es seien Briefe an die Protesterhaber geschrieben worden, in denen ihnen An- klagen bei der Staatsanwaltschaft angedroht : worden seien, wenn sie nicht sofort ihre Proteste zurüczögen, und zwar noch

bevor das Ministerium in die Sache eingegrisfen hätte. Die

Berechtigung der Pretestirenden sei aber zweifellos. Wenn man nun nicht. weiter auf die Untersuhung der Wahl dringen wolle, so müsse man einfah die Wahl kassiren, wenn man gerecht sein wolle, denn daß die Wahl ungereht zu Stande

" gekommen sei, beweise der Protest deutlih. Die Gründe,

welche die Wahlprüfungskommission diesem gegenüber vor- bringe, seien durhaus nicht zu halten. Gleich im Anfang des Protestes werde hervorgehoben, daß Schußleute in

Civil, aber mit der Dienstmüßze, Stimmzettel für den Abg.

Dr. Göß vertheilt hätten. Dieser Protest werde unter Beweis ges Vier andere Zeugen sagten aus, daß von einem estaurateur direkt eine Sammlung für den Wahlfonds ver- anstaltet worden sei. Ferner werde ein Gemeindevorstand namhaft gemacht, der zugleih Vorsißender des Wahlcomités ewesen. Unter solchen Umständen könne doch von einer Zahlfreiheit nicht die Rede sein. Die Wahl von Leipzig-Land L ‘aber typisch s die Reichstagswahlen überhaupt und der Reichstag handele nit im Jnteresse der Wahlfreiheit, wenn er sih diesen berechtigten Klagen gegenüber verschließe. Die Firma reuße u. Co. habe ihre Arbeiter direkt aufgefordert, den andidaten der der A aussezen wollten, zur Hälfte entlassen zu werden, und si mit einer actstündigen Arbeitszeit zu begnügen. Er bedauere, daß der Abg. Rintelen den in früheren Sessionen eingebrachten Antrag über die Bestrafung von ungeseßlichen Wahlbeeinflussungen niht in dieser Session wieder ein- gebracht habe. Eine bessere Begründung, als diesen leßten Fall, hätte er niht finden können. Jeder Einzelne müßte, auf welchem Parteistandpunkt er immer stehe, solche Beein- flussungen aus der Welt zu schaffen suchen. Bei der Wahl des Dr. Gög sei geradezu die Oeffentlichkeit ausgeschlossen worden, weil die Wahlvorsteher nit geduldet hätten, daß Wähler, welche bereits ihre. Stimme abgegeben, ferner im Wahllokal sich aufhielten. Es existixe keine Be- immung, die dem Wahlvorsteher ein solhes Recht gebe. Mit der Möglichkeit der Kontrole Seitens anderer Wähler {winde aber die Zuversicht und das Vertrauen auf die Wahlfreiheit. Der Protest besage ferner, daß von den Wahlvorstehern mehr- ah Stimmzettel für Dr. Göß vertheilt worden seien. Die ahlprüfungskommission erkenne die Berechtigung dieses rotestes niht an, da es ja Jedem freistände, sich dieses timmzettels nicht zu bedienen. Ferner seien Vertheiler von eamten auf Befehl hrer Dargelenien vom ahllokal weggewiesen worden, ertheilung von Stimmzetteln für Dr. Göß gute worden sei. Alle diese Thatsachen forderten laut die erung der Wahl des r, Gög. Die Ausfassungen des heutigen Reichstages über Wahlprüfungen widersprähen aber denen, die er vor einigen Jahren in diesen ragen gehabt habe. Dur Beeinflussungen, wie die vor- egenden, werde eine Zusammenseßung des Hauses ermög- licht, die O der Ausdruck der La i Son säße heute Dr. Gög niht hier. Der Wahlprote)t führe au

an, daß jüngere Leute in ungeseßliher Weise für die Wahl -

(Präsident von Leveßow: Er könne

rdnungspartei zu wählen, wenn sie sich nicht

Erste Veilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Freitag, den U. Januar

des Dr. Göß agitirt hätten, namentlich Studenten, die auf Velocipeden hin und her gefahren seien. Es ließe sich dagegen nihts einwenden, wenn man jungen Männern aus dem Arbeiterstande ebenso’ begegnete und sie auc frei gewähren ließe. Die Mitwirkung der - Kriegervereine bei der be- treffenden Wahl sei bereits früher hervorgehoben. Die Mitglieder der Vereine seien bedeutet worden, daß es bei der Wahl sich in erster Linie um die Annahme der Militärvorlage handele. Die frühere Aeußerung des säch- sishen Bundesraths-Bevollmächtigten über die parteilose Hal- tung der Kriegervereine treffe aljo niht zu. Den Sozialdemo- kraten selbst liege nihts daran, wenn die Kriegervereine Po- litik trieben, fie müßten dann aber au als po itishe Vereine behandelt werden. Wenn die Mitglieder der Kriegervereine ihrer wahren politishen Ueberzeugung Ausdruck geben wollten, würden sie Alle sozialdemokratische Stimmzettel abgeben. Aus diesen Gründen werde seine Partei, nachdem sein Antrag auf eine Untersuhung - der Vorgänge bei den Wahlen nicht unterstüßt worden sei, gegen die Gültigkeit der Wahl stimmen. Diese Diskussion und die möglichst weite Verbreitung der Wahlproteste werde weiten Kreisen îm Lande die Augen darüber öffnen, wie die jezige Mehrheit des Reichstages die Wahlen behandele. Allen müsse daran liegen, die Wahlen ohne Rüdsicht auf den politishen Standpunkt zu prüfen, denn die Herren, die heute die Majorität hätten, könnten auch mal in der Minorität sein.

Sächsisher Bevollmächtigter Schlieben:

Meine Herren! Jch kann s\elbstverständlih niht zu dem cigent- lien Gegenstand der Berathung \prehen. Wenn ich das Wort ergreife, so geschieht es nur, weil der Herr Vorredner auf eine frühere Aeußerung von mir über den Wahlaufruf des sächsischen Militär- vereinsbundes Bezug genommen hat. Jch hatte damals gesagt, da ih zufällig einen Abdruck dieses Aufrufs gelesen habe, daß fn dem- selben eine Aufforderung zur Wahl von Kartellkandidaten nit ent- halten sei, und daß ich deshalb eine hierauf bezüglihe Aeußerung des Hrn. Abg. Bebel nicht für zutreffen erahten könne.

Dieser Aufruf liegt nun vor mir, und ih kann heute nur wieder- holen, -daß in demselben die Worte . Kartellkandidaten“ oder „Kartell- parteien“ oder irgend eine andere Parteibezeichnung überhaupt . nicht vorkommen: Die Behauptung des Hrn. Abg. Bebel war also un- rihtig. Der Aufruf ist eine Mahnung an die Vereinsmitglieder, an dem Wakhltage nit an der Urne zu fehlen, und zwar unter Hervor- hebung der Bedeutung der Wahl’ für die Armee.

Nun, meine Herren, eine Entscheidung darüber, ob der Vorstand des Vereinsbundes berechtigt war, einen solhen Aufruf zu erlassen oder nicht, \sleht mir ebensowenig zu wie dem Herrn Vorredner. Jch bin hier Vertreter der Königlich \ächsishen Militärverwaltung, zu welcher die Militärver eine in fal keiner dienstlien Beziehung stehen, nicht

Oberst - Lieutenant von

einmal betreffs der Fahnenverleihung. JIch kann mi also auf solche Fragen nicht einlassen, das ist ‘nicht meines Amts. erlaube ich mir toch zu. sagen, daß- der für Militärvereine doch recht naheliegende und deshalb erkläclihe Hinweis auf die Armee meiner persönlihen Ueberzeugung nach bei den damaligen Wahlen gar nit einmal erforderlih war. Denn die Vereine des \ächsishen Militärvereinsbundes ih kann hier natürli nur von \ächsi\chen Vereinen sprehen bestehen aus gut gedienten und braven ehemaligen Soldaten, welche sih mit Freude und Stolz der: unter der Fahne von ihnen verbrachten Zeit erinnern, diese Er- innerung mit allen Mitteln hegen und pflegen, und welche noh heute mit Eifer und Interesse das fortschreitende Blühen und Gedeihen der Armee verfolgen, der sie eint angehörten. Meine Herren, folchen Männern braucht man nicht einmal besonders einzuschär- fen, daß die Wahlen für die Armee von Bedeutung seien; sie alle waren in der damaligen Zeit über die Sa(lage genau orien- tirt, und ich darf zu den Vereinen des \ächsishen Militärvereins- bundes das Vertrauen hegen, daß deren Mitglieder sich nicht erst dur den: in Rede stehenden Hinweis haben bewegen “lassen, an die Urne zu treten und dem oder jenem Kandidaten ihre Stimme zu geben, daß vielmehr ibre Meinung in dieser Beziehung von vorn- hercin unumstsößlih feststand. Ich kann mich unter diesen Umständen aber des Eindruck? nicht erwehren, daß der ganze über diesen Aufruf mit Bezug auf das Wahlresultat geschlagene Lärm eigentlich ein Lärm um nichtê war. | :

Abg. Rickert: Der sähsishe Bevollmächtigte halte den Aufruf nicht M o erkenne also an, daß er überflüssig gewejen sei. Das Präsidium des s\äch- sishen Kriegerbundes habe gesegwidrig gehandelt mit diejem Aufruf. Heiße das nicht Politik treiben, wenn man sage, es handele sich in dem zu wählenden Reichstage in erster Linie um die Annahme der Militärvorlage? Er bitte sonst um eine’ Erklärung darüber, was Politik treiben sei. Nach den Statuten der Kriegervereine sei jede politische und religiöse Erörterung ausgeschlossen. Sei das nun in dem Aufruf eine politishe Erörterung oder keine? Ja, dann höre die Dis- kussion hierüber auf, man spreche verschiedene Sprachen und verstehe sie nicht. Es würde die ganze Vergangenheit des Reichstages leugnen heißen, wenn man diese Jnterpretation annehmen wollte. Jener. Offizier in dem berühmten Horkaer Fall habe gesagt: Wenn Jhr Re ierungspolitif treibt, treibt ihr keine Politik, wenn Dar aber sreisinnig wählt, das dent Politik treiben. Er (Redner) wisse nicht, ob der sächsische Bevollmächtigte sih diese Jnterpretation zu eigen mache. Es habe ihn (Redner) überrascht, daß der Antrag Singer die Unterstüßung nicht finde, während sie sein Unter-:Amendement erhalte. Er nehme deshalb den Antrag Singer wieder auf und bitte, ihn nochmals zur Unterstüßung zu bringen ; er offe, daß es na jeßt bei der Unterstüßungsfrage anders ver- alten werde: i

ei dieser Wahl seien die haarsträubendsten

orgänge vorgekommen, die Kommission habe aber keinen einzigen Fall zur Untersuchung vorgeshlagen. Als die Wahl- d d en noh in Abtbeilungen vorgenommen worden seien, eien jolhe Dinge niht gemacht worden. Er stelle zur Erwägung anheim, ob es nicht richtig wäre, die hohe Wahlprüfungs-Kommission ihres shweren Amts zu entheben und diese Thätigkeiten wieder in die Abtheilungen zu bringen. Er stelle ferner zur Erwägung anheim, ob überhaupt die Ein- rihtung der Abtheilungen heute: noch irgend einen Sinn habe. Sie sei nur darauf begründet, daß die geseßgebenden Körper- schaften in Abtheilungen getheilt würden, in denen eine poli- tishe Thätigkeit ausgeübt worden sei. Die Behauptung der ahlprüfungs-Kommission, daß selbst, wenn alle vorge- brahten Beschwerden berechtigt wären , Gög denno die Majorität habe, entbehre der Begründung. Es seien gar niht alle Beshwerden von der Kommission

Aber soviel .

1889.

geprüft und in Erwägung gezogen. Unter Zugrunde- legung der Rehnung der Kommission würde allerdings Gög immer noch eine Majorität von 158 Stimmen haben aber die absolute Majorität shwinde, wenn die niht in BS tracht gezogenen Fälle mit in Rehnung gestellt würden. Leute, die rmenunterstügung genössen und mitgestimmt hätten, seien niht durchweg in Rechnung gezogen worden. Von - einem Wähler, der in dem Gemeindehaus wohne, über den aber nit mit Sicherheit festgestellt sei, ob er auch Geldunterstüßzung beziehe, nehme die Kommission an, daß er keine Armenunter- stüßung erhalte. Nach seinem Dafürhalten sei, wer in dem Ge- meindehause wohne, mindestens stark verdächtig, aub Geldunter- stüßung zu erhalten, wie übrigens in einem anderen Fall auch Seitens der Kommission angenommen werde. ußerdem falle jede Unterstügung, ob durch Wohnung, Nahrung, Klei- dung oder Geld, unter die Armenunterstüßung. Jm Allge- meinen prege die Kommission den Beshwerdeführern, wenn nicht der sicherste Beweis für alle Details erbracht sei, nicht zu glauben; und sei dies der Fall, dann werde über die Sache als unerheblich hinweagegangen. So sage der Bericht von einer Vertheilung von Stimmzetteln durch den Gemeinde- diener, sie sei zwar an sich ungehörig, im Uebrigen aber ohne Einfluß auf das Wahlresultat und deshalb werde der Fall nicht zin Rechnung gestellt. Solche Dinge shon müßten e ‘um zum Mindesten die Sache noch einmal er Wahlprüfungs-Kommission m er glaube sogar sie reiten aus, um schon heute eine Beanstandung der Wah auszusorehen. Der Auss{luß der Oeffentlichkeit der Wahl- handlung sei ebenfalls in einzelnen Fällen berechnet, in an- deren niht. Völlig außer Acht gelassen von der Kommission sei ferner die Agitation der Kriegervereine. Die Agitation der Kriegervereine fei eine gesezwidrige und unzulässige, und der Reichstag das einzige Forum, vor dem derartige Geseß- widrigkeiten gerügt werden könnten. Es sei eine uner- hörte Rechtsverlezung, wenn die Mitglieder einer Partei \sich anmaßten, die Macht der Kriegervereine für einseitige Partei- interessen zu benußen. Es liege auch niht im Juteresse der Krone von Sachsen, wenn gewissermaßen unter Sanktion des hohen Namens ganz ofen von dem sächsishen Kriegerbund - gegen die Statuten gefehlt werde und der Minister nicht ein- shreite, wie es seine Pflicht wäre. Wenn aber die Behörden ihre Pflicht in dieser Beziehung verleßten, sei der Reichstag gebunden, zu zeigen, daß er die Wähler in ihren Rechten zu shügen gewillt sei. Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ meinte kürzlich, vom idealen, rehtlihen Gesichtspunkte aus sei ja die Forderung, daß die Kriegervereine keine Politik trieben, ganz berechtigt; aber was seien denn die Max Hir\h’hen Gewerkvereine und der Rickert’she Verein zur Verbreitung von Volksbildung Anderes als Vereine zur Verbreitung demokratisher, manchesterlicher - A ? Diese Leute hätten eben kein Verständniß, wie man solche Dinge betreiben könne, ohne dabei Politik einzumischen. Er könne nur erklären, daß er in seiner Stellung als Vor- sißender jenes Vereins mit feinem Wort die Politik in dem Verein habe mitspielen lassen. Er werde die Kriegervereins- frage so lange vorbringen, bis Abhülfe geschaffen sei. Seine. Partei wolle den Glauben nicht aufkommen lassen, daß der- artige Beschwerden do nichts hülfen; sie wolle vielmehr zeigen, daß sie ein geneigtes Gehör im Hause finden. Sie habe um so mehr Veranlassung, die Kriegervereine vor diesen Ueberschreitungen ihrer geseglihen Befugnisse zu schüßen, wenn sie erwäge, daß z. B. in Sachsen bei einer Gesammtzahl von 650 000 Wäh- lern 1047 Kriegervereine mit 112 000 Mitgliedern beständen. Andererseits habe sie dabei im Auge, daß ja die Kriegervereine gewisse Vorrechte genössen ; sie fielen nicht unter das Vereins- geleb, sie unterlägen nit der polizeilihen Beaufsichtigung, ie dürften mit einander in Verbindung treten u. st. w. Wa \{ließlih die Erkennbarkeit der Stimmzettel betreffe, so möchte er fragen, ob es nit im Juteresse aller Parteien des Hauses läge, von hier aus den Anstoß zu geben, daß in jedem Wahl- kreis vor jeder Wahl die Comités zusammenträten und erklärten, sie würden aus diesem oder jenem Papier die Stimmzettel nehmen. Er werde si die Freiheit nehmen, die Herren zu einer freien Besprechung einzuladen, und er hoffe, daß man vor den nächsten - Wahlen einen gemeinsamen Aufruf mit den frei: sinnigen Namen in diesem Sinne erlassen würde. Es sei ihm ganz glei, ob er sein Votum gegen einen sozialdemokra- tishen oder gegen einen konservativen Abgeordneten abgeben müsse. Aber er bitte gerade mit Rückficht darauf, daß es ih hier um einen sozialdemokratishen Gegenkandidaten handele, dafür zu sorgen, daß die Hunderttausende von Arbeitern, welche noch immer unter einem {weren Ausnahmegeseß - ständen, unverkümmert nah freier und gewissenhafter Ueber: «zeugung ihr Wahlrecht ausüben könnten. | Sächsischer Bevöllmächtigter Graf von Hohenthal: Meine Herren! Es ist, soweit mir erinnerlih, im Allgemeinen niht üblich, daß die Vertreter der verbündeten Regierungen fich in eingehender Weise an den Diskussionen über die Gültigkeit oder Nichtgültigkeit von Wahlen betheiligen. Nach dem Gange, den indeß die heutige Berathung genommen hat, halte ich es doch für meine Pflicht, auf die Anschuldigungen, die von den Hrn. Abgg. Rickert und Singer im trauten Verein gegen die Königlich \ächfische Regierung erhoben worden sind, einiges zu erwidern. Meine Herren, es handelt h für mih hauptsächlich darum, der Mythenbildung entgegenzutreten, . die sih um die sähsishen Militärvereine, speziell um die angebli ih sage: angeblich gesezwidrige Agitation des \sächsischen Militär- vereinsbundes gebildet hat.

Ich beginne meine Auseinanderseßzung mit der Erklärung, - daß die Königlich sächsishe Regierung um das Vorgehen. des - sächsischen Militärvereinsbundes bei der Wahl von 1887 gewußt hat und daß se dieses Vorgehen nicht reprobirt hat, und E ist das mit voll- ständigem Recht geschehen. Ih muß Sie bitten, mit mir etwas; näher einzugehen auf die Bestimmungen des Königlich sächsishen Geck-" seßes, das Vereins- und Versammlungsrecht betreffend vom 22. No vember 1850; denn dieses Geseh ist für die aufgeworfene Frage ganz allein maßgebend. Das Gesetz sagt im §. .18: : ;

Zur Bildung von Vereinen bedarf es keiner Genehmigung, Q Die Re(te der Körperschaft erlangen sie aber erst durch ausdrück-- lihe Ertheilung Seitens des Staats. :

19. Jeder Verein, dessen Zweck \sich auf öffentliche Ange

legenPetien bezieht, soll Statuten entwerfen. j Meine Herren, das sähsische Vereinsgeseß unterscheidet hiernah- nicht zwischen politiscen und nichtpolitischen Vereinen, sondern ledig=