1889 / 10 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 12 Jan 1889 18:00:01 GMT) scan diff

Verkehrs - Austalten.

Koblenz, 11. Januar. (W. T. B.) Heute Morgen wurde der Gesammtbetrieb bei den Trajekt-Anstalten Bingerbrück- Rüdesheim und Bonn-Oberkassel wieder aufgenomme=

Krefeld, 12. Januar. (W. T. B.) Der Rheinitirajekt zwishen Griethausenund Welle, derStrecke Kleve- Zevenaar,

ist von heute ab wieder in Betrieb.

Hamburg, 11. Januar. (W. T. B.) Der Robdompiee ackdetfahrt- Aktiengesell\schaft is, von New-York kommend, heute Nach-

„Moravia“ der Hamburg-Amerikanischen mittag auf der Elb e eingetroffen. Theater und Musik.

Im Deutschen Theater wurde gestern Abend das Werk eines ungenannten Verfassers „Eine Lüge“, ein Schauspiel in drei Auf- zügen, zum ersten Male-aufgeführt. Die Novität fällt ihrem Charakter nah etwas aus dem Rahmen der Gattung von Stücken heraus, welche auf der Bühne des Deutschen Theaters im Allgemeinen gepflegt werden. Der Inhalt der Novität verweist dieselbe mehr in die Ka- gorie der Sensations- und Sittendramen, wie sie im Residenz- Theater Heimathörecht erworben haben. Es handelt sich um cin junges Mädchen, welhes unter dem Bewußtsein eines ein- maligen Fehltritts \{chwer zu leiden hat. Der Verfasser behandelt die Frage, ob ein solhes Mädchen dur die ehelihe Liebe eines redlihen Mannes rehabilitirt werden kann, wie es \{chon fran- ösishe und nordishe Dichter vor ihm, und theilweise geshickter, gethan aben. Das Problem ist also nicht neu, wenn auch die Lösung des- selben insofern ein etwas verändcrtes Aussehen gewinnt, als der Tod des Verführers, gleichviel ob derselbe auf natürlihe oder gewaltsame Weise geschieht, zur Grundbedingung, unter welher ein Ehrenmann ein solhes Mädchen heirathen kann, gemaht wird. In diesem Sinne läßt der unbekannte Verfasser sein Schauspiel enden ; der bis dabin leihtfertige, nichtswürdige Paul von Ettingen bereut seine Misse- that und aue sih, damit sein Bruder Otto die ver-

te unbeanstandet Heirathen kann. Der Gegen-

ffand der Handlung is, wie man {hon hieraus erkennen kann, sehr peinliher, heikler Natur und wird auch mit krassen Farben

geschildert. Der Verfasser ist, wie besonders der erste Akt beweist,

bei den modernen Realisten in die Schule gegangen, ohne aber über

den dämonischen Reiz zu gebieten, welcher bei dem Meister derselben,

bei Ibsen, selbst in den häßlihsten und widerwärtigsten Scenen den

Zuschauer, wenigstens solauge er unter dem unmittelbaren Einfluß der

Vorgänge auf der Bühne steht, willenlos fesselt, Der Aufbau der Handlung ist übrigens recht geschickt durchgeführt ; besonders gewannen der zweite und dritte Akt eine \pannende Wirkung auf das Publikum. Weniger zuverlässig zeigte sch der Verfasser

lassene Gelie

îin der Charakterzeihnung und in der Gesprächsführung.

Nur einige ter handelnd auftretenden Personen zeigen in ihrem Charakter Einheitlihkeit und Konsequenz, bei andern und namentlich bei dem Helden des Stücks, dem leihtsinnigen und später bußfertigen Paul von Ettingen erscheinen die seelishen Vorgänge unmotivirt und darum unklar und unglaubhaft. Der Zuschauer fühlt diesem rohen und ehrlosen Menschen E nichts als Abscheu und Verachtung ;

das Mitleid bleibt ihm auch béi den, zur Schau getragenen

scheinbar großen Seelenqualen versagt, weil man ihm tiefere

und ernstere Gemüthsbewegungen überhaupt nicht zutrauen kann. Der knappe Erfolg, welcher en mit der Novität errungen wurde, ist zumeist der trefflihen Darstellung zuzuschreiben. Allen voran glänzte Krl. Pospischill als „Hedwig Reichardt“. Die natürliche Einfachheit ihres Austretens, der bewegte Ausdruck ihres leidenshaftlihen Wehe- und Rachegefühls, das E Entseten beim Hereinbrechen der Kata- \strophe vereinigten sich zu einer fesselnden Gesammtleistung. Frl. Hausner

war troß einer kleinen Indiéposition eine reizende Naive, welche mit

ihrer {helmischen Koketterie Aller Herzen erfreute. Mit reizender Aumuth trug sie ihre Erklärungen der Blumensprache vor, welche ihr lauten Beifall eintrugen. Den wenig \ympathischen Helden des Stücks „Paul v. Ettingen“ spielte Hr. Nissen mit Aufbietung aller Kräfte und erkennbarem, zuweilen geistvollem, aber doch vergeblihem Bemühen, der Gestalt Lebenswahrheit einzuflößen. Hr. Pittschau, der vor- züglihe klassische Heldendarsteller, konnte si in seiner modernen Rolle niht zurechtfinden, Die Treue und Güte kamen in gewinnender Weise zur Geltung; aber für den Seelenschmerz des modernen Salon-

julein Olga Morgenst annten Motleiera, Die: idmet; \chon ihr

kandidaten des Hrn. Bolz fehlte es an der humoristischen Färbun dem Charakter zur ri Bolz diesem Mangel abzuhelfen verstanden, wenn er : Zeit zur Einstudirung verfügt hätte; jedenfalls ist die Bereitwilligkeit, Ie er die gefährdete Aufführung der Novität ermöglichte, indem er für Hrn. Kainz im leßten Moment eintrat, erken Friedmann gab einen deuts radebre mit liebenswürdigster Laune und der ihm für diese volle eigenen Nach dem zweiten und dritten Akte veranla laute Beifall Hrn. Direktor L'Arronge, vor der Gardine zu er und im Namen des Dichters zu danken.

Deutsches T

Am vorgestrigen Abend hielt F t Rome eine ih elbe wor diesmal vorzugsweise den Kin itel „Märchen-Vorlesung“ kündigte diese Absiht an. war in Folge dessen mit von Damen begleiteten Kindern di „während Herren nur vereinzelt anwesend waren. brate eine sehr interessante, dem Zweck angepaßte und wahl von Märchen, Kindergeshihten und Kindergedi zumeist wenig bekannt, aber dur Gehalt für eine solhe Vorles den Autoren befanden \ih viele bekannté Namen, bah, Julius Wolff, R. Reinick Leander. Auch aus dem Schwedischen war ein reizendes Mär „Das Theater im Walde“ von Gustafsson.

trúg die duftigen Kleinigkeiten mit sympath Stimme voll Anmuth und und Klein ließ denn auch nit auf sich warten ; er erscholl von den Kindern, die sihtbar lebhaft angeregt waren, ü Der Vorlesung \chickte Frl. Morgenstern her fie an das Weihnachtsfest e Stimmung h

verhilft; vielleiht h

en Wirkun tig Über längere

ebührend an- enden Russen efälligz Auz- ch ihren poetishen un» humoristis ung besonders geeignet waren. ten, wie Rudolf Baum- ,„ R. Löwenstein, O. Roquette und R

zuerkennen. Hr.

M: 10.

Gewandtheit.

Morgen, Sonntag, findet die erste Wiederholung des dreiaktiaen Schauspiels „Eine Lüge“ statt. Da sih das Stück bei der ersten Aufführung als für cinen vollen Theater-

demselben noch

j Montag geht „Göß von Berlichingen“ in Scene. Das weitere Repertoire der Woche i} folgendermaßen festgestellt : Diénstag, den 15. Januar: „Eine Lüge“. „Romeo und Julia“ ; Donnerstag, 17.: ähmung“; Freitag, 18.: „Faust“; Sonnabend, 19.: „Der Wider-

chen gewählt;

Die gewandte Rezitatorin

ausreihend erwiesen hat, so wird nah iser, modulationsfähiger vielem Beifall aufgenommene ein-

rohsinn vor. aus Niederlagen gegen Erstattung der Vergüt

gegeben. Am nah jedem vors [he Einleitung voraus, in wel ipfte und in sinniger Weise di dem Märchenvortrag Gemüth und Seele der Hörer öffnet.

„Unter vier Augen“;

Mittwoch, 16.: Widerspänstigen „Eine Lüge“. \spänstigen Zähmung“. Berliner Theater. Sonntag, den 13. Januar: 14.: „Cornelius Voß“; Dienstag, 15:

sogenannte Krystalls 2c.

„Unter vier Augen“; Sonntag, 20.: 712: Aller übrige harte Zucker,

Das Wochen-Repertoire ist wie folgt „Cornelius Voß“; Montag, „Die wilde Jagd“ ; Mittwoch,

Das zuerst aus Konstanz gemeldete Erdbeben vom 7. Januar Ost-Schweiz mehr oder weniger stark

e au in der ganzen ch aber in den Kantonen Thurgau, St. Gallen,

wahrgenommen, namentli

Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Sonnabend, den 12. Januar

Deutsches Reich.

Zudckermengen, r : im Monat Dezember 1888 innerhalb des deutschen Zollgebiets mit dem Anspruch auf Steuervergütung abgefertigt und G j i ung in den freien Verkehr zurückgebracht wörbeti | [710: Rohzucker von mindestens 90 Proz. Polarisation und raffinirter Zucker von unter 98, aber mindestens

. Polarisation. / j ar l, Kandis und Zucker in weißen vollen harten Broden 2c., oder in Gegenwart der Steuerbehörde zerkleinert, sowie aller weiße trockene (niht über 1 Proz. Wasser enthaltende) Zucker in

Krystall-, Krümel- und Mehlform von mindestens 98 Proz. Polarisation.] r ——————————————————————

nd.

Mit dem Anspruch auf Steuervergütung A : 4 us offentlihen Niederlagen wurden abgefertigt : oder Fe eDerlagen unter

6.: „Cornelius Voß“; Donnerstag, 17.: „Eva“; stellung): „Cornelius Voß“ ; Sonnabend, 19. :

Lessing-Theater. Am Mittwoch, den 16. d., gelangt zum ersten Mal das aus dem Englischen übèrseßte vieraktige Schauspiel „Olivia®“ von W. G. Wills, zur Aufführung, das Ernst Possart von

reitag, 18. | 9 (18, Abonnements. Vor Appenzell und Glarus.

„Cornelius Voß“.

Staaten

New-York, 10, Januar. (A. C.) Die heute hier ein-

gegangenen Drahtmeldungen entwerfen traurige Schilderungen von Verwaltungs-Bezirke.

amtlihem Mitvershluß wurden zur Aufnahme in eine öffent- | gegen Erstattung der Vergü- lihe Niederlage oder eine | tung in den freien Verkehr

dur unmittelbaren Ausfuhr | Privatniederlage - unter att- zurückgebracht

lihem Mitverschluß 2

den beklagenswerthen .Wirkungen dés (bereits telegraphi meldeten) Wirbel sturms. die Zerstörung der dem Niagarafall zunä

seiner Amerikafahrt als Novität mit heimgebraht hat.

New-York mit Der bedeutend

te Unfall ift unstreitig

Henry Irving st gelegenen Hänge-

eigenthümliche von über dreihundert Auf-

eine Serie

710 711 712 710 711 712 kg kg kg kg kg

p

F

Der Hauvpttheil der Brüde

einem Kostenaufroand und Stahl gebaut, und

aus Oliver fiel in den Fluß, aber die

erlebt hat, i l von Watkefield“ eine der liebenêwürdigsten und volksthümlichsten Gestalten der eng- lischen Romanliteratur zum ersten Mal auf das Theater. Die Titel- rolle wird von Lilli Petri und der würdige Vikar von Ernst Pofsart dar- gestellt werden, der die Novität mit liebevollster Sorgfalt in Scene geseht hat. Im Uebrigen bringt das Repertoire der Woche drei Wiederholungen. von Sardou's übLermüthigem Lustspiel „Cyprienne“, das in der Darstellung des Lessing-Theaters den Reiz und die Frische eir.er zugkräftigen Novität wiedergewonnen hat.

Goldsmith's Roman

und bringt im Jahre

400 000 Dollars gänzlich aus Eisen spätere Verbesserungen kosteten weitere 200 000 Doll. Der Sturm verursahte mehr oder weniger erheblihen Schaden in verschiedenen Pennsylvaniens, sowie in den Mittel- und

t : Philadelphia and Reading Eisenbahn dur die Zerstörung ihrer großen, 130 Fuß breiten Werkstätte, wo die Waggons 75 000 Doll. veranschlagt. er, welche alle explodirten.

ß Provinz Westpreußen .

c a E 1273| 6588 755| 47500

14 877| 930 000 1429 526] 2 799 939| 781 587| 904188] 950 000

1083 458] 5 570728| 308 366 a 182 707] 2 299 081| 335 829| 200045 185 003

694] 1645 690| 150580 500 000

Ortschaften

Weststaaten. S s sen, ein A der s{chwa

Schleswig-Holst

Der Verlust,

langen und 60 angestrihen wurden, erleidet, wird auf Jeder Waggon enthielt einèn Gasbehält Dies verursachte den Brand, durch welchen 4 Personen umkamen.

Mannigfaltiges. ; Rheinland. .

904 3

12504008|

S 0 L

1 348 628

Ein theoretisher Unterrihtskursus für Damen Und Herren rackbdem neuèn vereinfachten Stolze’shen Stenogravhen- ranz Stolze mittheilt, im Hörsaal i er Künste, am Scinkelplay 6, L, rechts (Bau-Akademie), am. Dienstag, den 15. Januar, Abends 8s Uhr, und zwar mit einem einleitenden Vortrag über die Geschichte und das Wesen der Stenographie, zu welhem der Eintritt vnentgeltlih freisteht. Der Unterricht findet vom 18. J ag und Freitag, Abends von bis 92 Uhr, statt. Hr. L. Loepert, geprüfter Lehrer der Stenographie, welher in 47 Unterrichtskursen

größtentheils Mädchen und Knaben, waren in Seidenfabrik in Reading beschäftigt, welche mit . so nswerthen Folgen zerstört wurde. Fuß langes und 150 Fuß breites Gebäude, welches der Wirbelwind Kartenhaus einstürzte. Alle darin befindlichen Leute wurden verscüttet. Glüdlicherweise wurde die Fabrik durh Dampf geheizt, soda Feuer ausbrechen konnte. Den neuesten Berichten zufolge sind 5

eborgen worden ; 34 Personen wurden mehr oder weniger verleßt aus

12 180 851

19 217 764 2 897 538/32 338 201/| 1 623 862| 1 104233} 2 799 535

\y stem beginnt, wie uns Dr, Sa. Preuß der Königlichen Akademie ein großes, Medcklenburg . .

Braunschweig 249 461

anuar an, am 49 300| 349 895

49 992| 200 022

34 719 900

O D G:

5 219 606| 208 682

350 008

Ie T T T

149 800

dem Schutt hervorgezogen und 78 werden noch vermißt; es ist leider zu viel Grund für die Befürchtung vorhanden, daß den Trümmern liegen. Der Bürgermeister von Reading fordert zu milden Gaben für die Verleßten und die Hinterbliebenen der Umge-

3 246 291/138 607 532| 1 832 544| 1 104 233} 2 819 535 4 965 4 169 675180 042 839| 3 816 724 251 941/15 808 261| 660 719| 178 832

bereits 1792 Theilnehmer

den Kursus 16 331 859

33 199 651

61 883 304 96 713 164

tsen Zollgebiet . gust bis No-

in dem System unterrichtete,

Kursus umfaßt Ueberhaupt im deu

Hierzu in den Monaten Au vember 188 ..

zwölf Unterrichts- dieselben unter

gleich die Erlernung des Systems in der jebigen

Gestalt unter Vorausseßung der Arbeitsleistungen, welche in den bis- herigen zwölfstündigen- Kursen zu erfüllen waren, nur acht Lektionen gen an die Lernenden werden also die Ausbildung dagegen wird eine voll- kommenere sein, Prospekte werden dur Hrn. L. Loepert, 8W. 3 Verlangen gratis und franko versandt ; Eintrittskarten (Kostenbeitrag 6 46 pränum.) sind bei B vorher im preußischen Abgeordnetenhause, 1d b, Hauswart der Bau-Akademie zu haben. System wird in der neuen Form bereits von den als Staatsbeamten angestellten Stenographen der preußischen Parlamente verwendet und im Abgeordnetenhause amtlich gelehrt.

100 000 Doll. veranschlagt. welches durch die furchtbare Gewalt des Sturmes umgeweht wurde, hatte 8 Stocklwerke, eine Höhe von 80 Fuß und eine Breite von 30 Fuß. Den ganzen Tag über waren Rettungs- mannschaften ununterbrochen mit dem Suchen nah den Verschütteten beschäftigt, und jede Stunde lieferte neue Beweise von den \chreck- irkungen des Einsturzes dieses mähtigen Neubaues. si bis jeßt feststellen läßt, sind 14 Personen getödtet und 35 verleßt worden, eini e enen rlih. Doch sollen noch einige weitere Leichen utt liegen.

kommenen auf. Der Geldschaden wird auf Das Gebäude in Pittsburg,

49 531 510 47 155 553

158 596 468 172 774 107

Zusammen . In demselben Zeitraum des Vorjahres *)

erfordern würde. bedeutend geringer als bisher,

senerstr. 4, auf Î idtoi inn im Unterri(htss\aal, iferliche eipzigerstraße 75, beim i

Portier, und beim unter dem

Nichtamtliches.

wmenschen fehlen ihm die Ausdrucksmittel. Dem \{chüchternen Forst-

Vetterberi

2D: EEE

Anfang 7 Uhr.

Meeressp.

red. in Millim. fius

= 4%

Stationen. Wind. | Wetter.

Bar. auf 0 Gr. Temperatur in Cel

u. d.

59 C.

Mullaghmore wolkig berdeen SO bedeckt Christiansund Kopenhagen . Stockholm . aparanda . t Petersburg

tung nah dem

=I—JI=IY J

0 D N D N

do D DOORY O pk pad prak C5) f

3 wolkenlos fang 7 Uhr

Moskau . . . | 789 |D 1\wolkenlos Schauspielhaus. 14. Vorstellung. Johannistrieb.

Cork, Queens- to L

755 4 Dunst 753 4 Nebel Mos 7 Uhr

6bedeckt

744 8/bedeckt 749 4|bedeckt 749 2bedeckt

ir dia 745 |[WNW 6\Regen l TOL O S5/bedeckt

Rußlands 789 mm überschritten, ein Minimum unter 745 mm liegt über Frankrei. Ueber Central- Europa dauert bei trüber e die östlihe und

\üdöstlihe Luftströmung fort und ist im Allgemeinen ie Temperatur tîst im Osten Tessing-Theater,

stärker En D

In Deutschland herrsht fast überall leichter Frost, | thal. Vorher:

E | Anfang 7 Uhr,

haus; 12, Vorstellung. Die Quitzows. Vater-

Preußen. Berlin, 12. Januar. Jn der gestrigen (18.) Sizung des Reichstages stand auf der Tagesordnung der Bericht der Wahlprüfungs-Kommission über die Wahl des Abg. Dr. Websky in Waldenburg. |

In fortgesezter Debatte bemerkte der Abg. von Rheinbaben: Das Verfahren des Kreis-Schulinspektors in Waldenburg wolle Wer ein solhes Amt besie, [politik lieber zurückhalten. , aber, der daran geknüpft sei, sei überflüssig, soweit er verlange, daß Gregorovius als Z ) werden solle, ob das betreffende Cirkular von ihm und unzulässig, Vorgänge

Wallner-Theater. Sonntag: Zum 95. Male: Schwank in 3 Akten von Alex Bisson und Antonie Mars. Deuts von Emil um 95, Male: Der dritte | C

Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72. Sonntag : Zum 155. Male: Die drei Grazien. von Leon Treptow. Musik von Franz Roth.

Dieselbe Vorstellung. Anfang 7} Uhr. E Familien-Nachrichten.

herese Meyer mit Hrn. Oskar Ostwald (Rietberg—Hagen i. W.) l Eusebia Blobel mit Hrn. Buchhändler (Breslau—Leipzig). Frl. Klara Schulze mit

en. Chemiker Albert Hesse (Berlin). Frl. Conrad mit Hirn. Max Brucks

Verehelicht: Hr. Ger.-Assessor von Michels mit rl. Anna von Reichmeister (Bersenbrück). Hr. Maria Duvivier

ranz Klein

vom 12. Januar 1889, ländisdes Drama in 4 Akten von Ernst v. Wilden- r

Morgens. bruch. In Scene geseßt vom Direktor Anno. Madame Bonivard.

Gesangsposse in 4 Akten ouplets von Görß.

Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus, 13, Vorstellung. Der Trom- peter von Säkkingen. Oper in 4 Akten nebst ictor E. Neßler. Dichtung mit autorisirter theilweiser Benußung der Idee und einiger Original-Lieder aus J. Dichtung, von R. Bunge. Guillemin. Anfang. 7 Uhr. Montag: Opernhaus. Prophet. Oper in 5 Akten von Meyerbeer. Dich- des Scribe, deutsch be- allet von Paul Taglioni.

(Iohann von Leyden: Hr. Sylva, als Gast.) An-.

Neumann. Vorher: Z

Kopf. Posse in 1 Akt. Mit theilweiser Benußung

E j englischen Idee von Franz Wallner. Anfang r

Madame

er durhaus nicht vert

sollte sih von der Wa Der An-

einem Vorspiel von

ictor von Scheffel's Ballet von Charles

13. Vorstellung.

Montag und die folgenden Tage: euge darüber vernommen

Vouivard. Der dritte Kopf. | E er verlange , vor diesem Cirkular r g d, thatsächli Vuntis sei der Reichskanzler gar nicht verpflichtet, die Neugier der Herren Hermes und Rickert zu riedigen hinsichtlih dessen, was vor dem Erlaß des Cirkulars hehen sei, denn der Reichskanzler könne niht den Staats- Wenn nun aber in dem Cirkular die Leser érxsuht worden seien, für die Wahl der reihstreuen Kan- didaten zu wirken, so sei doch durh nichts bewiesen, daß die Lehrer thatsählih in diesem Sinne nah Maßgabe des Cir- Der Vorredner behaupte aller- dings schlankweg, daß die Lehrer durh das Cirkular zu eifrigen Wahlagitatoren dem Pro abgesehen von dem einen Fall, daß e t die Häuser getragen habe. Daraus könne man wohl \{hließen, daß die übrigen Lehrer nicht im Sinne des Cirkulars gewirkt Was den Einfluß der Arbeit Kreise Waldenburg . betreffe, so i ; stehende Thatsache, daß die wirthschaftlih Schwächeren bei den Wahlen immer fremdem Einfluß unterlägen. nur, welcher Einfluß der wünschenswerthe sei. ) ; sozialdemokratischer Seite würden die Arbeiter beeinflußt, indem man ihnen alle möglichen Vortheile aus einer sozialdemokra- Auch die Frauen halte man für ur Beeinflussung bei ei allerdings der der [chaftlih Selbständige nisse des staatlichen

angestellt würden.

Victoria-Theater. Sonntag: Zum 20. Male: daß Gregorovius

Ali Vaba. Ausstattungsstück mit großem Ballet

in 3 Akten und 7 Bildern von Ch. Lecocq.

von Vanloo und Busnah. Für das Victoria-Theater

bearbeitet von Dr. Max Bauer (Rusticus). Anfang r

arbeitet von L. Rellsta Verlobt: Frl, T

Frl. P. Schmid züglih des zweiten S(auspiel in 4 Akten von P. Lindau. Anfang 7 Ub 749 2 /wolki Boe 746 3 bededtt Dienstag : Opernhaus. 14. Vorstellung. Satanella. 750 3 bedeckt Phantastishes Ballet in

von Paul Taglioni. Musik von Pugny und P. Hertel. Die Picco-

Montag und die folgenden Tage: Ali Vaba. anwalt spielen

3 Akten und 4 Bildern

Porzberg mit (Mülheim a. Rh.—Stolberg).

(Breslau). Hrn. Fabrikanten | (Markröningen—Ludwigshafen). Hrn. Biblio- theks-Sekretär H, Müllendor rn. Hans Beck (Berlin). Eine Toch rn. Dr, Plehn (Berli Wathtmeister Schweden). Hrn. M Hrn. Hauptmann A b Hr. Dr. med. J

Hrn. Adolf

Pfarrer E. Gestorben:

Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater. länzender Ausstattung, Titipu. Burleske

S. Gilbert. Anfang 7 Uhr.

auspielhaus. 15. Vorstellung. 4 N lomini. Schauspiel in 5 Akten von Schiller. 767 Vorher: Walleustein'8s Lager.

1 Aft von Schiller.

Sonntag: Mit neuer zum 38. Male Mikado, oder: Ein Operette in 2 Akten v von A. Sulivan.

Montag: Der Mikado.

Tulars thätig gewesen seien.

Schauspiel in ein Beweis da-

erbracht worden, ß ein Lehrer Wahlzettel in

eworden seien,

A 7 Uhr. ns : aber nicht

ff (Straßburg i. E.).

Hrn. Rutger Grafen bei Gualöf, or Cordemann (Minden). feiffer (Magde- (Friedrichshafen). einede (Magdeburg). Hrn. Hochstetten (Meßstetten). , Eisenbahn-Bau- und Betriebs- Inspektor Wilh. Becker (Berlin). Hr. Kanzlei- R Alexander Kusenack (Berlin). Frau Hauptmann Elisabeth Wedel, geb. Poppe (Memel). inanz-Rath Agnes Breithaupt (Dresden). Frau Major Bertha Ulbrich, geb. Müller (Eberswalde). Frei Marie von Tshammer-Osten (Magdeburg). r. Gutsbesißer Andreas Borg (Biederiß). inameyer (Magdeburg). H isenb.-Sekr. Ernst Paesler (Breslau).

739 |O 2\wolkig Deutsches Theater. Sonntag: Eine Lüge.

749 5/Dunst Unter vier Augen.

753 SO_ 6\wolkig Montag: Göß von Berlichingen.

2 SS E Dienstag 4 Gie Lüge, Unter bier Augen, ie nähste Aufführung von „Romeo und Julia

757 _(SO _4/bedeckt findet am Mittwoch, den 16. Januar, statt.

eber auf die Arbeiter i es eine längst fest-

Residenz-Theater. Sonntag: Zum 16. Male: y (Les femmes nerveuses, Lustspiel in 3 Akten von Ernest Blum und Raou Toché, bearbeitet von Franz Wallner. Zum 16. Male: Am Telephon. L pen Französischen von Wilhelm Mejo.

Montag: Dieselbe Vorstellung.

Es frage \ich Lustspiel in

N 763 |ORO A4\wolkig Berliner Theater. Sonntag: Zum 2. Male: Uebersicht der Witterung. Cornelius Voß.

Das i Montag: Cornelius Voß. as barometrischße Maximum hat im Innern Dienstag: Die wilde Jagd. .

tischen Wahl einrede. einen nicht zu untershäßenden den Wahlen. Der bedeutendste Arbeitgeber auf die Arbeiter. Der wirth abe eine bessere Einsicht in die Bedürsnisse | rganismus, als der wirthshastlih Unselbständige. Ridert habe früher selbst einmal einen gewissen Einfluß der als legitim anerkannt. Wollte man nit einen solhen legitimen Einfluß des Arbeitgebers auf die Arbeiter anerkennen, dann wäre das emeine gleihe Wahlrecht ja der größte Wider] eben könne. Die Frage sei nur, mit welchen Mittel! time Einfluß ausgeübt werde, eine Grenze dafür sei sehr schwer lihen Wahlbeeinflussungen von vornherein ein todt- gewesen. Wie wolle man nun einen wider-

Belle-Alliance-Theater. Verschwender. Original-Zaubermärhen in 3 Akten Kassenöffnung 6 Uhr.

Montag: Zum 21, Male: Die Raupe. bain des dames.) Schwank in 3 Akten von E. Durand. Anfang 7# Uhr.

Ferdinand Raimund.

Typrienne. Anfang 74 Uhr.

meist gestiegen, im Westen etwad gesunken, so daß | Lustspiel in 3 Akten von Victorien Sardou und E.

ie Wärmevertbei : , | de Najac. Bühnenbearbeitung von Oscar B die Wärmevertheilung glei mäßiger geworden ift orer Di e L erhe. Qu

von Edmond Gondinet un er Deutsche Seewarte. Montag: Cyprienne.

Arbeitgeber auf die Arbeitnehmer

us in 1 Akt olf. Vorher: Die Lerche.

Mittwoch: Zum 1. Male: Olivia. Schauspiel

h in 4 Akten von W. Theater - Anzeigen. \mith's „Vicar von Wakefield.)

Königliche Schauspiele. Sonntag: Opern- | von Ernst Possart.

Redacteur: J. V.: Siemenroth.

Verlag der Expedition (Sol z).

Druck der Norddeutshen Buhdruckerei und Verlags* Anstalt, Berlin 8SW., Wilhelmstraße Nr. 32.

Fünf Beilagen (ein\{ließliG Börsen-Beilage).

sinn, den es [n dieser legi-

Central-Theater. Sonntag: Zum 21. Male:

Leuchtkugeln. Gesangsposse in 4 Akten von W. i uan Musik 4 . Steffens. Anfang r

hr. Montag: Dieselbe Vorstellung.

er Antrag, die ungese

zu finden. . stellen, sei deshal

unter Str geborenes

S t Anfang 7 u e S

7415 9661118650371| 5 649 268| 1 356 174/18 627 796| 665 684| 178832 3 088 181168 673 640/11 310 895| T01 613/11 306 218| 8303 749 96 *) Die Abweichungen von der vorjährigen Uebersiht beruhen auf nahträglich eingegangenen Berichtigungen.

Berlin, im Januar 1889.

s Statistishes Amt.

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rehtlichen, ungeseßlihen Zwang bei der Waldenburger Wahl beweisen? Einen Arbeiter zu entlassen, fei das vertragsmäßige Recht des Arbeitgebers, von dem er unter gewissen Umständen Gebrauch machen könne. Der Arbeitgeber habe auch ein moralisches Recht, solhe Arbeiter zu entlassen, die gegen die reihsfreundlihen Kandidaten stimmten, denn kein Arbeitgeber brauche dies zu dulden, wenn er es für s{häd- lih füx den Staat und verwerflich abi oder wenn er wirth- \chaftlich und materiell dadurch geschädigt werde. Das wäre in diesem Fall eingetreten, denn die Septennatsfrage habe im Auslande für eine Kraftprobe darauf gegolten, ob der Boden bei uns schon so weit unterwühlt sei, daß Volks- vertretung und Regiernng in Differenzen über diese Frage eriethen, oder ob Beide Hand in Hand gingen. Daß dies ür die wirthschaftlihen Jnteressen von größter Wichtigkeit ge- wesen, liege auf der Hand. Deshalb hätten die Arbeit- geber das Recht gehabt, solhe Arbeiter zu entlassen, und es sei gerade noch human von ihnen gewesen, wenn sîe den Arbeitern vorher diese Folgen ankündigten. Es sei ja immerhin bedauerlih, wenn dergleichen nothwendig sei, aber es sei eben von der anderen Seite ein großer Terrorismus bei den legten Wahlen geübt worden. Zur Ungültigkeit der Wahl gäben aber diese Beeinflussungen keinen Grund ab. So lange von deutschfreisinniger und sozialdemokratischer Seite so agitirt werde, wie geschehen, lehne seine Partei es ab, ein solches Verfahren der Arbeitgeber vor das Forum zu ziehen. Sie wolle nicht die Rechte der Arbeitgeber beschränken zu dem wed daß die Gegenparteien der Arbeitgeber um so sreieren pielraum hätten für ihre Agitation. /

Abg. Rickert: Wenn diese Ausführungen die Grundlage für die Entseheidung der Majorität sein sollten, dann wäre es mit der E in Deutschland zu Ende. Ueber diese Klarheit könne er sih nur freuen. Schmerzlich berühre es ihn nur, daß ein großer Theil der Männer, die mit seiner Partei Jahr- zehnte lang für die Aufrechterhaltung der Wahlfreiheit gekämpft hätten, es sih gefallen lassen müsse, daß der Beschluß, den sie heute mit fassen würden, in der Weise motivirt werden dürfe. Wenn der Vorredner gesagt habe, so lange die Agitation in der Weise betrieben werde, wiesie beispiel8weise von deut)chfreisinniger Seite notorisch betrieben werde, so lange müßten au die Arbeitgeber und ihre Parteifreunde sich }o verhalten, wie es genen sei, so fordere er ihn auf, doch die Beweise für diese

otorietät beizubringen. Hr. von Rheinbaben halte sogar einen gemsen Einfluß auf die Arbeiter für nothwendig und rufe die Freisinnigen dafür als Zeugen auf. (Abg. von Kar- dorf: Sie ma@Gen das genau ebenso!) o denn? Hr. von Kardorff wolle durhaus Komplicen haben. Das allgemeine geheime direkte Wahlrecht wäre in der That eine politische eue e ersten Ranges, . wenn dieser „legitime“ Einfluß der Arbeitgeber qulässig wäre. Es sei eine t arine Beeinflussung und eine Verlegung des Wa [geheim ses, wenn die Arbeiter, wie die Thiere zur S@lachtbank, so zur Wahlschlacht eführt würden, wenn ihnen vor dex Thür durch irgend einen Jnspektor die Wahlzettel in die Hand gedrückt würden und wenn sie unter den Augen

ausgesprochen, daß bei der Abhängigkeit vieler Wähler in a solchen Falle die Wahl einfa für ungültig erk werden müßte. Das sei 1867 gewesen. Seitdem seien ver- A Jahre verflossen, aber es klängen ihm noch die

1889.

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ihres hohen Gebieters zur Wahlurne gehen müßien. Sie din n sich selbst und dem Grundsaß der Wahlfreiheit \huldig, daß wenigstens Erhebungen angestellt würden. J ähnlihen Fällen habe der Reichstag dieselbe Praxis

eübt. Er erinnere an die Fälle Haarmann und alkenberg. Es sei eine Erniedrigung der menschlichen Natur,

wenn die Arbeiter wie Stimmvieh zum Wahltish geshleppt würden, und es wäre sehr bedauerlih, wenn : dae auch nur stillschweigend geduldet würde. Schon dieser einzige Punkt würde das Resultat dieser Wahl alteriren. Dazu komme aber noh der Fall Bothe. Der L Pau-Jnspektor Bothe

in Waldenburg habe einfach seine

versammelt und von ihnen verlangt, daß sie Websky wählten.

Die Mehrheit der Kommission habe eine nähere Angabe

über den Jnhalt dieser Unterredung vermißt. Die Auf-

forderung, für Hrn. Websky zu stimmen, sei doch der Jnhalt

nterbeamten im Wahllokale

wesen. Weiter werde gesagt, es sei niht erwiesen, daß der

e Bauinspektor in seiner amtlichen Eigenschaft gesprochen habe. Wunderbarer Weise habe die Kommission nicht einmal in dem Falle Gregorovius Erhebungen für nothwendig gehalten. Wenn nun aber Hr. von Rheinbaben sage, der Reichs- kanzler sei gar niht verpflichtet, die Neugierde der Herren, welche wissen wollten, was der Kreis-Schulinspektor Grego- rovius in seiner ersten Ansprache an die Lehrer gesagt habe, zu befriedigen, so sei das eine s{höône subalterne Stellung eines Mitgliedes dieser Volksvertretung auf einem Gebiete, wo das Haus kraft der Verfassung allein souverän sei. Wenn wirklih, wie der Vorredner verlange, der Beweis erbracht werden solle, daß die einzelnen Lehrer auch wirkli beein- flußt worden seien, dann wäre es dem Reichstage unmöglich, eine amtliche Wahlbeeinflussung zu verfolgen. Es habe eine Zeit gegeben, wo man über diese Dinge felbst in konserva- tiven und gemäßigt liberalen Kreisen anders gedacht habe.

m Falle Eisenlohr habe als Vertreter der äußersten Rechten r. von Schöning für die Ungültigkeit der Wahl gesprochen,

weil eine Gemeindebehörde eine Versammlung veranstaltet und der Ober-Bürgermeister fih fir einen Kandidaten aus-

esprochen habe. Jm Norddeutschen Reichstage habe der ee Minister Graf Schwerin die Beanstandung einer

Briefen zur Wahlbetheiligung aufgefordert habe.

Wahl verlangt, weil ein Landrath in fgesorder lithographirten habe. dies für einen Amtsmißbrauh gehalten und es üher

ärt

önen Worte in den Ohren, welhe Hr. von Bennigsen zu

wiederholten Malen gerade über einen derartigen Amtsmiß- brau gesproden habe. Er hoffe, daß sie seine und die n

lihen Worte des Grafen Schwerin beachten und eine Prüfung

veranlassen würden, ob wirklih die unerhörten Behauptungen

der Wahlproteste richtig seien oder niht.

Abe, Schmidt ihstätt): Seine Partei stimme dem Antrage des Abg .Rickert in den wesentlichsten, Punkten bei, Die gegen- wärtige Praxis der an Flibeier Q weiche allerdings von der Vergangenheit ab. Jn früherer Zeit möge manchmal zu viel erwogen worden sein. Das Zuviel {hade aber in solchen Fällen niht, namentlich niht bei einer Wahl, wo es sich um eine Mehrheit von nur 161 Stimmen handele. Wahl-

beeinflussungen Seitens der Beamten. in ihren amtlichen

Stellungen hätten früher nicht selten zur Kassation der Wahl geführt. Solche Beeinflussungen lägen aber hier ent- schieden vor in den Handlungen der Herren Gregorovius und Bothe. Ueber diese Punkte würden Erhebungen zu machen sein. Auch die Geheimhaltung des Wahlrechts sei niht voll und ganz gewahrt worden. Deshalb bitte er, die Erhebung über die von dem Abg. Rickert beantragten einzelnen Fälle mit einigen Ausnahmen zu beschließen. : S Abg. von Mar uardfen: Die Entscheidungen über die ein- zelnen Punkte des Wahlprotestes seien in der Kommission mit solcher Majorität gefaßt worden, daß sie mit einer gewissen Autorität vor das Haus treten könnten. Abgesehen von den neuen Thatsachen, welche die Abgg. Hermes und Rickert heute vorgeführt hätten, liege nach der vorbereitenden Arbeit der Kommission das Material für die sofortige Entscheidung der Sache ausreichend vor. üt den Gedanken des Abg. Rickert, lieber zu den Wahlprüfungen durch die Abthei- lungen zurüczukehren, werde wohl Niemand eingehen, denn es werde dies Niemand für eine Rückkehr zum Besseren ansehen. Die Prüfungen durh die Abtheilungen seien nur Wahlprüfungen dem Namen nah. Was die Manipulationen bei der Stimmabgabe betreffe, wie sie in dem Protest geschildert seien, so gebe er zu, daß, wenn die Dinge sih so verhielten, wie im Falle Falkenberg, man ähnlih wie damals entscheiden müßte. Die Mehrheit habe aber einen analogen Fall in der gegenwärtigen Wahl nicht sehen können. Das Verfahren des Herrn Gregorovius sei in keiner Weise u billigen, und er n sih, daß au der preußische Kultus- Minister sih in diesem Sinne ausgesprochen gate Man solle auch den bösen Schein meiden. Er bitte, nah dem Antrage er Kommission, welcher mit 10 gegen 3 Stimmen angenommen ei, zu A IeR, und nicht. dem Antrage Rickért seine Zu- timmung zu geben. / ; Ab x Bebel: Es sei gerade kein erhebendes Schauspiel, daß, nahdem der Reichstag 22 A seiner Thätigkeit hinter sih habe, über zwei Wahlproteste zwei lange Sißungen aus- zufüllen gewesen seien. Es hätten {hon längst ganz bestimmte Grundsäße, die ein für alle Mal zu gelten hätten, aufgestellt werden müssen. Wenn die Grundsäße, die in den e 5 Jahren festgestellt worden seien, auch heute noh S wären, so würde über dgie Wahí eute kein Wort ge Pon worden sein, die Protestpunkte würden einstimmig. dem Reichskanzler zur Prüfung überwiesen werden. Bei den Grundsäßen, die gestern und heute ausgesprochen worden seien, sei die Wahlfreiheit einfa begraben; denn dann [8 jeder Willkür Seitens der Unternehmer und staatlichen rgane Thür und Thor geöffnet. eg gen, wie man sie von Herrn von Rheinbaben gehört , besagten fat, die große Masse bestehe aus Unmündigen, aus Leute le niht wüßten, was sie wollten. Die Klasse sei es