1889 / 17 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 19 Jan 1889 18:00:01 GMT) scan diff

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n Ge

‘hes, Hen.

A ‘Rolle auf S can eoaA ademie Concertmeister der Bilse’\schen

l. Krüger gebietet Ü

i ne z* auch ist die Ausgle er ! mehrerer Li

é ntrodu Rotterdam,

E der

Leubus

dem -.Concert von Bru

“* des Adagios und die virtuose Ausführung des “Geltung kam. Auch i Leubuscher trug mit sehr weichem, das Forte nie übertreibendem Anschlag sowie mit großer technischer Fertigkeit

us Vos ée am Freitag zur Dad Vi e ‘Lustspiel ,

i Bode Bs

Cheat. n „Die

[7 und Rotterdam si hierselbsi

| W Der Komponist,

gehört der neueren romantischen 6 Originalität der Erfindung zugleih eine wohlthuende Klarheit Dees der Motive erkennen. Die Klavierpartie hatte er übernommen, und das in jeder Hinsiht vortrefflich eifall begrüßt. Gleiches

äge des Hrn. Shhnitler, dessen | ch (G-moll) dur den zarten Vortrag Finale. glänzend zur

e: Werk wurde mit ungetheiltem eet ‘einige Solovortr

llt: Sonn Der erstag: „Corneliu ): „Minna von Barn-

denstag ; : Donn

ell Er, Raupe*

él. Gertrud Krüger, deren künstlerische | eilhaft bekannt find, gab gestern im Saalèë | M O mib dei Biolnvtrtuosen Pn. J. Shnibler welder früber

t mit dem Violinvirtuosen Hrn. J. nißler, welcher, frühe! e, nach bittet Aufenthält in

der Lehrthät

er eine umfangreiche und- schr kräftige Alt-

me, die in der vom eingestrihenen F an aufwärts gehenden Oktave

-*- von-außerordenilihem Wohlklang ist, während die darüber Eme eine zu, breite und weine edle Art der' Tonerzeugung e s innige n0@ nit rollsándig errcit, Die Künstlerin / mmeé noch niht vollständig erreicht. e- Künstle

f gti eder von Schubert, Brahms,

nd Anderen eine sebr lebendige Ausd bi ¡ten Liede. von Brahms: „Vergebliches Ständen“ tis gehaltene ene Publ des Zwiegesprächs eri

ene Pu i

p h t s zahlreich ersien weer e Me n Werk: -,

blikum z “eröffnete

i noch eininál „Der Vershwendér! |: 81 316, s er en Dea ‘ge: f 1 , beginnen die „Münchener“ mit dem f

hrung der Posse „Leucht- 16 Jotal gefüllten und außerordentli bei- Tage ‘gab der neuvéngagirtè Komiker U „Orit, Thomas, A dur ein n Auftreten verhindert war, die [tei ‘lte mit derselben einen sehr freundlihen Erfolg, “wieder genesen und tritt allabendli

rud8weise, die beson-

r in leter Zeit sein Spiel er_in_lebpter Zeit sein j

' Las “Coöntert - durch fon und Allegro* für Violine und Klavier ‘von irektor des Konserratoriums zu Schule an, und. läßt bei

ersten Auf- Prinzessin -

{ter ‘von einer | bolännea Lo 4

167335. 167683. ine von 500 M

6 37 938, 42 778; 70312. 120 944. - 121 142305. 145882. 146 632. 167673, 174206. 183 340.

olle des alte “in ‘der Geinéin- | 179.

gewidmet hat.

52 789. 57 798. 59275. 59

ennen

123 960. 158 080.

119 966. 123 027. 149 024. 155 763. 186 017. - 188-045,

39 Gewinne von 1500 11536. 11922. 24977. 30 45 750. 51595, 55 782. 60

ranz,

105 221. 116 848. 117 139, 131 650. 149 143. 162 184! 181 009. 185 220 186442

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137 116. 189 112.

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99 400. 101 745. 101 81

(1. 18518. 18807 53 926. 54011

1206, 97896, 102 440. 109 7 64, 116 “121482. 124546. 135308. 137831. 139796. -

Königlich preußischer Kla

mittagsziehüng : Ae 1 Gewinn von 300 000 á auf Nr. 187575, 1 Gewinn. von 5000 M auf Nr. 90 433. 45 Gewinne ‘von 3000 A guf | 27 002. 27913. 30161. 30477. 42192, 44948. 49371.

67628. 67973, 69339. T70968.- 72-172. 73 779. 78 991. 90 681. 96 810. 101 367. 106500. 116 615

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76 501. 79833. 80473. 83620. 94 895. 95 145: 101-780.

6 auf Nr. 2425. 13 345, 14 403. 14 870. * 25 614+ -32 737,833 963. 36 59 764, 60 256. 64395, 64945, 77 383, 81696. 90205. - 92 137. 95 882. 107183. 121 214. 126 375. 127 799. 180 987. 147265. 168996. 161911. 169311. 169963.

| ihnen tr. 8736. 10403. | 5 610, * 52 214. 74293. | bie, 7: 105 748. 124 885.

497, 149523. 151289,

R 1460. 9765. 10 832. 97312. 32412, 33 967. 7.296. 57 B22, 68949. 77L 111 764, 116394. | &

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n ‘in der Vor- j befinden Diener . Z . . L . f; Nx. 3602. 5340. 6239 Briefe 66 627, T8871, | , 117412, 128.096. 129 217. -137 6192. 158 923. 179 986, 183-718. j

auf Nr. ‘95, 10 820. 11 230. 361, 33518, 36832. 39.005. 581. 70 563. T1545. 75 146.

550. 59810. 65867.

«einer. Kohlen

123114. ‘123479. 128207. 163657. 176 756. 177564.

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riGten über das

448; 54 089. 58 935, Madrid,

sófort aus * dem Lande zu folgen, Ih - bat sit Ait Moñate zu gedulden, - damit ih ““zutü die anderen Leute Und Waar brächte, und sie flehten zu: : mein Werk zu vollendèn. L tnein G wirst -Dü: thun? Wir es viel Nahrungsmittel aiebt und wo keine, wo alle | | und Ruhe finden. Ich erwarte Deine Worte zu | de ist es gut. Willst e-es Dir. Ih werde

wo wir Sw{la |

ören. Wenn Du nun mit uns gehen willst,

ehen, so ist es auúch- gut. Ich überla (1

Tage bleiben und dann langsam vorrücken. Jch marschire 7

von hier nah einer zwei Stunden entfernten großen Insel und ober- |

halb dieses Fûr U giebt es viele Häuser und ‘viel Nahrungsmittel für

H | | Dun ns sein, wie es stets Di über der Fall ge- j

E a1) i 698 4 en Herzens offen sein, wie es r gegenüber der Fall ge« * Bei- der heute fortgeseßten (obert f T der 4. Klasse mea ist. Deshalb, willst Du kommen, so fomine {nell Ani

ssenlotterie - fiele elften Tage von heute werde ih fortmars We|

| ch gut. J habe sie aber Alle zurückgelassen außér meinem :

illiam, welcher bei mir ist. (Gez.) j

Dieser Brief, wird hinzugefügt, wurde durch einen Boten nah *

Boten gebraten. :

Stalee Uano gebrat. V ebenso fern wie dem Herrn e m in eine Kritik der Wahrsprüche

: eiben einstweilen in Stanley Falls und werden niht vor Ab- lauf von zwet oder drei Monaten in

_ Bayteuth, 19, Januar. \stimmungen- werden auch in d vom 21. Juli bis 18. August, Bühnenfest\spiele- hierselbst statt- 4 finden. Zur Aufführung gelangen „Parsifal“, „Tristan und Jsolde“ und „Die Meistersinge

Londoù, 18; Januar. (W. T.

B.) rubé brxi.Hvde (Graf zündung: s{lägender Mereee fut j

Grube sieben Leichen zu Tage gefördert; 8, Januar, Wes A Grubenunglück bei Hyde \ind bis jeßt 14 Leichen. zu Tage gefördert worden. daß noch weitere Personen bet der Explosion den Tod gefunden haben. k 7

bäude gegenüber. dem ! De! arde, durch welhe im Zwischengeshoß des Gebäudes erheblicher haden angerihtet wurde; eine Person“ wurde \{chwer verwundet.

gie id in Yas

st ‘Wir baben jebt die S1 Wir wissen, wo sie {lecht und

Waarèn,

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(les, was: Du mir zu. sagen hast, werden meine

neu.

iren. ‘Alle meine Wi

tanley. Die übrigen von dem

uropa eintreffen.

(99. T. B.) Nat nunmehrigen Be- iesem

.) - Heute Vormittag fand in

ast Chesshire)-

ied | f find aus Na weiteren“ Nad-

Abends. (W. T. B.)

Man für{htet,

Nachrichten aus Bärcelona erfolgte dort gestern in einem, E

18 Januar. (W. T. B.) Nâath hier eingegangene i eck F Explosion lelnet :

Museum eine

om 19. Morge

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Januar 1889, ns.

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Wetter.

in Celsius 52 C. = 4 R.

Temperatur

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Wien, ¿Belau

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Regen Nebel bedeckt

Dunst bededt!) Regen) bededckt bedeckt

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terung.

Fin Uefts Minimum, unter 732 mm, liegt über Gin ess aven Wink und Wet i

ter über ganz Nord-

beherrsŒend und über Nordwest-

fa flürmische, . Ueber Central-Europa estiegen.. ‘În Nordbent dl Frost noi unve R ot

Königliche Schauspiele.

Akten v ; sen des Quinault, übers

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; Rönigliche Schaus Sonntag: Opern- per in b Aen L Gle Dibime nas tem

bewegung hbervor- bei trüber, stellen-

Temperäâtux erheb- | N ti hauwetter Deutschland. dauert |. e euts@e Seewarte, [4 e S | Lustsyiel Die

eht von I. y. Voß.

1 den 24. ds A b “Anfang 7

\_ Walluer-Theater. Sonntag: i l 2,

Ballet von Paul Taglioni. Dirigent: fe Sucher. Regisseur : Hr. Salomon. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 20. Vorstellung. Johannistrieb. Schauspiel in 4 Akten von'P. Lindau. In Scene gesept vom Direktor Anno. ‘Anfang 7 Uhr. ontag: Opernhaus. 20. Vorstellung. Die Quitzows. Waterländishes Drama in 4 Akien von Ernst von Wildenbruch. Anfang 7 Uhr. Schauspielhaus. 21. Vorstellung. Marie, oder: Die Tochter des Regiments. Komische Oper in 2 Akten von Donizetti. Dichtung nah dem Ei lLen des St. Georges. Zum Sw{luß: Niederländische Bilder. Ballet-Diverlissement in 2 Scenen von P. Taglioni. Musik von P. Hertel. Anfang 7 Uhr. / Dienstag: Opernhaus. 21. Vorstellung... ' Der ate Y y Oper in # e e Srrite eti D ung nah dem Franz en des Scribe, deu e Reut ane von Paul: Do (Johann Fon Leyden: Hr. Sylva, als Gast): An-

u 7x Uhr. ; hauspielhaus. 22, Vorstellung. Minna von Varnhelm, oder: Das-Soldatenglück.- Lustspiel in 5 Akten von G. E. Lessing. Anfang 7 Uhx.

- Deutsches Theater. Sonntag: Der Widver-

spänstigen Zähmung. : Montag:. Der Pfarrer vou Kirchfeld. Dienstag: Der Widerspänstigen : Zähmung. Die näcsle Aufführung von Dou Carlos findet am Mittwoch, den 23. Januar, statt. :

Berliner Theater. Sonntag: Dewmetrins,

Montag: Cornelius Voß. s

Dienstag: Zu Lessing's Geburtstag: Minna von Varnhelm. 1:4 208

TFessing-Theater. Sonntag: Lustspiel / in 3 Akten von Victorien Sark E. de Najac. Bühnenbearbeitung: von Döcar- menthal. Vorher: Die. Eautde, Lustspiël in: 1 von Edmond Gondinet und Albert Wolff. (--

Montag: Nora. Schauspiel in 3-Alle Henrik Ibsen. L

iénstag: Ein Fallissement. S 4 Akten von Biörnson. O

Die näbste Au ng . von Oscar: Blume

grofie Glocke findet BDüönne! státt.+ -- x E Uhr. 2 LH

Akt

und Antonie Mars

n | 162, Male: Die

Kopf. Pofse in 1 Akt.- Mit theilweiser Benußung einer enen Idee von Franz Wallner. Mans

r. Montag und die folgenden Tage: Madame Bouivard. Der dritte Kopf.

Pictoria-Theater. Sontag: Zum27. Male: Ali Baba. Ausstattungsftück mit großem Ballet in 3 Akten und 7 Bildern von Ch. Lecocq. Text von Vanloo und Busnah. Für das Victoria-Theater es von Dr. Max Bauer (Rusticus). Anfang

r. 1 Montag und folgende Tage: Ali Baba.

Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater.

Sonntag: Mit neuer glänzender - Ausstattung, zum 45. Male (in deter Sprache): Der Mikado,- oder: Ein Tag in-Titipu. Burleske Operette in 2 Akten von W. S. Gilbert. Musik von A. Sulivan. Anfang 7 Uhr.

Montag.: Der Mikado.

Residenz-Theater. Sonntag u. folgende Tage: Nervöse Frauen. Lustspiel in 3 Akten von Ernest Blum und Raoul Toché bearbeitet von Franz Wallner. Vorher: Jm Vondoir. Dramatischer Scherz in 1 aufzuge von Franz Wallner und Th. Brandt. Anfang 7# Uhr. |

Belle-Alliance-Theater. Sonntag: Zum 26. Male: Die RNaupe. (Le bain des dames.) Schwank in 3 Akten von E. Durand. Anf. 74 Uhr.

Montag: Zum 27, Male: Die-Raupe.

Donnerst Grfies Qesfipiel dér Münchener onnerstag : es Gastspiel der nchener Mitglieder des Königl. Theaters „fn: Gitinerplas, unter Leitung des Kal. bayerischen. HofsWauspielers xn. Max Hofygur. Der Prozesihannsl. Volks- uüd von Ganghofer-Neuert: E Billets sind von heute ab an der Kasse zu habén,

Éugeln. Mlanafiädt: M

Nur noh. 3 Aufführur gen 2 onx E a g

lex Bisson

s Déutss Neumann. Vorher: Zum 102, Male: /

‘Emil | in 4 Akten von Leon Treptow, tte | Musik von Franz Roth.

A e E Karl Tiedtke E 13 S, 0 ae r. Förster Gustav Adolph Central-Theater. Sónntag: Fes h Met elne” V

+ Uhr. S ad cue 1 Ps: LEDI Montag: Dieselbe Vorstellung, 4 “|Bérlin:

Montag: Zum vorleßten Male: Dieselbe Vor- stellung. Anfang Uhr.

Dienstag: Zum leßten Male: Die drei Grazienu. Anfang 7 Uhr.

Donnerstag: Zum 1. Male: Die junge Garde. Sesquasnne in 4 Akten von Ed. Jacobson: und

eop. Görß. Mußk von Fr. Roth.

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Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frau Johanna Tu(ler, menter, mit Hrn. Adolf Braun (Berlin— burg). Frl. Sophie Teush mit Hrn. Friy Brunz (Dormagen-—St. Tönis). Frl. UÚllm mit Hrn. Richard Conrad (Jagdschloß B land). #rl. Anna Gatermann mit: Hrn. Gustav Se L uisburg). :

Verehelicht: Hr. Wilhelm Wustrau mit Frl. Agnes Kanürt (Schönebeck—Biere).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. (Stuttgart). Eine Tochter: Hrn. von Zelewski (Barlomin). —- Hrn. Oberförster Scholze (Forsthaus Heiden bei Bornschin). Hrn, ulinspektor Dr. Friß Jonas (Berlin

Hrn. Kataster-Controleur Zindler (Duderstädt Hrn. W. Thedieck (Gelsenkirchen). "Hr

i Ingenieur Fr. Freytag (Chemniß). Hrn. Arn

chter Hinderer (Schônau a. Aa) u N eltorvena Hr. Pastor emer. Karl Töpfer (Be n R r. Völler (Orantenburg). Hr. Komm È ‘Plaut’ (Sehais i.- Anhalt). ‘— Ve Fr. Gräfin Rofamunde von Strähwiß, geb. Pfuel (IJahnsfelde). Verw. -Freisrau von Münch ues, geb. Gi belhau en (

Fr. Gábriele von en. e

Buddenb “Dedderödorff (I F

Fraustadt). Hr. Architekt Phil. Tk

¿berg elthroan . Hrn. L D n Wangenheim Tochter Lilt (Leipzig):

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r. Bautechniker Lorenz Dorst (E r, Prof. Dr. Ludwi e Ba x den

edacteur: J. B. ; Verlag: der Ext

M weg, dann wird er sehen, daß ausgeworfen sind an etatsmäßigen

wo sie gut ist, wo | Y sti Gager lein und

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Jahre, und zwar in der Zeit: \

Ely. Die Gesangstexte theilweise von Gust.

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ranz Entreß M Eberhard! *

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er-Roßarzt Claudine Mertens, ‘Kom fett

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638 500, also etwas mehr als die

B von amerikanishen Kabel 176 mit 100 569 Seemeilen.

Erste Beilage

zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

i 17.

Berlin, Sonnabend, den 19. Januar

1889,

Nichtamkliches.

Preußen. Berlin, 19. Januar. Jm weiteren Verlau; der gestrigen (22.) Sißung des Reichstages wurden im Kapitel „Betriebskosten“ für Unterhaltung der Tele- raphen- und Rohrpostlinien 2570000 4, d. h.

500 M mehr als im Vorjahre gefordert.

Staatssekretär Dr. von Stephan:

Meine Herren! Die Ausführungen des geehrten Herrn Vor- redners und die Anregungen, die daraus hervorgegangen sind, bewegen sch in der Hauptsache erfreuliherweise in derselben Richtung, in welcher die Verwaltung den Ausbau des ganzen Etats- organismus seib Jahren vornimmt und fördert. Wenn der Herr Abgeordnete die Güte haben will, einen weiteren Blick auf diesen Etat zu werfen oder vielmehr cinen Rü- wir sind über die betreffenden Titel \{chon hin-

Stellen mehr als im Vorjahre beim Titel 25: 500 Unterbeamten- stellen, beim Titel 26 : 280, beim Titel 27: 200 neue Stellen. Das nd im Ganzen 980 Stellen, die in cinem einzigen Jahre im

N Etat mehr verlangt werden ledigli für die Unterbeamten. Wenn

wir in dieser selben Weise fortzufahren in der Lage sein sollten, was ih ja heute nicht übersehen kann, da ih niht weiß, wie die Etatsverhältnisse und die Finanilage sich in den nächsten Jahren estalten werden, dann, glaube ih, werden wir uns immer mehr dem iele nähern, das der Herr Abgeordnete im Auge gehabt hat und welches ich auch als wünschenswerth und den Inieressen der Verwaltung förderlih eraqte, nämlich möglihst mit angestellten Unterbeamten zu arbeiten statt mit Hülfskräften. Jh möchte noch dieMittheilung hinzufügen, daß wir auch bemüht sind, innerhalb der Telegraphenverwaltung die Keitungsrevisoren-Stellen, die jeßt zu den nicht etatsmäßigen Beamten- stellen gehören, in etatsmäßige zu verwandeln. Damit werden wir uns auch jenem Ziel nähern. / : E Endlich noch ein kurzes Wort über die strafgerichtlichen Verurthei- lungen, namentlich unter Betheiligung von Geschworenen. Es liegt mir

derselben einzutreten. Thatsächlich möchte ich aber das bemerken, daß aus diesen gerihtlichen Verhandlungen hervorgeht, wie viel- fah bei der Bewilligung dieser mildernden Umstände, welche hergeleitet werden aus der zu geringen Bezahlung, die Thatsache vollständig unberücksi@tigt geblieben ist, daß viele dieser Hülfs-Unterbeamten nur einige Stunden täglich arbeiten, vielleibt zwei, drei, vier Stunden, und daß sie dafür eine Bezahlung, ih will mal sagen, beispielsweise von einer Mark bekommen, das mat 30 A monatlich, und da heißt es denn bei der Beratbhurg oder auch in den Berichten der Presse über eine solche Strafverhandlung: Ja, der Mann foll von 30 ( im Monat leben! Ich möchte daher bitten, daß, wenn solhe Verhandlungen vorkommen, dies dech dabei berück- sihtigt wird, ehe man sh ein Urtheil bildet.

Der Titel wird bewilligt, ebenso der Rest der dauernden Ausgaben. :

Zur Erwerbung eines Bauplaßes und zur Herstellung eines neuen Dienstgebäudes in Köln werden unter Ab- sezung von 50 000 nur 300 000 H, zum Um- undEr- weiterungsbau auf dem Postgrundstück in Görlitz 82 210 M, zur Herstellung eines neuen Dienstgebäudes in Myslowit 81 000 M, in Ratibor 71 000 M, in Span- dau 60 000 6 bewilligt. Die zur Herstellung eines neuen Dienstgebäudes in Aurich geforderten 70000 A hat die Kommission zu streichen beantragt. ]

Abg. Kruse befürwortet die Bewilligung mit Rücksicht auf den bedeutenden Postverkehr der allerdings nit sehr großen Stadt. Die vorhandenen Räumlichkeiten reihten sowohl für das Publikum, das stets ungebührlich lange warten müsse, als auch für die Beamten felbst durchaus nicht aus.

Die Position wird gegen die Stimmen der National- liberalen gestrichen. . 4 :

Zur gr eines Dienstgebäudes in Gnesen wurden als erste Rate 100 000 A gefordert; das Haus bewilligt, dem Antrage der Kommission gemäß, nur 80 000

ur Herstellung neuer Dienstgebäude werden für Har- burg (Elbe) statt der geforderten 100 000 6 nur 80 000 M, ür Lüneburg statt 100000 4 nur 90000 4, für So- ingen statt 110000 4 nur 100000 # und für Husum 72 000 M bewilligt. :

um Umbau des Postgebäudes in Oppeln werden 110 46, zur Vergrößerung des Postgrundstückls an der Königs-, Spandauer- und Helligegeist - Straße in Berlin 775 000 M, zur Dar Berg dex Postgrundstücke in Branden- burg (Havel) 106 000 #6 bewilligt, dagegen die zur Ver- derung des Postgrundstücks in Thor n geforderten 152 000 M gestrichen. E Der Rest der einmaligen Ausgaben wird ohne Debatte ewilligt.

Bei den „Einnahmen“ Tit. 1 „Port o und Telegramm- gebühren“ bittet Abg. Schul (Lupiß) um möglichst aus- gedehnte Vermehrung der i renden Landbriefträger, die namentlich für die Landwirthschaft von erhebliher Bedeutung sei, und empfiehlt Herabsezung der Gebühren für den Post- nahnahmeverkehr Angesichts des Rücckgangs der Einnahme aus diesem Zweige der Postverwaltung.

Staatssekretär Dr. von Stephan: A

Meine Herren! Wir kommen jeßt an die Spezialtitel, welche die Telegraphie behandeln. Gs werden diesmal von dem hohen Hause wieder erheblihe Mehrmittel gegen die Vorjahre vou der Verwaltung verlangt, und ich halte es für meine Pflicht, unter diesen Umständen dem Reichstage einige nähere Begründungen noch anzugeben, nament- lih in einigen Zahlen zu zeigen, in helden Maße die Entwickelung der Telegraphie und besonders auch des neueren Zweiges derselben, des ernsprechwesens fortshreite. Es beträgt der Umfang sämmtlicher CTelegraphenlinien auf unserer Erde gegenwärtig 966900 km, etwa 26mal der Umfang des Acquators. Die einzelnen Leitungs8drähte, welhe an dieser Linie befindlich sind, aben eine Ausdehnung von 2 724000 km, das is 80mal der Um- ang der Erde. Auf Europa fallen von den 966 900 km Linie Hälfte. Von diesen sämmtlichen

europäischen Linien fallen auf. Deutschland 84736 km mit 283 N km Leitungen. erner fallen auf Amerika

‘284200 km, auf Asien 81 250, Australien 42 020 und Afrika 20 940 ; “das find die Landlinien.

Was das Meer betrifft, so haben wir augenblicklich einen Ge- ammtbestand an Kabeln von 950 Stück. Von diesen find durch die taatsverwaltungen angelegt und unterhalten, namentlich au in den innenmeeren Europaë, 774 Kabel mit 12 132 Seemeilen. Ferner rivatgesellsGaften werden betrieben das sind die großen

¿ Staaten

wie \{werfä

Endlich beträgt die Gesammtzahl der auf der Erde im Dienst befindlichen Telegraphenapparate gegenwärtig 160 000.

Was nun den neueren Zweig der Telegraphie, das Ferusprech- wesen, betrifft, so sind im vorigen Jahre dem hohen Hause und in diesem Jahre der Budgetkommission nähere Angaben darüber ge- macht worden, welch mächtige Entwickelung diese jüngste Tochter der Elektrizität hier in Deutschland gewonnen hat. Ich habe inzwischen die Materialien aus den anderen Ländern erhalten und kann daraus einiges, was mir von Interesse zu sein scheint für das hohe Haus, hier in Kürze mittheilen. / l i

Voranschicken will ih, daß das Fecnsprechneß in Berlin weitaus das größte der ganzen Welt ist. Es übertrifft diejenigen von London, Paris, selbs New-York, wie die Zahlen zeigen werden, die ih naher anfüßre, bei weitem.

Es bestanden, cs ist hier der Schluß des Jahres 1887 ge- nommen, weil die Zahlen für das Ausland da noch nicht weiter reichen; heute find auch {on diese Zahlen wieder überßolt im deutschen Reihhs-Telegraphengebiet 164 Stadtfernspreh-Einrichtungen ; dieselben umfaßten im Ganzen 31 325 Sprechstellen mit 45 198 km Leitungen. Das ist nun bedeutenoer in den Vereinigten von Amerika, weil das Stadtfernsprehwesen in einer großen Anzahl volkreiher und lebhafter Industrie-Städte und bei den Gewohnheiten der amerikanischen Gesellschaft dort cine größere Ausdehnung hat; denn da beträgt die Zahl der Fernsprehneßze 739 und die Gesammtzahl der Fernsprechtheilnehmer 158 712. Da- gegen betrug in Berlin allein in dem angegebenen Zeitraum, jeßt sind es {on wieder erheblich mehr, die Zahl der Fernsprech- theilnehmer 8597; woraus hervorgeht, daß jeder 200. Einwohner von Berlin mit dem Fernsprehneg verbunden ist. New-York dagegen hat nur 6902, Paris 5330, London sogar nur 4596, Wien nur 1200 Fernsprechtheilnehmer. Z

Während in ganz Deutschland die Zahl der Spre{stellen 33 000 beträgt, beträgt sie in Oesterreih-Ungarn nur 4200, in Belgien 4674, in Dänemark 1887, in Spanien 2218; davon entfallen auf Madrid 1242, E war, während Deutschland 164 Fernsprechneße hat, im Besiß von nur 28 Fernsprechanlagen, von denen zwei auf Algerien kommen, Im Ganzen zählten die Anlagen in Frankreich 9487 Theil- nehmer gegen 33 000 in Deutschland. Großbritannien besaß 122 Fern- \sprechnete, mit einer Gesammtzahl von 20 426 Theilnehmern. Italien zählte 28 Fernsprechnete mit zusammen 9183 Theilnehmern, wovon 1835 auf Rom, 1213 auf Mailand, 992 auf Neapel und 748 auf Florenz kommen, In Luxemburg belief sich die Zabl der Fernsprechanlagen auf 15 und- der Theilnehmer auf 483. Norwegen verfügte über 21 Fernsprechneße mit 3930 Theilnehmern. Die Niederlande besißen 9 Fernsprechneßze mit 2872 Theilnehmern. Portugal nur 2 in Lissabon nund Oporto mit 541 und 8349 Theilnehmern. Selbst in Rußland ist das Fernsprechwesen {hon einge- kehrt. Es bestehen dort zusammen 36 Fernsprechnege mit 7589 Theil- nehmern, wovon 1500 auf St. Petersburg, 840 auf Moskau, 700 auf Warschau und 700 auf Odessa kommen. Schweden isk mit 137 Städten betheiligt mit einer Anzahl von 12 864 Theilnehmern. Die Schweiz endlich hatte im Jahre 1888 71 Stadtfernsprehneße mit 7626 Theiluehmern; davon kamen auf Genf 1533, auf Zürich 1066, auf Basel 929 und auf Lausanne 544. Meine Herren, diese Entwickelung namentli in Deutschland. ift nicht. möglich gewesen ohne: Aufwendung erheblicher. Mittel. Sie werden {: aber auch ent- sinnen, daß diese Mittel aus den laufenden Fonds der Verwaltung genommen sind mit Ausnahme eines kleinen Betrages im vorigen Jahre von 14 Millionen Mark, der auf die Umwandlung des Eisen- drahtes in Broncedraht zu verwenden war. Es ist bekannt, daß der era rever eine deutsche Erfindung ist, i sein Erfinder, Philipp

eiß, seinerzeit Schullehrer in Friedrihsdor} bei Hamburg, ein In- strument hergestellt hatte, durch welches man auf eleftro- magnetishem Wege Tône in die Ferne übertragen konnte und bei welhem er nahe daran war, auh die Laut- übertragung, also die artikulirten Töne, die Sprache, in weite Ent- fernungen herübertönen lassen zu können. Daß er diese Erfindung niht zu Ende führen konnte, hatte den betrübenden Grund, daß er in seinen leßten Lebensjahren durch körperliche Leiden heimgesucht wurde und zu früh verstarb. In der Wissenschaft aber ist es allgemein an- erkannt, daß die erste Idee von Deutschland ausgegangen is; und Se. Majestät der Hochselige Kaiser Wilhelm hat das auc) dadurch bethätigt, daß er der Wittwe Reiß ein namhaftes Jahres- gehalt auf Antrag des Reichskanzlers auagelens hat.

Endlich ist dem Erfinder Philipp Reiß von seiner Vaterstadt Gelnhausen auf dem dortigen E ein Denkmal errichtet wor- den. Allerdings “A das richtig, daß nah seinem Tode. der Amerikaner Graham Bell zuer|t den Apparat praktis brauchvar hergestellt und zur Uebertragung der menshlichen Sprache fähig gemacht hat. Jch erhielt dg- mals, es werden jeßt ungefähr 8 Jahre her fein, 2 Instrumente von den ersten,. die in Amerika anaeee worden waren, durch einen Freund, und licß am selben Tage ihres Eintreffens hier Versuche machen zunächst vom Reichs-Postamt nach dem General-Telegraphenamt in der Französishen Straße, dann an demselben Tage noch nah Schöneberg, dann bis Potsdam und weiter bis Brandenburg an der E Ich schrieb ]ofort eine Denkschrift nieder für den Herrn Reichskanzler, worin es wörtlich heißt, daß diesem Apparat eine große Zukunst im Verkehrsleben bevorftehe, während er* damals allgemein noch für ein Spielzeug angesehen und ihm in allen Kreisen im hohen Maße Mißtrauen entgegengebracht wurde. Das habe ih damals \christlih niedergelegt, daß ein neues Verkehrsmittel in die Welt ge» treten wäre, ein Werkzeug, welhes den Geniestempel der echten Erfindung an sich trage, nämlih der Verein- fahung, indem die lästige Vermittlung des Schreibens fortfällt die ja bei der Telegraphie immer noch nothwendig ist es muß alles zweimal aufgeschrieben - werden: beim Abgang und bei der An- kunft das fällt beim Fernsprecher fort: Jh bat den Herrn Reichs- kanzler um die Genehmigung, daß Instrument und Beamte nah Varzin geshickt würden, wo er damals verweilte, um ihm selber Experimente vorzuführen. Die Genehmigung kam sofort. Die Be- amten ‘reisten ab. Der Herr Reichskanzler betheiligte sich persönli an den Experimenten, die in Varzin im Walde, im Schlosse dort gemacht wurden, und er ertheilte dann sofort die Geneh- migung auf die von mir gestellten Anträge. Nun gingen wir vor und, wie Sie wissen, zuerst auf dem Lande. Es wurden Tausende von kleinen Orten, die sonst noch lange nit bei den holen Kosten der Telegraphie und bei der s{chwierigen Heranbildung der dazu: erforderlihen Beamten in das telegrayBi Ge Ney hätten gezogen werden können, mit einem Schlage ins Leben gerufen. den Städten war es s{wieriger. Es ist kaum glaublich, und doch kann ih mich noch sehr genau darauf erinnern, wie ih über die Acsel augeseven wurde, wenn ih mit Begeisterung von dem Instrument spra, wie man bier in Berlin in den ersten Häusern und in den intelli entesten Kreisen vielfach meinte: Ach, das ist wohl amerikanischer Schwindel, ein neuer Humbug u. st. w. Das waren die Reden, die ih täglich zu höôren bekam, ih habe sogar eigene Agenten herumschicken müssen, um die ersten hundert en, möôhte agen zu überreden, das diese Einrichtung nur überhaupt erst ins Leben

esezt würde. És war das ein neuer Beweis dafür, wie zurück- haltend, um nit zu sagen mißtrauisch der Deutsche häufig neuen Unternehmungen, Gestaltungen und Entwickelungen gegenüber ist und

i er mitunter drangen wir haben ja neuliG bei einer berühmten Gelegenheit wieder ein

& daß 2

eispiel davon gehabt. Als die

Sache dann einmal im Gange war, brach aber der Verkehrétrieb in Berlin glei einer entfesselten Naturgewalt los, die zu beherrschen und zu regeln für die Verwaltung oft recht s{chwierig war.

Jeßt, meine Herren, sind wir dahin gekommen, daß ‘das erste Fernsprehneß der Welt in Deutsland sih befindet. Es werden in Deutschland täglich eine halbe Million Gesprähe mit dem Fern- \spreher geführt, wovon auf Berlin allein 162000 kommen. Wenn Sie sich nun vergegenwärtigen, - daß jedes Gespräch doh Nede und Gegenrede erfordert, ih nehme nur an, Nachrichten hin und hergehen, nämlich Frage und Antwort, so macht das täglih 1 Million Nachrichten, also jährlich 365 Millionen Nachrichten, die sonft durch Briefe oder Telegramme hâtten befördert werden müssen, aber jeßt viel schneller als Briefe und immer noch erheblih schneller als Telegramme an den Ort ihrer Bestimmung gelangen.

Sie sehen hieraus, meine Herren, daß ein ganz neuer Krafifaktor, id möchte. sagen ein neues Machtelement in den Verkehr getreten ift, in das wirtibschaftliche und gefellshaftlihe Leben der Völker, wie au in die Aktion des Staats. Diese großen und {nellen Erfolge sind wesentlichó mit dem Umstante zu danken, daß die geseygebenden Faktoren, der Bundesrath und der Reichstag stets in der bereitwilligsten Weise die Mittel bewilligt haben, wehe von der Verwaltung gefordert worden find. Wir entnehmen aber daraus für uns von Neuem die Bestätigung des Grundsaßes, daß die Verwaltung sich in ihrer Leistungsfähigkeit mit unablässiger Wachsamkeit ftets auf der Höhe der Zeit halten muß. Wir sind lange nicht am Ende der Verbesserungen und Entdeckungen auf diesem Gebiet. Jedes Vierteljahr fast hat uns deren Neues

ebraht, sei es an den Instrumenten, den Gebe- und Empfangs- pparaten, sei es an dem Leitungsmaterial, sei es an der Art der Anlage und Konstruktion der Fernsprehleitungen. Wir werden dem- näGst in den großen Städten zu unterirdishen Leitungen übergehen müssen, weil die Dächer nicht mehr die Last* zu tragen vermögen, das Neß auch zu verwickelt wird, und es werden damit sehe bedeutende Kosien verbunden sein: ih mae diese Bemerkung absichtlih, mit dem Hintergedanken, um etwaigen Anregungen auf Ermäßigung der Fernsp:ehgebühren zuvor- zukommen. So weit sind wir jedenfalls noch nicht, da stets neue Ausgaben bevorstehen, namentlich auch für Beamte und Gebäude. Wir werden auf allen hier berührten Gebieten mögliherweise, oder ih kann wohl sagen mit Gewißheit, durch weitere Forshungen in den Naturwissenschaften noh weitere erheblihe Verbesserungen durchzuführen haben. Ich denke hier gar nicht einmal an die Durchkreuzung des Luft- BVzeans mil lenfbaren Fahrzeugen, sondern an das Gebiet, das uns hier speziell beschäftigt: Telephonie und Telegraphie. Es kann leit dahin kommen, daß eine Entdeckung gema{cht wird, vermöge deren die Telegraphie mit ganz anderen Elektrizitätéquellen und auch anderen meha- nischen Leitungsmitteln arbeiten wird, als gegenwärtig der Fall ist. Soweit es an uns liegt, werden wir bemüht sein, uns immer auf der erforderlichen Höhe zu halten, wissenschaftlich, technisch, administrativ und finanziell ; wir müssen auf diesem Gebiet beständig en vedette sein, in Wehr und Waffen des Geistes, schlagfertig und gespannt. Sie haben es, meine Herren, an den Mitteln dazu niht fehlen lassen; und ich kann nur schließen in dankbarer Anerkennung der Thatsache, daß der Bundesrath sowohl wie der Reichstag stets bereitwilligst die Hand dazu gébotea haben, daß wir auf diesem Gebiet so res vermoËten, wie es dein Wohle des Vaterlandes und der Ehre des deutshen Namens entspricht.

Der Titel wird bewilligt, ebenso ohne Debatte der Rest der Einnahmen.

Es folgen Petitionen. Der Gemeindevorstand zu Kotta bittet, der dortigen Postanstalt die Bezeihnung „Dresden- Kotta“ beizulegen und für die zwischen Kotta und Dresden zur O kommenden Briefe die Taxe für Ortsbriefe einzuführen.

Nachdem die Abag. Ackermann, Bebel und Klemm die Petition befürwortet, der Staatssekretär die Sache für eine Angelegenheit erklärt hat, über welche sahgemäß zu entscheiden allein die Ober-Postdirektion in Dresden, die sih gegen die Forderung der Petenten ausgesprochen, in der Lage sei, wird die Petition nach dem Antrage der Budgetkommission den verbündeten Regierungen zur Kenntnißnahme überwiesen.

Der Vorstand des deutshen Buchdruckereivereins zu Leipzig bittet um. Herabseßung des Portos für Druck- sahen im Gewicht über 50 bis zu 100 sg. Die Budgetkommission beantragt, die Petition zur Kenntnißnahme, der Abg. Baumbach sie zur Erwägung zu überweisen.

Abg. Bulle: Er möchte empfehlen, die Petition den ver- bündeten Regierungen nicht bloß zur Kenntnißnahme, sondern zur Erwägung zu überweisen; daß unser jeßiger Portotarif für Drucksachen ein irrationeller sei, werde auch von der Neichs-Postverwaltung nicht bestritten, Niemand könne daran gehindert werden, daß er eine Postsendung zwishen 50 und 100 Gramm in zwei Postsendungen zerlege, bei- Me zu je 40 Gramm; dann habe er einen

ortheil von 4 Z und die Postverwaltung eine Mehr- arbeit. Dex Kreis, welcher an einer Reduktion des Portos für Drucksachen von 50—100 g ein Jnteresse habe, sei ein sehr großer. Jn erster Linie stehe das Jnteresse der Buch- Bares bei der Versendung von Druckschriften, Katalogen.

n Zeitungssendungen sei auch das große Publikum stark bes theiligt. Nun sei niht in Abrede gu stellen, daß durch diese Aenderung des Portos die Postverwaltung eine Einbuße erleiden würde. Pod in den Ein- nahmen, denn die Zahl der Postsendungen würde sich vermehren, wohl aber durch die Zunahme der Ausgaben füx einen. größeren Bedarf von Arbeitskräften u. \. w. habe aber zu der Postverwaltung das Vertrauen, daß sie die R N 20 Schwierigkeiten leiht überwinden würde, und eine kleine Einbuße in den Mehrübershüssen könne gegenüber dem großen Nutzen der Maßregel niht in Fräge kommen. \

Staatssekretär Dr. von Stephan: i

Meine Herren! Diese Augelegente hat ja das Haus \{on öfter beschäftigt, und ih bin überzeugt, daß die verehrten Mitglieder der hoben Versammlun vollständig über den Segen unterrichtet find. Ich werde mich deshalb, namentlih au bei der vorgeschritte«- nen Zeit, eines näheren Eingehens auf die technischen und die Be- triebsschwierigkeiten, auf den Grad des Interesses, welcher sich vom Verkehrsstandpunkt aus für diese Sendungen ergiebt, enthalten undwill nur (e E e Gen en scetenven E s ves, T0 LOs : er finanzielle. Der a von der Postverwa | ibrlig, k die dem entf

Das ist eben ber t den; d die m entste würden, e die Zabl dieser Sendungen erbebli anwadhsen allo eron fhung wenig Gs cte Räume und dergl, w na meiner v Doppelte betragen. ein Ausfall von beinahe 1 Million jährli; wir können u dem Reich zumuthen, für die Verbilligung der Drucksachen, m