1889 / 19 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 21 Jan 1889 18:00:01 GMT) scan diff

worden.

Genossenschaft Kosten niht in Rechnung stellen.

Dur Allerhöchste Kabinetsordre vom 11. Januar- d. J. ist der Stadtgemeinde Berlin zum Zweck der Anlage …_ einér Wasserleitung, die das Wasser aus dem Müggel- : Jee entnehmen, mittelst Dampfkraft durch Rohrleitung in auf

- der Gemarkung Lichtenberg an der Landsberger Chaussee anzulegende Zwischenbehälter heben und von dort aus “der Stadt Berlin zuführen soll, das Enteignungsrecht zur ‘Entziehung und zur dauernden Beschränkung des für diese Anlage -in Anspru zu nehmenden Grundeigenthums verliehen

Der kommandirende Admiral, Graf von Monts, ist

am Sonnabend Abend seinen Leiden erlegen. Die Kaiserliche

Marine verliert in dem Dahingeschiedenen einen ihrer tüchtig-

sten Offiziere, Se. Majestät der Kaiser, bei Allerhöchstwelhem

i die Geschäfte des Chefs der Admiralität verfah, einen einsihtigen, pflihttreuen Berather. -

Als Aerzte haben sich niedergelassen die Herren : Dr. Schmalle in Vetshau, Dr. Berthold in Dürrenberg, Dr Schattenberg in Stollberg a. H., Dr. Krüger in Wittenberg, Dr. Brüning in Fürstenberg (Kreis Büren).

Posen, 19. Januar. (W. T. B.) Der „Dziennik Poznanski“ veröffentlicht ein von dem Fürstbischof von Breslau D, Kopp, unter dem 8. d. M. aus Breslau datirtes, an seine Didzese gerichtetes Sh reiben, in welchem derselbe den ihm unterstehenden Klerus warnt, sih an der im Februar hier stattfindenden pol nishen Versammlun zu betheiligen, da dies weder im Jnteresse der Diözese no in dem Oberschlesiens liegen würde.

_Oesterreith-Ungarn. Wien, 19. Januar. (W. T. B.) Durch ein Handschreiben des Kaisers an den Unterrichts- Minister wird dem jeweiligen Bis Jes von Krakau der ürstlihe Rang und der fürstbishöflihe Tilel ver-

ben Die „Prag. Ztg.“ bemerkt darüber: Als Landesherren des \{lefishen Theilfürstenthume Severien führten die Krakauer Bischöfe seit dem 15. Jahrhundert den herzoglihen Titel bis gegen das Ende des vorigen Jahrhunderts, wo dieses Territorium der polnishen Krone einverleibt wurde und in Folge weiterer politishen Ereignisse an Preußen, später an Rußland kam. Außerdem nahmen die Krakauer Bischöfe seit jeher in kirhliher Be- ziehung eine exceptionelle Stellung ein, welche in leßter geit adurch einen prägnanten Ausdruck ‘fand, daß das rakauer Bisthum im Jahre 1880 ‘von jedem Metropoliten- verbande eximirt und dem Päpstlihen Stuhl unmittelbar untergeordnet wurde. Eine ole Exemption kommt außer dem österreihishen Antheil der Breslauer Diözese keinem österreichishen Bisthum du | | 20. Januar. * (W. T. B) Das Haus der. Ab- geordneten tritt am 30. Januar wiedex zusammen. 21. Januar. (W. T. B.) Der Kaiser wohnte gestern. dex Vorstellung im Burg-Theater bei und ertheilte heute Vor- mittag zwischen 19 und 11 Uhr die Le Audienzen. Es wurden von demselben eine große Anzahl von Persönlich- keiten empfangen. i

Pest ¿ 18. Januar. (Prag. ga.) Gegenüber der Nach-

rit, daß die kroatishen Reihstagsabgeordnet ejn anläßlih der Berathung der Wehrvorlage im ungari- shen Reichstage einen besondéren Antrag einreichen wollen, wird dem „Nemzet“ aus „wohlinformirten“ Kreisen mitge- theilt, daß jene Nachricht troy ihrer Agramer Provenienz voll- kommen unbegründet ist, Die kroatishen Abgeordneten nehmen die Wehrgeseßvorlage im Allgemeinen ohne jede Ein- wendung an und werden diesen ihren Standpunkt im Hause durch eine Erklärung vertreten lassen. :

__Fraukreih. Paris, 18. Januar. (Köln. Ztg.) Der mit der Prüfung der Os über die Einführung von Nickelmünzen betraute Aus\huß der Deputirten- kammer hat sich nach einem Vortrage des Finanz-Ministers Bur at für die versuchsweise Anfertigung von 20 Cts.-

tüden aus reinem Nickel im Betrage von zwei bis vier Millionen Franken als Ersay für die silbernen 20 Cts.-Stücke ausgesprochen.

19, Januar. (W. T. B.) Der Ministerrath be- {loß heute auf Antrag des Ministers des öffentlichen Unter- rihts, Lockro 2e nach Befragen des Ministers des Auswärtigen, __ Goblet, im Theater Gymnase die Vorstellung des Dramas:

„Der blaue Offizier“ zu untersagen, da dasselbe berechtigte internationale Empfindlichkeiten wachrufen und die einer be- freundeten Macht schuldigen Rülsichten verlegen könne, indem in demselben der Ae Hof auf die Bühne gebracht werde.

__— 20. Zanuar. (W. T. B.) Heute fanden hier mehrere Wahlversammlungen von Boulangisten und. Anti- agten statt. Eine O Versammlung in Neuilly wurde durch den Zudrang von Boulangisten ver- hindert und mußte sich nah einem anderen Ort begeben.

21. Januar. (W. T. B.) Jn einer gestern in der „Avenue Duquesne“ stattgefundenen Wahlversammlung fam es zu einer heftigen Schlägerei zwishen Sozialisten | L O Ben, wobei etwa-20 Pétfonen verwundet wurden.

| Spanien. Madrid, 20. Januar. General Queseda ist gestorben.

Schweiz. Bern, 20... Januar. (Bund.) Nah dem vom éidgenösfi Gen ftatistishen Bureau veröffentlichten, vor-

läufigen Ergebniß der tig bekommen in Folge Vermehrung der Wohnbevölkerung Zürich, Baselstadt und St. Gallen je einen Vertreter mehr im Nationalrath, “Tessin einen weniger, da ‘hier die Wohnbevölkerung von 130 304 auf 129 152 gesunken ist, : : Nach

“___ Nieverlande. Haag, 19. Januar. (W. T. B.) dem La Velen ulletin bleibt der Zustand des “Königs zufriedenstellend. Se. Majestät verbrahte den

Tag zuhig und nahm mehr Nahrung zu sih. Die Nacht war etwas weniger ruhig. ' i

Serbien. Belgrad, 19. Januar. (W. T. B.) Wie die „Politische - Korrespondenz“ meldet, i bie N aSe iht, daß der König den ehemaligen Finanz-Minister Vuic mit der Bildung des neuen Kabinets beauftragt habe, un-

(W. T. B.) Der

“und ‘der Bedienung bei den Gerihtsverhandlungen der

Schweden und Norwegen. Stockholm, 17. Januar. Die feierlihe Eröffnung des Reihstages fand héute Mittag im. Reichssaale- des Königlichen Schlosses statt. Der König, begleitet von dem KLtonprinzen sowie den Prinzen Carl S verlas die Thronrede selbst, in deren Ein- gang es heißt: | :

„Unsere Verhältnisse zu den fremden Mächten sind sortgesept befriedigende. Während meiner vorjährigen Besuhe im Auslande habe ih Gelegenheit gehabt. mich von dem Wursch, der die Regie- rungen der verschiedenen Staaten erfüllt: den Frieden Europas zu erhalten zu suchen, wenn dies auch mit s{chweren Opfern für die Verstärkung der Streitkräfte geschehen müsse, ‘in nächster Nähe zu überzeugen. Mit mir hat ‘das Volk Sch{wedens die Freude darüber getheilt, den Deutshen Kaiser als Gast in der. shwedishen Königsburg zu sehen. Jn diesem Besuche, ebenso wie in denjenigen welche ih und mein Haus während des vergangenen Sommers au von anderen Fürstlichen She ‘unter denen das sähsische Königs- paar, erhalten haben, fehe ih eine fernerweite Bekräftigung der Freud Gaftagelüple, der Achtung und des Vertrauens, welhe im

uslande für die- Vereinigten Reibe gehegt werden.“

Es wird dann darauf hingewiesen, daß in der bisherigen ge- drückten Lage der Gewer tige . eine Wandlung zum Besseren ein- etreten zu sein s{heine; der Landbau babe im vergangenen Jahre eine

ittelernte ergeben; die Konjunkturen für den Holzhandel, das größte Exportgewerbe Schwedens, hätten sch gebessert, und der erhöhte Handels- umsay habe seine Wirkungen auch auf die früher darniederliegende Schiff- fahrt ausgedehnt. Die Staatseinnahmen hätten estattet, in dem vorzulegenden Budget die wichtigsten Staatsbedürfnifse zu befriedigen. Dies sei wesentlich den beschlossenen Erhöhungen der Zölle und der Brannttroeinsteuer zu danken; da der Zweck der leßteren aber keine Vermehrung der Staatseinnahmen sei, so wünsche der König die Vebershüsse zu anderen Zwecken von größerer Bedeutung für das Land ' verwendet zu sehen: zur Altersversorgung für Arbeiter und Unbemittelte, Erleichterung der Kommunal- lasten, Verminderung der Grundsteuern und der Rüstungs- und Rotirungslasten sowie zur Hebung der Stiffahrt. Mehrere Geseßentwürfe sollen bogen werden, u. a. betreffend die Unfallversiherung der Arbeiter, die Requisitionen bei der Mobili- firung der Armee u. st. w. Der son früher in Aussicht gestellte Entwurf, betreffend die Reorganisation der Kavallerie, soll gleichfalls vorgelegt, und zu der Anschaffung zeitgemäßer Gewehre werden die Mittel verlangt werden. Einige andere Vorlagen wegen und des Eisenbahnbaues in den_nördlichen Provinzen, wegen Einrichtung einer Landbauverwaltung, Ordnung des Forstwesens und einer all- emeinen Ordnung des Taubstummenunterrihts werden der besonderen eahtung des Reichstages empfohlen.

Amerika. Washington, 19. Januar. (W. T. B.) Der Bericht über den Gesegzentwurf, betreffend die Einwanderung, ist von der betreffenden Kommission des Repräsentantenhauses vorgelegt worden. Der Geseß- entwurf beantragt, an der Einwanderung in das Gebiet der Ver- einigten Staaten Arme, Unzurehnungsfähige, wegen Verbrechen Bestrafte, ferner Anarchisten und Sozialisten und solhe Per- sonen zu verhindern, welhe mit gewissen Krankheiten be- hastet sind, endlih Arbeiter, welhe keinen Vertrag über Be- schäftigung besißen, im Uebrigen aber allen Fremden eine Ein- wanderungssteuer von 5 Dollars aufzuerlegen. Dieselben müssen außerdem im Besiß von Beurkundungen Seitens der Vertreter der Vereinigten Staaten im Auslande sein.

_ Afrika. Egypten. Kairo, 17, Januar. (Times.) Die Regierung hat ‘beschlossen, zu Submissionen ein- zuladen sür den Bau weiterer Eisenbahnen, einschließlih A Girceb, einer Ausdehnung der oberegyptishen Eisenbahn nah Girgeh, auf der Basis einer Zahlung von 5 Proz. auf das verausgabte Kapital. Sie hat au heschlossen, die. Ein- fahrt in den Hafen von Alexandria säubern zu

lassen.

19. Januar. - (R. B.) Den Mittheilungen des kürzlich in Wady Halfa angekommenen Soldaten über Khartum wird von den egyptishen Offizieren, welhe ihn kennen, Glauben geschenkt. Alles läßt darauf ließen, daß vor November Emin Pascha kein Unglücksfall zugestoßen ist. ats Suakim wird der „Times“ unterm 18. d. M. ge- meldel: |

_»Die folgenden Bazargerüchte sind wahrscheinlich ziemli authentis{: Derwiscche konzentrirey sch in Khartum für einen Vormarsh auf Dongola. Der Mahdi hat kundgegeben es sei feine Absicht, Egypten anzugreifen. Wad El Nejumí wurde zum Emír von Dongola ernannt, Die Niederlage der Derwische vor Suakim ist in Berber bekannt, aber die Kunde davon ist noch niht nach Khartum gedrungen. Es verlautet, der Emir Abu

irgeh habe Khartum via Kassala verlassen, um Osman Digma zu verstärken. Ahmed, Sohn des Mohamed Ali Bey, ein leitender Scheikh der britenfreundlihea Stämme in der Umrunde von Suakim, welcher aus Suakim im August desertirte und zum. Emir des Mabhdi unter den Amarars ernannt wurde, wird ‘demnächst in Handoub erwartet. Aus Khartum wird ee, daß mehrere Stämme sih zegen die Mahdisten empört und dieselben besiegt haben.“

(W. T. B.) Nach einem Telegramm des „Reuter'shen Bureaus“ aus Suakim, vom 20. d. M., bestätigen Pilger aus Takroori, welhe vor einem Monat aus Addamer abgingen, daß die Derw.ische von einer unter dem Vejehl Moheidin's stehenden Stireitmaht aus El Fasher vertrieben worden seien. Moheidin war von dem Scheikh Teénussi gegen die Mahtisten abgesandt

worden. Die vertriebenen Derwische seien alsdann nah El

Obeid geflohen. Die Pilger. berichtéten ferner wische vor fünf Monaten bei: Fashoda am Weißen- Nil von regulären Truppen (wahrsheinlich Truppen Emin's) ge- \hlagen worden seien. Der Khalif habe in Folge dessen die Feindseligkeiten eingestellt.

daß die Der-

Heitungsftimmen.

Ueber die günstige Lage der preußishen Finanzen schreibt

der ¿Bap ate Korres E Ohne Zweifel kann der preu ile inanz-Minister mit einiger Befriedigung - auf die Gestaltung zurückblicken, welché die preußischen e seit den leßten zwei Jahren genommen haben, und zwar um o mehr, als allé Anzeichen dafür \prechen, daß diese so günstige Ent- widckelung ihren Abschluß noch nit erreiht hat. Nach eirer geren Periode, in der es in den meisten Jahren zur Herstellung des Gleich- (ero chts zwischen Einnahmen und Ausgaben der Heranziehung des taatskredits bedurfte und zu dem Etats-Defizit öfter ein Fehlbetrag bei dem Rechnungsabschluß binzutrat, ist Preußen jept in eine Periode eingetreten , in welher umgekehrt die eraus äge ohne Anleihe balanciren und selbstt für außerordentlihe Schuldentil ung Mittel Ce dle ergeben die Rechnungen wieder Ueberschüfe ber das Den Wendepunkt bezeichnet das Jahr 1887/88 Als der Staats- haushalts-Etat für dieses Jahr vorgelegt und demnächst festgestellt pat Lars die Ls Fa preis welchen MEMaGN wesentlich der ung zum eren zu danken war, noch niht wirksam. im Laufe des gedachten CGtatsjahres kamen das Branntwein- und

begründet. |

#:

. Zulkersteuergesey zu Stande, und das erstere von beiden trat ecst im

felbst überlassend, wird de

zweiten Halbjahr in Kraft. Die Stockung in den Eisenbabn-

einnahmen, welche in den beiden vorbergehenden Jahren vorgeberr\{t hatte, matte erst nach der Etatsfestellung einer kräftigen, steti auffteigenden Besserung des Verkehrs Plaß. Während daher be Aufstellung : des Etats no§ mit einem Defizit von 40 Millionen Mark zu rehnen war, . ergab der Jahresabschluß ein reines Mehr von 50 Millionen Mark, mithin statt einer der Höhe des Defizits ent= sprehenden Verschlehterung der Staatsfinanzen eine der leßtgedachten Summe gleihkommende Verbesserung. uy den Etat - des laufenden Jahres ‘konnten die Erträge aus den. Reichs\steuern von 1887 und die finanziellen Folgen- des -ver- mehrten Eisenbahnverkehrs zum ersten Male berücksihtigt werden. Die Folge davon war, das niht allein das Defizit aus dem Etat vershwand, sondern erhebliche Erleihterungen (Volksshullasten mit 10 Millionen, Beseitigung der Wittwen- und Waisenkassen-Beiträge mit über 6 Millionen) von über 8 Millionen Mark in Aussidt genommen werden konnten. Dabei ist wesentlich mit Rücksicht auf den alle Erwartungen über- steigenden Verkehrsauffchwung ein E Ueberschuß von über 62 Millionen Mark, mithin wiederum echeblich mehr zu er-

warten, als was nah dem Eisenbahn-Garantiegeseß zur Tilgung der

Eisenbahnkapitalschuld disponirt ist.

In dem jeyt vorgelegten Budget für 1889/90 finden beide die finanzielle Entwickelung so günstig beeinflussenden Momente in noch weiterem Maße Berücksichtigung. Dies gilt insbesondere von den finánziellen Ergebnissen der Staatsbahnverwaltung, welhe auf 36 Millionen Mark höher, als im laufenden Jahre veranschlagt sind. In noch umfassenderer Weise sind dementsprehend auch Erleichtetucen

im Etat vorgesehen. Neben einer ganzen Reihe von Ausgabe-

vermehrungen in erheblihem Gesammtbetrage sind dafür niht weniger als 25 Millionen .neu disponirt, 16 Millionen zur Erleichterung der Volksschullasten, 8 Millionen mehr an Ueberweisungen an die Male aus dem Geseß Huene und fast 1 Million Mark für Er- mäßigung des Immobiliar-, Pacht- und Miethstempels. Dabei haben doch 12 Millionen Mark für außerordentlihe Schulden- filgung reservirt werden. können. Es ist daher niht nur das am An-- fang des Trienniums vorhandene Defizit von: 40 Millionen Mark beseitigt, es haben zugleich nicht weniger als 35 Millionen jährli für. dauernde Erleichterungen der Steuerzahler und über 7 Millionen Mark zur Beseitigung der Wittwen- und Waisenkassen-Beiträge der

Beamten und Volksschullehrer theils festgelegt, theils wenigstens vor-

eschlagen werden können. Das ist ohne Zweifel ein vom finanziellen Standpunkt sehr erfreuliches Ergebniß. 9 N Troß der großen Lichtseitén der preußischen Finanzgebahrung wird man indessen voraussegen dürfen, daß es auch in Zukunft nicht an der bewährten Vorsicht fehlen wird. Man wird nach wie vor den s{chwan- kenden und unsiheren Charakter des einen Hauptfaktors des Budgets, der finanziellen Ae der Staatsbahnverwaltung, nicht aus den Augen lassen dürfen. Die Erfahrungen der Jahre 1874 u.- ff. lehren, daß die Uebershüsse keineswegs mit der Verkehrs- steigerung Schritt halten, Auch wird der Druck der auf Tarif- ermäßigungen gerichteten Bestrebungen ‘durch dauernd hohe Ueber- üsse wesentli verstärkt. Während die Privatbahner. bei einer Ver- kehrösteigerung, deren Bewältigung ihnen die größte Mühe verursacht, niht den mindesten Antrieb zn Frahtermäßigungen verspüren würden, ist die Staatsbahnverwälturg einem mehr oder minder berechtigten Andrängen auf Tarifherabsetung innerhalb und außerhalb des Par- laments in hohem Maße ausgeseßt. Dazu kommt, daß, wie die Jahre 1885 und 1386 nur zu deutlich bewiesen, mit finanziell sehr empfind- lihen Rückschlägen zu renen ist. Soll Preußen daher nit, wie in einer nun glücklih überwundenen Periode, wieder în_ den Zustand dauernder Defizits hineingerathen, so wird nur vorsihtig mit der Sundirung dauernder Ausgabenrechnungen und Steuernahlasse auf die Mehrüberschüsse der Staatsbahnen vorzugehen und jedenfalls das in der obligatorischen Schuldentilgung nah dem Eisenbahn-Garantie-- gelep von 1882 liegende Gegengewiht gegen Schwankungen in der inanzgebahrung zu voller Wirkung zu bringen sein. !

Die „Staaten-Correspondenz“ bemerkt: Die dem Bundesrath jugegangene ostafrikanishe Vorlage, welche

für Maßregeln zur Unterdrü Schute der deutschen Interessen in Ost-Afrika eine Summe von zwei Millionen Mark verlangt, hält sch das wird quch der eingéfleishteste Gegner der Kolonialpolitik eingestehen müssen in den bescheidensten Grenzen. Die Kosten für die Blokade durch die. Kriegsschiffe sind natürlih ‘nicht mit einbegriffer, sondern nur die laufenden Ausgaben für die erite Organisation für die Zeit von 15 Monaten. Alle die in der oppositionellen Presse erhobenen beweg- lichen Klagen über das viele deutshe Geld und Blut, welches daran- geseßt werden würde, um die ostafrikanishe Gefellshaft zu unterstüßen, müssea Angesichts des. ganzen Inhalts der Vorlage verstummen. Die Reichsregierung bleibt mit derselben niht bloß enge in dem Rahmen ihres vor einem Lustrum entwickelten kolonialpolitishen Ga, sie erfüllt zugleich eine internationale Verpflichtung, auf Grund deren altein sie schon zu weitergehenden Maßnahmen berechtigt wäre. Denn ix der Deklaration der afrikanischen Konferenz vom 7. Januar 1885 ábernahm das Reich gleich deu übrigen Mähten, wache in den Ländern des Congobeckens ‘Souveränitätsrehte oder Einfluß aus- üben, die Verpflichtung, dahin zu wirken, daß diese Länderstrecken weder als Markt-, noch als Durchgangsstraße für den Handel mit Sklaven benuyt und alle Maßregeln angewendet würden, um diesem Handel ein Ende zu mawen. ___ Wenn nun behufs Aufrechterhaltung dieses Sklavenhandels ein Aufstand, wie der in Ost-Afrika, entsteht, und deutshes Leben und Eigenthum angegriffen wird, so wäre die Reichsregierung auf Grund jener Verpflichtung zweifellos berechtigt, zur Unterdrückung des Auf- standes und seines leyten Zweckes weit größere Mittel und viel Ibärfere Maßnahmen gur Anwendung zu bringen; sie besheidet ih aber, um Mißperständnissen vorzubeugen, Und insbesondere um | bei der unvermeidlihen Verquickung des Schutzes deut-. scher Interessen mit Antisklavereimaßregeln sich den Vor- wurf zu ersparen, daß sie - über ihr kolontalpolitshes Pro» ramm aus den Jahren 1884 und 85 hinausgegangen sei. Unser anzler hat nit die Prâtension, die Kolonisationsbestrebungen des deutshen Volkes nach bureaukratischen Vorschriften und einem be- stimmten System zu führen, uen er besißt nur die Absicht. den deutschen überseeischen Unternehmungen mit dem Schuße des Reichs überall da zu folgen, wo eine Wahrscheinlichkeit. für eine Entwickelung. jener Unternehmungen und eine Berechtigung auf AREus anzu- erkennen ist. Die Aussichten ‘der deutsh-0 afrikanishen Gesellschaft für eine wirth\s{aftlihe weitere Entwickelung unter normalen. Verhältnissen sind keine uagünstigen, und die Gesellshaft ift bis eut thatsächlih die Trägerin deutscher Civilisation und Kultur in. \st-Afrika gewesen. Von diesem Gesichtspunkt ausgehend, im. Uebrigen aber der R jede Sorge für ihr Weiterkommen rselbèn durch die Vorlage ein Schutz ge- währt, dessen Berechtigung ich Nee sebr âus dem Kaiserlichen Schupbrief herleitet, als sih das Maß derselben innerhalb - des kTolonialpolitishen Programms hält. Denn was die Mittel für den

aus deutscher überseetsher Unternehmungen anlangt, so sollten: dieselbe

n gewissermaßen moralisch- se.n und hierbei vor Allem der Einfluß des Reichs und der Wunsch anderer Mächte, mit ihm in Freundschaft j bleiben, in Betracht kommen. Wenn man im Auslande „den festen Willen der deutshen Nation® erkennt, jeden: Deutschen nach der Devise civis Romanus ‘zum zu oben, so wird - es niht shwer fallen, diesen Shuy ohne besondere Kraftanstrengung u gewähren. Eine Forderung von 2 000 000 4, dié Errichtung einer

olizeitruppe und die Entsendung des Hauptmanns Wißmann als

eihsfommissar zur Leitung der Shupmagetgan ist er keine besondere Kraftanstrengung des . Deutschen Reis, besonders da. die bisher behufs . durgreifender Autorität vom General- Konsul in Zanzibar ausgeübte Einwirkung ih nicht als aus- reihend- erwiesen hat, um internationalen Verwickelungen Vonren Jen oder Jreungen zu verhüten. Wenn man aber fragt, welher Vortheil und Nazten bei einer solhen Wahrnehmung deutscher Interessen in

‘unserén , / ort des Fürsten Bismarck erinnert werden, daß ; ay (1) De meaäbie nahweisen, aber auf Grund der Er-

owie eine außerordentlihe Schuldentilgung.“

ung des. Sflavenhandels . und zum *

Sthuhgebieten für das Deutsche Rei resultiren, so mag an ih dieser

fahrungen anderer Nationen erwarten lasse.

Deutschen Unternehmungsgeist aber in überseeisGen Ländern in

" Schuß zu nehmen, das erfordert auch die deutshe Kolonialpolitik,

eine Politik, in welher auch wieder die erdrückende Mehrheit des deutshen Volks dem großen Staatsmann folgt.

Statistishe Nachrichten.

Der Uebersicht des Schiffsverkehrs. an den Quai- Anlagen in Hamburg, welche. die Deputation für Handel und Schiffahrt in Hamburg in Tabellenform zusammengestellt und ver- öffentlidt hat, find folgende Angaben entnommen. Es kamen über- haupt in Hamburg im Jahre 1888 an 3171 Schiff: von 6 247 322 ebm resp. 2 205 304 . Reg.-T. Raumgehalt (1887 2914 Swiffe von H 875 626 cbm, 1886 2762 Schiffe von 5 745 595 cbm), Unter diesen angekommenen Sciffen befanden \sich 1115 deutshe Dampf- \chife von 2692869 cbm resp. 950582 Reg.-T. (1887 994 deutshe Dampfschiffe von 2555221 cbm, 1886 851 deuts ampfschife von 2383336 cbm) und 19 Ee Segel\ch{iffe von- 2247 ebm resp. 793 Reg.-Tons (1887 33 deutsche

Segelschiffe von 4213 ebm, 1886 26 deutsche Segelschiffe. von

392 N ferner waren von den in 1888 angekommenen Schiffen 1534 englische Dampfschiffe von 2 860 274 ebm (1887 1418 eng- lishe Dampfschiffe von 2 673 574 chm), 81 französishe Dampfschiffe von 158 184 ebm (1887 76 französishe Dampfschiffe von 148 342 ebm), 82- norwegishe Dampfschiffe von 121 015 cbm (1887 77 norwegische Dampfschiffe von 113 818 an 53 \chwedishe Dampfschiffe von 62 837 cbm (1887 52 \chwedische Dampfschiffe von 54 854 ebm), 197 niederländishe Dampfschiffe von 198 188 ebm und 10 nieder- ländishe Segelsch:ffe von 1756 ebm (1887 178 niederländische Dampfer und 3 niederländishe Segelschiffe von zusammen 166957 cbw), 68 \panishe Dampfschiffe von 135630 ebm (1887 79 spanische Dampfsciffe von 156 873 cbm) 2c. Von den überhaupt angekom- menen Sw{iffen enthielten Ladung 2875 mit 5 884 370 ebm ‘resp. 2 077182 Reg.-T. (1887 2667 mit 5 573 960 cbm, 1886 2609 mit 5 479 441 cbm), während 296 Schiffe von 362952 cbm oder 128 122 Reg.-T. (1887 247 Schiffe von 301 666 cbm, 1886 153 Schiffe von 266 154 ebm) leer ankamen. Was die Abgangshäfen der angekommenen Swiffe betrifft, so kam die größte Zahl, nämlich 588 von 1070181 cbm (1887 476 von 887 701 cbm) aus London, 320 Schiffe von 1 454 095 cbm Raumgehalt (1887 320 Schiffe von 1 485 722 cbm) kamen aus transatlantishen Häfen.

Kunst, Wissenschaft und Literatur.

Lehrbuch des gesammten Privatrehts in ge- \chichcktliher, dogmatisher und wirtbschaftliher Betie- hung, mit Rücksicht auf die einschlägigen Materien des öffentlihen Rechts. Von Dr, Georg Prager. Berlin und Leipzig. Verlag von I. Gutteatag (D. Collin), 1889. Von diesem Werk liegt jeßt der zweite Band abgeschlossen vor, welcher das Obligationenrecht mit einem Anhang über Wechsel-, Gewerbe-, Han- dels-, See- und Urheber-Recht umfaßt. :

Im Verlage von E und: Siemens hierselbst erschienen soeben: „Aufsäße aus dem Wasserrecht“, von Dr. Baumert, Rechtsanwalt und Notar in Nauen, (Sonderabdruck aus „Glaser's Annalen für Gewerbe und Bauwesen®.) Das erste Heft, betreffend das Müblenrecht, enthält folgende Aufsäße: I. Ecrihtung von Triebwerkenz; 11. Veränderung an Triebwerken ; II[. Der Merkpfahl.

Das soeben erschienene neueste Heft (8) der eWiener Mod e* bringt zum Wiener Karneval eine große Zahl geschmadlckvoller Balltoiletten und Kostümbilder. Mit besonderer Anerkennung wollen wir betonen, daß daneben aber auch den Bedürfnissen praktischer

ausfrauen Rechnung getragen wird ; ein überaus reicher Loiletten-,

äsche- und: Handarbeitstheil bietet ihnen Material für häusliche Arkeiten in D und Fülle. Auch die Unterkaltungsbeilage ist text- li und illustrativ vorzüglih ausgestattet. ;

Bonn, 21. Januar. (W. T, B.) Deér Direktor der Pro- vinzial-Jrrenanstalt, Geheime Medizinal-Rath Professor Werner Nasse, ist gestorben.

Land- und Forstwirthschaft.

Das. „Forstwissenshaftlihe Centralblatt“ (früher „Monatsschrift für Forst- und Jagdwesen) unter Mitwirkung zahl- reicher Fachleute- aus Wissenschaft und Praxis herausgegeben von Dr. Franz Baur, o. s. Professor der Forstwissenshaft an der Universität München (Berlin, Verlag von Paul Parey) bringt in dem 1. Heft 11. (bezw. 23.) Jahrgangs 1889 folgende Original- Artikel; Nach E A T Nd von: Franz Baur in München; Geschichte der Aufastungstechnik und Aufastungslehre, ein Beitrag zur Geschichte des deutshen Waldbaucs, von Dr. K. J. May; fetner einen ‘ausführlichen Berit über die XVII. Ne deutscher

orstmänner vom 9. bis 13. September 1888 in München, (Re Behringer, Assistent an der forstlichen Versuchsanstalt München). Mannigfaltige literarische Berichte und Notizen bilden den übrigen Inhalt des Heftes,

Gewerbe und Handel. '

Berlin, 19. Januar. E fürStärke, Stärke- fabrikate und - Hülsenfrüchte von Max Sabersty.) Ia, Kar- toffelmehl 26—26} M, Ia, Kartoffelstärke 26—264 4, Ila. Kar- toffelstärke und Mehl 24—2%5 F, feuchte Kartoffelstärke loco und Parität Berlin 12,20 4, einzelne Waggons höher begabt, gelder Sycup 274 #, Capillair Export 282—294 #, do. Syrup 28—281 4, Kartoffelzuckder Capillair 28—284 4, do. gelber 27—27§ H, Rum - Couleur 36 40 #Æ, Bier e Couleur 36—40 5s, Dextrin, gelb und weiß, Ia. 36—36} #, do, sekunda 31—32 M,

lese und Schlesische 40—42 4, Schabe-Stärke 31—32 „S, .Mais- Si L L Reiss\tärke (Strahlen) 45—47 A, do. (Stücken) 42 —44 4, Victoria-Erbsen 18—21 4, Kocherbsen 17—21 46, grüne Erbsen 19—22. M, Futtererbsen 144—15 4, Leinsaat 213—23 „#4, Mais loco 134—144 t, Linsen, große 44—56. H, do. mittel 30—44 H, do. kleine 22—28 M, gelber Senf 14¿—21 #4, Kümmel 46—d2 H, Buchweizen 14—15 „H, inländishe weiße Bohnen 22—24 H, breite Slachbohnen 26—30 4, ungarische Bohnen 21—224 M, galiilve und russishe Bohnen 19—21 4, Hanskörner 17—19 46, Leinkuchen weißer 38—42 M, do. blauer 35—38 H, Raps- 0,50 M,

artien

16—18 ‘4, Mohn, kuden 16}—17} 4, Wehen chale 105—11 4, Roggenkleie 1 Hirse, weiße 18—21 « Alles per 100 kg ab Bahn bei P von mindestens 10 000 kg. :

Die Berliner Innungen im Jahre 1887. Dem soeben erschienenen Verwaltungsberiht der Gewerbe-Deputation des Madistrats zu Berlin ist ebenso wie im Vorjahr eine Nachweisung über die Verhältnisse der Innungen im Jahre 1887, im Umfang der Angaben der Innungsvorstände, beigegeben, Wir entnehmen derselben folgende Angaben von allgemeinerem Interesse, Diejenigen Innungen, welche bei Erlaß des Seidagels es vom 18. Juli 1881, betr. die Abänderung der Reichs-Gewerbeordnung, bestandén, haben nunmehr fämmtlih, mit Ausnahme von zweien, nämlih der Müller- und der Tuchsheerer-Jnnung, ihre Verfassung dem erwähnten Geseß entspre@end ‘umgeändert ünd sich auf Grund der abgeänderten Statuten neu konstituirt. Wegen der Nang der Müller- Innung sind die Ba aggen bei der höheren - Ver- waltungsbehörde noch niht- beendet, die Tuchscheerer-Jnnung reshäftigt ih dagegen mit ihrer Auflösung. Im vergangenen Jahre sind folgende Innungen neu errihtet worden: der Fuhrherren, der Budchdrucker, der Droguisten, so daß am Schluß der Berichtsperiode

Referent :.

Weizenstärke (lein) 21-38 4, Weizenstärfe (grohstüd 41—43 M. e

134

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' Gescäftgjabr weist bei einem Provisionsgewinn von 476 000 # einen

Re Di

jedoch die Vertheilung von nur 89/0 Dividende

versammlung beantragen und den verbleibenden Rest, fowie 18 000 46

aus der Spezialreserve dem ordentlichen Reservefonds zuführen, um

esen ar die volle geseßlihe Höhe von 300 000 46, gleich 10% des

Aktienka e u bringen. Der

di

L

e 0)

67 Innungen bestanden. Dieselben hatten am Anfang des Jahres 16 626 Mit leder

denen G Mitglieder verbliebèn, was einer 39% entspricht. Sämmtliche Berliner Innungen besaßen ein Kapital- vermögen von 699 139 4, darunter die Schuhmacher 180 000 4, die Séläwdter 137 000 4, die Schneider 108 150 G Die Jahresbeiträge der Mitglieder \{wankten zwischen 1.46 (bei den Kammmachern, Klempnern, Lackirern, Seidenwirkern, Webern und Wirkern) und 40 ,46(beim Bund der Bau-, Maurer- und Zimmermeister); am häufigsten sind die Jahresbeiträge von 3,4 bis 6. Ueber die Einnahmen sind diesmal keine An gemaÿHt, wohl aber über die Ausgaben. - Dieselben betrugen für d

munerationen. Ein arges Mißverhältniß waltet in dieser Beziehung augenscheinlich bei den Gürtlern und Korbmachern ob, wel{e bei einer Gesammtausgabe für Innung8zwecke von 700 bezw. 1095 #4 nicht weniger als 600 bezw: 1000 # auf Gehälter und Remunerationen verwenden, Die Innungsmitglieder beschäftigten im Jahre 1887 im Ganzen 28 635 Gesellen; ferner waren bei

Ueber die Leistungen der 31 Innungen waren Fahshulen vorhanden, für welche Seitens der- selben 13 928 „G aufgewendet wurden. Berichtsjahre von 2237 Lehrlingen, 326 Gesellen und 20 Meistern uer sämmtlich Damenmäntel - Schneider) besucht; unter den

Meister-Prüfungen haben 271, Gesellen-Prüfungen 1422 stattgefunden ; zu den lehteren sind meist Gesellen zugezogen worden.

156 4 für Lokalmiethe und 400 „4 Remuneration für den Vorsteher auf-

ew

Eebrlinge im Jahre 1887 übernachtet. Arbeits-Nachweisebureaus für Gesellen und Lehrlinge eingerichtet, darunter 22 in Verbindung mit : dieser Stellen baben 27 210 Personen Arbeit erhalten. der Innungen für. diese Einrichtungen beliefen |ch auf 4806 „S, die Einnahmen (pro Person 10 î h

Ausschüsse, namentli Gesellenaus\hüsse waren bei 50 Innungen vorhanden; leytere hielten 203 Sißungen ab, in denen größten- theils Meister

wurden.

Schiedsgericht der lder anng otto famen 24 Sachen, Seitens der einzelnen Innungen 57 i

Gesellen und 73 zwishen Meistern und Lehrlingen zur Entscheidung. Nebenstatuten (für Kassen) bestehen bei vielen Innungen, und zwar 17 Krankenkassen, 47 Sterbekassen und 37 Unterstüßungs- und andere Hülfskassen für Meister und § Krankenkassen für Gesellen und Lehr- linge, welche ten Anforderungen des § | geseßes vom 15. Juni 1883 entsprehen und 5967 Mitglieder hatten und insgesammt 62 342 #4 verausgabten.

und Friseure, Bund der Bau-, _ imer ( errückenmacher, Sattler, Riemer und Täschner, Schmiede, Schneider,

S O Schuhmacher, Stell- und Rademacher, Tapezierer, i

Schü i läßt, lat der neunte Jahrgang, 1889 vor. Das umfangreiche Werk enthält eine Zusammenstellung - sämmtlicher deutshen und der haupt- \äclichsten ausländischen Eisenbahn-, Bank-, Industrie- und Versiche- rungsaftien und Obligationen, sowie der Anleihen und Pfandbriefe von Staaten, Städten, Kreisen, Genossenschaften, Hypothekenbanken 2c. mit Angabe des Werthes der dischen und ausländischen li \chlagebuh ist für den Kasfirer und Rendanten aller Geschäfts- und Gewerbszweige fast unentbehrlich und findet naturgemäß immer wei- tere Verbreitung, wenn es, wie die seit Jahren bewährte Franz Schüß sche Arbeit, unbedingt zuverlässig ist. Jn der äußeren Anórdnung erscheint

wieder gewachsen, Der Verfasser bemerkt in der Vorrede, daß in Folge des Erlasses des russishen Finanz - Ministers, ein cheine und verloosten Obligationen von den Z Abschnittes i 1 Neubearbeitung befindet sich in einer dem Buch angefügten Beilage, welche nunmehr - das genaue Verzeichniß sämmtlicher Effekten, deren Zinsscheine und verlooste Obligationen zu , 1 werthen sind, enthält mit Angabe der Rubelbeträge, für welche die ee sie seit 1, Januar 1889 in Zahlung zu nehmen haben.

as freundlih und dauerhaft ausgestattete Buch (Preis 15 #4) kann den. Interessenten angelegentlih empfohlen werden.

zwe Hrn. von Maybach, eine Adresse gerichtet, in welcher sie der dankbar- sten Anerkennung für die werkthätige Fürsorge, welhe der Minister dem Handel und der ta dem Verkehrêgebiet hat angedeihen lassen, sowie für die mustergültige

O O IPIISQN en Aufgaben und der hochherzigen Worte, be

Einnahmen, sondern auf die thum: des nationalen Wohlstandes gear werden. 5

und Guttapercha-Compagnie in Hannover für das Jahr 1888 l wiederum, wie ‘in den Vorjahren, die Vertheilung einer ividende von 27 9%.

seßte, wie „W. T. B.® meldet, die Dividende für das Jahr 1888 auf 13% fest, gegen 11 9% im V

ladungen angeboten. betxugen in der Woche. vom 12, bis 18. Januar: Englischer Weizen 3614, fremder 31 669, englishe Gerste 3463, fremde 12 603, en MEe

Malzgerste 19 977, Orts. f

vergangenen Woche oll. 2 628 183 Doll. gegen 3 565 027 Doll. in der Vorwoche.

: 955 traten neu hinzu, 436 \{ieden aus verschie- ründen aus, so daß ‘am Schlusse des Berichtejahres 17 145 unahme um 519 Köpfe oder rund

1 uungsgwe e 631 M, darunter 24 396 A für Gehälter und 8846 #4 für Re-

ihnen am Anfang genannten Jahres 7005, ain Ende 8193 Lehrlinge beschäs- von denen 2943 oder rund 36 % bei ihren Meistern wohnten. nnungen wird. Folgendes berihtet. Für

Diese Anstalten wurden im

ülern waren 114 bei Nicht - Innungsömitgliedern beschäftigt.

Bei 45 Innun- bestanden Herbergen, für welche 3084 4 zu den allgemeinen Kosten,

det wurden. In diesen Herbergen haben 26 369 Gesellen und Tine - i Bei 54 Innungen sind Vermittelung

Dur( die Die Kosten

Herberaen.

is 1 M) auf 3900 4 Sämmtliche

anwesend waren, während zu den Sitzungen übrigen Aus\chüse die Gesellen nur selten zugezogen Dem Innungsaus\huß der vereinigten nnungen Berlin gehörten 40 Innungen an. Bei dem Swhiedsgericht Innungsaus\chusses waren 535 Klagen eingegangen; bei dem

treitigkeiten zwischen Meistern und

, 73 des Krankenversicherungs-

i R Die Mee ters ¿ m e Reihs-Gewerbeordnung besaßen nnungen äder, Barbiere e, | Mud und Bimméninelstbs, Maler,

ler).

Von dem bekannten Sammelwerk „Der Zinsschein“, hes der Coupons-Kassirer des Bankhauses Jacob Landau Franz im Selbstverlage (Berlin N. 4, .Kesselstr. 26) erscheinen

Zinssheine und der inlän- ahlstellen. Ein solches Hü:fs- und Nach-

neue Band den älteren gegenüber unverändert, do ist der Inhalt

we der anordneze, zu denen die Zins- russisher Gold - Anleihen oll-Aemtern angenommen wurden, eine Neubearbeitung des „Russische Zollzinssheine" nothwendig wurde. iese

e Reduktion der Beträge

Zoll-Zahlungen zu ver-

Die Mitglieder und stellvertretenden Mitglieder des Bezirks - enen s zu Frankfurt a. M. haben am Schluß der ten Sißungsöperiode an den Minister der öffentlihen Arbeiten,

Industrie, der Land- und Forstwirthschaft auf

ganisation und gedeihlihe Forteniwickelung der Staatsbahn- rwaltung Auasdruck verleihen. „Wir gedenken insbesondere“, heißt am Sw{hluß der Adresse, „Ew. Excellenz hoher Auffassung der den Eisenbahnen der Hauptwerth niht auf die finauziellen O des Verkehrs und das Wachs-

für das verflossene

Die Bilanz der hiesigen Maklkerban

„& aus und würde die Vertheilung einer Der Aufsichtsrath wird

bei der General-

ngewinn von 363 000 l vidende von nahezu 109% ermöglichen.

echnungsabschluß der Continental-Caoutchouc-

Die Hamburg-Altonaer Pferdebahn-Gesellschaft

orjahre. London, 19. Januar. (W. T. B.) An der Küfte 6 Weizen-

‘21. Januar. (W. T. B.) Die Getreidezufuhren

remde —, englisher Haser 1404, fremder 70337 nglisdes Mebl 17 378, fremdes 23 270 Sack. New-York, 19. Januar. (W. T. B.) Der Werth der in der eingeführten Waaren betrug 9101565

egen. 9 133 005 Doll. in der Vorwoche; davon für Stoffe

Submisfionen im Auslande.

f L Italien. : s 1) 28. Januar. Turin, R. Fabbrica Armi: 50000 Stüd

2) 31. Januar. Mailand, Genio militare: Bau einer

-Kavallerie-Kaserne. Voranschlag 1 260 000 Lire.

Fra es Hn Deo stehend: bei der Direktion der Mittel- ailand: T 3) Ns QT Raus zu 6 t’ Tragkraft für die Station omo—San Giovanni.

4) Zwei Brüclkenwaagen zu je 30 t Tragkraft für die Fracht- gutstation Rom-Termini. (scalo merci piccola velocità.) 5) Bau der Eisenbahnstreckde Minturno—Gaëta, Linie Sparanise— Gaëta. Länge 56 094 km. Stahlschienen zu je 9 m Länge das Stü; Gewicht 36 kg das laufende Meter; 11 Traversen.

Neue Me L ne Bul een : 6) Lokalbahn zwishen den Orten Umbertide igs Arezio— Fofsato) und Perugia in Umbrien. Näheres bente! ch der zu er- wartendèn Lieferungen, sowohl bei dem Bürgermeister von Perugia, als auch bei der Direktion der S§ocietà ferroyie Appennino-centrale, welche leßtere den Bau der Bahn zu übernehmen gedenkt. 7) Bau einer Lokalbahn von Turin über Piova nah Casale durch ein von dem Ingenieur Vincenzo Soldati vertretenes Kon- sortium in Turin. / Näheres ebendort. ; 8) .Bau einer normalspurigen Bahn von Santhià über Borgomanero-Gravellona nah Intra am Langensee, als direkte Verbindung zwischen Turin und der geplanten Simplonbahn. Näheres bei der Deputazione provinciale in Zurin. 9) Bau einer Lokalbahn im Valle camonica von Iseo nah Edolo, Provinz Brescia, ' Näheres bei der Deputazione provinciale

in Brescia. : II. Spanien. i

1) 23, Februar. Ayuntamiento constitucional de” Castellón: Einrichtung der Gasbeleuhtung in der Stadt Castellon. Näheres in spanischer Sprache beim „Deutschen Reichs-Anzeiger“.

9) 8, Februar. Fábrica de Fundicion in Trubia: 32 Paar Röhren 2c. aus Stahl, 15-mm, System Ordóñez. Voranschlag 2368,45 Pes. pert. m. Kaution 5% des Gesammtwerths. Näheres

meerbahn in

an Ort und Stelle.

Verkehrs - Auftalten.

Hamburg, 20. Januar. (W. T. B.) Die Postdampfer „Rugia“ und „Thuringia“ der Hamburg-Amerikanischen Padetfahrt-Aktiengesellschaft baben, ersterer von New-York, leßterer von West-Indien kommend, heute Morgen Lizard passirt. Triest, 20. Januar. (W. T. B.) Der Lloyddampfer ga store* ist heute Nachmittag aus Konstantinopel hier einge- ofen. : London, 19. Januar. (W. T. B,) Der Castle-Dam pfer „Garth Casftle* hat heute auf der Heimreise Lissabon passirt.

Theater und Musik.

Eine recht freundlihe Aufnahme fand der am vorgestrigen Abend im Residenz- Theater an Stelle des bis dahin QIOeA Einakters „Am Telephon“ aufgeführte „dramatische Scherz“ in einem Aufzuge: „Im Boudoir“ von Franz Wallner und Th, Brandt. Wenngleih der Grundgedanke niht durchaus neu. ist, so ift er doh recht gefällig bearbeitet. Es ist ein nettes Kleeblatt, das uns da vorgeführt wird : Vater, Sohn und Schwiegersohn im Boudoir einer Sängerin. Diese hat angebli eine Tausendfranknote verloren und läßt den Verlust inseriren; ihre Liebhaber benußen die Gelegen- heit, si ihr gefällig zu erweisen und so treffen von ihnen denn jene Drei sich durch Zufall. bei der Sängerin. Von den Dreien \{eint der Schwiegersohn ja ares aus dem Wege der Besserung zu sein, nahdem er das Leben zur Genüge gekostet; von dem Schwieger- papa aber kann kaum das Gleibe gesagt werden und, sein Sohn folgt der von jenem vorgezeihneten Fährte. Die Vorstellung war eine recht tübtige. Hr. Pagay wußte aus dem alten verlebten Aba De Mieux eine seiner beliebten carakteristischen iguren zu gestolten. Hr. Reus als Arséne- hâtte vielleiht etwas flotter spielen können, seine Rolle bot dazu reihlich Gelegenheit. rl. Kronau und Frl. Zipser fanden sich in ret zufriedenstellender eise mit ihren Aufgaben ab. Auch Hr. Wallner, einer der Mit- arbeiter an dem harmlosen kleinen Werkchen, verstand es, der Partie des Gaston de Servalle zu freundlihem Erfolge zu verhelfen. Das Publikum verhielt sh diesem „dramatischen Scherz“ gegenüber recht wohlwollend und wohnte darauf in der behaglihsten Stimmung dem zugkräftigen Lustspiel „Nervöse Frauen“ bei Zum Besten des unter dem Protektorat des Feldmar- {alls Grafen von Moltke stehenden Oberlin- Vereins gab der hier weilende Komponist Hr. F, A. Dreßler, der sich son mehrfach um diesen edlen Zweck verdient gemacht hat, ein Concert in der Sing-Akademie, bei welhem außer einem aus verschiedenen kunstliebenden Kreisen gewählten Damenchor und dem Sängerbunde des Berliner Lehrervereins noh die Damen Fr. Schmidt-Köhne, r S@{midtlein und die Hrrn. Ernst (Königlicher Kammersänger), Professor Felix Schmidt, sowie dec Hosschauspieler Hr. Kahle mitwirkten. Das Philharmonishe Orchester und die Chöre befanden ih unter der Leitung des Concertgebers, dessen Werke allein den Inhalt des Programms ausmachten. Die Mußk zu dem Trauerspiel „Krimhilde“ (nah der Dichtung von Arnd-Kürenberg) begann mit einer recht charakteristisch gehaltenen, nur einiger Kürzun- gen bedürftigen Ouverture, der ein kleines Gesangsolo: „Volker's Lied*, von dem Barytonisten Hrn. Schmidt treflich vorgetragen, folgte. Den Beschluß dieser Musik machte eine „Meerweiber-Scene“ für Sopran-Solo, Frauenchor, Deklamation und Orchester. Außer einigen melodiös gehaltenen Solosägen enthält leider die auf Wirkung des Orchesters und Chors gestüßte Komposition so wenig musikalish Anziehendes, daß uns dieselbe für eine öffentlihe Auf- führung niht geeignet erschein. Nach einem von den Damen Schmidt-Köhne und Schmidtlein mit großer Präzision vorgetragenen Duett: „Wer nie sein Brot mit Thränen aß“ folgte eine Festkantate, deren Text zam Geburtstage des Kaisers Wilhelm I. von E. von Wildenbruch gedichtet ist. Das von patriotisher Begeisterung erfüllte Werk, dessen Eindruck durch die Betheiligung der genannten vortreff- lihen Solokräfte, namentliG des Hrn. Ernst, ganz besonders gehoben wurde, erfreute sh einer sehr günstigen Ausnahme von Seiten des zahlreich erschienenen gewählten Publikums. Einen Glanzpunkt des Abends bildete die Deklamztion des Hrn. Kahle, der das berühmte Gedicht: „Unser Kaiser Wilhelm T.“ von E. von Wildenbrud), niht wie ein Deklamator, sondern wie ein Veteran, der seinen geliebten Kaiser selbst dur das Leben begleitet hat, vortrug. Tiefe Rührung ergriff die Zuhörer. Ein von dem Sängerbunde des Berliner Lehrervereins kräftig und sckwungoos auss gefü rter Chorgesang patrioti naeh è halts beschloß den Abend. e. rin G

Königliche Hoheit der P lexander und der Feldmarschall

raf von Moltke wohnten dem Concert - bei.

In der Parochialkirche (Klosterstraße) findet am Freitag, den 25. Januar, Abends 74 Uhr, ein Concert zum Besten des seit mehreren Jahren erblindeten Familienvaters Hermann Werth statt. In dem Concert wirken die Sängerin Frl. Nittschalk, die Violinistin Frl. Karstedt, der Kapellmeister Hr. Finsterbusch, der Chor der S, unter Leitung seines Dirigenten

rn. Böttcher, und der Organist # Adolf Friedrid mit. Aus dem rogramm stehen Werke von Seb. Bach, Händel, Beethoven, Mozart, lbert Becker, Schubert, Schumann, Bizet u. A. Billets à 1 4 nd'in der Hof-Musßkalienhandlung von Bote u. Bock ans er» traße a und am Concertabend ám Eingang der Kirche’ zu haken. _— Vor längerer Zeit wurde bereits an dieser Stelle auf -S neues System zur leihteren Erlernung des Klavierspielens a P welches inzwishen unter dem Namen „Lindstagedt's Selbst-o klavierlehrer“ der Oeffentlichkeit dur den Druck zugänglich ge- macht ist. Der „Selbstklavierlehrer “* birgt eine Grfindung, welche in der angedeuteten Richtung von weittragendster Bedeutung werden kann, indem sie die Erlernung des Klavieripiels dergestalt erleichtert, daß Ieder, der Musik liebt, ohne sie bisher praktisch ausgeübt zu haben,

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ch ohne große Mühe und ohne Lehrer {hon nah einigen Woh VE TaLe Elber i Klavier verschaffen kann. Das Vou Bla