1889 / 22 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 24 Jan 1889 18:00:01 GMT) scan diff

Feine Schwankungen erfahren. Die Tend

rend von großem Umfang. e begehrt und keinen großen Kaffeemarkt hatte sich für Iltung kundgegeben, der gels en waren. Milde S esten Preisen. Am Metallmarkt herrschte

Be war

Brasilforten

apathische Tad Spekulationsluft war fast gar niht vorhanden

okfowaare ek E Ti urchge e

Geschäftes, doch während Schmalz, Swweinefleisch in ‘Fässern und

ih enige, fest gehalten.

reisen;

[cas nachgiebiger. Tendenz 864 C. am Schlu

\

und die Umsätze in beshränkt. Provisionen erfreuten

Speck niedriger gingen, hatte Raff. Petroleum ftill bei unveränderten P

edürfnissen ift Terpentinöl bei tie rz dagegen, bei

n, Ha blieben. Wolle war in nur m Pa . Am Zuckermarkt war die

waaren hat eine kleine Besserung gezeigt. Der

arallelwohe des Vorjahres. Verkehrs - Anstalten.

Graphische Darstellung der Beförderung einiger

Frachtartikel in den Verkehrsbezirken

der Güterbewegung auf deutschen Eisenbahnen für das ; } III. Jahrgang. Bearbeitet im Auftrage des König- lich preußishen Ministers der öffentlihen Arbeiten von Eisenbahn - Direktion Brockhaus

Jahr 1887.

der Königlichen Leipzig , Kommissions - Verlag von F. A.

0 M für das ganze Werk, 2 F für die

In dem vorliegenden III. Jahrgange (1887) wird die kartographische Darstellung der „Güterbewegungsstatistik*“ fortgeseßt, ohne daß in der Form der Darstellung, der Zahl der Frachtartikel oder den

rungen gegenüber dem II. vorgenommen wären.

Toblen-Briquets, 5) Mehl,

der einzelnen „Verkehrsbezirke“, umgebende Ausland für die

nehmen.

die Ziffer des Vorjahres aufgeführt, bei den nah

zelnen Bezirken beförderten Mengen dagegen (wegen Raummangels)

nur durch ein +, oder + angedeutet, ob gegen

Zuwachs bezw. eine Abnahme stattgefunden hat oder ob die gleihe In den Erläuterungen sind die

Menge befördert worden ist. iffern der Zu- und Abnahme für die nah

es ferner ermöglicht worden, das dur Angaben über den Schiffsverkehr zu In den Karten selbst sind bei den

Tagen eine weichende; desgleichen ift Mais Mrg Mata l ( 3 a er e doch sind die S epde verd ngen dieses levteren Cereals Foctwäh: M eränderungen unterworfen. Am

zufolge große S orten waren

ruhigem Geschäft etwas ge- iemlißer Nachfrage, ßigem Begehr, aber fehr fest im : 1 timmung eine flaue, und sind

eise vor einem Rückyang nur dur die kleinen Ankünfte bewahrt Os raffinirte Waare is bei mäßiger Nachfrage unverändert ge- lieben. Das Geschäft in einheimischen und fremden Manufaktur- i Import fremder Webstoffe betrug für die am 11. cr. beendete Woche 3 665 027 Doll. gram 3 373 654 Doll. in der Vorwoche und 3 473 716 Doll. in der

Jahrgange nennenswerthe Aenderungen Es sind wieder 7 Blätter, welhe die Be- wegung nachstehender Güter graphisch darstellen: 1) Braunkohlen, Braunkohlen-Briquets, Braunkohlen-Koks; 2) Steinkohlen, Stein- | fall teinkohlen-Koks; 3) Weizen und Spelz ; 4) Roggen; ühlenfabrikate, Kleie; 6) Roh- 2c. Eisen ; 7) aller Art. Auf den Karten ist die geographishe Lage und Abgrenzung

in welhe Deutschland und das i de Zwecktke der Güterbewegungsstatistik eingetheilt ist, ersihtlih gemacht. Die Bezirke sind mit ihren Ordnungs- nummern bezeihnet und die zu denselben gehörigen Gebiete aus dem beigedruckten Verzeichniß der Verkehrsbezirke genauer zu ent- Die von den einzelnen Bezirken abgesandten bezw. dort an- gekommenen Mengen sind an der betreffenden Stelle oder am Rande der Karte eingetragen; die Gewichtsmengen sind in Tonnen angegeben. Zur Vergleihung ist in den Karten bei den Gesammt-Verkehrsmengen

und von den einzelnen Bezirken beförderten Mengen nachgewiesen. Durch die Unterstüßun

des Unternehmens von Seiten des Kaiserlichen Statistishen Amts ift Bild der Güterbcwegung

' wichtigeren stationen der großen Stromgebiete sowie bei den Seehäfen die Mengen der Ein- und Ausfuhr mit blauen Ziffern angegeben, ür den Flußverkehr sind die Richtungen zu Berg und zu Thal durch feile bezeichnet, bei den Seehäfen einzeln die Gewichtsmengen auf-

engen des dargestellten für den: Export g gefügt worden,

eine abwartende fia bege aus-

ängen , m Ganzen eine | worden, als di nicen \

ig begehrt, bei | den früheren deni

Pipe line Certi-

ergänzt worden. Diejenigen f. Von Stwiffffs- il

eographishen Gesammtbildes

AR An nit gestatteten, zur Darste

London, 23.

unverändert

der Ausreise Ma deira passirt.

nung erwartete Concert der

Philharmonie statt.

der Statiitik

zu Erfurt. (Preis

Einzelkarte). | Jahre, seit ihrem legten

an ihr vorübergegängen ist, und

rläute- | die ihr liebgewordene Heimath

açoneisen | Leistung begrüßt. Den

steigert, wenn wir auch

auch an diesem Abend wiederum

und von den ein-

das Vorjahr ein (Ohne Bei der gestern 179. Königlich preußis der Nachmittags-Ziehung:

noch vervollständigen.

Schiffs-

3 Gewinne von 10000 174 368.

26 Gewinne von 3000

nur_unter den Erläuterungen mitgetheilt werden. Endlich sind den Erläuterungen für dgenigen Orte des Reich8gebiets, welhe größere rtikel8 (1000 bezw. 500 t) versandt und empfangen ain Angaben über den Aus- und Eingang insoweit bei- als bezüglihe Angaben von den Verwaltungen, welchen diese Stationen angehören, eingelaufen sind. ist dieser Verkehr in der d ma vit Ausgabe, - abweihend von nsowe Orte, welche besonders große betreffenden Frachtartikel versandt oder empfangen haben, rot f{chwarz unterstrichen wurden, Wie im vorigen Jahre, so sind auch im neuen Jahrgange in den Oa duktions- bezw. Ein- und Ausfuhrverhä gestellten Frachtar tikel ute und dur Vergleichung mit dem Vorjahre

ung gebracht worden.

Januar. (W. T. B.) Der Castle-Dampfer eGarth Castle“ ist beute auf der Heimreise in London an- aekommen, der Dampfer „Drummond Castle* hat heute auf

Theater und Musik.

Das in unseren musikfreundlihen Kreisen mit großer Span- rau unter Mitwirkung des Professors Joa ch im und des vom Professor Bargiel geleiteten philharmonischen Dr e

att. Nach einer Ouverture von Bargiel, „Pro- metheus* betitelt, die bei geshickter Behandlung der orchestralen Mittel fließend und klangvoll erschien, ohne viel neu Erfundenes darzu- bieten, spielte Professor Joachim die selten gehörte Phantasie für Violine und Orchester von Schumann und elektrisirte die Zuhörer dur die un- übertrefflihe Art, in welcher er dieses geniale Werk vortrug. Alsdann er- \hien unter lautem Jubel des sämmtliche Pläße des Saales und der Logen enen B erschien die gefeierte Veteranin der Kunst. Troß der

e

ihr Auftreten wie ihr Spiel, daß diese Spanne der Z

Kraft des Anschlags, mit vollkommener Beherrschung des Technischen und mit feinsinnigster Ausdruckäweise spielte F \{sône Concert (F-moll) von Chopin. Durch nicht endenwollenden Bei- und Hervorruf, Tus des eines Riesenkranzes wurde die Künstlerin nah dieser vollendeten

ein Concert (in ungarisher Weise) für von Joachim, ein Werk, das, dem angegebenen Titel entsprechend, besonders im Adagio und im Finale „alla Zingara“ sich effektvoll i ( niht vershweigen wollen, daß Kürzungen dem Totaleindruck der Komposition günstig sein würden. Stürmischer Beifall und wiederholte ‘— Das Philharmonishe Orchester bewährte unter Leitung Bargiel's

Mannigfaltiges. Preußische Klassenlott erie.

fortgeseßten Ziehung der 4. Klasse er Klajsenlotterie fielen in

1 Gewinn von 300 000 A auf Nr. 18 974. 2 Gewinne von 15000 46 auf Nr. 14 599. 120 830.

6 Gewinne von 5000 #4 auf Nr. 104 962. 106 473. 157 623. 163 219.

15 065. 18592. 25168. 37 883, 55086. 70 145. 95 355. 97 417. 99285. 106 159. 109 261. 111 883.

Auf den Karten selbst zur E gebracht engen der

bezw.

tnisse der in den Karten dar-

Bezirke, welhe im Rahmen des die Eintragung der Zahlen wegen find am Rande der Karten besonders

Clara Schumann fand gestern

chesters im Saale der

c\heinen dahingegangen sind, zeigte eit spurlos daß der Concertsaal auch noch jeßt geblieben is. Mit unges{chwächter r. Schumann das Orchesters und Ueberreihung

des Abends bildete

Schluß Violine und Orchester

einige ervorrufe ehrten den Meister.

feine anerkannte Vortrefflihkeit.

Gewähr.)

é. auf Nr. 30 436. 145 353, 47 552. 66 312. M auf Nr. 10422. 10595.

70 398. 116 249.

ebersihten über die Pro-

\

35 Gewinne von 1500 # auf Nr. 964. 3762. 6328 9304. 9647. 17880. 18311. 19732. 27 862. 41 878. 43 971 ‘45210. 53578. 71284. 83711. 84141. 93142. 94301 97978. 100623. 115687. 115693. 117632. 121 138 123012. 123441. 140451. 150026. 151213. 16166 162 282. 166676. 177061. 186488. 187659, \

40 Gewinne von 500 # auf Rr. 3846. 10504 17786. 22617. 27648. 29404. 37417. 40629. 41 436 41 808. 45 909. 46 166. 49242. 66493. 66 732. 69 913 TT857. 80 155. 81172. 83951. 89262. 92754. 9294 95 777. 99 387. 100925. 104228. 115387. 117936, 119595. 119972. 132866. 137163. 138444. 155539. 161 040. 163 553. 170085. 177142. 187 030.

Vei der heute fortgeseßten Ziehung der 4. Kla 179. Königlich preußisher Klassenlotterie fielen in der Be m (

1 Gewinn von 150 000 64 auf Nr. 77 964.

1 Gewinn von 75000 4 auf Nr. 94 548.

1 Gewinn von 15000 M auf Nr. 87 434.

2 Gewinne von 10 000 M auf Nr. 131 854. 169 201.

4 Gewinne von 5000 #4 auf Nr. 104187. 122 519,

152 878. 185 819.

33 Gewinne von 3000 #( auf Nr. 7435. 9168, 17502, 29323. 45257. 45748. 54 472. 54665. 55 619, 69 222, T1 285. 71981. 73434. 74390. 83850. 84267 87212. 106286. 106888. 108951. 111932. 112113, 115050. 122 842. 130657. 136 957. 140865. 142 950. 154597. 164690. 179729. 184777. 188328.

29 Gewinne von 1500 # auf Nr. 1871. 2809, 7415. 8664. 14957. 17138. 28 525. 46 248. 54607. 59 374, 73810. 80482, 92153. 94921. 95279, 97433. 111 210, 114572, 115138. 125530. 128828. 130975. 138366. 140 627. 143 795. 144568. 156819. 157979. 183 389,

36 Gewinne von 500 6 auf Nr. 5313. 10 439. 11 070, 11 161. 11595. 26026. 28741. 29898. 33383. 38573, 40356. 42 020, 42710. 47371. 50583. 61390. 62 350, 63 002. 70 215. 76 748. 82108. 99136. 105 735. 112 168, 119275. 119886... 120134. 123425. 134392. 155130, 163 999. 164401. 172308. 182104. 183653. 186 080.

Die Kartenausgabe für den Ball des Vereins „Berliner Presse“ ist offiziell geshlossen, und die einzelnen Billet-Ausgabestellen haben ihre Thätigkeit eingestellt. Nur noch an der Hauptausgabestelle, bei Hrn. Georg Schweitzer, Taubenstraße 53 III, sind in einer sehr beschränkten Anzahl Karten für einzuführende Gäste zu haben. Den Künstlern und eten Firmen, die {ih beeifern, das am Sonnabend, den 26. d., in der „Philharmonie“ stattfindende Fest des Vereins „Berliner Presse“ zu vershönen, haben {ih neuerdings noch mehrere andere hiesige Geschäfte mit reizvollen Ueberraschungen hin- zugesellt.

Die Verwallung des N ordland-Panoramas der Friedrih- stadt hat sh im Hinblick auf den großen Erfolg, der mit u A vbilligen Sonntag“ erzielt wurde, veranlaßt geschen, auch für den nächsten Sonntag, den GeburtstagSr. Majestät des Kaisers, den Eintrittspreis auf 60 S herabzuseßen. Gleichzeitig hat die Direktion, wie hon früher, zur Vor- und Nachfeier des Kaiser- Geburtstages, ¡um Sonnabend und -Montag, der hiesigen Garnison eine arößere Anzahl Billets kostenfrei zur Ver- fügung gestellt. Freunden der Nordlandsnatur kann nur empfohlen werden, die günstige Gelegenheit des billigen Eintrittspreises wahrzu- nehmen, um mit ihren Familien die großartigen und interessanten malerishen Darstellungen zu besichtigen.

London, 23. Januar. (A. C) Der auf der Rhondda- und Swansea-Bay-Eisenbahn, unweit Cardiff, in der Her-

. aus Gründen der Sittlichkeit auszuschließen,

en Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Slaats-Anzeiger

Erste Beilage

Berlin, Donnerstag, den 24. Januar

1889,

É E Ä E ER REE E E R N eet O E R E

Das Angebot der Kinderarbeit ist bei Weitem Aus den Berichten der Fabrikinspektoren

Nichtamtliches.

reußen. Berlin, 24. Januar. Jm weiteren Verlau;

der Aa (25.) Sißung des Reichstages erklärte bei der Berathung des von der deutschfreisinnigen Partei unter- stüßten Antrages Baumbach: „Der Reichstag wolle beschließen : die verbündeten Regierungen zu ersuchen, noch im Laufe dieser Session dem Reichstage den Entwurf eines Nachtragsgeseßes ur Gewerbeordnung vorzulegen, betreffend die weitere Aus- bildung der Arbeitershuß-Gesezgebung in Ansehung der Frauen- und Kinderarbeit“, in Verbindung mit dem vor zwei Fahren vom Reichstage angenommenen, von den Abgg. Hive und Lieber eingebrachten Gesetzentwurf, der dieselbe Materie durch Abänderung der Gewerbeordnung geseh- lich zu regeln bezweckt, in fortgeführter Rede der Abg. Baumbach : Auf dem Gebiet der Frauenarbeit lägen die Ver- hältnisse nicht so einfa, wie bei der Kinderarbeit. Die Frei- sinnigen wollten keinen Eingriff in die Erwerbsthätigkeit der Frau, sie wollten nur ihre Verhältnisse regeln und bessern. Den Grundsay hielten sie fest, daß man die eigentliche Be- stimmung der Frau in der Ehe und in der Familie nicht iUuforisch machen solle. Der Hr. Staatssekretär von Boetticher erwiderte neulich, daß die Bestimmungen für die österreichischen abrikinspektoren, die er (Redner) lobend hervorgehoben, aus M bayerischen Jnstruktion genommen seien. Troßdem bleibe Redners, Behauptung bestehen, daß in Oesterreich die Fabrikinspektoren eine Vertrauens- stellung gewonnen hätten, wie es bei „uns 1m Großen und Ganzen noch nicht der Fall sei. Er wolle gerade das entwicklungsfähige Jnstitut der Fabrikinspektoren heben, und wenn er da auf das Ausland hinweise, so sei das nicht tadelnswerth. Jn dem Fall, den der Düsseldorser Fabrik- inspektor berichte, daß in Sleifereien noch Mädchen in männlicher Tracht und anstößiger Kleidung beschäftigt würden, habe der Bundesrath von seiner Befugniß, die Frauenarbeit s

emacht. Der Herr Staatssekretär meinte nämlich, als er Ma die Thatsache vorbrachte, er (Redner) könne do nicht wissen, ob der Bundesrath niht von seiner Befugniß Gebrauch gemacht habe. Er (Redner) konstatire, daß das nicht geschehen sei, obwohl dieselbe Klage {on 1885 erhoben worden sei. Seine Partei wünsche zunächst eine größere Berück- sichtigung der Wöchnerinnen und der Frauen în gesegneten Umständen, die Ausschließung der Sonn- und Fesltags- arbeit und der Arbeit am Abend vor solhen Tagen, ferner die Aus\{ließung der Frauenarbeit zur Nachtzeit, allerdings mit gewissen Ausnahmen durhzuführen ; den verheiratheten Frauen müsse eine größere Mittagspause gewährt werden, und in den Fabriken müßten besondere Ankleideräume für die Frauen vor- e sein. Ueber Alles dies herrsche zwischen den Parteien eine Differenz. Schwieriger wäre die Frage eines Maximal- arbeitstages iür verheirathete Frauen. Wollte man zwischen verheiratheten und unverheiratheten Frauen unterscheiden, so würde man die verheiratheten s{hließlih ganz verdrängen. Fn der Presse werfe man den Freisinnigen nun vor, daß sie, gedrängt durch die öffentlihe Meinung,

aber seine, des

denen nach seiner Ueberzeugung auf dem Gebiet der Gesetzgebung Abhülfe aesha}t werden kann. Also gegen diesen Vorwurf vert eidige ib den Bundesrath weiter nicht. Jh glaube, die Geschichte der leßten 10 Jahre giebt wirkliche Beweise dafür, daß er unbegründet ist. Ebenso unbegründet ist au der orwurf, der von anderer Seite erhoben worden ist, daß der Bundesrath sich in den Dienst der Großindustrie gestellt habe und daß er die arbeitenden Klassen, soweit is überhaupt der Großindustrie dienstbar sind, zur \hrankenlosen

usbeutung der Großindustrie zu überlassen geneigt sei. Nein, meine Votum und auf die Wünsche

erren, wenn wir allein auf das C p wollten, dann wür-

der Großindustrie Rücksicht nehmen den wir zweifelsohne in gewissem Umfange hon heute den Beschlüssen, die Sie gefaßt haben. beitreten fönnen._ Denn auch die Großindustrie hat einen Theil dieser Beschlüsse zu den ihrigen gemacht, ih erinnere insbesondere an die Einschränkungen der Frauenarbeit. E \ ;

Es sind auch weiter für die - Ablehnung niht die formellen Mängel entscheidend gewesen, welche die Beschlüsse des Reichstages an si tragen. Ich gehe auf diese formellen Mängel niht ein; ih gehe nit darauf ein, daß zwischen einzelnen Paragraphen offensicht- lihe Widersprühe {ich vorfinden. Alle diese Dinge wären mit Leichtigkeit zu korrigiren gewesen; und ih bin fest überzeugt, daß der Reichstag keinen Anstand genommen haben würde, den korrigirten Entwurf des Bundesraths zu acceptiren, sofern ich ein solcher Ent- wurf nur in der Richtung seiner Anschauungen bewegte.

Meine Herren! Die Gründe, weshalb der Bundesrath den Be- schlüssen des Be nicht zugestimmt hat, sind dreifacher Natur: einmal at der Bundesrath aus den, bestehenden Zuständen nicht die Ueberzeugung gewinnen können, daß ein dringendes Bedürfniß zu einem gelegge terie Einschreiten in dem Umfange, wie es der Reichstag nah seinen Beschlüssen beabsichtigt, vorliegt. Sodann ist der Bundesrath zu der Ueberzeugung gekommen, daß die wohlgemeinten Ziele der Reichstagsbeschlüsse auf dem Wege, auf welhem sie nach dem angenommenen vid a erreicht werden sollen, auch nicht annähernd zu erreihen sind, und drittens können {ih die verbündeten Regierungen nicht entschließen, dem Arbeiter die Gelegenheit zur Verwerthung seiner Arbeitskräfte in einem höheren Maße zu beschränken, als dies dur überwiegende Rücksichten des öffentlihen Wohles erfordert wird.

Meine Herren, ih habe als den ersten Grund, von welhem \ich der Bundesrath bei seiner Auffassung hat leiten lassen, den bezeichnet, daß er aus den bestehenden Zuständen ein allgemeines und dringendes Bedürfniß zu einem gesepgeverisWen Einschreiten in dem beabsichtigten Umfange nicht erkennen könne. Diese Auffassung ist wesentlich ge- tragen nit allein dur diejenigen Berichte, welche den Regierungen von ihren Landesorganen zugekommen find, sondern sie wird auch wesentlih geslüßt durh die Berichte, welche offensihtlih vor aller Welt Augen liegen, und welche von den Fabrifinspektoren über ihre Wahrnehmungen erstattet worden sind. s

Zahlreih sind die Aeußerungen ih habe hier eine Zusammen- stellung aus den verflossenen Jahren —, in denen die Fabrikipspektoren, was beispielêweise die Kinderarbeit anlangt, sowohl in Abrede stellen, daß die Kinderarbeit in den geselichen Grenzen zu einer shrankenlosen Ausbeutung geführt, als auch, daß diefelbe, wie sie geseglih bei uns geordnet L Ga Gefahren für die Gesundheit oder Sittlichkeit im Gefolge habe. : :

Ich will nur Einzelnes hervorheben, damit Sie doch sehen, daß das, was wir für unsere Anschauungen anführen, nit aus den Fingern gesogen ist, sondern daß es eben in der thatsächlihen Berichterstattung seinen Grund bat. Der Fabrikinspektor in Charlottenburg berichtet im Jahre 1884/89: E

5 Eine Verwendung der jugendlihen Arbeitskräfte überhaupt

über das Maß gewöhnlicher Ansvrüche hinaus, wie auch solche,

Meine Herren!

größer als die Nachfrage.

ergiebt sich, daß eine ganze

Reihe von Arbeitgebern, um den

Unzu-

träglihkeiten zu entgehen, welche für sie aus der Annahme und Ueber-

wahung der Kinder y : aus dem Wege zu gehen, lieber auf die Es wird aber andererseits hervorgehoben, daß gerade die Kinder in die Fabriken zu bringen und daß

lebhaft bemüht sind, die

zu diesem Zwecke sogar Alters der Kinder nicht

zu

Zwedcken der

Fabrikarbeit entstehen, Kinderarbeit ganz verzichten. Eltern

Täuschungen und Fälschungen bezüglich des selten vorgenommen werden.

Je mehr nun die Industrie selbst, und au dafür sprechen die

Zeugnisse der Fab

treffen, daß irgen fern gehalten werden,

allgemeinen

rikinspektoren, bemü dwelhe gesundhei!lihe und um so weniger ist das geseßgeberischen Einschreiten

bemüht ist, ihre Einrihtungeä o zu ittlihe Schädigungen

edürfniß nah einem anzuerkennen. Es ist

aber dieses Bedürfniß um \o geringer, als ja schon die jeßige Geset- -

gebung in giebt, um da,

8, 139 a der Gewerbeordnung die Mittel an die Hand wo wirklich in einem Betriebszweige gesundheitliche

und sittlihe Gefahren entstehen, wirksam diesen entgegenzutreten.

uch ein Bedürfniß bezüglich wird von dem Bundesrat inspektoren in Abrede gestellt. ) arbeit anlangt, so ergeben die neuesten Berichte, da

h auf Grund der Berichte der

der Einschränkung der Frauenarbeit Fabrik- rauen-Nacht-

Was insbesondere die dieselbe an

vielen Orten bereits in erhebliher Abnahme begriffen ist. Zahlreiche

Fabriken treffen Einrichtungen, entbehrlih ‘machen.

Die

für eine Reihe von F e l würde eine Reihe von Industriezweigen l rage stellen, wenn man allgemein in dem

welhe die Nachtarbeit der Frauen

Es ist also ein Rückgang in der Nachtarbeit der Frauen zu bezeichnen. Um so weniger liegt auch hier eine Ver- anlafsung vor, geseßgeberisch vorzugehen.

vielleicht ihre Existenz in : ! Sinne geseßgeberisch vorgehen wollte, wie Sie das durch Ihre vorigen Beschlüsse beabsichtigt haben.

Meine

auf den zweiten Grund, we Beschlüssen die Zustimmung zu Sie anstreben, auf dem Wege, erreichen ist. Daß das Bedürfniß, auch machen ,

schäftigen, und

nußzbar zu

Herren, ih behaup

/ ihre in

den Bevölkerung besteht , ) n w i sein. Weisen Sie die Kinder mit ihrer Thätigkeit aus den Fabriken

aus, so ist die Gefahr vorhanden, h Die Eltern, welche das

übergehen.

kraft zu verwerthen, we N Kinder der Hausindustrie zuzuführen,

darüber

Arbeit der Frauen und die Arbeit der Kinder ist dagegen abrikbetrieben unentbehrlich und ihre Aufhebung

empfindlich \{chädigen, und

te aber auch und damit komme ih [her den Bundesrath bestimmt hat, Ihren

versagen daß das Ziel, welches den Sie eingeschlagen haben, nicht zu die Kinder möglichst bald zu be- Arbeitskraft für die Familie weiten Kreisen unserer arbeiten- fann wohl fkein Zweifel

die Kinder zur Hausindustrie edürfniß haben, ihre Arbeits-

werden um so eher Veranlassung nehmen, die

als vielfah die Hausindustrie

gerade in der Nähe einer entwickelten Fabrikindustrie heimisch ist ;

ich erinnere in dieser Beziehung an : l Herren, die Kinderarbeit kann aber in der Hausindustrie Verwendung finden, als mit der Fortbildung der

Meine um so leichter

Sachsen und an S{hlesien.

Technik und mit der erweiterten Ausbildung der Panama tine und

der: kleinen Kraftmaschinen au außerhalb der Fa h ause des Arbeiters eine ganze Reihe von Arbeiten hergestellt

in dem

rikf-Etablissements

werden Tönnen, welche früher nur in den Fabriken hergestellt wurden.

Dadurch wird die Gefahr, daß die Kinder, wenn Sie

fie aus den

Fabriken ausweisen, in die für Sittlichkeit und Gesundheit weitaus

gefährlihere Hausindustrie übergehen,

erheblich vermehrt.

Nun hat zwar der Herr Vorredner den Vorschlag gemacht, uan

solle die Hausindustrie doch stellen; dann würde si 1 laffen, daß die beshränkenden Vorschriften,

au den Fabrikinspektoren unter-

ch vielleiht eine Kontrole darüber ermöglichen

die zu Gunsten der Aus-

nußung der Kinderarbeit erlassen werden, au in den hausindustriellen

gefübrt, welche von und nach den wichtigeren überseeishen Gebieten e

fördert sind. Diejenigen Mengen, welche an bestimmten Durch- Manchestermänner,

Betrieben beobachtet werden. Ich halte es indessen für ganz un- möglich, in dieser Beziehung eine wirksame Kontrole herzustellen. Denken ‘Sie daran, daß die Hausindustrie vielfa in ländlichen Ort- \chaften mit so gut wie gar keinen Polizeiorganen betrieben wird;

en \stellung befindlihe Tunnel stürzte gestern theilweise ein und begrub gangsstellen der binnenländishen Wasserstraßen (Schleusen u #. w.) | 130977. 135 111. 136 174. 138 055. ter sei ü i i amtlich zur Aufschreibung gelangten, konnten wegen Raummangels * 151 301. 179 950. 182147. 184315. rien 4 Ae be rata ia e ias

Fn

welche der Gesundheit und der Sittlichkeit Gefahren bereitet, ist mir nit entgegengetreten. Vesonders gilt das bezüglich der jugendlichen weiblihen Arbeiter. Die Dienstleistungen des bei weitem größten Theils derselben sind solche, daß man behaupten kann, sie

144 457. 145 022.

jeßt die Hülfe des Staats anriefen. Alle diese Sglag- wörter s{hreckten sie nicht, sie hätten sich überlebt. Jn der gegenwärtigen deutschen Freihandelsshule werde Nie-

des Staats

Wetterbericht vom 24. Januar 1889, r Morgens.

Stationen. Wind.

in 9 Celsius

[5° G. = 4 i

Temperatur

WSW SW

WSW WNW

W WNW SSW

Mullaghmore Aberdeen Christiansund Kopenhagen . A :

paranda . St Petersburg Moskau .

bad O O Ea O CO bd F | | C V3 d f f D

l] p=â D)

| in 3 Aufzügen von Meyerbeer.

Cork, Queens- t¿wn ... Cherbourg . elder... vit mburg winemünde Neufahrwasser Memel

773 771 765 766 763 763 762

3 2 —2 —4 —1

0

1 —3 —8 —9 —3 —7

773 769 772 771 770 770 766 772 768

0

heit 1 wolkenlos | —3

774 763 768

le d’Aix Q N Triest .…

1D D Q DOD DO O5 I S pk D pk pk j C O I S I A S D

1) Nebel. 9) Glatteis, Nachts etwas Regen. 3) Reif. 4) Nebel.

Uebersicht der Witterung.

Das Minimum im hohen Norden hat seinen Ein- flus südwärts bis nach Norddeutschland ausgedehnt, während die Zone höchsten Luftdrucks ch von Jrland oftsüdostwärts nah dem Schwarzen Meere erstreckt. Ueber Central-Europa ist, bei meist schwacher Luft- bewegung, das Wetter trübe, im Nordwesten erheb- lich wärmer. Die tofigren e verläuft von Münster nach Wisby. In Süddeutschland und Oesterreich- Ungarn cht ziemlich strenge Kälte. (Berichti- gung.) Am Séwluß der gestrigen Uebersicht der Witterung bitte zu lesen: Unter statt über dem Ge-

Deutsche Seewar tie.

Theater - Anzeigen.

Königliche Schauspiele. Freitag: Opern- haus. 24. Vorstellung. Coppelia. Phantastisches Ballet in 3 Aufzügen von Ch. Nuitter und A. Saint- Leon. Musik von Leo Delibes. Vorher: Eine alte Schachtel. Lustspiel in 1 Akt von G. zu PEN Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 25. Vorstellung. Leßte Liebe. Schauspiel in 5 Akten aus dem Ungarischen des L, Dóczi. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend: Opernhaus. 2%. Vorstellung. Neu einstudirt: Ein Feldlager in Schlefien. Oper Dichtung von L. Rellstab. Ballet von Paul Taglioni.

Beseßung: Saldorf, Kan a, D., Herr Krolop. Therese, seine Nichte, Frl. v. Ehrenstein. Vielka, Frl. Leisinger. Conrad, Hr. Alma. Tronk, Anführer eines Trupps ungarischer Reiter, Hr. Krasa. Ungarische Reiter, Herren Lieban, Joseph 2c. Ein Grenadier-Unteroffizier, Hr. Elmblad. Ein Ar- tillerie-Unteroffizier, Hr. Shmidt. Ein Zieten'sher usa Hr. Heinri Ernst. Ein brauner Husar,

r. Mithaels. Ein Grenadier, Hr. Braunschweig. Steffen, ein alter Invalide, Hr. Henneberg.

Anfang 7 Uhr.

Schauspielhaus. 26. Vorstellung. Die Weis- geit Salomo’s. Schauspiel in 5 Akten von Paul

eyse. Anfang 7 Uhr.

Deutsches Theater. Freitag: Galeotto. Ge F een Älrbobf tas onntag: Zur Feter des er en Geburts- tages Sr. iese des Kaisers und Königs : Prolog, gesprohen von Marie Pospishill. Zum 1. Male: König Heinrich der Vierte. Histo- rishes Schauspiel in 5 Aufzügen von Shakespeare.

Berliner Theater. Freitag: 19. Abonnements-

Vorstellung. Minna von Barnhelm. Sonnabend: Cornelius Voß.

Sonntag: Minna vou Barnhelm.

Tessing-Theater. Freitag: Zum 1. Male: rinzesfin Sascha. Lustspiel in 4 Akten von Paul

evse.

Sonnabend und Sonntag; Prinzessin Sascha.

Montag: Zum (leßten Male: Ein Falisse- ment. (Vorleßtes Austreten von Ernst Poffart.)

Anfang 7 Uhr.

Wallner-Theater. Freitag: Zum 107. M.

Madame Bonivard. Schwank in 3 Akten von Alex Bifson und Antonie Mars. Deuts von Emil

Neumann. Vorher: Zum 107, Male: Der dritte Kopf. Poffe in 1 Akt. Mit theilweiser Benußung u englishen Idee von Franz Wallner. Anfang

r. Sonnabend und die folgenden Tage: Madame Bouivard. Der dritte Kopf.

Victoria-Theater. Freitag: Zum 32. M.: Ali Baba. Ausstattungsstück mit großem Ballet in 3 Akten und 7 Bildern von Ch. Lecocq. Text von Vanloo und Busnach. Für das Victoria-Theater S von Dr. Max Bauer (Rusticus) Anfang

Éé Sonnabend und folgende Tage: Ali Baba.

Friedrich - Wilhelmstädtishes Theater.

Freitag: Mit neuer glänzender Ausstattung, zum 50, Male (in Vaaidér Sprache): Der Mikado, oder: Ein Tag (ne Titipu. Burleske Dperette in 2 Akten von W. S. Gilbert. Musik von A. Sulivan. Anfang 7 Uhr.

Sonnabend : Zur Vorfeier des Allerhöchsten Ge-

burtstages Sr. Majestät des Kaiser und Königs:

Festvorstellung. Der Mikado.

Residenz-Theater. Freitag u. folgende Tage: Nervöse Frauen. Lustspiel in 3 Akten von Ernest Blum und Raoul Toché, bearbeitet von Franz Wallner. Vorher: Jm Boudoir. Dramatischer

„Scherz in 1 Aufzuge von Franz Wallner und Th.

Brandt. Anfang 7{ Uhr.

Belle-Alliance-Theater. Freitag: Zweites Gastspiel der Münchener Mitglieder des Königl- lihen Theaters am Gärtnerplaß, unter Leitung des Königlichen Hofschauspielers Hrn. Max Hofpaur. Der Prozesßhaunsl. Oberbayerishes Volks\tüdck mit Gesang und Tanz in 4 Akten von Ludwig Ganghofer m s Neuert. Musik von F. Voith. Anfang

r.

Sonnabend: Drittes Gastspiel der Münchener.

Der Prozefhansl. ;

Central-Theater. Freitag: Zum 33. Male:

Leuchtkugelu. Gesangsposse in 4 Akten von W. I Musik von G. Steffens. Anfang

Uhr. Sonnabend : Dieselbe Vorstellung.

Adolph Ernst-Theater. Dresdenerstraße 72.

reitag: Zum 2. Male: Die junge Garde. Gesangsposse in 4 Akten von Gd. Jacobson und

Leop. Ely. Die Gesangstexte theilweise von Gust. Görß. Musik von Fr. Roth. Anfang 72 Uhr. Sonnabend: Dieselbe Vorstellung.

Familien-Nachrichten.

Verlobt: Frau Emma Rudolph, geb. Shwemmler, mit Hrn. C. D. Mühlbach (Hannover—Hamburg). Frl. Beta Horstmann mit Hrn. Gerhard Lamcken (Leuchtenburg—Holthorst). Frl. Therese Fischer mit Hrn. Heinrich Ferres (Köln—Düfseldorf). Frl. Martha Ritter mit Hrn. Paul Junge (Frey- walde b. Schönwalde), Frl. Gertrud von Rheinbaben mit Hrn. Rittergutsbesißer Werner von Czettriß-Neuhaus (Frankfurt a. O.—Seiten- dorf b. Waldenburg i. Schl.). /

Verehelicht: Hr. Dr. phil. J H. Vogel mit Frl. Emilie Heineckte (Göttingen). Hr. Rittmeister Hermann Bret mit Frl. Jlse Lang (Mez).

Geboren: Ein Sohn: Hrn. Notar J. Schorn (Ottweiler). Hrn. Ernst Zimmermann (Burg). Hrn. Postsekretär Briehm (Mainz). Hrn. Ernst Maywald (Berlin). Eine Tochter: Hrn. Mar Limprecht (Berlin). Hrn. Prof. Dr. Rudolf Dahms (Groß-Lichterfelde). Hrn.

rem.-Lieut. Hermann Rieß von Sweurnschloß Kassel). Hrn. Maurermeister Oskar Haase

e Hrn. Amtsgerichtsrath Börner Meppen), Hrn. Friy Müller (Reichenbach in

es.).

Gestorben: Fr. Prediger Klara Eyssenhardt, fe von Benda (Berlin), Hr. Inspektor Albert Stahns (Berlin). Hr. Kaufmann August Scchwemer (Neu-Ruppin). Hr. Otto von Bülow

S Hr. Referendar ' Kurt von Flemming

Stolp). Hr. Fabrikbesißer Friedrich Haber

(Ohlau). Fr. Gutsbesitzer Wagner, geb. Ger-

lach (Hannover). Hr. Steuer-Inspektor Franz

Kligge (Weßlar). Fr. Landforstmeister Lina

Müller, geb. von Lübbers (Berlin), Hr. Guts-

besißer R. A. Halffter (Bielkenfe d)

Redacteur: J. V.: Siemenroth.

Berlin: Verlag der Expedition (Scholz).

Druck der Norddeutschen Buhdruckerei und Verlags Anstalt, Berlin 8W., Wilhelmftraße Nr. 32.

Fünf Beilagen . (einshließlich Börsen-Beilage).

mand jede Einmischung ; auf mwirthschast- lichem Gebiete vollständig perhorresziren. Was verstehe man unter Manchesterthum? Verstehe man darunter, daß man den Staat in wirthschaftlihe Verhältnisse nur soweit eingreifen lasse, als andere wirthschaftliche Genossenschaften und Ver- einigungen nit ausreichen, so nehme er das Prädikat eines entschiedenen Manchestermannes als ein ehrenvolles für sh in Anspruch. Zunächst würde es sih darum handeln, daß der Reichstag selbst noch einmal sein früheres Votum wiederholte. Der Abg. Hitze wolle im Grunde dasselbe wie die Jnnung, er könnte sih also dem Antrage anschließen. Jedenfalls aber möchte er (Redner) bitten, seinen Antrag nicht wieder einer Kommission zu überweisen.

Staatssekretär von Boettiher: :

Meine Herren! Jch bin wir der Schwierigkeiten meiner Aufgabe, heute vor Ihnen die Stellung des Bundesraths gegenüber den Arbeitershußanträgen zu erläutern und zu vertheidigen, vollkommen bewußt. Diese Aufgabe ist für mich keine sehr. angenehme und dank- bare, weil ich mi einer großen Majorität dieses Hauses gegenüber befinde, welche von einer anderen Auffassung getragen wird, und welche sih bci dieser anderen Auffassung au vielleicht auf eine ziemli starke Strömung in den wirthschaftlichen Kreisen der Nation so \schwierig die Auf-

gabe au sein mag, meine Pflicht entbindcet mich nit davon, Be zu erfüllen, und ih denke, das ruhige und objeftive Ohr, das ih {on oft in diesem Hause gefunden habe, wird mir auch heute nit fehlen, wenngleih ih bei meinen Ausführungen auf den Beifall der Majorität kaum zu rechnen haben werde. Meine Herren, die Thatsache, die der Herr Vorredner angeführt hat, wenn Sie dieselbe au nicht aus der Uebersicht über die Ent- O des Bundesraths auf die Resolutionen des Reichstages entnehmen können, daß der Bundesrath die Beschlüsse dieses H in Bezug auf die Frauen- und Kinderarbeit abgelehnt hat, ist rihtig. Ich bemerke, was das Motiv und die Triebfeder zu dieser Ablehnung an- langt, die der Herr Vorredner in dem starken Einzelwillen des Herrn Reichskanzlers gefunden haben will, daß es nit dieser Einzelwille ist, welcher zu der ablehnenden Haltung des Bundesraths geführt hat, sondern daß den Anträgen bezüglich der Frauen- und Kinderarbeit von keiner einzigen der deutshen Regierungen zugestimmt wird. In Me Beziehung sind die verbündeten Memeennges sämmtlich über- einstimmend der Meinung, daß den Beschlüssen des Reichstages in dem vorgebrachten Maße und Umfang keine Folge zu Berne sei. Die Behauptung, daß - es, wie man uns in der resse vorgeworfen hat, ein höchst bedenkliches Zeichen der Arbeiterfreundlich- keit der verbündeten Regierungen sei, wenn so wohlgemeinte Anträge, wie diejenigen, welche die Annahme des aae gefunden haben, vom Bundesrath abgelehnt würden, diese Behauptung und den darin liegenden Vorwurf brauche ich wohl kaum hier weiter zu beleuchten und zu widerlegen. Der Bundesraih im Mandat der verbündeten Regierungen hat nicht allein die Förde- ‘rung der sozialpolitischen d vi der Botschaft vom 17. No- vember 1881 zum Gegenstand seiner eifrigen Thätigkeit emacht, sondern er ist auch auf anderen Gebieten der Arbeiterwohl- fahrt dauernd und fortgeseßt bemüht, den Bedürfnissen Rechnung zu einung als dringlich anzuerkennen sind, und

zu stügen vermag. Allein, meine Herren,

tragen, die nah seiner *

auses

seien leichtere, als sie den zu häuslichen Verrichtungen verivendeten jugendlichen Arbeitskräften zugemuthet werden.

Der Fabrikinspektor aus Regensburg berichtet : : /

Eine irgendwie unpassende Beschäftigung jugendlicher Arbeiter konnte ih nirgends wahrnehmen. -

Aus Dresden wird berichtet: S

Bezüglich der Beschäftigungsweise der ju des Zusammenarbeitens mit Erwachfenen nit bekannt geworden. : E

Aus Reuß älterer Linie berichtet der Fabrikinspektor : i

Die in Fabriken thätigen Kinder und jugendlichen Arbeiter werden niht über ihre Kräfte angestrengt, und die Arbeit kann \{werlich hemmend auf die körperliche Entwilelung derselben wirken, wobei vorausgeseßt ist, daß die Arbeitsräume gut ventilirt werden, was ih fortwährend im Auge behalte.

Es ist, wie gesagt, auf mehreren Bogen eine Zusammenstellung ähnlicher Aeußerungen gemacht worden; ih stelle sie Jedermann zur Disposition und will nur noch eine ausgiebigere Aeußerung des Auf- fi@tsbeamten für Chemniß vom Jahre 1887 mittheilen, weil ihre Begründung eine besonders zutreffende ist. Dieser Aufsichtsbeamte sagt:

Von den im Bezirk in C Umfang vertretenen Industrien

kann im Allgemeinen wohl behauptet werden, daß sie einen be» sonders wahrnebmbaren ungünstigen Einfluß auf die gesundheitliche und sittliche Entwickelung der jungen Leute nicht ausüben, wenigstens feinen größeren als auf dem Gebiet der Dae, Wenn man unter die Ausnahmen hiervon wirklich die 3 ndholz- und Cigarrenfabrikation renen wollte, so erscheint für erstere durch das Reichsgeseß vom 13. Mai 1884 mit seinen einshränkenden Bestimmungen über die Verwendung der jungen Leute, Betungs, weise die Ausführungsverordnung vom 11. Juni 1884 eine hin- reiwende Gewähr für deren Wohlbefinden geboten während man in den Cigarrenfabriken unausgeseßt bemüht ift, auf Ver- Lesserungen hinzuwirken, wobei allerdings zu beklagen ist, daß die Unternehmer nicht immer das Î l zeigen. Die Thatsache ift aber immer wieder in den Vordergrund zu stellen, daß die Kinder und jungen Leute bei der geregelten Arbeitszeit und unter der Aufsicht in der Fabrik \ich im Allgemeinen wohler befinden als in der Hausindustrie mit ih bes» \chränkten, oft gleihaeitig zu Wohn- und Schlaf- räumen dienenden Arbeitsstätten, die selten gelüftet, meist aber überheizt und mit allen möglichen Ge- rüchen erfüllt, Körper und Geist ershlaffen, nament- li, wenn zu alledem noch eine bei ungenü- nder Beleuchtung zu bewältigende Arbeitszeit von gli 12, 14 und noch mehr Stunden kommt, wie s in Strumpfwirkerdörfern und Orten, welche ole E area beschäftigt sind, nihts

eltenes i}.

Die Fabrikinspektoren heben ferner hervor, daß die Kinderarbeit in den geregelten und ges{lofsenen Fabriken auch von einer guten er- zieblihen Wirksamkeit für die Jugend sei, daß sie dieselbe an Ord- nung und Pünktlichkeit gewöhne, daß namentlich in den besser ge- stalteten briken auch auf Reinlichkeit gesehen werde, alles Dinge, welche, wenn die Kinder der Fabrikbeshäftigung entzogen

endlihen Arbeiter und ind Unzuträglichkeiten

e ä a Ü

g t d f S

werden, nicht für sie in gleichem Maße zu erreichen \ind.

ewünshte Entgegenkommen !

denken Sie daran, daß sie dort in geschlossenen Häusern und Einzel- wohnungen betrieben wird: wie wollen Sie da kontroliren, ob der Knabe, der in einem kausindustciellen Betriebe beshäftigt wird, wirklich nur

so lange beschäftigt wird, wie Sie durch das

Gesetz vorschreiben

wollen, und ob die Kinder auch wirklich hon das Alter von 13 Jahren

besißen, von dem a L das für absolut unmögli. androhungen nicht weiterkommen; L und wenn Vater oder Mutter vermöge

\{hwer,

eranziehung der Kinder einen Verdienst s sich \chwerlich durch die Strafe,

werden sie

b Sie erst ihre Arbeit zulassen wollen.

I halte Und Sie werden auch mit Straf- denn des Lebens Noth drängt der unzülässigen Fönnen, fo

machen Tô! l ihnen im

die

Falle der Denunziation droht, davon abbalten lassen. A Meine Herren, wir stüßen uns aber auch und das ift ja

interessant in dieser.

Beziehung auf die Erfahrungen, welhe man

in Oesterrei gemacht hat. Jch darf ja wohl auf Oesterreich exempli-

fiziren, der

In Oesterreich steht die í die “erst vi Fahre ab zu regelmäßigen gewerblichen Beschäftigungen in fahrikmäßig betriebenen Gewerbeunternchmungen verwendet werden können. n Handwerksbetrieben ist nah der österreichishen Geseßgebung die Ver-

wendung von Kindern und auf die Dauer Hülfsarbeiter von 1 Ja jedoch auch in Fabriken, beschäftigt werden, u Fabriken beschäftigten Arbeiter dieser Art die itszeit von 11 Stunden, e ( Arbeitszeit von 10 Stunden zuläßt. Die Nacht- Arbeiter ist verboten; es sind dagegen Aus-

geseßzte Maximalarbe bekanntlih nur eine arbeit für jugendliche 1 e nahmen durch die Centralbehörde zulässig. sehen, wie

von

Nun wollen wir einmal i id) Gewerbeinspektor über die Durchführung diefer wohlthätigen Anordnung berihtet. Derselbe sagt in seinem Bericht für 1886 Folgendes:

Große Schwierigkeiten ergeben sid nah wie vor bezüglich der Nitht-

aufnahme von Kindern, welche wohl der Schulpflicht genügt, aber

das 14. Jahr noch nit vollendet haben, in Fabriken. besiger unterstützen die Forderungen des Gesetzes,

err Vorredner hat es ja auch gethan. f Sache so, daß die Kinder erst vom 14.

von 12 bis 14 Jahren zu leichteren Arbeiten 8 Stunden täglih gestattet. l 4 bis 16 Jahren dürfen nur zu leichten Arbeiten,

Jugendliche

und zwar gilt für die in für Erwachsene fest- während unser Geseßz

der österreihische General-

ie Fabrik-

die sind also ganz damit einverstanden

um den Beanstandungen zu entgehen. dur die Eltern ret oft ¿konomische GLO

em

ibrer nur zu o Eltern in der

erwiesene Wohlthat erseh Das isst das Urtheil, we aus den einzelnen Berichten der ihm unt ch habe mir nun aber au auf Grund der dort beri Dur@führbarkeit der geseßlichen Vorschri Oesterreich -mir noch | ich das aus dem ver! e

fon

chwer gemaht. Es sind eben nicht b ven berechtigte Sorge um die kunft Straßenleben überwiesenen Kinder, welche die ufnahme derselben in die Fabrik eine beiden Theilen

Allein es wird ihnen e 0

en läßt.

teten

tärker in Frage ge [esenen Se Les Berichts des Gewerbeinspektors -

t i les der österreihishe Gewerbeinspektor

erstellten Aufsihtsbeamten zieht.

dieie Les angesehen, pes mu agen,

es ten über die derarbeit in

ellt zu sein \heint, als wie

e: Es berichtet nämli der Inspektor des 13. Aufsi irks

müy für das I Daß denjen

der- und Frauenarbeit zum Gegenstande bereits voll und ganz cntspeoden wäre, läßt #ch iat be:

chränkfung der

haupten. So

ange

ahr 1886: igen Bestimmungen des Geseßes

es

welche die Be-

wohl n en niht gelingen wird, d